Die IT im Wandel der Arbeitswelt

Hybrid und Remote Working verschieben die Rollen und Verantwortlichkeiten in der Unternehmens-IT. So zeigt die aktuelle Studie „Die IT im Wandel der Arbeitswelt“ von Nexthink, einem Lösungsanbieter für Echtzeitanalysen, Mitarbeiter-Feedback und automatisierte Fehlerbehebung: Der Blick rückt Richtung Mitarbeiter – nicht nur aus funktionalen Gründen, sondern auch im Hinblick auf die Personalstrategie.

Die IT im Wandel der Arbeitswelt: So lautet der Titel einer aktuellen Studie zur künftigen Rolle der IT. Sie zeigt: Die Verantwortung verschiebt sich – viele vormals reine HR-Aufgaben liegen nun bei der IT. (Bild: Nexthink)

Die Digital Employee Experience (DEX) wird zum kritischen Thema. Dies hat eine Studie zum Wandel der Arbeitswelt von Nexthink in Deutschland, Frankreich, England und den USA ergeben. Insgesamt wurden dabei 1000 IT-Experten befragt. Die Ergebnisse zeigen: Rund ein Viertel ihrer Arbeitszeit konzentrieren sie sich aktuell auf DEX-bezogene Anforderungen. Ein Drittel der Arbeitszeit ist strategischer Natur – wozu auch die Zusammenarbeit mit HR gehört, 40 Prozent entfallen auf den allgemeinen IT-Betrieb.

Wandel der Arbeitswelt als Frage des IT-Erlebnisses

Aus den Ergebnissen der vom unabhängigen Marktforschungsinstitut Vanson Bourne erhobenen Nexthink-Studie wird deutlich: Wichtig ist die Schaffung von Lösungen, um die Zusammenarbeit und Produktivität von Mitarbeitern zu unterstützen – d.h. auf das IT-Erlebnis bzw. die Digital Employee Experience insgesamt kommt es an. Lediglich IT-Ausrüstung bereitzustellen, genügt nicht mehr. Eine Entwicklung, die sich bereits vor der Pandemie gezeigt hat. Faktisch alle Studienteilnehmer sind der Ansicht, dass die IT eine kritische bzw. wichtige Rolle dabei spielt, den „Flow“ am Arbeitsplatz, d.h. einen produktiven, störungsfreien Arbeitsfluss sicherzustellen.

Auch die Verantwortungsbereiche verschieben sich deutlich, IT und HR greifen stärker ineinander. Laut den befragten IT-Experten aus Deutschland lag vor der Pandemie vornehmlich bei HR (40%) die Verantwortung für Arbeitsplätze, oder HR und IT in Kombination (39%). Mittlerweile hat die IT in diesem Bereich erheblich an Bedeutung gewonnen. Heute sehen nur noch zwölf Prozent HR hier in der alleinigen Verantwortung. In fünf Jahren, also in 2027, sinkt dieser Wert auf vier Prozent. 43 Prozent gehen davon aus, dass die Unternehmens-IT dann die führende Rolle bei der Gestaltung und Bereitstellung von Arbeitsplätzen übernehmen wird, 53 Prozent erwarten ein gemeinsames Agieren von IT und HR. Denn, so die Überzeugung von 94 Prozent der Befragten aus Deutschland, dessen Arbeitskultur jener in der Schweiz wohl am nächsten liegt, eine ortsunabhängige Arbeitsumgebung ist effizienter, wenn sie im Kern von der IT gestaltet wurde.

IT als Schlüssel zur Mitarbeiterbindung

Selbst bislang ausschliesslich dem HR zugeordnete Anforderungen wie das Wohlbefinden und die Zufriedenheit von Mitarbeitern sind heute Themen, die verstärkt bei der IT angesiedelt werden: 20 Prozent sehen dafür die IT in der führenden Rolle, 38 Prozent IT und HR gemeinsam. Zudem hat die IT – so die Ansicht von 92 Prozent der Befragten aus Deutschland – eine Schlüsselposition, um qualifizierte Mitarbeiter zu binden und dem kritischen Thema der „Great Resignation“ bzw. der „großen Kündigungswelle“ entgegenzuwirken. 98 Prozent sagen, dass eine komfortable Remote-Arbeitsumgebung die Mitarbeiterbindung verbessert. Im Ländervergleich ist in UK mit 89 Prozent die Zustimmung dafür am niedrigsten.

Das heisst, HR und IT werden Wege finden müssen, um eng zu kooperieren – auch in der Kommunikation mit Mitarbeitern. Diese Zusammenarbeit entwickelt sich schon seit geraumer Zeit auf mehreren Ebenen, neue Aufgabenfelder kamen in den vergangenen fünf Jahren auf die IT zu: So sagten 27 Prozent aus Deutschland, dass sie als IT-Experten HR-bezogene Projekte durchgeführt haben, 44 Prozent unterstützen Kommunikationsplattformen für Mitarbeiter. Bei diesem Thema zeigen sich in den untersuchten Ländern durchaus Unterschiede: In Frankreich gaben mit 33 Prozent deutlich mehr IT-Experten an, dass sie HR-bezogene Projekte durchgeführt haben, USA und UK liegen mit 18 Prozent deutlich darunter.

(Grafik: Nexthink)

Sicher und störungsfrei ist die Devise

Klar scheint auch der IT zu sein: Reine Büroarbeitsplätze sind weitgehend Vergangenheit. 48 Prozent gaben an, dass in fünf Jahren Arbeitsplätze vorwiegend virtuell sein werden für ortsunabhängiges Arbeiten. Nur acht Prozent sehen in Zukunft noch Arbeitsplätze rein vor Ort im Unternehmen.

Zwar spielt das Thema Sicherheit bei Remote Working mit 26 Prozent erwartungsgemäss noch die wichtigste Rolle (Frankreich 29%, UK 23%), doch fast gleichauf ist mit 22 Prozent die Herausforderung, die nötigen Tools für ortsunabhängiges Arbeiten zu entwickeln (USA und UK 17%, Frankreich 19%). Jeder fünfte IT-Experte sieht sich insbesondere gefordert, Mitarbeitern eine störungsfreie Arbeitsumgebung zu gewährleisten. Denn, so mit 83 Prozent Zustimmung die einhellige Meinung, werden IT-Störungen bei Remote Working als schwerwiegender empfunden als im Büro.

IT fordert mehr Unterstützung

Dass laut der befragten Studienteilnehmer das Management von Remote und Hybrid Working heute und in Zukunft eine immer wichtigere Rolle bei der Unternehmens-IT spielen wird, überrascht nicht. IT-Experten werden für Unternehmen, die flexible Arbeitsumgebungen bieten, immer wichtiger. Doch – und dies überrascht allerdings – ist diese Erkenntnis noch nicht bei allen Unternehmen angekommen. Auf die Frage, was ihnen als IT-Experten bei ihren Herausforderungen für flexible Arbeitsplatzumgebungen helfen würde, nannten mit 57 Prozent die meisten diesen Aspekt: Mehr Anerkennung und Bewusstsein für ihre Rolle und Verantwortlichkeiten. Dies gilt für alle untersuchten Länder. An zweiter Stelle (51%) rangiert der Wunsch, dass in zusätzliche Tools und Software investiert wird, dicht gefolgt von besserer Unterstützung durch Führungskräfte (49%), mehr Zeit für diese Aufgaben (48%) und Schulungen (45%).

Fazit: Für den Wandel der Arbeitswelt müssen IT und HR Hand in Hand gehen

IT-Experten in Unternehmen sind sich ihrer deutlich erweiterten Rolle für strategische HR-Anforderungen bewusst. Sie sehen sich als proaktive Gestalter der Zukunft der Arbeit und damit einen ihrer zentralen Verantwortungsbereiche darin, mit einem optimalen IT-Erlebnis der digitalen Arbeitsumgebung die Mitarbeiterzufriedenheit und -bindung zu unterstützen und weiterzuentwickeln. Dafür benötigen sie aber auch neben zusätzlichen technischen Tools und zeitlichen Freiräumen die Rückendeckung aus dem Management – die vielfach noch zu fehlen scheint.

Quelle: Nexthink

Der Seeweg als zuverlässige Transportoption für Chemiegüter

PUBLIREPORTAGE Der Logistikdienstleister Dachser bietet der Schweizer Chemieindustrie Seefracht­sammelcontainerservices mit wöchentlichen Direktverbindungen von und nach Asien und Amerika an.

DACHSER Chem Logistics: Massgeschneiderte Lösungen für die Chemieindustrie. (© PantherMedia/Nightman1965)

Unternehmen der chemischen Industrie nutzen seit Jahren Seefrachtsammelverkehre (auch «less than container load», kurz LCL genannt). Die Nachfrage ist in diesen wirtschaftlich turbulenten Zeiten erheblich gestiegen. Hohe Seefrachtraten, fehlende Leercontainer, ad hoc stornierte Abfahrten, unpünktliche Hafenanläufe, fragile globale Lieferketten, Produktionsengpässe und Nachfrageschwankungen verstärken den Trend.

