Gesucht: Metallsammler des Jahres

Der Prix-Metallrecycling kürt die drei besten Metallsammler der Schweiz und will damit umweltgerechtes Verhalten im Umgang mit Metallverpackungen fördern.

Die Universalwerkstadt „Tüftelwerk“ in Luzern gewann den Prix Metal Recycling 2016. In der Werkstatt lernen Kinder, aus alten Metallverpackungen kreative Handwerkskunst zu schaffen. (Bild: PHOTOPRESS/Urs Flueeler)

Die Schweizer sind bekannt als Sammelvolk von gebrauchten Verpackungen. Bei den Metallverpackungen trifft dies genauso zu wie bei allen anderen Verpackungen. Pro Einwohner und Jahr werden jährlich über drei Kilo Aludosen, Tiernahrungsschalen, Senftuben, Kaffeekapseln und Konservendosen gesammelt oder insgesamt 25’600 Tonnen. Damit dieser Trend weiter andauert, prämieren Igora und Ferro Recycling mit dem Prix-Metallrecycling jährlich drei vorbildliche Schweizer Metallsammler.

Der neue Wettlauf um die eifrigsten Metallsammler startet ab sofort und dauert bis zum 31. Mai 2017. Die beiden Recyclingorganisationen Igora und Ferro Recycling zeichnen für den Wettlauf verantwortlich. Als Anerkennung und Wertschätzung belohnen sie die drei besten Metallsammler 2017 mit je 1’000 Franken und küren sie gleichzeitig zu Schweizer Meistern im Metallsammeln.

Jeder kann mitmachen
Metallsammler können schnell und unkompliziert am Wettlauf dabei sein. Einfach auf den Websites igora.ch oder ferrorecycling.ch unter Prix-Metallrecycling in wenigen Worten schreiben, wie die leeren Metallverpackungen gesammelt werden und ins Recycling kommen. Auch das Senden einer E-Mail an info@igora.ch oder einer Postkarte an Igora oder Ferro Recycling in Thalwil ist möglich. Die folgenden Informationen sind dabei wichtig: wie viele, wie und wo und welche Metallverpackungen gesammelt werden. Zudem soll die vollständige Adresse mit Telefon und, wo vorhanden, E-Mail-Adresse aufgeführt sein. Einsendeschluss ist der 31. Mai 2017.

Ermittlung der Gewinner nach drei Kriterien
Ein Kreis von Fachpersonen ermittelt aus den Einsendungen die erfolgreichsten Metallsammler. Dabei punkten vor allem die Eigeninitiative, die Begeisterung und die Kreativität, die die möglichen Gewinner beim Sammeln von Metallverpackungen an den Tag legen.

Im letzten Jahr wurde unter anderem das Tüftelwerk in Luzern ausgezeichnet. Die offene Werkstatt für Kinder legt besonderen Wert auf das Experimentieren und Tüfteln mit Alu- und Metallverpackungen – mit kreativen und oft verblüffenden Resultaten.

Ein ausgebildeter Recyclist, der jeden Tag mit Velo und Anhänger Metallverpackungen bei privaten Haushalten, Restaurants, Bars und Firmen einsammelt und so jährlich vier bis fünf Tonnen Metall dem Stoffkreislauf wieder zuführt, sowie eine engagierte Familie, die auch bei Spaziergängen aufmerksam Aludosen einsammelt, waren die beiden weiteren Gewinner.

 

 

 

Roadmap zur 2000-Watt-Gesellschaft

Die Stadt Zürich arbeitet weiter an der 2000-Watt-Gesellschaft. Sie nennt die Ziele grundsätzlich erreichbar - fordert aber, die Anstrengungen zu intensivieren und weitere Massnahmen zu ergreifen

Die «Roadmap 2000-Watt-Gesellschaft» gibt einen Gesamtüberblick und zeigt den aktuellen Stand auf dem Weg zur 2000-Watt-Gesellschaft auf. Zudem ortet sie die grössten Potenziale und gibt Handlungsempfehlungen für die 2000-Watt-Politik in der Stadt Zürich.

Gut unterwegs, aber es braucht weitergehende Massnahmen

Die Stadt Zürich hat auf dem Weg zur 2000-Watt-Gesellschaft bereits vieles erreicht. Seit 1990 konnte der Verbrauch an Primärenergie um 1000 Watt auf aktuell 4200 Watt Dauerleistung pro Person gesenkt werden. Bei den Treibhausgasemissionen gelang eine Reduktion um 1,5 Tonnen auf rund 4,7 Tonnen pro Person und Jahr. Die Roadmap bestätigt diese positive Entwicklung und zeigt auf, dass die Ziele der 2000-Watt-Gesellschaft grundsätzlich realisierbar sind. Es braucht jedoch deutlich weitergehende Massnahmen und politische Weichenstellungen: Bei den aktuellen Massnahmen würde man bis zum Jahr 2050 bei 3500 Watt statt 2500 Watt landen.

Die Stadt Zürich im Alleingang kann die 2000-Watt-Gesellschaft nicht erreichen. Alle Akteure sind gefragt: Stadt, Kanton und Bund, aber auch Wirtschaft und Bevölkerung.

Grösstes Potenzial bei Energieversorgung, Gebäuden und Mobilität

Um die grössten Potenziale zu identifizieren, hat die Stadt Zürich verschiedene Szenarien in den fünf Bereichen Konsum, Siedlung, Gebäude, Energieversorgung und Mobilität analysiert. Weiterhin liegt der grösste Hebel im Ersatz fossiler Heizungen durch Systeme mit erneuerbaren Energien sowie in der energetischen Verbesserung von Gebäudehüllen. Grossen Einfluss ortet die Roadmap auch in den Bereichen Mobilität und in der Siedlungsentwicklung. Erstmals wurden auch der Konsum und damit die Ernährung in die Betrachtung miteinbezogen. Obwohl die Wirkung der Massnahmen in diesem Bereich weniger genau beziffert werden kann, zeigt die Roadmap, dass diese Stossrichtung ein grosses Potenzial hat. Handlungsmöglichkeiten der Stadt bei der Ernährung werden in einer Ernährungsposition abgeklärt.

