Erfolgreiche Kundenkommunikation: Fünf Schlüsselfaktoren

Ob am Point of Sale, per Kundenchat oder in der Telefonhotline: Stehen Mitarbeitende eines Unternehmens in konstanter Kundenkommunikation, sind sie ein bedeutsamer Touchpoint. Denn Käuferinnen und Käufer kommen dort mit der tatsächlichen Marken-DNA einer Firma in Berührung. Customer Centricity lautet das Stichwort.

Erfolgreiche Kundenkommunikation stärkt die Kundenbeziehung und -loyalität (Bild: Mikhail Nilov / pexels.com)

Fokussieren sich Markenverantwortliche konsequent auf die Bedürfnisse ihrer Zielgruppe und geben sie diese Erwartungshaltung erfolgreich an ihr Team weiter, legt das den Grundstein für eine gelungene Customer Journey. Welche Bedingungen erfüllt sein müssen, damit Angestellte in der Kundenkommunikation glänzen und den Customer Lifetime Value auf Langstrecke in die Höhe treiben, zeigen folgende fünf Key Learnings.

1. Eine stabile Basis schaffen

Vertrauen definiert eine gesunde Verbindung zwischen Kunde und Unternehmen. Kein Vertrauen, kein Kauf. Verkaufsprofis bauen hier auf das kleine Einmaleins guter Beziehungen: Respekt, Empathie und proaktive Kommunikation. Daneben stärkt aufmerksames Zuhören die Kundenbindung und stabilisiert den Kundenstamm. Liegt ein Kundenanliegen außerhalb des Kompetenzbereichs eines Mitarbeitenden, stört das den weiteren Beziehungsaufbau. „Tritt ein solcher Fall ein, leiten Betroffene den Klienten bestenfalls an fachkundige Kollegen weiter und unterstützen ihn so aktiv in der Lösungsfindung“, rät Alexander Friedrich, Leiter des Business Development bei Glückliche Kunden GmbH.

2. Authentizität währt am längsten

Unternehmer, die langfristig Kundenzufriedenheit generieren, erfüllen die Erwartungen der Konsumenten zielsicher. Den Weg des Erfolgs weisen detaillierte Analysen von Kundenbedürfnissen anhand passgenauer Fragen. Ehrlichkeit und Authentizität kennzeichnen den Kundendialog – leere Versprechen hingegen lassen das Vertrauen bröckeln und ziehen Kundenfluktuation nach sich. Daneben wirkt sich Unachtsamkeit schnell negativ auf das Verhältnis aus: So führt in einer Autowerkstatt das einmalig unberechtigte, mit Kosten verbundene Auffüllen des Wischwassers zu einem sofortigen Vertrauensverlust, Wiederherstellung fraglich. Wer klotzt statt kleckert, leistet im Optimalfall Over Delivery und übertrifft die Erwartungshaltung der Klientel. Als Resultat dieser Besser-Leistung steigt das Zufriedenheitslevel als auch der Umsatz durch Weiterempfehlungen überproportional.

3. Kompetenz wohldosieren

Im Verkaufsgespräch glänzen Mitarbeiter primär durch Fachwissen. „Dabei ist Fingerspitzengefühl gefragt“, weiss Karolina Friedrich, Geschäftsführerin des Beratungsunternehmens Glückliche Kunden GmbH: „Wer potenzielle Käufer mit unverständlichen Begrifflichkeiten überfordert, sorgt schnell für Verärgerung und unterstellt im schlimmsten Fall Unwissenheit. Eine kompetente Kaufberatung, geprägt von Transparenz und Wertschätzung, gewinnt perspektivisch die Treue der Klientel und steigert die Weiterempfehlungsquote.”

4. Erreichbarkeit online wie offline sichern

Taucht ein unerwartetes Problem auf, wollen Kunden dieses in der Regel so schnell wie möglich gelöst sehen. Hier geht es darum, Pain Points zu verstehen und zügig aus der Welt zu schaffen. Eine hohe Lösungsorientierung, die der Erwartungshaltung der Konsumenten nachkommt, zahlt maßgeblich auf die Sicherung der Kundenzufriedenheit ein. Am Point of Sale
muss Klarheit darüber herrschen, wer Verantwortung im Beschwerdefall übernimmt. Online vermeiden versierte Kundenservice-Mitarbeitende mehrstündige Reaktionszeiten in Support Chats. Als Faustregel für Wartezeiten in Telefonhotlines gelten sechs Sekunden bis zur Anrufannahme.

5. Feedback als Erfolgskontrolle

Positive wie negative Kundenrückmeldungen unterstützen Unternehmen in der Reflexion ihrer eigenen Produkt- sowie Serviceleistungen und darin, sogenannte Blind Spots im Leistungsportfolio zu ermitteln. Üben Kunden im persönlichen Gespräch gerechtfertigte Kritik aus, müssen Mitarbeitende darauf sachlich, professionell – und nicht zuletzt dankend eingehen. Für Servicehotlines und Chatbots empfehlen Karolina und Alexander Friedrich automatisierte, leicht verständliche Benotungssysteme, die mittels eines KI-Tools Bewertungen der Klientel erbitten und diese anschliessend auswerten.

Die positive Wirkung von Kundenkommunikation

Erfolgreiche Kundenkommunikation stärkt als Teil des Customer Relation Managements die Kundenbeziehung und -loyalität. Sie steigert das Ansehen sowie den Bekanntheitsgrad eines Unternehmens oder einer Marke. Kunden erwachsen zu Fans, fungieren als Empfehlungsgeber und betreiben letztlich kostenlose Neukundenakquise.

Quelle: Glückliche Kunden GmbH

SAV-Beschäftigungsbarometer geht von bleibendem Fachkräftemangel aus

Die wirtschaftliche Abkühlung scheint sich fortzusetzen. Zugleich bleibt der Arbeitsmarkt robust und viele Unternehmen bekunden Mühe, ihre Vakanzen mit dem nötigen Personal zu besetzen – dies geht aus den Analysen des Beschäftigungsbarometers des Schweizerischen Arbeitgeberverbands hervor. Gleichzeitig wird sich der Engpass an Personal aufgrund des demografischen Wandels längerfristig verschärfen.

Bald eine 10-Millionen-Schweiz? Szenarien, die von einer konstanten oder sogar steigenden Migration ausgehen, sind zu optimistisch, so ein Demografie-Experte. Trotz Zuwanderung wird die Zahl der Erwerbstätigen rückläufig sein.  (Bild: efes / Pixabay.com)

Am 24. Januar 2023 präsentierte der Schweizerische Arbeitgeberverband das aktuelle SAV-Beschäftigungsbarometer. Dieses basiert auf aktuellen Konjunkturdaten der Konjunkturforschungsstelle KOF, BAK Basel und dem Seco. Die Ausgangslage zeigt sich demnach wie folgt: So bewegt sich das KOF-Konjunkturbarometer mit einem Wert von 92,2 Punkten im Dezember nach wie vor deutlich unter dem längerfristigen Mittelwert. Ende 2022 legte es mit einem Anstieg um drei Punkte erstmals seit mehreren Monaten wieder zu. Die Binnenwirtschaft hat nach wie vor einen stabilisierenden Effekt auf die Konjunktur, insbesondere aufgrund eines weiterhin robusten Privatkonsums. Schwieriger sieht die Situation in Teilen der exportorientierten Industrie aus, wo man die wirtschaftlichen Schwierigkeiten in den Absatzmärkten zu spüren bekommt. Den Betrieben in diesen Ländern machen die weltweite Energiekrise, die nachlassende Inlandnachfrage als Folge der rückläufigen Kaufkraft und die anhaltenden Lieferengpässe nach wie vor zu schaffen. Gleichzeitig flachen die Nachholeffekte als Folge der Corona-Pandemie allmählich ab. Gerade in der MEM-Industrie wirken sich die tieferen Exporte in wichtige Absatzländer negativ aus, und die hohen Energiepreise machen insbesondere den energieintensiven Unternehmen zu schaffen. Gemäss KOF Konjunkturprognose wird das Bruttoinlandprodukt (BIP) in der Schweiz trotz der weltweiten konjunkturellen Abkühlung im laufenden Jahr immerhin noch um 0,7 Prozent wachsen – im Gegensatz zu anderen europäischen Ländern, deren Wirtschaft sogar schrumpfen wird.

