KMU – digitale Champions?

Die Mehrheit der KMU konzentriert sich auf die Digitalisierung der internen Prozesse. Allerdings wird dieser Wandel noch weitgehend von Einzelpersonen geprägt. Digitale „Champions“ erklären die Transformation zur Chefsache. Sie passen die gesamte Geschäftsstrategie dem digitalen Zeitalter an – unterstreicht eine Studie von PwC Schweiz, Google Switzerland GmbH und digitalswitzerland.

Konzentration auf interne Prozesse: Doch die Digitalisierung könnte KMU noch viel mehr bieten. (Bild: Fotolia.com)

Der Digitalisierungsgrad von Schweizer KMU variiert. Je grösser das Unternehmen und je jünger die Geschäftsleitung, desto fitter ist das Unternehmen im digitalen Bereich. Auch die Branche entscheidet mit: Unternehmen, die aus Tätigkeitsgebieten wie Telekommunikation und Medien kommen, sind – nicht überraschend – führend in der Digitalisierung. 80 Prozent der Befragten erwarten, dass sich der Markt durch die Digitalisierung in den nächsten fünf Jahren grundlegend verändern wird. Das ergibt eine Befragung von 300 Schweizer KMU.

Digital, aber nicht überall

Die befragten Unternehmen konzentrieren sich auf die Digitalisierung der internen Prozesse sowie auf Websites oder E-Commerce-Lösungen. Der Kunde und seine Erfahrung stehen noch selten im Mittelpunkt: Nur 42 Prozent binden die Kunden in ihre Geschäftsprozesse ein. Unternehmen, die sich für den digitalen Wandel entschieden haben, sind heute der Meinung, dass sich das finanzielle Engagement gelohnt hat.

Digitalisierung zur Chefsache machen

„Erfolgsgeschichten bei einheimischen Unternehmen zeigen, dass die Digitalisierung ein Unternehmen grundlegend verändert. Deshalb sollte das Thema auf der Agenda der Geschäftsführer, CEOs und Verwaltungsratsmitglieder stehen“, betont Patrick Warnking, Country Director von Google Schweiz. „Das Personal gehört zu den wichtigsten Erfolgsfaktoren der Digitalisierung. Es braucht Menschen, die das Geplante in ihren Alltag übersetzen“, ergänzt Holger Greif, Leiter Digitale Transformation bei PwC Schweiz.

Fahrplan für Champions

Als Erkenntnis aus der Studie empfiehlt Norbert Kühnis, Leiter Familienunternehmen und KMU, PwC Schweiz, Mut zu zeigen und den eigenen Markt genau zu beobachten: „Oft braucht es eine mutige Entscheidung, damit ein grosser Schritt gelingt. Ich rate Schweizer KMU deshalb, den Markt zu beobachten und digitale Möglichkeiten als Chancen zu sehen. Ein Champion nutzt die Digitalisierung, um die Beziehung zu Kunden zu erweitern und Kundenbedürfnisse beherzt anzugehen.“

Die aktuelle KMU Studie finden Sie zum Download unter diesem Link http://www.pwc.ch/de/dienstleistungen/consulting/digital/digitalisierung-wo-stehen-schweizer-kmu.html

Brexit: „Keine kurzfristigen Massnahmen“

Offene und flexible Arbeitsmärkte sind das Herz einer Volkswirtschaft. Andererseits stösst die unbeschränkte Zuwanderung auf politischen Widerstand. Der BREXIT hat diese Ausgangslage nicht entschärft. Vor diesem Hintergrund wird am Europa Forum Luzern vom 14. November, dem Gipfeltreffen von Wirtschaft, Wissenschaft und Politik über die Zukunft der Schweiz in Europa diskutiert. Im Vorfeld unterhielten wir uns mit André Frei, Co-CEO der Partners Group.

André Frei von Partners Group: „Wir glauben an einen global diversifizierten Investitionsansatz“. (Foto: zVg)

Ihre Mitarbeiter sind der wohl wichtigste Faktor für den Erfolg ihres Unternehmens. Wie stellen Sie sicher, dass Sie die richtigen Fachkräfte finden? Sind Sie dabei von der Zuwanderungsinitiative in der Schweiz betroffen und spüren einen Mangel an Fachkräften?

Sie haben Recht, unsere Mitarbeiter sind tatsächlich der entscheidende Erfolgsfaktor für unser Unternehmen und wir legen grössten Wert darauf, die weltweit besten Talente anzustellen. Um dies sicherzustellen, durchlaufen alle Bewerber einen intensiven, mehrstündigen bzw. über mehrere Tage verteilten Interviewprozess, bei dem wir neben Qualifikation und Arbeitserfahrung auch einen besonderen Wert auf den „kulturellen fit“ legen, um eine teamfähige und langfristig orientierte Unternehmenskultur zu fördern.

Da wir als Unternehmen sehr global aufgestellt sind, betrifft uns die Einwanderungsinitiative deutlich weniger als Unternehmen, die den Grossteil ihrer Arbeitskräfte in der Schweiz haben und auf internationale Fachkräfte vor Ort angewiesen sind. Unsere mehr als 850 Mitarbeiter verteilen sich auf 19 Niederlassungen weltweit, entsprechend rekrutieren wir auch global. Als einer der führenden Privatmarktspezialisten in einer Industrie mit stark wachsender Nachfrage erhielten wir letztes Jahr etwa 15’000 Bewerbungen auf rund 100 offene Stellen.