In Kompetenz der Stadt Zürich sind viele der wirkungsvollsten Massnahmen bereits umgesetzt, befinden sich in der Umsetzung oder in Planung. Hier gilt es nun, erfolgreiche Konzepte weiterzuführen, wo möglich den Wirkungs- und Anwendungsbereich auszuweiten und flexibel auf technologische Entwicklungen zu reagieren.

VW-Dieselaffäre kostet über 1000 Menschenleben

Die erhöhten Stickoxid-Emissionen aufgrund der jahrelangen Abgasmanipulationen des VW-Konzerns hat gravierende Auswirkungen: 1240 Menschen sterben vorzeitig an den Abgasen. Besonders betroffen sind Deutschland, Polen und Frankreich.

Die zusätzlichen NOx-Abgase aufgrund der Softwaremanipulation von VW kosten zahlreiche Menschenleben.

Tödliche Abgase: In den USA sterben 60 Menschen vorzeitig, in Europa sogar 1200. Schuld daran sind überhöhte Stickoxid-Emissionen bei manipulierten Diesel-Autos, die jahrelang vom Volkswagen-Konzern hergestellt wurden. Zu diesem Schluss kommen Forscher des Massachusetts Institute of Technology (MIT)  in ihrer aktuellen Untersuchung. Das Unternehmen hatte im September 2015 zugegeben, Software gezielt verändert zu haben. Betroffen von der Manipulation sind über 11 Millionen Dieselfahrzeuge.

500 Tote in Deutschland

Die MIT-Forscher werteten die übermässigen Emissionen zwischen 2008 und 2015 aus. Am stärksten betroffen ist demnach Deutschland mit 500 Todesfällen. Auch in den Grenzregionen, etwa in Frankreich, Polen und Tschechien sind überdurchschnittlich viele vorzeitige Todesfälle zu erwarten. „Luftverschmutzung macht nicht Halt an politischen Grenzen“, sagt Studienautor Steven Barrett, Professor für Luft- und Raumfahrt am MIT. „Daher kann ein Auto, das auf deutschen Strassen unterwegs ist, signifikante Auswirkungen auf benachbarte Länder haben.“

Dass Volkswagen das Abgasproblem in den Griff bekommt, halten die Forscher für dringend erforderlich. Wenn es gelänge, alle Fahrzeuge bis Ende 2017 umzurüsten, würde es den Berechnungen zufolge 2600 vorzeitige Todesfälle weniger geben, umgerechnet 29000 Lebensjahre. Die Kosteneinsparung im Gesundheitswesen wäre zudem gigantisch. Sie läge bei 4,1 Mrd. Euro. Das sei weit mehr als in den USA, was nicht allein an der geringeren Zahl an Fahrzeugen liege.

Geringeres Risiko in den USA

Dieselfahrzeuge in Deutschland haben im Durchschnitt eine um 20 Prozent höhere Jahreslaufleistung als in den USA. Auch die höhere Bevölkerungsdichte in Europa sowie klimatische Verhältnisse spielen eine Rolle. Stickoxide reagieren zudem mit Ammoniak in der Luft. Dabei entsteht Feinstaub, der in die Lunge eindringt. Dieses Risiko ist laut der MIT-Studie in den USA geringer, weil die Luft dort weniger Ammoniak enthält. Ammoniak gelangt vor allem durch das Düngen der Felder in die Luft.

Ende Oktober 2015, also nur wenige Monate nach dem Bekanntwerden der gezielten Abgas-Manipulationen, hatten MIT-Forscher 60 Todesfälle in den USA auf die Software-Trickserei zurückgeführt. Zu den 60 Opfern wurden damals weitere 130 Personen erwartet – nicht zuletzt aufgrund der nur allmählichen Nachrüstungen bei den betroffenden Fahrzeugen.

Text: Pressetext/MIT

Ökologischer Wintersport: Laax will 100% nachhaltig werden

Erstes selbstversorgendes Winterresort der Welt, umfassender Naturschutz, 100% nachhaltige Ressourcen: Die Wintersportdestination Laax hat sich ehrgeizige Ziele gesetzt.

Für ihr Solarenergiekonzept wurde Laax mit dem Europäischen Preis für Solarenergie ausgezeichnet – doch die Pläne der Wintersportdestination gehen noch viel weiter. (Foto: Laax)

Das Skigebiet Laax ist dank seiner hohen Lage zwar eines der schneesichersten Skigebiete der Alpen, doch auch hier sind die Auswirkungen des Klimawandels spürbar: „Noch vor 20 Jahren fand auf dem Vorab-Gletscher regelmässig das Snowboard Sommercamp statt – mitten im Juni,“ erinnert sich Reto Fry, Nachhaltigkeitsbeauftragter des in Laax ansässigen Tourismusunternehmens Weisse Arena Gruppe. Der massive Rückgang des Gletschers macht das heute unmöglich. „Dass der durch Menschen verursachte Klimawandel daran schuld ist, können wir natürlich nur annehmen. Aber dass sich etwas ändert, lässt sich nicht bestreiten.“

Klimawandel in den Alpen
Wer sich mit dem Klimawandel in Europa beschäftigt, wirft unweigerlich einen Blick auf die Alpen. Nicht umsonst werden diese als Spiegelbild des Klimas bezeichnet. Im Alpenraum ist die Temperatur in den letzten 100 Jahren doppelt so stark gestiegen wie im globalen Mittel. Laut einer Prognose des Weltklimarats verkürzt sich die Schneesaison demnach alle zwei Jahre um ein bis zwei Tage. Schon jetzt lässt sich diese Entwicklung beobachten: Konnten sich Gäste noch vor wenigen Jahren auf einen frühen Saisonstart Ende Oktober verlassen, fällt der Schnee heute oftmals erst später. Auch in Laax ist dies spürbar: Die Schneefallgrenze ist gestiegen und der Schnee kommt später. Für eine Region, die für ihren Wintersporttourismus bekannt ist, sind die veränderten Klimabedingungen eine Herausforderung.

