Wie KMU Mitarbeitende langfristig halten können

Die OBT AG hat in Zusammenarbeit mit dem Schweizerischen Institut für KMU und Unternehmertum einen KMU-Leitfaden zum Thema «Mitarbeiterbindung» entwickelt und veröffentlicht.

Der Leitfaden richtet sich speziell an KMU und soll ihnen helfen, die Mitarbeiterbindung gezielt zu verbessern und damit langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben. (Bild: www.depositphotos.com)

In Zeiten des anhaltenden Fachkräftemangels und der steigenden Wechselbereitschaft von Mitarbeitenden stehen insbesondere kleine und mittlere Unternehmen (KMU) vor der Herausforderung, qualifizierte Mitarbeitende nicht nur zu gewinnen, sondern auch langfristig zu halten. Um KMU bei dieser anspruchsvollen Aufgabe zu unterstützen, hat die OBT AG in Zusammenarbeit mit dem Schweizerischen Institut für KMU und Unternehmertum an der Universität St.Gallen einen praxisnahen Leitfaden zur Mitarbeiterbindung entwickelt.

Der Leitfaden bietet KMU einen umfassenden Überblick über bewährte Strategien und Massnahmen, die sich in der Praxis als erfolgreich erwiesen haben. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf immateriellen Ansätzen wie der Förderung der Unternehmenskultur, Personalentwicklung und flexiblen Arbeitsmodellen, da diese oft das grösste Potenzial zur Mitarbeiterbindung bieten – und das unabhängig von den verfügbaren finanziellen Ressourcen.

Neben diesen Aspekten werden auch materielle Massnahmen, wie etwa Vergütungsmodelle und Mitarbeiterbeteiligungen, thematisiert. Der Leitfaden beantwortet dabei zentrale Fragen: Warum ist Mitarbeiterbindung wichtig? Welche Massnahmen sind sinnvoll? Und wie können diese erfolgreich in KMU umgesetzt werden?

Der Leitfaden richtet sich speziell an KMU und soll ihnen helfen, die Mitarbeiterbindung gezielt zu verbessern und damit langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben. Der Leitfaden kann hier heruntergeladen werden.

Quelle: www.obt.ch

Hybride Sport-BHs, Lockdown-Innovationen und CBD-Zahnpasta: Die Highlights der Folge 6/4 von «Die Höhle der Löwen Schweiz»

Die vierte Folge der Schweizer Höhle der Löwen bot eine spannende Mischung innovativer Ideen: Von einer Onlineplattform für Untervermietungen über multifunktionale Sport-BHs bis hin zu kreativen Bilderrahmen für Kinderzeichnungen. Während einige der vorgestellten Startups die Löwen beeindruckten, stiessen andere auf Skepsis – aber jedes Projekt brachte frischen Unternehmergeist in die Sendung.

Chris Eckert präsentiert den Löwen seinen hochwertigen Bio-Sirup Zuckerpeitsche, der mit ungewöhnlichen Geschmacksrichtungen und natürlichen Zutaten begeistert und vielseitig in der Küche einsetzbar ist. (Bild: Oneplus)

TempRent – die Onlineplattform für Untermiete

Salim Moussa aus Brig (VS) präsentierte mit TempRent eine neue Schweizer Online-Plattform für die sichere möblierte Untervermietung auf Zeit. Sein Ziel: den Untermietmarkt zu digitalisieren und vor Betrug abzusichern. Mit TempRent will er eine sichere und einfache Lösung anbieten, indem die Plattform alle Beteiligten rechtsgültig identifiziert und den gesamten Vermietungsprozess digitalisiert. Eine Besonderheit ist die integrierte Mietausfall- und Schadensversicherung. Er bietet den Löwen 15 Prozent des Unternehmens für ein Investment von 150’000 Franken.

Die Diskussion mit den Löwen wird hitzig, vor allem die Immobilienexpertin Anja Graf hinterfragt das Modell kritisch. Sie weist darauf hin, dass die gesetzlichen Regelungen zur Untermiete von Kanton zu Kanton sehr unterschiedlich seien und sich viele Verwaltungen unkooperativ zeigen könnten. Diese Realitäten des Vermietungsmarktes seien grosse Herausforderungen, die das Geschäftsmodell von TempRent erschweren könnten.

Auch Jürg Schwarzenbach versucht das Geschäftsmodell besser zu verstehen und fragt nach der Monetarisierung. Moussa erklärt, dass er seine Einnahmen durch einen Zuschlag von maximal 20% auf die Miete der möblierten Wohnungen generiert. Hier gibt es jedoch Unklarheiten, da Anja Graf meint, dass diese 20%-Regelung nicht in allen Kantonen anwendbar sei. Felix Bertram gibt zu bedenken, dass Vermieter, die ihre Wohnung untervermieten, Schwierigkeiten haben könnten, diesen Zuschlag zu akzeptieren, da sie für die Nutzung ihrer Möbel ebenfalls eine Gegenleistung erwarten könnten. 

Mehrere Löwen äussern zudem Zweifel an der Skalierbarkeit des Geschäftsmodells und der noch fehlenden Kundenbasis. Letztendlich konnten die Löwen nicht überzeugt werden, da der Proof of Concept noch fehlt und das Unternehmen erst zwölf Wohnungen auf der Plattform hat. Anja Graf steigt als erste aus, gefolgt von den anderen Löwen, da sie die Chancen von TempRent in der aktuellen Form als nicht überzeugend genug finden. «Was mir fehlt ist der Proof of Content – der Beweis, dass das Geschäftsmodell funktioniert und Gewinne bringt. Und da sind einfach noch zu viele Fragen offen», so Felix Bertram.

Von der Untermiete zur Unterwäsche

Die Deutsch-Amerikanerin Claudia Glass stellt ihren innovativen Sport-BH vor, der nicht nur für sportliche Aktivitäten wie Laufen, sondern auch fürs Schwimmen entwickelt wurde und im Handumdrehen trocknet. Der BH wird mit einer speziellen Bonding-Technologie hergestellt, wodurch er nahtlos ist und ein weiches, angenehmes Tragegefühl bietet. Das Highlight: Der BH besteht aus nachhaltigen Materialien wie biobasiertem Polyamid Garn, das aus Rizinusbohnen gewonnen wird und wasserabweisend ist.

Swijin ist seit Mai 2023 mit einer kleinen Stückzahl auf dem Markt und hat etwa 230 BHs verkauft, die zwischen 80 und 120 Franken kosten. Claudia sucht 200’000 Franken für 5% der Firmenanteile. Die Investoren sind beeindruckt. Vor allem die Kombination aus schneller Trocknungszeit, Komfort und Stabilität überzeugt. Dennoch äussern die Löwen Bedenken hinsichtlich der Unternehmensbewertung und stellen kritische Fragen zur Produktion, zum Markt und zur Exklusivität des verwendeten Materials.

Felix Bertram fragt, was genau die Innovation von Swijin so besonders macht und warum bisher kein anderer Hersteller auf diese Idee gekommen ist. Claudia erklärt, dass die grösste Herausforderung darin bestand, Stabilität und Trocknungsfähigkeit in einem Produkt zu vereinen. Viele Sport-BHs, die eine gute Stabilität bieten, trocknen aufgrund dickerer Stoffe langsamer. Der Swijin-BH löst dieses Problem durch die Verwendung von Polyamidgarn, das sowohl stabil als auch schnell trocknend ist. Er möchte auch wissen, wie Claudias langfristige Vision für Swijin aussieht. Claudia betont, dass sie eine globale Marke von Frauen für Frauen aufbauen möchte. Sie betont, dass viele der grössten Sportmarken von Männern gegründet wurden und es nun an der Zeit sei, dass Frauen innovative Produkte entwickeln, die den weiblichen Körper und seine Bedürfnisse besser verstehen und bedienen.

Schliesslich unterbreiteten die Löwen ihre Angebote und Claudia verhandelte geschickt, um eine Einigung zu erzielen. Jürg Schwarzenbach bot 200’000 Franken für 10%, Lukas Speiser ebenfalls 200’000 Franken für 8%. Roland Brack bot 250’000 Franken für 10%. Claudia verhandelt mit Brack über sein Angebot und schlägt vor, den Anteil auf 8 % zu reduzieren. Daraufhin bietet Roland Brack einen Kompromiss von 9 % an, den Claudia schliesslich akzeptiert.

Die Löwinnen und Löwen sind schwer beeindruckt – nicht nur vom Produkt, sondern auch von der Gründerin. (Bild: Oneplus)

Ein seltener Anblick – Löwen beim Zähneputzen

Nicht nur Frauen, sondern auch Männer glücklich machen, will die Gründerin des nächsten Start-ups. Es geht darum den Kunden ein strahlendes Lächeln zu schenken, denn die Zahnärztin Dr. Marina Thomas aus Zürich stellte ihre innovative Zahnpasta «Cannabiss» vor, die das CBD-Öl der Cannabispflanze enthält. Das Öl wirkt entzündungshemmend, antibakteriell und soll zudem Zahnfleisch und Kieferknochen stärken. Zusätzlich wurde der Zahnpasta Aktivkohle zugesetzt. Dadurch wird die Zahnpasta schwarz und hat einen leicht aufhellenden Effekt. Das Produkt wird in der Schweiz hergestellt und ist bei Swissmedic registriert. Marina bietet den Löwen 10% Firmenanteile für ein Investment von 100’000 Franken.

