TEDx zu Digital Leadership: Digitale Transformation bedeutet steter Wandel

Die Schweizer Wirtschaft braucht dringend mehr Digital Leaders: Die Studiengruppe des Executive MBA Digital Leadership der HWZ organisiert im Rahmen ihrer Weiterbildung den nächsten TEDx-Event. Am Samstag, 26. November 2022, präsentieren zehn namhafte Speakerinnen und Speaker in einem hybriden Anlass zum Thema «Enrich your mind» innovative Storys und Ansätze zur digitalen Transformation unserer Wirtschaft.

Die HWZ organisiert den TEDxHWZ-Event «Enrich your mind» 2022. (Bild: HWZ)

Unter der Leitung der Digital Leadership Expert:innen Sunnie J. Groeneveld, Manuel P. Nappo und Urs Bucher bestreiten Führungskräfte, Lifelong Learners und Digital Transformation Expert:innen den dritten TEDxHWZ. Auch in diesem Jahr wird dieser TEDx in hybrider Form an der HWZ mit beschränkter Platzzahl und online via Livestream durchgeführt. Mit zehn Beiträgen zum Thema «Enrich your mind» werden am Samstag, 26. November 2022, versierte Speakerinnen und Speaker ihr Publikum mit spannenden Storys und bahnbrechenden Ideen inspirieren und begeistern. Das Publikum profitiert bei dieser hybriden Veranstaltung von den zahlreichen Diskussionsthemen sowie von der Möglichkeit, sich interaktiv mit Teilnehmenden sowie Referent:innen in digitalen Diskussionsforen live auszutauschen. Eine personelle Vernetzung im Hinblick auf zukünftige Kooperationsmöglichkeiten wird so gefördert.

Welche Ziele verfolgt TEDxHWZ?

Im Rahmen des Executive MBA Digital Leadership HWZ organisieren Studierende ihren eigenen TEDx (Hochschul)-Event. Damit ist die HWZ die erste Schweizer Hochschule, welche diese Herausforderung als festen Bestandteil im Lehrplan eines Studiengangs eingebaut hat. Dozierende und Studiengangsleiter:innen inspirieren und motivieren die Teilnehmer:innen des Executive MBA Digital Leadership, eine eigene Perspektive für Führungskompetenzen in einer digitalen Zukunft zu entwickeln. Als Digital Leader will das TEDxHWZ 2022-Team dem interessierten Publikum Ideen präsentieren, die es wert sind, weitergegeben zu werden. Der Event besteht aus einer Reihe von Vorträgen und Performances im bekannten TED(x)-Format.

In diesem Jahr widmet sich TEDxHWZ der heutigen Realität, die von turbulenten Ereignissen geprägt ist, und damit zur neuen Normalität wird. Es geht dabei um eine Vielzahl von Herausforderungen, die dabei wechselseitigen Einfluss nehmen. Das wiederum erfordert individuelle Resilienz. Die Bewältigung dieser Herausforderungen erfordert eine neue Herangehensweise und Denkweise. Kollaborative, interdisziplinäre Teams mit ihrer kollektiven Intelligenz sind am besten geeignet, komplexe Aufgaben im systemischen Kontext zu lösen. Permanente Veränderung und Anpassung wird gefordert, was lebenslanges Lernen zur Daueraufgabe werden lässt.

Namhafte Speaker:innen auf der Bühne

Die zehn Referent:innen zeigen mit ihren spannenden Geschichten und Ideen auf, wie wichtig es ist, bei der Gestaltung unserer Zukunft unterschiedliche Perspektiven einzunehmen. Unter anderem wird Nicolas Huxley als Speaker auftreten. Er ist Unternehmer, der in Kambodscha das Recycling-Unternehmen Elephbo, die Kreislaufwirtschafts-App TauschToni und ein nachhaltiges Gadget-Start-up namens LilyBeKind gegründet hat. Er versteht sich als Abenteurer, der bereits vier Kontinente mit dem Fahrrad bereist hat, und er setzt sich leidenschaftlich dafür ein, in Entwicklungsländern etwas zu bewirken. In seinem Referat wird er aufzeigen, wie der Mangel an Konzentration ein Risiko für jeden begeisterten Menschen, neugierigen Schöpfer und Unternehmer ist. «Der Eifer, Neues aufzubauen und Chancen rasch zu ergreifen, birgt Fallstricke, die häufig unterschätzt werden. Besonders in den Anfangsjahren von Start-ups lauern an jeder Ecke Gefahren, die effizient umrundet werden wollen», betont Nicolas Huxley. Nicolas Huxley berichtet über den Balanceakt des Pivotings und des Durchhaltens auf der Grundlage authentischer Erfahrungen aus seiner unternehmerischen Reise. «Fokussierung ist der Schlüssel zu magischen Synergien, sie ist die fundamentale Basis, um die Go-to-Person zu werden, die für ein Thema bekannt ist, und plötzlich verbinden sich die Punkte von selbst», unterstreicht Nicolas Huxley.

Weiter wird Suba Umathevan auf der TEDx-Bühne stehen. Sie besitzt einen Master-Abschluss in Internationalen Beziehungen mit Spezialisierung auf internationales Recht vom Graduate Institute of International and Development Studies in Genf. In ihrer mehr als zehnjährigen Karriere im Non-Profit-Management konzentrierte sie sich auf die Rechte von Frauen und Kindern. Sie leitete zudem Entwicklungsprogramme in vielen Ländern Afrikas, Asiens und Südamerikas und formulierte Strategien, die Managern helfen, globale Megatrends zu erkennen und sich auf Veränderungen vorzubereiten. Bevor Suba Umathevan zur DROSOS FOUNDATION kam, leitete sie Plan International Schweiz, eine Organisation, die sich für die Rechte von Kindern und die Chancengleichheit von Mädchen einsetzt. Suba Umathevan ist Mitglied der Versammlung des Internationalen Komitees vom IKRK. Sie wird darüber berichten, wie sie mit ihrer kulturellen Identität und Vielfalt umgeht. «Was ich in ihrer Kindheit als Schwäche empfand, hat sich durch die eigene Authentizität in Stärken verwandelt. Die Auseinandersetzung mit der eigenen Geschichte hat dazu beigetragen, kulturelle Barrieren und soziale Normen zu überwinden», sagt Suba Umathevan.

Auch Dr. Sarah Genner wird Teil von TEDxHWZ sein. Sarah Genner ist eine ausgewiesene Digitalexpertin, Beraterin, Vorstandsmitglied in Zürich und Studiengangsleiterin an der HWZ. Sie hat früh in Internetforschung promoviert, unterrichtet an verschiedenen Universitäten und ist Keynote-Speakerin. Sie beschäftigt sich leidenschaftlich mit digitalen Technologien und deren komplexen Auswirkungen auf die Gesellschaft und die Arbeitswelt. In ihrem TEDx-Talk zeigt sie auf, wie wir ressourcenorientiert mit den unendlichen Möglichkeiten umgehen sollten, wenn wir rund um die Uhr vernetzt sind. Es stellt sich die Frage, ob uns mehr Technologie unendlich produktiver macht. «Bei der Suche nach dem guten digitalen Leben geht es darum, die Risiken und Vorteile digitaler Technologien abzuwägen – in unserem Privatleben und bei der Zusammenarbeit in der Arbeitswelt», betont Sarah Genner.

Weitere Informationen: www.tedxhwz.ch

Ungenügende Financial Literacy: Geldanlageprodukte werden zu wenig verstanden

Gemäss einer Umfrage des Innovationsdienstleisters Zühlke verstehen 52 Prozent laut eigenen Angaben die meisten Geldanlage-Produkte nicht. Nur ein Fünftel gibt an, Aktien zu besitzen. Und: Kundinnen und Kunden würden für Angebote und Unterstützung im Bereich der Financial Literacy auch die Bank wechseln.

Die Inflation ist in der Schweiz zwar tief und gespart wird viel, doch in Sachen „Financial Literacy“, also Kenntnisse zu Geldanlageprodukten, steht es hierzulande nicht zum besten. (Bild: Unsplash.com)

Nach der verlorenen Abstimmung über die Teilabschaffung der Verrechnungssteuer warf Bundesrat Ueli Maurer dem Schweizer Volk mangelnde Kenntnis wirtschaftlicher Zusammenhänge vor. Dass vieles, was mit Geld zu tun hat, durchaus eine gewisse Komplexität aufweist und deshalb nicht überall verstanden wird, scheint auch eine neue Studie zu belegen, welche der Innovationsdienstleister Zühlke kürzlich veröffentlicht hat. Die Befragung „Educational Banking – Mit Finanzbildung gegen die Inflation?“ wies nämlich nach, dass besonders in Sachen Geldanlegen es vielen Schweizerinnen und Schweizern an notwendigen Kenntnissen fehlt. Es scheint, dass hierzulande Nachholbedarf in sog. „Financial Literacy“ herrscht.