Greenstyle im Schnee
„Die Frage war nie, ob wir was machen sollten, sondern immer, was und wie wir etwas unternehmen können,“ so Fry. Wintersport-Destinationen benötigen viel Energie, um den Betrieb aufrecht zu erhalten. Um für dieses Energieaufkommen nachhaltige Lösungen zu implementieren, hat Laax das Nachhaltigkeitskonzept Greenstyle entwickelt. Ziel des Konzepts ist es, Massnahmen für einen klimafreundlichen Urlaub umzusetzen sowie die Natur und die Tiere der Bergregion zu schützen. Die Weisse Arena Gruppe setzt auf erneuerbare Energien und effiziente Technologien. Gleichzeitig sollen CO2-Emissonen gesenkt und Energie eingespart werden.

Lokale erneuerbare Energie

Die sonnenreiche Region nutzt neben Wasserkraft vor allem zahlreiche Photovoltaikanlagen am Berg und an den neuen Bahnanlagen. Für dieses Engagement hat die Weisse Arena Gruppe 2016 den Europäischen Preis für Solarenergie bekommen. Mittlerweile gewinnt Laax bereits 100 Prozent des benötigten Stroms aus CO2-neutralen Quellen. Das nächste Projekt – ein Windpark auf dem Vorabgletscher – sieht die Gewinnung von Energie durch Windkraft vor.

Nachhaltige Ressourcen verwenden
Darüber hinaus sollen auch weitere Massnahmen das Klima schonen. So serviert das Caffè NoName oberhalb der weltgrössten Halfpipe seinen Gästen seit dieser Saison nachhaltige Gerichte in Form eines Klimamenüs. Hierfür wird der ökologische Fussabdruck jedes Produkts anhand der Herkunft und der Qualität ermittelt. Das Caffè NoName bietet regionale Produkte mit sehr kurzen Transportwegen an, die neben einer positiven Klimabilanz auch die hohe Qualität des Essens sichern. Gäste stärken sich hier beispielsweise mit leckeren Panini und frischen Suppen.

Weitere bereits umgesetzte Greenstyle-Massnahmen sind etwa im Bereich Abfallreduktion und ein funktionierendes Recyclingkonzept, die Verwendung nachhaltiger Baumaterialien zum Schutz natürlicher Ressourcen und  Wild-, Wasser- und Pflanzenschutzmassnahmen. Laax unterstützt zudem ökologisch und lokal hergestellter Produkte aus fairem Handel und nimmt auf die Industrie, Lieferanten und Partner Einfluss, um die Nachhaltigkeit zu fördern. Neben diesen Massnahmen setzt Laax weitere Projekte um, um den Nachhaltigkeitsgedanken in der Destination permanent voranzubringen

Ziel 100% nachhaltige Ressourcen – und Energieunabhängigkeit
Als Wintersportdestination ist sich Laax seiner Verantwortung gegenüber der Umwelt und Natur bewusst, denn auch zukünftige Generationen sollen noch in den Genuss breiter, perfekt präparierter Pisten und weisser Schneelandschaften in den Wintermonaten kommen. Ein angestrebtes Ziel ist daher, in naher Zukunft 100 Prozent nachhaltige Ressourcen zu nutzen und das erste selbstversorgende Winterresort der Welt zu werden.

Stiftung unterstützt regionale Projekte
Um Nachhaltigkeit auch ausserhalb des Unternehmens zu fördern, gründete die Weisse Arena Gruppe in Kooperation mit Menschen und Unternehmen aus der Region die Greenstyle Foundation. Die Stiftung unterstützt regionale Projekte, die sich dem Erhalt und Schutz der Umwelt und der Natur widmen. Auf diesem Weg kann ein ökologisches und nachhaltiges Handeln in der gesamten Region gefördert werden.

Neben dem notwendigen Schutz des Klimas zollt das Schweizer Gebiet mit Greenstyle vor allem aber auch der Natur und der in ihr lebenden Tiere seinen Respekt. „Ich versuche meinen Kindern ein gutes Leben zu ermöglichen und möchte, dass sie gute Luft atmen. Dafür gebe ich jeden Tag mein Bestes,“ fasst Fry, zusammen. Für ihn ist sein Beruf gleichzeitig Berufung. „Jeder kann sich für eine bessere Welt einsetzen.“

Die Energiewende erleben

Mit zunehmendem Ausbau der Solar- und Windanlagen wird die Integration unregelmässig erzeugten Stroms in das bestehende Energiesystem zur Herausforderung. Eine neue Besucherstation am Paul Scherrer Institut PSI will das komplexe Thema nun auf spielerische Art und Weise verständlich machen. Sie erzählt die Geschichte einer Schweizer Stadt, die von einer herkömmlichen Energieversorgung auf eine Energieversorgung mit neuen erneuerbaren Energien umsteigt.

Eine neue Besucherausstellung macht die komplexen Herausforderungen einer Energieversorgung mit neuen, erneuerbaren Energien und ihre Lösungsansätze erlebbar. (Foto: Paul Scherrer Institut/Mahir Dzambegovic)

Die Energiestrategie 2050 des Bundes sieht einen Ausbau neuer erneuerbarer Energien aus Sonne, Wind und Biomasse vor. Doch insbesondere Solar- und Windkraftanlagen stellen das Energiesystem noch vor grosse Herausforderungen. Sie produzieren Strom je nach Wetterlage, und produzieren sie zu viel davon, geht der wertvolle Strom verloren, da das Stromnetz ihn nicht aufnehmen kann.

