Prix SVC Wirtschaftsraum Zürich 2024: Luzi AG

Am 26. November 2024 wird der Prix SVC Wirtschaftsraum Zürich verliehen. Im Finale stehen fünf Unternehmen, eines davon die Luzi AG aus Dietlikon ZH. Ein Kurzportrait dieses weltweit tätigen Familienunternehmens, das sich auf hochwertige Duftkreationen spezialisiert hat.

2022 bezog die Luzi AG ihren neuen Hauptsitz in Dietlikon, der mit modernster Gebäudetechnik und nachhaltigen Produktionsmethoden ausgestattet ist. (Bild: Luzi AG / www.luzi.com)

Die Luzi AG, ein Familienunternehmen in dritter Generation, wurde 1926 von Hermann Luzi gegründet. Das Unternehmen hat sich auf die Entwicklung und Herstellung einzigartiger Düfte spezialisiert, die weltweit in Körperpflege- und Haushaltsprodukten eingesetzt werden. Seit 1952 wird die Luzi AG von der Familie Altenburger geführt und hat sich fest in der internationalen Parfümeriewelt etabliert. Heute beliefert das Unternehmen Kunden in den Bereichen Feinparfümerie, Körperpflege, Haushalt und Industrie. Durch die Expansion in internationale Märkte wie den Nahen Osten und Lateinamerika, sowie die Eröffnung von Vertriebsbüros und Produktionsstätten weltweit, hat sich die Luzi AG als globaler Akteur positioniert.

Fast 100 Jahre Unternehmensgeschichte

Die Geschichte der Luzi AG begann 1926 mit der Gründung durch Hermann Luzi. 1950 trat Eduard Altenburger in das Unternehmen ein und übernahm das gesamte Aktienkapital, womit er den Grundstein für die heutige Familienführung legte. 1969 verlegte die Luzi AG ihren Firmensitz nach Dietlikon, wo sich auch heute noch die hochmodernen Produktionsanlagen befinden. Unter der Führung des damaligen Global CEO Jürg Koller expandierte das Unternehmen in den 1990er Jahren in neue internationale Märkte und eröffnete Vertriebsbüros in Ländern wie Deutschland, Dubai und der Elfenbeinküste.

2022 bezog die Luzi AG ihren neuen Hauptsitz in Dietlikon, der mit modernster Gebäudetechnik und nachhaltigen Produktionsmethoden ausgestattet ist. Auch in Zukunft bleibt das Unternehmen der Schweiz treu, während es gleichzeitig global weiterwächst. Seit 2024 wird das Unternehmen von Roland Altenburger als Global CEO geleitet. Gemeinsam mit Marc Vogel, dem langjährigen COO mit über 20 Jahren Erfahrung im Unternehmen, treibt er die strategische Ausrichtung voran.

Umweltbewusstsein als Unternehmensstrategie

Mit der Initiative Earth-Conscious Creativity™ setzt sich das Unternehmen aktiv für den Umweltschutz ein. Seit 2022 produziert die Luzi AG ohne fossile Energieträger und betreibt ihren Hauptsitz vollständig mit erneuerbaren Energien. Die Heiz- und Kühlanlagen basieren auf diesen nachhaltigen Energien und tragen zusammen mit einem optimierten Pendelverkehr und einem bewussten Umgang mit Geschäftsreisen zu einer deutlichen Reduktion der Treibhausgasemissionen bei.

Darüber hinaus investiert die Luzi AG in Klimaschutzprojekte und fördert die Biodiversität an ihren Standorten – ein klares Zeichen dafür, dass das Unternehmen nicht nur ästhetische, sondern auch verantwortungsbewusste Produkte entwickelt.

Weitere Informationen: www.luzi.com / www.svc.swiss

Prix SVC Wirtschaftsraum Zürich 2024

Die Preisverleihung findet am Dienstag, 26. November 2024, im Kongresshaus Zürich statt. Erwartet werden rund 1’500 Gäste aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Kultur. Durch die Verleihung führt Nik Hartmann. Weitere Informationen.

Die Fröhlich Info AG ist Preisträgerin des Phoenix Award 2024 in der Kategorie «KMU bis 50 Mitarbeitende»

Wenn es einem KMU gelingt, sich in der seit Jahren rückläufigen Druck- und Verlagsbranche zu behaupten und 100 Jahre Erfolgsgeschichte zu schreiben, verdient das besondere Anerkennung. Diese erhielt die Fröhlich Info AG am 5. November mit der Verleihung des Phoenix Award 2024 – der Auszeichnung für langfristiges Schweizer Unternehmertum des Schweizer Dachverband für Unternehmensnachfolge – CHDU.

Von links: Sascha Ullmann, Gemeindepräsident der Gemeinde Zollikon, Heinz Eberle-Fröhlich, Verwaltungsrat Fröhlich Info, Rafaela Devonas-Eberle, Geschäftsführung Fröhlich Info, Claudia Eberle-Fröhlich, Verwaltungsrätin Fröhlich Info, Flurin Devonas, Geschäftsleitung Fröhlich Info, Hans Jürg Domenig, Präsident Schweizer Dachverband für Unternehmensnachfolge – CHDU, Laudatorin und Mitglied der Phoenix Awward Jury Anja Jenner, Familienunternehmerin, Samuel Mösle, Co-Leiter Standortförderung des Kantons Zürich. (Bild: CHDU)

Der Phoenix Award wird seit 2020 jährlich vergeben. Die Auszeichnung ehrt Schweizer KMU, die ihre Nachfolgeregelung seit mindestens einem Jahrhundert meistern. Unternehmen, die über so lange Zeit bestehen, mussten bereits mehrere Krisen wie Weltkriege und Wirtschaftskrisen überwinden und sich wie der «Phoenix aus der Asche» neu erheben. Im Fokus als potenzielle Preisträger stehen daher Schweizer KMU, die im jeweiligen Jahr 100 Jahre alt werden oder 100 Jahre im Schweizer Handelsregister eingetragen sind.

Erstmals ein KMU aus dem Kanton Zürich ausgezeichnet

Zwei Generationen des Familienunternehmens nahmen die Auszeichnung mit grosser Freude persönlich entgegen: Rafaela Devonas-Eberle und Flurin Devonas (4. Generation), Geschäftsleitung, sowie Claudia und Heinz Eberle-Fröhlich (3. Generation), Verwaltungsrat. Ein glanzvoller Meilenstein im Jubiläumsjahr zum 100-jährigen Bestehen des Zolliker Unternehmens.

Rafaela und Flurin Devonas-Eberle, Jungunternehmerpaar und vierte Generation, sind bereit für die neuen Herausforderungen in der Medienbranche. (Bild: CHDU)

Die Preisträgerurkunde überreichte Hans Jürg Domenig, Präsident des CHDU, gemeinsam mit Laudatorin Anja Jenner, Mitglied der Phoenix Award Jury sowie Familienunternehmerin. Sie würdigte das Unternehmen in ihrer Laudatio unter anderem mit diesen Worten: «So einzigartig – mit sehr gesundem Selbstbewusstsein, unglaublichem Mut und unerschütterlichem Engagement – in einer von der Digitalisierung zurückgedrängten Branche weiterzubestehen, hat meinen ganzen Respekt. Dies in Kombination mit einer von Generation zu Generation jeweils frühzeitig eingeleiteten Nachfolge, die nun bereits zu einer gelungenen Übergabe an die vierte Generation geführt hat, ist ebenso bemerkens- wie nachahmenswert.»

Seine persönlichen Glückwünsche überbrachte darüber hinaus der Co-Leiter der Standortförderung des Kantons Zürich, Samuel Mösle: «Ich freue mich sehr, dass dieses Jahr mit der Fröhlich Info AG erstmals ein KMU aus dem Kanton Zürich mit dem Phoenix Award ausgezeichnet wird. Es ist eine unglaubliche Leistung, ein Unternehmen 100 Jahre lang ‘am Laufen’ zu halten und Herausforderungen von der Nachfolgeregelung bis zum permanenten Wandel im Markt sowie der Arbeitswelt erfolgreich zu bewältigen. Im Kanton Zürich sind es aktuell jedes Jahr etwa 20 Firmen, denen das gelingt. Die Fröhlich Info AG gehört dazu und wir, die Zürcher Volkswirtschaftsdirektion, sind sehr froh, dass es solche Unternehmen gibt. Mit dem Phoenix Award des CHDU erhalten solche Unternehmen ein Schaufenster und können Leuchtturm und Inspiration für andere Firmen sein. Das begrüssen wir sehr.»

