Bio weltweit im Wachstum

Der biologische Landbau ist weiter im Wachstum: Weltweit sind über 50 Millionen Hektaren Land Biofläche, der Biomarkt beträgt über 80 Milliarden Dollar.

Gute Nachrichten: Die Nachfrage nach Bioprodukten nimmt weiterhin zu, immer mehr Produzentinnen und Produzenten wirtschaften biologisch und die Biofläche wächst.

Der positive Trend der vergangenen Jahre setzt sich fort. Die Nachfrage nach Bio-Produkten nimmt weiterhin zu, immer mehr Produzentinnen und Produzenten wirtschaften biologisch, die Biofläche wächst, und inzwischen liegen aus 179 Ländern Zahlen zum Biolandbau vor. Das zeigt die jüngste Ausgabe der Studie „The World of Organic Agriculture“. Dieses statistische Jahrbuch zum weltweiten Biolandbau wird von FiBL und IFOAM – Organics International gemeinsam herausgegeben. Das Jahrbuch wird vom Schweizer Staatssekretariat für Wirtschaft SECO, dem International Trade Centre (ITC) und der NürnbergMesse unterstützt. Im Folgenden eine Auswahl der neuesten Zahlen.

Der globale Biomarkt wächst

Das Marktforschungsunternehmen Organic Monitor beziffert den globalen Markt für Bioprodukte 2015 auf 81,6 Milliarden US-Dollar (ca. 75 Milliarden Euro). Der grösste Markt sind die Vereinigten Staaten (35,9 Milliarden Euro), gefolgt von Deutschland (8,6 Milliarden Euro) und Frankreich (5,5 Milliarden Euro). Auch 2015 verzeichneten wichtige Märkte ein zweistelliges Wachstum. Der höchste Pro-Kopf-Verbrauch war mit 262 Euro in der Schweiz, der höchste Biomarktanteil in Dänemark (8,4 Prozent).

Über zwei Millionen Bio-Produzenten

Es gibt 2,4 Millionen Bio-Produzenten weltweit. Wie in den Vorjahren sind die Länder mit den meisten Produzentinnen und Produzenten Indien (585’200), Äthiopien (203’602) und Mexiko (200’039).

50,9 Millionen Hektar Biolandwirtschaftsfläche

50,9 Millionen Hektar Landwirtschaftsfläche wurden Ende 2015 biologisch bewirtschaftet. Das sind fast 6,5 Millionen Hektar mehr als 2014. Ausser in Lateinamerika ist die Biofläche in allen Kontinenten gewachsen.

45 Prozent der globalen Biofläche liegen in Ozeanien (22,8 Millionen Hektar), gefolgt von Europa (25 Prozent; 12,7 Millionen Hektar) und Lateinamerika (13 Prozent; 6,7 Millionen Hektar). Australien ist das Land mit der grössten Biolandbaufläche (22,7 Millionen Hektar), gefolgt von Argentinien (3,1 Millionen Hektar) und den Vereinigten Staaten (2 Millionen Hektar).

Elf Länder mit einem Bioflächenanteil von mindestens 10 Prozent

Die Länder mit dem höchsten Bioanteil an der Landwirtschaftsfläche sind Liechtenstein (30,2 Prozent), Österreich (21,3 Prozent) und Schweden (16,9 Prozent). In elf Ländern werden mindestens 10 Prozent der Landwirtschaftsfläche biologisch bewirtschaftet.

Die Studie „The World of Organic Agriculture 2017“, Infografiken und Online-Tabellen können abgerufen werden über

www.organic-world.net/yearbook/yearbook-2017.html

Quelle: FibL

Raumpatenschaften wirken gegen Littering

Kostengünstig, einfach und effektiv: Raumpatenschaften zeigen Wirkung im Kampf gegen Littering. Das belegt eine Studie der IG saubere Umwelt (IGSU) und der ETH Zürich.

Raumpatenschaften tragen wirkungsvoll dazu bei, Littering zu reduzieren und verhindern.

Trotz einer gut funktionierenden Abfallwirtschaft und einem erfolgreichen Recycling-System werden auch in der Schweiz viele Abfälle im öffentlichen Raum achtlos weggeworfen oder liegen gelassen. Eine Studie der IGSU und der ETH Zürich im Auftrag des Bundesamts für Umwelt (BAFU) zeigt nun: Raumpatenschaften tragen wirkungsvoll dazu bei, Littering zu reduzieren und verhindern. Indem Raumpaten die Verantwortung für die Sauberkeit eines bestimmten öffentlichen oder halböffentlichen Raumabschnittes übernehmen und regelmässig aufräumen, sind diese Orte gemäss der Studie nachweislich sauberer.

Massnahmenmix aus Bewährtem und Neuem
«Im Kampf gegen Littering setzen wir einerseits auf bewährte Massnahmen, suchen aber auch immer wieder neue Wege», erklärt Nora Steimer, IGSU-Geschäftsleiterin. «Nach den erfreulichen Studien-Resultaten haben wir jetzt auch Raumpatenschaften in unseren Massnahmenkatalog aufgenommen.»