Eine vielversprechende Lösung dieses Problems ist, den überschüssigen Strom in energiereiche Gase wie Wasserstoff oder Methan umzuwandeln. Diese lassen sich gut speichern und bei Bedarf verwenden bzw. wieder in Strom zurückwandeln. Diese als „Power-to-Gas“ bezeichnete Technologie steht im Mittelpunkt der Ende 2016 am PSI in Betrieb genommenen ESI-Plattform (ESI steht für „Energy System Integration“). Die ESI-Plattform ist modular als Containerdorf aufgebaut. Auf ihr können Partner aus Forschung und Industrie verschiedene Varianten der Power-to-Gas-Technologie im Pilotmassstab auf ihre technische Machbarkeit hin untersuchen.

Die neue ESI-Besucherstation

Eine neue Besucherstation will die ESI-Plattform und ihren möglichen Beitrag zur Energieversorgung der Zukunft nun einem breiten Publikum verständlich machen. Ziel ist, die komplexen Zusammenhänge zwischen politischem Programm (Energiestrategie 2050), Herausforderungen (unregelmässig erzeugtem Strom bei gleichzeitig zu erhaltendem Netzgleichgewicht) und Lösungsansatz (Power-to-Gas) auf unterhaltsame und spielerische Art zu vermitteln.

Willkommen in Esiville

Im Zentrum der ESI-Besucherstation steht ein Diorama mit der interaktiven Modellstadt Esiville. Bevölkert von Playmobil-Spielfiguren erzählt es die Geschichte einer Schweizer Stadt, die von einer herkömmlichen Energieversorgung auf eine Energieversorgung mit neuen erneuerbaren Energien umsteigt. Ausgelöst wird der Umstieg durch ein verheerendes Unwetter. Doch bald wird klar: Der Ausbau neuer erneuerbarer Energie alleine reicht für eine sichere Energieversorgung nicht aus. Es müssen Wege gefunden werden, den unregelmässig erzeugten Strom der Solar- und Windanlagen langfristig zu speichern.

Lernen durch Interaktion

Wie das Problem zu lösen ist, können die Besucherinnen und Besucher anhand eines Modell-Bauplatzes selbst herausfinden. Sie bauen eine ESI-Plattform in Miniatur-Format und sehen, wie die verschiedenen Varianten der Power-to-Gas-Technologie zu einer gelungenen Energiewende beitragen können. Der Modell-Bauplatz ist dabei mit dem Diorama rückgekoppelt und gibt den Besucherinnen und Besuchern direkt Rückmeldung zum Baufortschritt. Denn erst wenn die unterschiedlichen Technologien umgesetzt sind, kann das Leben in der Stadt wieder wie gewohnt weitergehen. Welche Technologie genau in welchem Container steckt, verrät eine „Röntgenstation“: Mit ihr können die Besucherinnen und Besucher bis in das Innere der Modell-Container vordringen und die wesentlichen Aspekte der auf der ESI-Plattform untersuchten Technologien kennenlernen.

Geführte Besichtigungen

Die neue ESI-Besucherstation kann im Rahmen einer geführten Besichtigung am PSI erkundet werden. Die Besucherinnen und Besucher werden dabei von einer Fachperson durch die komplexe Thematik geleitet. Das Angebot ist kostenlos. Eine vorherige Anmeldung mit Terminvereinbarung ist erforderlich. Weitere Informationen gibt es auf der Webseite des Besucherzentrums psi forum.

Text: PSI/Martina Gröschl

Privates Carsharing im Trend

Das eigene Auto zu teilen wird immer mehr zum Trend: Das zeigt ein Vergleich verschiedener Sharingkonzepte in sieben europäischen Städten.

Ein Vergleich der Carsharing-Angebote in Europa zeigt: Das Privatauto zu teilen, wird immer normaler.

Barcelona, Berlin, Kopenhagen, London, Paris, Wien und Zürich: Studierende der ZHAW School of Engineering haben in sieben europäischen Städten bestehende Sharing-Konzepte im Bereich der Mobilität untersucht. Die Ergebnisse zeigen, dass innerhalb des allgegenwärtigen Trends der Sharing-Economy insbesondere das Teilen des eigenen Autos an Bedeutung gewinnt.

Unter dem Namen Peer-to-Peer-Car-Sharing (kurz: P2P-Car-Sharing) verbirgt sich ein neuartiges Sharing-Modell: Anbieter stellen Privatnutzern online Plattformen zur Verfügung, auf denen diese ihr Fahrzeug mit anderen teilen können. In allen sieben untersuchten Städten ist mindestens ein solches Angebot vorhanden.

Spitzenreiter ist Paris, wo es fünf Anbieter insgesamt über 2200 Autobesitzern ermöglichen, ihr eigenes Vehikel über eine entsprechende Plattform an Fremde zu vermieten. In Zürich gibt es erst einen Anbieter mit bisher gut 100 Teilnehmern.

Die Vorteile liegen auf der Hand: «Auf diese Weise steht das Auto nicht nur auf dem Parkplatz und verursacht Kosten, sondern man kann damit Geld verdienen», weiss ZHAW-Student Christoph Sutter, der das Projekt im Bachelorstudiengang Verkehrssysteme gemeinsam mit seinem Kollegen Wolfgang Thullen geleitet hat.

P2P-Modell vs. organisiertes Car-Sharing
Im Gegensatz zum traditionellen Car-Sharing ist bei P2P-Plattformen die Einstiegshürde klein. Anmeldegebühren fallen keine an. «Pay as you go» gilt auf allen untersuchten Plattformen. Das bietet den Nutzern viel Flexibilität und der Konkurrenz aus organisiertem Car-Sharing und Autovermietung die Stirn.