Wirtschaftlich und nachhaltig

Der grosse Vorteil des Sammelcontainers: Kunden können auch kleinere Sendungen kostengünstig verschicken und so einen kontinuierlichen Warenfluss aufrechterhalten. Für den Seefrachtsammelverkehr konsolidiert das Seefracht-Team verschiedene LCL-Teilpartien und lädt diese in einen Vollcontainer (kurz FCL). Die dadurch optimierte Auslastung des Containers schafft die Grundlage für wirtschaftliche Transportkosten und nachhaltige Transporte.

«Entscheidend für die chemische Industrie, deren Sendungen auch Gefahrgut enthalten können, ist immer die Sicherheit», sagt Samuel Haller, Country Management Air & Sea Schweiz. «Dachser bringt seine globale Gefahrgutkompetenz in den Sammelcontainerbereich ein und bildet sämtliche LCL-verträglichen IMO-Klassen im eigenen Netzwerk und im Partnerverbund ab», ergänzt er. Ein zentrales Gefahrgutmanagement sowie weltweit über 250 eigene regionale Gefahrgutbeauftragte überwachen die Einhaltung spezieller Vorschriften bei Gefahrguttransporten. Darüber hinaus werden jährlich viele Mitarbeitende für die besonderen Anforderungen in der Chemielogistik geschult. Die spezielle Branchenerfahrung wird dabei im DACHSER-Chem-Logistics-Team gebündelt.

Verlässliches Angebot

Dachser bietet 70 wöchentliche LCL-Direktverkehre von und nach Deutschland respektive der Schweiz an. «Mit Fokus auf die globalen Hauptstrecken bauen wir auch unsere Gefahrgutkapazitäten kontinuierlich aus und bedienen dabei natürlich die grossen Märkte der östlichen und westlichen Hemisphäre wie beispielsweise China, Indien und die USA», erklärt Haller. Im Jahr 2021 konnte Dachser mit Kunden der chemischen Industrie rund 19 700 cbm Gefahrgut als LCL verschiffen. Neben den üblichen Port-Port-Verkehren unterhält Dachser im Import auch diverse Direktverkehre ins Hinterland oder andere euro­päische Städte. So reisen beispielsweise einmal pro Woche LCL-Sammelcontainer direkt von Hafenplätzen wie Hongkong, Schanghai oder Ningbo neben Hamburg auch ins Binnenland Schweiz. Direktverladungen minimieren das Risiko von Frachtschäden und sorgen für zusätzliche Sicherheit, weil die De-Konsolidierung am Transitterminal wegfällt.

Dachser bietet Kunden mit nachhaltigen ­Mengenzusagen, auch für geringe Volumen, Transportverträge zu attraktiven Konditionen mit mehrmonatiger Laufzeit und Transporten mit Premiumreedereien an. Diese verlässliche Kalkulationsbasis wird von Schweizer Unternehmen geschätzt.

 

Kontakt

Samuel Haller, Country Manager Air & Sea Logistics, Dachser Switzerland

Dachser Spedition AG

samuel.haller@dachser.com

dachser.ch

Positive Veränderung durch wertschätzende Mitarbeiterführung

PUBLIREPORTAGE Fachspezialistin Silvia Colmenero von Helsana erklärt, wie BGM den Unternehmenserfolg beeinflusst und warum Führungspersonen eine Vorbildfunktion haben.

(Bild: Helsana)

Frau Colmenero, warum lohnt sich die Investition in ein betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM)?

Gesunde Mitarbeitende sind motivierter, leistungsfähiger, kreativer, loyaler – das macht ein Unternehmen erfolgreicher und steigert die Attraktivität als Arbeitgeber. Sind Mitarbeitende angeschlagen oder fallen sie aus, verursacht das Kosten. Stressbedingte Produktivitätsverluste kosten Unternehmen in der Schweiz jährlich mehrere Milliarden Franken.

Wie beeinflusst BGM denn den Erfolg?

Ein systematisches Gesundheitsmanagement wirkt sich nicht nur auf die Gesundheit der einzelnen Person aus, sondern auch auf das Arbeitsklima. Man fühlt sich wertgeschätzt, ist zufriedener und identifiziert sich mit dem Unternehmen. Das steigert die Leistungsbereitschaft. Und reduziert die Fluktuation – in Branchen mit Fachkräftemangel durchaus matchentscheidend. BGM reduziert aber auch die Absenzen.

Wie hoch ist da das Sparpotenzial?

Studien zeigen, dass BGM rund 20 Prozent der Absenzkosten reduzieren kann. Das konkrete Sparpotenzial hängt von der Anzahl Mitarbeitender, der Lohnsumme und der Absenzquote ab. Was Arbeitgeber meist vergessen: Es gibt nebst diesen einfach kalkulierbaren Lohnfortzahlungen auch indirekte Kosten. Diese sind sogar zwei- bis viermal höher.

Welche indirekten Kosten denn?

Fällt jemand aus, leisten die anwesenden Mitarbeitenden Überstunden, um die Arbeit aufzufangen, und sind stärker belastet. Dies führt oft zu zusätzlichen Ausfällen. Temporäre Arbeitskräfte müssen rekrutiert und eingearbeitet werden. Produktionsausfälle, Lieferverzögerungen, Know-how-Verluste, höhere Versicherungskosten. Diese Faktoren werden oft verkannt.

Und was muss ein Unternehmen für BGM investieren?

In erster Linie braucht es eine klare Zuständigkeit und Ressourcen dafür. Und einen langen Atem. Denn nicht alle Massnahmen zeigen sofort Ergebnisse. BGM ist ein Kulturprozess. Man muss dranbleiben, Gesundheit als Unternehmenswert etablieren. Das ist ein mittel- bis langfristiges Ziel.

Wo setzt BGM an?

Auf allen Ebenen im Betrieb: nicht nur bei den Arbeitsbedingungen und Prozessen, sondern auch bei der kontinuierlichen Sensibilisierung und Befähigung der Führungspersonen. Wie können sie gesunde, belastete oder kranke Mitarbeitende führen? Wie erkennen sie Frühsignale und können handeln, bevor jemand ausfällt? Der Fokus in der Führungsarbeit soll nicht nur auf den abwesenden Mitarbeitenden liegen. Und schliesslich: Wie kann sich jeder selbst Sorge tragen?

Worauf sollten Führungspersonen achten?

Da BGM-Massnahmen Veränderungen mit sich bringen, ist es wichtig, dass alle ins Boot geholt werden. Die besten Tools und Initiativen bringen wenig, wenn das Thema Gesundheit nicht akzeptiert und im Alltag von allen gelebt wird. Führungspersonen haben hier eine Vorbildfunktion. Was, wenn mir mein Vorgesetzter nachts eine E-Mail schreibt? Das sind Finessen im Verhalten, die viel bewirken. Und erst noch kostenlos sind.

Was machen die meisten Unternehmen falsch?

In der Regel legt man den Fokus auf die kranken Mitarbeitenden. Aber wie geht es den anderen? Wertschätzung ist zum Beispiel ein wichtiger und einfacher Hebel für positive Veränderungen.

 

Helsana-Tools für ein gesundes KMU

Stellensuche: Altersvorsorge geht oft vergessen

Vorsorge-Themen spielen für viele junge Erwachsene bei der Stellensuche kaum eine Rolle, wie eine repräsentative Umfrage von AXA Investment Managers zeigt. Die Studienautoren appellieren denn auch an die Jungen, sich frühzeitig mit der Altersvorsorge auseinanderzusetzen und bei der Stellensuche nicht nur auf den Lohn, sondern auch auf die Pensionskassenleistungen zu schauen.

Bei der Stellensuche bzw. beim Vorstellungsgespräch sich nach PK-Leistungen zu erkundigen, sollte bei jungen Leuten mehr zur Selbstverständlichkeit werden. (Bild: Pixabay.com)

Die AXA Investment Managers (AXA IM) liess zwischen Mai und Juni 2022 unter 1200 Personen ab 18 Jahren eine repräsentative Online-Befragung durchführen. Geantwortet haben letztlich 949 berufstätige Schweizerinnen und Schweizer. Die Antworten zeigen, dass interessante Arbeitsinhalte das wichtigste Kriterium bei der Stellensuche sind, gefolgt von sympathischen Arbeitskolleginnen und -kollegen und einem hohen Lohn. Relevant sind zudem die Firmenkultur, das Image des Arbeitgebers sowie der Arbeitsweg.

Nur 40 Prozent erkundigen sich bei der Stellensuche nach PK-Leistungen

Um die finanzielle Unabhängigkeit im Alter zu sichern, kommt der 2. Säule, also der Pensionskasse, eine gewichtige Rolle zu, da ein wesentlicher Teil der zukünftigen Altersrente aus ihr berappt werden soll. Je nach Pensionskasse hat man bessere oder schlechtere Aussichten auf einen sorgenlosen Ruhestand. Gleichwohl liegen Pensionskassenleistungen gemäss Umfrage der AXA IM auf dem 7. Rang von insgesamt 12 wichtigen Entscheidungskriterien.