SAV-Beschäftigungsbarometer zeigt in gewissen Branchen chronischen Fachkräftemangel

Aus der Analyse der KOF-Umfrage, die dem SAV-Beschäftigungsbarometer wichtige Grundlagen liefert, geht hervor, dass die befragten Betriebe sowohl die Geschäftslage als auch die Beschäftigung immer noch mehrheitlich positiv beurteilen, wenn auch etwas weniger euphorisch als noch im zweiten Halbjahr 2022. Insbesondere mit Blick auf die Beschäftigung geben die Unternehmen in vielen Branchen an, dass sie zukünftig von einem Stellenausbau ausgehen. Dies trifft vor allem auf den Dienstleistungssektor zu. Die Einschätzungen zur Beschäftigungsentwicklung in der MEM-Industrie zeigen gemäss SAV-Beschäftigungsbarometer jedoch, dass sich der Anteil der Betriebe, der von einem Stellenausbau ausgeht, in den letzten beiden Quartalen des Jahres 2022 verkleinert hat. Die Herausforderung bei der Suche nach geeignetem Personal bleibt aber gleichwohl bestehen: In der Zeit nach der Corona-Pandemie hat sich ein Stau an offenen Stellen gebildet, und die demografische Entwicklung sowie der Austritt der Babyboomer-Generation aus dem Arbeitsmarkt tragen zum Arbeitskräfteengpass bei. Fast schon als „chronisch“ wird der grosse Fachkräftemangel in der IT-Branche bezeichnet. Gemäss der KOF-Umfrage gibt etwa jeder zweite Betrieb an, dass sich der Mangel an geeignetem Personal negativ auf die Ertragslage in den Betrieben auswirkt.

Inländisches Arbeitskräftepotenzial besser abschöpfen

Auch wenn sich eine Abkühlung der Konjunktur abzeichnet und dies zu einer Normalisierung des Arbeitsmarkts führt, ist das Problem der fehlenden Fachkräfte nicht vom Tisch. Zur Entschärfung der Situation muss prioritär das im Inland verfügbare Arbeitskräftepotenzial besser ausgeschöpft werden, subsidiär bleibt eine arbeitsmarktorientierte Zuwanderung jedoch unabdingbar, auch wenn unsere Nachbarländer ebenfalls unter zunehmendem Fachkräftemangel leiden. Hendrik Budliger, Gründer und Leiter des Kompetenzzentrums Demografik, hat die Bevölkerungsentwicklung in der Schweiz und den wichtigsten Zuwanderungsländern vertieft untersucht. Er kommt zum Schluss, dass die Szenarien, die von einer konstanten oder sogar steigenden Migration ausgehen, zu optimistisch sind. Laut seinen Berechnungen entwickelt sich die Zahl der Erwerbstätigen in der Schweiz ab 2025 rückläufig, und dies trotz Zuwanderung. Die Arbeitgeber sehen sich dabei in ihren Bestrebungen, das inländische Arbeitskräftepotenzial zu stärken, umso mehr bestätigt. Laut Roland A. Müller, Direktor des Schweizerischen Arbeitgeberverbands (SAV), ist ein umfangreiches Massnahmenpaket nötig. So fordert er eine Erhöhung von Arbeitszeit und Arbeitsvolumen. Die erwerbstätige Bevölkerung arbeite durchschnittlich nahezu 14 Tage weniger als noch vor 10 Jahren, so Müller. «Um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken, müssen wir das Arbeitsvolumen erhöhen statt über weitere Senkungen nachzudenken. Vor allem bei Mini-Pensen unter 40 Prozent muss man ansetzen.» Zweitens müsse sich Arbeiten wieder mehr lohnen, auch durch steuerliche Anreize. Die „Heiratsstrafe“, also die steuerliche Ungleichbehandlung von Ehepaaren gegenüber von Einzelpersonen, gehöre abgeschafft und die Individualbesteuerung eingeführt, so Roland A. Müller weiter. Und drittens fordert Müller Investitionen in die Kinderbetreuung, so dass es auch Müttern oder Vätern leichter möglich ist, ihre Arbeitspensen aufzustocken, wenn sie dies möchten.

Quelle: Schweizerischer Arbeitgeberverband 

Livia Moretti wird neue CEO der Bank CIC

Der Verwaltungsrat der Bank CIC (Schweiz) AG hat Livia Moretti zur CEO ernannt. Livia Moretti wird ihre Arbeit am 1. Februar 2023 aufnehmen und die Nachfolge von David Fusi antreten. Dieser leitete das Unternehmen seit Dezember 2022 interimistisch.

Livia Moretti ist ab 1. Februar 2023 neue CEO der Bank CIC (Schweiz) in Basel. (Bild: zVg / Bank CIC)

Seit 23. Dezember 2022 wurde die Bank CIC (Schweiz) interimistisch durch David Fusi geleitet. Nun wird Livia Moretti neue CEO. Sie verfügt über eine solide und umfassende internationale Management-, Bank- und Finanzkompetenz. In den letzten zehn Jahren war sie Mitglied der Direktion der Europäischen Zentralbank, wo sie sich umfangreiche Kenntnisse über die Strategie, Praxis und Regulierung des internationalen Bankwesens aneignete. In dieser Funktion leitete sie multikulturelle Teams, die über mehrere Länder verteilt waren. Livia Moretti ist luxemburgische Staatsbürgerin und startete ihre Banklaufbahn bei einer Privatbankgruppe in Luxemburg, wo sie acht Jahre lang in verschiedenen Funktionen tätig war. Neben Englisch beherrscht sie auch Französisch, Deutsch und Italienisch. Sie hat einen Masterabschluss in «Economy of Financial Institutions and Markets» der Università Commerciale Luigi Bocconi in Mailand. Sie lebt mit ihrer Familie in Basel. Livia Moretti tritt ihr Amt als CEO am 1. Februar 2023. David Fusi wird sich ab dann wieder auf seine Aufgaben im Kundendienst der Bank CIC (Schweiz) AG konzentrieren.

«Der beste Weg, die Zukunft vorauszusagen, ist, sie selbst zu gestalten», meint Livia Moretti zu ihrer neuen Aufgabe. «Ich bin überzeugt, dass wir durch Engagement und Professionalität unserer Teams unsere ehrgeizigen Ziele erreichen werden.» Éric Charpentier, Präsident des Verwaltungsrats der Bank CIC (Schweiz) AG, betont: «Mit ihrer langjährigen Erfahrung im internationalen Finanzsektor ist Frau Livia Moretti die ideale Person, um die verantwortungsvolle Rolle des CEO zu übernehmen. Im Namen des gesamten Verwaltungsrats der Bank CIC wünsche ich ihr viel Erfolg und Freude bei ihrer neuen Tätigkeit.»

Die Bank CIC (Schweiz) wurde 1871 von Basler Unternehmern gegründet, um den finanziellen Bedürfnissen von Unternehmen gerecht zu werden. Sie beschäftigt derzeit 430 Mitarbeitenden an zehn Standorten in der Schweiz. Die Bank ist heute eine Tochtergesellschaft der französischen Crédit-Mutuel-Gruppe.

Quelle: Bank CIC (Schweiz)

Die Top 10 IT-Prioritäten für 2023

Das Jahr 2022 war in vieler Hinsicht ereignisreich. 2023 wird wohl nahtlos mit neuen Herausforderungen daran anschliessen. Mittendrin die Informationstechnologie: Wo liegen für das Jahr 2023 die IT-Prioritäten?