Das Sharing-Angebot auf P2P-Plattformen scheint grösser als die Nachfrage. «Das ist auch gut so, denn der entscheidende Punkt für den potenziellen Nutzer ist die kurze Distanz zu einem P2P-Auto», erklärt Thomas Sauter-Servaes, Leiter des Studiengangs Verkehrssysteme. Neben dem neuen P2P-Modell haben seine Studierenden auch die herkömmlichen Car-Sharing-Angebote sowie das Bike-Sharing untersucht. Um die Angebote situativ miteinander vergleichen zu können, wurden acht verschiedene Nutzergruppen mit typischem Mobilitätsverhalten kreiert.

Touristen fahren mit Mietvelo und öV am günstigsten
Insbesondere bei einer Nutzergruppe könnte das P2P-Modell dem traditionellen Autoverleih den Rang ablaufen: Wer für eine Woche ein Auto für die Familienferien braucht, fährt in allen sieben Städten günstiger mit P2P als mit herkömmlichem Car-Sharing. Der Wocheneinkauf lohnt sich in Barcelona, Kopenhagen, London, Paris und Wien hingegen durchaus mit Car-Sharing-Anbietern, während man sich in Berlin und Zürich auch in diesem Fall besser auf P2P-Angebote verlässt. Wer als Tourist einen Städtetrip unternimmt, ist in der Regel mit Bike-Sharing gut beraten.

«In den meisten von uns betrachteten Städten ist eine Stadtrundfahrt mit dem Mietvelo günstiger als mit dem öV», so Wolfgang Thullen. Hingegen ist der öV preislich günstiger als Car-Sharing. «Dennoch ist für ein Touristenpaar ein Car-Sharing-Angebot attraktiver, wenn vor allem der Komfort im Vordergrund steht und auch das Umland erkundet werden soll.» Durch das Free-Floating-Prinzip – also ortsunabhängige Rückgabe des Autos – gewinnen die Car-Sharing-Anbieter zusätzlich an Attraktivität.

Zur vollständigen Studie

Text: ZHAW

Schweiz vom Klimawandel stark betroffen

Ob zwei oder drei Grad mehr: Diese anscheinend kleine Differenz hat auf die Schweiz massive Auswirkungen.

Skipiste ohne Schnee: Die Auswirkungen der Klimaerwärmung auf die Schweiz sind überdurchschnittlich stark.

Am 2. März diskutierte der Nationalrat die Ratifikation des Pariser Klimaabkommens. Die Umsetzung hat für die Schweiz eine grössere Bedeutung als für viele andere Länder, denn die Auswirkungen der Klimaerwärmung sind hierzulande massiv.

Dieses Abkommen der Vereinten Nationen hat zum Ziel, den durchschnittlichen weltweiten Temperaturanstieg gegenüber der vorindustriellen Zeit auf unter 2 Grad Celsius zu begrenzen. Nach Möglichkeit wird sogar ein maximaler Anstieg von 1,5 Grad Celsius angestrebt. Dieses Ziel kann jedoch nur mit einem drastisch verringerten CO2-Ausstoss erreicht werden.

Viel weniger Schnee, 10-mal mehr Tropennächte, 3-mal mehr Hitzetage
Der Bericht «Brennpunkt Klima Schweiz. Grundlagen Folgen und Perspektiven» von ProClim der Akademie der Naturwissenschaften zeigt auf, dass die Schweiz von der Klimaänderung überdurchschnittlich stark betroffen ist. Im Vergleich zum globalen Mittel stieg hier die Jahresdurchschnittstemperatur in den letzten 150 Jahren mit 1,8 Grad Celsius etwa doppelt so stark an. Wird das «2-Grad-Ziel» des Pariser Abkommens erreicht, bedeutet dies für die Schweiz eine Erwärmung gegenüber vorindustrieller Zeit von insgesamt 3 bis 3.5 Grad bis Ende Jahrhundert. Werden nicht genug Anstrengungen unternommen und steigt die globale Temperatur zum Beispiel um 3 Grad, würden die Jahresmitteltemperaturen hierzulande bis Ende des Jahrhunderts um 4 bis 5 Grad ansteigen.

Die Erwärmung hat markante Folgen beispielsweise für die Gesundheit: Beim Erreichen des 2-Grad-Zieles («2-Grad-Welt») rechnen Klimaforschende im Mittelland bis 2085 mit durchschnittlich etwa 5 Tropennächten (heute 1-2) und 15-20 Hitzetagen (heute 10-15) pro Jahr. Bei einer globalen Erwärmung von 3 Grad («3-Grad-Welt») werden es dagegen 15 bis 20 Tropennächte und rund 30 bis 40 Hitzetage sein, bei gleichzeitig höheren Maximaltemperaturen.

Auch für den Schneetourismus hat eine stärkere Erwärmung spürbare Folgen: Die Schneefallgrenze würde in der 3-Grad-Welt bis 2085 gegenüber heute um rund 500 Höhenmeter steigen statt um 250 Meter wie in der 2-Grad-Welt und die mittlere Schneehöhe um rund 60% statt 30% abnehmen. Auch die Schneesaison würde markant kürzer.

Dies sind nur einige Beispiele von zahlreichen Auswirkungen des Klimawandels in der Schweiz, wie sie im Bericht «Brennpunkt Klima Schweiz» ausführlich beschrieben sind.

Internationale Aktionen gefragt
Gerade weil die Schweiz im internationalen Vergleich besonders stark vom Klimawandel betroffen ist, ist für sie global koordiniertes Handeln wichtig. Nur so kann der Klimawandel eingedämmt werden. Durch eine Zusammenarbeit mit der Staatengemeinschaft kann die Schweiz mit ihrem international guten Ruf
und ihrer Innovationskraft mit gutem Beispiel vorangehen und zeigen, dass sich Wohlstand und Klimaschutz vereinbaren lassen.