Rund 40 Prozent der Befragten gaben an, dass sie sich bei Vorstellungsgesprächen explizit nach den Pensionskassenleistungen erkundigen, wobei Männer, Ältere und Personen mit hoher Kaufkraft dies häufiger thematisieren als Frauen, Jüngere und Personen tiefer Kaufkraftklasse. «Bei Lohnverhandlungen mit einem potenziellen Arbeitgeber ist es ratsam, nicht nur den Lohn, sondern auch die Pensionskassenbeiträge und -leistungen zu beachten. Diese sind quasi Teil der gesamten finanziellen Entschädigung und haben einen wesentlichen Einfluss auf die Höhe der zukünftigen Altersrente», sagt Daniela Bräm, Pensionskassenspezialistin bei der AXA Schweiz.

Beträchtliche Unterschiede je nach Pensionskassenlösung

Während manche Firmen nur den gesetzlich vorgeschriebenen Anteil von 50 Prozent an das Altersguthaben beisteuern, zahlen andere freiwillig einen höheren Beitrag. Dies entlastet die Mitarbeitenden finanziell und erhöht das Altersguthaben, das sie im Verlaufe des Berufslebens ansparen können.

Einige Arbeitgeber bieten ihren Mitarbeitenden auch die Möglichkeit, bei der Pensionskasse aus mehreren Sparplan-Optionen auszuwählen. So können die Versicherten selbst entscheiden, ob sie für ihre 2. Säule das Minimum oder freiwillig mehr einzahlen.

Bei manchen Pensionskassen bestehen neben dem Obligatorium zudem auch Sparmöglichkeiten im Überobligatorium, was für die künftige Altersleistung ebenfalls einen wesentlichen Unterschied macht. Im obligatorischen Teil wird maximal etwa 86’000 Franken des Jahreslohns versichert – der Rest fällt ins Überobligatorium, wenn die Pensionskasse dies anbietet.

Sich früh mit der Altersvorsorge auseinandersetzen

Besonders für Teilzeitmitarbeitende ist zudem relevant, wie hoch der Koordinationsabzug der Pensionskasse ist. Das Gesetz sieht vor, dass rund 25’000 Franken des Lohns über die 1. Säule versichert sind. Daher wird dieser Betrag als Koordinationsabzug in der 2. Säule vom Bruttojahreslohn abgezogen, was gerade bei tieferen Löhnen und Teilzeitpensen den versicherten Lohn bei der Pensionskasse überproportional verringert und zu Vorsorgelücken führt. Arbeitgeber respektive die zuständige Personalvorsorgekommission können jedoch freiwillig einen tieferen Koordinationsabzug festlegen oder Teilzeit entsprechend berücksichtigen, was den versicherten Lohn spürbar erhöht und es ermöglicht, deutlich mehr Altersguthaben anzusparen.

Als Fazit der Studie appellieren die Verfasserinnen und Verfasser an junge Berufstätige, sich bei der Stellensuche immer auch nach den PK-Leistungen der Arbeitgeber zu erkundigen. «Je nachdem, wie viel man arbeitet, wie viel man verdient und wie die persönliche Situation insgesamt aussieht, sind verschiedene Aspekte zu berücksichtigen. Auf jeden Fall lohnt es sich auch schon in jungem Alter, sich mit der Altersvorsorge auseinanderzusetzen», fasst Daniela Bräm zusammen.

Quelle: AXA

Empa-Studie: Weniger Energiespeicher schaffen 1,5-Grad-Ziel schneller

Die Erderwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen, erfordert einen möglichst raschen Umbau des Energiesystems. Doch die Geschwindigkeit dieses Umbaus ist physikalisch begrenzt. Eine Empa-Studie berechnet nun den Einfluss von Energiespeichern auf die maximal mögliche Transitionsgeschwindigkeit – und damit auch auf die Wahrscheinlichkeit, die Klimakrise erfolgreich zu meistern.

Verhalten wie die Sonnenblume: Die Energie dann zu nutzen, wann sie zur Verfügung steht, ist effektiver, als sie zu speichern. (Bild: Pixabay.com)

Der Bau von erneuerbaren Energiesystemen benötigt selbst viel Energie: Die Herstellung von Solarpanelen und Batterien ist ressourcenintensiv und verursacht CO2-Emissionen in erheblichem Umfang. Das bedeutet: Man muss für den Übergang zu einer klimafreundlichen Gesellschaft zunächst viel überwiegend fossile Energie investieren – und dies sogar möglichst schnell. Denn unter dem Strich gelangen damit insgesamt weniger Klimagase in die Umwelt.

Bei Szenarien zum Umbau der Energiewirtschaft spielen Energiespeicher eine wichtige Rolle – von Batterien über Pumpspeicherkraftwerke bis zu synthetischen Treibstoffen aus erneuerbaren Quellen. Baut und betreibt man sie zusätzlich zur solaren Infrastruktur auf Dächern und Fassaden, erhöht sich der Energiebedarf für die Transition. Szenarien von Forschenden der Empa-Abteilung «Technologie und Gesellschaft» zeigen nun: Je mehr Speicher errichtet werden, desto länger dauert der Systemumbau und desto höher sind die Gesamtemissionen an Treibhausgasen – abhängig freilich von den verwendeten Technologien und vom technologischen Fortschritt.

Erfolgsaussichten berechnen

Ein Beispiel: Wollten wir unsere heutigen Gewohnheiten der Energienutzung beibehalten, müssten weltweit etwa 60 Prozent der Solarenergie-Ausbeute gespeichert werden – und die Speicher unter dem Strich gross genug sein, um etwa drei Wochen lang den gesamten Energiebedarf der Welt zu liefern. Selbst unter extrem optimistischen Annahmen würde in diesem Szenario das 1,5 Grad-Ziel mit mindestens 50-prozentiger Wahrscheinlichkeit überschritten.

Der Speicherbedarf lässt sich durch technische Massnahmen allerdings erheblich senken. Zum Beispiel erlauben es die Elektrifizierung von Gebäudeheizungen und intelligente Gerätesteuerungen in vielen Fällen, den Bedarfsverlauf zu flexibilisieren, ohne dabei das Energieverhalten ändern zu müssen. Ein solches Szenario könnte den Speicherbedarf bereits etwa halbieren.

Für das 1,5 Grad-Ziel würde das heissen: Im besten Fall wird es nur mit einer Wahrscheinlichkeit von 14 Prozent überschritten – nämlich dann, wenn für die Energiespeicherung vor allem effiziente Pumpspeicher-Kraftwerke mit hohem Wirkungsgrad zum Einsatz kommen. Würde man hingegen viel Energie in synthetischen Treibstoffen auf heutigem technischen Niveau mit niedrigem Wirkungsgrad speichern, wäre das Ziel kaum erreichbar. Zum Vergleich: Eine Energiewirtschaft, die kaum Speicher benötigt, könnte die Wahrscheinlichkeit, die 1,5 Grad zu überschreiten, auf 3 Prozent senken.

Die Sonnenblume als Vorbild

Energiespeicher haben also einen fundamentalen Einfluss auf die Dynamik der Transition und deren Klimafolgen: Je weniger Speicher benötigt werden, desto schneller können wir auf fossile Energieträger verzichten. Das erfordert freilich einen Paradigmenwechsel: weg vom bedarfsgetriebenen Energiesystem, in dem jeder Energie brauchen kann, wann er will. Und hin zu einem Energiesystem, das sich nach dem Lauf der Sonne richtet.

Der Grundgedanke dieser «Sonnenblumen-Gesellschaft»: Verbraucher wie Industrie, Verkehr, Haushalte und öffentliche Einrichtungen konzentrieren ihre energieintensiven Aktivitäten, wenn irgend möglich, um den Mittag und in den Sommer. In der Nacht und im Winter werden sie hingegen minimiert.

Denkbare Massnahmen wären zum Beispiel, den «aktiven» Energiebedarf durch «passiven» zu ersetzen. Also zum Beispiel effiziente Gebäudedämmungen fördern statt Heizungen, die im Winter besonders negativ zu Buche schlagen. Diese Dämmungen herzustellen, benötigt zwar Energie, doch sie liessen sich in Zeiten eines Energieüberschusses produzieren. Oder auf Transportmittel wie Trolleybusse umsteigen, die keine Speicher benötigen. Auch simple Verhaltensänderungen können einen Beitrag leisten, indem etwa die Waschmaschine zur Mittagszeit betrieben wird.

Fazit: Konsequent umgesetzt, hätte die Sonnenblumen-Gesellschaft das Potenzial, Klimarisiken deutlich zu minimieren und den Umbau des Energiesystems erheblich zu beschleunigen. Das würde nicht nur beim Klimaschutz helfen, sondern auch Ressourcen schonen und Kosten senken, denn Energiespeicher sind obendrein materialintensiv und teuer.

