Schweizer Arbeitsmarkt 2023: Fünf Gründe für Optimismus
Der Kampf um qualifizierte Arbeitnehmende in der Schweiz verschärft sich weiter. Der Markt wächst und Unternehmen investieren immer mehr, um gut ausgebildete Fachkräfte anzuziehen und zu halten.
Redaktion - 4. Januar 2023
Der Schweizer Arbeitsmarkt 2023 bietet Stellensuchenden weiterhin Grund für Optimismus. (Bild: Gerd Altmann / Pixabay.com)
Es gibt gute Neuigkeiten für den Schweizer Arbeitsmarkt 2023 – vor allem für Fachkräfte. Die neusten Daten des Micheal Page Swiss Job Index (Dezember 2022) liefern fünf Gründe, warum Stellensuchende optimistisch in das Jahr 2023 blicken können.
In der ganzen Schweiz 8.5 % mehr ausgeschriebene Stellen im Vergleich zum Vorjahr: Laut dem Michael Page Swiss Job Index entspricht dies dem Wachstum aus den Zeiten vor der Pandemie. Alle Regionen konnten einen starken Anstieg an ausgeschriebenen Stellen verzeichnen, wobei dieser in den produzierenden Regionen der Zentralschweiz (LU, NW, OW, SZ, UR, ZG) und der Nordwestschweiz (AG, BL, BS) am höchsten ausfiel. In diesen Regionen konnte ein Wachstum von +16.7 % und +15.9 % verzeichnet werden. Durchs Band konnten alle Regionen in der Schweiz ein positives jährliches Wachstum aufweisen.
Nachfrage nach Fachkräften übersteigt das Angebot: Viele der Stellenkategorien wuchsen im Jahr 2022 um über +20 %. Dazu gehören etwa die Kategorien Verwaltung, Logistik, IT, Produktion und Finanzen. Dies wird den Fachkräftemangel 2023 noch weiter verschärfen.
Firmen schaffen Jobs im Verkauf: Je mehr Stellen im Verkauf, desto grösser ist die Erwartung von Unternehmen, dass Nachfrage und Einnahmen steigen werden. Die Zahl der Jobs im Verkauf ist im Vergleich zum Vorjahr um +17.3 % gestiegen – vor allem in Branchen, in welchen Fachkräfte gefragt sind, wie etwa Pharma und IT.
Neue Job-Kategorien entstehen: Die Energiekrise sorgte für ein Stellenwachstum von +30.1 % im Energiesektor. In Spezialgebieten wie der Umwelttechnik konnte ein Zuwachs von +19.7 % verzeichnet werden. Eine neue Job-Kategorie war unter anderem die Medizinethik und das damit verbundene Recht, um auf die Neuentwicklungen in diesem Bereich reagieren zu können.
Viel mehr lokale Arbeitsplätze in der Produktion: Unternehmen versuchen ihre Lieferketten zu sichern. Aus diesem Grund stieg die Anzahl der ausgeschriebenen Stellen um über +20 %. Die Branche verzeichnete somit einer der grössten Zuwächse.
«Angesichts des starken Anstiegs der Nachfrage nach Fachkräften in so vielen Sektoren gibt es genügend Gründe, optimistisch in das Jahr 2023 zu blicken», sagt Yannick Coulange, Managing Director der PageGroup Schweiz.
Der Kaufmännische Verband Schweiz feiert sein 150-jähriges Bestehen
Der Kaufmännische Verband Schweiz ist das Kompetenzzentrum für Bildung und Beruf im kaufmännisch-betriebswirtschaftlichen Umfeld sowie im Detailhandel. Im Jahr 2023 feiert er sein 150-jähriges Bestehen und blickt dabei auf eine erfolgreiche und bewegte Geschichte zurück.
Redaktion - 4. Januar 2023
Seit 150 Jahren repräsentiert der Kaufmännische Verband Schweiz Bildung und Beruf im kaufmännisch-betriebswirtschaftlichen Umfeld. (Bild: Kaufmännischer Verband Schweiz/Merlin Photography Ltd.)
Der Kaufmännische Verband Schweiz wurde am 14. April 1873 als Zusammenschluss von 20 örtlichen Bildungsvereinen (damals: «Schweizerischer Verein junger Kaufleute») gegründet. 1882 folgte die Umbenennung in «Schweizerischer Kaufmännischer Verein», 1977 in «Schweizerischer Kaufmännischer Verband» und 2001 in «KV Schweiz».
Kompetenzzentrum für Bildung und Beruf
Der Kaufmännische Verband Schweiz gilt heute als Kompetenzzentrum für Bildung und Beruf. Er zählt rund 38 500 Mitglieder, welche er zu Fragen rund um ihre berufliche Laufbahn berät und deren Anliegen er sowohl auf politischer Ebene wie auch im Rahmen sozialpartnerschaftlicher Abkommen vertritt. Als Träger bzw. Mitträger verschiedener Berufs- und Fachprüfungen bietet er ausserdem praxisnahe Aus- und Weiterbildungen an. «Zu den zentralen Tätigkeitsfeldern des Verbands zählten, damals wie heute, das Engagement für eine moderne und zukunftsweisende Bildungs-, Wirtschafts- und Sozialpolitik, die alle Berufsleute – Männer wie Frauen, Reiche wie Arme, Junge wie Alte – fair behandelt» erklärt Christian Zünd, CEO des Kaufmännischen Verbands Schweiz.
150 Jahre bildungspolitische Arbeit
Bildung und lebenslanges Lernen seien fest in der DNA des Kaufmännischen Verbands Schweiz verankert, schreibt der Verband in seiner Medienmitteilung zum Jubiläum. «Der Erfolg der kaufmännischen Lehre, welche seit Jahrzehnten zu den meist gewählten Ausbildungen der Schweiz zählt, basiert auf der engen Ausrichtung auf die Berufspraxis und den zahlreichen Weiterbildungsmöglichkeiten zum Erwerb neuer oder zur Stärkung bereits erlernter Kompetenzen», so Zünd. Die Einführung von Fachprüfungen im Korrespondenz- und Bankwesen sowie Stenographie haben in den 1920er Jahren wichtige Pfeiler zur Systematisierung und Feminisierung der Berufsbildung eingeschlagen. Es folgten die Ausdifferenzierung der kaufmännischen Berufsabschlüsse (Höhere Fachprüfungen, Berufs- und Verbandsprüfungen) sowie zahlreiche weitere Bildungsinnovationen und -reformen. «Das Jahr 2023 ist für den Kaufmännischen Verband Schweiz gleich doppelt wichtig» betont Zünd. «Nicht nur feiern wir 150 Jahre Verbandsgeschichte und unser unermüdliches Engagement in der Bildungs- und Berufspolitik. Wir freuen uns auch auf den Start der neuen KV-Lehre und sind fest davon überzeugt, dass sie Jugendliche – heute wie gestern – mit dem nötigen Rüstzeug für die Herausforderungen der Zukunft wappnen wird.»