Die Löwen testen die Zahnpasta und stellen Marina verschiedene Fragen. Lukas Speiser bemerkt, dass der Cannabis-Geschmack kaum wahrnehmbar ist. Marina bestätigt das, denn die Zahnpasta soll wie jede andere schmecken. Jürg Schwarzenbach möchte wissen, ob es sich um ein Alltagsprodukt handelt, was Marina bejaht, aber einräumt, dass der Preis als hoch empfunden wird. Die Zahnpasta kostet 14.90 Franken, kann aber für bis zu 20 Franken verkauft werden. «Um die Wirkung zu haben, empfehle ich dann, dass man die Zahnpasta zumindest am Abend zu verwenden und tagsüber ein günstigeres Produkt. So hat man trotzdem den Effekt, da die Zahnpasta über Nacht am intensivsten wirkt», sagt Marina Thomas.

Tobias Reichmuth hinterfragt Marinas Engagement, da sie neben der Zahnpasta auch ihre Zahnarztpraxis führt. Ihre Antwort, dass sie die Praxis eventuell abgeben könnte, überzeugt ihn nicht. Er bezweifelt, dass sie die nötige Zeit und Energie in das Unternehmen investieren würde und steigt aus. Lukas Speiser und Roland Brack sehen das Produkt eher als Nischenprodukt. Lukas glaubt, dass die grossen Hersteller wie Colgate und Oral-B den Markt nicht als gross genug erachten, während Roland Zweifel an der Markenstrategie hat.

Aufgrund der hohen Produktionskosten und der Konkurrenz auf dem Markt stiegen die Löwen aus, obwohl sie das Produkt grundsätzlich gut fanden. Felix Bertram lobte Marinas Arbeit, war aber der Meinung, dass die Zahnpasta zu teuer sei, um sie im grossen Stil zu vermarkten. Am Ende bekam Marina kein Investment von den Löwen.

Ein seltener Anblick – die Löwen beim Zähneputzen. (Bild: Oneplus)

Kann man Löwen mit einer Zuckerpeitsche bändigen?

Chris Eckert will es mit einem Bio-Sirup mit ungewöhnlichen Aromen versuchen. Der gelernte Koch und Gründer präsentiert den Löwen seinen hochwertigen Bio-Sirup, der ohne Zusatzstoffe auskommt und in ungewöhnlichen Geschmacksrichtungen wie Rhabarber-Tonkabohne und Kolakraut erhältlich ist. Unterstützt wird er dabei von Marc Busch, der ihn seit Beginn des Projekts begleitet. Die Zuckersirupe sind vielseitig einsetzbar – ob in Cocktails, Punsch oder als Verfeinerung in der Küche.

Die Idee entstand aus Eckerts Leidenschaft für Kulinarik, Design und Nostalgie. Der Sirup soll nicht nur geschmacklich, sondern auch optisch überzeugen. Seit über 12 Jahren arbeitet Chris an seinem Produkt und vertreibt es heute über verschiedene Kanäle wie Gastronomie, Detailhandel und Grosskunden. Mit einer Investition von 100’000 Franken für 15% seines Unternehmens möchte Chris sein Unternehmen auf das nächste Level bringen.

Die Löwen stellen Chris verschiedene Fragen zur Herkunft der Rohstoffe, zur Produktion und zu den Kosten. Chris legt grossen Wert auf die Qualität seiner Rohstoffe, die er von regionalen Produzenten bezieht. Er betont, dass seine Sirupe natürlich und ohne künstliche Aromen oder Farbstoffe hergestellt werden. Felix Bertram lobt die Optik des Produktes, äussert aber Bedenken bezüglich des Markennamens Zuckerpeitsche, da Zucker im aktuellen Trend negativ besetzt ist. Chris erklärt, dass der Name bewusst polarisieren soll und hebt hervor, dass der Sirup nicht zu süss, sondern ausgewogen ist. Die Löwen sind positiv überrascht, dass die Zuckerpeitsche gar nicht so süss ist, wie der Name vermuten lässt.

Felix Bertram sieht keinen persönlichen Mehrwert als Investor und steigt aus, ebenso Lukas Speiser, Tom Zimmermann und Jürg Schwarzenbach.  Anja Graf ist von der Zuckerpeitsche begeistert. Sie sieht in den natürlichen Inhaltsstoffen und dem ästhetischen Ansatz eine passende Ergänzung zu ihren eigenen Gastronomieprodukten. Sie bietet Chris die geforderten 100’000 Franken, verlangt aber 30% Firmenanteile. Nach kurzer Verhandlung einigen sich die beiden auf 25% und Chris verlässt die Höhle mit einem Deal.

Die Löwen wirken skeptisch, kann der Prototyp überzeugen?

Ein Carport, für den man keine Baubewilligung braucht – das wollen die beiden Freunde Daniel Rudin und Patrick Eberling aus Luzern den Löwen verkaufen. Doch die Löwen sind skeptisch. Wie praktisch ist diese Erfindung und stimmt das mit der Baubewilligung? Der Autounterstand besteht aus einer patentierten Netz- und Stangenkonstruktion, die schnell auf- und abgebaut werden kann. Der Unterstand schützt Autos vor Hagel, Sonne, Schmutz und Eis. Da der Carport nicht im Boden verankert wird, ist nach Angaben der beiden Gründer auch keine Baugenehmigung für den Carport erforderlich. Zielgruppe für das Produkt sind vor allem Privatpersonen mit Stellplätzen im Freien, wie sie bei Einfamilienhäusern häufig zu finden sind. Daniel und Patrick bieten den Löwen 15% ihrer Firma für ein Investment von 80’000 Franken.

Lukas Speiser bemängelt den umständlichen Auf- und Abbau des Produktes. Er verweist auf bestehende automatische Lösungen, die per Knopfdruck ein- und ausgefahren werden können und fragt nach dem Vorteil des Oado gegenüber diesen Alternativen. Daniel und Patrick argumentieren, dass sie keine automatischen Systeme kennen, die ohne Verankerung im Boden funktionieren und betonen nochmals, dass der Oado ohne Fundament auskommt und keine Baubewilligung benötigt. Jürg Schwarzenbach sieht den fehlenden Diebstahlschutz kritisch, da das Gestell einfach auf dem Boden liegen bleibt, wenn das Auto weggefahren wird. Daniel und Patrick erklären, dass sich der Unterstand zusammenklappen und sicher verstauen lässt, räumen aber ein, dass die Diebstahlsicherung eine Schwachstelle ist, die sie noch verbessern wollen.

Vor allem Anja Graf ist skeptisch gegenüber der Behauptung der Gründer, dass keine Baugenehmigung erforderlich sei. Sie erzählt von einer eigenen Erfahrung, bei der ein einfaches Zelt vor ihrem Foodtruck von der Gemeinde als problematisch angesehen wurde, obwohl es nicht im Boden verankert war. Graf weist darauf hin, dass es sich hierbei um eine Grauzone handeln kann und dass es stark von der Gemeinde und der Nachbarschaft abhängt, ob solche Konstruktionen toleriert werden. 

Am Ende können die Gründer die Löwen trotz aller Bemühungen nicht überzeugen. Die Löwen sehen entweder keinen ausreichenden Markt für das Produkt oder zweifeln an der Umsetzbarkeit.

Der innovative Bilderrahmen für Kinderkunst

Die ganze Wohnung hängt voller Kunstwerke der Kleinen und täglich kommen neue hinzu. Jacqueline Müller und Cengiz Müller haben sich etwas einfallen lassen. Das Gründer-Ehepaar stellt den Löwen ihren Bilderrahmen vor, der speziell für Kinderzeichnungen entwickelt wurde. Der Jamu-Rahmen bietet Platz für bis zu 100 Bilder, die durch ein cleveres Magnet- und Drehsystem kinderleicht ausgetauscht werden können. Die Rahmen werden von Hand in einer sozialen Werkstatt in der Schweiz aus hochwertigem Massivholz hergestellt. Jacqueline und Cengiz haben mit ihrem Produkt bereits einen Umsatz von 500’000 Franken erzielt und möchten ihr Unternehmen weiter skalieren. Sie bieten den Löwen 10% Firmenanteile für ein Investment von 100’000 Franken.

Die Idee entstand während des Lockdowns, als die Beiden nach einer praktischen Möglichkeit suchten, die vielen Kinderzeichnungen ihrer Kinder ordentlich aufzubewahren. Nach einem erfolgreichen Crowdfunding, bei dem 48’000 Franken zusammenkamen, konnten sie ihre ersten 1’000 Rahmen produzieren. Inzwischen haben sie 5’000 Rahmen verkauft, hauptsächlich über ihren Online-Shop.

Die Löwen zeigen sich beeindruckt von der Idee und dem bisherigen Erfolg, sind jedoch skeptisch hinsichtlich der internationalen Skalierbarkeit und des fehlenden Patentschutzes. Die Rahmen kosten je nach Holzart und Grösse zwischen 79 und 109 Franken. Bei einer Marge von rund 55% liegen die Produktionskosten bei rund 38 Franken pro Rahmen. Jacqueline betont, dass die hohe Qualität, die Verwendung von Massivholz und die Produktion in einer sozialen Werkstatt die Kosten rechtfertigen. 