Wir sind also in der komfortablen Lage, dass viele qualifizierte Talente für uns arbeiten möchten und sich direkt an uns richten. Während wir uns auf globaler Basis nicht über einen Fachkräftemangel beklagen müssen, ist der Standort Zug, unser „Hauptquartier“, aber auf regelmässige Arbeitsbewilligungen für qualifizierte Bewerber angewiesen, und deswegen stehen wir in engem Kontakt mit dem hiesigen Arbeitsamt.

Wird der Finanzplatz Schweiz nach dem BREXIT an Bedeutung relativ gewinnen?

In erster Linie ist die Frage entscheidend, ob die UK das sogenannte „Passporting“ behalten kann, was Unternehmen wie Banken, Versicherungen und Asset Manager ermöglicht, aus der UK heraus Finanzdienstleistungen in der EU anzubieten. Sollte das Passporting beibehalten werden, werden sich die Veränderungen in Grenzen halten und wir sollten keine substantielle Verlagerung von Arbeitskräften vom einen zum anderen Finanzzentrum – wie bspw. von London nach Frankfurt – sehen. Sollte hingegen wider Erwarten ein Szenario eintreten, in dem das Passporting für die UK nicht aufrecht erhalten werden kann, dann würde es zu Verlagerungen kommen. Die Schweiz muss dabei aber zuerst ihre Hausaufgaben machen und ihre Finanzmarktregulierung an internationale Standards anpassen, um ein Stück vom Kuchen abschneiden zu können. Es geht hier namentlich um die Verabschiedung des FIDLEG und FINIG und das Erlangen einer Äquivalenzbescheinigung z.B. durch die EU. Erfolgt dies, dann sind Standorte wie Zürich oder Genf trotz hoher Lohnkosten dank jahrzehntelanger Erfahrung für Banken und Asset Manager ernsthafte Konkurrenten zu den EU Standorten Frankfurt, Paris oder Mailand. Wir werden allerdings erst abwarten müssen, bis sich die Verhandlungen zwischen der EU und der UK konkretisieren, was noch Jahre dauern kann. Als Partners Group fühlen wir uns mit unseren Niederlassungen in Europa, die teils innerhalb und teils ausserhalb der EU liegen, jedenfalls gut aufgestellt und treffen daher derzeit keine kurzfristigen Massnahmen.

Welche Auswirkungen hat der BREXIT für Ihr Unternehmen?

Jeder Teilnehmer an den Finanzmärkten – auch Partners Group – ist von einem BREXIT direkt und/oder indirekt betroffen. Für unser Unternehmen selbst ist der Einfluss jedoch überschaubar, weil weniger als 3% unserer Umsätze in britischem Pfund verbucht werden und sich die Abwertung der Währung im Vergleich zum Schweizer Franken somit nur marginal auf unsere Ergebnisse auswirken wird. Allerdings haben wir viele Kunden in Grossbritannien und selbstverständlich besteht derzeit eine gewisse Unsicherheit im Hinblick auf Investitionen. Wir sind allerdings fest davon überzeugt, dass institutionelle Investoren aus der UK aus Rendite- und Diversifikationsgründen auch weiterhin Interesse an Privatmarktanlagen haben werden, selbst wenn das Land nicht mehr Teil der EU sein wird. Auf der Investitionsseite denken wir, dass die Auswirkungen mittelfristig limitiert sind, da nur rund 6% unserer verwalteten Vermögen in Grossbritannien investiert sind, und nicht alle Anlagen gleichermassen vom BREXIT betroffen sind. Besonders hier fühlen wir uns in unserem globalen Investitionsansatz bestätigt.

Was ist das Erfolgsrezept der Partners Group?

Wir fokussieren uns auf Privatmärkte, dort auf Eigen- und Fremdkapital für mittelgrosse Unternehmen, sowie Immobilien- und Infrastrukturanlagen. Dafür haben wir eine globale Plattform mit 19 Niederlassungen und über 850 Mitarbeitern aufgebaut. Dank dieser können wir weltweit Investitionsmöglichkeiten in allen Privatmärkten vergleichen und Investitionen tätigen.

Ereignisse wie der BREXIT zeigen die Risiken derjenigen Anlagestrategien auf, die sich lediglich auf ein Land, eine Industrie und/oder einen Sektor zu fokussieren. Bei der Partners Group glauben wir sehr stark an einen global diversifizierten Investitionsansatz, um die Risiken für unsere Investoren möglichst gering zu halten, und dies trifft auch auf unsere Kundenbasis zu. So kommen rund ein Drittel unserer verwalteten Vermögen aus dem deutschsprachigen Europa, ein Drittel aus dem angelsächsischen Raum und ein Drittel aus dem Rest der Welt. Unsere Einkünfte sind somit ebenfalls entsprechend breit diversifiziert, was für die Stabilität unseres Unternehmens eine wichtige Rolle spielt.

In welchem Licht sehen Sie das laufende Jahr?

Das Investitionsumfeld entspricht in groben Zügen dem von 2015. Die Bewertungen befinden sich angesichts hoher Liquidität im Markt auf hohem Niveau und wir können nicht erwarten, dass unsere Anlagen die Renditeziele „nur“ über das globale Wirtschaftswachstum erreichen. Wir müssen aktiv Mehrwert in unserem Portfolio schaffen, was wir unter anderem mit Spezialisten für verschiedene Industriezweige (wie Telekommunikation oder Medizinalwesen) erreichen, die für uns arbeiten und Teil des Investitionsprozesses sind. Darüber hinaus verfolgen wir in unseren Anlageklassen einen sehr langfristigen Investitionshorizont. Konkret tätigen wir Investitionen in Unternehmen, Immobilien- und Infrastrukturanlagen, um diese über einen Zeitraum von 4-8 Jahren weiterzuentwickeln. Mit langen Haltefristen können wir gut leben, da wir grundsätzlich selbst entscheiden können, wann der beste Zeitpunkt für den Ausstieg ist. Dies ist ein entscheidender Vorteil der Privatmärkte im Vergleich zu den öffentlichen Märkten (Aktienmärkten): Die Laufzeiten für den Grossteil unserer Produkte betragen zehn bis zwölf Jahre, und über diesen Zeitraum müssen wir eine möglichst gute Rendite erzielen.