Nun sollen andere von den Erkenntnissen aus den durchgeführten Analysen und Experteninterviews mit bestehenden Patenschaftsprojekten profitieren können: Um die wirkungsvolle Methode zu fördern, hat die IGSU nun eine Anleitung verfasst, die Gemeinden, Schulen, Vereine und Unternehmen bei der Umsetzung eines Raumpatenschaftsprojekts mit wichtigen Tipps unterstützt.

Günstig und wirkungsvoll
Raumpatenschaften sind nicht nur eine äusserst kostengünstige Massnahme gegen Littering, sie zeigen auch Wirkung: Durch die regelmässige Pflege sind die Orte aufgeräumt und sauber, wodurch die Hemmschwelle steigt, Abfall liegen zu lassen. Die positive Wirkung von Raumpatenschaften wird zusätzlich durch das Aufstellen von Hinweistafeln oder das Verbreiten weiterer Informationen zur Raumpatenschaft verstärkt, wie das Feldexperiment im Rahmen der IGSU-Studie belegt. Hinweise sorgen dafür, dass Passantinnen und Passanten auf das Projekt aufmerksam gemacht und für den korrekten Umgang mit Abfällen sensibilisiert werden und dadurch dem entsprechenden Gebiet mehr Sorge tragen.

Erfolgreiche Raumpatenschaftsprojekte
In der Schweiz und im Ausland existieren bereits viele erfolgreiche Raumpatenschaftsprojekte. In Zusammenarbeit mit dem Zweckverband Kehrichtverwertung Zürcher Oberland (KEZO) führt beispielsweise die Stadt Illnau-Effretikon bereits seit 2006 ein erfolgreiches Raumpatenschaftsprojekt. Sie konnte zahlreiche Privatpersonen, Vereine, Schulen und Unternehmen aus Gewerbe und Detailhandel motivieren, als Paten für einen Raumabschnitt zu sorgen.
In Basel-Stadt ermöglicht das Amt für Umwelt und Energie (AUE) engagierten Schulklassen, ein sogenanntes «Green Team» zu werden. Ein «Green Team» leistet einen Umwelteinsatz und erhält dafür vom AUE eine Gegenleistung. Für das wöchentliche Reinigen des Schulareals erhält ein Team beispielsweise einen neuen Basketballkorb auf dem Pausenplatz.

Die Studie sowie die Anleitung zu Raumpatenschaftsprojekten finden Sie unter:
www.igsu.ch/de/aktuelles/leitfaden-raumpatenschaften

Quelle: IGSU

Energieforscher kritisieren KEV-Ersatz als ungenügend

Das geplante Klima- und Energielenkungssystem (KELS) reicht nicht, um Erneuerbare Energien zu förden und sollte daher mit anderen Instrumenten ergänzt werden. Dies fordern Schweizer Energieforscher.

Was kommt nach der KEV? Ein Abgabesystem allein reicht nicht aus.

Erneuerbare Energien sollten auch nach dem Auslaufen der kostendeckenden Einspeisevergütung KEV gefördert werden. Denn der geplante Ersatz, das Klima- und Lenkungssystem KELS, stellt keine Garantie dar, dass in erneuerbare Stromerzeugung investiert wird. Zu diesem Schluss kommen Forschende des Schweizer Energieforschungszentrums SCCER CREST in einem kürzlich veröffentlichten White Paper.

Förderung läuft aus
Die Energiestrategie sieht vor, dass fünf Jahre nach Inkrafttreten des ersten Massnahmenpakets, voraussichtlich 2018, sollen keine neuen Anlagen mehr über KEV-Tarife gefördert werden sollen. Ausserdem soll es ab dem Jahr 2031 auch keine neuen Investitionsbeiträge bzw. Einmalvergütungen mehr geben. Die Energiestrategie 2050 sieht vor, dass die Fördermassnahmen für erneuerbare Energien durch das Klima- und Energielenkungssystem KELS ersetzt wird, das Abgaben auf Brenn- und Treibstoffe sowie Strom erhebt.

Stromimport statt erneuerbare Erzeugung?
Doch dies verhindere laut Autoren zwar den Neubau fossiler Kraftwerke – doch garantiere nicht, dass auch in erneuerbare Stromerzeugung investiert werde. Stattdessen werde der Stromimport ansteigen. Die Forschenden fordern, stattdessen eine von zwei Gruppen von Massnahmen zu implementieren: Entweder mit flexiblen Mengeninstrumenten – wie Quoten oder Ausschreibungen – oder mit flexiblen Preisinstrumenten – wie Einspeiseprämien.
Beide Massnahmen könnten marktnah gestaltet und so umgesetzt werden, dass eine sichere Kontrolle der Gesamtkosten möglich ist. Ein gutes Design der Massnahmen ist dabei entscheidend. Die Forschungsgruppe fordert daher, möglichst zeitnah mit der Planung zu beginnen.
Das Whitepaper ist auf www.sccer-crest. ch erschienen.

E-Bike statt Autofahren

Die nationale Aktion Bike4Car hat einen messbaren Effekt auf die Teilnehmenden: Sie fahren heute weniger oft Auto. Dies zeigt eine unter Mitarbeit der ZHAW durchgeführte Umfrage.