Lukas Speiser warnt: «Wenn ihr in Deutschland nicht den gleichen Verkaufspreis erreichen könnt, dann ist eure Marge gleich um einiges kleiner.» Diese Sorgen betreffen insbesondere den Preis und die Zahlungsbereitschaft im Ausland. Cengiz antwortet darauf, dass sie derzeit mit einem zweiten Werk in Deutschland an den Vorbereitungen sind, um dort zu produzieren und die Kosten zu optimieren. Felix Bertram sieht in der Herstellung in einer sozialen Werkstatt und dem nachhaltigen Ansatz viel Potenzial, glaubt jedoch, dass ein Investor nicht der richtige Weg für die Gründer ist. Kein Löwe steigt ein, doch die Gründer verlassen die Höhle mit wertvollem Feedback und der Zusage einiger persönlicher Bestellungen der Löwen.

Hier lässt sich die Sendung anschauen: https://www.oneplus.ch/catalog/1000604

Fachkräftemangel sorgt für Stress bei Unternehmen und Personalsuchenden

Der Fachkräftemangel in der Schweiz hat einen neuen Höchststand erreicht, was auf die sinkende Zahl der Stellensuchenden und die gestiegene Anzahl offener Stellen zurückzuführen ist. Bedeutet dies weniger Arbeit für die heimischen HR-Abteilungen? Keineswegs. Die grosse Mehrheit der Unternehmen hat zunehmend Schwierigkeiten bei der Besetzung offener Stellen. Als Folge davon sagen rund acht von zehn der Personalsuchenden, dass der Druck auf sie in diesem Jahr noch zugenommen habe. Das geht aus dem neuen Xing Arbeitsmarktreport 2024 hervor, für den das Marktforschungsinstitut Appinio 150 Recruiter in der deutschsprachigen Schweiz im Rahmen einer Online-Umfrage befragt hat.

Der Fachkräftemangel in der Schweiz hat einen neuen Höchststand erreicht, was auf die sinkende Zahl der Stellensuchenden und die gestiegene Anzahl offener Stellen zurückzuführen ist. (Bild: www.depositphotos.com)

Der Fach- und Arbeitskräftemangel in der Schweiz zeigt kaum Anzeichen für eine Entlastung und ist damit längst Alltag für Recruiter. Der Mangel an Fachkräften ist 2023 zum Vorjahr um weitere 24 % angestiegen und hat damit einen neuen Rekordwert erreicht. Die Personalbeschaffung bleibt daher für Unternehmen nach wie vor eine grosse Herausforderung (Universität Zürich, Fachkräftemangel-Index Schweiz).

Das hat Auswirkungen auf den Arbeitsalltag der Recruiter: Ganze 91 Prozent sagen, dass es seitens der Unternehmensführung hohe Erwartungen und Anforderungen an sie gebe, für 83 Prozent bedeutet der Fachkräftemangel einen höheren administrativen Aufwand. Als Konsequenz daraus fühlen sich Personalverantwortliche zunehmend unter Druck: 65 Prozent klagen über hohe emotionale Anspannung und Stress.

„Viel von dem Druck, den Unternehmen wegen des Fachkräftemangels spüren, wird an die HR-Verantwortlichen weitergegeben. Sie haben aber oft begrenzten Handlungsspielraum und wenig Mittel zur Verfügung, um ihm entgegenzuwirken“, sagt Sandra Bascha, Leitung Kommunikation Schweiz. „Unternehmensführungen müssen in enger Zusammenarbeit mit ihren Personalabteilungen die richtigen Rahmenbedingungen schaffen, um sich als attraktiver Arbeitgeber zu positionieren. Arbeitnehmer erwarten flexible Arbeitszeitregelungen, faire Entlohnung und eine gute Work-Life-Balance.“ 

KI als Schlüssel zur Entlastung

Gefragt nach den Tätigkeiten, mit denen Recruiter die meiste Zeit im Bewerbungs-Prozess verbringen, sagen mehr als 39 Prozent der Befragten, Onboarding-Prozesse und administrative Aufgaben für neue Mitarbeiter, ebenso die Recherche nach geeigneten Kandidaten und aktive Ansprache dieser (39 %) und die Organisation und Durchführung von Vorstellungsgesprächen (39 %). Auch das Screening von Bewerbungen und Lebensläufen nimmt einen grossen Zeitaspekt im Recruiting-Prozess ein (35 %) sowie die Auswertung von Feedback und Bewertung der Bewerber nach Interviews (26 %).

Recruiter wollen mehr Zeit für Bewerbungsprozesse und Active Sourcing. (Bild: www.xing.com)

Gleichzeitig wünscht sich fast die Hälfte der HR-Mitarbeiter mehr Zeit für die Organisation und Durchführung von Vorstellungsgesprächen (47%). Etwa 39 Prozent würden gerne mehr Energie in die Auswahl geeigneter Kandidaten aus den eingehenden Bewerbungen investieren. 36 Prozent möchten ihr Active Sourcing, also die proaktive Suche nach neuen Mitarbeitern, intensivieren. Der Aufbau und die Pflege von Talent-Pools stehen bei 35 % auf der Wunschliste.

Das verdeutlicht, dass der Einsatz von KI zur Entlastung im Recruiting-Prozess eine effektive Lösung sein kann, um Raum für die Aufgaben zu schaffen: „Künstliche Intelligenz kann für HR-Verantwortliche eine hilfreiche Unterstützung sein, um Prozesse zu automatisieren oder Stellenausschreibungen schneller zu erstellen“, sagt Sandra Bascha. „Gerade die administrativen Zeitfresser können so wirkungsvoll reduziert werden und schaffen Raum für die Kernkompetenzen von Recruitern.“

Bewerber stellen zunehmend höhere Ansprüche im Recruiting-Prozess

Der Fachkräftemangel macht den Recruiting-Prozess nicht nur schwieriger, sondern auch komplexer, da die Ansprüche der Bewerber deutlich gestiegen sind: 82 Prozent der HR-Verantwortlichen stimmen der Aussage voll und ganz bis eher zu, dass der Fachkräftemangel zu einer deutlich gestiegenen Unverbindlichkeit der Bewerber führt. Beispiele hierfür sind Ghosting, schlechte Erreichbarkeit, Absagen trotz Zusage und wenige Rückmeldungen von aktiv kontaktierten Kandidaten. 17 Prozent haben schon sehr häufig oder häufig Erfahrungen mit Ghosting gemacht, weitere 54 Prozent gelegentlich. Zusätzlich berichten 89 Prozent der Befragten von zunehmend höheren Erwartungen der Bewerber an Jobbedingungen, Unternehmenskultur und Benefits. Dazu gehören flexible Arbeitszeitgestaltung, attraktive Vergütung und Karriereentwicklung sowie Aufstiegschancen.

Für den Xing Arbeitsmarktreport befragte Appinio auch 500 Beschäftige in der Schweiz, wobei sich zeigte: Die meisten Kandidaten wünschen sich einen zügigen Bewerbungsprozess und Rückmeldung innerhalb von ein bis zwei Wochen. Für längere Responsezeiten sinkt die Zustimmung rapide. Für Bewerber sind fehlende Rückmeldungen (33 %), lange Wartezeiten (32 %) und unpersönliche Kommunikation, in Form von automatisierten Antworten und standardisierten Absagen (26 %), die grössten Nervfaktoren bei der Jobsuche – so entsteht zusätzlich Druck auf die Personaler.

Personalgewinnung steht im Fokus der Jahresplanung

Zurück zu den Recruitern: Welche Pläne haben sie noch für das verbleibende Jahr? Für die meisten Befragten ist das Finden neuer Mitarbeiter mittels Active Sourcing der relevanteste Punkt (39 %). Active Sourcing wird dabei von 88 Prozent als eher bis sehr wichtig bewertet. Für 35 Prozent steht das Führen von Bewerbungsgesprächen ganz oben auf der To Do-Liste. Das Ausschreiben von Stellen, als das Stellenbesetzen durch Passive Sourcing, stehen bei etwa jedem Vierten auf der Agenda (28 %).

Darüber hinaus gilt für 27 % die generelle Bekämpfung des Fachkräftemangels im Unternehmen als wichtigstes Thema, mit dem sich die HR-Verantwortlichen im kommenden Jahr verstärkt beschäftigen möchten. Die Digitalisierung und der Einsatz von Künstlicher Intelligenz ist nur für 26 % der Befragten ein Aspekt, um den Herausforderungen des Fachkräftemangels besser begegnen zu können. „Die Transformation der Arbeitswelt braucht aber smartes Recruiting, eine neue Art der Jobsuche und flexible Arbeitsmodelle“, unterstreicht Sandra Bascha. „Recruiting ist ein Erfolgsfaktor. Die Verantwortung dafür darf nicht nur auf den Schultern der Personalabteilung liegen, sondern muss in der Unternehmensführung strategisch verankert sein.“

Quelle: www.xing.com

Franke Gruppe erwirbt Wesco

Die Franke Gruppe übernimmt die Schweizer Wesco Gruppe und erweitert damit ihre Kernkompetenz im Bereich der Luftqualitätstechnologie und stärkt ihre Marktposition in der Schweiz und Deutschland.