Im ersten Halbjahr 2016 erhielten wir Kapitalzusagen von unseren Kunden in Höhe von EUR 4.6 Mrd., verteilt über sämtliche Anlageklassen, und steigerten somit die gesamten verwalteten Vermögen auf EUR 49 Mrd. Für das Gesamtjahr 2016 erwarten wir neue Kapitalzusagen von unseren Kunden in Höhe von EUR 8-9 Mrd.

André Frei spricht am 14. November am Europa Forum Luzern. Er ist Co-CEO der Partners Group, ein globaler Private Markets Investment Manager mit über 850 institutionellen Investoren weltweit.

Swisscom Health AG: Thomas Bachofner, neuer CEO

Thomas Bachofner heisst der neue CEO der Swisscom Health AG. Bachofner folgt auf Stefano Santinelli, der per 1. Oktober 2016 CEO von Swisscom Directories AG (local.ch & search.ch) wird. Der 45jährige Thomas Bachofner hat seit 2010 die Entwicklung von Swisscom im KMU-Segment in verschiedenen Führungsfunktionen massgeblich mitgestaltet.

Thomas Bachofner, neuer CEO der Swisscom Health AG. (BIild: ZvG)

In den vergangenen fünf Jahren hat Swisscom Health AG einen Kundenstamm von 2‘000 Ärzten, 200 Spitälern, 70 Versicherungen, 200 Apotheken, fünf Kantonen sowie zahlreichen Labors und Röntgen-Instituten aufgebaut. Zudem wurde 2016 das Kompetenzzentrum für Krankenkassen-Outsourcing etabliert, das heute die Kern-IT von Sanitas betreibt.

Swisscom Health AG setzt sich unter dem neu ernannten CEO Thomas Bachofner auch in Zukunft für die Digitalisierung und Vernetzung im Gesundheitsweisen ein. Die eingeschlagene Strategie wird damit weiter verfolgt.

Die Digitalisierung im Gesundheitswesen reift rascher denn je und bald startet mit dem Inkrafttreten des EPDG eine wegweisende Phase. Swisscom Health AG arbeitet bereits an diversen Vernetzungsprojekten in Zürich, Solothurn, Bern und Liechtenstein.

Thomas Bachofner stiess 2010 als Leiter Strategie für das KMU-Segment zu Swisscom. Unter seiner Führung entstand die Digitalisierungsstrategie, die er anschliessend als Verantwortlicher für Produktmanagement und Vermarktung in Kooperation mit den KMU-Kunden erfolgreich umsetzte. Vor seiner Tätigkeit für Swisscom hatte Bachofner verschiedene Management Positionen bei IBM und Accenture inne. Der 45jährige Zürcher studierte an der Universität Bern Ökonomie und Politikwissenschaften. Thomas Bachofner übernimmt die Leitung der Swisscom Health AG per 1. Dezember 2016.

www.swisscom.ch

Schweizer Bevölkerung vertraut der Wissenschaft

Die Schweizer Bevölkerung steht Wissenschaft und Forschung positiv gegenüber: Sie vertraut den Aussagen von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern in hohem Masse und interessiert sich sehr für wissenschaftliche Themen. Dies zeigt der erste «Wissenschaftsbarometer Schweiz», den Forschende der Universität Zürich erheben.

Die Wissenschaft geniesst in der Schweiz ein hohes Ansehen.
Die Wissenschaft geniesst in der Schweiz ein hohes Ansehen.

Wissenschaftliches Wissen ist in vielen Lebensbereichen bedeutsam. Es beeinflusst Entscheidungen Einzelner – etwa zu Gesundheit, Ernährung oder Kindererziehung – ebenso wie politische und wirtschaftliche Entscheidungen. Dies gilt insbesondere für die Schweiz – eine Wissensgesellschaft mit hohen Ausgaben für Wissenschaft und Forschung, die zu den innovativsten Ländern der Welt gehört.

«Die Schweizer Bevölkerung ist sich dieser Bedeutung der Wissenschaft bewusst und steht ihr insgesamt positiv gegenüber», erklärt Mike S. Schäfer, Professor der Universität Zürich. Er hat zusammen mit Julia Metag, Professorin an der Universität Fribourg den ersten  «Wissenschaftsbarometer Schweiz» erhoben.

Grosser Rückhalt für Forschung
«Drei Viertel der Schweizer Bevölkerung halten wissenschaftliche Forschung für notwendig, auch wenn sich daraus kein unmittelbarer Nutzen ergibt», sagt Mike S. Schäfer. Eine ebenso grosse Zahl der Befragten ist der Ansicht, dass Wissenschaft und Forschung staatlich unterstützt werden sollten.

Dies spiegelt sich auch in ihren Einstellungen wider: Das Interesse der Schweizer Bevölkerung an Wissenschaft und Forschung ist gross. Mehr als die Hälfte von ihnen interessiert sich stark oder sehr stark für diese Themen, mehr als für Wirtschaft und Finanzen oder für Sport. Nur für Politik interessieren sich mehr Befragte.