Für die Studie wurden in der deutschsprachigen Schweiz, in Deutschland und Österreich 2000 Bankkunden und Kundinnen im Alter von 18 bis 60 Jahren befragt. Die Befragung erfolgte im Juni 2022.

Financial Literacy in der Schweiz geringer als in Nachbarländern

Im Vergleich zu den deutschsprachigen Nachbarländern zeichnet sich die Schweiz durch eine niedrige Inflationsrate und eine hohe Sparquote aus. Geht es um die gezielte Kapitalanlage oder das Wissen darum, hat die Schweiz laut der Studie «Educational Banking – Mit Finanzbildung gegen die Inflation?» von Zühlke jedoch keineswegs die Nase vorn. So erklären – ähnlich wie in Deutschland und Österreich – 52 Prozent der befragten Bankkundinnen und Kunden im Alter von 18 bis 60 Jahren, dass sie die meisten Geldanlageprodukte nicht verstehen.

Bei der systematischen Vermögensbildung wäre Nachsitzen ebenfalls gefragt. So gibt zwar mehr als die Hälfte der Befragten an, dass sie grundsätzlich einen Teil ihres Geldes risikoreich anlegen wollen. Jedoch besitzen nur 20 Prozent der Befragten Aktien. Bei Fonds/ETFs sind es sogar nur 15 Prozent. Ein grosser Teil des Geldes hingegen liegt auf Spar- und Girokonten. Vergleichsweise hoch ist mit 17 Prozent der Anteil der Schweizerinnen und Schweizer, die Kryptowährungen im Depot haben.

Als Hauptgrund, sich gegen Aktien, Fonds und ETFs zu entscheiden, nennen die Befragten mangelndes Wissen (40 Prozent). Etwa jeder Dritte scheut das Risiko, Geld zu verlieren. Auch die Unterschiede zwischen Männern und Frauen sind laut der Umfrage deutlich. So erklären 33 Prozent der Männer, sich nicht gut genug auszukennen, um in Aktien und ETFs zu investieren, aber 46 Prozent der Frauen. Verluste scheuen 25 Prozent der männlichen und 34 Prozent der weiblichen Befragten. Männer legen laut der Studie ihr Geld auch deutlich häufiger in Aktien, Fonds oder auch Kryptowährungen an als Frauen. Während 26 Prozent der Männer in Aktien investieren, sind es bei den Frauen lediglich 15 Prozent. Bitcoin oder Ethereum haben 25 Prozent der Männer und zehn Prozent der Frauen im Portfolio.

Nur 34 Prozent der Befragten schätzen den Effekt der Inflation richtig ein

Grundsätzliche Lücken in der Financial Literacy werden in der Studie deutlich. So kennen sich zwar nach eigener Einschätzung rund 70 Prozent der Befragten sehr gut oder eher gut mit dem Thema Geldanlage aus. Nur knapp jeder Zweite kann jedoch spontan eine Frage zur Verzinsung eines Anlagebetrages richtig beantworten und nur 34 Prozent der Befragten schätzen den Effekt der Inflation korrekt ein.

Die Umfrage zeigt auch: Schweizerinnen und Schweizer sparen für Notfälle, Ferien und Altersvorsorge. Doch gerade bei letzterem hat die Hochschule Luzern in einer Studie zum Thema Altersvorsorge unlängst nachgewiesen, dass viele Schweizerinnen und Schweizer die Selbstverantwortung in Sachen finanzieller Altersvorsorge zu wenig wahrnehmen würden, weil ihnen das notwendige Wissen dazu fehle.

Kapitalanlage nennen lediglich 18 Prozent als Sparziel. Ein Viertel legt dafür monatlich mehr als 500 Franken zurück. 30 Prozent allerdings sparen weniger als 100 Franken, 10 von 100 Schweizerinnen und Schweizer schaffen nicht einmal das. Hauptgrund: «Sparen ist finanziell nicht möglich.» Dazu passt, dass viele längst die Übersicht verloren haben und ihr Geld nach Bauchgefühl ausgeben – obwohl sie eigentlich langfristig denken, möchten in finanziellen Fragen (79 Prozent). Bei steigenden Preisen und Inflationsdruck wird zudem Sparen und Geldanlegen wieder interessanter: in der Altersklasse 18 bis 29 Jahre mit 77 Prozent der Befragten am stärksten. Sie informieren sich aber eher bei Familie und Freunden (31 Prozent) als beim Bankberater (26 Prozent). Immerhin wird diesem etwas mehr Kompetenz zugesprochen (33 Prozent gegenüber 28 Prozent).

Grosses Interesse an innovativen Bankservices

Über alle Altersgruppen hinweg wünschen sich rund 60 Prozent von ihrer Bank eine aktivere Rolle beim Finanzmanagement. Dies liesse sich mittels automatisierter Services wahrnehmen, die niederschwellig beim Sparen und Geldanlegen unterstützen. So wären für drei Viertel der Befragten zum eigenen Einkaufsverhalten passende Rabattcoupons ein interessantes Angebot. Rund 70 Prozent würden es begrüssen, wenn sie gewarnt werden, wenn sie ein selbstgestecktes Ausgabenlimit erreichen. 62 Prozent würden ihre Ausgaben auf Einsparpotenziale prüfen lassen. 56 Prozent würden einen Service nutzen, bei dem beim Einkaufen die Differenz zu aufgerundeten Rechnungsbeträgen automatisch in Fonds, ETFs oder Krypto-Assets investiert wird. Ein wichtiger Hinweis für Banken: Knapp 60 Prozent der Befragten wären bereit zu einer Bank zu wechseln, die solche sogenannten Educational Banking Services anbietet, die zum bewussteren Umgang mit ihrem Geld und den Einstieg in die Kapitalanlage animieren.

„Unsere Umfrage zeigt eindrücklich, dass Schweizer Banken gut daran täten, das Thema Financial Literacy prioritär zu behandeln. Denn hier besteht tatsächliches Differenzierungspotenzial. Ihre unterschiedlichen Zielgruppen erwarten eine personalisierte Ansprache sowie neue Services und Weiterbildungsangebote –auch in Kombination mit Gamifaction-Aspekten. Auch das Metaverse bietet im Bereich der Finanzbildung neue Möglichkeiten, mit welchen sich Banken bereits heute auseinandersetzen sollten“, kommentiert Stefan Hirzel, Leiter Banking bei Zühlke Schweiz, die Ergebnisse.

Quelle: Zühlke

Werkplatz Schweiz: Energie wird zur zusätzlichen Belastungsprobe

Die aktuelle Situation im Strom- und Gasmarkt bedroht die KMU der Maschinen-, Metall- und Elektroindustrie (MEM). Um explodierende Kosten zu dämpfen und Verbote, Beschränkungen und Kontingentierungen zu vermeiden, plädiert der Arbeitgeberverband Swissmechanic für Energiespar-Vereinbarungen. Zudem fordert er vom Bundesrat und Parlament eine verlässliche und bezahlbare Energiepolitik.

Drohende Mangellagen bei Strom und anderen Energieträgern bringen den Werkplatz Schweiz in existenzielle Schwierigkeiten. (Bild: Pixabay.com)

Wie der Sauerstoff zum Atmen gehört die Energie zum Lebenselixier einer produzierenden Industrie. Die jahrzehntelange Preisstabilität und Versorgungssicherheit in der Energiebereitstellung sind durch die jüngste Entwicklung massiv in Mitleidenschaft gezogen worden. Eine aktuelle Umfrage von Swissmechanic zeigt, dass die starken Preiserhöhungen und die sich abzeichnende Energiemangel­lage für viele Betriebe eine existenzielle Bedrohung darstellt.

Situation für Werkplatz Schweiz kritisch

Über 160 Swissmechanic-Betriebe aus allen Regionen der Schweiz haben sich zu den Auswirkungen der Entwicklung der Hauptenergieträger Strom und Gas geäussert. Bei der Energiebeschaffung dominieren massive Preiserhöhungen. Für gut zwei Fünftel der KMU sind es mindestens 50 Prozent. Einige Unternehmen berichten sogar von Preiserhöhungen von über 500 Prozent, in gewissen Fällen werden sogar Erhöhungen des Stromtarifs von bis zu 1600 Prozent gemeldet.