Franke Gruppe stärkt Marktposition im Bereich Dunstabzugshauben. (Bild: www.franke.com)

Die Schweizer Franke Gruppe mit Hauptsitz in Aarburg hat einen Kaufvertrag zum Erwerb von 100% der Wesco Gruppe, einem Premiumhersteller von hochwertigen Dunstabzugshauben und Lüftungssystemen in der Schweiz und Deutschland, abgeschlossen. Der Vollzug der Transaktion steht noch unter dem Vorbehalt der Genehmigung durch die zuständigen Wettbewerbsbehörden. Finanzielle Details der Transaktion werden nicht bekannt gegeben.

Die Tochtergesellschaft der Wesco Gruppe, die Wesco AG, ist ein anerkannter Experte für Dunstabzugshauben und Luftfiltration im Wohnbereich, Schulen und Büros in der Schweiz. Die berbel Ablufttechnik GmbH, die deutsche Tochter der Gruppe, ist eine führende Marke für Dunstabzugshauben und Kochfeldabzüge in Deutschland. Im Geschäftsjahr 2022/2023 erwirtschaftete die Wesco Gruppe einen Nettoumsatz von 97 Millionen Schweizer Franken und beschäftigte insgesamt 280 Mitarbeitende.

Starke Marken vereinen sich unter Franke Home Solutions

Die Wesco Gruppe wird Teil von Franke Home Solutions, einer Division der Franke Gruppe und der weltweit führende Anbieter von intelligenten Systemen und Lösungen für die private Küche.

Der Erwerb der Wesco Gruppe bietet der Franke Gruppe die Möglichkeit, ihre Position im Markt für Dunstabzugshaben zu stärken und schrittweise eine führende Position in Deutschland und der Schweiz zu erreichen. Mit ihren Marken Wesco und berbel ist die Wesco Gruppe als Premiumanbieter auf dem Schweizer und dem deutschen Markt für Dunstabzugshauben stark vertreten und ergänzt sowie stärkt Frankes Angebot sowohl geografisch als auch strategisch. Insbesondere die Marke berbel ist in Deutschland, dem grössten europäischen Markt, für ihre einzigartigen technischen Lösungen, ihre hervorragende Verarbeitungsqualität und ihr Design bekannt.

Barbara Borra, CEO von Franke Home Solutions, kommentiert: „Die Akquisition von Wesco ist eine ideale strategische Ergänzung für uns. Wesco bringt fortschrittliche Luftqualitätstechnologie sowie ein starkes Vertriebsnetz in der Schweiz und Deutschland in unser Unternehmen ein. Durch die Nutzung der globalen Reichweite und finanziellen Stärke von Franke können wir das Wachstum von Wesco sowohl in den traditionellen Märkten als auch international unterstützen. Mit Wesco haben wir ein Unternehmen gefunden, das unsere Werte in Bezug auf Qualität, Technologie und Innovation teilt.“

Barbara Borra, CEO of Franke Home Solutions und Beat Ernst, Verwaltungsratspräsident und Inhaber der Wesco Gruppe. (Bild: www.franke.com)

Beat Ernst, Inhaber der Wesco Gruppe erklärt: „Im Rahmen einer Nachfolgeregelung habe ich mich entschieden, mein Unternehmen an Franke zu verkaufen. Da es in unserem familiären Umfeld keine Nachfolge gibt, war es mir wichtig, eine nachhaltige Lösung zu finden, um unser Lebenswerk in gute Hände zu übergeben. Franke verfügt über das notwendige Know-how und die Ressourcen, um das Potenzial unserer Marken voll auszuschöpfen und sie noch erfolgreicher im Markt zu positionieren.“

Quelle: www.franke.com

Rekordzahlen bei Schweizer Firmengründungen

Die Firmengründungszahlen vom ersten bis dritten Quartal zeigen: Immer mehr Menschen in der Schweiz wagen den Schritt ins Unternehmertum. Gesamthaft wurden 39’166 Neueintragungen im Schweizer Handelsregister verzeichnet. Gemäss Angaben der tagesaktuellen Studie «Nationale Analyse Schweizer Firmengründungen Q1 bis Q3 2024» vom IFJ Institut für Jungunternehmen (IFJ) sind das +2.2 % mehr als in der Vorjahresperiode des Rekordjahres 2023. Die Schweizerische Arbeitskräfteerhebung (SAKE) des Bundesamts für Statistik (BFS) verdeutlicht die Relevanz dieser Entwicklung für die Schweiz. So zeigt sich, dass 14 % aller Erwerbstätigen in der Schweiz selbständig sind.

Die Anzahl Firmengründungen dieses Jahr sind auf einem rekordhohen Niveau. (Bild: www.ifj.ch)

Die Gründungsdaten vom 01.01.2024 bis zum 30.09.2024 stimmen positiv. Die Anzahl Firmengründungen dieses Jahr sind auf einem rekordhohen Niveau und werden, wenn die Gründungsfrequenz anhält, den Gründungsrekord vom Jahr 2023 übertreffen. Bis Ende des dritten Quartals des laufenden Jahres wurden schweizweit durchschnittlich 143 Firmen an jedem Tag gegründet. Das ist ein Wachstum von +2.2 % zur Vorjahresperiode.

Beim Gründungsverhalten macht sich ein Trend weiterhin bemerkbar, die Teilzeitselbständigkeit. “Viele unserer Gründer:innen wollen auf Nummer sicher gehen und starten die Selbständigkeit neben einer Anstellung”, so der Co-Geschäftsführer des IFJ, Simon May.

Rund ein Siebtel der Erwerbstätigen sind selbständig

Die Relevanz von Neugründungen in der Schweiz zeigt sich nicht nur im Bereich Innovation und internationaler Konkurrenzfähigkeit, sondern auch im Erwerb. Gemäss Angaben der aktuellsten SAKE sind 14% aller Erwerbstätigen selbständigerwerbend. Das sind 679 Tausend Menschen. Auch der Trend der Teilzeitselbständigkeit lässt sich mit Zahlen der SAKE untermauern. Denn 8.2% aller Erwerbstätigen in der Schweiz gehen mehr als einer Beschäftigung nach. Die Selbständigkeit und somit auch die Neugründungen nehmen in der Schweiz einen wichtigen Stellenwert ein, denn sie bieten nicht nur eine Erwerbsmöglichkeit für Selbständige, sondern schaffen auch zusätzliche Arbeitsplätze für Arbeitnehmende.

Die nationale Analyse des IFJ zeigt, wie sich die Firmengründungen vom Q1 – Q3 im Detail verändert haben:

Gründungs-Wachstum in allen Regionen

In der Periode vom 01. Januar bis 30. September sind die Südwestschweiz (+5.6%) und die Region Zürich (+2.0%) die Grossregionen mit dem signifikantesten Zuwachs. Die Region Espace Mittelland (+1.5%), die Zentralschweiz (+1.4%), die Ostschweiz (+1.1%) und das Tessin (+0.8%) verzeichnen ebenfalls sehr positive Zahlen, während die Nordwestschweiz (-0.5%) einen leichten Rückgang verzeichnet.

In der Periode vom 01.01. – 30.09. sind die Südwestschweiz und die Region Zürich die Grossregionen mit dem signifikantesten Zuwachs. (Quelle: Schweizerisches Handelsamtsblatt SHAB; Analyse und Grafik: www.ifj.ch)

Kantone im Gründungshoch

In 18 Kantonen konnte die Anzahl Neugründungen vom ersten bis dritten Quartal gegenüber der Vorjahresperiode gesteigert werden. Dies sind aktuell die Kantone mit einem Wachstum an Schweizer Firmengründungen: Appenzell Ausserrhoden (+15.3%), Uri (+12.6%), Appenzell Innerrhoden (+11.2%), Waadt (+7.9%), Wallis (+7.0%), Freiburg (+6.5%), Glarus (+6.6%), St. Gallen (+5.6%), Zug (+3.8%), Obwalden (+3.5%), Schwyz (+2.3%), Zürich (+2.0%), Genf (+1.9%), Bern (+1.2%), Neuenburg (+1.1%), Aargau (+0.8%), Tessin (+0.8%) und Basel-Stadt (+0.6%).

In diesen Kantonen wird aktuell weniger gegründet

Die Kantone mit nur leichten prozentualen Einbussen sind Graubünden (-0.9%), Jura (-3.0%), Nidwalden (-3.1%), Solothurn (-2.5%), Luzern (-2.3%). Ein klarer Rückgang ist im Kanton Basel- Landschaft (-4.7%) und Thurgau (-5.1%) feststellbar. Der stärkste prozentuale Rückgang an Firmengründungen wurde im Handelsregisteramt des Kantons Schaffhausen (-15.9%) registriert.

Rechtsformen im Vergleich

In der Schweiz ist die Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH) die beliebteste Rechtsform, wenn es um die Gründung einer neuen Firma geht. Insgesamt 15’324 (+1.6%) neue GmbH wurden im Zeitraum Q1 bis Q3 2024 eingetragen. Überraschend hoch ist der Anstieg an neu gegründeten Einzelfirmen, welche mit 13’674 Neueinträgen ein Wachstum von 4.2% im Vergleich zur Vorjahresperiode verzeichnen. Ein Rückgang von -4.4% ist bei den Kollektivgesellschaften und -1.2% bei den Aktiengesellschaften festzustellen.

5-Jahresvergleich

Im Durchschnitt wurden 37’183 neue Firmen im Zeitraum vom 1. Januar bis 30. September in den Jahren 2020 bis 2024 eingetragen. Mit einem Wachstum von +5.3% gegenüber dem 5- Jahresdurchschnitt und um + 2.2% gegenüber der Vorjahresperiode liegen die ersten drei Quartale 2024 mit 39’166 Neugründungen auf Rekordniveau und deutlich über dem Durchschnitt.