Auch das Vertrauen der Bevölkerung in die Wissenschaft ist ausgeprägt. Bei 57 Prozent der Bevölkerung ist das Vertrauen stark bis sehr stark. Bei nur 5 Prozent ist es gering oder sehr gering. Besonderes Vertrauen geniessen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an Universitäten. Die Befragten sind mehrheitlich der Meinung, dass Wissenschaft und Forschung ihr Leben verbessern, auch wenn sie der Ansicht sind, dass es Grenzen für die Forschung geben sollte. Nur Wenige sind allerdings daran interessiert, selbst in wissenschaftlichen Projekten mitzuforschen.

Information über Zeitungen und Internet
Das Wissenschaftsbarometer zeigt darüber hinaus, wo sich die Schweizer Bevölkerung über Wissenschaft und Forschung informiert: In erster Linie über die traditionellen Massenmedien wie Tages- und Wochenzeitungen sowie Wochenmagazine. Das Internet ist mittlerweile die zweitwichtigste Informationsquelle.

Online werden am häufigsten Wikipedia und Webseiten öffentlicher Einrichtungen zur Information über wissenschaftliche Themen genutzt. Wissenschaft und Forschung sind auch zwischenmenschlich ein Thema: Mehr als ein Drittel der Befragten spricht häufig mit Freunden und Bekannten über wissenschaftliche Erkenntnisse und Resultate aus der Forschung.

Hintergrund des Projektes
Das Langzeitprojekt «Wissenschaftsbarometer Schweiz» erhebt, was die Schweizer Bevölkerung über wissenschaftliche Themen denkt, und wie unterschiedliche Informationsquellen von Massenmedien über Facebook und Twitter bis hin zu Familie und Freundeskreis die Wahrnehmung von
wissenschaftlichen Themen beeinflussen.
Mittels einer repräsentativen, alle drei Jahre stattfindenden Telefon-Befragung der Schweizer Bevölkerung werden aktuelle Wandlungsprozesse der Wissenschaftskommunikation und ihres Publikums nachvollzogen. Dabei stehen die Zusammenhänge zwischen Wissenschaftskommunikation,
ihrer Nutzung und Reaktionen auf Seiten des Publikums im Mittelpunkt. Mit diesen Daten sind internationale Vergleiche mit ähnlichen Umfragen zur Wissenschaftskommunikation in anderen Ländern möglich. Befragt wurden 1051 Personen – 651 in der Deutschschweiz, 200 in der Westschweiz und 200 im Tessin – durch das Adligenswiler Institut DemosCope.

Die erste Befragung hat im Juni 2016 stattgefunden. Die nächsten Befragungen finden 2019 und 2022 statt. Das Projekt wird von der Gebert Rüf Stiftung, der Stiftung Mercator Schweiz und dem Institut für Publizistikwissenschaft und Medienforschung (IPMZ) der Universität Zürich finanziert.
Durchgeführt wird es von Prof. Mike S. Schäfer und seiner Abteilung «Wissenschaftskommunikation» des IPMZ und Prof. Julia Metag von der Universität Fribourg.

Quelle: Universität Zürich

Schluss mit Gratis-Plastiksäcken

Das Parlament verzichtet darauf, Gratis-Plastiksäcke zu verbieten. Der Detailhandel der Schweiz will nun ihren Gegenvorschlag umsetzen, der auf Freiwilligkeit basiert, um die Menge an Einweg-Gratissäcken massiv zu verringern.

An der Coop-Kasse gibt es künftig keine Gratissäcke mehr. (Bild: Coop)
An der Coop-Kasse gibt es künftig keine Gratissäcke mehr. (Bild: Coop)

Die Motion Buman, die Wegwerf-Plastiksäcke ganz verbeiten wollte, ist vom Parlament definitiv vom Tisch genommen worden. Darüber zeigt sich der Schweizer Detailhandel erfreut. Er will nun aber freiwillige Massnahmen umsetzen, um die Zahl der abgegebenen Einweg-Plastiksäcke rasch und massiv zu verringern.

Coop prescht vor, und setzte seine Massnahmen bereits ab dem 24: Oktober um. Ab dann sollen Einwegplastiksäcke 5 Rappen kosten, zumiindest an 10 Verkaufsstellen in der Stadt Zürich. Umfragen und Tests von Coop haben gezeigt, dass vier von fünf Kunden auf einen Einwegplastiksack verzichten, sobald dieser etwas kostet.

Reduktion um 80 % als Ziel

In einem ersten Schritt wird Coop in den zehn Verkaufsstellen die Abläufe an den Kassen untersuchen, um diese möglichst kundenfreundlich zu gestalten. Bis im Frühjahr 2017 werden die ökologischen Raschelsäcke dann in allen über 850 Coop-Supermärkten in der ganzen Schweiz für 5 Rappen erhältlich sein. Coop hat sich zum Ziel gesetzt, auf diese Weise die Zahl der abgegebenen Plastikeinwegsäcke in den Coop-Supermärkten um 80 % zu reduzieren.

Säckchen aus 100 % Recyclingmaterial

Coop will eine nachhaltige und kundenfreundliche Lösung beim Umgang mit den Einwegplastiksäcken erreichen. Deshalb sind diese bei Coop aus 100 % Recyclingmaterial, das weitgehend aus Folienabfällen aus den Coop-Verteilzentralen stammt. Der Erlös aus dem Verkauf der Einwegsäcke fliesst in den Coop Fonds für Nachhaltigkeit, mit dem Coop innovative und nachhaltige Projekte unterstützt. Alternativ können Kundinnen und Kunden an den Coop-Supermarkt-Kassen weiterhin Mehrwegtaschen erwerben.