60 Prozent der befragten Unternehmen haben zwar langfristige Verträge mit Energieversorgern abgeschlossen. Viele dieser Verträge laufen jedoch derzeit aus oder werden Ende des Jahres auslaufen. Damit wird sich die Beschaffung weiter verteuern. «Die Situation ist kritisch. Wir können diese Preise nicht an den Markt weitergeben», weiss Jürg Zwahlen, Inhaber der Birchmeier Sprühtechnik AG. «Schweizer Industrieunternehmen haben auf ausländischen Märkten durch den ständig aufwertenden Franken schon eine enorm schwierige Wettbewerbsposition. Jetzt kommen noch exorbitant steigende Stromkosten dazu. Ein weiterer Standortvorteil löst sich auf.»

Abschaltungen bedrohen Existenz

Eine weitere Bedrohung dürfte aus einer Energiemangellage erwachsen. Die Unterbrechung der Energieversorgung für die Dauer von vier Stunden pro Tag über einen längeren Zeitraum würde die Existenz ihres Unternehmens gefährden, bestätigen mehr als zwei Drittel der befragten Swiss­mechanic-Betriebe. Damit würden sie zum Rückzug aus dem Markt gezwungen.

Für Swissmechanic hat die kurzfristige Sicherstellung der Strom- und Gasversorgung oberste Priorität. «Verbote, Beschränkungen und Kontingentierungen, wie sie derzeit von der Politik angedacht und geplant werden, dürfen nicht beziehungsweise nur im äussersten Notfall und unter Einbezug der Wirtschaft/Unternehmen umgesetzt werden, und dann auch nur zeitlich befristet», unterstreicht Verbandsdirektor Jürg Marti. Er weist zudem auf die Gefahr eines schleichenden Ausbaus des Staatsapparates hin, im Schlepptau von Meldepflichten, Kontroll- und Sanktionierungsmassnahmen.

Forderung: Überteuerte Netznutzung anpassen

Zur Entschärfung der Versorgungslage erwartet Swissmechanic freiwillige Sparbemühungen von Unternehmen wie von Privathaushalten. Sollten diese nicht ausreichen, unterstützt der Verband den Vorschlag des Schweizerischen Gewerbeverbandes, wonach Wertschöpfungsketten und Branchen mit der wirtschaftlichen Landesversorgung Energiespar-Vereinbarungen eingehen, mit selbst erarbeiteten Plänen.

Weiter sieht Swissmechanic in den Netzkosten und Abgaben an die Gemeinwesen einen Hebel gegen die steigenden Strompreise und fordert, dass der Bundesrat die überteuerte Netznutzung anpasst.

Eine zuverlässige und bezahlbare Energieversorgung ist seit weit über hundert Jahren die Basis für den Werkplatz Schweiz. Swissmechanic fordert vom Bundesrat und Parlament eine verlässliche Energiepolitik, die kurz-, mittel- und langfristig solide Stromproduktionskapazitäten schafft.

Quelle: Swissmechanic

Die grössten Erfolgsrisiken

Was verhindert Erfolg? Wie lässt sich den Erfolgsrisiken ausweichen? In seinem neuesten Erfolgs-Impuls zeigt Volkmar Völzke auf, welche Faktoren positiv dazu beitragen, um erfolgreicher zu sein.

Zu wenig hochfliegend? Zu klein gedacht? Zu abwartend? Es gibt einige Erfolgsrisiken auf dem Weg nach oben. (Bild: Pixabay.com)

„Erfolg hinterlässt Spuren“, bringt es eine vielzitierte Aussage es auf den Punkt. Wer aus eigener Kraft erfolgreich ist, denkt und handelt auf bestimmte Art und Weise, was mit grosser Wahrscheinlichkeit zum Erfolg beiträgt. All diese Erfolgsfaktoren können aber massiv durch Gefahren aufgehoben werden, die viele zu wenig sehen und beachten. Die Schlussfolgerung ist dann manchmal, dass die Erfolgsfaktoren „bei mir oder uns nicht funktionieren“. In Wahrheit hat man sich aber oft nur selbst sabotiert, indem man die Erfolgsrisiken missachtet hat.

Hier sind drei aus meiner Erfahrung mit meinen Kunden grosse Gefahren, die auf Sie und Ihr Team lauern, wenn Sie erfolgreicher werden wollen:

Risiko Nr. 1: Wir fliegen zu niedrig.

Klar müssen wir aufpassen, dass wir metaphorisch nicht so hoch fliegen, dass uns die Luft ausgeht und uns (gemäss Ikarus) das Wachs in den Flügeln in der Sonne schmilzt. Aber: Ikarus sollte auch nicht zu niedrig fliegen, weil ihn sonst die Wellen erfasst haben würden. Und genau das sehe ich bei den meisten Führungspersonen und Teams: sie fliegen so nahe über dem Boden, dass sie ständig die Oberfläche touchieren. Die Flughöhe bezieht sich auf Ziele, auf die eigenen Ansprüche an das Verhalten, an meine Toleranzschwellen und anderes mehr.

Also: Wenn wir deutlich erfolgreicher werden wollen, ist eine grosse Gefahr, dass wir nicht den Schub entwickeln, um in eine angemessene Höhe zu kommen. Dann fallen wir immer wieder auf den Boden des heutigen Zustandes, was uns eben nicht hilft, unseren Erfolg signifikant zu steigern.

Risiko Nr. 2: Wir denken zu klein.

Was müssten wir tun, um zehnmal soviel zu erreichen? Das ist eine Frage, die grosses Denken hervorruft. Denn eine solche Steigerung können Sie nicht mit dem bisherigen Mindset erreichen. Sie müssen in ganz anderen Dimensionen denken.

Das findet man auch immer, wenn man Biographien besonders erfolgreicher Menschen anschaut. Da wird häufig der Einsatz (körperlich, zeitlich, finanziell) verzehnfacht, oft verhundertfacht, um die hochfliegenden (siehe Punkt 1) Ziele zu erreichen.

Risiko Nr. 3: Wir warten zu lange ab.

Sehr viel Erfolg wird dadurch verhindert, dass man nicht zügig genug vorangeht, sondern immer wieder abwartet. Ich sehe das immer wieder in Strategieprojekten, in denen wir eine grossartige Vision kreieren und Umsetzungsschritte definieren, die Leute dann aber zögern, den ersten Schritt zu gehen.

Erfolgreiche Menschen und Teams zeichnet neben den Punkten 1 und 2 vor allem aus, dass sie schnell beschleunigen und Fakten auf dem Weg zu grösseren Erfolgen schaffen. Deshalb mein Tipp: Machen Sie es sich zur Gewohnheit, voranzugehen, sobald Sie wissen wohin und warum. Korrigieren können Sie dann immer noch.

Erfolgsrisiken aus dem Weg räumen

Hier haben Sie also drei grosse Risiken auf dem Weg zu massiv mehr Erfolg. Diese aus dem Weg zu räumen ist oft wichtiger, als sich auf irgendwelche Massnahmen zu stürzen.

Zum Autor:
Volkmar Völzke ist Erfolgs-Maximierer. Buchautor. Berater. Coach. Speaker. www.volkmarvoelzke.ch

Vergleichstest gibt gutes Zeugnis für knapp 40 ERP-Lösungen

Eine ERP-Lösung wird manchmal als „zentrales Nervensystem eines Unternehmens“ bezeichnet, da es eine wichtige Rolle bei der effizienten Abwicklung aller täglichen Geschäftsvorgänge spielt. Und diese Rolle spielt es gut, so die Erfahrungen von rund 2.000 Anwenderunternehmen aus dem deutschsprachigen Raum, die im Zuge der aktuellen Studie „ERP in der Praxis“ durch die Analysten des Beratungshauses Trovarit mittlerweile zum elften Mal seit 2004 zur Zufriedenheit mit ihrer ERP-Lösung befragt wurden. Die Studie weist Zufriedenheitsbewertungen für knapp 40 ERP-Lösungen aus.

Der jährliche Vergleichstest in Sachen Anwenderzufriedenheit zeigt keine eindeutigen Verlierer. (Grafik: Trovarit)

Mit bisher insgesamt mehr als 20’000 Teilnehmern ist die Studie „ERP in der Praxis – Anwenderzufriedenheit, Nutzen & Perspektiven“ (www.trovarit.com/erp-praxis) der nach eigenen Angaben grösste anbieterunabhängige Erfahrungsaustausch unter ERP-Anwendern. Der Vergleichstest wurde seit 2004 im Zweijahres-Rhythmus in Deutschland, Österreich und der Schweiz durchgeführt. Das Trovarit Research-Team wird dabei von einer internationalen Expertengruppe unterstützt. In dieser sind u. a. das Forschungsinstitut für Rationalisierung (FIR) an der RWTH Aachen, das Center Integrated Business Applications (CIBA), die 2BCS AG (Schweiz) und Der ERP-Tuner (Österreich) vertreten.