Nationalratskommission gibt «go»
Das internationale Übereinkommen von Paris verpflichtet alle Staaten, national freiwillig festgelegte Ziele zur Minderung des Treibhausgasausstosses einzureichen und im Inland Massnahmen zu ergreifen, um diese Ziele auch zu erreichen. Die von den Staaten bisher eingereichten Ziele genügen allerdings noch bei weitem nicht aus, um das 2-Grad-Ziel zu erreichen.
Das 2-Grad-Ziel bedeutet, dass die Treibhausgasemissionen in der 2. Hälfte des 21. Jahrhunderts auf Null zurückgehen müssen. Für die Schweiz hat der Bundesrat nun das Ziel einer Senkung bis 2030 um 50 Prozent formuliert, im Vergleich zu 1990. Die Kommission für Umwelt, Raumplanung und Energie des Nationalrates hat das Übereinkommen bereits am 31. Januar 2017 diskutiert und in dieser Form zur Ratifikation freigegeben. Allerdings möchten zwei Minderheiten das Übereinkommen zwar ratifizieren, aber mit einem Minderungsziel von 40 respektive 60 Prozent. Eine weitere Minderheit beantragt, nicht auf die Vorlage einzutreten. Klar ist: Je weniger die Schweiz ihren Treibhausgasausstoss bis 2030 reduziert, desto stärker schiebt sie das Problem auf künftige Generationen.

Text: Akademien Schweiz

Innovationsplattform für EVU gestartet

Innovative Geschäftsmodelle, Produkte und Dienstleistungen für Energieversorger entwickeln: Dies ist das Ziel einer neuen Innovationsplattform.

Acht Stadtwerke und fünf Industriepartner wollen gemeinsam Geschäftsmodelle und Produkte weiterentwickeln.

Gemeinsam innovieren: 8 Schweizer Stadtwerke und 5 Industriepartner finden sich unter dem Dach «Swisspower Innovation» zusammen, um in einer firmen- und branchenübergreifenden Innovationsplattform ihre Geschäftsmodelle und Produkte weiterzuentwickeln. Das offene und kollaborative Innovationsmanagement kombiniert unternehmensinterne und -externe Ressourcen und verbindet die Stadtwerke mit Industrie- und Forschungspartnern.

Die Energieversorgungsunternehmen sind mit einer rasanten Veränderung der Branche konfrontiert: Digitalisierung, sinkende Strompreise, veränderte Kundenbedürfnisse, Liberalisierungsschritte des Energiemarktes, Transformation des gesamten Energiesystems. Um auch in Zukunft wettbewerbsfähig zu sein, müssen die Stadtwerke ihre Geschäftsfeldaktivitäten anpassen. Ein wichtiger Schlüssel zur erfolgreichen Unternehmensentwicklung liegt in der Innovation – bei Geschäftsmodellen, Produkten und Dienstleistungen. Die Swisspower Stadtwerke haben deshalb beschlossen, eine unternehmens- und branchenübergreifende Innovationsplattform aufzubauen und gemeinsam zukunftsfähige Dienstleistungen und Produkte bis zu deren Marktreife zu entwickeln.

Acht Stadtwerke starten unter dem Dach «Swisspower Innovation»: SH POWER (Schaffhausen), IBAarau AG, WWZ AG (Zug), StWZ Energie AG (Zofingen), Technische Betriebe Kreuzlingen, Energie Thun AG, Stadtwerke Wetzikon sowie SWL Energie AG (Lenzburg).

Gemeinsam verfolgen die Stadtwerke das Ziel, im gegenseitigen Austausch ihre Innovationsfähigkeit und -geschwindigkeit zu erhöhen. Dazu holen sie sich auch Impulse und Know-how aus dem Markt, von Industriepartnern und Forschungsstellen. ABB, Siemens, IBM und Migros haben als Partner bei Swisspower Innovation zugesagt. Eine Forschungskollaboration mit dem Energy Center der Ecole Polytechnique Fédérale de Lausanne (EPFL) ist zudem bereits vereinbart. Weitere Stadtwerke und Forschungspartner wie die Empa zeigen sich interessiert.

Ronny Kaufmann, CEO der Swisspower AG, bekräftigt das gemeinsame Ziel der Innovationsplattform: „Die Stadtwerke positionieren sich mit der Mitwirkung in der unternehmens- und sektorübergreifenden Innovationsplattform als Impulsgeber für ein zukünftiges Energiesystem.“

Open Innovation

Ein offener und kollaborativer Innovationsprozess bietet Raum, um unerforschte Ideen gemeinsam zu erarbeiten. Durch die Zusammenarbeit von Unternehmen verschiedener Branchen sowie Industrie- und Wissenschaftspartnern werden unternehmensinterne (Wissens-)Ressourcen und externe Fähigkeiten kombiniert. Die Überwindung der Unternehmensgrenzen erweitert den Möglichkeitsspielraum bei der Entwicklung von Ideen und führt zum Aufbau von komplementärem Know-how. Eine zusätzliche Kultur der Mitwirkung von Mitarbeitenden stärkt interdisziplinäre Lernprozesse, fördert Kreativität und aktiviert somit weiteres brachliegendes Innovationspotenzial.

Quelle: Swisspower AG

Deutschland will das Ende der Ölheizung

Gasheizung ja, Ölheizung nein: Um die Paris-Ziele zu erreichen, soll Deutschland bis zum Jahr 2030 seine Ölheizungen durch Wärmepumpen ersetzt haben.

Wärmepumpen, Gasheizungen und höhere Effizienz: Die Wärmewende soll ohne Ölheizungen auskommen.