Im aktuellen Jahr 2024 entstehen jeden Tag, Samstag und Sonntag inklusive, 143 neue Firmen in der Schweiz. (Bild: www.ifj.ch)

Mehr neue Firmen. Mehr Selbständige. Mehr Teilzeitbeschäftigte

Simon May, Co-Geschäftsführer des IFJ sagt: “Das laufende Jahr zeigt erneut eindrücklich: die Schweiz ist ein nachhaltig guter Standort zur Gründung einer eigenen Firma. Für den Wirtschaftsstandort Schweiz ist die positive Entwicklung bei der Anzahl neuer Firmengründungen in den ersten neun Monaten sehr erfreulich.”

Aktuell lässt sich vor allem eine Zunahme in der Gründung von Einzelfirmen feststellen, was einhergeht mit den neusten Zahlen der Arbeitskräfteerhebung (SAKE). Heute ist mit 14% aller Erwerbstätigen ein beachtlicher Anteil selbständigerwerbend.

Positiv auf die Entwicklung der Firmengründungen wirken die Engagements der öffentlichen Hand im Bereich der Standortförderung. “Zahlreiche Kantone, Wirtschaftsregionen, Städte wie auch Gemeinden unterstützen Gründer/innen. Dies motiviert zusätzlich Personen, den Schritt zur eigenen Firma zu machen und bringt langfristiges Wachstum auf allen Ebenen”, so May.

Die aktuellen Firmengründungszahlen stimmen sehr positiv und alle Zeichen deuten darauf, dass der Firmengründungsrekord dieses Jahr gebrochen wird.

Quelle: www.ifj.ch

Hans Huber Stiftung verlieh Anerkennungspreise an Ostschweizer und Vorarlberger

Als global tätiger CEO will der eine immer ein Lernender bleiben, und der andere will Fachkräfte von der Lehre bis zur Pension führen: Mit der Verleihung ihrer Anerkennungspreise setzte die Hans Huber Stiftung am Freitagabend, 27. September 2024 in Heerbrugg auf Vorbilder.

Von links: Christian Fiechter gratuliert Christian Buhl und Urs Peter zum Anerkennungspreis der Hans Huber Stiftung. (Bild: www.hanshuberstiftung.org)

Geberit-CEO Christian Buhl habe die Zeichen der Zeit erkannt: Er wisse, dass der Unternehmenserfolg zu einem Teil auch von der eigenen, erfolgreichen Berufsbildung abhänge, sagte Christian Fiechter, Präsident der Hans Huber Stiftung in seiner Laudatio. Es sei vorbildlich, wenn Buhl von sich sage, dass er auch als CEO eines Weltkonzerns selber immer ein Lernender bleiben wolle. Sein beherztes Engagement trage dazu bei, dass dem Fachkräftemangel die Stirn geboten werden könne.

Der Vorarlberger Dachdecker-Unternehmer Urs Peter stehe ihm in keiner Weise nach. Er habe aus der Not eine Tugend gemacht, denn sein Dachdecker- und Spenglereiunternehmen habe noch vor 20 Jahren darum gekämpft, um vielleicht einmal die eine oder andere Bewerbung für eine Lehrstelle zu erhalten. Heute sei das anders: Peter Dach sei mit spannenden Anreizen in monetärer und ideeller Form sowie einer ganzheitlichen Persönlichkeitsförderung zu einem beliebten Lehrbetrieb geworden, der sogar eine eigene, weiterführende Berufsakademie betreibe.

Urs Berger, ehemaliger CEO und Verwaltungsratspräsident der «Mobiliar», würdigte mit Blick auf die beiden Preisträger in seiner Festrede die Bildungslandschaft. Das System sei «perfekt, um auch in Zukunft auf Herausforderungen reagieren zu können». Wirtschaft und Gesellschaft seien dadurch immer anpassungsfähig geblieben und hätten sich weiterentwickelt, Chancen gepackt und innovative Wege gefunden: «Dazu braucht es Menschen, die mutig und bereit sind, sich zu engagieren.»

Quelle: www.hanshuberstiftung.org

Zeitmanagement meistern: So besiegen Sie Ablenkungen, Fristen und Überlastung

E-Mails, Abgabetermine und endlose To-Do-Listen … haben Sie oft das Gefühl, dass der Tag nie genug Stunden hat? Dann ist ein gutes Zeitmanagement unerlässlich. Der Schweizer Rekrutierungsspezialist Robert Walters berichtet über die häufigsten Herausforderungen und gibt praktische Tipps zur Verbesserung Ihrer Produktivität und Ihres Arbeitsablaufs.

Haben Sie Angst, als unsympathisch zu gelten, wenn Sie „Nein“ sagen? Es kommt nur darauf an, wie Sie es sagen. (Bild: www.depositphotos.com)

1. Unterbrechungen durch Kollegen zu Stosszeiten   

Sie haben viel zu tun und Ihre Kollegen kommen immer wieder mit Fragen oder Wünschen auf Sie zu. Die Versuchung ist gross, sie an Ihre Mailbox zu verweisen, aber das führt nur zu einem überquellenden Posteingang. Besser ist es, sie zu bitten, eine Stunde später wiederzukommen oder zu einer anderen passenden Zeit anzurufen. Oft lösen sich Probleme von selbst oder erweisen sich als weniger dringend als gedacht. Auf diese Weise bleibt Ihr Posteingang sauber und Sie behalten den Überblick.   

2. Schwierigkeiten, „Nein“ zu sagen 

Haben Sie Angst, als unsympathisch zu gelten, wenn Sie „Nein“ sagen? Es kommt nur darauf an, wie Sie es sagen. Zum Beispiel: „Ich arbeite gerade an einem wichtigen Projekt. Kann das jemand anders übernehmen?“ oder ‚Kann ich das später am Tag machen?‘. Wenn Sie freundlich und hilfsbereit bleiben, wirken Sie professionell, ohne sich zusätzliche Arbeit aufzubürden.   

3. Kollegen sind schwer zu erreichen    

Die Arbeit mit unerreichbaren Kollegen kann frustrierend sein. Anstatt auf eine Antwort per E-Mail zu warten, sollten Sie regelmässige Sprechstunden einplanen. Auf diese Weise stellen Sie sicher, dass wichtige Informationen rechtzeitig ausgetauscht werden und Ihre Arbeit nicht ins Stocken gerät. Vergessen Sie nicht, auch klare Fristen zu vereinbaren.   

4. Unerreichbare Fristen    

Jeder hat es schon einmal erlebt: eine Frist, die sich als nicht realisierbar herausstellt. Das Geheimnis? Frühzeitige Kommunikation. Wenn Sie merken, dass Sie in Verzug sind, besprechen Sie dies sofort mit Ihrem Vorgesetzten und schlagen Sie eine Alternativlösung vor. Zum Beispiel: „Ich schaffe das heute nicht, kann mir jemand helfen?“. So vermeiden Sie Stress in letzter Minute und zeigen, dass Sie vorausschauend denken.   

5. Rückfall in ineffiziente Gewohnheiten   

Es ist schwer, mit alten Gewohnheiten zu brechen, vor allem, wenn man sich ablenken lässt. Ertappen Sie sich dabei, dass Sie ständig nach Ihrem Telefon greifen, während Sie versuchen, eine E-Mail zu bearbeiten? Stellen Sie es auf lautlos oder legen Sie es beiseite. Niemand ist perfekt, und es ist in Ordnung, manchmal abzuschweifen, solange Sie sich Ihres Verhaltens bewusst sind und es rechtzeitig korrigieren.   

6. Ad-hoc-Aufgaben stören Ihre To-Do-Liste    

Ad-hoc-Aufgaben sind kleine, nicht dringende Aufgaben, die häufig wiederkehren und Ihre Pläne erheblich durcheinanderbringen können. Die Lösung? Betrachten Sie Ihre Aufgaben als Steine und Schotter. Die „Steine“ sind Ihre wichtigsten und dringendsten Aufgaben, der „Schotter“ sind die kleinen, weniger wichtigen Aufgaben. Wenn Sie nicht aufpassen, werden Sie sich bald nur noch mit dem Kies beschäftigen. Fangen Sie also immer mit den Steinen an, damit Sie wirklich mit den wichtigsten Aufgaben beginnen können. Mit dem Schotter können Sie sich später beschäftigen.   

7. Schlechte Planung durch Ihren Vorgesetzten 

Manchmal verursacht die schlechte Planung Ihres Vorgesetzten zusätzliche Arbeit. Trauen Sie sich, ehrlich zu sein, wenn Sie keinen Platz in Ihrem Zeitplan haben. Schlagen Sie zum Beispiel vor: „Kann ich das morgen erledigen, weil ich heute keinen Platz habe?“. Flexibilität ist gut, aber Sie dürfen auch Ihre Grenzen setzen. Gute Kommunikation ist hier der Schlüssel.

8. Ständiges Umplanen wegen dringender Aufgaben   

Unerwartete dringende Aufgaben können Ihren Tag durcheinanderbringen. Reservieren Sie täglich einen Zeitblock für diese unvorhergesehenen Aufgaben. Es ist wichtig, dass Sie in Ihrem Terminkalender Platz zum Verschieben haben. Am Ende des Tages können Sie bewerten: War es wirklich dringend, oder hätte es vermieden werden können? Das wird Ihnen helfen, besser zu planen und Prioritäten zu setzen.  