Vergleichstest weist stabile Zufriedenheit aus

Die Bewertung der ERP-Lösungen zeigt im Vergleich zu 2020 eine stabil gebliebene Anwenderzufriedenheit. Im Hinblick auf die Gesamtbeurteilung der Dienstleistungen des Software-Partners sowohl während des laufenden Betriebs als auch während der Implementierung hat die Zufriedenheit allerdings deutlich nachgelassen. So gibt es Software-Anbieter, bei denen die Spanne der Bewertung für Lösung und Dienstleistung bis zu zwei Schulnoten beträgt.

ERP als People Business

Dieses Ergebnis zeigt, wie stark das ERP-Geschäft auf die Kompetenz und das Engagement einzelner Mitarbeiter im Consulting und Support der ERP-Anbieter baut: Die Vielzahl von Ver- bzw. Aufkäufen von ERP-Anbietern hat in den letzten Jahren erhebliche Umstrukturierungen auf der Anbieterseite nach sich gezogen. Durch Personalwechsel und veränderte Zuständigkeiten sind vielfach über Jahre gewachsene Beziehungen zwischen den ERP-Anwenderunternehmen und „ihrem“ Berater oft in erheblichem Masse beeinträchtigt worden. Die Tatsache, dass derartige Veränderungen so starke Auswirkungen auf die Anwenderzufriedenheit haben, legt Mängel im Hinblick auf die Professionalität des Services der ERP-Anbieter nahe. Zumindest dann, wenn man darunter eine stabile, von den Fähigkeiten Einzelner weitgehend unabhängige Service-Qualität versteht. Offenbar mangelt es in vielen Fällen noch immer an leistungsfähigen Strukturen, Standards und Methoden für Implementierungsprojekte bzw. bei Release-Wechseln, Fehler-Behebung und Support im Tagesgeschäft sowie bei der Beratung zur Einsatzoptimierung.

Gewinner und Verlierer bei der ERP-Zufriedenheit

Der diesjährige Vergleichstest bestätigt die mittlerweile etablierte Erkenntnis, dass „schlanke“ ERP-Lösungen, ausgesprochene Branchenlösungen und/oder Lösungen kleinerer Anbieter mit verhältnismäßig kleinem Kundenstamm in Sachen Anwenderzufriedenheit insgesamt am besten abschneiden. Die an der Spitze des Portfolios rangierenden Lösungen work4all, syslog.ERP und ISSOS PRO erfüllen alle mindestens eine dieser „Bedingungen“.

Die besten Lösungen unter den grösseren Installationen finden sich dagegen erst im Mittelfeld. Ein Grund hierfür ist das hohe Anforderungsniveau in Verbindung mit spürbar grösserem Aufwand bei Einführung, Wartung und (End-) Anwenderbetreuung. Hier schneidet Infor mit seiner CloudSuite, dem Nachfolger von Infor LN, in diesem Jahr am besten ab. Dabei macht die Infor CloudSuite (Infor CS) im Hinblick auf die Zufriedenheit mit dem Wartungspartner nicht nur Boden gut, der vor zwei Jahren verloren wurde, sondern übertrifft auch die erheblich besseren Zufriedenheitsresultate aus 2018.

In der Kritik: Mobilität und Performance

Trotz des insgesamt hohen Zufriedenheitsniveaus zeigt die Studie auch Schwächen bei Details, die den Alltag von ERP-Anwendern und Administratoren durchaus belasten: Trotz einer leichten Verbesserung gegenüber den Vorjahren schneidet die „Mobile Einsetzbarkeit der ERP-Software“ mit einer Durchschnittsnote von 2,76 weiterhin am schlechtesten unter allen betrachteten Zufriedenheitsaspekten ab. Offenbar wirken die seitens der Software-Anbieter ergriffenen Massnahmen (z. B. vermehrte Umstellung auf Web-Technologien mit Responsive Design) noch nicht. Zum einen gibt es grosse Unterschiede zwischen den einzelnen ERP-Produkten. Zum anderen scheint die Erwartungshaltung im Hinblick auf den mobilen Zugriff fast so schnell zu steigen, wie die Leistungsfähigkeit der ERP-Software in Sachen „Mobilität“. Auffällig verschlechtert hat sich im Vergleich zu 2020 das Anwenderurteil zur „Performance“ und zur „Stabilität“ der ERP-Software. Dabei spielt zum einen sicherlich eine Rolle, dass die grafischen Oberflächen der Lösungen mehr Rechenleistung erfordern. Wichtiger für beide Aspekte ist aber möglicherweise der Umstand, dass in den vergangenen Jahren viele Anwender aus dem Homeoffice über das Internet auf die ERP-Software zugreifen. Begrenzte Bandbreiten und instabile Internet-Anbindungen fallen dabei auch auf die ERP-Software zurück.

Neues Trendthema: Nachhaltigkeit

In die Liste der Themen und Trends hat sich unter die „üblichen Verdächtigen“, wie die Daten- und Informationssicherheit oder die Usability/Ergonomie ein neues Thema gemischt: die Nachhaltigkeit. Immerhin ca. 36 % der Teilnehmer billigen dem Thema „Nachhaltigkeit“ mit Fragestellungen rund um die Energie-Effizienz oder auch die CO2– bzw. Ökobilanzierung eine äusserst oder sehr hohe Relevanz zu: Durch zahlreiche politische und gesetzgeberische Initiativen (u. a. EU-CSR-Richtlinie, Agenda 2030, Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz), zuletzt aber vermehrt auch durch den zunehmenden Druck von Kundenseite, streben immer mehr Unternehmen danach, z. B. in Sachen Klimaneutralität Fortschritte zu erzielen und auch nachweisen zu können.

Quelle und weitere Informationen: www.trovarit.com

ServiceNow: Neues Release digitalisiert Lieferantenbeziehungen und automatisiert Asset Management

Mit dem neuen Release seiner Plattform-Lösung setzt ServiceNow den Kurs auf Nachhaltigkeit: Das "Tokyo" genannte Release digitalisiert Lieferantenbeziehungen und automatisiert Asset Management. Es soll insgesamt den Kunden erstklassige Erlebnisse und erweiterte Prozessautomatisierung bieten.

Enterprise Asset Management auf dem neuen „Tokyo“-Release. (Bild: ServiceNow)

Mit dem neuen Now Platform Release „Tokyo“ unterstützt ServiceNow Unternehmen dabei, die aktuellen komplexen geschäftliche Herausforderungen unter wirtschaftlich unsicheren Rahmenbedingungen zu bewältigen. Im Fokus stehen die Verbesserung der Employee- und Customer-Experience, die Automatisierung von Abläufen und eine schnellere Wertsteigerung, von der die Menschen ebenso wie die Umwelt und die Unternehmen selbst profitieren. „Die Zeit des Experimentierens ist vorbei. Eine Plattform für das digitale Business ist der einzige Weg, um eine grossartige Experience sowie neuen Business Value zu schaffen und die Transformation schneller voranzubringen. So bleiben Unternehmen in unserer digital geprägten Welt widerstandsfähig“, sagt CJ Desai, Chief Operating Officer bei ServiceNow. Die Now Platform Tokyo-Version ist seit dem 21. September verfügbar.

Schnelleren Business Value mit massgeschneiderten Lösungen

Die neuen Funktionen von ServiceNow vereinfachen nach Angaben des Herstellers komplexe Lieferketten, automatisieren das Asset Management und stellen relevante Daten zum Thema Nachhaltigkeit für Investoren bereit. Damit können Unternehmen flexibler in den komplexen Bereichen Compliance und Risikomanagement agieren.

  • Enterprise Asset Management (EAM) automatisiert den gesamten Lebenszyklus von Unternehmensanlagen – von der Planung bis zur Abschaltung. Die Konsequenz: weniger Kosten und Risiken sowie ein besserer Überblick über den gesamten Anlagenbestand.
  • Mit dem Supplier Lifecycle Management (SLM) können Unternehmen Lieferantenbeziehungen modernisieren und digitalisieren, die bislang aufwändig über E-Mails und Tabellenkalkulationen abgewickelt wurden.
  • Mit dem Environmental, Social, and Governance (ESG) Management-Tool können Unternehmen jetzt ESG-Ziele und -KPIs festlegen, dokumentieren und deren Erfüllung nachverfolgen.

Im Einsatz für produktivere und engagiertere Mitarbeiter

Die Mitarbeiterbindung ist heute wichtiger denn je: Engagierte und produktive Mitarbeiter tragen wesentlich zum Unternehmenserfolg bei. Das neue Platform Release „Tokyo“ will  Organisationen dabei noch besser unterstützen, Talente zu entwickeln und deren Unternehmensbindung zu fördern.