Aussichten auf 2023: Wo liegen die IT-Prioritäten? (Bild: VMware)

Das Jahr 2022 wird als eines der bewegendsten der letzten Zeit in die Geschichte eingehen. Es hat zahlreiche Fragen aufgeworfen, die das Verhältnis der Gesellschaft zu Wirtschaft und Politik umgewälzt haben. Die Technologie bildet bei dieser Umwälzung keine Ausnahme und steht selbst vor grossen Herausforderungen – von Sicherheitsproblemen über Rechenschaftspflichten bis hin zu wachsenden Nachhaltigkeits- und Regulierungsanforderungen. Joe Bauley, CTO von VMware, hat die wichtigsten Trends bzw. IT-Prioritäten zusammengestellt.

  1. Selbst durch Zufall werden die Menschen nachhaltiger: Der Druck, die ökologische Nachhaltigkeit einer Organisation zu verbessern, nimmt weiter zu. Angesichts des akuten Anstiegs der Energiekosten sind alle – Verbraucher und Unternehmen – bestrebt, die Kosten zu senken. Was bei manchem Verbraucher die Wärmflasche ist, sind bei Unternehmen Fragen wie der Betrieb von Rechenzentren mit erneuerbaren Energien. Mit der bevorstehenden EU-Richtlinie zur Nachhaltigkeitsberichterstattung (Corporate Sustainability Reporting Directive, CSRD) fangen Entscheidungsträger an, der Senkung des Gesamtenergieverbrauchs Priorität einzuräumen und Instrumente zu nutzen, die Genauigkeit und Verantwortlichkeit bei der Erreichung von Nachhaltigkeitszielen gewährleisten.
  2. Unternehmen werden durch die Art und Weise, wie sie arbeiten, definiert: Der Kampf zwischen den Befürwortern der Büropräsenz und denen des flexiblen Arbeitens geht weiter. Unabhängig von unserer persönlichen Präferenz wird der Versuch, die Mitarbeiter in die eine oder andere Richtung dirigieren zu wollen, die IT-Strategie eines Unternehmens und damit seine Zukunft bestimmen. Unternehmensverantwortliche müssen sich über die nächsten Schritte einig sein, denn der Ruf des Unternehmens hängt davon ab.
  3. Cloud-first war gestern, Cloud-smart ist das Los der Stunde. Laut dem VMware Multi-Cloud Maturity Index ist die Cloud für viele chaotisch und komplex geworden, was deren Entwicklung ausbremst. Die erfolgreichsten Unternehmen werden ihre Strategie nicht auf der Cloud aufbauen, sondern auf der Entwicklung leistungsstarker verteilter Anwendungen (auch für den Edge-Bereich), da diese die Differenzierung auf dem Markt vorantreiben werden. Es liegt dann an ihren IT-Infrastruktur- und Architekturteams, festzulegen, welcher Multi-Cloud-Ansatz ihnen die Fähigkeiten bietet, die sie für die Entwicklung und Aufrechterhaltung dieser Anwendungen sowie für die Kunden- und Mitarbeitererfahrung benötigen.
  4. Auf der Suche nach der ultimativen „Metaverse“-App: Das Metaverse oder eine Version davon steht seit zehn Jahren auf jedermanns Trendliste, da grosse Marken versprechen, ein weltveränderndes Virtual-Reality-Erlebnis zu bieten. Leider ist es immer noch nicht zustande gekommen und die Menschen verlieren das Vertrauen. Das Potenzial zur Revolution wäre vorhanden, aber wir müssen noch den entscheidenden Anwendungsfall finden, der die Menschen wirklich fesselt und verändert.
  5. Das Ende des Super-App-Traums: Statt der Entwicklung hin zu einer Super-App findet eine stärkere Fragmentierung des Marktes statt. Ähnlich wie der Aufstieg und Fall so mancher sozialer Netzwerke, warteten viele User auf den Aufstieg der Super-App. Aber Europa ist nicht China, und daher ist es unwahrscheinlich, dass sich eine europäische Version von WeChat durchsetzen wird. Super-Apps werden sich hierzulande nicht durchsetzen; die Menschen wollen Apps, die bestimmte Aufgaben erfüllen und diese gut erledigen. Wenn überhaupt, werden wir 2023 wahrscheinlich eine noch grössere Fragmentierung erleben.
  6. Verwendung von Standard-Hardware zur Überwindung von Lieferkettenproblemen: In einer Welt, in der sich die Dinge von Stunde zu Stunde ändern, ist es keine Option, mehr als sechs Monate auf Spezialgeräte zu warten. Einige Unternehmen haben bereits damit begonnen, dieses Problem zu umgehen, indem sie Standard-Hardware kaufen, die leichter verfügbar ist, und dann in Spezialsoftware investieren, um die benötigten Funktionen schnell und effizient bereitzustellen. Dieser Fokus auf Software-Defined und Enabled wird sich fortsetzen.
  7. Unschärfere Grenzen zwischen Telekommunikations- und Cloud-Anbietern: Telekommunikationsunternehmen bauen bereits seit Jahren Clouds auf, aber mit dem zunehmenden Trend zu verteilten Anwendungen, Wahlmöglichkeiten und einer hochflexiblen Umgebung werden immer mehr Cloud-Unternehmen in die Bereiche Netzwerke, Infrastruktur und Kunden-Site-Management einsteigen. Die ohnehin schon unscharfen Grenzen zwischen den beiden Bereichen werden sich noch weiter verwischen.
  8. KI wird für eine bessere Entscheidungsfindung genutzt werden: Der Einsatz von KI zur Unterstützung einer fundierteren Entscheidungsfindung wird zweifelsohne weiter zunehmen. Doch mit zunehmender Regulierung und Governance und einem besseren Verständnis der KI-Voreingenommenheit wird ihr Einsatz mit Vorsicht zu geniessen sein, wenn es darum geht, wann und für welche Entscheidungen sie eingesetzt wird und – auf welchen Datensätzen diese Entscheidungen beruhen. Mit der Veröffentlichung von spannenden Tools wie ChatGPT gelangt KI auch immer mehr in die Hände von Menschen, die keine Techniker sind.
  9. Ausbau der Interaktion zwischen Mensch und Maschine: Roboter verlassen die Fabriken, um mit Menschen zu interagieren – mit gemischten Ergebnissen und viel Kritik. Im Jahr 2023 wird Bilanz gezogen aus den riesigen Datenmengen, die aus den Interaktionen zwischen Mensch und Maschine gesammelt wurden. Von einer vollständigen Integration von Robotern und Menschen sind wir noch weit entfernt, aber der Fortschritt geht voran.
  10. Konzentration auf übertragbare technische Fähigkeiten: Anstatt sich auf plattform- oder technologiespezifische Fertigkeiten und Fähigkeiten zu konzentrieren, muss der Schwerpunkt stärker auf Fähigkeiten gelegt werden, die grundsätzlich zwischen bestehenden und neuen Technologien übertragbar sind und auf den jahrelangen Erfahrungen aufbauen, die wir bereits gesammelt haben.

Quelle: VMware

Resilienz als Teil der neuen Normalität

Am 20. Januar fand in Widnau das 28. Rheintaler Wirtschaftsforum statt. Vor ausverkauftem Haus widmeten sich prominente Referentinnen und Referenten dem Thema der neuen Normalität. Diese lässt sich mit zwei wesentlichen Fähigkeiten bewältigen: mit Widerstandskraft und Anpassungsfähigkeit, also Resilienz.