Quelle: www.robertwalters.ch

Das Ende der Generationen-Diskussion?

Wie geht man mit der viel diskutierten Generation Z um? Und überhaupt: Wie bringt man verschiedene Generationen in Unternehmen zusammen? «Die Generationenfrage – Mitarbeitende im Wandel»: So lautete entsprechend das Thema des 20. Ostschweizer Personaltags, der am 26. September 2024 in St.Gallen stattfand.

Dr. Ronald Ivancic, Dozent am Institut für Organisation und Leadership der Ostschweizer Fachhochschule, betont in seinem Referat «Vielfalt statt Einfalt» die Notwendigkeit, in Unternehmen Diversität zwischen den Generationen zu fördern. (Bild: Adelisa Salaj Kalajdzini)

Ein hochaktuelles Thema, ein generationen-übergreifendes Panel von Referierenden, gute Gelegenheiten fürs Networking: Der Ostschweizer Personaltag vom 26. September lockte über 250 Besucherinnen und Besucher in die St.Galler Olma-Halle 9.1. Es war ein kleines Jubiläum: Zum 20. Mal wurde das Treffen für Ostschweizer Personalfachleute durchgeführt. «Wäre der Personaltag ein Mensch, gehörte er wohl zur Generation Z», stellte Moderatorin Sabine Bianchi fest. Das galt aber nicht für die Teilnehmenden: Von ihnen gehörte der Grossteil entweder zur Generation X oder zur Generation Y.

Nur: Macht eine solche Einteilung in «Generations-Schubladen» überhaupt Sinn? Mit dieser Frage beschäftigte sich Dr. Ronald Ivancic, Dozent am Institut für Organisation und Leadership (IOL) der OST – Ostschweizer Fachhochschule. Er verwies darauf, dass schon die Generation Y ähnliche Fragen an die Gesellschaft stellte wie heute die Generation Z. Das bedeute, dass sich die Unterschiede vornehmlich aus dem jeweiligen Lebensalter und verschiedenen Lebensumständen ergeben würden. Denn je nach dem, wo man im Leben stehe, würden sich auch die Lebensstile und die damit verbundenen Werthaltungen ändern. Aus diesem Grund seien Generationsanalysen – und das Geschäft damit – kritisch zu sehen, so Ivancic. Vielmehr müsse es in Unternehmen darum gehen, Diversität zwischen den Generationen herzustellen – «Vielfalt statt Einfalt», so auch der Titel seines Referats. Und das gehe laut Ronald Ivancic nur, indem man an der Kultur arbeite: «Struktur führt zu Verhalten, Verhalten führt zu Kultur», so der Experte.

Was die junge Generation von Arbeitgebern erwartet

Aus den von Ronald Ivancic propagierten unterschiedlichen Lebensumständen stammten auch die Teilnehmenden des anschliessenden «Generationen-Talks». Die Diskussion drehte sich immer wieder um Vorurteile, mit denen die unterschiedlichen Generationen konfrontiert werden. Ivo Riedi, Leiter Berufsbildung bei der SFS Group, Babyboomer und kurz vor der Pensionierung stehend, warnte vor Stereotypisierung. Längst nicht alle jungen Leute seien «faul». Michèle Mégroz, CEO der CSP AG, wiederum findet es bereichernd, mit verschiedenen Generationen zu arbeiten und beneidet das Selbstbewusstsein, mit dem junge Menschen von heute auftreten, im Gegensatz zu früher. Und auf die Frage, was denn diese jungen Menschen von ihren Arbeitgebern erwarten, lieferte die 18-jährige Anastasia Kurer, die eben ihr erstes Lehrjahr angetreten hat, folgende Stichworte: Wertschätzung, Respekt, Bekenntnis zu Nachhaltigkeit und eine offene Gesprächskultur auf Augenhöhe – auch mit den Chefs.

Das Potenzial der älteren Generation besser nutzen

Einen Blick in die Praxis des Gesundheitswesens warf Michèle Bongetta, Geschäftsführerin der Rehakliniken Zihlschlacht und Dussnang. In Spitälern sind grosse Teams immer noch häufig, und zu deren Führung bräuchte es eine «eierlegende Wollmilchsau», so die Referentin. Und dies mit den Ansprüchen zu koppeln, mit welchen die unterschiedlichen Generationen heute ankommen, sei schwierig. Den Schlüssel sieht Michèle Bongetta in einer Personalpolitik mit klaren und einheitlichen Regeln, besonders hinsichtlich Work-Life-Balance und gezielten Massnahmen bei der Personalentwicklung und Karriereplanung. Hans Rupli, Präsident von focus50plus, erläuterte in seinem Referat die Notwendigkeit, aufgrund des demografischen Wandels das Potenzial der älteren Generation besser zu nutzen. Mitarbeitende über 50 können zwar vor allem mit ihrer Erfahrung und Sozialkompetenz punkten, benötigen aber auch zusätzliche Schulung etwa im Bereich der digitalen Transformation. Hier bietet sich auch die Chance für einen Wissenstransfer von der jungen zur älteren Generation – und umgekehrt. Hans Rupli bedauert zudem, dass das heutige Bildungswesen zu stark auf Junge ausgerichtet sei und es zu wenige Möglichkeiten für Quereinstiege oder gar einen Berufswechsel mit einer Lehre ab 50 gebe.

Von Digital Natives zu AI-Locals: Die Zukunft der Generation Alpha

Den fulminanten Schlusspunkt setzte der junge Zukunftsforscher Tristan Horx. Er erklärte die Schwierigkeiten, welche die junge Generation heute haben, mit einem Epochen-Wandel, an dem wir heute stehen. Wir seien dabei, uns vom industriellen Lebensmodell zu verabschieden, das unsere Eltern- und Grosseltern-Generation geprägt habe. Unser Leben wird mehr und mehr geprägt sein von verschiedenen Phasen mit immer kürzeren Intervallen zwischen Bildung und Beruf. Jeder Phase voraus gehen Krisen und Transformationen. Die gegenwärtige Herausforderung sieht Tristan Horx darin, dass momentan mehrere verschiedene Generationen am wirtschaftlichen Leben teilhaben und ihre Ansprüche durchsetzen. Und der zukünftigen Generation Alpha verspricht er eine rosige Zukunft: Sie werde das Ende des fossilen Zeitalters erleben, die längste Lebenserwartung haben und sich von «digital Natives zu AI-Locals» gewandelt haben. «Wenn Roboter immer bessere Roboter werden, müssen Menschen humanere Menschen werden», so Tristan Horx. «Zukunft entsteht, wenn Beziehungen gelingen», und das sei unabhängig von Generationen.

Fazit der Tagung: Brüche zwischen Generationen und Epochen sind nichts Neues, und die Diskussionen darüber auch nicht. Entscheidend ist der Umgang damit – nicht nur in Personalabteilungen, sondern auch in der gesamten Unternehmensführung. Bildlich fasste dies am Schluss auch Roland Siegenthaler mit einem witzigen Graphic Recording zusammen.

Über den Ostschweizer Personaltag

Der Ostschweizer Personaltag ist eine der bedeutendsten Personalfachtagungen in der Ostschweiz. Er hat das Ziel, Personalfachleute, HR-Spezialisten und Personalverantwortliche sowie Führungskräfte von KMU zusammen zu führen und aktuelle sowie grundlegende Fragen zu thematisieren. Der Ostschweizer Personaltag ist zusammen mit dem Verein HR Ostschweiz entwickelt und 2005 zum ersten Mal erfolgreich durchgeführt worden. Heute fungieren HR Ostschweiz und die OST – Ostschweizer Fachhochschule als Patronatsgeber des Anlasses.

Weitere Informationen: www.personaltag.ch

VBSF-Fachtagung 2025: Brandschutz trifft Arbeitssicherheit

Am 20. März 2025 findet im KKL Luzern ein Branchentreff statt: Während der VBSF-Fachtagung 2025 kommen Brandschutzfachleute und Arbeitssicherheits-Verantwortliche zusammen. Die Fachtagung wird in zwei parallele Thementracks gegliedert, mit insgesamt zehn Vorträgen, zwei Workshops und einer begleitenden Ausstellung.

VBSF-Fachtagung 2025
Während der VBSF-Fachtagung 2025 kommen Brandschutzfachleute und Arbeitssicherheits-Verantwortliche zusammen. (Bild: www.vbsf.ch)

Arbeitssicherheit und Brandschutz kümmern sich oft um ähnliche Anliegen – allerdings stehen sie auch häufig in Zielkonflikten untereinander. Es macht deshalb Sinn, dass sich Brandschutzfachleute und Arbeitssicherheitsverantwortliche regelmässig austauschen und gemeinsam Lösungen erarbeiten.

Das tun sie unter anderem im VBSF, dem Schweizerischen Verein von Brandschutz- und Sicherheitsfachleuten. Unter den Mitgliedern finden sich sowohl viele Brandschutzfachleute als auch viele Arbeitssicherheitsfachleute.

Brandschutz trifft Arbeitssicherheit

Genau so wird es auch am 20. März 2025 im KKL Luzern sein. Dann findet dort die VBSF-Fachtagung 2025 statt, die sich an alle Brandschutz- und Arbeitssicherheits-Interessierte richtet, ganz egal ob VBSF-Mitglied oder nicht.