  • Der Manager Hub ist ein zentraler Ort für Führungskräfte. Dort behalten sie die Entwicklung ihrer Mitarbeiter im Blick und tauschen sich mit ihnen aus – für mehr Zufriedenheit und Engagement im Team.
  • Mit dem Admin Center können Systemadministratoren ServiceNow-Lösungen im Self-Service einfach entdecken, installieren und konfigurieren.
  • Issue Auto Resolution for Human Resources analysiert HR-Anfragen und stellt Self-Service-Content bereit, den die Mitarbeiter über den Kanal ihrer Wahl abrufen können.

Mehr Intelligenz und Vertrauen für Betrieb und Sicherheit

Der Schutz von Daten und geschäftskritischen Anwendungen sind in einer IT-Landschaft mit steigender Bedrohung komplexer geworden. Neue Funktionen von ServiceNow stärken die Sicherheitsimplementierungen im gesamten Unternehmen, und verbessern so die Datensicherheit und -intelligenz. So sorgt ServiceNow Vault für den gesetzeskonformen Schutz geschäftskritischer ServiceNow-Anwendungen und vertraulicher Daten. Vault verbessert zudem die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften durch native Plattformverschlüsselung.

Neue Lifestyles erhöhen Vorsorgelücken

Nicht berufstätig, digitale Nomaden, Freelancing oder Selbständigkeit: Immer mehr Arbeitsformen und Lebensstile poppen in der Schweiz auf. Die Vorsorge ganz individuell auf die aktuelle Lebensituation zu planen ist für viele mühselig. Insbesondere junge Menschen verdrängen dies oft. Die Goupe Mutuel bringt für diese Zielgruppe eine modulare Vorsorgelösung auf den Markt.

Jung, stylisch und flexibel arbeitend: Um Vorsorgelücken zu vermeiden, braucht es individuelle Sparlösungen. (Bild: Pixabay.com)

Es ist allgemein bekannt, dass für Schweizerinnen und Schweizer die Vorsorgeleistungen der 1. und 2. Säule nicht ausreichen werden, um den Lebensstandard im Rentenalter zu halten. Da hilft die 3. Säule für garantiertes Sparen oder mit Investitionen in Anlagefonds. Doch diese lassen sich nicht beliebig an die aktuelle Lebenssituation anpassen. Fakt ist jedoch, dass wir unser Leben immer weniger bis zum Rentenanlter im gleichen Stil führen. Mit einer modularen Vorsorgelösung verspricht nun die Groupe Mutuel, einfach und flexibel den individuellen Lebensabend zu planen und Vorsorgelücken abzufedern.

Um ihre Kunden beim Sparen optimal zu begleiten, hat die Groupe Mutuel deshalb ein neues Produkt erarbeitet, mit dem diese ihre Anlagepläne unkompliziert an die Entwicklung der eigenen Renditeziele anpassen können. So ist bei Vertragsabschluss einer 3. Säule nichts in Stein gemeisselt. Wenn z. B. junge Berufstätige ihren Versicherungsvertrag mit garantiertem Sparen begonnen haben, können sie je nach beruflicher Entwicklung später durchaus ein höheres Risiko eingehen und in eine Lösung mit höheren Renditeaussichten investieren. Versicherte haben so die freie Kontrolle über die Verteilung ihrer Prämien. Auch können diese zusätzliche Risiko-Deckungen für die eigene Situation nach Mass wählen. Z. B. Ein Todesfallkapital, eine Rente oder die Prämienbefreiung bei Erwerbsunfähigkeit. Zusätzliche Einzahlungen, Prämienzahlungen für höchstens drei Jahre aussetzen und in den letzten Vertragsjahren das in Fondsanteile investierte Kapital in ein garantiertes Sparguthaben umwandeln, führt die Groupe Mutuel als weitere Vorteile auf, die für eine grosse Flexibilität und Sicherheit stehen.

Weitere Informationen: Groupe Mutuel

Woran strategische Kommunikation scheitert

Nur die Hälfte der Unternehmen arbeitet in ihrer Kommunikation mit einer klar definierten und festgelegten Strategie. Bei der Umsetzung hapert es am häufigsten an personellen Ressourcen, fehlendem Budget oder zu strengen Abteilungsgrenzen. Zu diesem Ergebnis kommt der aktuelle PR-Trendmonitor von news aktuell und Faktenkontor.

Strategische Kommunikation: Nur die Hälfte der Unternehmen arbeitet in ihrer Kommunikation mit einer klar definierten Strategie. Zumeist hapert es an personellen Ressourcen, fehlendem Budget oder an Abteilungsgrenzen. (Bild: obs/news aktuell (Schweiz) AG)

Im Februar 2022 wurde im Auftrag von Faktenkontor und news aktuell unter 255 Kommunikationsprofis aus Unternehmen, Organisationen und PR-Agenturen in Deutschland und der Schweiz durchgeführt. Die Ergebnisse zeigen, dass viele Unternehmen für ihre Kommunikationsarbeit keine feste und übergeordnete Strategie verankert haben: Genau 50 Prozent setzen aktuell auf definierte Vorgaben und Massnahmen, 45 Prozent hingegen nicht. Letzteres liegt laut den Befragten PR-Profis vor allem daran, dass keine Ressourcen für die Erstellung einer Strategie zur Verfügung stehen (42 Prozent) oder dass eine Kommunikationsstrategie schlichtweg nicht gebraucht wird (35 Prozent). Für gänzlich unnötig erachten allerdings nur 3 Prozent der Befragten dieses Vorgehen. Immerhin 6 Prozent erarbeiten aktuell strategische Massnahmen.

Strategische Kommunikation: Es scheitert an personellen Ressourcen und Budget

Liegt eine Kommunikationsstrategie vor, dann hakt es bei der Umsetzung vor allem aufgrund eines Mangels an personellen Ressourcen (54 Prozent) oder an Budget (35 Prozent). Auch Grenzen zwischen Abteilungen erschweren PR-Profis eine ganzheitliche Umsetzung (30 Prozent). Für knapp ein Viertel der Befragten wurzeln die Probleme dagegen etwas tiefer: 24 Prozent geben an, dass sich die festgelegten Ziele und Massnahmen gar nicht messen lassen. Etwa jeder sechste PR-Schaffende sieht auch die Verzettelung bei Massnahmen als grosse Herausforderung (16 Prozent). Strukturell scheint es hingegen weniger Probleme zu geben: Nur 12 Prozent beklagen fehlendes Controlling beziehungsweise zu unklare Zuständigkeiten.

Ziele der Kommunikationsstrategie: Vertrauen und Reputation

Ganz eindeutig sind hingegen die Ziele und Vorstellungen, die Unternehmen an eine übergeordnete Kommunikationsstrategie knüpfen: An oberster Stelle steht die Absicht, Vertrauen zu schaffen und Reputation aufzubauen (67 Prozent). Nicht viel weniger wichtig ist die Stärkung der Bekanntheit der Marke, eines Produkts oder einer Dienstleistung (59 Prozent). Mit einigem Abstand folgt für die Befragten der Vorsatz, die Bekanntheit des Unternehmens zu steigern (34 Prozent). Konkrete wirtschaftliche Ziele landen erst auf dem vierten Platz: Für 32 Prozent ist die Unterstützung des Vertriebs mit Blick auf die Absatzsteigerung ein wichtiger Zweck.

Die Ergebnisse auf einen Blick

Gibt es in Ihrem Unternehmen eine übergeordnete, konkret verschriftlichte Kommunikationsstrategie?