Migros hat Modell getestet

Die Migros zieht ab dem 1. November nach. Sie will die Abgabe gleich landesweit einführen. Ein Test läuft bereits seit 2013 im Kanton Waadt, wo die Migros für die Taschen 5 Rappen verlangt. Laut Migros haben sich die Kunden schnell daran gewöhnt – und der Verbrauch hat sich stark reduziert. Auch die Migros will die Säckchen aus 100% Recyclingmaterial herstellen lassen.

Die Migros verdient ab den neuen Abgaben ebenfalls kein Geld – sie will die Gewinne in externe Umweltprojekte fliessen lassen.

Gemüse gratis verpacken – oder mit Wiederverwendbaren Beuteln

Weiter ausgenommen von der Abgabe sind die Gemüse- und Früchtesäckchen. Hier testet die Migros allerdings im Moment ebenfalls eine Alternative: Wiederverwendbare Gemüsebeutel aus Polyester, mit seitlichen Fahnen, um die Etiketten anzubringen. Die Beutel sind waschbar und wurden in Zusammenarbeit mit der Meeresschutzorganisation Ocean Care entwickelt. Eine Viererpackung kostet 9.90 Franken und wird unter dem Namen „Veggie-Bags“ verkauft.

Quelle: Coop Schweiz / Swiss Retail Federation / IG DHS

Gütertransport: Schiene legt zu

Im ersten Halbjahr 2016 konnte die Bahn ihre Position im alpenquerenden Güterverkehr gegenüber der Strasse erneut stärken: Der Marktanteil der Transporte auf der Schiene stieg auf 71 Prozent.

Gütertransport am Lötschberg: Der Güterverkehr verlagert sich zunehmend auf die Schiene. (Bild: Wikimedia Commons)
Gütertransport am Lötschberg: Der Güterverkehr verlagert sich zunehmend auf die Schiene. (Bild: Wikimedia Commons)

71 Prozent des alpenquerenden Güterverkehrs wurden im ersten Halbjahr 2016 in der Schweiz per Schiene transportiert.

Dies ist der höchste Wert seit 2001, als mit der Einführung der Leistungsabhängigen Schwerverkehrsabgabe (LSVA) und der schrittweisen Erhöhung der Gewichtslimite auf 40-Tonnen neue Rahmenbedingungen eingeführt wurden. Im ersten Halbjahr 2016 fuhren zudem erstmals weniger als 500‘000 Lastwagen über die Schweizer Alpen.

Die Massnahmen und Instrumente des Bundes zur Verlagerung des alpenquerenden Güterverkehrs von der Strasse auf die Schiene wirken : Dank LSVA, Modernisierung der Bahn- und Terminalinfrastruktur, mehr Wettbewerb und finanzieller Unterstützung konnte der Schienengüterverkehr seinen Marktanteil im Güterverkehr durch die Alpen im ersten Halbjahr 2016 erneut steigern. Dies zeigt der Bericht zur Entwicklung des alpenquerenden Güterverkehrs im ersten Semester 2016, den das Bundesamt für Verkehr (BAV) heute veröffentlicht hat.

Strassentransport rückläufig

Insgesamt verkehrten im ersten Halbjahr 20,8 Millionen Tonnen Güter auf Strasse und Schiene über die Schweizer Alpen. Die Bahn transportierte über die Gotthard- und die Lötschberg-Simplon-Achse fast 14,8 Millionen Tonnen, 7,7 Prozent mehr als in der Vergleichsperiode des Vorjahres. Sowohl der Wagenladungs- als auch der unbegleitete kombinierte Verkehr legten zu. Die Menge der auf der Strasse transportierten Güter nahm um 2,1 Prozent ab. Dadurch erhöhte sich der Marktanteil der Schiene am Transportvolumen durch die Alpen auf 71 Prozent. Das ist der höchste Wert, seit 2001 mit der LSVA und der schrittweise Zulassung von 40-Tönnern für den alpenquerenden Gütertransport neue Rahmenbedingungen geschaffen wurden.

Von Januar bis Juni 2016 querten 496‘000 Lastwagen, Lastzüge und Sattelzüge die schweizerischen Alpenübergänge. Die Fahrtenzahl ging mit 3,8 Prozent etwas stärker zurück als das Transportvolumen (- 2,1 Prozent).

TECHNOPARK® Zürich: der Hub für erfolgreiche Start-ups

Der Technopark Zürich ist Sitz erfolgreicher Jungunternehmen, etablierter Firmen sowie Forschungsgruppen unterschiedlicher Disziplinen und Branchen. Auch dieses Jahr wird hier Innovation gross geschrieben.

Der Technopark Zürich verzeichnet jährlich gegen 150’000 Besucher (Bild: tp allianz)

Rund 300 Unternehmen und Organisationen sind hier ansässig, seit der Gründung im Jahr 1993 wurden über 2’500 neue Arbeitsplätze geschaffen, zurzeit arbeiten rund 2‘000 Menschen hier. Vielerlei Sektoren arbeiten hier unter einem Dach. Einige Technopark Start-ups sind in den letzten Monaten durch besondere Dynamik und Erfolge aufgefallen. Im Folgenden zwei typische Jungunternehmen:

Neue Fertigungsmethoden  

Beispielsweise 6C Tools, das im Jahr 2015 gegründete Spin-off des Instituts für Werkzeugmaschinen und Fertigung (IWF) der ETH Zürich, entwickelt, produziert und vertreibt Zerspanungswerkzeuge aus massivem polykristallinem Diamant (PKD) sowie polykristallinem kubischen Bornitrid (PCBN). Zu den Produkten des Unternehmens gehören Bohr-, Fräs- und Gewindewerkzeuge zur Bearbeitung sehr harter Werkstoffe.