Alt-Bundesrat Kaspar Villiger: Viele Probleme der Demokratien seien hausgemacht. (Bild: zVg / Wifo)

Im Gefolge von Krisen stehen Wirtschaft, Gesellschaft und Politik am Beginn einer neuen Normalität. Dies stand auch am diesjährigen Rheintaler Wirtschaftsforum im Zentrum. Mit dem ehemaligen Bundesrat Kaspar Villiger, der Sulzer-Verwaltungsratspräsidentin Suzanne Thoma, Korpskommandant Hans-Peter Walser und Johannes Gutmann, dem Eigentümer der Sonnentor Kräuterhandels GmbH, war die Tagung wieder äusserst prominent besetzt. Die Referentinnen und Referenten gaben dem zahlreich aufmarschierten Publikum viele Gedankenanstösse auf den Weg. Musikalischer Überraschungsgast war der aus Balgach stammende Alexander Frei, bekannt unter dem Künstlernamen Crimer.

Demokratien mit hausgemachten Problemen

Kaspar Villiger ist mit bald 82 Jahren, 20 Jahre nach dem Rücktritt aus dem Bundesrat, nach wie vor ein weiser Beobachter der Politik und gefragter Ratgeber. In eloquenter Weise bewies er dies auch am Rheintaler Wirtschaftsforum. Er erinnerte daran, dass die liberale Demokratie eine nicht angeborene Staatsform sei, sondern wegen ihrer Verletzlichkeit ständig der sorgsamen Pflege bedürfe. Viele der heutigen Probleme in Demokratien seien hausgemacht, insbesondere, weil häufig das Populäre und nicht das Notwendige angestrebt werde. Es braucht gemäss Villiger «auch in der besten Demokratie eine lebendige Zivilgesellschaft, die sie mit Zähnen und Klauen verteidigt und die aktiv ihre Werte lebt». Besonders wichtig sei, resilient zu bleiben, indem Demokratien ihre Hausaufgaben lösten, sich militärisch verteidigten, zusammenstünden und Wege fänden, mit Autokratien zu koexistieren.

Krieg und Frieden

Korpskommandant Hans-Peter Walser, Ausbildungschef der Schweizer Armee, skizzierte die neue Sicherheitslandschaft im Gefolge des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine. Heute lasse sich keine klare Grenze mehr zwischen Krieg und Frieden ziehen. Cyberattacken durch einen Aggressor gehörten ebenso dazu wie das Zielen auf die schwächsten und auf wirtschaftliche Ziele. Walser nannte das Beispiel China, das mit seinen wirtschaftlichen Beteiligungen im Westen ganz bewusst Abhängigkeiten schaffe. Komme es zu einem militärischen Angriff, finde dieser auf mehreren Ebenen statt, auch im Cyberraum, im Weltraum, im Informationsraum. Militärisch entschieden würden Kriege aber weiterhin am Boden. Aus Sicht von jungen Schweizerinnen und Schweizern lohne es sich nach wie vor, so das naheliegende Fazit Walsers, Militärdienst zu leisten und sich dort weiterzubilden.

Johannes Gutmann: Verfechter der Gemeinwohlökonomie als Erfolgsfaktor für die Bewältigung der neuen Normalität. (Bild: zVg / Wifo)

Ein Lob auf die Nüchternheit

Zu den Herausforderungen an die Wirtschaft und die Unternehmensführung äusserte sich Suzanne Thoma, Verwaltungsratspräsidentin und CEO von Sulzer. Auch sie betonte die Bedeutung einer resilienten Entwicklung. Die Schweizer Wirtschaft sieht sie auf globaler Ebene mehr unter Druck «als wir es gerne hätten», dies insbesondere aufgrund der starken Exportorientierung der Schweiz. Durch die Deglobalisierung werde es in den nächsten Jahren ungemütlicher werden. Den Unternehmen bleibe nur eine Lösung: «Wir müssen zurückkommen zu einer gewissen Nüchternheit.»

Gemeinwohlökonomie als Erfolgsrezept in der neuen Normalität

Sonne in die Sporthalle Aegeten brachte Johannes Gutmann, Eigentümer der Sonnentor Kräuterhandels GmbH aus Österreich. Er gründete 1988 im Waldviertel an der tschechischen Grenze pionierhaft einen kleinen Biobetrieb, gemeinsam mit drei Bauern. Daraus geworden ist ein Unternehmen mit heute 500 Mitarbeitenden und 900 Produkten aus der ganzen Welt. Gutmann erzählte die Geschichte seiner Firma als eine Geschichte von Bauern, die frei werden wollten. Er nannte eine Reihe von Erfolgsfaktoren, die wohl auch das Leben in der neuen Normalität erleichtern können: Empathie, mit Blick auf das Gemeinwohl, Wertschätzung verbunden mit Wertschöpfung, Sinnmaximierung statt Gewinnmaximierung. Und vor allem: «Ich wollte Gleichgewicht und ein gutes Leben.»

Preis der Rheintaler Wirtschaft

Traditionsgemäss wird anlässlich des Rheintaler Wirtschaftsforums auch der Preis der Rheintaler Wirtschaft verliehen. Dieses Jahr gewinnt die Sterngarage in Heerbrugg diese Auszeichnung. Aus den Händen von Jurypräsident Klaus Brammertz konnte das Ehepaar Klara und Bruno Bischofberger, die Patrons des Familienunternehmens, die Preisskulptur in Empfang nehmen. Die Garage mit ihren 70 Mitarbeitenden zeichne sich durch Innovationen und vorbildliche Mitarbeiterführung aus, so die Würdigung.

Klara und Bruno Bischofberger mit der Trophäe des Preises der Rheintaler Wirtschaft. (Bild: zVg / Wifo)

Das nächste Rheintaler Wirtschaftsforum findet am 26. Januar 2024 statt.

Weitere Informationen: www.wifo.ch

Normalisierung des Arbeitsmarkts – Schonfrist für Ü50 vorbei?

Das Outplacement-Unternehmen von Rundstedt hat Arbeitsmarktdaten vom gesamten letzten Jahr 2022 ausgewertet und neue Statistiken bereitgestellt. Das Jahr 2022 stand wie schon 2021 ganz im Zeichen des Wirtschaftswachstums nach Corona. Dieses hat den Fachkräftemangel weiter verschärft und in einzelnen Branchen zugespitzt. Wie hat sich das auf den Arbeitsmarkt und die Situation der Stellensuchenden in der Schweiz konkret ausgewirkt?

Der Arbeitsmarkt scheint sich zu normalisieren – über 50-Jährige geniessen bei Kündigungswellen keinen moralischen Schutz mehr. (Bild: lisafx / Depositphotos.com)

Der Arbeitsmarkt-Barometer 2023 von Von Rundstedt bezieht sich auf die gesamte Schweiz und basiert auf den Informationen von 1’866 von einer Kündigung betroffenen Mitarbeitern und von 192 Unternehmen aus verschiedenen Branchen, welche 2022 in der Schweiz Kündigungen aussprechen mussten. Er ergibt somit ein repräsentatives Abbild des gesamtschweizerischen Arbeitsmarktes 2022. Daraus ableiten lassen sich einige interessante Erkenntnisse.

Abkühlung von Konjunktur und Arbeitsmarkt steht bevor

«Seit Mitte 2022 sind wieder vermehrt Kündigungen ausgesprochen und erste Abbauprojekte und Restrukturierungen angekündigt worden. Es kommt in naher Zukunft wieder zu mehr Kündigungen», so Pascal Scheiwiller, CEO von Von Rundstedt. Nachdem 2021 und im ersten Halbjahr 2022 signifikant weniger Kündigungen ausgesprochen wurden, sei seit Mitte 2022 wieder ein Anstieg an Kündigungen erkennbar. Bei der Vielzahl an offenen Stellen falle dies nicht so sehr ins Gewicht. Dafür gebe es wieder mehr Fluktuation und die Verhältnisse auf dem Arbeitsmarkt scheinen sich langsam zu normalisieren, so die Feststellung des Outplacement-Spezialisten. Verwiesen wird auch auf die Feststellung, dass Ende 2022 auch wieder vermehrt Abbau- und Restrukturierungsprojekte angekündigt worden seien. Insgesamt hätten 76% der Kündigungen 2022 vor dem Hintergrund eines Abbaus oder einer Restrukturierungsmassnahme stattgefunden. Im Vorjahr waren dies nur 67%. Das weist darauf hin, dass die Unternehmen strukturell wieder vermehrt Anpassungen vornehmen und nicht nur neues Personal suchen, sondern gleichzeitig auch Personal freistellen und die Organisation anpassen. Das deutet noch nicht auf eine Rezession, aber auf eine Art Normalisierung des Arbeitsmarktes hin.