  • Ja 50%
  • Nein 45%
  • Weiss nicht 4%

Gründe für fehlende Kommunikationsstrategie

  • Bisher noch nicht die Ressourcen, um diese zu erstellen 42%
  • Wird nicht gebraucht 35%
  • Kein Wissen, wie das Thema angegangen werden soll 10%
  • Wir arbeiten dran 6%
  • Wird flexibel gehandhabt / angepasst 3%
  • Wird für unnötig gehalten / nicht angestossen 3%

Hürden bei der Umsetzung

  • Fehlende personelle Ressourcen 54%
  • Fehlendes Budget 35%
  • Abteilungsgrenzen verhindern ganzheitliche Umsetzung 30%
  • Definition von nicht messbaren Zielen und Massnahmen 24%
  • Verzettelung bei den Massnahmen 16%
  • Fehlendes Controlling 12%
  • Keine klaren Zuständigkeiten und Verantwortlichkeiten 12%
  • Interne Zielgruppen nicht berücksichtigt 11%
  • Kommunikationsstrategie nicht klar ans Team vermittelt 9%
  • Fehlende Unterstützung des Managements 9%
  • Ziele, Zielgruppen und Botschaften unklar formuliert 8%
  • Inhalte werden nicht kanalgerecht aufgesetzt 6%
  • Keine konkreten Massnahmen abgeleitet 5%
  • Themenentwicklung geht an Zielgruppen vorbei 4%

Die 5 wichtigsten Ziele der Kommunikationsstrategie

  • Vertrauen schaffen und Reputation aufbauen 67%
  • Bekanntheit der Marke /Produkte / Dienstleistungen erhöhen 59%
  • Bekanntheit des Unternehmens erhöhen 34%
  • Vertrieb unterstützen und Absatz erhöhen 32%
  • Kunden binden 23%

Quelle: PR-Trendmonitor von news aktuell und Faktenkontor

Kyburz Switzerland ist Gewinner des Prix SVC Wirtschaftsraum Zürich 2022

Kyburz Switzerland AG aus Freienstein ist die Siegerin des Prix SVC Wirtschaftsraum Zürich 2022. Die international tätige Herstellerin von Elektrofahrzeugen durfte die Auszeichnung am 20. September 2022 im Kongresshaus Zürich entgegennehmen. Auf den Plätzen 2 und 3 landeten die G. Bopp & Co. AG und die Planzer Transport AG.

Martin Kyburz, Geschäftsführer und Inhaber von Kyburz Switzerland freut sich über den Gewinn des Prix SVC Wirtschaftsraums Zürich. SVC-Präsident Andreas Gerber applaudiert. (Bild: Thomas Berner)

Kyburz Switzerland aus Freienstein ist seit mehr als 30 Jahren internationaler Leader für hochwertige Mobilitäts- und Transportlösungen. Was im Gründungsjahr 1991 mit der Konstruktion von Solarmobilen begann, hat sich inzwischen zur Produktion von qualitativ hochstehenden Elektrofahrzeuge für Zustell- und Industriebetriebe entwickelt. Die hauseigene Telematik-Lösung minimiert die administrativen Abläufe und verbessert die Wirtschaftlichkeit grosser Flotten. Nicht mehr wegzudenken aus unserem Strassenbild sind beispielsweise die gelben 3-Rad Elektromobile der Schweizerischen Post. Auch Zustelldienste in Australien, Finnland oder Island setzen inzwischen auf die Fahrzeuge von Kyburz. Ebenfalls ist das Kyburz Recyclingverfahren für Lithium-Ion Batterien das wohl effizienteste weltweit: Nach Angaben von Geschäftsführer und Inhaber Martin Kyburz können 91 Prozent der in einer Batterie verbauten Wertstoffe zurückgewonnen werden. Das Nachhaltigkeitskonzept der Kyburz-Fahrzeuge ist beeindruckend: Nach acht Betriebsjahren werden die Zustellfahrzeuge zurückgezogen, komplett überholt und können dann quasi neuwertig wieder in Verkehr gesetzt werden.

Martin Kyburz: „Hey Team, das ist Euer Preis“

Daniel Läubli, Jurypräsident des Prix SVC Wirtschaftsraum Zürich und Senior Partner von McKinsey & Company Zürich würdigte den Gewinner des ersten Preises in seiner Laudatio. Die Wachstumsgeschichte, die das Unternehmen national und international hingelegt hat, sei beeindruckend – sie waren der Zeit schon seit ihrer Gründung voraus. «Der Sieg ist vor allem eine Auszeichnung dafür, dass das Team der Kyburz Switzerland aus leidenschaftlichen und erfahrenen Tüftlerinnen und Tüftlern besteht – immer auf der Suche nach der Lösung des nächsten grossen Problems.» Aktuell widmen sie sich nichts Geringerem als der Herstellung von neuen Batterien aus dem wiedergewonnenen Rohmaterial des Recyclingverfahrens.

In seiner Dankesrede stellte Martin Kyburz sein Team in den Mittelpunkt: „Hey Team, das ist Euer Preis“, rief er den anwesenden Kolleginnen und Kollegen zu. Er sieht den Gewinn der Trophäe als Lohn für die täglich eingesetzte Leidenschaft, innovativ zu sein und Arbeitsplätze zu schaffen.

Neben Kyburz Switzerland vier weitere Unternehmen geehrt

Platz zwei ging an die G. Bopp & Co. AG aus Zürich, die seit Jahrzehnten eine der weltweit führenden Herstellerinnen von Metallgeweben für anspruchsvolle und vielfältige Anwendungen ist. Ging es bei der Gründung des Unternehmens 1881 noch darum, qualitativ hochwertige, stabile und zuverlässige Siebe und Gitter herzustellen, so sind die Gewebe heute oft wichtige Bauteile in hochkomplexen Prozessen in der Industrie oder in der Forschung und Entwicklung. Mit Stolz verwies David Rolny, Mitglied des Verwaltungsrats des Unternehmens, darauf, dass auch die NASA zu den Kunden gehört und Produkte von G. Bopp & Co. in den Apollo-Missionen auf dem Mond zum Einsatz kamen.

Gespanntes Warten auf die Rangverkündigung (v.l.n.r.): Guy Petignat (Falu AG), David Rolny (G. Bopp & Co. AG), Martin Kyburz (Kyburz Switzerland AG), Nils Planzer (Planzer Transport AG) und Marco Hirsbrunner (South Pole). (Bild: Thomas Berner)

Platz drei belegte die Planzer Transport AG, die seit 1966 eine Aktiengesellschaft in Familienbesitz ist. Ganz nach dem Motto «Alles aus einer Hand» profitiert die Kundschaft von diversen Dienstleistungen und Gesamtlösungen rund um die Logistik – von Lagerlogistik über Stückguttransporte bis zum Paketservice. Ein besonderer Schwerpunkt wird auf das Thema Nachhaltigkeit gesetzt. So legen über 60% der Sendungen den Grossteil der Transportstrecke umweltfreundlich mit der Bahn zurück. Die weiteren Preisträger des Abends sind die Falu AG aus Rüti, der führende Hersteller von Anlagen zur Produktion und Verpackung von Wattestäbchen und Wattepads sowie South Pole aus Zürich, Projektentwicklerin von nahezu 1’000 Klimaschutzprojekten und eine führende Anbieterin von Klimaschutzlösungen.

Juryprozess, Grussbotschaft der Regierung und Wirtschaftspanel

Der Swiss Venture Club (SVC) zeichnet mit dem Prix SVC Wirtschaftsraum Zürich erfolgreiche Klein- und Mittelunternehmen (KMU) der Region aus. In einem mehrstufigen Verfahren hatte die 20-köpfige Expertenjury im Vorfeld die fünf Finalisten-Unternehmen nominiert und während einer Juryreise besucht. Nach klar definierten Kriterien wurde aus allen nominierten Unternehmen die Siegerfirma erkoren.

Der feierliche und spannende Anlass, den Nik Hartmann erneut mit Witz und Sachverstand moderierte, fand mit rund 1400 Teilnehmenden im Kongresshaus Zürich statt. Frau Regierungsrätin Carmen Walker Späh überbrachte die Grussbotschaft und betonte, dass die innovativen Entwicklungen der KMU das Rückgrat der Zürcher Wirtschaft darstellen würden. Es sei deshalb von elementarer Bedeutung, beim Thema Innovation führend zu sein. Dies schaffe Arbeitsplätze und Wohlstand. Im Wirtschaftspanel zum Thema «Krise, Krieg und Klimawandel – Die Schweizer Wirtschaft kann nichts erschüttern? Oder?» gaben Daniela Bosshardt-Hengartner, Unternehmensberaterin und Verwaltungsrätin, Anita Buchli, Director ZHAW entrepreneurship, Andreas Gerber, SVC Präsident und Leiter Firmenkunden, Credit Suisse (Schweiz) AG sowie Valentin Vogt, Präsident Schweizerischer Arbeitgeberverband Einblicke in aktuelle Herausforderungen und Lösungsansätze der Schweizer Wirtschaft.

Einen grossen Erfolg verzeichnete ebenfalls die am Nachmittag durchgeführte Podiumsdiskussion mit Ancillo Canepa (Präsident FC Zürich) und Marinko Jurendic (Sportchef FC Zürich) über Strategien, Emotionen und Herzblut bei der Führung des FCZ durch die Höhen und Tiefen des sportlichen Erfolgs.

Quelle und weitere Informationen: www.svc.swiss

„Brillante Idioten“ im Betrieb?

Jeder kennt sie, Kollegen oder Vorgesetzte, die fachlich spitze, doch menschlich unausstehlich sind. Sie können jedes Betriebsklima vergiften – insbesondere, wenn sie von ihren Chefs volle Rückendeckung haben.

