Zahl der Stellenausschreibungen sinkt im 3. Quartal 2025 moderat

Im dritten Quartal 2025 sinkt die Anzahl offener Stellen nur leicht und verzeichnet -0.2% im Vergleich zum Vorquartal. Dies zeigt die aktuelle Ausgabe des Adecco Group Swiss Job Index. Unter Druck stehen insbesondere KV-Stellen; diese geraten wegen KI in Bedrängnis.

Der Job Index Q3/25 verzeichnet einen moderaten Rückgang von Stellenausschreibungen. (Grafik: Adecco Group)

Der Schweizer Stellenmarkt stagniert im dritten Quartal 2025. Der Adecco Group Swiss Job Market Index verzeichnet ein leichtes Minus der Anzahl offener Stellen von 0.2% gegenüber dem Vorquartal (Q2 2025). Im Vergleich zum Vorjahresquartal (Q3 2024) liegt der Indexwert mit -5.6% deutlich tiefer. Wie zudem der aktuelle KOF-Beschäftigungsindikator zeigt, bleiben Unternehmen angesichts der globalen Wirtschaftslage bei Neueinstellungen weiter zurückhaltend.

Marcel Keller, Country President der Adecco Gruppe Schweiz, kommentiert: «Die Schweizer Wirtschaft ist laut KOF-Konjunkturbericht im zweiten Quartal 2025 fast zum Stillstand gekommen, belastet durch Exportrückgänge und höhere US-Zusatzzölle. Trotzdem sinkt die Anzahl offener Stellen im dritten Quartal 2025 nur moderat, wie der Job Index zeigt und die Arbeitslosenquote steigt nur leicht. Gründe dafür könnten die stabilisierende Wirkung des Konsumverhaltens und die Einführung von Kurzarbeit sein.»

Automatisierung und KI verschärfen den Strukturwandel in Büro- und Verwaltungsberufen

Der Studienfokus des aktuellen Swiss Job Index widmet sich den Verwaltungs-, Büro- und Administrationsberufen. Diese bilden die grösste Berufsgruppe der Schweiz und sind für die zentralen Abläufe in Unternehmen und in der öffentlichen Verwaltung essenziell. Zugleich sind diese Berufe den Entwicklungen im Bereich der generativen KI in besonderem Masse ausgesetzt.

  • Verwaltungs-, Büro- und Administrationsberufe unter Druck: Sie gehören zu den am stärksten von generativer KI betroffenen Bereichen. Besonders Routineaufgaben wie z.B. Datenerfassung, standardisierte Abläufe, Text- und Auskunftsarbeit etc. weisen hohes Automatisierungspotenzial auf. Entsprechend sinkt die Stellennachfrage überdurchschnittlich (-17.4% seit 2023).
  • Differenzierteres Bild in beruflichen Untergruppen: Stellen für unternehmensbezogene Dienstleistungen (z.B. Berechnungs- und Speditionsdienstleistungen, Konferenz-/Eventplanung, Arbeits- und Personalvermittlung oder Immobilienverwaltung/-makler:innen) wachsen trotz mittlerer Exponierung dank komplementärer Effekte wie Aufwand für Koordinations- und Schnittstellenarbeit. Führungs-, Projekt- und Gruppenfunktionen in Verwaltungs-, Büro- und Administrationsberufen sind zwar wenig exponiert, verlieren dennoch an Stellen. Hier deuten Organisation, Effizienzprogramme und Konjunktur auf nicht-technologische Treiber hin. Die öffentliche Verwaltung bleibt relativ stabil.
  • Eine höhere, tertiäre Ausbildung schützt nicht automatisch vor dem Einfluss der KI. Entsprechend zeigt sich in Praxis und Politik die Priorisierung von Weiterbildungen für Daten- und Prozesskompetenzen, vermehrte Informationsarbeit zum Thema KI sowie Neudefinition von Berufsrollen.

Insgesamt zeigen die Ergebnisse, dass trotz der starken KI-Exponiertheit dieser Berufsgruppe, menschliche Expertise in KV-Berufen gefragt bleibt – gerade in komplexeren Aufgabenbereichen wie z.B. Qualitätsmanagement oder Projektkoordination.

Quelle: Adecco Group

(Visited 38 times, 38 visits today)

Weitere Beiträge zum Thema