Circular Economy Symposium bei Kyburz

Zum Thema «Energie. Klima. Verantwortung.» sprachen am Firmensitz von Kyburz in Embrach Experten aus Wissenschaft, Politik, Architektur und Gesellschaft am Freitag, 5. September in Embrach.

Louis Palmer bei seinem Referat am 4. Circular Economy Symposium. © Jeton Shali
Louis Palmer bei seinem Referat am 4. Circular Economy Symposium. © Jeton Shali

Ein Satz prägte das 4. Circular Economy Symposium von Kyburz Switzerland AG: «Die Welt ist voller Lösungen!» sagte Louis Palmer in seinem Referat. Dieser Satz prägte den Anlass, der durch Martin Kyburz, Gründer und CEO der KYBURZ Switzerland AG ins Leben gerufen wurde. Neben der Produktion von Elektrofahrzeugen interessiert ihn die Frage, wie Wissenschaft, Technik und Wirtschaft dazu beitragen können, ein glückliches Zusammenleben in einer gesunden Umwelt zu fördern. Erstmals fand das Circular Economy Symposium am neuen Firmensitz von KYBURZ statt. Sarah Andrina Schütz moderierte den Anlass spontan und lebendig.

Batterien mit mehr Reichweite

Als erster Referent am diesjährigen Anlass stellte Prof. Dr. Maximilian Fichtner, der führende Batterieexperte in Europa, allgemein verständlich und wissenschaftlich fundiert die Antriebssysteme von Fahrzeugen einander gegenüber. Den Anwesenden wurde klar, dass aus Sicht des Energieverbrauchs nur batterieelektrische Fahrzeuge eine Zukunft haben. «Jeden Tag 1800 km fahren – dafür gibt es bald eine Lösung» fasste er die rasende Entwicklung der Batterietechnologie zusammen.

Die Sicht der Politik vertrat Roger Nordmann (Nationalrat 2004 – 2025). Er betonte die Fortschritte, die die Industrie gemacht hat. «Der Kampf ist nicht gewonnen, aber Ergebnisse sind sichtbar» sagte er und wies darauf hin, dass dank Effizienzsteigerungen der Strombedarf in der Schweiz in den letzten 20 Jahren nicht gestiegen ist. Gleichzeitig rief er zu Investitionen auf, wie sie unsere Vorfahren vor Jahrzehnten beim Bau der Speicherkraftwerke gewagt hatten, auch um die Verbrauchsdifferenzen zwischen Sommer und Winter zu bewältigen.

Mit dem Solar-Taxi um die Welt

Dann folgte der Auftritt des eingangs zitierten Louis Palmer. Er fuhr als erster Mensch mit seinem Solar-Taxi emissionsfrei um die Erde. Mit seinem Referat riss er die Besucher mit und motivierte sie, sich bei Plänen nicht entmutigen zu lassen. Mit seinem aktuellen Projekt, dem SolarButterfly, besucht er unzählige Schulen und berichtet über die Auswirkungen des Klimawandels und die Schritte, die Kinder machen können, um ihn aufzuhalten.

Regelmässiger Redner am Circular Economy Symposium ist Marcel Gauch vom Technology & Society Lab der Empa. In seiner gewohnt pointierten Art stellte er Praktiken in Frage, zeigte zukünftige Lösungen auf und rief auf, die Technologien, die heute schon funktionieren, der Gesellschaft näherzubringen. Die Kommunikation zwischen Wissenschaft, Industrie und vor allem der Gesellschaft zeigte sich in einer Podiumsdiskussion als zentraler Punkt, denn «wir haben die Technologie!»

Ehemalige Zustellfahrzeuge mit neuer Aufgabe

Im Rahmen des Circular Economy Symposiums fand auch die Preisverleihung der Circular Economy Challenge statt. Bei diesem Wettbewerb haben fünfzehn Teams die Herausforderung angenommen, aus einem ausgedienten Postfahrzeug ein Projekt zu starten. Die Resultate beeindruckten bezüglich Phantasie, Technik oder Innovation. Gewonnen wurde die Challenge vom Team «Kurzschluss Camper» für den Umbau in ein komplettes Campingfahrzeug. Prämiert wurden ferner ein zu einem mobilen Pizzaofen umfunktioniertes Fahrzeug sowie ein Werkzeugmobil mit Werkstatt, einschliesslich Stromanschluss, Arbeitsfläche, Schraubstock und Beleuchtung.