Können für toxische Verhältnisse sorgen, aber auf sie verzichten kann und will man nicht immer: „Brillante Idioten“, die fachlich top, menschlich aber „Nieten“ sind. (Symbolbild; Pixabay.com)

Immer wieder begegnet man in Unternehmen Mitarbeitenden, die zwar fachlich Spitze sind, jedoch im alltäglichen Miteinander die einfachsten Umgangsregeln missachten. Im Englischen existiert für solche Personen der Begriff „Brilliant Jerk“. Er bedeutet frei übersetzt „Brillanter Idiot“. Solche Arbeitnehmer kann es in Unternehmen in allen Bereichen und auf allen Hierarchiestufen geben. Sie verfügen in der Regel über ein weit überdurchschnittliches bzw. im jeweiligen Kontext seltenes und wichtiges Wissen und Können. Deshalb sind sie beruflich meist überaus erfolgreich und tragen massgeblich zum Geschäftserfolg bei. Zugleich neigen sie jedoch dazu, sich zu überschätzen und sich aufgrund ihrer Fähigkeiten für etwas Besseres zu halten. Von ihren Kollegen werden diese toxischen Egos geschätzt und gefürchtet. Und nicht selten fühlen sie sich ihnen hilflos ausgeliefert, weshalb sie irgendwann die Reissleine ziehen und kündigen. Denn „Brillante Idioten“, also die Jerks, sind meist auch gute Schauspieler und gewiefte Manipulatoren. Sie beherrschen das gezielte Herabsetzen von Kollegen und Inszenieren der eigenen Leistung bravourös.

„Brillante Idioten“ erhalten oft zu lange Rückendeckung

Weil sie zudem fachlich oder organisatorisch oft wirklich Spitze sind, fällt es den Jerks meist leicht, ihre Vorgesetzten für sich einzunehmen. Deshalb werden Mitarbeitende, die sich über ihr Verhalten beschweren, von ihnen oft nicht ernst genommen. Denn die Kritik ernst zu nehmen und darauf angemessen zu reagieren, würde voraussetzen, dass der Chef sein Bild von dem Jerk hinterfragt und sich eingesteht: Dieses war, wenn nicht falsch, so doch eindimensional.

Das tun viele Entscheider nicht. Sie sehen, solange ein Jerk ihre Erwartungen (über-)erfüllt, meist keinen Grund einzugreifen. Dieses Zögern kann fatale Folgen haben. Die schlechte Arbeitsatmosphäre kann zum Beispiel dazu führen, dass

  • eigentlich gute Mitarbeiter innerlich kündigen und nur noch Dienst nach Vorschrift machen,
  • Probleme nicht mehr offen benannt werden, weil jeder befürchtet „Dann stehe ich am Pranger“,
  • Unternehmen sich in eine Sackgasse manövrieren, weil niemand sich mehr traut, Bedenken gegen die von dem Brillant Jerk vorgeschlagenen Problemlösungen zu artikulieren und die Geschäftsleitung ihm blind vertraut, oder
  • Stammkunden abwandern, weil sie sich nicht mehr wertgeschätzt fühlen und mit der Leistung des Unternehmens zunehmend unzufrieden sind.

„Jerks“ sind nur zu sich selbst loyal

Brillante Idiotenhaben nicht einfach einen „schlechten Charakter“. Psychologen würden ihnen meist eine narzisstische oder gar psychopathische Persönlichkeitsstörung attestieren. Vorgesetzte denken oft, solche Mitarbeitende seien besonders fleissig und loyal. Dies ist ein Trugschluss, denn das primäre Anliegen der Jerks ist es,

  • ihr übersteigertes Bedürfnis nach Anerkennung zu befriedigen und
  • immer wieder die Wertschätzung zu spüren, die ihnen und ihrer Arbeit nach eigener Auffassung gebührt.

Deshalb lassen sie ihren Wissens- oder Erfahrungsvorsprung in der Kommunikation nicht nur ihre Kollegen, sondern auch Vorgesetzten spüren. Und weil diese Exzellenz in gewissen Bereichen meist real existiert, wird ihnen die gewünschte Anerkennung auch gewährt – insbesondere, wenn die Jerks als systemrelevant erachtet werden.

Chefs befinden sich beim Umgang mit solchen Persönlichkeiten oft in einem Dilemma: Auf der einen Seite sind diese Mitarbeitenden häufig zum Beispiel für die Unternehmensentwicklung oder zum Aufrechterhalten des laufenden Betriebs enorm wichtig. Also müssen sie bei Laune gehalten werden – gerade in Zeiten, in denen gute Fachkräfte und Manager rar sind. Auf der anderen Seite werden heute zumindest die Kernleistungen der Unternehmen meist in einer funktions- und oft auch bereichsübergreifenden Teamarbeit erbracht. Damit diese funktioniert, müssen sich alle Mitarbeitenden an gewisse Verhaltensregeln halten. Hierzu zählen auch ein sachlicher Umgang mit Problemen und ein wertschätzender Umgang miteinander.

Macht und Einfluss der „Jerks“ reduzieren

Im Betriebsalltag fällt es insbesondere Klein- und Mittelunternehmen oft schwer, sich von einem „Brilliant Jerk“ zu trennen. Zum Beispiel, weil er die einzige Person ist, die sich mit gewissen technischen Verfahren auskennt. Oder weil er über ein Spezialwissen im kaufmännischen Bereich verfügt. Oder weil der Geschäftsführer weiß: Selbst wenn ich einen passenden Ersatz finde, muss dieser erst eingearbeitet werden. Und wer macht das?

Wer in einer solchen Zwickmühle steckt, hat meist keine andere Möglichkeit, als dem „Brilliant Jerk“ regelmäßig das gewünschte positive Feedback zu geben, um sein Bedürfnis nach Anerkennung zu befriedigen. Zugleich sollte man ihn aber soweit möglich isolieren, damit sein toxisches Verhalten nicht zum Problem für andere wird. Zum Beispiel, indem man ihm recht spezielle, aber relevante Aufgaben überträgt, die wenig Kooperation erfordern. Doch Vorsicht! Achten Sie darauf, dass sich beim Jerk hierdurch nicht noch mehr erfolgsrelevantes informelles (Spezial-)Wissen anhäuft, sodass die Abhängigkeit von ihm weiter steigt.

Einzelgespräche und Coachings verbessern das Betriebsklima zuweilen kurzfristig, doch sie lösen das Grundproblem nicht. Deshalb sollten Sie solche Mitarbeitende keinesfalls als Belohnung für gute Leistungen in (höhere) Führungspositionen befördern – selbst wenn sie damit drohen, das Unternehmen zu verlassen. Suchen Sie vielmehr nach alternativen Möglichkeiten, um das Ego des „Jerk“ zu befriedigen – zum Beispiel ihm ein größeres Büro gönnen. Oder ihn zum Berater der Geschäftsleitung in Sachen „…“ ernennen und ihm eine entsprechende Visitenkarte drucken.

Zugleich sollten Sie aber darauf hinarbeiten, Ihre Abhängigkeit bzw. die Ihres Unternehmens von dem „Brilliant Jerk“ aufzulösen. Zum Beispiel, indem Sie andere Mitarbeitende durch entsprechende Schulungen an das betreffende Aufgaben-/Themenfeld heranführen. Oder indem Sie gewisse Aufgaben schlicht anders als bisher lösen. Und wenn trotz aller „Präventionsmaßnahmen“ eine Eskalation des Konflikts droht und deshalb zeitnah eine Trennung von dem Mitarbeitenden nötig ist? Dann sollten Sie darüber nachdenken, ob ein externer Dienstleister vorübergehend die bei einer Trennung entstehende Wissens- oder Kompetenzlücke schließen kann – selbst wenn dies kurzfristig Mehrkosten verursacht.

Zum Autor:
Joachim Simon aus Braunschweig ist als Führungskräftetrainer und Vortragsredner auf das Thema (Self-)Leadership spezialisiert (www.joachimsimon.info). Er ist Autor des im Haufe-Verlag erschienenen Buchs „Selbstverantwortung im Unternehmen“ und Co-Founder der (Self-)Leadership-Coaching-App Mindshine.

Integrierte B2B-Kommunikation: Digitaler, individueller, authentischer

Kommunikation ist vielschichtiger und komplexer geworden: immer mehr Kanäle, anspruchsvollere Kunden, eine immense Informationsflut, digitale Tools und nicht zuletzt ein unsicheres Wirtschaftsklima. Es gilt, die eigene Marke authentisch und konsistent zu präsentieren und Interessenten bei Ihrer Kaufentscheidung individuell zu begleiten.