Das Auto temporär gegen ein E-Bike zu tauschen, regt zum Umdenken an. (Bild: myblueplanet)

Seit einigen Jahren können Autofahrerinnen und Autofahrer im Rahmen der Aktion «Bike4Car» ihren Schlüssel abgeben, um während zwei Wochen kostenlos ein Elektrovelo auszuprobieren. Damit will die Klimaschutzbewegung myblueplanet, unterstützt vom Bundesamt für Energie, dazu motivieren, ein alternatives Verkehrsmittel auszuprobieren, um so dessen Vorteile direkt zu erleben. Aber bringt es die Teilnehmenden auch dazu, ihr Mobilitätsverhalten längerfristig zu verändern? ZHAW-Forschende haben mit der Universität St. Gallen die Teilnehmenden aus dem Jahr 2015 befragt und festgestellt, dass Bike4Car einen messbaren Effekt hat – auch noch ein Jahr nach der Aktion.

Über die Hälfte fährt heute weniger Auto
Gemäss Umfrage erinnern sich die meisten E-Bike-Testpersonen auch ein Jahr nach der Aktion noch gut ans E-Bike-Fahren und haben Leuten aus ihrem Umfeld empfohlen, es ebenfalls auszuprobieren. Über die Hälfte der Umfrageteilnehmenden gibt zudem an, seit der Aktion öfter ohne Auto unterwegs zu sein. Zudem assoziieren die Teilnehmenden nach dem Ausprobieren eines E-Bikes typische Alltagsmobilitätssituationen wie Pendeln öfter mit dem E-Bike als mit dem Auto – nach einem Jahr war dieser Effekt sogar noch stärker als direkt nach der Probephase. «Das ist ein Hinweis darauf, dass das Ausprobieren eines E-Bikes Mobilitätsgewohnheiten verändern kann», erklärt Studienleiterin Corinne Moser von der ZHAW School of Engineering.

Mehrheit möchte E-Bike
Eine Mehrheit der Umfrageteilnehmenden möchte sich ein E-Bike kaufen oder hat das bereits getan. Das Testen und Ausprobieren während Bike4Car 2015 spielte gemäss Teilnehmenden eine wichtige Rolle. Wichtige Gründe für den Kaufentscheid waren die verbesserte Fitness und der Spassfaktor. Der Umweltschutzgedanke war dabei jedoch weniger zentral. Das ist für Corinne Moser eine wichtige Erkenntnis aus der Umfrage: «Es scheint, dass es einfacher ist, jemanden über das Thema Gesundheit oder Spass für die Nutzung eines E-Bikes zu motivieren als über das Thema Umwelt. Dies betrifft die Leute direkter.»

Teilnehmende wurden drei Mal befragt
Die Umfrage wurde in drei Durchläufen durchgeführt. Zuerst bei der Anmeldung und direkt nach der Aktion im Jahre 2015 und dann ein Jahr später (vollständig ausgefüllte Fragebogen 1. Umfrage: 405, 2. Umfrage: 218, 3. Umfrage: 300). Die Befragung wurde im Rahmen des Nationalen Forschungsprogramms «Steuerung des Energieverbrauchs» (NFP 71) des Schweizerischen Nationalfonds (SNF) durchgeführt – in Zusammenarbeit mit dem von der Kommission für Technologie und Innovation KTI geförderten Energie-Kompetenzzentrum SCCER CREST sowie der Klimaschutzbewegung myblueplanet. Forschungspartner war neben der ZHAW die Universität St. Gallen. Schweizweit haben an der Aktion Bike4Car im Jahr 2015 1854 Leute teilgenommen.

Quelle: ZHAW

Kampagne für Schweizer Holz

Viel zu oft bleibt der nachhaltige Schweizer Rohstoff Holz im Wald stehen. Dabei könnte hierzulande viel mehr Holz geerntet werden, ohne dem Wald zu schaden. Die Wald- und Holzbranche und das BAFU wollen mit der neuen Kampagne #WOODVETIA die Bevölkerung dafür gewinnen, bei Neubauten, bei Umbauprojekten oder beim Kauf von Möbeln auf Schweizer Holz zu setzen.

Die Waldbewirtschaftung wirkt sich positiv auf die Waldleistungen aus: Ein gepflegter und gesunder Wald kann die an ihn gestellten Anforderungen etwa als Erholungsraum, zum Schutz vor Naturgefahren, zur Sicherung hoher Trinkwasserqualität, bei der Bindung von Kohlendioxid oder zur Erhaltung von Arbeitsplätzen der Wald- und Holzbranche erfüllen. In Schweizer Wäldern werden jährlich rund 5 Mio. Kubikmeter Holz geerntet. Ohne dass die Wälder übernutzt würden, könnte zusätzlich rund ein Drittel mehr genutzt werden.

Begegnungen der hölzernen Art

Im Mittelpunkt der von der Wald- und Holzbranche und dem Bundesamt für Umwelt BAFU lancierten Sensibilisierungs-Kampagne #WOODVETIA stehen lebensgrosse Figuren von Schweizer Persönlichkeiten. Diese werden jeweils aus einer Holzart hergestellt, die aus der Herkunftsregion der dargestellten Person stammt. Der Zürcher Künstler Inigo Gheyselinck schafft die Statuen unter Einbezug verschiedener Partner aus der Wald- und Holzbranche. Am künstlerischen Prozess sind unter anderem Förster, Säger und Drechsler beteiligt. Die Auswahl der Figuren wurde von einer Jury, bestehend aus Vertreterinnen und Vertretern der Wald- und Holzbranche sowie des BAFU, getroffen.