Die Technologie von 6C Tools ermöglicht völlig neue Fertigungsmethoden. Neben einem breiten Sortiment an Katalogprodukten bietet 6C Tools massgeschneiderte Werkzeuge für ganz spezielle Aufgaben sowie Beratungen zur Optimierung von Fertigungsprozessen. Das Unternehmen will mit seinen Diamantwerkzeugen hoch hinaus und in den nächsten Jahren eine gute Marktdurchdringung erreichen.

Ein finanzielles Ökosystem?

Fractal Labs ist ein Technologie-Unternehmen, das Firmen mit dem finanziellen Ökosystem verknüpft. Fractal Labs wurde 2014 mit dem Ziel gegründet, durch Analyse und Aggregation von Daten, das wirtschaftliche Wachstum voranzutreiben. Während sich der Hauptsitz des Unternehmens in London befindet, ist das Entwicklungszentrum im Technopark in Zürich zuhause.

Die Fractal-Plattform automatisiert die Finanzanalyse für KMUs unter anderem durch Anwendung von Künstlicher Intelligenz. Die Technologie stellt eine Kommunikationsebene zur Verfügung, die den zugrundeliegenden Datenstrom erfassbar macht, Firmen mit anderen wichtigen Finanzpartnern wie Banken und Buchhaltern verbindet und dank eines Finanzassistenten die Entscheidungsfindung erheblich vereinfacht.

www.technopark.ch

Lidl schafft Plastiktaschen ab

Lidl Schweiz ersetzt ab Frühling 2017 die kostenpflichtige Tragetasche aus recyceltem Plastik durch eine mehrfach verwendbare Papiertragetasche. Damit will der Discounter jährlich 70 Tonnen Plastik pro Jahr sparen.

Lidl schafft Plastiktaschen ab-umweltperspektiven
Lidl schafft Plastiktaschen ab-umweltperspektiven

Lidl Schweiz schafft die kostenpflichtige Standard-Plastiktragetasche an der Kasse ab. Ersetzt wird sie durch eine Mehrweg-Tragetasche aus ungebleichtem Papier. Diese ist durch den «Forest Stewardship Council» (FSC) zertifiziert und recycelbar. Damit stammen alle Lidl-Papiertragetaschen zu 100 % aus nachwachsenden und wiederverwertbaren Rohstoffen. Mit dieser Massnahme spart Lidl Schweiz jedes Jahr über 70 Tonnen Plastik. Auf die weitverbreiteten kostenlosen Plastiksäckli an der Kasse verzichtet Lidl bereits seit dem Markteintritt.

Ergänzung des Nachhaltigkeits-Engagements
Mit der Umstellung auf ausschliesslich Papier- und Permanenttragetaschen möchte Lidl Schweiz die Mehrfachnutzung von Tragetaschen bei Einkäufen fördern und damit Ressourcen schonen. Die Massnahme reiht sich in das umfassende Engagement von Lidl Schweiz für Nachhaltigkeit ein, wie zum Beispiel umfassendes Recycling, zertifizierte Produkte, CO2-Neutralität und die Vermeidung von Food-Waste. Auch die Lidl-Landesorganisationen Deutschland und Österreich werden in Zukunft auf den Verkauf von Plastiktüten an den Kassen verzichten.

Quelle: Lidl Schweiz

Stiftung KliK gibt Einblick in ihre Aktivitäten

Die Stiftung Klimaschutz und CO₂-Kompensation KliK stellt in der Umwelt Arena Spreitenbach mittels einer interaktiven Schauwand ihre Aktivitäten rund um den Schweizer Klimaschutz vor.

Die Stiftung KliK zeigt mit einer interaktiven Ausstellung, was sie zum Klimaschutz beiträgt.
Die Stiftung KliK zeigt mit einer interaktiven Ausstellung, was sie zum Klimaschutz beiträgt.

Die Stiftung KliK erfüllt im Auftrag der Mineralölgesellschaften deren gesetzliche Pflicht, von 2013 bis 2020 durchschnittlich 5% der bei der Nutzung von Benzin und Diesel entstehenden CO₂-Emissionen zu kompensieren. Dazu müssen 6.5 Mio. Tonnen CO₂ durch vom Bund anerkannte Klimaschutzprojekte eingespart werden. Dieses Ziel erreicht die Stiftung KliK durch die Förderung von innovativen Projekten und Programmen in den Bereichen Verkehr, Umwelt, Gebäude und Landwirtschaft. Neben CO2 werden auch Emissionen von Methan, Lachgas und hoch klimawirksamen Industriegasen reduziert.

Förderprogramme im Bereich Verkehr, Gebäude, Landwirtschaft, Unternehmen

Die Stiftung KliK zeigt in der Umwelt Arena konkrete Beispiele ihrer Aktivitäten, ihre erfolgreich realisierten Projekte in ansprechenden Kurzfilmen und Kurzportraits. Die Besucher erhalten einen Überblick über das Angebot und den Beitrag von KliK zum Schweizer Klimaschutz.