Auch Sascha Ullmann, Gemeindepräsident der Gemeinde Zollikon, gratulierte den Preisträgern persönlich an ihrem Firmensitz. Er freute sich, dass ein alteingesessener Familienbetrieb einmal mehr erfolgreich seine Nachfolge regeln konnte, „damit Vergangenheit auch eine Zukunft hat“, wie er es ausdrückte.

Fröhlich Info: Ein Unternehmen mit Haltung

«Willkommen auf einer Reise durch 100 Jahre voller Leidenschaft, Innovation und familiären Zusammenhalt!», so lautet der einladende erste Satz der Chronik, die die Familienmitglieder der Fröhlich Info AG anlässlich ihres Jubiläums zusammengestellt haben. Es ist eine spannende Reise, geprägt von starken weiblichen Persönlichkeiten, die bis heute, in der vierten Generation das Unternehmen führen – immer in Zusammenarbeit mit ihrem Ehemann.

Den Auftakt macht die aus einer Unternehmer- und Seilerfamilie stammende Hedwig Baumann-Zolliker. Gemeinsam mit ihrem Mann Albert Baumann gründet sie 1924 «Albert Baumann-Zolliker, Seilerwaren, Lederwaren und Papeterie» mit Sitz in der Fröhlichstrasse 178 in Zürich. Schon früh zeichnet sich ab, dass Werbung und Drucksachen eine stetig wachsende Kundennachfrage geniessen. Dem Markt und der Nachfrage folgend, richtet das junge Unternehmen mit Pioniergeist sein Angebot entsprechend aus, entwickelt z.B. neue Impulse für Geschäftsausstattung und setzt mutig auf Wachstumskurs. Diese Strategie zieht sich wie ein roter Faden bis heute durch die Unternehmensgeschichte. Dies gilt ebenso für den frühen Einbezug der nachfolgenden Generation in das elterliche Geschäft, wozu auch die zeitige Klärung der Nachfolge gehört.

Doch es ist noch weit mehr, was diese Familien-AG zu einem Pionier in der Branche macht. Dazu gehören unter anderem die Einführung einer eigenen Pensionskasse für die Mitarbeitenden und später die frühzeitige Nutzung der Digitalisierung für die Kreation neuer Angebote wie Speed-Publikationen. Der Sprung ins Technologie-Zeitalter glückt und beschert dem Unternehmen gesundes Wachstum. Über dem Erfolg steht allerdings immer und bis heute der sorgfältige Umgang mit natürlichen Ressourcen und der Umwelt, die Gleichstellung von Mann und Frau, die Ausbildung für die Mitarbeitenden, insbesondere der Lernenden. Mit anderen Worten: Die Fröhlich Info AG ist ein Unternehmen mit Haltung.

Mut, Perspektivenwechsel und Pioniergeist begeistern die Jury

Ein Grundsatz, der in Kombination mit dem langfristigen Erfolg, Jury und Jury-Beirat des Phoenix Award überzeugte. Sie fassen die Preiswürdigkeit des Unternehmens unter anderem in diesen Punkten zusammen:

  • Konsequenter und zukunftsweisender Nachfolgeregelung als Familienunternehmen in vierter Generation und mit mehreren Familienmitgliedern, die im Betrieb arbeiten
  • Frühzeitige Weiterentwicklung des Geschäftsmodells von der Druckerei durch ein mit Informatik, Information und Infotainment erweitertes Angebot
  • Eine grosse und bereits seit langer Zeit bestehende Verpflichtung für Nachhaltigkeit: Umfassendes Engagement im ökologischen und sozialen Bereich, das bereits mehrfach ausgezeichnet wurde
  • Ein eigenes Kulturprojekt: Mittendrin bei Fröhlich
  • Unternehmerischer Mut in Zeiten, in denen Verlage „auszusterben“ drohen: Übernahme des Zolliker Boten von TA-Media >> Erhalt einer Lokalzeitung und vier Jahre später Ausdehnung auf Zumikon – Zolliker Zumiker Bote
  • Ausgeprägtes Innovationspotenzial und Engagement für den Erhalt der Printbranche

«Was für eine Freude! Wir fühlen uns geehrt, mit dem diesjährigen Phoenix Award ausgezeichnet zu werden. Es ist eine tolle Würdigung und ebenso Motivation, sowohl unserer Strategie weiter zu folgen wie auch immer wieder den Mut zu haben, ungewohnte Wege zu gehen. Natürlich geht das nur mit einem starken Team, deshalb ist dieser Award eine Wertschätzung an uns alle bei der Fröhlich Info.», resümiert Rafaela Devonas-Eberle im Rahmen ihrer Danksagung, stellvertretend für die dritte und vierte Generation.

Quelle: www.chdu.ch

Nicolas Roland tritt dem Vorstand als Generaldirektor von Raja Office bei

Nicolas Roland trat am 30. September 2024 als neues Vorstandsmitglied der Raja-Gruppe bei und übernahm die Leitung des Geschäftsbereichs Raja Office, der auf den Vertrieb von Bürobedarf und -ausrüstung spezialisiert ist. Er wird im Januar 2025 die Nachfolge von Alain Josse antreten, der nach über 40 Berufsjahren, davon 18 bei der Raja-Gruppe, in den Ruhestand geht. Die beiden Führungskräfte werden bis Ende des Jahres zusammenarbeiten, um einen reibungslosen Übergang zu gewährleisten.

Nicola Roland wird im Januar 2025 die Nachfolge von Alain Josse antreten. (Bild: www.raja-group.com)

Nicolas Roland wird die Strategie und Entwicklung des Geschäftsbereichs Raja Office leiten, der mit den Unternehmen Viking, Mondoffice, JPG, Kalamazoo, Bernard und Welcome Office in zehn europäischen Ländern vertreten ist. Raja Office ist mit einem Umsatz von 800 Millionen Euro der grösste Online-Händler für Bürobedarf und -ausrüstung in Europa.

„Alain Josse hat seit 2006 stark zur Entwicklung der Raja-Gruppe beigetragen. Ich danke ihm zutiefst für seine Entschlossenheit, seine Führungsstärke und seine menschlichen Qualitäten. Ich freue mich sehr, Nicolas Roland begrüssen zu dürfen, dessen Kenntnisse des Marktes für Geschäftsausstattung eine grosse Stärke sind. Seine Aufgabe wird es sein, der Entwicklung von Raja Office neuen Schwung zu verleihen, die Organisation und die Leistung zu stärken, um unsere Position auf diesem strategischen Markt zu festigen“, erklärte Danièle Marcovici. Sie ist Präsidentin und Generaldirektorin der Raja-Gruppe.

Von Hilti zu Raja

Bevor er zur Raja-Gruppe kam, war Nicolas Roland 13 Jahre lang (2011-2024) Führungspositionen bei Hilti, dem weltweit tätigen Hersteller von Werkzeugen und Zubehör für die Bauindustrie, tätig: Generaldirektor Westfrankreich (2022-2024), Generaldirektor Philippinen (2020-2022), Senior Vice President Logistik für die Region Asien-Pazifik (2018-2020) und Senior Vice President Global Distribution (2011-2018).

Nicolas Roland war zuvor von 2009 bis 2011 Generaldirektor der Odilis-Gruppe, einem französischen mittelständischen Unternehmen, das auf Industriemechanik spezialisiert ist. Zwischen 2001 und 2009 war er bei Osram, einem weltweit führenden Hersteller von Beleuchtungsprodukten, in leitenden Positionen im Bereich Logistik in Frankreich, Deutschland, China und Hongkong tätig.

Nicolas Roland spricht fliessend Französisch, Englisch und Deutsch. Er hat in Frankreich und England studiert und besitzt u. a. einen MBA (Master of Business Administration) der Coventry University.