Den Anfang des #WOODVETIA-Figuren-Reigens macht als erste Schweizer Persönlichkeit Marie Tussaud, die Gründerin des weltberühmten Wachsfiguren-Kabinetts. Die Figur wurde aus einer Berner Winterlinde geschnitzt. Nach ihren Angaben wurde Tussaud in Bern geboren, auch wenn als offizieller Geburtsort Strassburg gilt.

Während des ganzen Jahres werden immer wieder neue Holzfiguren im öffentlichen Raum in der ganzen Schweiz aufgestellt, so dass die Bevölkerung ihnen an überraschenden Orten begegnet. Dabei sind die Figuren stets frei zugänglich. Denn nur wenn die Menschen die Statuen berühren und riechen, können sie den nachhaltigen Roh- und Werkstoff Holz sinnlich erfahren und sich dafür begeistern. Ende 2017 werden alle Figuren – wie viele es sein werden, soll nicht verraten werden – in Bern gemeinsam präsentiert. Bis dahin gibt die Webseite www.woodvetia.ch Auskunft über die Standorte der Statuen. Ebenda sind auch weitere Informationen rund ums Schweizer Holz zusammengestellt.

Nachfrage nach Schweizer Holz erhöhen

Mit der Kampagne #WOODVETIA sollen Konsumentinnen und Konsumenten ermuntert werden, auf Schweizer Holz zu setzen. Das «Herkunftszeichen Schweizer Holz» zeichnet dieses Material auf einen Blick aus. So sollen sie bei Neubauten, bei Um- oder Ausbauprojekten, bei Innenausbauten oder beim Kauf von Möbeln für Schweizer Holz sensibilisiert werden. Nur so kann die Wertschöpfungskette, welche die Verarbeitungsstufen von Holz verbindet – vom Wald bis zu den Endkundinnen und -kunden – intakt bleiben. Konkret: Wenn die Nachfrage seitens der Bevölkerung für Schweizer Holz hoch ist, können zB. Sägereien in der Schweiz viel Schweizer Holz an Abnehmer wie Holzbauer oder Schreiner zur Weiterverarbeitung verkaufen. Davon profitieren letztlich die Waldeigentümerinnen und -eigentümer. Der Holzerlös leistet einen wichtigen Beitrag an eine funktionierende Waldpflege, denn die Waldbewirtschaftung wirkt sich positiv auf die Waldleistungen aus.

Quelle: Initiative Holz Schweiz

300’000 Tonnen Food Waste verhindern

Erstmals werden in der Schweiz die Lebensmittelabfälle, der so genannte Food Waste, systematisch ermittelt. Dabei werden alle Nahrungsmittelverluste von der Produktion über die Verarbeitung bis hin zur Entsorgung geprüft. Nach Studien über Food Waste in der Gastronomie und bei den Grossverteilern beleuchtet die neueste Untersuchung des BAFU nun die Verluste in der Lebensmittelindustrie. In diesem Bereich könnten über 300‘000 Tonnen Food Waste verhindert werden.

In der Lebensmittelindustrie könnten jährlich 300 000 Tonnen Food Waste vermieden werden.

Rund ein Drittel der produzierten Lebensmittel geht gemäss Schätzungen der Food and Agriculture Organization FAO weltweit verloren. Für die Schweiz geht man von der gleichen Grössenordnung aus, dies entspricht etwa 300 kg pro Kopf und Jahr. Als Food Waste bezeichnet werden jene Lebensmittel, die für den menschlichen Konsum produziert wurden und auf dem Weg vom Acker bis auf den Teller verloren gehen oder weggeworfen werden.

Insgesamt werden in der Schweiz jährlich 2.3 Millionen Tonnen Lebensmittel weggeworfen.

Das Bundesamt für Umwelt BAFU ermittelt in Zusammenarbeit mit den Branchen seit vier Jahren die Zahlen zu Food Waste und verfolgt damit drei Ziele:

  1. Die Lebensmittelverluste in der Schweiz sollen quantifiziert werden; aufgeschlüsselt in die einzelnen Bereiche der Lebensmittelproduktion.
  2. Die Zahlen sollen Aufschluss darüber geben, ob diese Verluste vermeidbar sind oder nicht. Bei den vermeidbaren Verlusten handelt es sich um Lebensmittelreste, die zum Zeitpunkt ihrer Entsorgung und bei rechtzeitiger Verwendung geniessbar wären. Beispiele dafür sind Tellerreste, vom Markt nicht akzeptierte Produkte wie fleckige Äpfel oder auch Nebenprodukte wie Buttermilch. Unvermeidbare Lebensmittelabfälle umfassen nicht geniessbare Teile, wie Schalen und Knochen oder entstehen bei der Speisenzubereitung (Rüstabfälle).
  3. Schliesslich will man detaillierte Angaben darüber haben, in welchen Branchen die Verluste anfallen.

Gründe für die Verluste in der Lebensmittelindustrie

Die schweizerische Lebensmittelindustrie produziert pro Jahr 2.3 Millionen Tonnen Lebensmittel und Halbfabrikate. Das hat das BAFU in seiner neusten Studie «Organische Verluste aus der Lebensmittelindustrie in der Schweiz» ermittelt. Dabei fällt über alle acht Hauptbranchen betrachtet (z.B. Getreideverarbeitung, Kakao und Kaffee oder Milchprodukte) ein Verlust von rund 500‘000 Tonnen an. 125‘000 Tonnen dieser Verluste, gut ein Viertel, sind nicht geniessbare Bestandteile wie Knochen oder Schälabfälle.

