FHNW und das «KI-Zentrum für KMU» lancieren praxisorientierte KI-Methode für KMU
Die Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW hat gemeinsam mit Partnern aus Wirtschaft und Forschung einen umfassenden KI-Praxisleitfaden sowie einen interaktiven Workshop-Canvas entwickelt.

Viele KMU tun sich mit künstlicher Intelligenz noch schwer. Mit der «KI-4-KMU-Methode» erhalten Unternehmen aber nun einen praxisnahen, strukturierten Zugang zur Nutzung von KI. Ziel ist es, insbesondere KMU bei der Identifikation, Planung und Umsetzung von KI-Initiativen zu unterstützen.
KMU-taugliches Vorgehen für die KI-Nutzung
Digitale Technologien verändern Geschäftsmodelle, Prozesse und Wertschöpfungsketten grundlegend – Künstliche Intelligenz wird dabei zum entscheidenden Innovations- und Wettbewerbsfaktor. Gerade KMU stehen vor der Frage: Wo liegt unser konkretes Potenzial? Wie setzen wir KI sinnvoll ein? Und wie gelingt der Einstieg mit überschaubarem Aufwand und echtem Mehrwert?
Antworten liefert die «KI-4-KMU-Methode», entwickelt von einem interdisziplinären Projektteam der FHNW (Hochschule für Wirtschaft und Hochschule für Angewandte Psychologie) in enger Zusammenarbeit mit Partnern aus der Praxis. Die «KI-4-KMU-Methode» besteht aus einem praxisorientierten Leitfaden und einem Workshop-Canvas, der insbesondere kleinen und mittleren Unternehmen hilft, die strategischen Potenziale von Künstlicher Intelligenz (KI) zu erkennen und gezielt umzusetzen.
«Unser Ziel war es, Wissen aus Forschung und Industrie so aufzubereiten, dass es unmittelbar nutzbar wird.», fasst Prof. Dr. Knut Hinkelmann das Projektziel zusammen.
Ein praxisnaher Fahrplan in drei Phasen
Die Methode bietet ein strukturiertes, KMU-freundliches Vorgehen in drei Phasen, um KI-Potenziale im eigenen Betrieb zu identifizieren und umzusetzen:
- Phase 1 – Design: Identifikation von KI-relevanten Potenzialen auf Unternehmens-, Prozess- und Aufgabenebene.
- Phase 2 – Build: Entwicklung und Umsetzung von KI-Lösungen mit Fokus auf Mensch-KI-Zusammenarbeit.
- Phase 3 – Run: Integration der entwickelten Lösung in die betriebliche Praxis.
Herzstück der Methode ist ein über 370 Seiten starker KI-Praxisleitfaden, ergänzt durch einen modularen Workshop-Canvas zur konkreten Projektplanung. Über 30 Autoren und Autorinnen aus Wissenschaft und Wirtschaft liefern anwendungsnahe Kapitel, praxisnahe Fallstudien und erprobte Methoden. Mit der Entwicklung der Methode wurde der Bogen zwischen wissenschaftlichen Erkenntnissen und praktischer Anwendung gezogen.
«Die KI-4-KMU-Methode ermöglicht es Unternehmen, KI strategisch und praxisnah anzugehen. Sie ist ein wichtiger Beitrag zur Innovationskraft der Schweizer Wirtschaft», sagt Prof. Dr. Marc K. Peter, einer der Projektverantwortlichen an der FHNW.
Beitrag zur Stärkung des Wirtschaftsstandorts
Ziel der Initiative ist es, aktuelles KI-Wissen direkt in den Unternehmensalltag zu bringen. Mit der neuen «KI-4-KMU-Methode» bieten die Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW und das «KI-Zentrum für KMU» Unternehmen einen praxisorientierten Zugang zur strategischen Nutzung von Künstlicher Intelligenz. «Unser menschenzentrierter Ansatz hilft KMU, sich auf die KI-Lösungen zu konzentrieren, die den höchsten Wert für ihre Mitarbeitenden und ihre Kunden liefern.», erläutert Dr. Emanuele Laurenzi von der FHNW den gesamtheitlichen Ansatz der Methode.
Das Projekt wurde unterstützt von Partnern wie Abacus, Gesundheitsförderung Schweiz und Swisscom. Zudem förderten die Forschungs- und Medienpartner ORGANISATOR, TopSoft, KI-Zentrum für KMU, NRP-Neue Regionalpolitik, Standortförderung Kanton Solothurn und der Wirtschaftsförderung Region Olten die Arbeiten. «Mit den neue entwickelten KI-Tools erhalten die Unternehmen ein Werkzeug in die Hand, mit dem sie ihre Wettbewerbs- und Innovationsfähigkeit stärken können. Das ist ein wichtiger Beitrag zur Stärkung unseres Wirtschaftsstandorts», beschreibt Rolf Schmid, Wirtschaftsförderer, den übergeordneten Nutzen der Projektergebnisse.
Der Praxisleitfaden und der Workshop-Canvas stehen interessierten Unternehmen kostenlos zur Verfügung: www.ki-zentrum.ch