US-Zölle: MEM-KMU wehren sich mit Innovationskraft
Seit der Einführung der US-Zölle von 39 Prozent auf Schweizer Produkte im August 2025 hat sich die Lage für die exportorientierten KMU der MEM-Branche weiter verschärft. Eine neue Umfrage von BAK Economics im Auftrag von Swissmechanic zeigt: Die Zölle entfalten bereits Wirkung – doch die Branche bleibt nicht untätig.

Knapp drei von vier MEM-KMU sind direkt oder indirekt vom US-Markt abhängig. 45 Prozent der befragten Unternehmen berichten bereits von einer Verschlechterung der Auftragslage.
Bewährtes Instrumentarium
Trotz der Herausforderungen zeigen die Schweizer MEM-KMU erneut ihre Widerstandsfähigkeit. Sie reagieren rasch und zielgerichtet – mit einem bewährten Instrumentarium: Diversifizierung, Innovation und Effizienzsteigerung. Besonders häufig setzen die Firmen auf die Erschliessung neuer Märkte (27 %), Kostenreduktionen (23 %) und Kurzarbeit (23 %).
«Die Situation ist ernst – aber nicht hoffnungslos», sagt Erich Sannemann, Direktor von Swissmechanic. «Unsere Unternehmen haben bereits in früheren Krisen bewiesen, dass sie mit Pragmatismus und Innovationsgeist auch unter Druck wettbewerbsfähig bleiben.»
Innovation ist Trumpf
Vergangene Woche hat die Weltorganisation für Geistiges Eigentum der Schweiz im Global Innovation Index 2025 zum wiederholten Mal den Titel als Land mit der weltweit innovativsten Wirtschaft verliehen. Schweizer Industrieunternehmen geniessen weltweit einen hervorragenden Ruf als Technologieführer – und sie richten in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten ihre Strategie konsequent an dieser Stärke aus. Das gilt auch für die MEM-KMU: Produktinnovationen und die Erschliessung neuer Märkte werden neben Effizienzsteigerungen als besonders wirksam für die nachhaltige Stärkung der eigenen Resilienz bewertet.
Politik ist gefordert
Die Studie belegt, dass die MEM-KMU sehr anpassungsfähig sind und schnell auf die veränderten Rahmenbedingungen reagieren. Swissmechanic sieht nun auch die Politik gefordert: Neben der Kurzarbeitsentschädigung als bewährtem Kriseninstrument sind insbesondere ein besserer Marktzugang, der Abbau regulatorischer Hürden und Investitionen in Bildung und Innovation zentrale Hebel zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit.
Quelle: Swissmechanic