Über 100 Jahre Sozialpartnerschaft
Bereits in den frühen Gründerjahren hat sich der Kaufmännische Verband Schweiz dafür eingesetzt, um soziale Spannungen zu lösen und der Arbeitslosigkeit in wirtschaftlich schwierigen Situationen entgegenzuwirken. Auch das Schweizer Vorsorgesystem neu zu denken hat sich der Verband auf die Fahne geschrieben: So hat man sich etwa nach dem Ersten Weltkrieg beispielsweise der «Vereinigung schweizerischer Angestelltenverbände» (VSA) angeschlossen. Ziel war es, die wirtschaftliche Stabilität und den Arbeitgeberdialog angesichts einer sich radikalisierenden Arbeiterbewegung zu fördern. Bereits im Dezember 1918 konnte die VSA den ersten umfassenden Gesamtarbeitsvertrag in der Schweiz unterzeichnen und somit den Grundstein für eine moderne Sozialpartnerschaft legen.
«Heute vertritt der Kaufmännische Verband Schweiz rund 700 000 Arbeitnehmende aus den Branchen Banken und Versicherungen, Detailhandel, Gewerbe, Industrie, Luftverkehr sowie Personalverleih in knapp 40 regionalen und nationalen Gesamtarbeitsverträgen. Er setzt sich für faire und diskriminierungsfreie Arbeitsbedingungen sowie für die Stärkung der individuellen Arbeitsmarktfähigkeit ein» hält Zünd fest.
Jubiläums-Anlässe 2023
Im Rahmen verschiedener Jubiläums-Anlässe widmet sich der Kaufmännische Verband Schweiz dieses Jahr den Arbeitswelten von morgen und nimmt dabei die gesellschaftlichen und betrieblichen Auswirkungen der New Work Culture genauer unter die Lupe. Welche Trends prägen den Schweizer Arbeitsmarkt? Welche Entwicklungen stehen Arbeitnehmenden in Dienstleistungs- und Wissensberufen bevor? Welche Skills geben künftig den Takt an? Im März 2023 lanciert der Kaufmännische Verband Schweiz ausserdem seine Jubiläums-Kampagne «buerogeschichten.ch» – eine interaktive Plattform, die eine Zeitreise durch die kaufmännisch-betriebswirtschaftliche Geschichte anbietet und aufzeigt, weshalb die KV-Lehre für das Schweizer Bildungssystem und Kaufleute für die hiesige Wirtschaft unabdingbar sind.
Der Auto-Markt blickt auf das dritte Krisenjahr in Folge zurück: Bei den Neuimmatrikulationen muss ein Minus von 5,3 Prozent verzeichnet werden. Hingegen wuchs der Anteil von Fahrzeugen mit Alternativ-Antrieben weiter.
Redaktion - 4. Januar 2023
Zum dritten Mal in Folge verzeichnete der Schweizer Auto-Markt ein Krisenjahr – allerdings aber auch Rekorde bei Alternativ-Antrieben. (Bild: the blowup / Unsplash)
Ukraine-Krieg, Chipkrise, Teilemangel: Der Schweizer Auto-Markt hat das von starken Liefereinschränkungen geprägte Jahr 2022 mit einem Minus von 5,3 Prozent zum bereits unterdurchschnittlichen Vorjahr abgeschlossen. Mit 225’934 neuen Personenwagen blieb 2022 erneut deutlich unter der üblichen Vorkrisenmarke von rund 300’000 Neuimmatrikulationen – nach 2020 und 2021 das dritte Krisenjahr in Folge. Gleichzeitig wurde beim Marktanteil der alternativen Antriebe mit 50,8 Prozent ein neuer Rekordwert erzielt: Gut jeder zweite Neuwagen 2022 war elektrifiziert, entweder als Voll-, Mild- oder Plug-in-Hybrid, oder er fuhr gänzlich elektrisch, sei es mit einer Batterie oder einer Brennstoffzelle als Energiequelle. Mit 25,9 Prozent Marktanteil konnte wiederum die Hälfte dieser Fahrzeuge als Elektroauto oder Plug-in-Hybrid über das Stromnetz aufgeladen werden. Die Schweizer Neuwagenflotte wird damit stetig klimafreundlicher.
Kundschaft muss lange auf bestellte Fahrzeuge warten
Nach 238’481 Neuimmatrikulationen 2021 fehlten also im vergangenen Jahr noch einmal rund 12’500 Neuwagen auf dieses Ergebnis. „Der weitere Rückgang ist vor allem auf den Mangel an Bauteilen zurückzuführen, der die Produktion und Auslieferung neuer Fahrzeuge während des gesamten Jahres massiv beeinträchtigt hat“, so fasst auto-schweiz-Mediensprecher Christoph Wolnik das Auto-Jahr 2022 zusammen. „Von Mikrochips über Rohstoffe bis hin zu Kabelbäumen, deren Herstellung in der Ukraine durch den Angriff Russlands zeitweise zum Erliegen kam, waren zahlreiche Zulieferprodukte nicht zuverlässig verfügbar. Dies hat eine Erholung der Neuzulassungen nach zwei Jahren Coronapandemie verhindert und gleichzeitig zu teils sehr langen Wartezeiten auf bestellte Fahrzeuge für unsere Kundinnen und Kunden geführt.“ In der zweiten Jahreshälfte habe sich die Situation etwas gebessert, man sei aber noch weit entfernt vom Normalzustand, so Wolnik weiter.
Leichte Erholung im Dezember 2022
In dieses Bild passen die Marktdaten des Dezembers, die mit 24’737 Neuzulassungen leicht über dem Vorjahreswert von 24’523 liegen (+0,9 %). Zwischen 2011 und 2020 konnte im letzten Kalendermonat des Jahres allerdings ein Durchschnittswert von gut 31’300 Immatrikulationen erreicht werden. Auf diesen Stand fehlen nach wie vor über 20 Prozent an Neuzulassungen. Basierend auf dem vierten Monatsplus in Folge sind die Aussichten gut, dass 2023 kein weiteres Krisenjahr wird. Christoph Wolnik ist jedenfalls optimistisch: „Wir gehen davon aus, den Schwung in das neue Jahr mitnehmen und den nach wie vor hohen Auftragsbestand in den kommenden Monaten nach und nach abarbeiten zu können.“
Kein Krisenjahr für „Steckerfahrzeuge“
Am meisten Freude an der Entwicklung des Auto-Markts dürfte das Klima haben. Denn 2022 war erneut ein Rekordjahr bei der Anzahl und beim Marktanteil batterieelektrischer Personenwagen. 40’173 neue Elektroautos bedeuten ein Plus zum Vorjahr von 26,2 Prozent und einen Marktanteil von 17,8 Prozent, nach 13,3 im Vorjahr. Bei den Plug-in-Hybriden gingen sowohl die Inverkehrsetzungen (18’355, -15,8 %) als auch der Marktanteil (8,1 %, 2021: 9,1 %) leicht zurück, was vor allem auf die Fokussierung vieler Hersteller auf reinelektrische Modelle bei der Versorgung mit knappen Bauteilen zurückzuführen ist. Zusammen kommen diese 58’528 „Steckerfahrzeuge“ mit 25,9 Prozent erstmals in einem ganzen Jahr auf mehr als ein Viertel der Neuimmatrikulationen. Ein weiteres knappes Viertel geht mit 24,8 Prozent auf Hybride ohne externe Lademöglichkeit zurück, auf die 56’107 Zulassungen entfielen (+7,5 %). Hinzu kommen 122 Personenwagen mit Gas- (-56,7 %) sowie 72 mit Wasserstoff-Antrieb (+9,1 %). Benziner erreichen mit 84’815 Erstzulassungen (-15,1 %) weiterhin den grössten Einzelmarktanteil von 37,5 Prozent (2021: 41,9 %), die 26’286 neuen Dieselautos (-18,9 %) machen 11,6 Prozent aus (2021: 13,6 %).