Integrierte B2B-Kommunikation ist vor dem Hintergrund der wachsenden Informationsflut und dem gleichzeitig unsicheren Wirtschaftsklima ein Gebot der Stunde. (Illustration: Pixabay.com)

Die folgenden vier Impulse für eine integrierte B2B-Kommunikation zeigen, worauf es ankommt, wenn man die eigene Marke digitaler, individueller und authentischer präsentieren möchte:                    

1. Impuls: Unternehmenskommunikation, PR und Marketing werden eins

Mittlerweile ist der Grundsatz „Content first“ unumstritten. Um diese Content-Marketing-Maxime umzusetzen, braucht es einen integrierten Ansatz. Dies ist allein dadurch bedingt, dass es immer mehr Möglichkeiten gibt, mit der Zielgruppe in Kontakt zu treten. Kunden und Interessenten sind über die komplette Customer Journey hinweg mit konsistenten Botschaften zu begleiten. Hierfür braucht es ein Umdenken in der Kommunikation: Es gilt, ehemalige Grenzen zwischen einzelnen Abteilungen zu überwinden und kommunikativ an einem Strang zu ziehen. Daher ist es ratsam, im Unternehmen eine zentrale Stelle für die externe Kommunikation zu etablieren oder sich von einer Kommunikationsagentur unterstützen zu lassen.

2. Impuls: Die Kundenreise verläuft immer individueller

Weil die Customer Journey fast immer online beginnt, verläuft sie aufgrund der Vielfalt an Kanälen und Touchpoints höchstindividuell. Um Kunden und Interessenten tatsächlich zu erreichen, bedarf es maßgeschneiderter Inhalte, die entlang der einzelnen Kontaktpunkte bereitstehen. Dabei bedeutet „maßgeschneidert“ gleich zweierlei: Zum einen positionieren sich Unternehmen als verlässlicher Partner, der die Bedürfnisse von Kunden und Interessenten kennt und die passende Lösung präsentiert. Zum anderen sind Firmen gefordert, jeden einzelnen Interessenten möglichst individuell zu begleiten, denn keine Kundenreise verläuft wie die andere.

3. Impuls: Authentische Kommunikation stärkt die Marke

Gerade der Generation Z (zwischen 1997 und 2010 Geborene) ist es zu verdanken, dass Werte wie moralische, soziale und ökologische Verantwortung in die Geschäftswelt einziehen. Wie Kunden eine Marke bewerten, hängt eng mit der Authentizität und dem Handeln einer Firma zusammen. Die Studie „Truth about Gen Z“ der McCann Worldgroup (Quelle: https://truthaboutgenz.mccannworldgroup.com/p/1) zeigt, dass 57 Prozent der Befragten mehr für Produkte eines Unternehmens zahlen würden, das ihre Werte teilt. Dabei belegen soziales Engagement, Diversität und Umweltschutz die vordersten Plätze. Auch B2B-Unternehmen sind gut beraten, sich über ihren Purpose klar zu werden und diesen authentisch zu kommunizieren.

4. Impuls: Kommunikationscoaching für größere Expertise

Die Kommunikations- und Marketingbranche ist immer schnelllebiger. Marketer sind gefordert, stets auf dem Laufenden zu bleiben. Sich über rechtliche Aspekte (DSGVO, Cookies), neue Formate und Kanälen oder digitale Tools umfassend zu informieren, ist aus Zeitgründen oft nicht möglich. Externe Sparringspartner wie Agenturen können wichtige Impulse geben. Dabei profitieren beide Seiten, wenn ein wertschätzender Austausch auf Augenhöhe stattfindet und wenn ein Unternehmen seine Agenturen nicht nur als verlängerte Werkbank betrachtet. Agenturen müssen bereit sein, ihr Wissen zu teilen und sich auf die individuellen Herausforderungen des jeweiligen Kunden einzustellen.

Fazit: Sei digitaler, individueller und authentischer!

Die aktuellen Entwicklungen in der B2B-Kommunikation sind stark durch Content Marketing und einen Wertewandel getrieben: Um mit den eigenen Produkten und Services im Wettbewerb zu bestehen, ist eine Haltung gefragt, die von sozialer Verantwortung, nachhaltigem Handeln und Diversität geprägt ist. Diesen Purpose gilt es, authentisch zu kommunizieren. Die integrierte B2B-Kommunikation ist nicht nur vielschichtig und komplex, sie eröffnet auch so viele Möglichkeiten wie nie zuvor. Die Maxime kann darum nur lauten: Sei digitaler, individueller und authentischer.

Autorin:
Dr. Venera D’Elia ist Leiterin Business Development und Senior Consultant bei Möller Horcher Kommunikation (www.moeller-horcher.de) in Offenbach. Die Agentur fokussiert sich auf die vertriebsunterstützende Kommunikation und unterhält sehr gute Kontakte zu Fach- und Branchenmedien. Von ihr stammt auch dieser Artikel, den wir an dieser Stelle bereits veröffentlicht haben.

Weiterbildung zum E-Commerce Spezialist: Neue Karrierechance

E-Commerce immer wird immer mehr zum entscheidenden Wettbewerbsvorteil. Gleichzeitig fehlt es an entsprechenden Experten. Die frisch lancierte Weiterbildung E-Commerce Spezialist auf Stufe eidg. Berufsprüfung fördert Karrieren im Schweizer Onlinehandel – auch für Quereinsteiger.

Eine E-Commerce Spezialistin (oder ein E-Commerce Spezialist) baut Onlineshops oder digitale Plattformen für den Verkauf von Produkten und Dienstleistungen auf. (Bild: Unsplash.com)

Im europäischen Onlinehandel lag die Schweiz im Jahr 2021 an sechster Stelle, vor Deutschland, Belgien und Frankreich. Das zeigt eine vom Bundesamt für Statistik publizierte Rangliste. Laut dem Portal Statista tätigten im Jahr 2021 über 58 % der Weltbevölkerung einmal pro Woche einen Onlinekauf. Bei den Deutschen waren dies erst 42 %. Die Schweiz galt bis vor kurzem als Nachzügler im E-Commerce. Inzwischen holt sie auf. Im Jahr 2021 wuchs hier der Onlinehandel um knapp 10 %. Davon profitiert zunehmend auch der inländische E-Commerce. Während die Schweizerinnen und Schweizer zwischen 2010 und 2018 immer mehr Waren online aus dem Ausland bestellten, sinkt bzw. stagniert dieser Anteil seit 2019. 2021 setzte der Schweizer E-Commerce insgesamt CHF 14,4 Mrd. um.

Mehr E-Commerce im Grosshandel

Auch im B2B wird E-Commerce immer wichtiger. Das bestätigt Ueli Stursberg, erster Sekretär von Handel Schweiz und Leiter Bildung: «Innovationen im E-Commerce betreffen zunehmend den Handel zwischen den Unternehmen wie zum Beispiel im Grosshandel. Hier rechnen wir mit einem stärkeren Wachstum. Denn die Generation, die nun in den Firmen Einsitz nimmt und Entscheidungen trifft, ist als Consumer an den Onlinehandel gewöhnt. Ähnliche Standards verlangt sie von den Lieferanten. Deshalb sind versierte Fachkräfte sehr gefragt.»

Erster eidg. Abschluss als E-Commerce Spezialist

In vergangenen Jahren haben Mitarbeitende im Schweizer E-Commerce ihr Wissen oft on the job erweitern müssen. Neu hat die Branche eine Weiterbildung auf Stufe eidgenössische Berufsprüfung lanciert. Die Kandidaten und Kandidatinnen weisen eine Grundbildung im Detailhandel, im Kaufmännischen oder als Mediamatikerin bzw. Mediamatiker vor und verfügen über mindestens zwei Jahre Berufspraxis. Weitere Grundbildungen werden akzeptiert. Ab Herbst 2022 können die ersten Weiterbildungen zum E-Commerce Spezialisten, zur E-Commerce Spezialistin besucht werden, begonnen wird in der Deutschschweiz. Es sind sieben Modulprüfungen zu absolvieren. Mit ersten Abschlüssen wird 2024 gerechnet. Das neue eidgenössische Diplom vereinfacht die Rekrutierung bzw. die Karriere im Wachstumsmarkt E-Commerce. Zur Trägerschaft gehören die ODA Bildung Detailhandel Schweiz, Handelsverband.swiss, der Verband der E-Commerce-Firmen, und der Dachverband Handel Schweiz. E-Commerce Spezialistinnen und Spezialisten bauen Onlineshops oder digitale Plattformen zum Verkauf von Dienstleistungen oder Produkten auf. Ausserdem betreiben sie diese und entwickeln sie weiter.

Quelle: Handel Schweiz

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