Eine Studie der Fraunhofer Institute für Windenergie und Energietechniksysteme (IWES) und für Bauphysik (IBP) haben im Auftrag der Deutschen Denkfabrik Agora Energiewende untersucht, wie sich die Ziele der Bundesregierung im Bezug auf den Klimaschutzplan 2050 erreichen lassen. Diese geben vor, dass der Gebäudesektor bis zum Jahr 2030 nur noch 70 bis 72 Millionen Tonnen CO2 ausstossen darf.

Die Studie kommt zum Schluss, dass der Wärmesektor hauptsächlich den Ölausstieg braucht. Während die Gasheizungen ungefähr auf einem ähnlichen Niveau wie heute sein sollen, sollten die Ölheizungen durch Wärmepumpen ersetzt werden. Ziel ist ein Mix aus rund 40% Gas, 25% Wärmepumpen und 20% Wärmenetzen. Heute bestehen in Deutschland rund 6 Millionen Ölheizungen, das entspricht rund einem Viertel des gesamten Heizungsbestand.

Wie die deutsche Wochenzeitung „Welt“ berichtet, läuft der Umstieg auf Ökowärme zurzeit harzig: Um die Ziele der Studie zu erreichen, müssten bis 2030 fünf bis sechs Millionen Wärmepumpen verbaut werden – geht es im heutigen Tempo weiter, sind es aber nur eine bis zwei Millionen.

Effizienz steigern

Neben dem Verzicht auf Öl müsste zusätzlich auch die Effizienz im Gebäudebereich massiv steigen: So soll der Wärmeverbrauch von Gebäuden um 25% sinken gegenüber dem heutigen Niveau.

Um die Wärmepumpen umweltfreundlich zu betreiben, soll zudem der Anteil an erneuerbarem Strom auf 60% gesteigert werden.

Zur Studie

Gesucht: Innovative Mobilitätsprojekte

Die Koordinationsstelle für nachhaltige Mobilität KOMO sucht Projekte, die neue Ideen für zukunftsweisende Mobilitätsformen und -angebote umsetzen wollen.

Pilot- und Demonstrationsprojekte der kombinierten Personenmobilität, neue Angebotsformen für den motorisierten Individualverkehr, den öffentlichen Verkehr und den Langsamverkehr sowie Projekte mit nachfrageorientierten Massnahmen und innovativen Lösuungsansätzen: In diesen drei Kategorien nimmt die Koordinationsstelle für nachhaltige Mobilität KOMO noch bis zum 30. April Projekteingaben an.  KOMO fördert die Entwicklung und Umsetzung neuer Ideen für zukunftsweisende Mobilitätsformen und -angebote; etwa mit Anschubfinanzierungen oder finanzieller Unterstützung für den Ausbau eines Projekts.

KOMO wird von den Bundesämtern ARE, ASTRA, BAFU, BAG, BAV und BFE getragen. Die Koordinationsstelle löst seit Januar 2016 das Dienstleistungszentrum für innovative und nachhaltige Mobilität DZM ab und übernimmt seither dessen Aufgaben.

Aktuelle Projekte finden

Eine interaktive Karte zeigt einen Überblick über alle Mobilitätsprojekte, die aktuell von KOMO unterstützt werden oder bereits abgeschlossen sind.  Darunter findet sich etwa das Projekt MIWO 2, dass sich um Mobilitätsmanagement bei Wohnsiedlungen kümmert; ein Carpooling und Carsharing-Projekt im Kanton Tessin oder ein Projekt der Schweizerischen Herzstiftung, das mit der Unterstützung des Langsamverkehrs die Gesundheit der Bevölkerung verbessern will.

Intelligente Transportsysteme

In diesem Jahr liegt der Schwerpunkt bei Projekten, die intelligente Transportsysteme und -services betreffen. Diese Projekte werden prioritär behandelt. Darunter fallen etwa Projekte, die verschiedene Verkehrsarten vernetzen, Verkehrsinformations- und Navigationsdienste, Projekte, welche die Datenbasis und -nutzung für nachhaltige Mobilität verbessern, oder clevere, IT-basierte Logistiklösungen zur Reduktion des Güterverkehrs.

Aber auch Projekteingaben zu offenen Themen sind willkommen. Gefragt sind dabei insbesondere innovative Ansätze  und Projekte, die eine nachhaltige und effizientere Nutzung der vorhandenen Kapazitäten und der natürlichen Ressourcen anstreben, das Umsteigen erleichtern, Lücken in der Mobilitätskette schliessen oder neuartige intermodale Verkehrslösungen ermöglichen.

Projekte müssen Gesamtprojektkosten von mindestens 50’000 Franken aufweisen, langfristig ausgerichtet sein und ein transparentes Projektmanagement aufzeigen können. Ein weiteres wichtiges Kriterium ist ein Potenzial für eine nationale Wirkung oder zumindest eine Multiplikation und Diffusion.

Nähere Informationen finden sich in der Projektausschreibung.

Verbot für illegal gefangenen Fisch

Fischkonsum ohne schlechtes Gewissen: Ab 1. März 2017 dürfen nur noch Fische in die Schweiz importiert werden, die nachweislich legal gefischt wurden.

Importierter Fisch muss per 1. März 2017 aus legaler Quelle stammen. Dies soll zur Ressourcenerhaltung der Fischbestände beitragen.

In Zukunft dürfen nur noch Meeresfischereierzeugnisse in die Schweiz eingeführt werden, deren rechtmässige Herkunft gewährleistet ist. Am 1. März 2017 tritt eine neue Verordnung in Kraft, die zu einer nachhaltigen Nutzung der weltweiten Fischbestände beitragen soll.