Quelle: Empa

Studie «Sunflower society»

In der Empa-Studie wurden der globalen Umbau des Energiesystems durch Berücksichtigung von Rückkopplungen in der Energiebilanz untersucht. Das globale Energiesystem wurde dabei im entwickelten Modell rechnerisch in zwei Teile, sogenannte Maschinen, zusammengefasst: eine fossile Maschine, also das heutige Energiesystem, und eine solare, das zukünftige System inklusive Energiespeicher. Beide Maschinen liefern Energie an die Gesellschaft. Doch die Solarmaschine muss zuerst durch den Einsatz von zusätzlicher Energie erstellt bzw. gebaut werden. Abhängig von der Höhe der fossilen Investition, der Reinvestition von solarer Energie während der Transition, der Speichertechnologie unter Berücksichtigung des technischen Fortschritts sowie der Grösse des benötigten Speichers ergeben sich Szenarien mit unterschiedlich schnellen Transitionsphasen und CO2-Emissionen. Die Studie wurde vom Schweizerischen Nationalfonds (SNF) im Rahmen des Projekts «Laboratory for Applied Circular Economy» im Nationalen Forschungsprogramm (NFP) 73 «Nachhaltige Wirtschaft» finanziert.

SVEB erwartet leicht positive Branchenentwicklung bei der Weiterbildung

Schweizer Weiterbildungsanbieter schätzen die Entwicklung der Weiterbildungsbranche leicht positiv ein. Die Resultate des SVEB-Branchenmonitors weisen nach zwei Pandemiejahren auf eine langsame Erholung des Sektors hin. Dies geht aus der jährlich durchgeführten SVEB-Anbieterumfrage hervor.

Weiterbildung ist nach wie vor gefragt: Der SVEB-Branchenmonitor zeigt leicht positive Erwartungen für die Branchenentwicklung. (Bild: Pixabay.com)

Mit dem SVEB-Branchenmonitor hat der Schweizerische Verband für Weiterbildung SVEB eine systematische Beobachtung der Weiterbildungsbranche aufgebaut. Nach der ersten Durchführung im Jahr 2021 wurde der Monitor weiterentwickelt. Auch dieses Jahr wurde zwischen April und Mai 2022 die Online-Umfrage versendet. Die Resultate des SVEB-Branchenmonitors beziehen sich auf die Angaben von 210 Weiterbildungseinrichtungen.

SVEB-Branchenmonitor: Leichter Optimismus trotz Unsicherheit

Die Hälfte der über 200 Befragten schätzt demnach die Entwicklung der eigenen wirtschaftlichen Situation für das Jahr 2022 als positiv ein. Dennoch sehen sich viele Anbieter weiterhin mit einer wirtschaftlichen Unsicherheit konfrontiert. So spielt die Lage bezüglich der Corona-Massnahmen auch nach zwei Pandemiejahren eine zentrale Rolle.

Weiter beschreiben die teilnehmenden Organisationen eine Unsicherheit in der Teilnehmergewinnung. Demzufolge nennen manche Anbieter die Zurückhaltung der Kundschaft als grosse Herausforderung. Dennoch schätzen knapp 60% der befragten Weiterbildungsanbieter die Nachfrageentwicklung als positiv ein.

Digitalisierung neu auch als Organisations- und Geschäftsmodell

Die Corona-Pandemie brachte einen Digitalisierungsschub in die Weiterbildungsbranche. Digitalisierung ist nach wie vor ein Thema in den verschiedenen Angebotsformaten. So setzen sich derzeit viele Anbieter mit einem sinnvollen Einsatz des digitalen Lernens auseinander. Gleichzeitig zeigt sich die Digitalisierung auch auf der organisationalen Ebene.

Quelle und weitere Informationen

Snack aus Gerstenmalz gegen Ressourcenverschwendung

Die Brauerei Locher hat mit dem Knabberspass „Trellini“ den nach eigenen Angaben schweizweit ersten Malztreber-Linsen-Snack entwickelt. Bis 2025 sollen sämtliche Nebenprodukte der Brauerei, die nicht in die Landwirtschaft gehen, zu hochwertigen Lebensmitteln weiterverarbeitet werden, wie es heisst.

Hergestellt aus Nebenprodukten bei der Bierherstellung: Der Gerstenmalz-Snack „Trellini“. (Bild: Brauerei Locher / brewbee)

Mit brewbee hat die Brauerei Locher die erste Food-Upcycling-Marke der Schweiz gegründet, die Brauerei-Nebenprodukte wie Malztreber und Bierhefe in nachhaltige Lebensmittel und Fleischalternativen verwandelt. „Wir stoppen die Verschwendung wertvoller Ressourcen und entwickeln daraus hochwertige und nachhaltige Lebensmittel“, sagt dazu Brauerei-Inhaber Karl Locher. „Wir bauen derzeit mit dem Schweizer Startup upgrain hier in Appenzell die grösste Treber-Upcycling-Anlage Europas zur Proteingewinnung. Es kann nicht sein, dass die guten Nähr- und Ballaststoffe nicht so verwertet werden, wie sie es verdienen. Seit Jahrzehnten arbeiten wir deshalb unermüdlich an der Entwicklung neuer Wege, Brauerei-Nebenprodukte wie Treber oder Bierhefe in hochwertige Nahrungsmittel zu verwandeln.“

Gerstenmalz-Snack «Trellini»

Der Einsatz gegen Foodwaste trägt nun erste Früchte: Die ab sofort erhältlichen «Trellini» lassen Knabber-Herzen höherschlagen. Der Malztreber-Linsen-Snack enthält kaum Fett, dafür aber viele pflanzliche Proteine und wertvolle Ballaststoffe. Die «Trellini» enthalten 56 Prozent frischen Treber und sind ab sofort in den Geschmacksrichtungen «Salt & Vinegar» und «Tomato & Basil» erhältlich.

brewbee «Plant-based»-Linie

Auf der Suche nach nachhaltigen und alternativen Proteinquellen kommt man an Biertreber nicht vorbei. Der Malztreber wird zu Fleischalternativen verarbeitet, die unglaubliches Potential haben: brewbee «Ghackets» und brewbee «Gschnetzlets». Diese sind nur der Anfang der veganen brewbee «Plant-based»-Linie. Von der Bolognese bis zum Dessert: Der kreativen Küche sind keine Grenzen gesetzt. Bereits seit längerem arbeiten mehrere Gastronomen und Metzgereien im ganzen Land mit diesen Produkten. Ab sofort sind «Ghackets» und «Gschnetzlets» auch für den Privatkunden im Online Shop der Brauerei erhältlich, samt Zubereitungstipps und Rezeptvorschlägen.

Quelle und weitere Informationen: www.brewbee.ch

The post Snack aus Gerstenmalz gegen Ressourcenverschwendung appeared first on Organisator.

Kategorien

Allgemein

Augmented Reality-Brille als Game-Changer für die Industrie

Das Schweizer Startup Almer Technologies produziert die ersten 200 Augmented Reality-Brillen und startet die Auslieferung an Schweizer Industriebetriebe. Die Brille gilt als ein Game-Changer für Industriefirmen, da sie die Produktivität steigern und Ausfallzeiten reduzieren helfen soll.

Eine neue Augmented Reality-Brille soll die Industrie revolutionieren. (Bild: Almer Technologies)

Dass eine eigene Maschine stillstehen könnte und die Kosten dadurch explodieren, ist eine Ur-Angst eines jeden Industrie-Unternehmens. Niemand kann sich – bei den hohen Schweizer Preisen und dem immer stärkeren Franken sowieso – verzögerte Lieferungen, schlechten Service und Kundenfrust leisten. Wie willkommen wäre hier ein zuverlässiger, reibungsloser Aftermarket-Service? Genau hier hält die Innovation von Sebastian Beetschen Einzug. Als er vor zwei Jahren das Startup Almer Technologies gründete, träumte er davon, eine Augmented Reality-Brille für Schweizer Industriefirmen zu entwickeln, die viel nutzerfreundlicher und kompakter ist als bestehende Lösungen, und den ganzen Arbeitstag bequem getragen werden kann.

Ausgerechnet ein Produkt in einem Markt zu entwickeln, in dem sich bereits namhafte Firmen wie Microsoft und Google versucht haben? Eine kühne Idee, sagten die einen. Fast frech, fanden andere und rieten ihm eher vom Vorhaben ab.

Wie ein Terminator: Remote-Zusammenarbeit auf dem nächsten Level

Die Vision blieb und die Überzeugung felsenfest: Man wollte den Industriefirmen ein Tool geben, das die professionelle Zusammenarbeit revolutioniert. Nicht nur mit einer Kopie der Hololens, sondern durch ein intuitives, kompaktes Ökosystem aus Hardware und Software. Eines, das die Mitarbeiter ganz bequem tragen können und ihnen erlaubt, freihändig zu arbeiten, während sie gleichzeitig auf der Augmented Reality-Brille eingeblendete Informationen nutzen.

Mit einem aus handverlesenen Mitgliedern bestehenden Team entstand ein Businessplan und ein Entwicklungsziel, welche plötzlich Zuspruch fanden. Sein Unternehmen Almer Technologies gewann einen Unternehmerpreis nach dem anderen und reinvestierte das Geld in die Forschung und Entwicklung. In Rekordzeit und mit einem Bruchteil des Innovations-Budgets der Konkurrenz entwickelte Almer ein marktreifes Produkt.