Informationen zu den kündigenden Unternehmen. (Grafik: Von Rundstedt)

Kein moralischer Schutz mehr für Ü50

Es scheint, dass vor der aktuellen Arbeitsmarktsituation die «Schonfrist» für ältere Mitarbeitende abgelaufen ist. Pascal Schweiller: «Aktuell liegt die Kündigungsquote bei den Ü50 signifikant höher als bei den anderen Altersgruppen. Die vielen offenen Stellen legitimieren offenbar Unternehmen, ältere Mitarbeitende vermehrt zu entlassen, ohne spezielle Schutzmassnahmen zu aktivieren.» Die Zahlen belegen: 2022 haben 39% der Kündigungen die Altersklasse der Ü50 betroffen. Diese Quote liegt signifikant über dem Vorjahr (31%) und der Ü50 Beschäftigungsquote von 32%. In den letzten Jahren hat sich dieser Wert meistens in der Nähe der Beschäftigungsquote (30-32%) bewegt. 2022 sind relativ gesehen also viel mehr Ü50 gekündigt worden. Offenbar führt das gute Marktumfeld für Stellensuchende und die vielen offenen Stellen dazu, dass Arbeitgeber sich keine grossen Sorgen mehr um Betroffene machen und sich auch nicht mehr vor negativer Presse und Reputationsschäden bei Kündigungen von Ü50 fürchten.

Auch schwierigere Profile finden wieder rascher eine neue Stelle

Aber dennoch ist die Situation für Arbeitssuchende nicht als dramatisch zu bezeichnen. «Die Dauer der Stellensuche ist nochmals zurückgegangen. Vor allem bei Ü50 und bei schwierigen Profilen hat sich die Suchdauer signifikant verkürzt», weiss Pascal Scheiwiller. So liege die durchschnittliche Suchdauer bei der Stellensuche über alle Kategorien nach 2021 (5.3 Monate) auch 2022 mit 5.2 Monaten auf einem tiefen Niveau. Dabei habe sich die Situation aber vor allem bei der Kategorie Ü50 signifikant verbessert. Sie hat sich innert zwei Jahren von 8.3 Monaten (2020) auf 6.9 Monate (2021) und mittlerweile 6.1 Monate (2022) reduziert – eine positive Entwicklung also. Generell ist die Bandbreite zwischen vermeintlich leichten und schwierigen Profilen kleiner geworden. 2020 hat die durchschnittliche Suchdauer bei schwierigen Profilen noch 11.8 Monate betragen. 2021 hat sich die Suchdauer dieser Kategorie bereits auf 9.2 Monate und 2022 gar auf 7.3 Monate reduziert. Somit profitieren gemäss von Rundstedt aktuell alle Kategorien vom Fachkräftemangel und finden viel schneller wieder eine neue Stelle.

Gute Chancen bei öffentlich ausgeschriebenen Stellen

Der verdeckte Arbeitsmarkt und das persönliche Netzwerk waren in den letzten Jahren lange das geheime Erfolgsrezept, um an die richtig spannenden Stellen zu gelangen. Dies habe sich im letzten Jahr etwas relativiert, so eine weitere Erkenntnis von Von Rundstedt. 2022 haben nur noch 27% der Stellensuchenden ihre Stelle über das persönliche Netzwerk gefunden (2021: 37%). Die meisten neuen Stellen wurden 2022 über öffentliche Stellenausschreibungen gefunden (48%). Diese Erfolgsquote liegt signifikant über dem Vorjahr (34%). Dies liegt daran, dass auch immer mehr Stellen öffentlich ausgeschrieben werden. Die Auswahl an ausgeschriebenen Stellen ist aktuell sehr gross. Dabei verlieren Personalvermittler und Headhunter relativ an Bedeutung. Sie können zwar aufgrund der Rekrutierungswelle der letzten beiden Jahre auf zwei gute Geschäftsjahre zurückblicken. Trotzdem nimmt ihre Bedeutung relativ ab. 2022 haben nur noch 3% der Stellensuchenden ihre neue Stelle über einen Personalvermittler gefunden. Dies ist im Vergleich zu den Vorjahren ein grosser Rückgang (2021: 9%).

Weiterhin hohe Branchenmobilität

Eine weitere Erkenntnis: Obwohl in der Rekrutierung viele Unternehmen noch an der Branchenerfahrung festhalten, ist die Bereitschaft in den letzten zwei Jahren stark gestiegen, branchenfremde Bewerber anzustellen. 2022 haben 48% der Stellensuchenden einen erfolgreichen Branchenwechsel machen können. Das zeugt von einer steigenden Flexibilität der Arbeitgeber und verdeutlicht einmal mehr den Druck des Fachkräftemangels. Viel weniger Mobilität ist bei der Funktion eines Stellensuchenden zu beobachten. 2022 haben nur 24% der Kandidaten einen Funktionswechsel vornehmen können. Gerade hinsichtlich der Digitalen Transformation und der anstehenden Strukturwandel wäre eine höhere funktionale Mobilität wünschenswert. Unternehmen stellen wenn irgendwie möglich nur Bewerber an, welche bereits Erfahrung in der gleichen Funktion haben.

Salärentwicklung stabil und positiv

«Dank Fachkräftemangel und Inflation ziehen die Saläre tendenziell an. Trotzdem scheint die Entwicklung im Vergleich zum Ausland recht stabil», so Pascal Scheiwiller zur Entwicklung der Löhne. 2022 hätten 40% der Stellensuchenden nach einer Kündigung in der neuen Position ein höheres Salär erzielen können, geht aus der Analyse der Daten hervor. Nur 21% mussten ein tieferes Salär in Kauf nehmen. Indexiert ergibt dies einen durchschnittlichen Saläranstieg dieser Kategorie von 2%. Somit bewegt sich die Entwicklung im Rahmen der Inflation und kann als stabil betrachtet werden. Festzustellen sei, dass die Unternehmen bei kritischen Profilen und direkten Abwerbungen gerne mit einem guten Salär winken. Die Salärentwicklung bewege sich bei dieser Kategorie bei 13%. Dies bestätige die These, dass der Fachkräftemangel in spezifischen Bereichen die Lohnentwicklung deutlich ankurbele.

Quelle: Von Rundstedt

New Work: kein Hype, sondern betriebliche Notwendigkeit

Das neuste Leadership Trendbarometer des IFIDZ zeigt: Viele Unternehmen beschäftigen sich bereits intensiv mit dem Thema New Work und haben aus Sicht ihrer Führungskräfte schon Ansätze hiervon in ihrer Organisation realisiert.

Barbara Liebermeister, der Leiterin des IFIDZ, weist in einer Befragung von Führungskräften nach, dass New Work vielerorts eine betriebliche Notwendigkeit geworden und kein reiner Hype mehr ist. (Bild: IFIDZ)

Dass sich zurzeit so viele Unternehmen mit dem Thema New Work befassen, ist kein „modischer Hype“, sondern eine „betriebliche Notwendigkeit“. Zu diesem Ergebnis kommt das aktuelle Leadership-Trendbarometer des Instituts für Führungskultur im digitalen Zeitalter (IFIDZ). An dieser Online-Befragung, die das in Frankfurt ansässige Institut regelmässig durchführt, nahmen 177 Führungskräfte teil. Von ihnen waren 75 Prozent der Auffassung, dass die Beschäftigung mit dem Thema New Work für die Unternehmen keine „nice to have”-Angelegenheit sei, sondern aufgrund der veränderten Rahmenbedingungen eine Notwendigkeit. 62 Prozent äusserten zudem, New Work sei für sie „primär eine Kultur- und weniger eine Strukturfrage”, weshalb für das Gros von ihnen (72 Prozent) das Thema New Work auch „untrennbar” mit dem Thema New Leadership verbunden ist.