Quelle: www.raja-group.com

Der Tribut der Langeweile am Arbeitsplatz: Wie man Bore-out erkennt und überwindet

Wir alle haben schon einmal von Burn-out gehört, aber kennen Sie auch das Phänomen des Bore-out? Obwohl die Symptome ähnlich sein können, liegt die Ursache woanders. Im Gegensatz zum Burnout, bei dem Stress und Arbeitsdruck im Mittelpunkt stehen, wird Bore-out durch einen Mangel an Herausforderungen oder ein eintöniges Arbeitsumfeld verursacht. Bore-out kann sowohl für Arbeitnehmer als auch für Arbeitgeber nachteilige Folgen haben. Der Schweizer Rekrutierungsspezialist Robert Walters gibt einige Tipps, um dieses Problem anzugehen und Bore-out zu verhindern.

Die Folgen von Bore-out werden oft unterschätzt, auch weil die Mitarbeiter nur ungern darüber sprechen. (Bild: www.depositphotos.com)

Bore-out tritt auf, wenn sich Arbeitnehmer bei ihrer Arbeit nicht ausreichend stimuliert oder herausgefordert fühlen. Das Risiko besteht darin, dass sie das Interesse verlieren, demotiviert werden und sogar Stress oder Panikattacken aufgrund von Langeweile erleiden. Auch wenn Langeweile harmlos erscheinen mag, kann anhaltendes Bore-out ernste Folgen für das Wohlbefinden der Mitarbeiter haben.

Mögliche Gefahren

Die Folgen von Bore-out werden oft unterschätzt, auch weil die Mitarbeiter nur ungern darüber sprechen. Es kann sich unangenehm anfühlen, zuzugeben, dass man sich bei der Arbeit langweilt und deshalb Stress empfindet. Dieses Problem für sich zu behalten, kann es jedoch nur noch schlimmer machen. Für Unternehmen birgt das Bore-out der Mitarbeiter auch Risiken. Zu wenig Herausforderung in einem Unternehmen kann zu einer höheren Fluktuationsrate, einer negativen Auswirkung auf die Arbeitsatmosphäre und einem schlechten Ruf bei potenziellen neuen Mitarbeitern führen.

Wer ist anfällig für Bore-out?

Nicht jeder ist gleich anfällig für Bore-out, aber Mitarbeiter mit geringem Selbstwertgefühl sind stärker gefährdet. Menschen mit geringem Selbstwertgefühl neigen oft dazu, passiv zu bleiben und weniger aktiv zu werden, wenn ihre Arbeit sie nicht mehr motiviert. Sie bleiben in der gleichen Situation, weil sie an sich selbst zweifeln und sich nur schwer auf Veränderungen einlassen können. Auch Mitarbeiter mit mehr Selbstvertrauen können gefährdet sein, zumal Bore-out noch nicht immer als ernstes Problem erkannt wird.

Wie kann man Bore-out verhindern?

Stellen Sie fest, dass Ihre Arbeit nicht herausfordernd genug ist und dass Sie nicht genug Energie und Befriedigung daraus schöpfen? Wenn ja, sollten Sie nicht zu lange warten, bis Sie sich nach einer neuen Herausforderung umsehen. Hier sind einige Schritte, die Ihnen helfen können, ein Bore-out zu überwinden:

  1. Erkennen Sie das Problem an: Geben Sie zu, dass Sie mit Ihrer derzeitigen Situation unzufrieden sind. Indem Sie das Problem anerkennen, machen Sie den ersten Schritt zur Veränderung.
  2. Sprechen Sie darüber: Besprechen Sie Ihre Gefühle mit einer Person, der Sie vertrauen, z. B. mit einem Familienmitglied oder einem Kollegen. Wenn Sie darüber sprechen, wird das Problem greifbarer und Sie können mögliche Lösungen erkunden.
  3. Stärken Sie Ihr Selbstvertrauen: Wenn Sie noch nicht bereit sind, Ihren Arbeitgeber zu informieren, versuchen Sie, Ihr Selbstvertrauen zu stärken, indem Sie Sport treiben oder neue Dinge lernen. Das kann Ihnen einen mentalen Schub geben.
  4. Wagen Sie den Schritt in die Selbständigkeit: Manchmal ist es notwendig, seine Komfortzone zu verlassen und eine neue Herausforderung zu suchen. Ein neuer Job kann neue Energie geben und das Risiko der Langeweile drastisch verringern. Die Zufriedenheit und die Begeisterung für Ihre Arbeit werden sich einstellen, sobald Sie eine Arbeit gefunden haben, die zu Ihnen passt.

Wenn Sie diese Schritte befolgen, können Sie verhindern, dass sich Boreout negativ auf Ihre Arbeit und Ihr Wohlbefinden auswirkt. Erkennen Sie das Problem an, ergreifen Sie Massnahmen und wählen Sie einen Beruf, der Sie motiviert und herausfordert.

Quelle: www.robertwalters.ch

Europas Energieversorgung im Wandel: Stromerzeuger setzen auf erneuerbare Energien

Die neunte Ausgabe der Studie zur finanziellen Gesundheit der europäischen Stromerzeuger durch Colombus Consulting verdeutlicht, dass der Energiesektor in Europa einem Wandel unterliegt. Trotz eines anhaltenden Rückgangs des Energieverbrauchs und einer zunehmenden Preisschwankung aufgrund geopolitischer Spannungen, halten die Stromerzeuger an ihrer Strategie der Nutzung erneuerbarer Energien fest. In der Schweiz bleibt die langfristige Versorgung trotz bedeutender Fortschritte eine grundlegende Herausforderung.

Die langfristige Energieversorgung in der Schweiz ist nach wie vor eine Herausforderung, obwohl die erneuerbaren Energien deutliche Fortschritte bei ihren Kapazitäten verzeichnen. (Bild: www.depositphotos.com)

Die Volatilität der Strompreise nahm 2023 zu und stellte die europäischen Stromerzeuger vor eine grosse Herausforderung. Um die bestehende Unsicherheit zu verringern, die zum Teil durch wachsende geopolitische Spannungen und Schwankungen auf dem Erdgasmarkt verursacht wird, werden Massnahmen wie Preisobergrenzen und Preisschilde bekämpft. Trotz allem bleibt die Wiederherstellung des Normalzustands ein unsicheres Ziel.

 „Die erhöhte Preisvolatilität hat negative Auswirkungen auf die Wettbewerbsfähigkeit von Energieanbietern und führt insbesondere bei Unternehmen, die stark von fossilen Brennstoffen abhängig sind, zu Rentabilitätsproblemen“, sagt Baptiste Leflaive, Senior Consultant bei Colombus Consulting.

Energieanbieter, die einen bedeutenden Teil ihrer Energie aus fossilen Quellen beziehen, leiden stärker unter den Preisschwankungen, was sich negativ auf ihr EBITDA ausgewirkt hat. Die europäischen Stromerzeuger verzeichneten zwischen 2021 und 2023 ein deutliches Umsatzwachstum, jedoch wiesen die Ergebnisse erhebliche Differenzen auf.

Alpiq verbessert sich dank strategischer Neuausrichtung

Die finanzielle Situation von Alpiq hat sich, dank der Konzentration auf das Kerngeschäft und einer erfolgreichen Diversifizierungsstrategie im Bereich der erneuerbaren Energien, deutlich verbessert. Durch die Neuausrichtung in Verbindung mit einer effektiven Risikosteuerung konnte das schweizerische Energieunternehmen den Marktschwankungen besser standhalten. Das Unternehmen investiert weiterhin in Solar- und Windkraftanlagen, um aktiv zur Verwirklichung der Dekarbonisierungsziele beizutragen.

Europa senkt seinen Stromverbrauch

Im Jahr 2023 sank der Energieverbrauch in Europa im Vergleich zu 2021 um 6%, was auf die Umstellung auf erneuerbare Energien und die sparsame Politik in verschiedenen Ländern zurückzuführen ist. Dieser Trend wird durch einen Rückgang des Gasverbrauchs um 24% ergänzt. Während die Stromerzeugung voranschreitet, um die Herausforderungen der Dekarbonisierung zu bewältigen, bleibt die Wiederbelebung der Nachfrage ungewiss. Das ist teilweise auf politische Massnahmen zur Energieeinsparung zurückzuführen.

Erneuerbare Energien erobern die Pole Position

Die europäischen Energieanbieter haben den Wechsel zu erneuerbaren Energien weiter vorangetrieben und die installierte Kapazität bis 2023 um 15% erhöht. Erneuerbare Energien haben aufgrund ihres starken Wachstums erstmals die Kapazitäten der fossilen Brennstoffe in der Energieerzeugung übertroffen. Durch umfangreiche Kapitalzuflüsse in die Photovoltaik und Offshore-Windenergie wird dieser Trend verstärkt, wodurch erneuerbare Energien als klare Gewinner des Jahres hervorgehen.