Selbst unterbrochene Lieferketten während und nach Corona konnten dem jungen Schweizer Startup nichts anhaben. Nach einem Jahr Entwicklungszeit startete Almer die Produktion – nicht irgendwo, sondern direkt in den Büroräumlichkeiten in der Schweizer Bundeshauptstadt.

Neue Augmented Reality-Brille stösst auf Begeisterung

Das Resultat: Eine Augmented Reality-Brille, nach der Industriefirmen sich lange gesehnt haben – und ein Game-Changer für die industrielle Zusammenarbeit, weil sie der Kommunikation zwischen verschiedenen Standorten eine neue Dimension verleiht.

Die Brille ist kompakter, leichter und einfacher im Gebrauch als vergleichbare Produkte, so die Angaben von Almer. Auch Kunden, welche die Almer-Brille im September erhalten haben, würden dies inzwischen bekräftigen, wie es heisst. Zum Beispiel Jürg Schneider, Leiter Verkauf und Kundendienst der Firma Loepfe, einem Zulieferer für die Textilindustrie: «Die Benutzerfreundlichkeit der Almer-Brille ist für uns und unsere Partner ein sehr wertvoller Vorteil. Sie ermöglicht es uns, unsere Dienstleistungen überall auf der Welt schneller anzubieten und stärkt den Wiedererkennungswert der Marke Loepfe.»

Der Gründer Sebastian Beetschen ist überglücklich, dass der Produktlaunch der ersten Serie so erfolgreich ist und sagt stolz: «Mein Team hat innerhalb von einem Jahr und mit zwei Millionen Franken das erreicht, was Microsoft in vier Jahren mit vier Milliarden Franken erreicht hat».

Quelle und weitere Informationen: Almer Technologies

Wenn sich Löwinnen und Löwen um ein Startup reissen…

Am 18. Oktober 2022 versuchten wiederum sechs Startups die Investorenrunde, bestehend aus Bettina Hein, Anja Graf, Tobias Reichmuth, Roland Brack, Jürg Schwarzenbach, Patrick Mollet und Lukas Speiser, von sich zu überzeugen. Die dritte Sendung der vierten Staffel brachte zum Schluss Überraschendes.

Waren für den Deal des Abends mit gleich vier der Löwinnen und Löwen verantwortlich: Christian Kaeser und Linus Lingg mit ihrer Sprudelflasche für unterwegs. (Bild: Filip Stropek / CH Media)

Den Anfang der nunmehr dritten Sendung der aktuellen Staffel von «Die Höhle der Löwen Schweiz» machten Leonardo Reinhard und Sven Affeltranger aus dem zürcherischen Küsnacht mit ihrer Erlebnis-App «InClub». Ob Grillparty, Spielabend oder Ski-Tag: Mit der «InClub»-App lassen sich private Events organisieren und finden. Die User treffen sich im echten Leben. So wollen die Gründer die oft zitierte Einsamkeit der Generation Z bekämpfen. 60 Prozent dieser Generation fühle sich mindestens einmal pro Woche einsam, so die beiden Gründer. Trotz vieler Likes und Follower auf den heutigen Social Media-Kanäle verstärke sich dieses Problem sogar noch. Mit ihrer Erlebnis-App – «das Airbnb für Erlebnisse» – haben die beiden schon mehrmals den ersten Platz in den App-Store-Charts erobert. 15’000 Nutzer, 450 Erlebnisse, Unterstützung durch Swisscom und Oracle und ein hoch motiviertes Team hinter den beiden Gründern sollen der App zum weiteren Erfolg verhelfen. Um die laufende Finanzierungsrunde abzuschliessen, möchten Leonardo und Sven die Löwinnen und Löwen zu einem Investment von 155’000 Franken gegen fünf Prozent Firmenanteile überzeugen. Es folgten zunächst die üblichen Fragen nach Umsatz und Positionierung. Wie lässt sich zum Beispiel «Rumhängen» kommerzialisieren? Die beiden wurden nicht müde, die Einzigartigkeit und den Fokus auf die junge Zielgruppe ab 14/15 Jahren zu betonen. Bettina Hein preschte gleich vor und bot das gewünschte Investment, Roland Brack bot ebenfalls 155’000, auch Tobias Reichmuth zeigte sich überzeugt und machte dasselbe Angebot. Die beiden begeisterten auch Lukas Speiser mit ihrer Energie. Sie hatten dann die Qual der Wahl und entschieden sich für Bettina Hein und Lukas Speiser. Damit gingen die Jungunternehmer gleich mit dem Doppelten des Angestrebten aus dem Studio.

Viel Goodwill, aber trotzdem kein Deal

Marcel Roesch aus Thun ging «help2type», einer Tipphilfe für Sehbehinderte, ins Rennen. Sein Startup ermöglicht blinden und sehbehinderten Menschen das Tippen auf ihrem Smartphone. Gründer Marcel Roesch ist selbst fast blind. Er hat eine fühlbare Tastatur entwickelt, die an jedem Smartphone befestigt werden kann. Die Verbindung erfolgt über Bluetooth und funktioniert sowohl für iOS und Android. Das Produkt klingt vielversprechend. Sein Ziel: In der Höhle der Löwen einen strategischen Partner finden: 20 Prozent für 280’000 Franken lautete Marcel Roeschs Vorstellung. Und das Potenzial, das er in seinem Pitch erläuterte, scheint gross: Allein in der Schweiz gebe es 300’000 Betroffene. Bei einem Verkaufspreis von 200 Franken ergäbe das ein Volumen von 60 Millionen Franken. Den Einstandspreis bezifferte Marcel Roesch mit etwas mehr als 70 Franken. Wie so oft war es Tobias Reichmuth, der den schönen Zahlen etwas auf den Zahn fühlte. Was ihn etwas frappierte, war die relativ geringe Anzahl verkaufter Geräte innerhalb der letzten zwei Jahre. Auch der hohe Preis sorgte für Fragezeichen. Oder ist das Bedürfnis innerhalb der Zielgruppe doch nicht so hoch? Lukas Speiser lobte zwar das Produkt, sah es aber für sich nicht als Investment-Case. Ins gleiche Horn stiess Tobias Reichmuth. Anja Graf sagte, sie würde das Produkt zwar kaufen, doch für ein Investment stimmten für sie die finanziellen Proportionen ebenfalls nicht. Jürg Schwarzenbach stellte sich immerhin zur Verfügung, mit dem Gründer mal eine Auslegeordnung zu machen. Doch ein Investment gab es auch von ihm nicht, wie auch nicht von Roland Brack. Fazit: Viele lobende Worte, und dem einen oder anderen Investor blutete auch das Herz, eine Absage erteilen zu müssen, weil halt die Verkaufszahlen nicht überzeugend waren.

Eine trendige Idee findet Gefallen bei den Löwinnen und Löwen

Sarah von Aesch und Raphaell Schär aus Brugg (AG) präsentierten anschliessend den Online-Garten «MyFeld». Das funktioniert so: Das Start-up verkauft jede Saison Gartenflächen, auf der die Kunden online bestimmen, was angepflanzt werden soll. Das Gemüse bekommen sie dann nach Hause geliefert – auch die krummen nicht nur die geraden Rüebli. Die Zielgruppe: Alle, die gerne selbst gezogenes Gemüse essen, aber über keinen eigenen Garten verfügen. Und nicht zuletzt möchte «MyFeld» helfen, den Foodwaste zu reduzieren. Ihr Kapitalbedarf, mit dem sie die Löwin und Löwen konfrontierten: 375’000 für fünf Prozent Firmenanteile. Damit wollen sie 1 Prozent Marktanteil am gesamten Gemüsemarkt der Schweiz erreichen.

Sympathischer Business Case: MyFeld mit Sarah von Aesch und Raphaell Schär stiessen bei den Löwinnen und Löwen auf positive Resonanz. (Bild: Filip Stropek / CH Media)

Für ihr Konzept ernteten die beiden Lob von den Löwinnen und Löwen. Seit 2020, dem Gründungsjahr, wurde ein Umsatz von 120’000 Franken erzielt (Saison 2021). Dann die kritischen Fragen der Investoren: Jürg Schwarzenbach etwa hinterfragte die hohe Bewertung. Und auch die Umsatzentwicklung sorgte etwas für Stirnrunzeln. Anja Graf zweifelte an der Skalierbarkeit und stieg aus. Lukas Speiser hieb in die gleiche Kerbe und verzichtete ebenfalls auf ein Investment. Tobias Reichmuth hingegen machte ein Angebot: 375’000, aber gegen 10 Prozent Beteiligung. Auch Roland Brack und Jürg Schwarzenbach waren gemeinsam für dasselbe Angebot bereit. Sarah und Raphaell wollten aber lieber Roland Brack zusammen mit Tobias Reichmuth. Jürg Schwarzenbach zog sich dann zurück und liess den beiden anderen Löwen den Vortritt. So kam dann ein Deal zustande.