Von den vielfältigen Förderaktivitäten profitieren sowohl die öffentliche Hand als auch Unternehmen und Privatpersonen. So werden dank den attraktiven Förderbeiträgen der Stiftung KliK zum Beispiel zahlreiche Fernwärmenetze mit nachhaltigen Energiequellen erstellt, Festzelte und Baustellen werden mit nachhaltigen mobilen Pelletgeräten beheizt und Privatpersonen können intelligente Heizsysteme und Warmwasser sparende Duschbrausen sowie Wasserhahnaufsätze vergünstigt erwerben.

Öffnungszeiten:  Ausstellung: Donnerstag/Freitag 10-18 Uhr; Samstag/Sonntag 10-17 Uhr. Events/Führungen: Dienstag bis Sonntag nach Vereinbarung. Aktuelle Öffnungszeiten und Daten In-/Outdoor Parcours siehe  www.umweltarena.ch

Quelle: Umwelt Arena / KliK

Frankreich verbietet Plastikbecher

Ab dem Jahr 2020 ist in Frankreich das Bereitstellen von Wegwerfgeschirr aus Plastik verboten. Ausgenommen ist solches aus kompostierbaren und biobasierten Kunststoffen.

Wegwerfgeschirr aus Kunststoff ist in Frankreich bald verboten
Wegwerfgeschirr aus Kunststoff ist in Frankreich bald verboten

Frankreich prescht vor in Sachen Umweltschutz: Als erstes Land in der Welt will es Wegwerfgeschirr aus Plastik verbieten.

Die Verordnung, das am 31. August verabschiedet wurde, untersagt nicht nur den Verkauf, sondern auch die Verwendung und Verteilung von Tellern, Besteck und Bechern aus Plastik. Es gibt allerdings Ausnahmen: Kompostierbares Geschirr sowie solches, das auf Biokunststoffen basiert, ist nach wie vor erlaubt. Unternehmen und Hersteller haben bis zum 1. Januar 2020 Zeit, um umzustellen.

Laut dem Französischen Journal „Les Echos“ werfen die Franzosen jährlich 4.73 Milliarden Plastikbecher weg – aufeinandergestapelt würde dies eine Pyramide ergeben, die 25-mal höher ist als der Eiffelturm. Nur 1% davon wird recycliert, der grösste Teil landet auf Müllhaufen oder wird verbrannt.

Umweltvergleich
Allerdings: Ob Plastikbecher immer die schlechteste Variante darstellen, ist keineswegs gesagt. Keramikbecher sind etwa sehr viel energieintensiver in der Herstellung und schwerer, was sich im Energieverbrauch für den Transport niederschlägt. So sind laut einer niederländischen Studie Keramikbecher erst umweltfreundlicher, wenn sie zwischen 500 und 3000 Mal wiederverwendet werden. Als zweite Alternative bieten sich Kartonbecher an. Diese sind allerdings auch nicht unbedingt viel besser: Die Plastikbeschichtung macht ein Recycling schwierig, ausserdem ist die Herstellung einiges Energie- und Wasserintensiver als bei Plastikbechern.

Hintergrund der Verordnung ist das Gesetz „Energiewende für ein grünes Wachstum“ aus dem Jahr 2015. Sie folgt auf ein Verbot von Plastiksäcken, das seit Juli in Kraft ist.

Wie wird aus einem KMU eine Marke?

Erfolgreiche Geschäftsmodelle aus verschiedenen Blickwinkeln wurden am KMU SWISS Podium vom 15. September im CAMPUSSAAL Brugg-Windisch beleuchtet.

Gesprächsrunde mit Carla Kaufmann, Partnerin companymarket ag, Stefan Rüssli, Managing Director der Assessa GmbH, und Giacomo Garaventa, M&A-Berater von nachfolger.ch. (Foto: Fabrice Müller)
Adolf Ogi, alt Bundesrat und ehemaliger Bundespräsident der Schweiz. (Foto: Fabrice Müller)

Grosse Firmen wie Coca-Cola, Ford, Zweifel oder auch Victorinox haben eine Marke geschaffen, die sich weltweit etablieren konnte. Doch wie können kleine und mittlere Unternehmen eine Marke aufbauen, die auch dann noch erfolgreich ist, wenn der Patron längst nicht mehr im Unternehmen wirkt? „Was grossen Firmen vormachen, bleibt auch kleineren Unternehmen nicht vorenthalten“, sagte Stefan Rüssli, Managing Director und Markenspezialist der Assessa GmbH. „Starke Persönlichkeiten haben das Unternehmen geprägt und ihre Kompetenz wie auch ihre Vision auf den Betrieb und seine Marke übertragen.“ Dadurch werde der Unternehmer zur Marke, aber auch zum Risiko der Firma. Es gelte, sich auf das zu fokussieren, wodurch man sich im Markt differenzieren kann. „Um erfolgreich eine Marke aufzubauen, muss man nicht auf jeden Trend aufspringen. Vielmehr sollte eine Strategie langfristig ihren Sinn erfüllen“, betonte Stefan Rüssli.