Die Schweiz und die Herausforderung der langfristigen Energieversorgung

Die langfristige Energieversorgung in der Schweiz ist nach wie vor eine Herausforderung, obwohl die erneuerbaren Energien deutliche Fortschritte bei ihren Kapazitäten verzeichnen. Das Gesetz über die Förderung erneuerbarer Energien hat das Ziel, die Erzeugung von erneuerbaren Energien bis zum Jahr 2050 zu verdoppeln. „Die Schweizer Stromerzeuger erweitern ihre Kapazitäten für erneuerbare Energie. Dieser Schritt bringt in Kombination eines Abkommens mit der Europäischen Union, die Energieversorgung auf einen vielversprechenden Kurs“, sagt Baptiste Leflaive, Senior Consultant bei Colombus Consulting.

Quelle: www.colombus-consulting.com

Franke schliesst die Akquisition von Wesco erfolgreich ab

Die Franke Gruppe hat die im September angekündigte Akquisition der Wesco Gruppe, einem Premiumanbieter für Dunstabzugshauben und Lüftungssysteme in der Schweiz und in Deutschland, erfolgreich abgeschlossen. Die zuständigen Wettbewerbsbehörden haben der Transaktion zugestimmt.

Franke hat die Übernahme von WESCO erfolgreich abgeschlossen (Bild: www.franke.ch)

Wesco wird als eigenständige Einheit unter der Leitung von Barbara Borra geführt und wird das Angebot von Franke Home Solutions, einer Division der Franke Gruppe, ergänzen und stärken. Barbara Borra, Präsidentin/CEO von Franke Home Solutions: „Wir sind sehr zufrieden mit dem schnellen Abschluss der Transaktion und freuen uns auf die Integration der WESCO Gruppe. Gemeinsam mit den Teams von Wesco und berbel werden wir uns darauf konzentrieren, den Kunden weiterhin einen erstklassigen Service zu bieten und die bestehenden Beziehungen auszubauen. Diese Akquisition stärkt unser Angebot auf dem Markt für Dunstabzugshauben sowohl geografisch als auch strategisch und ermöglicht es uns vor allem, schrittweise eine führende Position in Deutschland und der Schweiz zu erreichen.»

Über Franke und Wesco

Die Franke Gruppe ist ein weltweit führender Hersteller und Anbieter von Lösungen und Ausstattungen für die Haushaltsküche sowie für die professionelle Systemgastronomie und Kaffeezubereitung. Das Unternehmen ist weltweit präsent und beschäftigt rund 7’700 Mitarbeitende in 35 Ländern. Der Nettoumsatz beträgt ungefähr 2.42 Milliarden Schweizer Franken. Die Unternehmens-Gruppe gehört zur Artemis Group, Schweiz.

Franke Home Solutions ist eine Division der Franke Gruppe und der weltweit führende Anbieter von intelligenten Systemen und Lösungen für die private Küche. Die Division ist weltweit tätig und erwirtschaftet mit rund 4’200 Mitarbeitenden in über 30 Ländern einen Nettoumsatz von 932 Millionen Schweizer Franken. Die Produktpalette deckt alle Bereiche in der Küche ab und geht darüber hinaus – vom Zubereiten und Kochen über Reinigung und Entsorgung bis hin zur Luftaufbereitung. Die Lösungen bieten ein uneingeschränktes Wohnerlebnis – einfach, hygienisch und umweltfreundlich.

Die 1962 gegründete Wesco Gruppe ist ein führendes Unternehmen, das sich auf Dunstabzugshauben und Lüftungssysteme für Küchen, Wohnungen, Büros und Schulen spezialisiert hat. Mit rund 280 Mitarbeitenden an Standorten in der Schweiz (Wesco AG), in Deutschland (berbel Ablufttechnik GmbH) und in Italien (Createc srl) erwirtschaftet die Gruppe 2023 einen Nettoumsatz von 97 Millionen Schweizer Franken. Wesco steht für hochwertige Dunstabzugshauben und Lüftungslösungen „made for Switzerland“. Die Wesco Gruppe vereint herausragende Kompetenz in Lüftung und Design und steht für höchste Qualität, Effizienz und Innovation.

Quelle: www.franke.ch

CellX Biosolutions erhält CHF 150’000 von Venture Kick

Das ETH-Spin-off CellX Biosolutions hat CHF 150’000 von Venture Kick erhalten, um seine bakteriellen Produkte für den CO2-freien Abbau von Chemikalien weiterzuentwickeln und die Skalierung für industrielle Anwendungen zu verbessern.

Von links: Christian Engler (Leiter Technik), Mitgründer Geoffrey Besnier (COO), Gründerin und CEO Dr. Estelle Clerc, Dr. Fabienne Kurt (Leiterin Produktentwicklung) (Bild: www.venturekick.ch).

Industrielle chemische Abfälle stellen eine globale Herausforderung dar. Herkömmliche Entsorgungsmethoden wie Verbrennung führen zu hohen Kosten und CO2-Emissionen. Zudem sind bestehende biologische Ansätze oft in ihrer Skalierbarkeit und Effizienz eingeschränkt, was den dringenden Bedarf an verbesserten Lösungen für das Abfallmanagement verdeutlicht.

Das ETH-Spin-off CellX Biosolutions bekämpft chemische Verschmutzung mit leistungsstarken bakteriellen Abbauprodukten. Diese ermöglichen einen CO2-emissionsfreien Abbau industrieller Schadstoffe. Mithilfe eines mikrofluidischen Werkzeugs identifiziert CellX einzigartige Bakterien mit hoher Abbauleistung, die schädliche Chemikalien wie PFAS und Pharmazeutika sogar in abgelegenen Umgebungen abbauen können. Dieser nachhaltige Ansatz bietet eine umweltfreundliche Alternative zu herkömmlichen Entsorgungsmethoden.

CellX plant, einen Markt von über 1 Milliarden USD zu bedienen

Der Markt für die Behandlung gefährlicher chemischer Abfälle wird bis 2027 voraussichtlich 48 Milliarden USD erreichen, bedingt durch verschärfte Umweltvorschriften und die wachsende Nachfrage nach nachhaltigen Lösungen. CellX Biosolutions hat mit seinen Produkten für hochprioritäre Schadstoffe grosses Potenzial in diesem Bereich. Das Unternehmen hat bereits in der Anfangsphase starke Kundenkontakte und plant, einen Markt von über 1 Mrd. USD zu bedienen, darunter grosse PFAS-Hersteller und Pharmaunternehmen, die umweltfreundliche Abfallmanagementlösungen suchen.

CellX wird die CHF 150’000 von Venture Kick für die Beschleunigung der Geschäfts- und Produktentwicklung verwenden und damit einen Beitrag zu seiner Pre-Seed-Runde von CHF 1,2 Mio. leisten. Diese wird voraussichtlich im ersten Quartal 2025 abgeschlossen sein.

Das Team von CellX setzt sich zusammen aus der Gründerin und CEO Dr. Estelle Clerc, die einen Doktortitel in Mikrobiologie hat, Mitbegründer und COO Geoffrey Besnier, Produktleiterin Dr. Fabienne Kurt und technischem Leiter Christian Engler. Alle bringen spezifisches Fachwissen ins Unternehmen ein.

„Venture Kick hat uns ermöglicht, wichtige Meilensteine zu erreichen: Partnerschaften aufzubauen, fachkundige Rechtsberatung zu sichern und Sichtbarkeit bei Investoren zu erlangen. Diese Unterstützung war entscheidend für unser Geschäft und die Produktentwicklung. Seit Beginn des Programms im Februar 2024 haben wir 1,2 Millionen USD an Unterstützung gesichert und CellX für ein Wachstum in der Branche gerüstet”, betonte CEO Estelle Clerc.

Quelle: www.venturekick.ch

Prix SVC Wirtschaftsraum Zürich 2024: Hawa Sliding Solutions AG

Am 26. November 2024 wird der Prix SVC Wirtschaftsraum Zürich verliehen. Im Finale steht unter anderem die Hawa Sliding Solutions AG mit Sitz in Mettmenstetten ZH. Ein Kurzportrait dieses globalen Technologie- und Marktführers für Schiebelösungen.