Und nochmals ein «Leider nein»

«SavaSano Natur Pur» – hinter dieser Linie für Naturkosmetik steht Sandro Savastano aus Zug. Der Jungunternehmer stellt qualitativ hochwertige Naturkosmetik und Naturöle her: aus biologischen Zutaten, von Hand, ohne Wasser und Konservierungsstoffe. Der Gründer will künftig stromfrei produzieren, eine Arzneimittel-Zulassung erhalten – und ein Business-Einhorn werden. Dafür möchte Sandro, der sein Pharmazeutik-Studium zu Gunsten seiner Geshäftsidee abgebrochen hat, ein Investment von 250’000 Franken gegen zehn Prozent Firmenanteile. Die Löwinnen und Löwen machten dann gleich die Probe aufs Exempel: Wie fühlen sich die Produkte auf der Haut an? Doch viel mehr interessierte die Investoren auch die Kostenstruktur. Und diese hatte es in sich: Die Herstellungskosten bewegen sich zwischen 33 und 56 Franken, die Preisspanne zwischen dem günstigsten und dem teuersten Produkt liegt zwischen 88 und 216 Franken. Bei der Grösse – oder sollte man eher von «Kleinheit» – der gezeigten Döschen doch recht grosse Summen, wie die Löwinnen und Löwen konstatieren mussten. Gefragt nach der Zukunft und dem genaueren Verwendungszweck des Investments schienen die Antworten von Sandro doch etwas sehr vage. Und dann noch die Vision eines Business-Einhorns? Jürg Schwarzenbach empfahl, sich erst mal um ein passendes Team zu kümmern. Trotz Lob für die Hochwertigkeit der Produkte war am Schluss niemand zu einem Investment bereit. Zumal die eigentliche Firma durch Sandro Savastano erst kürzlich gegründet worden war. Der Zeitpunkt und die schwere Skalierbarkeit erwies sich da wohl als zu «investitionsfeindlich».

Den Geschmack getroffen

Schweizer Hummus von fabas: Dahinter stehen Anik Thaler und Tobias Vogel aus Dietikon (ZH). «Radikal lokal», lautet das Motto des Start-ups, das Hummus aus Schweizer Hülsenfrüchten produziert. Das Gründer-Duo kennt alle Bauern persönlich und findet «the grow must go on». 100’000 Franken gegen zehn Prozent Firmenanteile: Das war der Kapitalbedarf, mit denen die Beiden sich in die Höhle der Löwen wagten. Mit diesem Investment möchten sie die Marke und das Produkt in der Schweiz bekannter machen. Während der Degustation zeigten sich die Löwinnen und Löwen überrascht, wie gut ihnen der Hummus schmeckt. Dann ging es aber wieder um die Zahlen. Anja Graf fragte nach dem Pricing. Es stellte sich heraus, dass die Margen noch etwas tief sind. Der Umsatz wurde von Anik und Tobias mit 75’000 Franken angegeben, Tendenz steigend, nachdem u.a. Alnatura das Produkt ins Sortiment aufgenommen hat. Um das ganze Team und den Overhead refinanzieren zu können, bräuchte es aber einen Umsatz von 800’000 Franken bis zu 1 Million.

Es folgte die Bewertungsrunde: Lukas Speiser sah Probleme bei der Skalierbarkeit und hielt fest, dass sich das Produkt vor allem auf eine Nische beschränkt. Er stieg deshalb aus. Patrick Mollet findet das Produkt zwar toll, wollte aber nicht investieren. Roland Brack stieg ebenfalls aus mangels Expertise im Foodsektor. Anja Graf wiederum zeigt sich sehr angetan und bot die geforderten 100’000 Franken. Jürg Schwarzenbach wäre wohl ebenfalls zu einem Angebot bereit gewesen. So kam es dann zum Deal zwischen der Löwin Anja Graf und den Jungunternehmern.

Save the best for last: Wenn sich Löwinnen und Löwen fast um ein Investment balgen

«Re-Zen», so lautet der Brand für die portable Sprudelwasser-Flasche von Christian Kaeser und Linus Lingg aus Aarau (AG). Die ehemaligen ETH-Studenten haben eine Flasche entwickelt, mit der man unterwegs sein eigenes Sprudelwasser herstellen kann – ganz ohne PET und Einwegplastik. Selbstbewusst und mit einer – von ihnen selbst zugegebenen hohen – Bewertung stiegen sie in die Höhle der Löwen: 100’000 Franken gegen einen Firmenanteil von 1,6 Prozent. Roland Bracks Stirn legte sich bereits in Falten… Das Produkt hat es im wahrsten Sinn des Wortes in sich: Eine Flasche mit Modulen bzw. Adaptern für Sprudeln, Geschmack oder auch Wasserreinigung wurde den Löwinnen und Löwen präsentiert. Aber wollen Herr oder Frau Schweizer auch unterwegs Sprudelwasser trinken? Zunächst waren da auch die Löwinnen und Löwen skeptisch. Doch Tobias Reichmuth musste anerkennen, dass das Pricing doch recht attraktiv ist gegenüber Sprudelwasser aus dem Handel. Denn 15 Rappen für 3 oder 5 dl sind doch recht günstig, wie Christian und Linus vorrechneten. Und ein weiterer Clou: Für das Erzeugen von Sprudel setzen die beiden zudem auf handelsübliche CO2-Kapseln wie z.B. von Sodastream. Doch der Preis einer Flasche beläuft sich gleichwohl auf 100 Franken. Tobias Reichmuth lobte aber die Hochwertigkeit. «Eine brillante Idee», hielt er fest. Dann folgt aber doch noch die Frage nach der hohen Bewertung. Diese beruhe auf dem Potenzial und den zu erwartenden Einnahmen. «Das hören wir von allen Startups hier immer», so die vernichtende Replik von Bettina Hein. Doch dann lieferten Christian und Linus Zahlen nach: 1 Million bis Ende 2022, 3 Millionen bis Ende 2023 und bis 2025 wollen sie 115’000 Einheiten verkauft haben mit 20,5 Millionen Umsatz. Tobias Reichmuth fragte dann: Weshalb nur 100’000 Franken Kapitalbedarf? Er machte deshalb ein Angebot: 200’000 Franken gegen 3,2 Prozent Firmenanteil. Bettina Hein und Roland Brack waren sogar bereit, gemeinsam mit 300’000 für 4,8 Prozent einsteigen. Am Schluss blieb, weil Lukas Speiser nicht mitmachen wollte, noch Jürg Schwarzenbach übrig. Tobias Reichmuth bot sogleich an, sich mit ihm für ein Angebot von 500’000 Franken zusammenzutun. Es entwickelte sich fast so etwas wie eine «Angebots-Schlacht», was in der Sendung doch recht selten vorkommt. Am Schluss standen zwei Angebote im Raum: 400’000 zu 6,4 Prozent «flat» von Bettina Hein und Roland Brack gegen ebenfalls 400’000 Franken zu 6,4 Prozent, gedacht als «convertible loan» von Tobias Reichmuth und Jürg Schwarzenbach. Doch die beiden Gründer sahen die Chance: Weshalb nicht gleich heute den buchstäblichen Löwenanteil für eine grosse Finanzierungsrunde sichern? So kam es dann auch: Die vier erwähnten Löwinnen und Löwen spannten zusammen und sprachen gemeinsam 800’000 Franken Kapital gegen einen Firmenanteil von 14 Prozent. Somit war der Deal des Abends perfekt.

Update 22. Oktober 2022:

Nach der Sendung haben die beiden Firmengründer das Angebot der vier Löwen dann aber doch noch ausgeschlagen. Wie zu erfahren war, habe das Jungunternehmen einen anderen Investor gefunden, der den Vorstellungen besser entsprochen habe.

Weitere Informationen zu den nächsten Sendungen: https://www.oneplus.ch/detail/1000604

Lyreco weiht Solarstromanlage ein

Die Lyreco Switzerland AG liefert täglich rund 7’000 Kundenbestellungen aus. Nun wurde eine Solarstromanlage auf den Dächern des Logistikzentrums in Dintikon eingeweiht.

Feierliche Einweihung der Solarstromanlage auf dem Dach des Logistikzentrums von Lyreco. (Bild: Lyreco)

Zum Jahresbeginn berichtete Lyreco zum ersten Mal über den Bau der eigenen Photovoltaikanlage. Seitdem hat sich einiges getan auf den Dächern in Dintikon: Am 11. Oktober 2022 konnte die Anlage feierlich eingeweiht werden und erzeugt fortan rund 1 Mio. kWh pro Jahr an grünem, klimaneutralem Strom für die Logistik.

Solarstromanlage mit über 5400 m2 Fläche

Die feierliche Einweihung der Anlage erfolgte mit Erwin Fries, dem COO der Lyreco Switzerland AG und Peter Dietiker, dem Leiter Geschäftsentwicklung Solar von Romande Energie sowie allen am Projekt Beteiligten. «Wir freuen uns, dass wir unseren Energiebedarf fortan zu 40 % selbst decken können, die restlichen 60 % fliessen direkt in das örtliche Stromnetz von Romande Energie», so Erwin Fries. Mit der neu errichteten Anlage, bestehend aus rund 3000 Solarpaneelen auf einer Gesamtfläche von 5424 m2, können pro Jahr 1,1 Gigawattstunden Strom erzeugt werden, was einem Bedarf von rund 450 Wohnungen entspricht. Damit leistet Lyreco einen entscheidenden Beitrag zur Verkleinerung des ökologischen Fussabdruckes sowie zur Reduktion von klimaschädlichen CO2-Emissionen durch Energieerzeugung.