Betriebliche Notwendigkeit vor dem Hintergrund der Digitalisierung

Mit diesem Antwortverhalten korrespondiert, dass nur 14 Prozent der Führungskräfte in der Beschäftigung mit dem Thema primär eine Reaktion der Unternehmen auf die veränderten Erwartungen und Bedürfnisse der Generationen Y und Z sehen. Vielmehr sind ihres Erachtens die Ursachen vielschichtiger und tiefgründiger. Als wesentliche Treiber dieses Prozesses erachten sie, wie vertiefende Interviews mit etwa 15 Prozent der Befragten zeigen, zum Beispiel die fortschreitende Digitalisierung und die Veränderungen der Herausforderungen, vor denen die Unternehmen in der von rascher Veränderung und sinkender Planbarkeit geprägten VUKA-Welt stehen; ausserdem den immer starker spürbaren Fach- und Führungskräftemangel. Er nötigt viele Unternehmen auch dazu, ihre Personalpolitik grundsätzlich zu überdenken.

So haben Führungskräfte geantwortet. (Quelle: IFIDZ)

New Work häufig bereits gelebte Realität

Überraschend ist vor diesem Hintergrund für die Initiatoren der Befragung, dass 59 Prozent der Teilnehmer äusserten, sie wüssten bereits, „was der Begriff New Work beinhaltet und welche Aspekte hiermit verbunden sind”. Denn dies widerspricht laut Aussagen von Barbara Liebermeister, der Leiterin des IFIDZ, „weitgehend den Erfahrungen, die wir bei unserer alltäglichen Arbeit in der Kommunikation mit den Führungskräften von Unternehmen sammeln“. In ihr erlebt das IFIDZ die Unternehmen und ihre Führungskräfte noch weitgehend als „Suchende“ und nicht als Personen bzw. Organisationen, die die Lösung bereits gefunden haben – „auch weil dieser Change- und Transformationsprozess sich in einem dynamischen Umfeld vollzieht“.

Erfreulich ist es dem IFIDZ zufolge jedoch, dass immerhin 49 Prozent der Befragten äusserten, in ihrem Unternehmen, Bereich oder Team würden New Work Ansätze bereits gelebt; ausserdem, dass nur 12 Prozent von ihnen sagen, in ihrem Unternehmen werde zwar viel von New Work geredet, „doch es verändert sich wenig“. Das zeigt laut Barbara Liebermeister, dass sich aktuell bereits viele Unternehmen ernsthaft mit der Frage befassen, wie neben der Arbeit unter anderem die Arbeits- und Kommunikationsbeziehungen in ihrer Organisation künftig strukturiert und konzipiert sein sollen, auch wenn es auf diese Fragen noch keine endgültigen Antworten gibt.

Quelle und weitere Informationen: www.ifidz.de

Sodexo Schweiz als Top Employer 2023 ausgezeichnet

Der Unternehmensgastronomie- und Facility-Management-Anbieter Sodexo Schweiz ist als «Top Employer 2023» ausgezeichnet worden. Das zur französischen Sodexo Gruppe gehörende Unternehmen stellte sich erstmalig dieser Zertifizierung.

Erstmals bei der Zertifizierung mitgemacht und schon ausgezeichnet: Sodexo Schweiz ist „Top Employer 2023“. (Bild: Sodexo)

Die Top Employer-Zertifizierung wird an die besten Arbeitgeber auf der ganzen Welt verliehen: Organisationen, die die höchsten Standards für Mitarbeiterangebote aufweisen. Jedes dieser Unternehmen verfügt über ein zukunftsorientiertes Personalwesen, das kontinuierlich an der Optimierung der Arbeitsbedingungen arbeitet und bei der Entwicklung seiner Mitarbeitenden eine Vorreiterrolle einnimmt. Auch Sodexo Schweiz, die erstmals an dieser Zertifizierung teilgenommen hat, darf sich nun mit der Auszeichnung als Top Employer schmücken. «Es freut uns ausserordentlich, dass wir ausgezeichnet wurden», sagt Sabrina Schlosser, HR Director Sodexo Schweiz. «In den letzten Jahren haben wir gezielt daran gearbeitet, Prozesse und Strukturen zu optimieren und Mehrwerte in Form von Zusatzleistungen und Mitarbeitervorteilen zu schaffen, welche über den normalen Standard hinausgehen. Diese Auszeichnung zeigt, dass unsere Anstrengungen Früchte tragen und wir auf dem richtigen Weg sind.»

Sodexo Schweiz ist auf Facility Management und Catering Services spezialisiert. Über 600 Mitarbeitende arbeiten in den Bereichen Workplace Design, Reinigung, Catering, Unternehmensgastronomie, Logistik, Sicherheits- und Empfangsdienste, Konferenzservices sowie Technisches Gebäudemanagement. Die Menschen stehen bei Sodexo Schweiz im Mittelpunkt, wie das Unternehmen mitteilt. Die Mitarbeitenden kommen in den Genuss von vielen Annehmlichkeiten. So können etwa Feiertage nachbezogen werden, wenn sie aufs Wochenende fallen. Sowohl auf die Entwicklung der Mitarbeitenden durch Aus- und Weiterbildung als auch auf Vielfalt und Inklusion wird fokussiert. Zudem unterstützt das Unternehmen ausländische Mitarbeitende mit Sprachkursen, sofern sie das wünschen. Stärken und Talente der Mitarbeitenden werden aktiv gefördert. «Bei uns können Mitarbeitende selbst Verantwortung für ihre berufliche Laufbahn übernehmen, in neue Funktionen hineinwachsen und sich weiterentwickeln», sagt Sabrina Schlosser. «Wir haben 80 Prozent unserer Führungskräfte intern entwickelt und befördert.»

Die Bewertung der Experten des Top Employers Institute deckt sich mit dem regelmässig sehr guten Abschneiden bei der Mitarbeiterbefragung von Sodexo Schweiz. «Die Auszeichnung motiviert uns, auch in Zukunft alles daranzusetzen, uns kontinuierlich zu verbessern und unseren Mitarbeitenden weiterhin attraktive Arbeitsbedingungen zu bieten.»

Quelle: Sodexo Schweiz

Finalisten für den Prix SVC Zentralschweiz 2023 bekanntgegeben

Das Unternehmernetzwerk Swiss Venture Club (SVC) vergibt am 2. Mai 2023 zum neunten Mal den Prix SVC Zentralschweiz. Aus gut 100 Unternehmen der Region hat die vierzehnköpfige Expertenjury unter der Leitung von Urban Camenzind, Regierungsrat und Volkwirtschaftsdirektor des Kantons Uri, sechs Finalisten bestimmt.

Um diese Trophäe geht es dann am 2. Mai 2023 in Luzern: Wer von den sechs Finalisten gewinnt den Prix SVC Zentralschweiz 2023? (Bild: Thomas Berner)

Träger und Initiant der Prix SVC Verleihungen ist der Swiss Venture Club, ein unabhängiger Verein zur Förderung und Unterstützung von KMU in der Schweiz. Mit dem Prix SVC Zentralschweiz zeichnet er vorbildliche KMU aus, die durch ihre innovativen Produkte und Dienstleistungen, ihre Firmenkultur, die Qualität der Mitarbeitenden und des Managements sowie durch einen nachhaltigen Erfolgsausweis überzeugen. Voraussetzung für die Nomination durch die Jury ist eine starke Verankerung in der Region.