Die Hawa Sliding Solutions AG verwendet energieeffiziente Materialien und setzt auf automatisierte Produktionsprozesse, um langlebige und umweltschonende Produkte herzustellen. (Bild: Hawa Sliding Solutions AG / www.hawa.com)

Die Hawa Sliding Solutions AG mit Sitz in Mettmenstetten ist ein führender Anbieter von innovativen Schiebelösungen, die Räume, Möbel und Fassaden funktionaler und flexibler gestalten. Mit rund 240 Mitarbeitenden, zwei Produktionsstandorten in der Schweiz, Niederlassungen in den USA, Dubai und Singapur sowie über 200 Vertriebs- und Fachpartnern unterstützt Hawa seine Kunden weltweit bei der Wahl und Anwendung der richtigen Schiebelösung für ihre individuelle Aufgabenstellung.

Vom Pionier zum Marktführer

1965 von den Brüdern Otto und Karl Haab gegründet, begann Hawa auf nur fünf Quadratmetern mit dem Ziel, die Schiebetechnologie zu revolutionieren. Mit Erfindungen wie den kunststoffummantelten Rollen in den 1960er Jahren und dem ersten Dreh-Einschiebebeschlag „Hawa Turnaway“ setzte das Unternehmen schon früh entscheidende Impulse im Markt. Die Markteinführung des „Hawa Junior“ in den 1980er Jahren sowie die Entwicklung der „Variotec“-Kurventechnik für Glasschiebewände in den 1990er Jahren festigten die Position des Unternehmens als als Vorreiter in der Branche.

Heute wird das Unternehmen von Gregor und Heinz Haab, den Söhnen der Gründer, geführt und bleibt der Pioniertradition treu. Mit weltweit über 60 Produktfamilien und mehr als 350 Patenten zählt Hawa Sliding Solutions zu den führenden Unternehmen der Branche.

Ausgezeichnete Qualität und Design

Ein Beispiel für die Innovationskraft des Unternehmens ist das Schiebesystem Hawa Concepta III, das 2024 auf der Messe Ambiente in Frankfurt mit dem Kitchen Innovation Award ausgezeichnet wurde. Der jährlich verliehene Preis würdigt herausragende Produkte aus den Bereichen Küchen- und Küchenausstattung, die durch Funktionalität, Bedienkomfort und Design überzeugen.

Nachhaltigkeit und soziales Engagement

Die Hawa Sliding Solutions AG legt grossen Wert auf Nachhaltigkeit in mehreren Bereichen ihrer Geschäftstätigkeit.  Ein Beispiel dafür ist die Entwicklung intelligenter Fassadenbeschattungssysteme, die zur Verbesserung der Energieeffizienz und des Komforts in Gebäuden beitragen. Diese Systeme regulieren die Sonneneinstrahlung und reduzieren den Energieverbrauch für die Kühlung. Darüber hinaus entwickelt das Unternehmen Lösungen, die nicht nur funktional sind, sondern durch den Einsatz energieeffizienter und nachhaltiger Materialien auch zur Reduzierung des CO2-Fußabdrucks beitragen.

Auch im sozialen Bereich übernimmt Hawa Verantwortung: Mit dem Hawa Student Award, einem Ideenwettbewerb für Architekturstudierende, unterstützt das Unternehmen seit 2010 innovative Konzepte für zukunftsfähige Raumlösungen. Alle zwei bis drei Jahre werden Studierende aus der Schweiz, Deutschland und Österreich dazu eingeladen, ihre kreativen Lösungen zu aktuellen Herausforderungen zu präsentieren.

Weitere Informationen: www.hawa.com / www.svc.swiss 

Prix SVC Wirtschaftsraum Zürich 2024

Die Preisverleihung findet am Dienstag, 26. November 2024, im Kongresshaus Zürich statt. Erwartet werden rund 1’500 Gäste aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Kultur. Durch die Verleihung führt Nik Hartmann. Weitere Informationen.

„Quo vadis nachhaltige Wirtschaft?“ – Zukunftsperspektiven auf dem Forum ö 2024

Zum 35. Mal versammelte der Verband öbu am 23. Oktober in Zürich Fachleute aus Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft, um über die Herausforderungen nachhaltigen Wirtschaftens zu diskutieren.

Olmar Albers, öbu-Geschäftsführer, im Gespräch mit Stefanie Egger und Justus Kunz am Forum ö 2024. (Bild: Thomas Berner)

Den Auftakt des diesjährigen Forums ö machten Marina Hasler, Managing Partnerin des Impact Hub, und Olmar Albers, Geschäftsleiter der öbu, mit einer interaktiven Fragerunde. Die Teilnehmenden wurden dazu animiert, bei „Ja“-Antworten aufzustehen, um ein Gefühl für die eigene Vertrautheit mit dem Thema zu bekommen. Dieses Warm-up sollte das Publikum auf das diesjährige Motto „Quo vadis nachhaltige Wirtschaft?“ einstimmen. Unter diesem Leitgedanken rückten die Themen ins Zentrum, die oft am Rand des nachhaltigen Wirtschaftens stehen, und zeigten die Chancen auf, die Nachhaltigkeit für Umwelt, Unternehmen und Mitarbeitende bietet.

Die Veranstaltung, die jährlich rund 200 Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Wissenschaft, Innovation und Gesellschaft zusammenbringt, dient als Plattform für den Austausch über zukunftsorientierte Geschäftsmodelle, die die Potenziale einer nachhaltigen Ausrichtung aufzeigen. Mit abwechslungsreichen Breakout-Sessions und Keynotes, unter anderem zu den Themen „Stärkung von Unternehmen durch eine Biodiversitätsstrategie“ und „Die Rolle von Climate Design in Unternehmen“, beleuchtete das Forum neue Perspektiven und Lösungsansätze für nachhaltiges Wirtschaften.

Die Rolle von ESG-Daten in Geschäftsprozessen und Unternehmenskultur

In der Eröffnungskeynote „Datengetriebene Einblicke in die Chancen der nachhaltigen Wirtschaft“ beleuchteten Stefanie Egger, Mitglied der Geschäftsleitung der Crif AG, und Prof. Dr. Justus Julius Kunz von der Fachhochschule Nordwestschweiz die Zukunft der nachhaltigen Wirtschaft in der Schweiz. Zentrale Fragen waren dabei: Wohin bewegt sich die Schweizer Wirtschaft? Wo stehen wir heute? Wie rücken wir die Nachhaltigkeit aus der Ecke der reinen Pflichterfüllung? 

Stefanie Egger wies auf die zentrale Rolle hin, die ESG-Daten für eine nachhaltige Unternehmensführung spielen. Die Crif AG bewertet Unternehmen auf dem Schweizer Markt anhand von Sekundär- und Primärdaten, wobei die Synesgy-Plattform insbesondere die primären ESG-Daten der Kunden bereitstellt. Dabei basieren Sekundärdaten auf öffentlich zugänglichen Informationen und Branchendurchschnitten, während Primärdaten direkt von Gegenparteien oder Lieferanten erhoben werden. Sie fügte an, dass das blosse Sammeln von ESG-Daten nicht genügt. Unternehmen müssen sie gezielt in ihre Geschäftsprozesse integrieren, um von nachhaltigen Strategien zu profitieren. Regelmässige Zertifizierungen fördern zudem langfristige Verbesserungen, da sich die Unternehmen intensiv mit Nachhaltigkeitsfragen auseinandersetzen. Unternehmen mit guten ESG-Werten, wie z.B. einem geringeren CO₂-Ausstoss, profitieren oft auch von besseren finanziellen Konditionen, wie z.B. günstigeren Kreditzinsen.