Per 1. Januar 2023 wird T-Systems Schweiz als eigenständige Landesgesellschaft geführt. Die Rolle des Managing Director übernimmt Thomas Reitze. Ziel ist eine noch stärkere Fokussierung auf die strategisch wichtigen Branchen Public Transport, Health, Financial Services und öffentliche Hand im Schweizer Heimmarkt.
Redaktion - 3. Januar 2023
Unter der Leitung von Managing Director Thomas Reitze will T-Systems den Fokus in der Schweiz verstärken. (Bild: zVg)
T-Systems Schweiz wird ab 1. Januar 2023 wieder zur eigenständigen Landesgesellschaft innerhalb der T-Systems International und als Teil der Deutschen Telekom. Die Bündelung des Geschäfts von T-Systems Schweiz und Österreich in der Alpine Region hatte seit 2019 die Weichen für mehr Effizienz, eine erfolgreiche Entwicklung der Portfolio-Einheiten ‚Cloud Services‘ und ‚Digital‘ und den länderübergreifenden Know-how-Transfer in den regionalen Märkten gestellt, wie das Unternehmen schreibt. Mit der neuen Eigenständigkeit werde die Schweiz-Identität der T-Systems gestärkt und somit eine noch passgenauere Ausrichtung auf den Schweizer Markt ermöglicht, während gleichzeitig das Wachstum in der DACH-Region ausgebaut wird, heisst es dazu weiter.
Von ausgewiesener Erfahrung profitieren
Thomas Reitze, der die Schweizer Landesgesellschaft innerhalb des Regionalbereichs T-Systems Alpine seit bald drei Jahren leitete, wird Managing Director der T-Systems Schweiz, die für ihre Kunden ein systemrelevanter IT- und Digitalisierungspartner geworden ist. Diese starke Stellung soll in den kommenden Jahren gefestigt und ausgebaut werden verbunden mit einem klaren Bekenntnis zum Schweizer Markt und lokaler Präsenz. Profitieren soll die neue Organisation dabei von der ausgewiesenen Erfahrung in den Bereichen Öffentlicher Transport- und Gesundheitswesen, öffentliche Verwaltung sowie in der Finanz- und Versicherungsbranche und im Dienstleistungssektor. «Wir setzen uns in der Schweiz grosse Ziele und verfolgen eine langfristige Strategie», sagt Thomas Reitze und ergänzt: «Die digitale Transformation schreitet rasch voran und eröffnet in jedem Bereich neue Chancen. Mehr denn je sind deshalb branchenspezifische Beratungsleistungen und Lösungen für digitale Souveränität gefragt.»
Keine Änderungen für bestehende Kunden
Für bestehende Schweizer Kunden ändert sich mit der Neuorganisation nichts. Thomas Reitze: «Ich freue mich sehr darauf, zusammen mit den grossartigen Menschen, die bei T-Systems arbeiten, für unsere Kunden in der Schweiz noch spezifischere Lösungen zu entwickeln und mit unserer europäischen DNA ein zuverlässiger, sicherer und innovativer Partner zu sein.»
Das Jahr 2022 war geprägt von geopolitischen und wirtschaftlichen Unsicherheiten, welche sich auf die Schweiz auswirken. Trotzdem zeigt sich die Gründungslaune in der Schweizer Gesellschaft weiterhin in hohem Mass: Fast 50'000 neue Firmen wurden 2022 ins Handelsregister eingetragen.
Redaktion - 3. Januar 2023
Das Jahr 2022 verzeichnet per 27.12.2022 mit 49’398 neuen Firmen +12.6% mehr Gründungen gegenüber dem Durchschnitt der letzten 10 Jahre. (Quelle: Schweizerisches Handelsamtsblatt SHAB; Analyse und Grafik: IFJ Institut für Jungunternehmen AG)
Die Studie «Nationale Analyse Schweizer Firmengründungen 2022» des IFJ Institut für Jungunternehmen zeigt, dass im Jahr 2022 49’398 neue Firmen im Handelsregister eingetragen worden sind. Dies entspricht einem leichten Rückgang von -1.4% gegenüber dem Vorjahr. Auch der 10-Jahresvergleich liegt mit +12.6% signifikant höher als der Durchschnitt der letzten 10 Jahre.
Zürich als Gründungsmotor, Urner als „Gründungsmuffel“
Regional zeigen sich bei der Gründungstätigkeit einige Unterschiede. So verzeichnete die Grossregion Zürich im Jahr 2022 einen Zuwachs von +1.9% gegenüber 2021. Die Neugründungen in den Grossregionen Südwestschweiz (-0.3%), Tessin (-0.3%) und Ostschweiz (-1.5%) liegen mit leichten Unterschieden auf einem hohem Niveau wie im Vorjahr. In der Zentralschweiz (-4.5%), Espace Mittelland (-3.3%) und Nordwestschweiz (-1.9%) wurden dagegen weitaus weniger neue Firmen gegründet als im 2021. Den prozentual grössten Zuwachs an neuen Firmen verzeichnete 2022 der Kanton Appenzell Innerrhoden mit +12,8 Prozent gegenüber 2021, am tiefsten sank die Gründerlaune im Kanton Uri mit -11,1 Prozent.
Viele neue Firmen werden von Frauen gegründet
Gründen ist nicht nur Männersache; die Frauen holen weiter auf: Inzwischen werden 36.6% aller neuen Firmen allein von Frauen gegründet, wie die Analyse des IFJ festhält. Bei 9.5% aller Neugründungen steht ein Gründungsteam von Frauen und Männern dahinter. Mit etwas mehr als die Hälfte werden 53.9% aller neuen Firmen von Männern gegründet. Somit sind bei 46% aller Neueintragungen eine oder mehrere Frauen beteiligt – dieser Wert sei höher als oft angenommen, so Mediensprecher Pascal Hollenstein vom IFJ.
(Quelle: BFS, Statistik der Unternehmensdemografie 2019; Analyse und Grafik: IFJ Institut für Jungunternehmen AG)
Neugründungen nach Branchen
Zu den Top-Wachstumsbranchen im Jahr 2022 gehören Marketing & Kommunikation (+15.9%), Transport & Logistik (+15.1%) sowie das Gesundheitswesen (+11.5%). Die höchsten prozentualen Rückgänge verzeichnen die Branchen Grosshandel (-13.3%), Land- & Forstwirtschaft (-12.4%) sowie Detailhandel (-8.7%). Die Branchen Transport & Logistik und Marketing & Kommunikation Branchen verzeichneten im 2021/2020 die stärksten Rückgänge welche nun im 2022 wieder kompensiert wurden. Numerisch am meisten gegründet wird in den Branchen Handwerk, Immobilienwesen, Beratung und Detailhandel.