Drei Viertel der Verluste betreffen geniessbare Bestandteile. Die Menge beläuft sich auf 375‘000 Tonnen oder 14% der gesamten Lebensmittelproduktion. Dabei dominieren zwei Hauptursachen:

  • Der fehlende Absatzmarkt für Nebenprodukte wie zum Beispiel Molke oder Kleie (20%).
  • Der Stand der Technik (20%): Diese Lebensmittelabfälle sind zwar geniessbar, aber nach aktuellem Stand der Technik nicht vermeidbar.

Ursachen für diese Verluste sind ungenaue Planung oder technisch bedingte deklassierte Produkte wie zum Beispiel beschädigte Schokoladentafeln. Es zeigt sich also, dass in der Technik ein grosses Potential zur Vermeidung von Lebensmittelabfällen liegt.

Der Hauptanteil (75%) der anfallenden organischen Verluste aus der Lebensmittelindustrie wird an Tiere verfüttert und bleibt somit im Kreislauf der Nahrungsmittelproduktion erhalten. Rund 20% wird zu Biogas verwertet oder als Kompost recycliert. Nur ein geringer Anteil wird in Kehrichtverbrennungsanlagen verbrannt. Verschenkte Ware macht mit weniger als 1% einen marginalen Anteil aus.

Das BAFU stellt diese Studie der Lebensmittelindustrie zur Verfügung, zeigt das Sparpotenzial für die betroffenen Branchen auf und unterstützt zudem die Branchen in der Umsetzung von Massnahmen zur Vermeidung von Food Waste.

Quelle: BAFU

Swiss Ethics Award 2018: Jetzt bewerben

Bis zum 30. September 2017 können Unternehmen und Organisationen ihre Bewerbung einreichen.

Die Weleda gewann den Swiss Ethics Award 2016

Der Swiss Ethics Award ist die Anerkennung für ethische Leistungen in der Wirtschaft und wird seit 2005 vom Swiss Excellence Forum verliehen. Der Award 2016 ging an die Weleda AG. Interessierte Unternehmen und Organisationen sind eingeladen, ihre Bewerbung bis am 30. September 2017 einzureichen. Ausgezeichnet werden Leistungen von Organisationen und Unternehmen, die in besonderer Weise Verantwortung übernehmen und sich für eine nachhaltige Unternehmensführung engagieren. Der Award wird am 26. April 2018 im KKL Luzern im Rahmen der Schweizer Unternehmertagung verliehen.

Die Bewerbungsgrundlagen sind beim Swiss Excellence Forum erhältlich und können auf der Homepage www.swiss-excellence-forum.ch heruntergeladen werden.

Weitere Informationen und Anmeldung:
Swiss Excellence Forum
Ruth Buholzer
Allee 1 A/B
6210 Sursee
Tel. 041 229 30 40
swiss@excellence-forum.ch

Mobility ersetzt 700 Dieselautos durch Benziner

Mobility reagiert auf den Dieselskandal: Ab Frühling ersetzt der Carsharing-Anbieter 700 Dieselfahrzeuge durch Benziner. Gleichzeitig fordert Mobility mehr Transparenz bei den Emissionswerten.

Schluss mit Dieselmotoren: Mobility ersetzt 700 Fahrzeuge – und fordert mehr Transparenz.

Da derzeit unklar ist, wie viel Stickoxid Dieselmotoren tatsächlich ausstossen, ersetzt die Carsharing-Anbieterin Mobility ab Frühling nach und nach 700 Diesel- durch Benzinfahrzeuge. Sie sieht die Gesetzgebung sowie die Hersteller in der Pflicht, möglichst rasch für Transparenz zu sorgen.

Teilen statt kaufen

Studien zeigen: Der grosse nachhaltige Hebel von Carsharing liegt darin, dass die Nutzer Autos teilen anstatt selber eines zu kaufen. Allein in der Schweiz rollen dank Mobility 30’000 Privatautos weniger über die Strassen. Doch nicht nur das Konzept des Teilens schont die Umwelt, sondern auch die Carsharing-Autos an sich. „Wir nehmen nur möglichst energieeffiziente Fahrzeuge in unsere Flotte auf“, erklärt der Mobility-Kommunikationsverantwortliche Patrick Eigenmann. Umso stossender findet es das Unternehmen, dass derzeit völlig unklar ist, wie viel Stickoxid Dieselmotoren mit kleinem Hubraum in Realität ausstossen. „Experten gehen von einem Vielfachen der Herstellerangaben aus, aber leider gibt es keine verlässliche Angaben. Deshalb entscheiden wir uns in einem ersten Schritt, in der Kategorie Economy nach und nach 700 Dieselautos durch Benzinautos zu ersetzen.“ Dies entspricht knapp einem Viertel der gesamten Mobility-Flotte.