Auf die Teilnehmenden warten insgesamt zehn Vorträge, jeweils zwischen 30 und 60 Minuten lang, sowie zwei Workshops à 90 und 120 Minuten. Alle Vorträge und ein Workshop werden zweisprachig angeboten und von Deutsch ins Französische übersetzt. Ausserdem gibt es Weiterbildungspunkte für die Teilnahme: Die Swiss Safety Center AG rechnet die Veranstaltung als einen Tag Weiterbildung für Fachpersonen im Brandschutz ISO 17024 an. Der VKF anerkennt die VBSF-Fachtagung als 1 Tag Fortbildung. Bei der SGAS sind Fortbildungspunkte für den Track Arbeitssicherheit beantragt.

Track Arbeitssicherheit

Die VBSF-Fachtagung 2025 gliedert sich in zwei parallele Thementracks. Die Teilnehmenden können jeweils wählen, welche parallel stattfindenden Vorträge sie besuchen möchten.

Der Track Arbeitssicherheit startet mit einem Workshop rund um digitale Hilfsmittel für die Arbeitssicherheit und den Gesundheitsschutz. Anforderungen an AS/GS-Massnahmen nehmen nämlich laufend zu, insbesondere hinsichtlich der Dokumentation. Um den Überblick und die Rechtssicherheit zu wahren, bieten sich digitale Hilfsmittel an. Marco Lobsiger, Geschäftsführer der Lobsiger & Partner GmbH, spielt zusammen mit den Teilnehmenden verschiedene Szenarien durch, wie solche Hilfsmittel die Sicherheitsbeauftragten unterstützen können.

Die folgenden Vorträge behandeln Themen wie:

  • Erste Hilfe Konzepte im Betrieb: Braucht jeder Betrieb ein Erste Hilfe Konzept und was gehört dafür durch- und mitgedacht? Worin unterscheiden sich solche Konzepte für kleinere und grössere Unternehmen? (Bruno Ducceschi, Vizepräsident der Schweizerischen Vereinigung für Betriebssanität)
  • Laborrichtlinie und Gefahrstoffe – Anwendungsbeispiele aus der Praxis: Der Vortrag stellt aktuelle Anwendungsbeispiele der Laborrichtlinie EKAS aus der Praxis vor. Hierzu werden gängige Fragestellungen skizziert, mit denen ein Projekt konfrontiert wird, entsprechende Artikel der Richtlinie erläutert und in Projekten gefundene Antworten vorgestellt. (Thomas Plattner, Sicherheitsingenieur EigV, Projektleiter und Partner RISAM AG)
  • CMR-Stoffe – krebserregend, mutagen und reproduktionstoxisch: CMR-Stoffe werden häufig unterschätzt, da betroffene Mitarbeitende oft über eine lange Zeit exponiert sein können, ohne dass eine Krankheit ausgelöst wird. Warum sind CMR-Stoffe gefährlich, wie erkennt man sie und wo findet man Informationen zum Schutz der Mitarbeitenden? (Andrea Zemp, Beraterin AS & GS und IRM, Swiss Safety Center AG)
  • Bagatellmengen Lösemittel: In manch einem Unternehmen finden sich Lösemittel – wo überschreiten sie die Grenze der Bagatellmengen und wie müssen Unternehmen mit ihnen umgehen, wenn sie unter dieser Grenze liegen? (Felix Gell, Berater und Geschäftsinhaber der Gsell Sicherheit GmbH)
  • First Responder Systeme in der Schweiz: In immer mehr Kantonen in der Schweiz gibt es First Responder Systeme. Das Ziel davon ist, im medizinischen Notfall schneller und dadurch erfolgreicher Erste Hilfe leisten zu können. Welche verschiedenen Herangehensweisen gibt es und wie kann man sich beteiligen? (Roman Burkart, Geschäftsführer Interverband für Rettungswesen IVR und Präsident des Swiss Resuscitation Council SRC)

Track Brandschutz

Auch der Track Brandschutz greift aktuelle und teils komplexe Themen und Fragestellungen auf – und auch dieser Track enthält einen Workshop: während rund 120 Minuten planen die Teilnehmenden in verschiedenen praktischen Arbeiten unter anderem RWA mit besonderen Fragestellungen oder Fassaden mit Zusatznutzen für PV-Anlagen oder Begrünung. In den von Christian Kohler und Alois Schälin (AFC Akademie / AFC Air Flow Consulting AG) durchgeführten Workshops zur Brandschutzplanung wird an Beispielobjekten gearbeitet, unter Anleitung und mit Diskussion und Präsentation der Planungen.

Die weiteren Vorträge im Track Brandschutz gehen auf folgende Themen ein:

  • Wie gehen BMA und technische Evakuationssysteme zusammen? Der Vortrag beschreibt die Grundlagen für das Zusammenwirken, zeigt bisherige Lösungen und Möglichkeiten für die Zukunft und geht auf die Vorteile von technischen Evakuationslösungen ein. (Kurt Girschweiler, Leiter Product Line Fire, Siemens Schweiz AG)
  • Brandschutz von Elektrofahrzeugen in Gebäuden: Ursache der Risikodiskussion, technische Vergleiche der Fahrzeuge und ihre Risiken, Einfluss der Beladung, des Aufstellungsortes, der Brandverhütung und -bekämpfung und der Zweck von Simulationen – auf all diese Themen geht dieser Vortrag ein. (Mario Venturini, Brandschutzexperte und Geschäftsführer Sintegral.ch GmbH)
  • Brände von E-Fahrzeugen in (unterirdischen) Einstellhallen: Wie geht die Feuerwehr vor, wenn ein E-Fahrzeug in einer (Tief-)Garage brennt, und wie unterscheidet sich dieser Einsatz vom Brand eines Fahrzeugs mit konventionellem Antrieb? Und: wie kann ein Betrieb für die Feuerwehr bestmögliche Vorarbeit leisten? (Jan Bauke, Ausbildungschef FWZS, Kommandant Stv FW, Schutz & Rettung Zürich)
  • Brandrisiko durch Heimspeicher – Herausforderungen und Präventionsstrategien: Die Anzahl an Photovoltaikanlagen und damit verbundenen Heimspeichern nimmt rasant zu. Mit dieser Entwicklung steigt auch das potenzielle Brandrisiko, das auch für Betriebe relevant ist. In diesem Vortrag werden die Risiken beleuchtet und mögliche Präventionsmassnahmen diskutiert. (Marion Meinert, Professorin für Sicherheit & Gefahrenabwehr, Hochschule Furtwangen)

Arbeitssicherheit und Brandschutz im KKL Luzern

Die beiden Tracks kommen zum Schluss wieder zusammen – dann nämlich, wenn Jürg Schär (Abteilungsleiter Gebäude & Sicherheit im KKL Luzern) auf die Arbeitssicherheit und den Brandschutz am Veranstaltungsort der VBSF-Fachtagung 2025 zu sprechen kommt. Im KKL Luzern gibt es Konzerte, Kongresse, ein Museum, Gastronomie oder Ausstellungen, und dadurch halten sich zu unterschiedliche Zeiten verschiedene Menschen hier auf. Wie sind die Arbeitssicherheit und der Brandschutz im KKL Luzern also organisiert und worauf kommt es an?

Begleitende Ausstellung und VBSF-Generalversammlung 2025

Auch während der VBSF-Fachtagung 2025 findet eine begleitende Ausstellung statt, wo während der Pausen bis zu 16 Aussteller ihre Produkte und Dienstleistungen präsentieren werden.  Nach der VBSF-Fachtagung 2025 finden ab 16.50 Uhr die 47. VBSF-Generalversammlung und ein anschliessender Apéro statt, wozu natürlich nur noch VBSF-Mitglieder zugelassen sind.

Die VBSF-Fachtagung 2025 wird von der bentomedia GmbH und der Online-Plattform safety-security.ch organisiert und von verschiedenen Sponsoren unterstützt: Die Siemens Schweiz AG tritt als Gold-Sponsor auf, die AFC Akademie, die CSF Wunderle GmbH und die Lobisger & Partner GmbH mit der Web-Applikation safely sind Silber-Sponsoren.

Quelle: www.vbsf.ch

Dieser Beitrag erschien ursprünglich auf m-q.ch - https://www.m-q.ch/de/vbsf-fachtagung-2025-brandschutz-trifft-arbeitssicherheit/

Hans Jürg Domenig wird neuer Präsident des CHDU

Einstimmig haben die Mitglieder des Schweizer Dachverband für Unternehmensnachfolge (CHDU) Hans Jürg Domenig zum Nachfolger des abtretenden Präsidenten Giacomo Garaventa gewählt.

Hans Jürg Domenig gehört zu den Gründungsmitgliedern des Verbands. (Bild: www.chdu.ch)

Die «Stabübergabe» erfolgte im Rahmen der Mitgliederversammlung am 29. August 2024. Nach mehr als zweieinhalb Jahren intensiven Engagements und Aufbauarbeit für den CHDU hat Giacomo Garaventa sein Amt an einen versierten Nachfolge-Experten und Vorstandskollegen weitergegeben und seine Nachfolge als Verbandspräsident damit geregelt.