Neue Firmen als Zeichen für gut funktionierende Wirtschaft
Trotz geopolitischer Krisen, steigender Inflation und aufkommenden Rezessionsängsten: Die Schweizer Wirtschaft scheint sich weiterhin besser behaupten zu können als jene in anderen europäischen Ländern. Der private Konsum sowie der Arbeitsmarkt sind stabil, und die Arbeitslosenquote liegt auf einem Rekordtief. Vor diesem Hintergrund hält das IFJ in seiner Analyse denn auch fest, dass neue Firmen ein essentieller Bestandteil einer gut funktionierenden Schweizer Wirtschaft sind: Jährlich schaffen Neugründungen etwa 56’000 neue Stellen. 13.3% aller Erwerbstätigen sind selbstständigerwerbend. Das sind rund 623’000 Unternehmer/innen. Damit belegt die Schweiz in Europa einen Spitzenplatz.
Aussichten für 2023
Basierend auf den aktuellen Indikatoren rechnet das IFJ im Jahr 2023 mit einem leichten Rückgang bis zu einer stabil hohen Anzahl an Neugründungen in der Schweiz. Können Unsicherheitsfaktoren wie die Energiemangellage, der Ukraine-Krieg oder globale Lieferkettenprobleme frühzeitig gelöst werden, würde dies auch dem Unternehmertum zu Gute kommen. Die Vergangenheit habe gezeigt, dass in guten wie in schwierigen Zeiten Gründer/innen Herausforderungen mit eigenen, innovativen Lösungen und viel Selbstbestimmung anpacken, schreibt das IFJ.
Im vorliegenden Gastbeitrag werden die vielfältigen Themenfelder rund um das Greenwashing beleuchtet und auf dem Hintergrund rechtlicher Regulatorien gespiegelt, die aktuell zum Thema breit diskutiert werden.
Susanne Winkler - 28. Dezember 2022
Susanne Winkler, Studiengangsleiterin an der HWZ mit Schwerpunkten in den Bereichen Controlling und Nachhaltigkeit, äussert sich pointiert zum Thema Greenwashing. (Bild: HWZ) Diskussionen rund um die Wirkung von Greenwashing haben in den letzten Wochen weiter an Fahrt gewonnen. Während die von der FIFA kommunizierte Klimaneutralität der Fussball-WM in Katar heiss diskutiert wird, hat der Bundesrat seinen Standpunkt bezüglich Greenwashing-Prävention im Finanzsektor publiziert.
Was ist Greenwashing überhaupt?
Bereits bei der Begriffsdefinition gehen die unterschiedlichen Ansichten und Ansätze weit auseinander, was die Bedeutung von Greenwashing jenseits von wirkungsvollen PR- und Marketing-Massnahmen betrifft. Der Bundesrat geht davon aus, dass Greenwashing im Finanzsektor namentlich dann vorliegt, wenn der trügerische Anschein vorliegt, wonach eine Finanzdienstleistung oder ein Finanzinstrument nachhaltige Eigenschaften hat oder Nachhaltigkeitsziele verfolgt, was real nicht der Faktenlage entspricht. Die Frage stellt sich: Wann entspricht etwas nicht mehr der Tatsache und wie ist überhaupt Nachhaltigkeit in diesem Zusammenhang definiert? Im EU-Raum werden im Zusammenhang mit Greenwashing nur falsche oder irreführende Behauptungen im Bereich der Umweltfreundlichkeit verstanden. Missverständliche Kommunikation über die Sozialverträglichkeit der Verfahren und Technologien werden dabei als Bluewashing bezeichnet. Dabei spielt das «Blue» bewusst auf die Farbe der UNO als humanitäre Organisation an.
Was soll ich als Unternehmen tun, wenn ich weder grün noch blau waschen will?
Unsicherheiten oder der faktische Mangel in Bezug auf vorhandene Regulierungen im Bereich Nachhaltigkeit verunsichern nicht nur Konsumentinnen und Konsumenten. Unternehmen sind gleichermassen davon betroffen. Rechtliche Klarheit muss geschaffen werden, um dem einen oder anderen Greenwashing präventiv entgegenwirken zu können. Wichtig: Das Gegenteil von Gut ist hier nicht Böse, sondern vielmehr eine Glaubensfrage. In diesem Zusammenhang meint dies, dass ich annehme, dass etwas nachhaltig ist, obwohl dies faktisch nicht zutrifft. Transparenz und Aufklärung sind gefragt.
Was heisst Green-hushing?
Ein Phänomen, das im Kontext der allgemeinen Versunischerung in Bezug auf Nachhaltigkeit sichtbar wird, ist das sogenannte Green-hushing: Ich tue Gutes und spreche nicht (mehr) darüber. Eine im Oktober 2022 durchgeführte Studie der South Pole, die eine weltweit führenden Entwicklerin von Klimaschutzprojekten und -lösungen ist, zeigt, dass mehr als ein Drittel der DACH-Unternehmen, die sich selber wissenschaftsbasierte Reduktionsziele gesetzt haben, diese nicht oder nicht mehr öffentlich kommunizieren wollen. Teil dieser Untersuchung waren auch 14 Schweizer Grossunternehmen. Über die Hintergründe der ausbleibenden Kommunikation lässt sich nur spekulieren. Naheliegend ist die Vermutung, dass die Unternehmen das Reputationsrisiko einer zu ehrgeizigen Kommunikation als höher einstufen als der allfällige Gewinn, der durch die Bekanntgabe der Reduktionsziele gegeben wäre. Fakt ist: Durch dieses strategische Schweigen gehen der Wirtschaft wichtige Vorbilder verloren, die mit ihrer innovativen Brand Message eine richtungsweisende Referenz für andere Betriebe und Produkte sein könnten.
Mit klaren Regulatorien gegen Greenwashing
Durch klare Vorgaben, was in der Schweiz unter Nachhaltigkeit verstanden und wie darüber kommunizieren werden soll, würden dem Greenwashing und dem Green-hushing präventive Grenzen gesetzt. Natürlich trifft es zu, dass der Green- oder Bluewasher durch Regulatorien nicht automatisch zum ökologischen Vorreiter mutiert. Klar wären aber die rechtlichen Konsequenzen bei der Wahl eines falschen Waschganges. Es ist anzunehmen, dass dies grosse Verbände, wie unter anderem auch die FIFA, zu vermehrter Vorsicht in der Kommunikation anregen würde. Wünschenswert ist dabei nicht ein überdimensioniertes Regelwerk, wie dies in der EU zur Anwendung kommt. Vielmehr geht es auch hier um ein pragmatisches «Swiss-Finish», das sich in vielen Bereichen seit Jahren immer wieder bewährt. Autorin Susanne Winkler ist an der HWZ Fachreferentin, Studiengangsleiterin und Dozentin in den Bereichen Accounting, Controlling und Nachhaltigkeit. Nach ihrem Masterstudium an der Universität Basel mit Schwerpunkt Banking, Finance und Controlling sammelte sie einschlägige Erfahrungen im Bereich der Wirtschaftsprüfung und der regulatorischen Beratung bei einem der Big Four Wirtschaftsprüfungsunternehmen. The post Greenwashing – ist das nur Grünfärberei? appeared first on Organisator.
Erfolgs-Impuls: Drei wichtige Lektionen von 2022
Das ablaufende Jahr war in vielerlei Hinsicht speziell. Doch wie ich immer wieder sage: es ist wichtig, jede Situation als Lernmöglichkeit zu sehen, auch wenn sie negativ ist. Das Universum hält laufend Lektionen für uns bereit. Die Frage ist nur, ob wir sie als solche sehen.