Ganz im Sinne der Nachhaltigkeitsstrategie

„Nachhaltigkeit ist in unserer Unternehmensphilosophie fest verankert“, schreibt Lyreco dazu. Deshalb setze sich das Unternehmen konsequent dafür ein, den ökologischen Fussabdruck weiter zu minimieren und seinen CO2-Ausstoss zu senken. Zum Beispiel mit dem umweltfreundlichen Transport via Schiene mit der SBB Cargo, per E-Van oder Cargo-Bike – sowie mit den robusten und klimaneutralen Mehrwegboxen aus rezykliertem Material, die im Schnitt bis zu fünfmal im Einsatz sind. „Unser Ziel bis 2026 ist es, dass unsere Firmenfahrzeuge, Geschäftsreisen und Firmeneinrichtungen klimaneutral sind. Mit ökologisch produziertem Strom aus Sonnenenergie kommen wir diesem Ziel einen bedeutenden Schritt näher“, heisst es dazu weiter.

Quelle: Lyreco

The post Lyreco weiht Solarstromanlage ein appeared first on Organisator.

Kategorien

Allgemein

Die Top 5 Tech-Trends für 2023

Die Management- und Technologieberatung BearingPoint hat über 1200 Technologie-Beraterinnen und -Berater zu den wichtigsten Tech-Trends für 2023 befragt. Fünf Trends stechen heraus.

Die wichtigsten Tech-Trends im Jahresvergleich. (Grafik: BearingPoint)

Laut der Management- und Technologieberatung BearingPoint werden folgende 5 Tech-Trends im nächsten Jahr besonders im Fokus der Unternehmen stehen: Generative KI, Metaverse, Cloud-native Plattformen, Embedded Data & Analytics und Zero Trust at Scale. Um diese Trends herauszufinden, wurden über 1200 Technologieberaterinnen und -berater befragt.

KI immer noch Nr. 1 bei den Tech-Trends

Den Umfrage-Teilnehmenden zufolge ist Künstliche Intelligenz (KI) immer noch der Top-Trend, nur mit einem neuen Fokus als im Jahr zuvor. Metaverse ist in diesem Jahr neu in die Liste der Top Tech-Trends hinzugekommen – diesem Trend wird auch eine wichtige Rolle dabei zugeschrieben, Unternehmen nachhaltiger zu machen. Embedded Data & Analytics stehen das zweite Jahr in Folge auf Platz 4.

Stefan Pechardscheck, Globaler Leiter Technology bei BearingPoint, kommentiert die Erkenntnisse wie folgt: „Unsere neuen Technologietrends geben Antworten auf die dringendsten Herausforderungen für Unternehmen. Unsere Top-5-Technologietrends für 2023 sind echte Game-Changer und können die Grundlage für neue Geschäftsmodelle sein. Neue Trends wie das Metaverse – in dem Digitales und Reales miteinander verschmelzen – werden ebenso eine grosse Rolle in der Gesellschaft spielen wie Nachhaltigkeit durch Substitution oder Optimierung. Unsere Kunden können von all diesen Technologien profitieren. Die digitalen Werkzeuge werden immer besser, die Möglichkeiten vielfältiger und die Unternehmen haben mehr Potenzial, Werte zu schaffen.“

1. Generative KI – beschleunigte Innovation durch neue Daten

Generative KI ist ein weit gefasster Begriff, der jede Art von Künstlicher Intelligenz beschreibt, die Lernalgorithmen verwendet, um neue digitale Objekte wie Bilder, Videos, Audio, Text und Code zu erzeugen. Der Zweck eines generativen KI-Modells besteht darin, synthetische Daten zu erzeugen und das Modell anzulernen, Schlussfolgerungen über die wichtigsten Trainingsdaten zu ziehen.

Während generative KI oft mit Deep Fakes in Verbindung gebracht wird, spielt die Technologie eine immer wichtigere Rolle bei der Automatisierung der sich wiederholenden Prozesse, die bei der digitalen Bild- und Audiokorrektur verwendet werden. Generative KI wird auch experimentell in der Fertigung als Werkzeug für Rapid Prototyping und in der Wirtschaft zur Verbesserung der Data Augmentation für die Prozessautomatisierung (RPA) eingesetzt.

Tomas Chroust, Partner bei BearingPoint: “KI-Lösungen machen nicht nur Prognosen, sondern können auf Basis vorhandener Daten neue Ideen generieren. Künstliche Intelligenz eröffnet somit neue Dimensionen der Innovation.”

2. Metaverse – Verschmelzung von Digitalem und Realem

Das Metaverse lässt die Grenzen zwischen der physischen und der digitalen Welt, zwischen der tatsächlichen und der virtuellen Realität verschwimmen – ein Netzwerk virtueller 3D-Welten, in dem VR- und AR-Headsets soziale Verbindungen ermöglichen. Das Metaverse ist ein beständiges, lebendiges digitales Universum, das dem Einzelnen ein Gefühl der Handlungsfähigkeit, der sozialen Präsenz, ein gemeinsames räumliches Bewusstsein und die Möglichkeit zur Teilnahme an einer umfassenden virtuellen Wirtschaft mit tiefgreifenden gesellschaftlichen Auswirkungen bietet.

Darüber hinaus kann das Metaverse bei der ökologischen Transformation helfen, indem es dabei hilft, CO2-Emissionen zu verringern – sei es durch den Ersatz von physischen Gütern und Meetings durch digitale Lösungen, durch den Ersatz realer Präsenz durch virtuelle Interaktionen oder durch digitale Zwillinge, die uns helfen werden, die physische Welt zu optimieren.

3. Cloud-native Plattformen – neue Wege bei der Produktentwicklung

Da die meisten öffentlichen und privaten Organisationen ihre Alt-Informationssysteme nach dem 6R-Modell (Rehost, Replatform, Repurchase, Rearchitecting, Retire and Retain) in die Cloud migriert haben, setzen die Entwicklungsteams nun Cloud-Frameworks und -Plattformen ein, um neue Anwendungen zu entwickeln. Diese neue Herangehensweise an die Produktentwicklung wird durch traditionelle Cloud-Versprechen, wie beschleunigte Produktentwicklungszyklen, skalierbare verwaltete Dienste, innovative Cloud-Funktionen (serverlos, maschinelles Lernen, fortschrittliche Analysen) und nachhaltige, widerstandsfähige und hochautomatisierte Technologien angetrieben.

Diese Revolution bei der Entwicklung neuer Anwendungen bringt Herausforderungen in Bezug auf das Änderungs-, Anbieter- und Kostenmanagement mit sich und wirkt sich stark darauf aus, wie IT-Organisationen Talente und Unternehmenskultur steuern.

4. Embedded Data & Analytics – kein Erfolg ohne umsetzbare Anwendungsfälle

Erfolgreiche Unternehmen verfolgen einen ganzheitlichen Ansatz und binden Daten und Analysen kontinuierlich in ihr Geschäft ein. Sie haben zudem ein Auge auf neue Trends und passen sich diesen entsprechend an. Dabei bewegen sie sich aber immer entlang einer Roadmap mit Initiativen und Anwendungsfällen, die sie zu ihren Zielen führen. Unternehmen müssen umsetzbare Anwendungsfälle definieren und priorisieren und mit einem ganzheitlichen Plan arbeiten. Ohne solche Anwendungsfälle und einen entsprechenden Plan wird die Datenanalyse nicht weit führen.

5. Zero Trust at Scale – Cybersicherheit als Kern der Informationssicherheit-Architektur

Unternehmen operieren zunehmend in komplexen Geschäftsökosystemen. Diese erfordern Verbindungen zu IT-Ressourcen einer Vielzahl von Benutzern aus verschiedenen Organisationen, die sich von jedem Ort und von jedem Gerät aus verbinden. All dies geschieht vor dem Hintergrund einer explosionsartigen Zunahme von Cyber-Bedrohungen, die die Förderung von Zero Trust als zentrales Architekturprinzip erforderlich machen. Deshalb müssen Chief Information Security Officer umfassende, dynamische und granulare Identitäts- und Zugangskontrolllösungen in grossem Umfang implementieren.

Quelle: BearingPoint

Schweizer Uhrenindustrie: Online-Handel wird sich bis 2030 verdoppeln

Zwei von fünf Konsumentinnen und Konsumenten kaufen eine Uhr lieber online als im Laden, der Online-Uhrenmarkt wird sich daher gemäss der neuen Deloitte Uhrenstudie bis zum Ende dieses Jahrzehnts verdoppeln. Gleichzeitig will knapp ein Drittel (31%) der Befragten in den nächsten zwölf Monaten eine gebrauchte Uhr erwerben.

