Wenn diese eine Sache fehlt, werden Sie fremdgesteuert
Führungskräfte erleben häufig die Situation, dass sie nur noch reagieren statt agieren. Doch es gibt Mittel, um dieser „Fremdsteuerung“ Einhalt zu gebieten, weiss unser Gastautor Volkmar Völzke und vermittelt dazu einen Erfolgs-Impuls.

In meinen Gesprächen mit Führungspersönlichkeiten – ob im Vorstand, in der Bereichsleitung oder auf dem Weg dorthin – begegnet mir ein Gedanke immer wieder: „Ich habe ständig etwas zu tun – aber ich frage mich immer öfter, ob ich überhaupt in die richtige Richtung steuere. Oder ob ich längst nur noch reagiere.“
Wenn die aktive Steuerung fehlt
Diese Aussage ist kein Einzelfall. Sie ist ein klares Warnsignal für einen Mangel, den viele unterschätzen – und der dennoch weitreichende Folgen hat: fehlende Klarheit. Denn wer nicht aktiv steuert, wird automatisch gesteuert. Nicht unbedingt von einer Person – sondern von Kalendern, Routinen, Erwartungen, Systemen.
Und gerade ambitionierte Führungskräfte mit hohem Anspruch an sich selbst laufen hier oft in die Falle. Sie haben grosse Ziele, zweifellos. Aber das konkrete Bild vom nächsten Entwicklungsschritt – für sich selbst, das Team oder das Unternehmen – bleibt oft diffus. Oder es ist irgendwann einmal gezeichnet worden, verblasst aber im Alltag zwischen Meetings, Mails und Sofort-Aufgaben.
Was dabei auf der Strecke bleibt, ist Ihre eigene Steuerungswirkung – und damit Ihr Einfluss. Nicht von heute auf morgen. Sondern schleichend. Mit jeder weiteren spontanen Reaktion. Mit jeder scheinbar kleinen Anpassung an fremde Prioritäten. Mit jedem „Ich übernehme das kurz“.
Führung ohne Klarheit ist wie Segeln ohne Kompass: Sie sind vielleicht in Bewegung, aber Sie wissen nicht, wohin – und ob es die richtige Richtung ist. Dabei ist Klarheit kein Luxus für ruhige Zeiten. Sie ist gerade in komplexen, dynamischen Umfeldern die Voraussetzung für Wirksamkeit – und auch für mehr Leichtigkeit. Denn Klarheit reduziert unnötige Entscheidungen, schützt Ihre Energie und stärkt Ihre Führungsrolle.
Klarheit schaffen
Wichtig ist: Es fehlt meist nicht an Know-how oder Engagement. Sondern an der bewussten Ausrichtung. An der Entscheidung, was heute zählt – und was (noch) nicht.
Und es gilt: Was nicht klar ist, wird nicht entschieden. Was nicht entschieden ist, wird nicht umgesetzt. Was nicht umgesetzt wird, bringt niemanden weiter.
Deshalb hier eine Idee zur direkten Anwendung: Nehmen Sie sich heute 10 Minuten und beantworten Sie drei Fragen – schriftlich, ganz für sich:
- Was will ich in sechs Monaten konkret erreicht haben – für mich und mein Team?
- Was ist mein wichtigster Beitrag dazu – jenseits vom Tagesgeschäft?
- Was blockiert mich gerade am meisten – und wie kann ich das heute verändern?
Sie müssen nicht alles umkrempeln. Aber Klarheit beginnt mit einem Gedanken – und wächst mit jedem bewussten Schritt in die richtige Richtung.
Also, schaffen Sie heute mehr Klarheit oder laufen Sie weiter wie bisher? Das ist eine klare Entscheidung.
Zum Autor:
Volkmar Völzke ist Erfolgs-Maximierer. Buchautor. Berater. Coach. Speaker. www.volkmarvoelzke.ch