Betroffen von der Verordnung über die Kontrolle der rechtmässigen Herkunft von eingeführten Erzeugnissen der Meeresfischerei sind Pazifische und Atlantische Lachse, Heringe, Thunfische, Kabeljaue, Plattfische und andere Meeresfischereierzeugnisse in frischem, gekühltem, gefrorenem, gesalzenem, zerkleinertem, getrocknetem, geräuchertem oder lebendem Zustand.

Bei ihrem Fang muss die Einhaltung, der in den Exportländern geltenden nationalen und internationalen gesetzlichen Bestimmungen, sowie der Erhaltungsmassnahmen und der Fangquoten gewährleistet sein. In der Europäischen Union ist die Einfuhr von Erzeugnissen aus illegaler, nicht gemeldeter oder nicht regulierter Fischerei (IUU-Fischerei) bereits seit 2010 verboten.

Kontrollen für Fischereierzeugnisse

Um sicherzustellen, dass es sich auch wirklich um Meeresfischereierzeugnisse rechtmässiger Herkunft handelt, wird das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) Kontrollen durchführen. Lieferungen aus Staaten mit einer anerkannten behördlichen Überwachung der Fischerei können weiterhin kontroll- und gebührenfrei eingeführt werden. Alle Länder, die Fischereierzeugnisse ausführen, können beim BLV jederzeit ein Gesuch einreichen, um als Staat mit einer offiziellen behördlichen Überwachung anerkannt zu werden.

Ressourcen erhalten

Mit diesen Massnahmen soll ein Beitrag zur dauerhaften Erhaltung der Fischereiressourcen geleistet werden. Heute sind mehrere Fischarten von Überfischung bedroht, was zu einem Zusammenbruch der Bestände führen kann. Mit der Unterbindung des Handels mit illegalen Fischereierzeugnissen können die Einfuhrländer massgeblich zum Schutz der Fischbestände beitragen.

Vorgezogene Recyclinggebühr: Nicht alle machen mit

Nicht alle Hersteller und Importeure tragen die vorgezogene Recyclinggebühr mit, belasten aber das System mit ausgedienten Geräten. Dies kritisiert die Stiftung SENS E-Recycling - und veröffentlicht eine Sünderliste.

Eine neue Kampagne will die Bevölkerung für die vorgezogene Recyclinggebühr sensibilisieren.

Die vorgezogene Recyclinggebühr (vRG) wird von den meisten Händlern und Importeure auf den Verkaufspreis von elektrischen Geräten geschlagen, um den Recyclingkreislauf von ausgedienten Geräten und Leuchtmitteln zu finanzieren. Pflicht ist dies allerdings nicht – und nicht alle ziehen mit.

Die Stiftung SENS E-Recycling kritisiert dies und startet die Kampagne „Schliesse den Kreis“. Damit will sie Schweizer Konsumenten und Konsumentinnen sensibilisieren und dazu auffordern, Elektro- und Elektronik-Haushaltgeräte, Leuchten und Leuchtmittel bei SENS- und SLRS-Partnern zu kaufen und sie am Ende der Nutzungsdauer bei einem dieser Partner oder einer SENS-Sammelstelle abzugeben.

Denn auch Altgeräte, für die keine Recyclinggebühr erhoben wird, landen im E-Recyclingssystem und belasten dieses, kommen aber nicht für die Finanzierung auf.

Freiwillige Branchenlösung

Über 600 Hersteller, Händler und Importeure in der Schweiz fordern beim Verkauf eines Geräts die vRG ein und führen sie dem E-Recycling-Kreislauf zu. Damit finanzieren sie ein überaus dichtes und für Konsumenten komfortables Rücknahmesystem für ausgediente Elektro- und Elektronikgeräte, Leuchtmittel und Leuchten. Organisiert und verwaltet wird dieses System durch die beiden Stiftungen SENS und SLRS.

Da es sich bei den Rücknahmesystemen um freiwillige Branchenlösungen handelt, steht es den Unternehmen frei, sich daran zu beteiligen. Etliche Importeure, die Elektro- und Elektronikgeräte, Leuchtmittel und Leuchten in die Schweiz einführen, verzichten darauf, die vRG zu erheben. Über Kanäle wie kommunale Sammelstellen und den Handel landen ihre ausgedienten Geräte dennoch oft im Rücknahmesystem von SENS – werden also zulasten der zahlenden Systemteilnehmer entsorgt.

SENS bemüht sich seit einiger Zeit, die «Nicht-Systemteilnehmer» zum Anschluss zu bewegen. Einige der Angesprochenen haben sich bisher explizit dagegen ausgesprochen, ihren Beitrag zur nachhaltigen Lösung für ihre Altgeräte zu leisten. SENS geht davon aus, dass ihrem eRecycling-Kreislauf dadurch ein Ausfall von rund 1 Million Franken entsteht. Durch den Kauf von Geräten im Ausland, wo ebenfalls keine vRG erhoben wird, entstehen weitere Ausfälle in Höhe von schätzungsweise 2 bis 3 Millionen Franken (Studie «Einkaufstourismus und Online-Handel»). Deshalb veröffentlicht SENS eine regelmässig upgedatete Liste dieser bewussten Verweigerer.

Flächendeckendes Recyclingsystem

Mit der vRG wird in der Schweiz ein effizientes, flächendeckendes Entsorgungssystem erhalten.

Rohstoffe aus Altgeräten können zurückgewonnen werden (zwischen 1990 und 2015 wurden im SENS eRecycling-Kreislauf beispielsweise 17 000 Tonnen Aluminium, 530 000 Tonnen Eisen und Stahl, 28 000 Tonnen Kupfer und 103 Kilo Gold gesammelt).

Elektroschrott wird grösstenteils in der Schweiz recycelt und nicht in Länder exportiert, deren Qualitäts- und Umweltrichtlinien bei der Verschrottung nicht jenen der Schweiz entsprechen.

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