Nach Stefanie Eggers Vortrag legte Justus Julius Kunz den Fokus auf die Rolle der Unternehmenskultur bei der Umsetzung von Nachhaltigkeit. Er betonte, dass ESG-Nachhaltigkeit nicht nur in Geschäftsprozesse integriert, sondern in der Unternehmenskultur verankert werden müssen, um langfristige Wettbewerbsvorteile zu sichern. Ein aktives CO₂-Management sei dabei zentral für den wirtschaftlichen ESG Erfolg. Benchmarks helfen, den eigenen Fortschritt zu messen und Verbesserungsmöglichkeiten zu erkennen. Entscheidend für eine nachhaltige Marktposition sei jedoch eine umfassende Transformation auf allen Unternehmensebenen mit aktiver Einbindung der Mitarbeitenden. Unternehmen, die diesen Ansatz verfolgen, profitieren nicht nur von Innovationskraft, sondern auch von einer stärkeren Positionierung auf dem Arbeitsmarkt, da besonders die jüngere Generation Wert auf authentische Nachhaltigkeit legt.

Schlussdialog am Forum ö 2024: Stefan Gara, Stephan Lienin und Matthew Gardner von Sustainserv (v.l.n.r.). (Bild: Thomas Berner)

Nachhaltige Wertschöpfung – eine globale Perspektive

In der abschliessenden Keynote am Forum ö 2024 diskutierten Dr. Stefan Gara, Senior Advisor bei Sustainserv und Abgeordneter des Wiener Landtags, und Dr. Matthew Gardner, Mitgründer und Managing Partner von Sustainserv, unter der Moderation von Dr. Stephan Lienin, ebenfalls Mitgründer und Managing Partner von Sustainserv, über verschiedene Ansätze und aktuelle Entwicklungen in den USA und der EU. Gardner kritisierte die zunehmende Politisierung von Nachhaltigkeitskonzepten in den USA, wo ESG oft als „woke“ bezeichnet wird – eine Haltung, die er als hinderlich für Risikomanagement und Wettbewerbsstrategien sieht. Gardner erklärte, dass ESG für Unternehmen eine strategische Notwendigkeit sei, um Risiken zu minimieren und Chancen zu maximieren, unabhängig von politischen Begriffen.

Gara wies auf die Bedeutung der Planungssicherheit durch europäische Regulierungen wie den Green Deal hin, die auch Schweizer Unternehmen zur Anpassung an Nachhaltigkeitsstandards bewegen.  Die Diskussion verdeutlichte, dass für erfolgreiche nachhaltige Wertschöpfung enge Kooperationen zwischen Unternehmen und lokalen Verwaltungen erforderlich sind, wie z. B. durch „Klimabündnisse“ der Stadt Wien. Diese fördern Partnerschaften, die zur Dekarbonisierung und Effizienzsteigerung beitragen. Beide Experten betonten, dass solche Kooperationen und eine klare Orientierung essenziell sind, um nachhaltige Wertschöpfung langfristig zu sichern und Unternehmen wettbewerbsfähig zu halten.

Weitere Informationen: www.oebu.ch

 

Von Klimarisiken bis hin zu Kreislaufwirtschaft

Einen gewichtigen Teil nehmen am Forum ö jeweils die Breakout-Sessions ein. Auch dieses Mal fanden wiederum fünf solche Workshops statt, wo in Kleingruppen verschiedene Themen erörtert wurden.

Es waren vier Themenkreise, mit denen sich die Breakout-Sessions am Forum ö 2024 befassten: Biodiversität, Green Communication, Datenmanagement und Klimarisiken. Um Letzteres ging es gleich an zwei Workshops. Denn Klimarisiken müssen wohl in Zukunft von allen Unternehmen immer mehr in Betracht gezogen werden, denn sie können sich mannigfaltig auswirken – wenn nicht direkt auf ein Unternehmen selbst, dann am ehesten auf die Lieferketten. Denn wenn Wetter-Grossereignisse ganze Landstriche betreffen, steht dort die Produktion für längere Zeit still. In den Jahren 2015 bis 2023 befasste sich die Task Force on Climate-related Financial Disclosures (TFCD) mit solchen Fragen und informierte darüber, was Unternehmen tun sollten, um die Risiken des Klimawandels zu mindern. Zudem sollten sie dies in klimabezogenen Finanzinformationen transparent machen. Auf Basis der Arbeiten dieser Task Force entstand das Konzept «Climate Design», das von Stephan Lienin, Dr. Stefan Gara und Dr. Matthew Garnder von Sustainserv GmbH erläutert wurde. Climate Design ist ein innovationsorientierter Ansatz für Unternehmen, der sich darauf konzentriert, die Auswirkungen auf das Klima zu minimieren und gleichzeitig die Unternehmensleistung zu optimieren. Durch strategisches Management der intelligenten Nutzung aller Ressourcen – wie Energie, Materialien, Menschen und Partnerschaften – entlang der Wertschöpfungskette geht das Konzept von Climate Design auf ökologische und soziale Herausforderungen ein, erhöht die Widerstandsfähigkeit und bietet Wettbewerbsvorteile, indem es wirtschaftliche Ziele mit Klimaverantwortung in Einklang bringt.

GS1 Switzerland hostete eine Breakout-Session zum Thema Kreislaufwirtschaft und wie Datenmanagement zu einem Treiber derselben werden kann. Die Organisation, die u.a. auch den bekannten Barcode (auch EAN-Code genannt) entwickelt und zu einem globalen Standard erhoben hat, propagiert auch für die Kreislaufwirtschaft einen digitalen Produktepass (DPP). Über diesen können wichtige Produktdaten über den gesamten Lebenszyklus, aber auch für die Wiederverwendung eines Produkts, zurückverfolgt oder auch ergänzt werden. «Erst maschinenlesbare Daten machen eine funktionierende Kreislaufwirtschaft möglich», so Dominik Halbeisen, Solutions Expert bei GS1 Switzerland. Eine eindeutige Produkt-ID erlaubt die Rückverfolgbarkeit von Gütern entlang der gesamten Wertschöpfungskette und beinhaltet gleichsam die gesamte History eines Produkts. Die EU macht diesbezüglich vorwärts: Bis Mitte 2027 sollen DPP für Textilien, Stahl oder Batterien implementiert werden. Weitere Bereiche dürften – oder müssen – folgen, denn im Prinzip ist jedes Produkt DPP-fàhig. In diesem Zusammenhang zeigten die GS1-Experten den Teilnehmenden auf, wie ein einfacher DPP selbst erstellt werden kann.

Suissetec Campus: Leuchtturm der Gebäudetechnik

Der Suissetec Campus in Lostorf SO ist das erste Minergie-Areal der Schweiz. Im November wird ein für die Gebäudetechnik wegweisender Neubau eröffnet. Für ihn hat die Müller Wüst AG, ein Unternehmen von Debrunner Acifer, als Sponsorin ein digitales Fabrikationsmodell erstellt.

Der Suissetec Campus wird sich in Zukunft zu 100 Prozent selber mit erneuerbarer, CO2-neutraler Energie versorgen. (Bild: Patrick Lüthy)

Der Suissetec Campus im solothurnischen Lostorf ist eines von drei Bildungszentren des Schweizerisch-Liechtensteinischen Gebäudetechnikverbandes Suissetec. Derzeit erweitert und modernisiert der Verband den Campus. In einem ersten Schritt wurde das Bildungszentrum um einen zweigeschossigen Neubau ergänzt, der moderne Werkstätten, Labors und Schulungsräume beheimatet.

Interdisziplinäre Ausbildung und hybride Lernformen

Die moderne Infrastruktur schafft neue Möglichkeiten in der Aus- und Weiterbildung: Digitale Tools erlauben flexible, hybride Lernformen. In den Werkstätten arbeiten Sanitär- und Heizungsinstallateure künftig interdisziplinär zusammen, und in einem betonierten Rohbau als Aussenarbeitsstation können zum Beispiel Spenglerarbeiten 1:1 geübt werden. „Die Lernenden werden mit echten Materialien arbeiten, aber auch mit Virtual-Reality-Brillen digital üben“, erklärt Suissetec-Direktor Christoph Schaer.

Erstes zertifiziertes Minergie-Areal

Der Suissetec Campus wird sich in Zukunft zu 100 Prozent selber mit erneuerbarer, CO2-neutraler Energie versorgen. Tragende Säulen des Energiekonzepts sind Photovoltaikanlagen und eine Wärme-Kraft-Kopplungsanlage. Der Neubau trägt das Label Minergie A, das unter anderem bescheinigt, dass das Gebäude übers Jahr mehr Energie produziert als verbraucht und im Betrieb CO2-frei ist. Bereits im September 2023 hat der Suissetec Campus als erstes Areal der Schweiz das Minergie-Areal-Zertifikat erhalten.