Für die diesjährige Preisverleihung kann die Jury auf sechs eindrückliche Erfolgsgeschichten aus der Wirtschaftsregion Zentralschweiz verweisen (die nachfolgenden Bilder zeigen Impressionen vom Firmenbesuchstag der Jury). Die Finalisten sind (in alphabetischer Reihenfolge):

  • Bachmann Forming AG: Die Mutterunternehmung Bachmann Group ist ein über 50-jähriger Schweizer Familienbetrieb mit Sitz in Hochdorf im Luzerner Seetal. Die Bachmann Forming AG entwickelt und produziert massgeschneiderte, intelligente Verpackungslösungen für den Food-Bereich. Ebenfalls stellen sie Kapsel-Lösungen her für Kaffee und weitere Multi-Beverage-Anwendungen und fertigen Verpackungen für die Pharma- und Medtech-Branche unter Reinraumbedingungen mit sterilisationsfähigen Materialien. Die Unternehmensgruppe wird bereits in zweiter Generation von Reto Bachmann geführt und beschäftigt 280 engagierte Mitarbeitende.
    https://www.bachmann.ch
Blick in die Produktion bei Bachmann Forming AG. (Bild: Conciatori Roberto Photographer SBF/SSM)
  • EVZ Holding AG: Der EVZ ist der grösste Eishockeyclub der Zentralschweiz und darüber hinaus ein innovatives Sportunternehmen mit rund 110 Festangestellten und 500 Teilzeitmitarbeitenden in den Bereichen Sport, Management, Nachwuchs und Gastronomie. Mit 15 Nachwuchsmannschaften und dem hauseigenen Ausbildungskonzept «The Hockey Academy» setzt der EVZ auf nachhaltige und langfristige Jugendförderung. Der EVZ wird von CEO Patrick Lengwiler geführt und umfasst die EVZ Holding AG und deren Tochterunternehmen EVZ Nachwuchs AG, The Hockey Academy AG, EVZ Sport AG, EVZ Gastro AG und EVZ Management AG, sowie den Eissportverein Zug.
    https://www.evz.ch
Für einmal durfte sich die Jury wie die Spieler des EVZ fühlen. (Bild: Conciatori Roberto Photographer SBF/SSM)
  • InfoGuard AG: InfoGuard ist ein führendes und unabhängiges Schweizer Unternehmen für umfassende Cyber-Security. 200 Sicherheitsexpert/-innen setzen sich tagtäglich für die Cyber-Sicherheit bei über 400 Geschäftskunden in der Schweiz, Deutschland und Österreich ein. Zu den Kunden zählen namhafte Banken, Versicherungen, Industrieunternehmen, Energiedienstleister, Spitäler sowie Service Provider und Behörden. InfoGuard ist eine eigenständige Gesellschaft, vollständig im Besitz der Geschäftsleitung und des Verwaltungsrats mit Beteiligung des Kaders. CEO und Delegierter des Verwaltungsrates ist Thomas Meier.
    https://www.infoguard.ch
Präsentation der Firma InfoGuard. (Bild: Conciatori Roberto Photographer SBF/SSM)
  • Pirmin Jung Schweiz AG: Der Grundstein des heutigen Erfolgs des Unternehmens wurde mit der Berufswahl des Firmeninhabers Pirmin Jung als gelernter Zimmermann gelegt. Seit 1996 entwickelt und fördert das Unternehmen das Bauen mit Holz – aus Überzeugung. Über 100 Ingenieur/-innen und Planer/-innen an mehreren Standorten in der Schweiz und in Deutschland begleiten Projekte in den Bereichen Tragwerksplanung, Bauphysik und Brandschutz. Mit ihrem neuen Firmensitz «Haus des Holzes» in Sursee setzt Pirmin Jung ihre Firmenphilosophie «Verantwortungsvoll bauen» tragend um. Das Entwicklungs- und Vorzeigeprojekt für digitales, klimagerechtes und kreislauffähiges Planen und Bauen wird den höchsten gesellschaftlichen, ökologischen und ökonomischen Anliegen gerecht.
    https://www.pirminjung.ch
Holzbau in vielen Facetten, präsentiert von der Firma Pirmin Jung. (Bild: Conciatori Roberto Photographer SBF/SSM)
  • Stöckli Swiss Sports AG: Die Stöckli Swiss Sports AG ist der erfolgreichste Skihersteller der Schweiz, sowohl im Verkauf von Ski als auch im aktiven Rennsport. Das Unternehmen betreibt in der Schweiz 10 Sportfachgeschäfte, 2 Testcenter und beliefert selektiv den Schweizer Sportfachhandel. Über 60 Prozent der jährlichen Skiproduktion wird in über 40 Länder exportiert. Das seit 1935 bestehende Traditionsunternehmen mit Sitz in Malters (LU) ist in Familienbesitz und wird von CEO Marc Gläser geführt.
    https://www.stoeckli.ch
Skis, mit denen auch Schweizer Sportler auf den Pisten für Furore sorgen. (Bild: Conciatori Roberto Photographer SBF/SSM)
  • Trihow AG: Die Geburtsstunde der Trihow AG begann bei einem kühlen Bier und einer angeregten Diskussion zwischen Beat Knüsel (CEO & Co-Founder) und Patrick Link (Innovation & Co-Founder). Dabei wurde den beiden immer klarer, dass die Digitalisierung zwar voranschreitet, jedoch zu sehr technik- statt menschorientiert ist. Seither verbindet Trihow die analoge mit der digitalen Welt. Durch die Interaktion mit haptischen Elementen werden digitale Inhalte einfach zugänglich und erlebbar. Die 15 Mitarbeitenden von Trihow entwickeln gemeinsam mit ihrer Kundschaft ganzheitliche und menschgerechte Lösungen im hybriden Raum: Ob im Retail, bei Beratungssituationen oder Konfigurationen – Trihow macht digital verfügbare Inhalte «be-greifbar» und bringt dadurch das Kundenerlebnis auf ein verblüffend neues Level.
    https://trihow.com
Ideenwerkstatt bei der Trihow AG. (Bild: Conciatori Roberto Photographer SBF/SSM)

Die Verleihung des Prix SVC Zentralschweiz 2023 findet am Dienstag, 2. Mai 2023, im Kultur- und Kongresszentrum Luzern (KKL) statt. Erwartet werden 1’000 Gäste aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Kultur. Durch die Verleihung führt Nik Hartmann.

Weitere Informationen: www.svc.swiss

Energieeffizientes Hochleistungs-Datacenter in Betrieb genommen

Der Internet-, Hosting und Domain-Dienstleister Green nimmt in Dielsdorf das nach eigenen Angaben energieeffizienteste Hochleistungs-Datacenter in Betrieb. Es ist das erste von insgesamt drei Datacentern, die das Unternehmen dort errichtet.

Der Metro Campus Zurich mit dem neuen Hochleistungs-Datacenter. (Bild: Green)

Im zürcherischen Dielsdorf baut Green auf einer Fläche von über 46’000m2 das Grossprojekt Metro-Campus Zürich. Es besteht aus drei Hochleistungs-Datacentern (M, N und O) für Cloud-Provider und Unternehmen sowie einem Business Park mit mehreren Bürogebäuden. Das erste Datacenter wurde im Dezember 2022 von Grosskunden bezogen und hat am 17. Januar 2023 offiziell seinen Betrieb aufgenommen. Die weiteren Etappen sind bereits geplant.

Hochleistungs-Datacenter mit hoher Energieeffizienz

Das Datacenter M gilt in Bezug auf Leistung, Konnektivität, Sicherheit und Energieeffizienz als eines der fortschrittlichsten Datacenter der Schweiz. Die Datacenter-Fläche von 5’600 m2 bietet Platz für rund 80’000 Server und erlaubt High-Density-Computing, welches insbesondere von Public-Cloud-Anbietern (Hyperscalern) nachgefragt wird. Green hat das Design der Rechenzentren auf eine hohe Leistungsdichte ausgelegt und gleichzeitig mit ihren lokalen Teams die Energieeffizienz maximal optimiert. «Das Datacenter M ist ein Leuchtturmprojekt in Sachen Energieeffizienz und Nachhaltigkeit», erklärt Andrea Campomilla, COO, der bei Green für die Rechenzentren verantwortlich zeichnet.