«Ich werde mich für die Belange unserer Verbandsmitglieder und die Weiterentwicklung der KMU-Firmennachfolge in der Schweiz mit grosser Motivation einsetzen. Ich habe das Glück in einem Vorstand mitzuwirken, der die Passion für KMU-Nachfolge mit mir teilt und über ein grosses Fachwissen verfügt. Ich freue mich auf die kommenden Herausforderungen, viele spannende Projekte und vor allem darauf, durch und mit unserem Verband nachhaltige Fortschritte zu Gunsten der Nachfolge zu erzielen», so das Statement von Hans Jürg Domenig zu seinem Amtsantritt als neuer CHDU-Präsident.

Ein besonderes Anliegen ist ihm, die Unternehmensnachfolge als fixe volkswirtschaftliche und gesellschaftliche Grösse auf der politischen Agenda der Schweiz zu verankern. «Den Vorstoss von Mitte-Nationalrat Dominik Blunschy (SZ) Anfang Juni dieses Jahres, der vom Bundesrat den Abbau von Hürden für erfolgreiche Unternehmensnachfolgen fordert, begrüssen wir daher ausdrücklich und setzen uns dafür ein, dass nächste Schritte folgen» fügte er hinzu.

Hans Jürg Domenig gehört zu den Gründungsmitgliedern des Verbands und hat sich bisher als Vorstandsmitglied für das Ressort «Praxis & Lehre» dem Auf- und Ausbau des Weiterbildungsangebots für Nachfolge-Beratende gewidmet. Er ist seit 1997 mit seiner Firma Ansatz AG Firmen-Nachfolge-Verkauf in der Nachfolgeregelung von KMU tätig. Dank seines umfassenden Netzwerks hat er für den CHDU-Verbandskooperationen mit Sales Swiss, Nosuf sowie der Kleinbauern-Vereinigung initiiert. Domenig ist «treibende Kraft» für die Gewinnung von weiteren Branchen- und Berufsverbänden unter das Dach des CHDU, um sich gemeinsam für die Unternehmensnachfolge stark zu machen.

Quelle: www.chdu.ch

Weiterbildungsbranche steht vor neuen Herausforderungen

Die Weiterbildungsbranche befindet sich nach dem Einbruch infolge der Corona-Pandemie in einer Phase der Erholung. Die Resultate des SVEB-Branchenmonitors demonstrieren, dass die Anbieter seit 2022 eine leicht positive Branchenentwicklung erleben, die sich auch 2024 fortsetzt. Besonders für das Angebot und die Nachfrage erwarten die Weiterbildungsinstitutionen die stärksten positiven Entwicklungen. Der mit der Pandemie einhergehende Digitalisierungsschub in der Weiterbildungspraxis hat sich derweil deutlich verlangsamt.

Nach dem Einbruch von Angebot und Nachfrage infolge der Corona-Pandemie befindet sich die Weiterbildungsbranche seit 2022 in einer Phase der Erholung. (Bild: www.depositphotos.com)

Der SVEB-Branchenmonitor erscheint einmal jährlich und beobachtet die Entwicklung in der Weiterbildungsbranche, insbesondere in den Bereichen wirtschaftliche Situation, Angebot, Nachfrage und Personalbestand. Die Resultate stützen sich auf die Anbieterumfrage 2024 des SVEB, welche auf den Angaben von 423 Weiterbildungsorganisationen basiert.

Nachfrage steigt wieder

Nach dem empfindlichen Einbruch von Angebot und Nachfrage infolge der Corona-Pandemie befindet sich die Weiterbildungsbranche seit 2022 in einer Phase der Erholung. In allen vier Dimensionen zeigt sich eine leicht positive Branchenentwicklung im Jahr 2023 und die befragten Weiterbildungsanbieter erwarten auch für das laufende Jahr eine positive Entwicklung. Etwas mehr als die Hälfte geht für 2024 von einer Zunahme der Nachfrage sowie des Angebotsvolumens aus. Die Einschätzung der wirtschaftlichen Situation ist positiv, jedoch verhaltener als im Vorjahr, was ein Hinweis auf sinkende Margen sein könnte.

Der mit der Pandemie einhergehende Digitalisierungsschub in der Weiterbildungspraxis hat sich währenddessen etwas verlangsamt, teils ist sogar eine Rückwärtsbewegung erkennbar. Angebotsentwicklungen im Zusammenhang mit KI kommen bisher nur vereinzelt zur Sprache.

Individualisierung als Challenge

Zu den aktuellen Herausforderungen zählen viele Weiterbildungsorganisationen auch die Angebotsentwicklung: Neben der ressourcenintensiven Entwicklung von neuen Angeboten und der kontinuierlichen Verbesserung von bestehenden Angeboten erachten die Anbieter die Individualisierung und Flexibilisierung als Challenge. Da sich die Anforderungen und Kompetenzen in der Arbeitswelt sehr schnell verändern, muss auch die Weiterbildungsbranche entsprechend flexibel reagieren können.

Gleichzeitig geben einige Anbieter an, sie empfinden die Rekrutierung von qualifiziertem Personal als anspruchsvoll. Auch die Mitarbeiterbindung sei teils schwierig, da es viele Alternativen für qualifiziertes Weiterbildungspersonal gebe.

Quelle: www.alice.ch

56 Prozent mehr Disaster-Recovery-Ereignisse in Microsoft 365-Domänen

Auswertungen von N-able Cove-Daten zeigen einen deutlichen Anstieg bei Partner-Backup und Disaster Recovery. Widerstandsfähigkeit gegen Ransomware und andere Angriffe wird für MSPs und ihre Kunden ein immer grösseres Thema.

Microsoft 365 Cyberangriffe
Microsoft 365 bietet zwar hervorragende Produktivitätstools für Unternehmen, doch sind diese anfällig für Cyberangriffe. (Bild: www.depositphotos.com)

Das globale Softwareunternehmen N-able, das IT-Dienstleister bei der Bereitstellung von Fernüberwachung und -verwaltung, Datenschutz als Service und Sicherheitslösungen unterstützt, hat den „The MSP Horizons Report“ veröffentlicht. Im Rahmen der Analyse untersucht N-able den aktuellen Stand der KI und wie MSPs sie heute einsetzen. Die Daten wurden durch eine umfassende globale Umfrage unter Managed-Services-Anbietern sowie durch ausführliche Interviews zusammengetragen.

Signifikant ist der Anstieg von Disaster-Recovery-Ereignissen bei Microsoft 365-Domains um 56 Prozent. Das unterstreicht die Notwendigkeit eines eigenen Backups von Microsoft 365-Umgebungen. Microsoft 365 bietet zwar hervorragende Produktivitätstools für Unternehmen, doch sind diese anfällig für Cyberangriffe. Externe und interne Bedrohungen, versehentliches Löschen und auch regionale Compliance-Vorschriften machen die solide Sicherung von Microsoft 365-Daten unerlässlich.

„Backups sollten seit etwa 30 Jahren eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein. Aber der Bedarf, sich vor den Folgen von Insider-Bedrohungen oder externen Angriffen zu schützen, ist aktuell so gross wie nie. Weil Cyberangriffe nicht nur zunehmen, sondern auch immer ausgefeilter werden, benötigen MSPs heute eine Backup-Architektur, die auch resistent gegen Ransomware ist“, erläutert Chris Groot, General Manager von Cove Data Protection bei N-able.

„Ransomware-Organisationen betonen immer wieder lautstark, dass sie grundlegende Backups kompromittieren können. Aber sie suchen auch gezielt nach Backup-Dateien, um diese zu verschlüsseln. MSPs kennen das Problem“, so Groot weiter. „Unser Report zeigt, dass sich Unternehmen verstärkt an MSPs wenden, um die ständig wachsenden Gefahren durch Ransomware und andere Cyberattacken in den Griff zu bekommen. Also müssen sich MSPs als vertrauenswürdige Berater und Dienstleister positionieren, indem sie die Tools und Lösungen einsetzen, mit denen sie ihre Kunden bestmöglich schützen können“.

Laut des N-able 2024 Horizons Reports erwarten 67 Prozent der befragten MSPs, dass ihr Geschäft mit Backup-Diensten weiter wachsen wird. Dafür spricht auch der Jahresvergleich: 

  • 56 Prozent mehr Disaster-Recovery-Ereignisse im Zusammenhang mit Microsoft 365.
  • Rund 1.000 MSPs mehr als im Vorjahr bieten Backup-Services für Microsoft 365 mit Cove an.
  • Aktuell schützt Cove über 2,2 Millionen Microsoft 365-Endanwender, also 46 Prozent mehr als im vergangenen Jahr. Dabei werden rund 42 Petabyte an Microsoft 365-Daten gesichert.

„Ransomware ist nach wie vor eines unserer grössten Probleme, wenn es um den Schutz unserer Kunden geht“, so Simon Beckett, Director bei DynaCom IT Support Ltd. „Es ist also ganz essenziell, dass wir Microsoft 365-Daten effektiv schützen können, denn sie gehören zu den Bereichen mit dem höchstem Risko für Ransomware-Angriffe. Wir sind seit etwa zehn Jahren begeisterte Cove-Nutzer, denn mit Cove ist es fast ein Kinderspiel, sicherzustellen, dass wir für die Kunden stets das richtige Backup und Disaster Recovery durchführen.“

Quelle: www.n-able.com 

Dieser Beitrag erschien ursprünglich auf m-q.ch - https://www.m-q.ch/de/56-prozent-mehr-disaster-recovery-ereignisse-in-microsoft-365-domaenen/

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