Das Dilemma: je mehr Benzin, desto mehr CO2

Dass Mobility den Anteil an Benzinautos erhöht, bringt die Genossenschaft in ein Dilemma: Zwar stossen Benziner weniger Stickoxid aus als Dieselfahrzeuge, gleichzeitig aber mehr CO2. „Für uns wird es deshalb schwieriger, die CO2-Ziele des Bundes zu erreichen“, weiss Eigenmann. Auf Basis der heutigen Herstellerangaben sähe sich die Carsharing-Anbieterin hierzu absolut noch in der Lage, doch sobald neue Testverfahren wie der WLTP-Test eingeführt werden, die realistischere Werte ausweisen, „dürfte der Bund gefordert sein, seine Vorgaben nach unten zu korrigieren“, meint er. Generell begrüsst Mobility sämtliche Massnahmen seitens Gesetzgebung und seitens Herstellern, die dazu dienen, transparentere, realitätsnähere Emissionswerte zu eruieren.

Nach KMU auch Teurhänder: Die Digitalisierung betrifft alle

Eine Studie von TREUHAND|SUISSE und bexio zeigt auf, dass Treuhänder heute zu viel Zeit für administrative Arbeiten benötigen. Arbeiten, die in wenigen Jahren automatisiert erledigt werden. So erhalten andere Tätigkeiten, wie die Beratung von KMU, in Zukunft mehr Gewicht.

Digitalisierung – betrifft das auch mich? Schweizer Treuhänder sagen dazu «ja», wie eine Studie des Schwei­ze­rischen Treuhänderverbands TREU-HAND|SUISSE und bexio, der führenden Anbieterin webbasierter Business Software zeigt. Über 90 Prozent der Finanzprofis sind überzeugt, dass die digitale Transformation bis 2025 grosse Auswirkungen auf ihre Branche haben wird. Für die Studie wurden im Herbst 2016 die rund 2100 Mitglie-der des Treuhandverbands online befragt.

Die Studie zeigt auf, dass heute 60 Prozent der Treuhänder einen Grossteil ihrer Arbeitszeit mit administrativen Arbeiten für ihre Mandanten verbringen. Ein Drittel benötigt sogar mehr als die Hälfte ihrer Zeit, um beispielsweise Belege zu erfassen oder Geschäftsvorfälle zu verbuchen.

Solche einfachen administrativen Arbeiten fallen in Zukunft weg, wie Zahlen der Universität Oxford belegen: Die Berufe des Buchhalters und des Treuhänders werden zu 94 Prozent automatisiert. Davon betroffen sind alleine in der Schweiz knapp 50 000 Personen.

Diese Veränderungen kommen nicht unerwartet: Die von TREUHAND|SUISSE und bexio Befragten wissen, dass sich ihr Arbeitsalltag in den nächsten Jahren verändern wird und geben deshalb an, dass sie 2025 weniger Zeit mit administrativen Aufgaben verbringen werden.

Auch eine Folge des heute hohen Zeitbedarfs administra­tiver Arbeiten: Es fehlt die Zeit für an­dere wichtige Arbeiten von Treuhändern, wie etwa die Beratung ihrer Mandanten: So überwachen heute zum Beispiel nur knapp 60 Prozent quartalsweise oder sogar noch seltener deren Kontostand. Doch flüssig zu bleiben, ist essenziell für ein gesundes KMU: 9 von 10 Konkursen sind auf Liqui­ditätsprobleme zurückzuführen, wie Zahlen des Staatssekretariats für Wirtschaft Seco belegen.

Doch wie können Finanzprofis mit der Digi­talisierung Schritt halten? Wir von bexio haben im letzten Jahr mit über 500 Buchhaltern und Treuhändern gesprochen. Unser Fazit: Treuhänder müssen mit der Zeit gehen. Die Lösung besteht in der Digitalisierung in drei Schritten:

Wagen Sie sich ins digitale Gelände. Ob Linked­In, XING, Twitter, Facebook oder Instagram: Entscheiden Sie sich für gewisse dieser sozialen Plattformen und tauschen Sie sich dort aus. Sorgen Sie dafür, dass Ihre sämtlichen digitalen Informa­tionen aktuell sind (Website und soziale Medien). Tipp: Zeigen Sie digitale Präsenz!

Integrieren Sie digitale Prozesse in den Arbeitsalltag. Früher herrschte eine eher geschlossene Haltung: Aufgrund der begrenzten technischen Möglichkeiten liefen Buchhaltungsvorgänge vermehrt manuell und komplexer ab. Dies hat sich geändert: Heute haben Kunden und Auftrag­geber mehr Kontrolle und Beeinflussungsmöglichkeiten. Prozesse laufen verstärkt automatisiert ab; repeti­tive, manuelle Arbeit entfällt. Tipp: Seien Sie offen und stets im Kontakt mit Ihren Geschäftspartnern.

Verbessern Sie sich stetig – überall, auch digital. Fragen Sie Ihre Kunden und Mitarbeiter, was sie brauchen, und hören Sie genau zu. Mit dem technologischen Wandel verändern sich auch deren Bedürfnisse, beispielsweise im Hinblick auf den Austausch und die Transparenz. Tipp: Befragen Sie Ihre Kunden. Dafür gibt es inzwischen diverse (kostenlose) Online-Lösungen.