Volkmar Völzke - 27. Dezember 2022
Das Jahr 2022 hatte es in sich und erteilte uns viele Lektionen. Aus diesen gilt es die richtigen Schlüsse zu ziehen. (Bild: Pixabay.com)
Ich weiss sehr wohl, dass die Situation momentan für viele Menschen unglaublich schwierig ist. Und gerade deshalb ist es so wichtig, nach vorne zu schauen. Hier sind drei Lektionen, aus denen wir alle in 2022 lernen konnten und die uns in der Zukunft eine Hilfestellung sein werden:
Lektion 1: Stabile Zustände sind eine Illusion.
Nicht erst der russische Angriffskrieg zeigt: es ist bis auf weiteres vorbei mit der scheinbaren Stabilität. Weltweite Turbulenzen und neue Herausforderungen in der Energieversorgung sind nur einige der weiteren Unsicherheiten.
Machen wir uns nichts vor: Unsicherheit war schon immer der Normalzustand. Sicherheit ist immer nur temporär. Das gilt für die Politik und die Wirtschaft genauso wie für Beziehungen, Gesundheit und alles andere. Die Menschheit ist auch schon allein deshalb „erfolgreich“, weil wir sehr anpassungsfähig sind.
Das ablaufende Jahr hat uns eines wieder brutal in Erinnerung gerufen: wer sich auf der Illusion der Sicherheit ausruht, wird verlieren. Wer hingegen weiss, dass nichts von Dauer ist, kann sich ganz anders darauf vorbereiten und wird schnellere und bessere Antworten haben.
Bequemlichkeit ist gefährlich – in allen Bereichen des Lebens.
Lektion 2: Das Mindset macht den Riesenunterschied.
Wir sehen es nicht nur am aktuellen Beispiel des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, sondern Sie können es auch jederzeit an sich selbst testen: Das Mindset macht den Unterschied.
Ich hatte beispielsweise in 2021 und 2022 die besten Jahre meines Business‘ seit Bestehen. Covid und die Folgen waren der Anstoss, endlich einen Innovationsschub in mein Business zu bringen – offenbar mit Erfolg. Mein Mindset war dafür ausschlaggebend. Wichtig: Strategien, Taktiken, Entscheidungen und Aktionen folgen immer den Glaubenssätzen – nicht umgekehrt.
Wenn Sie beispielsweise ans Gewinnen glauben und an Ihre Kapazität, in jeder Situation gute Lösungen zu finden, wird Ihnen das meistens auch gelingen. Ich finde das faszinierend und beruhigend.
Lektion 3: Viele kleine Schritt führen zum Erfolg.
Manchmal sind grosse Aktionen wichtig. In den meisten Fällen ist es aber entscheidend, konsistent viele kleine Schritte in die richtige Richtung auszuführen.
Das erinnert mich an den Boxer im Ring: die vielen kleinen Bounces zählen. Wer starr in grossen Schritten agiert, wird mit Sicherheit K.O. gehen.
Egal was Sie erreichen wollen: gerade in unsicheren Zeiten ist es entscheidend, dass Sie Schritt für Schritt vorangehen und zwischendurch den Weg immer wieder anpassen. Die Zeiten der grossen Strategien alle 5 Jahre sind schon lange vorbei.
Lektionen als Erfolgs-Impulse sehen
Ich hoffe, dass Ihnen diese drei Erfahrungen wiederum einige Denkanstösse geben und wünsche Ihnen und Ihren Liebsten ein frohes Weihnachtsfest und einen guten Start ins neue Jahr.
Zum Autor: Volkmar Völzke ist Erfolgs-Maximierer. Buchautor. Berater. Coach. Speaker. www.volkmarvoelzke.ch
Was ist dran am Hype um ChatGPT?
Zur Zeit sorgt Chat GPT für Furore. Für die einen ist dieser Bot, der selbständig Texte schreiben kann, ein weiterer Fortschrittsbeweis für die künstliche Intelligenz. Für andere wiederum ist das Tool eine potenzielle "Fake News-Schleuder" und deshalb eine Gefahr für Wissenschaft, Medien, Kultur - und die Gesellschaft an sich. Ein Gastkommentar von Volker Gruhn.
Volker Gruhn - 21. Dezember 2022
Wenn ein Bot gute Texte schreibt: ChatGPT sorgt derzeit für Aufsehen. (Bild: Pixabay.com)
Diesen Text hat keine KI geschrieben. Bislang war ein solcher Disclaimer nicht notwendig, doch künftig werden wir ihn womöglich häufiger am Anfang von Beiträgen lesen. Denn seit einigen Tagen sorgt ChatGPT, ein erstaunlich begabter Bot des amerikanischen Start-ups OpenAI, für grossen Wirbel. Von Süddeutscher Zeitung bis Spiegel Online haben ihm fast alle namhaften Publikationen Beiträge gewidmet. Besonders beliebt war es dabei, den Bot einen Teil des jeweiligen Artikels selbst schreiben zu lassen. Schliesslich ist genau das seine Stärke: das Erstellen von Inhalten. Und ChatGPT kann liefern – von einem „Weihnachtsgedicht mit zwei Welpen in der Hauptrolle“ bis zu einem „klugen Beitrag für LinkedIn über das Potenzial von ChatGPT“. Die Ergebnisse sind lesbar und klingen im Falle der weihnachtlichen Welpen rührselig und im Falle des LinkedIn-Beitrags durchdacht. Nur hin und wieder lässt eine schräge Formulierung vermuten, dass der Text nicht von einem Menschen stammt. Auf der anderen Seite finden sich auch in den Texten von Menschen immer wieder schräge Formulierungen.
Welchen Effekt hat ChatGPT auf den Umgang mit Unternehmensdaten?
Anwendungen wie ChatGPT können weitreichende Veränderungen anstossen und haben Auswirkungen auch auf das Urheberrecht und den Kulturbetrieb. Mich interessiert vor allem, welche Effekte kurzfristig in Unternehmen, insbesondere im Umgang mit Daten, zu erwarten sind.
Was an ChatGPT beeindruckt, ist die Bandbreite der Themen und die Qualität der Antworten. Bisher mussten Entwicklerinnen und Entwickler ihre Chatbots mit großem Aufwand für spezifische Einsatzzwecke trainieren. Ein Chatbot, der bei Problemen mit dem Mobilfunkvertrag helfen soll, hat keine Ahnung vom letzten Bundesligaspieltag. ChatGPT bewegt sich hingegen auf jedem Parkett sicher. Die Qualität der Antworten lässt ahnen, dass unser Suchverhalten im Internet bald ein anderes sein wird. Auf die Anfrage „Nenne mir fünf Gründe, warum Unternehmen sich mit KI-Anwendungen beschäftigen sollten“ liefert der Bot keine Liste mit passenden Webseiten, sondern einen Text mit fünf Argumenten pro KI. Einen Text, der zwischen den allermeisten Beiträgen zu dem Thema nicht negativ auffallen würde.
Es ist leicht, sich vorzustellen, wie diese Technologie vieles durcheinanderwirbelt, was an der Suche im Internet hängt – ob Suchmaschinen, Search Engine Optimizing oder Anzeigengeschäft. Aber nicht nur das. Die nächste Generation unserer Textverarbeitungsprogramme, Content-Management-Systeme oder Marketing-Automation-Werkzeuge wird ChatGPT-ähnliche Funktionen von Haus aus mitbringen. Die 500-Zeichen-Produktbeschreibung für den Online-Katalog oder das Fünf-Seiten-Dossier für den Vorstand könnte dann einfach ein Bot übernehmen.