Glücksmomente verkaufen

Mit einer langfristig ausgerichteten Planung aus der Nische heraus bauten Adrian Steiner, Direktor von DAS ZELT AG, und sein Team das grösste Schweizer Tourneetheater auf. Der Startschuss für die mobile Eventplattform fiel an der Expo.02 in Biel. Inzwischen finden jährlich rund 250 Veranstaltungen mit 18’000 Besuchern in der ganzen Schweiz statt. Das Unternehmen weist ein jährliches Wachstum von 23 Prozent auf, wie Adrian Steiner, bekannt als ehemaliger Fahrradakrobat im Zirkus Knie, berichtete. „Unsere Vision ist es, den Menschen Glücksmomente zu erschwinglichen Preisen zu verkaufen. Daran haben wir bis heute festgehalten.“

Qualität und Regionalität

Bereits in der dritten Generation wird das Familienunternehmen KNEUSS Güggeli in Mägenwil geführt. Im Zentrum des Unternehmens stehen die Güggeli als Schweizer Produkt mit hoher Qualität. „Qualität ist unser Marketing. Wir wissen aber auch, was unsere Kunden wollen. Und wir lassen uns durch unser Bauchgefühl inspirieren“, sagte Vize-Verwaltungsratspräsident Daniel Kneuss und ergänzte: „Wir wollen regional verankert sein, klein bleiben und dadurch schnelle Entscheidungen treffen können.“

Adolf Ogi: Zeitfenster nutzen, wenn sie offen sind

Als Höhepunkt des KMU SWISS Podium sprach alt Bundesrat Adolf Ogi über seine Vergangenheit in Sport, Wirtschaft und Politik. „Manchmal gibt es Zeitfenster, die man nutzen muss, wenn sie geöffnet sind“, sagte Adolf Ogi in Zusammenhang mit den beiden Alpentransversalen durch den Gotthard und Lötschberg. Weiter unterstrich der Kandersteger, wie wichtig eine offene und transparente Kommunikation nach innen und aussen sei. Dies habe auch auf internationalem Parkett so manche Probleme gelöst, die heute die Welt vor grosse Herausforderungen stellen.

Text: Fabrice Müller, journalistenbuero.ch

Gegen den Strom mit Mut

Der 6. September 2016 war ein besonderer Tag für mutige Frauen. Die Schweizer Kader Organisation SKO präsentierte in Partnerschaft mit der Bank Coop ein Quartett starker, selbstbewusster Frauen, die ihrem Publikum praktische Tipps und Tricks für mehr Durchsetzungskraft und Erfolg vermittelten. Das Auditorium (auch das männliche) war begeistert.

Honey Thaljieh, FIFA-Communications-Managerin und Co-Gründerin der palästinensischen Frauenfussball-Nationalmannschaft. (Foto: Jerry Gross)

Wer Grenzen mutig überschreitet hat durchschlagenden Erfolg. Diese Erfahrung haben vier erfolgreiche Frauen den 260 Teilnehmenden (95% Frauen) eindrücklich vermittelt: Fernsehköchin und Unternehmerin Meta Hiltebrand, Pippi Langstrumpf-Schauspielerin Inger Nilsson und Honey Thaljieh, FIFA-Communications-Managerin und Co-Gründerin der palästinensischen Frauenfussball-Nationalmannschaft. Moderiert hat Wirtschaftsexpertin Gerlinde Manz-Christ.

Schnell ausgebuchter Anlass

Die Nachfrage für diesen einmaligen Event war so gross, dass der Anlass innerhalb weniger Tage ausgebucht war. Nur die Schnellentschiedenen konnten sich ein Ticket sichern – und sie wurden nicht enttäuscht. Sie erfuhren in der Podiumsdiskussion, wie man Kompetenz, Wissen und Mut zu einem schlagkräftigen Ganzen kombinieren kann. Meta Hiltebrand betonte, wie wichtig es ist, gegen sich selbst und die inneren Widerstände zu gewinnen. Dazu braucht es puren Egoismus, der im Hinblick auf Erfolg durchaus fördernd sein kann. Hinzu kommt der Drang nach Selbstverwirklichung, und das zu tun, was man für richtig hält. In schwierigen Situationen muss man sich manchmal selbst neu erfinden. Sehr wichtig ist zudem Durchhaltevermögen, denn Erfolg braucht meistens etwas länger.

Pippi Langstrumpf und Fussball

Inger Nilsson, die weltbekannte Pippi Langstrumpf, musste lernen, im privaten Leben sich selbst zu sein – und nicht Pippi Langstrumpf. Sie empfahl den Anwesenden das zu tun, was man wirklich liebt und dafür mit Herzblut und innerem Feuer zu kämpfen. Honey Thaljieh bezeichnete ihre Kindheit in Palästina als Herausforderung. In einer patriarchalisch geprägten Welt wurde Fussball ausschliesslich als Männersport gesehen, dagegen hat sie erfolgreich opponiert. Bis auch die Jungs realisiert haben: die hat Talent. Fussball hat ihr nicht nur Identität gegeben, sondern auch eine Bühne für den Kampf um Gleichberechtigung.

Unmögliches möglich machen

Die bekannte Wirtschaftsexpertin Gerlinde Manz-Christ, hat schliesslich den Erfolg dieser Frauen zusammenfassend definiert: Mach das Unmögliche möglich, gib niemals auf und schwimm mutig gegen den Strom. Das ist die Quintessenz dieser Lebensgeschichten, die sie einem emotional ergriffenen Publikum präsentierten.

Die interessierten Fragen und die anregenden Gespräche beim anschliessenden Flying Dinner bildeten den erfolgreichen Abschluss eines einmaligen Abends, der bei allen Beteiligten eine starke Wirkung hinterlassen hat –  und sicher auch praktische Auswirkungen für eine erfolgreiche Karriere.

Eventtrailer und Bildergalerie:

https://www.youtube.com/watch?v=bbupM2p8kyo

https://www.flickr.com/photos/sko-asc-asq/albums/72157673813134945

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