KYBURZ Switzerland

Die KYBURZ Switzerland AG in Embrach bei Zürich entwickelt und produziert als KMU mit über 150 Mitarbeitenden qualitativ hochstehende Elektrofahrzeuge für Zustell- und Industriebetriebe sowie für Privatpersonen. www.kyburz-switzerland.ch

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Palmölersatz durch CO2-Recycling

Nach langjähriger Forschung gelingt der Mibelle Group, LanzaTech und dem Fraunhofer-Institut für Grenzflächen- und Bioverfahrenstechnik IGB eine bahnbrechende Innovation: mithilfe moderner Biotechnologie wird aus CO2 ein palmölfreies Fett gewonnen.

Für solche Palmöl-Plantagen werden grosse Teile von Regenwäldern geopfert. © Depositphotos.com
Für solche Palmöl-Plantagen werden grosse Teile von Regenwäldern geopfert. © Depositphotos.com

Palmöl ist aufgrund des hohen Ertrags der Ölpalme, seiner langen Haltbarkeit und seiner Hitzebeständigkeit ein unverzichtbarer Rohstoff für die Industrie. Ob in Lebensmitteln, Kosmetikprodukten, Reinigungsmitteln oder Biokraftstoffen – Palmöl ist in vielen Produkten enthalten, die wir täglich verwenden.

Der dringende Bedarf an Palmöl-Alternativen

Für den Anbau von Palmöl werden jedoch immer grössere Teile unserer Regenwälder abgeholzt. Dadurch werden viele Tier- und Pflanzenarten bedroht und grosse Mengen an gespeichertem CO₂ freigesetzt. Die Kosmetikindustrie ist sich dieser Situation bewusst und bezieht Palmöl vorwiegend aus zertifiziertem Anbau. Dieser Ansatz stellt sicher, dass der Rohstoff aus nachhaltig bewirtschafteten Quellen stammt. Doch nachhaltiger Palmölanbau kann den wachsenden Bedarf der Industrie langfristig nicht decken. Es braucht neue Lösungsansätze für die Zukunft.

Mit dieser Problematik konfrontiert ist die Mibelle Group, die in den Geschäftsfeldern Personal Care & Beauty, Home Care und Nutrition tätig ist. Das Unternehmen ist führend im Private-Label-Geschäft. Lange Jahre bekannt war die Mibelle als Tochterunternehmen der Migros, bis sie im März 2025 vom spanischen Familienunternehmen Persán übernommen wurde. Zudem produziert und vertreibt die Gruppe eigene renommierte Brands sowie modernste und effektivste Wirkstoffe für die Kosmetikindustrie durch Mibelle Biochemistry. Die Mibelle Group beschäftigt rund 1400 Mitarbeitende und hat Produktionsstandorte in der Schweiz (am Hauptsitz in Buchs AG sowie in Frenkendorf BL), in Frankreich, im Vereinigten Königreich und in den USA. Ausserdem hat das Unternehmen Vertriebsstandorte in den Niederlanden und in Australien.

Die neuartige Technologie

Die Mibelle Group verfolgt nun einen komplett neuen Lösungsansatz in Zusammenarbeit mit LanzaTech, einem Unternehmen, das Lösungen zum Kohlenstoffmanagement entwickelt, und dem Fraunhofer-Institut für Grenzflächen- und Bioverfahrenstechnik IGB. Dabei wird durch die Kombination zweier aufeinanderfolgender Fermentationsprozesse das Treibhausgas CO₂ zu einer palmölfreien Fettmischung umgewandelt. Diese ähnelt mit ihrer Zusammensetzung dem Palmöl so sehr, dass sie zukünftig tropische Öle in zahlreichen Anwendungen ersetzen kann.

Im ersten Schritt wird das Gas, das als CO₂ ausgestossen worden wäre, mithilfe des von LanzaTech entwickelten Gasfermentationsprozesses biotechnologisch zu Alkohol umgewandelt. Ein Prozess, der mit dem Bierbrauen vergleichbar ist. Nur dass hier als Ausgangsmaterial CO₂ anstelle von Getreide verwendet wird.

Im zweiten Fermentationsverfahren, das massgeblich vom Fraunhofer IGB entwickelt wurde, wird der aus CO₂ hergestellte Alkohol von spezialisierten Öl-Hefen in die gewünschten Fette umgewandelt. Bei beiden Fermentationen werden nur natürlich vorkommende und nicht genveränderte Mikroorganismen eingesetzt.