Wo der Mensch immer noch im Vorteil liegt
Bis die meisten Unternehmen solche oder ähnliche Technologien einsetzen, dürfte nicht viel Zeit vergehen – das Potenzial ist zu groß. In Zukunft glänzen dann auch die Webseiten ganz unten in der Struktur mit überzeugenden Texten. Und in Zielgruppen mit mehreren hunderttausend Menschen bekommt jede einzelne Person ein Anschreiben, das exakt zu ihrer individuellen Situation passt. Wenn alle Unternehmen diese Technologien nutzen, steigt das Qualitätsniveau insgesamt – das macht es allerdings schwierig, sich abzuheben. An dieser Stelle ist dann doch wieder der menschliche Beitrag gefragt. Die Kunst wird nicht das Sammeln und Verdichten von Daten sein, das erledigt der Bot. Sondern das Ziehen der richtigen Schlüsse, das Ableiten der besten Handlungsalternativen. Das war schon immer der entscheidende Punkt und darauf wird es in Zukunft noch mehr ankommen.
Die eigentliche Aufgabe ist dann nicht mehr, fünf Argumente aufzulisten, die so oder so ähnlich bereits hundertfach veröffentlicht wurden. Die Herausforderung besteht vielmehr darin, das eine Argument zu finden, auf das noch niemand gekommen ist. Den einen Zusammenhang zu erkennen, der nicht in der Datenbasis steckt, sondern in der plötzlichen Stimmungsschwankung am Verhandlungstisch.
Denn Neues denkt sich ChatGPT nicht aus – der Bot schaut immer nach hinten. Das macht uns Menschen wieder unsere Stärke bewusst: der Blick nach vorne.
Prof. Dr. Volker Gruhn ist Gründer und Aufsichtsratsvorsitzender der adesso SE (Bild: adesso)
Autor: Prof. Dr. Volker Gruhn ist Gründer und Aufsichtsratsvorsitzender der adesso SE. Dieses Unternehmen ist einer der führenden IT-Dienstleister im deutschsprachigen Raum und konzentriert sich mit Beratung sowie individueller Softwareentwicklung auf die Kerngeschäftsprozesse von Unternehmen und öffentlichen Verwaltungen.
Verwaltungsrat von Accounto wird durch Thomas Koller verstärkt
Das Team des Treuhand-Software Spezialisten Accounto gewinnt einen erfahrenen Branchenexperten: Thomas Koller, ehemaliger langjähriger Verwaltungspräsident der OBT AG und Gesamtleiter Fachbereich Treuhand & Wirtschaftsberatung bei ExpertSuisse ergänzt neu den Verwaltungsrat.
Redaktion - 20. Dezember 2022
Thomas Koller, neues VR-Mitglied bei Accounto AG. (Bild: zVg)
Accounto ist ein FinTech-Unternehmen aus Zürich mit rund 30 Mitarbeitenden. Das Unternehmen bietet Treuhandunternehmen Software-Lösungen für die weitgehende Automatisierung der Buchführung. Dank datenbasierten Hilfestellungen können Treuhänder nachhaltige finanzielle Vorteile, Prozessoptimierungen und Industrievergleiche für Schweizer KMU generieren, wie Accounto schreibt.
Um nun die strategische, branchenorientierte Entwicklung von Accounto weiter zu verstärken, hat der Verwaltungsrat der Generalversammlung die Wahl von Thomas Koller in den Verwaltungsrat empfohlen. «Mit Thomas Koller gewinnen wir einen ausgewiesenen Experten der Treuhandbranche für unsere Mission. Er ergänzt unseren Verwaltungsrat auf ideale Weise und die Zusammenarbeit hat bereits begonnen.», sagt Alain Veuve, Gründer und Verwaltungsratspräsident des Unternehmens. Und Thomas Koller lässt sich wie folgt zitieren: «Ich freue mich sehr über die Wahl in den Verwaltungsrat und bin überzeugt, dass Accounto bald als ideale Ergänzung zu den altbekannten Treuhandprodukten auf dem Markt etabliert sein wird.» Neben dem neuen Mitglied besteht nun der Verwaltungsrat der Accounto AG aus Alain Veuve (VR-Präsident und Founder), Dominique Kaspar (Vizepräsident), Michael Manz und Alessandro Micera.
Neben seiner langjährigen Tätigkeit als Verwaltungsratspräsident und Gesamtleiter Fachbereich Treuhand & Unternehmensberatung bei der OBT AG, ist Thomas Koller Präsident des Fachbereichs Treuhand & Wirtschaftsberatung bei ExpertSuisse. Des Weiteren ist er Mitglied in verschiedenen Gremien, die sich mit der Digitalisierung der Treuhandbranche beschäftigen. Mitte 2022 gründete er zudem seine eigene Unternehmensberatung, KollerNext AG.
Geschäftsreisen: Sind Unternehmen bereit für mehr Nachhaltigkeit?
Eine Studie bestätigt, dass Krisen wie die Covid-19-Pandemie oder der Krieg in der Ukraine zu einem Umdenken bei Geschäftsreisen geführt haben. Doch nicht nur dies: Auch in anderen Bereichen begrüssen Mitarbeitende von KMU Massnahmen für mehr Nachhaltigkeit.
Redaktion - 19. Dezember 2022
Mitarbeitende in mittelständischen Unternehmen in der Schweiz wünschen sich mehr Massnahmen zur Nachhaltigkeit – auch bei Geschäftsreisen. (Bild: Pixabay.com)
So wie es war, kann es nicht bleiben: In den vergangenen Jahren gab es mitunter schwere Turbulenzen im Schweizer Mittelstand. Im Gegensatz zu den meisten Luftwirbeln im Flugverkehr waren diese aber nicht immer harmlos, sondern haben Kursänderungen für den langfristigen Geschäftserfolg unumgänglich gemacht. Fast die Hälfte der Angestellten in Schweizer mittelständischen Betrieben (47 %) sagt, dass die jüngsten Krisen wie die COVID-19-Pandemie und der Krieg in der Ukraine auch zu einem Umdenken bei Geschäftsreisen geführt haben. Nicht nur in puncto Sicherheit, sondern insbesondere mit Blick auf Nachhaltigkeitsaspekte. Zu diesem Ergebnis kommt die aktuelle Mittelstandsstudie 2022 von SAP Concur, einem Anbieter von Spesen- und Reisekostenabrechnungssystemen.
Geschäftsreisen: Nachhaltiger, aber auch teurer?
Weitere Studienergebnisse zeigen, dass die Mitarbeitenden in KMU konkrete Vorstellungen zur Einführung von nachhaltigen Massnahmen haben: 54 % der Befragten möchten Termine strategisch planen, damit sie seltener, aber dafür länger unterwegs sind und 36 % wünschen sich grössere Flexibilität bei der Wahl des Transportmittels, das sie für ihre Geschäftsreisen nutzen. Die Befragten sehen dabei ein, dass die nachhaltigere Alternative oft auch die teurere sein kann oder mehr Zeit in Anspruch nimmt. Sie äussern daher den Wunsch, dass ihre Unternehmen höheren Spesen beziehungsweise Reisekosten (38 %) und längeren Reisezeiten (41 %) zustimmen. Wenn sie weiterhin viel fliegen müssen, wünscht sich fast ein Viertel der Mitarbeitenden (24 %), dass ihr Unternehmen einen Nachhaltigkeitsausgleich dafür zahlt.