Und warum das Ganze? Was bringt die Digitalisierung Finanzprofis in KMU? Wir bei bexio sind überzeugt, dass nur digitale Buchhalter überleben werden. Der externe Finanzprofi ist Experte und Sparringspartner des Kleinunternehmers. Und nicht mehr wie früher der ‹Belegabtipper›.

Wasserverbrauch: Trendumkehr im trockenen 2015

Seit den Achtzigerjahren ist der Wasserverbrauch tendenziell rückläufig. Das ungewöhnlich trockene Jahr 2015 hat diesen Trend unterbrochen. Die Schweizer Wasserwirtschaft rechnet damit, dass dieses Szenario künftig häufiger auftreten wird.

Der Klimawandel macht sich auch im Wasserkonsum bemerkbar.

2015 stellten die Wasserversorgungen der Schweiz und Liechtensteins 933 Mio. Kubikmeter Wasser bereit, das sind 32 Mio. Kubikmeter mehr als 2014. Die zusätzliche Menge entspricht etwa dem doppelten Inhalt des Davosersees. Der durchschnittliche Pro-Kopf-Verbrauch liegt bei 307 Litern pro Tag, was einer Zunahme um 2.3% gegenüber 2014 bedeutet. Ebenfalls deutlich höher fiel die maximale Tagesabgabe von 512 Liter pro Einwohner aus; 2014 waren es noch 438 Liter. Als Folge der trockenen Witterung lag auch der Quellwasseranteil 2015 mit 38.3% tiefer als im Durchschnitt der letzten zehn Jahre. Kompensiert wurde er durch die erhöhte Nutzung von Grundwasser (42.4%) und Seewasser (19.3%). Der Branchenverband SVGW deutet den erhöhten Wasserkonsums gegenüber 2014 nicht als Trendwende, sondern als Resultat der ausgeprägten Trockenheit im 2015. In den letzten 25 Jahren hat der Trinkwasserverbrauch in der Schweiz insgesamt um gut 20% abgenommen.

Der Wasserverbrauch in der Schweiz hat seit den 1980-er Jahren massiv abgenommen. Quelle: SVGW

Wasserbehandlung
2015 wurden 30% des Trinkwassers ohne Aufbereitung oder Behandlung an die Konsumenten abgegeben, und weitere 30% nur nach einer UV-Desinfektionsstufe. Dass in der Schweiz der Grossteil des Trinkwassers nicht aufbereitet oder nur aus vorbeugend entkeimt wird, ist dem geltenden Vorsorgeprinzip und den Massnahmen für den Grundwasserschutz zu verdanken. Diesem kommt in Zukunft eine noch grössere Bedeutung zu. 10% des abgegebenen Wassers wurden einstufig filtriert (mit anschliessender Desinfektion). Die restlichen 30% durchliefen eine mehrstufige Aufbereitung, darunter das gesamte aus Seen und Flüssen gewonnene Wasser.

Auch Wasserpreis, Betriebskosten und Investitionen höher
Der mittlere Wasserpreis (Median) aus Grundgebühr und Mengenpreis hat sich gegenüber dem Vorjahr leicht erhöht. Geht man von einem Jahresverbrauch von 120 m3 pro Haushalt aus, bezahlen Einfamilienhausbesitzer im Durchschnitt CHF 2.58 pro 1000 l, Haushalte in Mehrfamilienhäusern CHF 1.94. Der höhere Wasserpreis ist auch eine Folge der höheren Betriebs- und Kapitalkosten, die 2015 mit 1615 Mio. Fr. rund 4% höher waren als im Vorjahr. Mit 922 Mio. Fr. (107 Fr. pro Einwohner) investierten die Wasserversorger 2015 ca. 5% mehr als 2014.

Gut vernetzt und mit mehr Strom
84% der Wasserversorgungen verfügten 2015 über mindestens eine Fremdbezugsmöglichkeit für Trinkwasser. Der hohe Vernetzungsgrad erhöht die Versorgungssicherheit, was insbesondere im Hinblick auf die zu erwartenden, ausgeprägteren Trockenperioden im Folge des Klimawandels von Bedeutung ist. Zunehmend werden Trinkwasseranlagen auch für die Stromproduktion genutzt. So erzeugten die Schweizer Wasserversorger 2015 geschätzte 170 GWh Strom, 92% davon durch Turbinierung von Trinkwasser. Damit deckte die Branche 2015 rund 40% ihres Strombedarfs aus eigener Produktion.
An der Erhebung zum Betriebsjahr 2015 haben sich 648 Wasserversorgungen beteiligt. Damit wurden knapp 70% der öffentlich versorgten Bevölkerung der Schweiz und Liechtensteins erfasst.

Quelle: Schweizerischer Verein des Gas- und Wasserfaches SVGW

Energierating: Apple Top, Amazon Flop

Greenpeace erstellt jährlich ein Clean Energy Index von Internetunternehmen. Apple und Google stehen dank ihrem Einsatz erneuerbarer Energien an der Spitze.

Apple führt den Clean Energy Index von Greenpeace an.
Die US-Technologiekonzerne Apple und Facebook stehen an der Spitze eines heute veröffentlichten Greenpeace-Rankings, das den Einsatz erneuerbarer Energien bei den grössten Internet- und Elektronikfirmen untersucht.