Palmölfreies Fett

Das Endprodukt aus diesem Prozess ist ein vielseitig einsetzbares Fett von hoher Qualität, 100 % palmölfrei und natürlich. Zudem besitzt es herausragende pflegende Eigenschaften, ein wichtiges Merkmal für kosmetische Produkte. «Diese Innovation ist das Resultat unserer langjährigen Partnerschaft mit LanzaTech und ein Meilenstein für die Kosmetikindustrie. Gepaart mit der Innovationskraft des Fraunhofer IGB setzen wir damit neue Massstäbe für die gesamte Branche und unterstreichen unser Engagement, Verantwortung für die Zukunft unseres Planeten zu übernehmen und gleichzeitig Lieferketten robuster zu gestalten», sagt dazu Peter Müller, CEO der Mibelle Group. Diese wegweisende Technologie habe das Potenzial, Palmöl in Kosmetik und vielen anderen Produkten des täglichen Lebens nachhaltig zu ersetzen und die Branche grundlegend zu verändern, schreiben die beteiligten Unternehmen weiter.

Entwicklung einer palmölfreien Rezeptur im Labor der Mibelle Group. © Mibelle Group, 2025
Entwicklung einer palmölfreien Rezeptur im Labor der Mibelle Group. © Mibelle Group, 2025

Vom Prototyp zur Marktreife

Nach erfolgreichen Versuchen im Labor am Fraunhofer IGB und vielversprechenden Anwendungstests in den Labors der Mibelle Group starten die Partner nun mit der Herstellung der palmölähnlichen Fettmischung im Kilogramm-Massstab. Hierzu werden die Fermentationsprozesse am Fraunhofer-Zentrum für Chemisch-Biotechnologische Prozesse CBP in Leuna, einem Institutsteil des Fraunhofer IGB, schrittweise in einen grösseren Massstab übertragen.

«Nach erfolgreicher Forschung im Labor konnten wir nun mit der Entwicklung des Pilotprozesses beginnen», freut sich Susanne Heldmaier, Leiterin Research & Technical Innovation der Mibelle Group. «Dies ist der wichtige nächste Schritt, an dessen Ende wir erste Mengen eines hochwertigen Fettes vorliegen haben. Dieses ermöglicht uns, Kosmetikprodukte zu entwickeln, die nicht nur einen Schutz für unsere Haut bieten, sondern auch zum Schutz der Umwelt beitragen. In Zukunft hoffen wir, mit Unterstützung unserer Rohstofflieferanten, immer mehr palmölbasierte Rohstoffe auf diese nachhaltige Lösung umstellen zu können.»

Durch die neue Technologie leisten die drei Unternehmen einen bedeutenden Beitrag, um langfristig die Abholzung der Regenwälder zu reduzieren und eine nachhaltige Wertschöpfungskette aufzubauen.

Überzeugt von CO2-Recycling

Bereits vor fünf Jahren lancierte die Mibelle Group ein aus CO2 recyceltes Produkt. Dank des mit LanzaTech entwickelten Fermentationsprozesses kann das klimaschädliche CO2 in Ethanol (Alkohol) umgewandelt werden. Ein Rohstoff, der in grossen Mengen für die Produktion von Personal Care und Home-Care-Produkten eingesetzt wird.

Die Mibelle Group sieht grosses Potenzial für die neuartige Technologie des CO2-Recyclings. Der aus dem recycelten CO2 gewonnene Alkohol soll mittelfristig die gesamte Menge an herkömmlich hergestelltem Alkohol im Bereich Wasch-, Putzmittel und Kosmetik ersetzen. Die Technologie soll jedoch nicht nur für Produkte, sondern auch für deren Verpackung genutzt werden, die zum grossen Teil aus PET und PE bestehen. Für die Herstellung dieser Kunststoffe lässt sich Erdöl verwenden – oder eben Alkohol aus CO2-Recyling.

Der WWF unterstützt die neuartige Technologie ebenfalls. «Der Einsatz von fossilen Energieträgern muss vermieden werden. Wo dies nicht möglich ist, ist es sinnvoll, Treibhausgase in Produkte einzuschliessen, damit die Gase das Klima nicht zusätzlich erhitzen. Kann mit der Herstellung solcher Produkte zudem Landfläche für den Anbau von Rohstoffen eingespart werden, bleibt mehr Platz für die natürliche Artenvielfalt. Beides trägt zum langfristigen Erhalt unserer Lebensgrundlagen bei» lässt sich Christoph Meili, Fachmann für Ökobilanzen beim WWF Schweiz, in einer Mitteilung der Mibelle Group zitieren.

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