Eine Studie zur Schweizer Uhrenindustrie zeigt: Vintage-Uhren stehen immer höher im Kurs. (Bild: Pixabay.com)

Das Beratungs- und Wirtschaftsprüfungsunternehmen Deloitte hat zum neunten Mal eine grosse Studie zur Schweizer Uhrenindustrie veröffentlicht. Sie basiert auf einer Onlinebefragung von 70 leitenden Führungskräften der Branche, die zwischen Mitte August und Mitte September 2022 durchgeführt wurde, ergänzt durch Interviews mit Branchenexpertinnen und -experten. Gleichzeitig führte Deloitte eine Onlineumfrage unter 5’579 Konsumentinnen und Konsumenten in der Schweiz und in den grössten Exportmärkten der Schweizer Uhrenindustrie durch: China, Deutschland, Frankreich, Grossbritannien, Hongkong, Italien, Japan, Singapur, Vereinigte Arabische Emirate und USA. Die Studie verfolgt nach eigenen Angaben einen unabhängigen Ansatz und stützt sich auch auf interne Recherchen von Deloitte.

Schweizer Uhrenindustrie zwischen Wachstum und Unsicherheit

Die Mehrheit (57%) der in der Studie befragten Führungskräfte aus der Uhrenindustrie beurteilt die Aussichten für die Branche im nächsten Jahr trotz der steigenden Inflation und der geopolitischen Turbulenzen als positiv. Dies ist ein deutlicher Rückgang gegenüber dem letzten Jahr, als über drei Viertel (77%) die Aussichten positiv einschätzten. Darüber hinaus geben fast 80 Prozent der Führungskräfte in der Uhrenindustrie an, dass die durch den Krieg in der Ukraine und die Spannungen zwischen China und den USA verursachte geopolitische Unsicherheit die Aussichten ihres Unternehmens erheblich belastet.

Mit Blick auf das Wachstum halten die meisten Führungskräfte der Branche die USA, die gemessen am Exportvolumen bereits jetzt der bedeutendste Markt für die Schweizer Uhrenindustrie sind, für den nächsten grossen Wachstumsmarkt, gefolgt von Indien und China. Die Wachstumserwartungen fallen aber je nach Region sehr unterschiedlich aus: Für Hongkong beispielsweise wird ein weiterer Rückgang oder eine Stagnation erwartet, und lediglich 57 Prozent rechnen mit einem Wachstum des chinesischen Marktes. Im Gegensatz dazu gehen mehr als drei Viertel (77%) davon aus, dass der Markt in Nordamerika weiterwachsen wird.

Uhren werden vermehrt im Internet gekauft

Gemäss der vorliegenden Studie zur Schweizer Uhrenindustrie würden 40 Prozent aller Konsumentinnen und Konsumenten und 45 Prozent der Befragten unter 40 Jahren eine neue Uhr am ehesten im Onlinehandel erwerben. Dennoch sind der meisten Führungskräfte in der Uhrenindustrie überzeugt, dass traditionelle Uhrengeschäfte in naher Zukunft die bedeutendste Verkaufsplattform bleiben werden.
«Zwei von fünf Konsumentinnen und Konsumenten ziehen es vor, ihre Uhren online zu kaufen. Um die Erwartungen ihrer Kundschaft zu erfüllen, ist es daher von grundlegender Bedeutung, dass die Uhrenindustrie ihr Online-Angebot deutlich ausbaut und ihr bereits reichhaltiges Offline-Angebot ergänzt», betont Karine Szegedi, Leiterin Konsumgüterindustrie und Mitglied der Geschäftsleitung bei Deloitte Schweiz. «Nach unseren Schätzungen dürfte sich der Anteil der online erworbenen Uhren bis 2030 auf 30 Prozent verdoppeln.»

Uhren werden vermehrt als Investment gesehen

Fast ein Viertel der Befragten (23%) kauft Uhren zu Investitionszwecken, um sie anschliessend weiterzuverkaufen. Singapur (33%), Hongkong (32%) und China (29%) liegen an der Spitze. Möglicherweise erklärt dies auch, warum Konsumentinnen und Konsumenten in einigen asiatischen Märkten eher bereit sind, mehr Geld für neue Uhren auszugeben. So ist in China beispielsweise über ein Drittel (35%) bereit, CHF 5’000 oder mehr für eine neue Uhr zu zahlen, verglichen mit 8 Prozent in der Schweiz und lediglich 2 Prozent in Frankreich. 36 Prozent der Befragten, die Uhren als Investition kaufen, geben an, sie zu einem höheren Preis weiterverkaufen zu wollen. 33 Prozent möchten dadurch ihr Anlageportfolio diversifizieren. Vor allem die Konsumentinnen und Konsumenten in China sind an einer Diversifikation ihres Portfolios durch den Erwerb von Uhren interessiert (55%). «Insbesondere in einem volatilen Marktumfeld mit hohem Inflationsdruck werden Luxusuhren als verlässliche Wertanlagen betrachtet», erklärt Karine Szegedi. «Die durch Lieferkettenprobleme und das aktuelle Wirtschaftsumfeld verursachte Knappheit an Luxusuhren zieht einen Kundenkreis an, der in der Hoffnung investiert, die Uhren zu einem höheren Preis wiederverkaufen zu können.»

Der Secondhand-Markt wächst weiter

Da fast ein Drittel der befragten Kundinnen und Kunden (31%) plant, im kommenden Jahr eine Uhr aus zweiter Hand zu erwerben und Unternehmen ihre eigenen Vertriebskanäle für Gebrauchtuhren aufbauen, gewinnt das Segment zusehends an Bedeutung. Secondhand-Uhren werden vor allem bei Millennials und in der Generation Z immer beliebter: 48 Prozent von ihnen geben an, sich für eine solche Uhr zu interessieren. Die meisten Befragten motiviert dabei insbesondere die Möglichkeit, eine Luxusuhr zu einem günstigeren Preis kaufen zu können (44%). Andere nutzen die Gelegenheit, ein Uhr zu kaufen, die nicht mehr hergestellt wird (29%), oder entscheiden sich aus Gründen der Nachhaltigkeit für eine Secondhand-Uhr (21%).

Wie wahrscheinlich ist es, dass Sie in den nächsten zwölf Monaten eine gebrauchte Uhr kaufen werden? Prozentualer Anteil «sehr/eher wahrscheinlich». (Grafik: Deloitte)

Die befragten Führungskräfte schätzen den Sekundärmarkt noch positiver ein als im vergangenen Jahr. Mehr als 70 Prozent sind der Meinung, dass der Secondhand-Markt einen positiven Einfluss auf Markenwert und -wahrnehmung hat, und begrüssen den Nebeneffekt, den er auf die Bekanntheit und Sichtbarkeit der Uhrenindustrie insgesamt hat. «Der Markt für Gebrauchtuhren weist ein enormes Wachstumspotenzial auf», sagt Karine Szegedi. «Mit Blick auf die aktuellen Trends und die Tatsache, dass die Marken weiterhin in diesen Bereich investieren, erwarten wir für die kommenden Jahre eine deutliche Zunahme des Marktvolumens von aktuell 20 Milliarden Franken. Bis zum Ende des Jahrzehnts dürfte es 35 Milliarden Franken erreichen, was mehr als der Hälfte des Primärmarktes entsprechen würde.»

Schweizer Uhrenindustrie unternimmt mehr für Markenimage oder Nachhaltigkeit

Für ein Viertel der Befragten ist der Besitz einer Armbanduhr in den letzten fünf Jahren wichtiger geworden. Bei Millennials (35%) und in der Generation Z (33%) ist dieser Anteil sogar noch höher. Da mehr jüngere Menschen Interesse an Uhren zeigen, liegt die Vermutung nahe, dass der Aspekt der Nachhaltigkeit an Bedeutung gewinnt. Doch lediglich 32 Prozent der Befragten geben an, dass sie Nachhaltigkeit für wichtiger halten als das Markenimage. Der gleiche Anteil erklärt, dass für sie Nachhaltigkeit nicht wichtig ist, wenn ihnen die Uhr gefällt. Über ein Fünftel (21%) gibt an, dass das Markenimage wichtiger ist als Nachhaltigkeit.

Dennoch herrscht in der Uhrenindustrie ein klarer Konsens, dass sie ihren Beitrag zu einer nachhaltigeren Zukunft leisten muss. Viele Marken haben bereits Schritte in diese Richtung unternommen. Für die meisten Führungskräfte (64%) sind die ethische Rohstoffbeschaffung und die Menschenrechte die wichtigsten Nachhaltigkeitsaspekte, gefolgt von Berichterstattung und Compliance (21%) sowie Verpackungen (12%). «Die Schweizer Uhrenindustrie ist zwar in der Tradition verankert, zählt aber dennoch zu den innovativsten Branchen», so Karine Szegedi. «Dieser Innovationsgeist war entscheidend, um neue Materialien zu finden, die kreislauffähiger und nachhaltiger sind und eine bessere Umweltbilanz aufweisen.»

Quelle und weitere Informationen: Deloitte

get_footer();