Dass beim Arbeitsweg und bei Geschäftsreisen die Wahl des nachhaltigsten Transportmittels nicht immer einfach ist, ist den Befragten dabei klar. Darum wünschen sich 38 % von ihnen, dass ihre Arbeitgeber digitale Tools zur Verfügung stellen, die bereits bei der Buchung von Geschäftsreisen die nachhaltigste Option anzeigen.
Flexibilität für alle Distanzen
Es besteht zudem ein Bewusstsein dafür, dass nicht nur Geschäftsreisen an weit entfernte Orte, sondern auch der Weg ins Büro oder zum Kundentermin in der Nähe nach flexiblen Mobilitätskonzepten verlangt – ganz besonders, wenn er nachhaltig sein soll. Vier von zehn Befragten aus dem Schweizer Mittelstand (41 %) wünschen sich daher von ihrem Unternehmen, dass es bei der Mobilitätsplanung nachhaltige Alternativen wie E-Autos in Betracht zieht. 38 % geben außerdem an, keinen Dienstwagen mehr zu brauchen und stattdessen ein flexibles Carsharing-Angebot ihres Arbeitgebers zu begrüßen. Ebenfalls 38 % hätten gerne ein E-Bike. Auch Jobtickets für die Region sind absolut erwünscht (37 %).
Dreifach besser: Nachhaltige Mitarbeitermobilität
Viele der Angestellten in Schweizer KMU wünschen sich mehr Nachhaltigkeit bei der Mobilitätsplanung und mit 27 % geben fast drei von zehn an, dass ihr Unternehmen im vergangenen Jahr bereits neue Reglements eingeführt hat, die Geschäftsreisen nachhaltiger gestalten sollen. „Viele Mitarbeitende sind bereit, ihr Mobilitätsverhalten nachhaltiger zu gestalten. Jetzt liegt es an den Unternehmen, die entsprechenden Mobilitätskonzepte auch bereitzustellen. Die erfolgreiche Einführung nachhaltiger Geschäftsreiseprogramme ist ein Zugewinn für Umwelt, Mitarbeitende und Unternehmen“, sagt Dennis Torchetti, Head of Switzerland & CEE bei SAP Concur. „Bei der Umsetzung umweltbewusster Mobilitätskonzepte sind digitale Lösungen der entscheidende Schlüssel zum Erfolg. Sie bieten den Mitarbeitenden größtmögliche Flexibilität und ermöglichen zeitgleich eine transparente und verantwortungsbewusste Abwägung von Nachhaltigkeitsaspekten und Kosten.“
Am 1. Januar 2023 stossen mit Stefan Kühn und Yvan Haymoz zwei neue Mitglieder zur Geschäftsleitung von BDO. Sie übernehmen ihre neuen Positionen von Andreas Wyss und René-Marc Blaser, welche nach zwölf Jahren die Amtszeitbeschränkung erreicht haben. Stefan Kühn wird zudem Leiter der Region Zürich-Ostschweiz, Yvan Haymoz zeichnet sich für die Romandie verantwortlich.
Redaktion - 16. Dezember 2022
Die zwei neuen Geschäftsleitungsmitglieder bei BDO: Stefan Kühn (links) und Yvan Haymoz. (Bilder: BDO)
Die Partnerversammlung von BDO hat mit Stefan Kühn per Anfang 2023 einen langjährigen Mitarbeiter zum Mitglied der Geschäftsleitung und Leiter Zürich-Ostschweiz berufen. Kühn agiert zurzeit als Leiter Risk Advisory und Performance Advisory Services und ist seit 2009 bei BDO tätig. In dieser Zeit hat er die Dienstleistungen des Wirtschaftsprüfungs-, Treuhand-, Steuer- und Beratungsunternehmen für die Herausforderungen, welche die digitale Welt für Organisationen mit sich bringt, weiterentwickelt. Dabei habe Kühn die Positionierung von BDO als Expertin in den Bereichen Cyber Security, Blockchain und E-Forensics massgeblich mitgeprägt, wie das Unternehmen mitteilt. Als Mitglied des BDO Global Leadership Teams, von Ethics and Compliance Switzerland (ECS) und des Fachrats «Unterstützung in operativen und strategischen Belangen» der Hochschule Luzern bringt er seine Expertise vielseitig ein. Kühn bleibt Leiter Risk Advisory und Performance Advisory Services. Auch in Zukunft wird er seine Kundinnen und Kunden bei der Behandlung von mit Betrug und Korruption verbundenen Risiken, der Entwicklung interner Kontrollsysteme und der Implementierung geeigneter Compliance-Programme unterstützen.
Andreas Wyss stärkt grenzüberschreitende Zusammenarbeit
Nach zwölf Jahren in der Geschäftsleitung erreicht Andreas Wyss Ende 2022 die Amtszeitbeschränkung und übergibt seine Position sowie die Leitung der Region Zürich-Ostschweiz an Stefan Kühn. Wyss, der seit 1993 bei BDO tätig ist, wird sein Fachwissen und seinen enormen Erfahrungsschatz bei verschiedenen Audit- und Beratungsmandaten auch in Zukunft für BDO zum Einsatz bringen. Der diplomierte Wirtschaftsprüfer und Partner übernimmt ab 1. Januar zudem die Funktion «Head of International Clients & Relationships». Als International Liaison Partner von BDO Schweiz bleibt er weiterhin für die grenzüberschreitende Arbeit im BDO Netzwerk verantwortlich und unterstützt die Regionen verstärkt bei der globalen Koordination ihrer Mandate.
Yvan Haymoz übernimmt Geschäftsleitungssitz und Regionalleitung von René-Marc Blaser
Nach zwölf Jahren als Mitglied der Geschäftsleitung von BDO übergibt René-Marc Blaser, ebenfalls infolge Amtszeitbeschränkung, per 1. Januar 2023 den Geschäftsleitungssitz und die Regionalleitung der Westschweiz an Yvan Haymoz. René-Marc Blaser trägt seit fast 30 Jahren massgeblich zum starken Wachstum von BDO in der Westschweiz bei. Er wird sein Fachwissen punktuell im Rahmen einiger Mandate noch bis Ende Juni nächsten Jahres zum Einsatz bringen, per 1. Juli 2023 wird er BDO verlassen.
Haymoz, bereits Mitglied der Westschweizer Regionaldirektion, ist aktuell verantwortlich für die Niederlassung in Freiburg. Unter seiner Leitung ist diese seit 2012 stark gewachsen, sowohl im Hinblick auf den Umsatz als auch auf die Anzahl Mitarbeitende. Künftig wird er alle Aktivitäten in der Westschweiz leiten und gleichzeitig seine starke Verbindung zum Freiburger Markt aufrechterhalten, wo er ein grosses Netzwerk pflegt.
Neue Niederlassungsleiter in Lausanne und Freiburg
Im Sinne der Kontinuität wird die Leitung von BDO in Lausanne und jene in Freiburg von zwei Mitarbeitenden übernommen, die mit ihren Kompetenzen bereits seit vielen Jahren überzeugen. Jürg Gehring wird für die Niederlassung in Lausanne verantwortlich sein, Lucien Jordan wird Niederlassungsleiter von BDO in Freiburg.