Digitales Fabrikationsmodell von Müller Wüst

Die zur Debrunner Acifer AG gehörende Müller Wüst AG hat als Dienstleistungssponsorin ein digitales Fabrikationsmodell der Sanitär- und Heizungs-Rohrleitungen im Neubau erarbeitet. Das 3D-Fabrikationsmodell ist das Herzstück der von Müller Wüst entwickelten MW-Methode. Geschäftsführer Stefan Wüst erklärt: „Die MW-Methode nutzt digitale Technologien und modellbasierte Prozesse für einen präzisen und auf maximale Effizienz ausgelegten Montageprozess.“

Er ist überzeugt, dass sich das modellbasierte Arbeiten durchsetzen wird: „Installationen lassen sich doppelt so schnell realisieren wie mit herkömmlichen Abläufen – dies ist die Montagemethode der Zukunft.“ Am 16. November feiert suissetec mit einem Tag der offenen Tür die Eröffnung des Neubaus.

Quelle: www.suisstec.ch

Prix SVC Wirtschaftsraum Zürich 2024: Hauenstein AG

Am 26. November 2024 wird der Prix SVC Wirtschaftsraum Zürich verliehen. Im Finale stehen fünf Unternehmen, eines davon die Hauenstein AG aus Rafz ZH. Ein Kurzportrait dieses traditionsreichen und innovativen Unternehmens der „Grünen Branche“.

Nachhaltigkeit ist seit jeher fest in der Unternehmensphilosophie der Hauenstein AG verankert. (Bild: Hauenstein AG / www.hauenstein-rafz.ch)

Die Hauenstein AG, mit Sitz in Rafz ZH, ist eine der führenden Baumschulen und Gartencenter der Schweiz. Gegründet im Jahr 1890 von Walter Hauenstein, hat sich das Familienunternehmen in über 130 Jahren durch seine Spezialisierung auf die Produktion von winterharten Pflanzen einen Namen gemacht. Mit rund 180 Mitarbeitenden betreibt die Hauenstein AG heute eine Baumschule in Rafz und vier Gartencenter in Rafz, Zürich, Baar und Winterthur. Unter der Leitung von Rainer Marxsen, der seit 2013 die operative Geschäftsführung leitet, setzt das Unternehmen auf Tradition, Nachhaltigkeit und Innovation.

Pionier in der „Grünen Branche“

Was 1890 als kleine Baumschule auf neun Aren Land begann, entwickelte sich rasch zu einem der führenden Unternehmen in der Schweizer Gartenbauindustrie. 1960 wurde das Unternehmen in eine Aktiengesellschaft umgewandelt und im selben Jahr eröffnete Hauenstein in Zürich das erste Gartencenter der Schweiz. Damit legte das Unternehmen den Grundstein für den heutigen Erfolg.

Ein weiterer Meilenstein in der Unternehmensgeschichte war 2013 die Erweiterung des Schaugartens in Rafz und die Eröffnung des Restaurants Botanica, welches das Einkaufserlebnis für die Kunden revolutionierte. Im gleichen Jahr wurde die Hauenstein AG mit dem Taspo Award als bestes unternehmergeführtes Gartencenter Europas ausgezeichnet – ein Beweis für ihre Innovationskraft und ihr Engagement für höchste Qualität.

Nachhaltigkeit als Grundpfeiler

Nachhaltigkeit ist seit jeher fest in der Unternehmensphilosophie der Hauenstein AG verankert. Rund 75 % des Pflanzenangebots stammen aus der Eigenproduktion einheimischer, winterharter Pflanzen, die mit dem Label «Suisse Garantie» zertifiziert sind. Seit 1979 werden die Pflanzenkulturen mit Rheinwasser bewässert. Ein umweltschonendes System, das den Einsatz von Trinkwasser vollständig vermeidet. Zudem verzichtet die Hauenstein AG seit 2002 auf Torf in der Containerpflanzenproduktion und setzt stattdessen auf Pflanzenstärkungsmittel anstelle von chemischen Pflanzenschutzmitteln.

Im April 2024 wurde die neue Topfhalle in Flaach fertiggestellt, die mit einer Photovoltaikanlage ausgestattet ist. Der Grossteil des erzeugten Stroms wird in der Produktion, in den Sozialräumen sowie für das Laden von Elektrofahrzeugen genutzt, während überschüssige Energie ins öffentliche Netz eingespeist wird. Dies stellt einen weiteren Schritt in Richtung nachhaltige Energieversorgung dar.

Engagement für das Gemeinwohl

Jedes Jahr unterstützt das Unternehmen gemeinnützige Projekte, die im Einklang mit den Unternehmenswerten stehen. So wurde 2023 bereits zum vierten Mal das Projekt «Hortipharr» in der Elfenbeinküste unterstützt, das lokale Arbeitsplätze schafft und die landwirtschaftliche Entwicklung fördert – ein Zeichen für das langfristige soziale Engagement des Unternehmens.

Weitere Informationen: www.hauenstein-rafz.ch / www.svc.swiss

Prix SVC Wirtschaftsraum Zürich 2024

Die Preisverleihung findet am Dienstag, 26. November 2024, im Kongresshaus Zürich statt. Erwartet werden rund 1’500 Gäste aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Kultur. Durch die Verleihung führt Nik Hartmann. Weitere Informationen.

 

Künstliche Intelligenz verändert 92 Prozent der IT-Jobs

92 Prozent der IT-Arbeitsplätze werden sich aufgrund von Fortschritten in der künstlichen Intelligenz stark oder mässig verändern. Einsteigende und mittlere IT-Fachkräfte sind davon besonders betroffen: 40 Prozent der Positionen auf mittlerer Ebene und 37 Prozent der Einstiegsjobs ändern sich stark.

Die internationale Studie bietet erstmals Einblick in die Auswirkungen von Künstlicher Intelligenz auf die 47 wichtigsten Jobs in der Informationstechnologie (IT). (Bild: www.depositphotos.com)

In allen IT-Jobs werden zukünftig grundsätzliche KI-Kenntnisse und KI-Ethik wichtiger. Jobs wie AI/ML Engineer, Data Scientist, Project Manager, Software Engineer oder UX Designer werden sich am stärksten verändern. Das zeigt die Studie «The Transformational Opportunity of AI on ICT Jobs». Sie wurde unter Führung von Cisco mit Mitgliedern des AI-Enabled ICT Workforce Consortium – Accenture, Eightfold, Google, IBM, Indeed, Intel, Microsoft und SAP – erstellt. Die internationale Studie bietet erstmals Einblick in die Auswirkungen von künstlicher Intelligenz auf die 47 wichtigsten Jobs in der Informationstechnologie (IT). Die Definition der wichtigsten IT-Jobs beruht auf Analysen der Jobbörse Indeed, die Teil des Konsortiums ist. Die Rollen wurden anhand der meisten IT-Stellenausschreibungen von Februar 2023 bis Februar 2024 in Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien, den Niederlanden und den USA ausgewählt.

«KI-Tools wie ChatGPT verändern die Arbeitswelt tiefgehend und ganz besonders betrifft das IT-Jobs», sagt Christopher Tighe, Geschäftsführer von Cisco Schweiz. «Wir müssen IT-Fachkräfte weltweit und in der Schweiz dabei unterstützen, von den neuen Möglichkeiten durch künstliche Intelligenz profitieren zu können. Gerade in den Bereichen allgemeiner KI-Kenntnisse, KI-Ethik und Prompt Engineering gibt es viel zu tun, da diese Fähigkeiten in den meisten IT-Berufsfeldern wichtiger werden.»

Fast jeder IT-Job wird von KI beeinflusst

Die Studie bietet einen Überblick über die Auswirkungen von künstliche Intelligenz auf IT-Arbeitsplätze. Hier die zentralen Ergebnisse:

  • 92 Prozent der untersuchten IT-Arbeitsplätze werden sich durch künstliche Intelligenz stark oder mässig verändern.
  • 40 Prozent der Jobs auf mittlerer Ebene und 37 Prozent auf Einstiegsebene werden sich stark verändern.
  • Bestimmte Fähigkeiten gewinnen an Bedeutung, zum Beispiel in den Bereichen KI-Ethik und verantwortungsvolle KI, KI-Kenntnisse, Prompt Engineering, Large Language Models, agile Methoden und Datenanalyse.
  • Andere Fähigkeiten verlieren an Bedeutung, etwa für grundlegende Programmierungs- und Sprachkenntnisse, traditionelles Datenmanagement, Erstellung von Inhalten, Pflege der Dokumentation, SQL sowie Informationsrecherche.