Optimiert wurde in Bezug auf Architektur, Materialwahl, Raumeinrichtung, Anlagen und Kühlkonzept. Letzteres sorgt dafür, dass wenn immer möglich mit Umgebungsluft gekühlt werden kann, statt maschinell und energieintensiv. Photovoltaik-Installationen auf dem Dach des Gebäudes und der Bezug von erneuerbarer Energie runden das nachhaltige Konzept ab. Green erzielt Bestwerte, mit einem PUE-Wert nahe 1. Auch die Nutzung der Abwärme gilt als vorbildlich. Über den künftigen Fernwärmeverbund profitieren über 3’500 Haushalte sowie Gewerbe und Industrie in der Region von klimaneutraler Heiz- und Prozesswärme aus dem Datacenter M.

Weitere Datacenter: Baustart noch 2023

Die weiteren Etappen des Ausbaus stehen fest: Im Januar 2023 starteten bereits die Tiefbauarbeiten für das Bürogebäude Süd. Ein Teil der rund 3’000m2 Büro-Fläche wird von Green genutzt, um den reibungslosen Betrieb der Hochleistungs-Datacenter vor Ort sicherzustellen und den engen Austausch mit den Kunden zu pflegen. Weitere Büroflächen werden vermietet.

Green hat ihr Wachstums- und Innovationsprogramm in der Schweiz beschleunigt. Im nächsten Schritt ist der Bau von Datacenter «N» und «O» geplant. Der Baustart erfolgt aufgrund der Nachfrage bereits 2023. «Wir investieren konsequent in Innovation und wachsen kundenorientiert und nachhaltig», erklärt dazu Roger Süess, CEO von Green.

Quelle: Green

Ostschweiz: Diskussion über Fachkräftemangel im Gewerbe

Der OFFA-Gewerbetag ist Treffpunkt für Gewerbe und Politik in der Region St.Gallen-Bodensee. Im Rahmen der Frühlingsmesse OFFA diskutieren und referieren Vertreterinnen und Vertreter des Ostschweizer Gewerbes am Donnerstag, 20. April 2023, über das hochaktuelle Thema «Fachkräftemangel im Gewerbe – wie man Arbeitskräfte findet und bindet».

Ostschweizer Gewerbetag vom 20. April 2023 wird es um das Thema „Fachkräftemangel im Gewerbe“ gehen. (Bild: Galledia Event AG)

Nach der erfolgreichen und mit rund 250 Teilnehmenden ausverkauften Premiere im Rahmen der OFFA 2022 findet auch dieses Jahr ein OFFA-Gewerbetag statt. Der Event ist ein Treffpunkt für Gewerbevertreter, Gründerinnen, Inhaber sowie Geschäftsführerinnen aus dem Grossraum St.Gallen. Hier erhalten sie Raum für Austausch sowie Anregungen zu Herausforderungen im gewerblichen Umfeld.

Fachkräftemangel im Gewerbe

Der Fachkräftemangel im Gewerbe schreitet weiter voran. Mit welchen Strategien der Entwicklung begegnet werden kann, dazu referiert Eliane Frei, Inhaberin von Freiraum Personal- & Organisationsentwicklung, in ihrem Vortrag «Erfolgsfaktor Mindset – Weg vom Mangel hin zur Ressource». Im Anschluss folgt eine Diskussionsrunde zum Thema mit Markus Fust, Geschäftsführer der Schreinerei Fust, Luzi Thomann, CEO der Thomann Nutzfahrzeuge, und Fabian Füger, Inhaber und Geschäftsführer der Bäckerei Füger Handmade. Durch den Nachmittag führt Moderator Christoph Lanter.

Vorzugspeis für Gewerbeverein-Mitglieder

Die Anmeldung für den 2. OFFA-Gewerbetag am 20. April 2023 ist unter www.offa-gewerbetag.ch möglich. Der Tagungspreis beträgt CHF 130.00 für Gewerbemitglieder Regio St.Gallen-Appenzell Ausserrhoden-Bodensee und CHF 160.00 für Nichtmitglieder. Ein OFFA-Tageseintritt ist im Tagungspreis inbegriffen.

Führungspositionen im Tech-Bereich: mehr Frauen gefragt

Die digitale Transformation wird heute vor allem aus männlicher Perspektive vorangetrieben. Das belegen jüngste Zahlen: Lediglich 17% aller Schweizer Akteure im Top-Management sind weiblich. Deutlich zu wenig, findet die HWZ Hochschule für Wirtschaft Zürich und lanciert den schweizweit ersten CAS für weibliche Führungskräfte im Tech-Bereich.

Ella Stadler-Stuart leitet den neuen Studiengang für Frauen im Tech-Bereich an der HWZ. (Bild: HWZ)

Von Frauen für Frauen lautet bei einem neuen Weiterbildungsangebot der HWZ Hochschule für Wirtschaft Zürich im Tech-Bereich die Devise. Der neu lancierte CAS Women Leading Digital HWZ, welcher im Sommer 2023 dort startet, stellt das Rollenverständnis der Frau im wirtschaftlichen Umfeld digital-affiner Unternehmen zur Diskussion. Ella Stadler-Stuart, Studiengangsleiterin, erklärt: «Mit diesem CAS schaffen wir einen Raum für Frauen, die sich einen offenen Diskurs wünschen, sich austauschen und ihre jeweiligen Führungsfähigkeiten vertiefen wie auch fundiertes digitales Know-how aneignen wollen – Frauen in Führungspositionen und mit Ambitionen auf eine Stellung im Top-Management oder auf ein Verwaltungsratsmandat.»

Weibliche Vorbilder in den Vordergrund rücken     

«Wir beobachten im Arbeitsmarkt sowohl systemische als auch psychologische Barrieren, die es Frauen erschweren, sich im Zuge von Digitalisierungsstrategien an der Spitze von Unternehmen zu platzieren», erklärt Stadler-Stuart und sagt: «Das Design unseres CAS setzt gezielt auf einen offenen Austausch mit weiblichen Vorbildern, die sich dieser Probleme im Markt bewusst sind, diese täglich erleben und überwinden wollen.» So befinden sich unter den Dozentinnen für den CAS Women Leading Digital HWZ führende Digitalisierungsexpertinnen wie Eva Wolfangel, renommierte Tech-Journalistin, und Daniela Landherr, Executive Coach und ehem. Head of Talent Engagement bei Google EMEA, welche mit ihrem Fachwissen den Studentinnen nicht nur die notwendigen Hardskills näherbringen, sondern auch als Vorreiterinnen in der Branche ihre Erfahrungen und Erkenntnisse teilen und Lösungsansätze einbringen.

Männliche Sicht auf den Tech-Bereich dominiert

Schweizweit liegt der Anteil weiblicher Führungskräfte im Top-Management bislang bei knapp 17%. Entsprechend werden Digitalisierungsstrategien in Unternehmen vor allem von männlichen Führungskräften entworfen und umgesetzt. Mit bisweilen auffälligen Folgen: KI-unterstützte Programme, wie beispielsweise die kürzlich lancierte Lensa-App oder Anwendungen im medizinischen Bereich, müssen sich nicht selten dem Vorwurf des Sexismus stellen. Sie verweisen auf gesellschaftsrelevante Entwicklungen mit problematischen Tendenzen, denen es mit einer kritischen Bildungsoffensive zu begegnen gilt, wie Ella Stadler-Stuart betont: «Mit dem neu geschaffenen CAS Women Leading Digital wollen wir dieser männlichen Perspektive ein neues Verständnis für digitale Prozesse gegenüberstellen. Wir sind überzeugt, dass die Digitalisierung ein allumfassendes Projekt darstellt, welches stärker aus weiblicher Sicht bearbeitet werden muss.»

Mehr Informationen und Link zum Studiengang: CAS Women Leading Digital HWZ

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