Gesprächsverhalten: Stets die richtigen Worte finden
Menschen haben verschiedene Wertesysteme sowie Denk- und Kommunikationsstile. Wer sie kennt, kann sein Gesprächsverhalten dem Gegenüber anpassen und kommt leichter zum Ziel.
Joachim Simon - 16. Dezember 2022
Wer das Denk- und Wertesystem seines Gegenübers kennt, kann sein Gesprächsverhalten besser anpassen. (Bild: Pixabay.com)
Im Gespräch mit Menschen stellen wir oft fest: Unsere Botschaften kommen bei unseren Gesprächspartnern zum Teil verschieden an, obwohl wir dieselben Worte benutzen. Dies kann verschiedene Ursachen haben. Zum Beispiel, dass die Gesprächspartner ein unterschiedliches Know-how oder verschiedene Interessen haben. Oft klappt die Kommunikation aber auch nicht, weil unsere Partner anders als wir „ticken“. Denn die Wertesysteme von uns Menschen sind verschieden. Während zum Beispiel für den einen materieller Erfolg sehr wichtig ist, hat für den anderen soziale Anerkennung höchste Priorität. Und wieder ein anderer möchte vor allem viel Neues, Aufregendes erleben.
Die Denk- und Kommunikationsstile divergieren
Diese Werte prägen unseren Denkstil und der wiederum unseren Kommunikationsstil. So haben zum Beispiel Menschen, die alles primär unter dem Gesichtspunkt „Rechnet sich das?“ bewerten, meist einen eher logischen Denkstil. Dem entspricht ihr Kommunikationsstil. Sie bevorzugen kurze, prägnante Aussagen und lieben Zahlen, Daten und Fakten. Anders ist dies bei Menschen, die primär den Reiz des Neuen suchen. Zahlenkolonnen ermüden sie. Ähnlich ist dies bei Menschen, denen die menschlichen Beziehungen sehr wichtig sind.
Was passiert nun, wenn zum Beispiel eine Führungskraft mit einem eher logischen Denk- und Kommunikationsstil auf einen eher beziehungsorientierten Mitarbeiter trifft? Die Führungskraft überschüttet den Mitarbeiter mit Zahlen, Daten und Fakten. Denn sie nimmt an: Diese überzeugen auch mein Gegenüber. Anders erlebt der Mitarbeiter die Situation. Er denkt: „Der Chef fragt mich nicht mal, wie es mir geht. Stattdessen haut er mir Zahlen um die Ohren und fordert, dass ich mehr arbeite – so, als hätte ich bisher auf der faulen Haut gelegen.“ Das, was die Führungskraft eigentlich sagen möchte, kommt beim Mitarbeiter gar nicht an. Nicht weil dieser unmotiviert oder gar renitent wäre – nein, die Ursache ist eine andere.
Unser Gehirn bewertet das Gehörte
Wenn jemand etwas zu uns sagt, bewertet das limbische System in unserem Gehirn zunächst diese Aussage. Aufgrund unseres Wertesystems entscheidet es, ob die Aussage zum Beispiel eher wichtig oder unwichtig, gut oder schlecht ist. Erst danach leitet das limbische System die Information verknüpft mit der betreffenden Emotion an das Grosshirn weiter, und entsprechend reagieren wir. Führungskräfte sollten deshalb ihre Botschaften so verpacken, dass sie vom limbischen System des jeweiligen Mitarbeiters als bedeutsam empfunden werden und bei ihnen positive Emotionen auslösen.
Das ist leichter gesagt als getan. Denn hierfür müssen wir zunächst den Kommunikations- und Denkstil bzw. das Wertesystem unseres Gegenübers kennen. Diese lassen sich mit Persönlichkeitstests ermitteln. Solche Tests kann man aber nicht immer machen. Ein Produktentwickler kann zu seinem Vorgesetzten, bevor er ihm seine Ideen präsentiert, nicht sagen: „Chef, fülle erst mal den Test aus, …“ Ebenso verhält es sich bei Verkäufern vor Vertragsverhandlungen. Sie brauchen andere Tools, um zu entscheiden: Diesen Kommunikationsstil sollte ich nutzen, weil….
Das Wertesystem des Partners ermitteln
Diese (Vor-)Entscheidung erleichtert uns die Tatsache, dass in den meisten Berufen bestimmte Typen überproportional häufig vertreten sind. So spielt zum Beispiel im Wertesystem der meisten Beamten das Thema Sicherheit eine grosse Rolle. Und Vertriebsleiter haben in der Regel einen anderen Denk- und Kommunikationsstil als die Leiter der Forschungsabteilungen.
Ein weiteren Indiz für das Wertesystem unserer Gesprächspartner kann die Einrichtung ihrer Büros sein. Viele Pflanzen, Bilder geliebter Menschen und warme Farben deuten auf einen beziehungsorientierten Typ hin. Stehen im Büro hingegen Designer-Möbel und hängen dort abstrakte Zeichnungen, dann ist unser Gegenüber vermutlich ein experimenteller Typ. Ein Indikator für das Wertesystem unseres Partners ist neben seiner Sprache auch die Art der Begrüssung: Erhebt er sich vom Schreibtisch und geht auf uns zu oder…? Kommt er gleich zur Sache oder…? Anhand solcher Faktoren können wir eine erste Einschätzung vornehmen.
Die Argumentation und Sprachstil anpassen
Kennen wir den bevorzugten Denkstil bzw. das Wertesystem unseres Gegenübers, können wir daraus ableiten, welche Botschaften wir ins Zentrum unserer Rede stellen sollten, weil sie
ihm aus seiner Warte den grössten Nutzen bieten und
bei ihm positive Gefühle auslösen.
Dies setzt voraus, dass wir vorab die für die verschiedenen Typen relevanten Kernbotschaften ermittelt haben. Bei einer Person, für die der materielle Gewinn sehr wichtig ist, kann dies die durch eine Lösung erzielte Zeit- und Kostenersparnis sein. Und bei einer Person, die auf Sicherheit Wert legt? Bei ihr kann die Argumentation darauf abzielen, wie fehlerfrei eine Maschine arbeitet.
Wichtig ist jedoch auch, dass wir unsere Botschaften so verpacken, dass sie ankommen. Angenommen Sie möchten Ihre Kollegen davon überzeugen, dass eine bestimmte Software angeschafft wird. Dann kann Ihre Argumentation bei einem eher logischen Denker lauten: „Diese Software verringert die Bearbeitungszeit um 30 Prozent. Hierdurch sinken unsere Kosten um 15 Prozent.“ Bei einem experimentellen Typ könnte sie lauten: „Stellen Sie sich eine Produktion vor, die völlig pannenfrei läuft. Dieser Vision kommen wir mit dieser Software näher, denn …“ Bei einer so typgerechten Argumentation ist die Wahrscheinlichkeit gross, dass Ihre Kollegen Ihren Vorschlag zumindest wohlwollend prüfen.
Zum Autor: Joachim Simon aus Braunschweig ist als Führungskräftetrainer und Vortragsredner auf das Thema (Self-)Leadership spezialisiert (www.joachimsimon.info). Er ist Autor des im Haufe-Verlag erschienenen Buchs „Selbstverantwortung im Unternehmen“ und Co-Founder der (Self-)Leadership-Coaching-App Mindshine.