In allen IT-Jobs werden zukünftig Kenntnisse für KI-Ethik und allgemeines KI-Wissen wichtiger

Einige KI-Fähigkeiten werden in Zukunft für IT-Jobs besonders wichtig. Vor allem allgemeine KI-Kenntnisse sowie KI-Ethik und verantwortungsvolle KI werden in jedem Job an Bedeutung gewinnen. In zwei Drittel der Berufe wird Prompt Engineering wichtiger. Weniger relevant werden dagegen grundlegende Programmierkenntnisse (für 31 Prozent der Berufe), Erstellung von Inhalten und Datenmanagement (je 18 Prozent), Informationsrecherche (16 Prozent) sowie Dokumentationspflege und SQL (je 13 Prozent).

Die 10 wichtigsten technischen Fertigkeiten, die voraussichtlich an Bedeutung gewinnen werden, und die 10 wichtigsten technischen Fertigkeiten, die voraussichtlich an Bedeutung verlieren werden (in % der Berufe). (Bild: www.cisco.ch)

Laut der Studie sind drei Berufgsgruppen am stärksten von KI betroffen: «Testen und Qualitätssicherung», «Design und User Experience» sowie «Business und Management». Jeweils zwei Drittel der Berufe bei Testen und Qualitätssicherung sowie Design und User Experience verändern sich stark. Mit 62,5 Prozent ist der Anteil bei Business und Management fast genauso hoch. Hier hat künstliche Intelligenz einen besonders starken Einfluss auf die Rollen wie zum Beispiel Business Analyst, Customer Service, Digital Marketing oder Projektmanager. Deutlich dahinter liegen mit jeweils einem Viertel der sich stark verändernden IT-Jobs Cybersecurity und Data Science. Am wenigsten Veränderung durch KI ist im Bereich «IT-Infrastruktur und Betrieb» zu erwarten.

Verteilung der hohen, moderaten und niedrigen Transformation in den Berufsfamiliengruppen. (Bild: www.cisco.ch)

Konkret bedeutet das zum Beispiel: Im Bereich Cybersecurity ist das Berufsfeld des Information Security Specialist stark von KI betroffen. Auf Deutsch wird die Rolle oft als IT-Sicherheitsexperte bezeichnet. Die Hauptaufgabe besteht darin, Anzeichen für Sicherheitsrisiken, Schwachstellen und Angriffe zu erkennen. Mit Hilfe manueller und automatischer Analysen wurden dabei bisher Komponenten wie Software, Netzwerke, Firewalls oder Zugänge überprüft. Diese Kontrollen wird zunehmend KI übernehmen und auch automatisch Angriffe abwehren oder Sicherheitslücken schliessen. Der Information Security Specialist muss zukünftig genau entscheiden können, welche Prozesse er automatisiert oder manuell freigibt.

Weitere IT-Berufe, die sich am stärksten durch KI verändern, sind etwa AI/ML Engineer, Business Analyst, Cloud Engineer, Data Scientist, Network and IT Automation Engineer, Product Design Engineer, Project Manager, Software Engineer und Tester sowie UX Designer. Die Job-Rollen Cybersecurity Analyst, Ethical Hacker und Soc Analyst Level 1 sind moderat von KI betroffen.

Das Konsortium engagiert sich für Ausbildung und bietet über 100 kostenlose KI-Kurse für IT-Jobs

Die Mitglieder des Konsortiums sehen, wie dringlich und wichtig ihre gemeinsamen Aktivitäten angesichts der Zunahme von KI in allen Bereichen der Wirtschaft sind. Dafür wollen sie Berufswege vor allem in Bereichen entwickeln, die immer stärker KI-Technologien nutzen. Für alle beschriebenen IT-Jobs gibt es dedizierte KI-Trainings, die grösstenteils kostenfrei zugänglich sind. Auf der Website des Konsortiums lassen sich so Trainings wie «Ethical Hacker», «AI Security Nuggets», «Cybersecurity Essentials», «Prompt Engineering Skills» oder «Cyber Threat Intelligence» buchen.

Die Mitglieder des Konsortiums haben sich darüber hinaus ehrgeizige Ziele für Trainingsprogramme gesetzt, die in den nächsten 10 Jahren weltweit über 95 Millionen Menschen helfen sollen. Dazu zählen unter anderem:

  • Cisco will 25 Millionen Menschen bis 2032 in Cybersicherheit und digitalen Fähigkeiten schulen.
  • IBM will 30 Millionen Menschen bis 2030 mit digitalen Fähigkeiten ausstatten, davon 2 Millionen im Bereich KI bis Ende 2026.
  • Intel will mehr als 30 Millionen Menschen bis 2030 im KI-Bereich weiterbilden.
  • Microsoft will 10 Millionen Menschen bis 2025 in digitalen Kompetenzen schulen und zertifizieren – und übertrifft dieses Ziel mit 12,6 Millionen geschulten und zertifizierten Personen ein Jahr früher als geplant.
  • SAP will weltweit 2 Millionen Menschen bis 2025 weiterbilden.
  • Google will über 130 Millionen Dollar für die weltweite Förderung von KI-Schulungen und -Kompetenzen bereitstellen.

Lydia Logan, Vizepräsidentin für Global Education and Workforce Development bei IBM, betont, dass die Ergebnisse des Reports den dringenden Bedarf an Fort- und Weiterbildung aufzeigen. Sie sagt: «Jetzt haben alle im IT-Sektor – von Studierenden über Mitarbeitende bis hin zu Unternehmen – die Daten, welche Arbeitsplätze sich verändern werden, wie sie sich verändern und was Einzelpersonen und Arbeitgeber tun können, um sich auf diesen Wandel vorzubereiten und auf dem sich entwickelnden globalen Arbeitsmarkt wettbewerbsfähig zu bleiben.»

Nicole Helmer, Vice President & Global Head of Development Learning bei SAP, stimmt dem zu und betont zusätzlich die Relevanz übergreifender Fähigkeiten. Sie sagt: «Die Studie zeigt: Neben dem unbestreitbaren Bedarf an einer verantwortungsvollen KI-Entwicklung und einer breiten KI-Kompetenz in sämtlichen IT-Berufen müssen alle Mitarbeitenden ihre übergeordneten Fähigkeiten wie kritisches Denken, Kreativität und komplexes Problemlösen verbessern. Nach der initialen Einführung von KI glauben wir, dass die Bewertung der sekundären Auswirkungen dieser Kompetenzverschiebungen verdeutlicht, welche Kompetenzen in Zukunft üblich und welche zur Differenzierung nötig sind.»

Christy Pambianchi, Executive Vice President und CPO der Intel Corporation, sieht in KI einen bedeutenden Wendepunkt mit weitreichendem Potenzial. Sie fügt hinzu: «Wir glauben, dass KI einen Paradigmenwechsel mit grossem Potenzial darstellt, um neue Möglichkeiten und Werkzeuge zu schaffen. Unser Ziel ist es, KI verantwortungsvoll voranzutreiben, damit sie zur Lösung der weltweit grössten Herausforderungen beiträgt. Die Schulung, Weiterbildung und Umschulung von ArbeitnehmerInnen im Umgang mit KI und kritischem Denken ist für unsere Belegschaft und die nächste Generation von Innovationen unerlässlich.»

Naria Santa Lucia, General Manager bei Microsoft, schliesst sich an und hebt hervor, wie wichtig es ist, die Belegschaft mit den notwendigen KI-Kenntnissen auszustatten. Sie erklärt: «KI kann ein Werkzeug sein, das Arbeitnehmende auf der ganzen Welt unterstützt, aber diese müssen auch die Fähigkeiten für die Nutzung besitzen. Deshalb hat sich Microsoft verpflichtet, Menschen und Gemeinschaften auf der ganzen Welt dabei zu helfen, neue und notwendige KI-Fähigkeiten zu erwerben. Dieser neue Bericht enthält wichtige Empfehlungen, um die globale Belegschaft in die Zukunft zu führen.»

Quelle: www.cisco.ch

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