Demnach betreiben Apple, Facebook, Google und HP ihre Rechenzentren mindestens zur Hälfte mit klimafreundlichem Ökostrom. Hingegen setzt etwa Amazon weiterhin auf Kohle- und Atomstrom, so das Ergebnis der jüngsten Ausgabe des Greenpeace-Reports „Grüner Klicken“. Da weltweit immer mehr Menschen Cloud- und Streaming-Dienste nutzen, steigt auch der Energiebedarf stark an. „Schon jetzt verbrauchen Internetnutzer beim Streamen von Musik und Filmen gigantische Mengen an Strom. Wäre das Internet ein Land, so hätte es weltweit den sechsgrössten Stromverbrauch“, sagt Niklas Schinerl, Energieexperte von Greenpeace. Damit auch die Internetwirtschaft einen Beitrag zum Klimaschutz liefert, fordert Greenpeace alle Internet- und Elektronikunternehmen auf, ihren Energiebedarf auf Erneuerbare Energien umzustellen.

Der Greenpeace-Report untersucht die Lieferkette der 15 weltweit führenden Cloud Computing und Colocation-Anbieter und zeigt, wie die Energie für deren Rechenzentren produziert wird. Mit 83 Prozent Strom aus regenerativen Quellen belegt Apple das dritte Jahr in Folge den Spitzenplatz, gefolgt von Facebook (67 Prozent), Google (56 Prozent) und HP (50 Prozent). Besonders schlecht unter den bekannten Internetkonzernen schneidet Amazon Web Services (AWS) ab, ein Unternehmen, das Daten von Betreibern wie Netflix, Pinterest und Spotify hostet. AWS-Rechenzentren beziehen 30 Prozent Strom aus Kohlekraft, 26 Prozent Atomstrom und 24 Prozent Strom aus Gaskraftwerken. Lediglich 17 Prozent stammt aus Erneuerbaren Quellen.

Amazon, Netflix, Pinterest und Spotify setzen auf Kohle und Atom

Grossteils mit Kohle- und Atomstrom betreibt AWS auch Netflix, einen rasch wachsenden Streaming-Anbieter, der weltweit inzwischen etwa 83 Millionen Abonnenten zählt. Zu Spitzenzeiten machen über Netflix gestreamte Serien und Spielfilme mehr als ein Drittel des Datenverkehrs in Nordamerika aus. „Wenn Amazon, Netflix und andere nicht schnell und konsequent auf Erneuerbare Energien umsteigen, werden sie zur Schmuddelecke im Klimaschutz“, sagt Schinerl. Der Netflix-Host AWS nutzt zum Beispiel Datenzentren im US-Staat Virginia mit dem landesweit niedrigsten Anteil regenerativen Stroms. Greenpeace kritisiert zudem die mangelnde Transparenz bei der Stromversorgung von Amazon-Servern, auch in Deutschland.
Seit 2009 engagiert sich Greenpeace für eine nachhaltige Energieversorgung in der IT-Branche. Im Jahr 2017 wird der Sektor dreimal so viel Strom wie Deutschland verbrauchen. Facebook, Apple und Google verpflichteten sich vor vier Jahren zu 100 Prozent erneuerbarer Energie. Inzwischen versichern 20 Unternehmen, einschliesslich Cloud- und Colocation-Anbietern, ihren Energiebedarf ausschliessliche mit Erneuerbaren zu decken. Der Greenpeace-Report zeigt die Unterschiede im Engagement dieser Internet- und Elektronikfirmen auf.

Quelle: Greenpeace

 

Öko-Zertifizierung für Lederwaren lanciert

Schadstoffarme Lederwaren können sich mit einem neuen Oeko-Tex-Standard auszeichnen lassen.

Ein neuer Oeko-Tex-Standard zertifiziert Lederprodukte.

Das unabhängige Prüf- und Zertifizierungssystem für textile Produkte Oeko-Tex lanciert einen neuen Standard für schadstoffgeprüfte Lederwaren.

Damit können ab sofort auch Produzenten und Anbieter von Lederwaren ihre Produkte auf Schadstoffe prüfen und entsprechend zertifizieren lassen.

Basis dafür ist der neue Leather Standard von Oeko-Tex, ein strenger Kriterienkatalog. Dessen Prüfkriterien und Grenzwerte gehen dabei vielfach deutlich über national und international geltende Vorgaben hinaus. Der Standard trägt damit aus Verbrauchersicht zu einer hohen und effektiven Produktsicherheit bei und Hersteller von Lederwaren aller Produktionsstufen sind in der Lage, ihre schadstoffüberprüften Artikel auszuzeichnen, um dem Verbraucher im Handel eine verlässliche Entscheidungshilfe beim Kauf von Lederprodukten zu bieten.

Als weitere Partner für die Überprüfung von Lederwaren konnte die Oeko-Tex Gemeinschaft das Forschungsinstitut für Leder und Kunststoffbahnen (FILK), Freiberg sowie das Prüf- und Forschungsinstitut Pirmasens e. V. (PFI) gewinnen, die innerhalb der Lederbranche auf ihrem Spezialgebiet hohe Anerkennung geniessen. Gemeinsam mit sechs bereits seit Jahren etablierten Oeko-Tex Instituten werden die beiden neuen Einrichtungen FILK und PFI ab dem kommenden Jahr ebenfalls Prüfungen und Zertifizierungen gemäss dem Leather Standard durchführen.

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