Schweizer Arbeitsmarkt bleibt trotz Herausforderungen resilient

Der Adecco Group Swiss Job Market Index verzeichnet nach einer stabilen Phase in den beiden Vorquartalen für das dritte Quartal 2023 ein leichtes Wachstum. Auch der Index für Berufe der Maschinen-, Elektro- und Metallindustrie (MEM) belegt im Jahresvergleich eine Steigerung, trotz den aktuellen konjunkturellen Herausforderungen in der MEM-Industrie. Dies zeigt der Adecco Group Swiss Job Market Index, die wissenschaftlich fundierte Erhebung der Adecco Gruppe Schweiz und des Stellenmarkt- Monitors Schweiz der Universität Zürich.

(Bild: www.adeccogroup.ch)

Nach einer Phase der Stabilität in den beiden Vorquartalen verzeichnet der Adecco Group Swiss Job Market Index im dritten Quartal 2023 wieder ein leichtes Wachstum. Gegenüber dem Vorquartal (Q2 2023) weist der Index einen Anstieg von 3% mehr Stelleninseraten aus. Im Vergleich zum Vorjahresquartal (Q3 2022) liegt das Wachstum bei 7% mehr Stellenausschreibungen.

«Obwohl gegenwärtig viele Konjunkturindikatoren auf eine schwierige wirtschaftliche Entwicklung in der Schweiz hindeuten, zeigt der Adecco Group Swiss Job Market Index, dass der Schweizer Arbeitsmarkt eine beeindruckende Standfestigkeit aufweist. Ein Blick auf andere Arbeitsmarktindikatoren bestätigt diese Resilienz. Gemäss dem KOF-Beschäftigungsindikator planen die meisten Unternehmen nach wie vor, ihre Beschäftigtenzahl in naher Zukunft zu erhöhen und auch die Arbeitslosenquote verharrt trotz eines leichten Anstiegs auf einem historisch niedrigen Niveau» sagt Marcel Keller, Country President Adecco Gruppe Schweiz.

Anhaltende Nachfrage nach Berufen der Maschinen-, Elektro- und Metallindustrie

(Bild: www.adeccogroup.ch)

Die Stellenentwicklung in den MEM-Berufen durchlief in den vergangenen acht Jahren eine Berg- und Talfahrt. Rückblickend sticht zunächst das Jahr 2018 hervor, in dem ein bemerkenswerter Anstieg der Stellenausschreibungen zu verzeichnen war (+27%). Dieser Anstieg wurde von signifikanten Zuwächsen bei den Auftragseingängen, den Umsätzen und den Margen der MEM-Unternehmen begleitet.

Im Jahr 2019 hingegen verschlechterte sich die Lage für die MEM-Industrie. Rückgänge in den Auftragseingängen, Umsätzen und Exporten kennzeichneten das Jahr. Trotzdem erhöhte sich die Anzahl Beschäftigte in der MEM-Industrie weiter und auch der Arbeitsmarkt für MEM-Berufe blieb auf einem stabilen Niveau.

Erst mit dem Ausbruch der Coronapandemie im Jahr 2020 geriet der Stellenmarkt für MEM-Berufe in eine Schieflage, da zeigte sich ein drastischer Einbruch von 26% weniger Stellenausschreibungen im Vergleich zum Jahr 2019. Doch bereits im Jahr 2022 übertraf der MEM-Stellenmarkt wieder sein Vorkrisenniveau und erreicht im aktuellen Jahr sogar einen neuen Höhepunkt. Allerdings ist aktuell auch eine verlangsamte Dynamik im Stellenwachstum zu erkennen. Während im Jahr 2022 ein beeindruckendes Stellenwachstum von 34% mehr Stellenausschreibungen im Vergleich zum Jahr 2021 verzeichnet wurde, reduzierte sich die jährliche Wachstumsrate im Jahr 2023 auf 19%. Diese nachlassende Wachstumsdynamik scheint somit die sich abschwächende Konjunktur in der MEM-Industrie widerzuspiegeln.

«Obwohl sich die MEM-Industrie derzeit mit einer abkühlenden Konjunktur konfrontiert sieht, zeigt der Stellenmarkt für MEM-Berufe im Jahresvergleich bemerkenswert wenig Einbussen. Die weiterhin hohen Auftragsreserven und der anhaltende Mangel an Fachkräften tragen wesentlich dazu bei, dass die Kapazitätsauslastung in der MEM-Branche weiterhin über dem langjährigen Mittelwert liegt, und stützt damit die Nachfrage nach Fachkräften» so Yanik Kipfer, Stellenmarkt-Monitor Schweiz.

(Bild: www.adeccogroup.ch)

Die anhaltende Nachfrage nach Berufen der MEM-Industrie zeigt sich nicht nur in der gesamtheitlichen Analyse, sondern auch bei der Betrachtung spezifischer Berufsgruppen.

Besonders hervorzuheben sind die Bediener:innen von Anlagen und Montageberufe (dazu gehören Berufe wie CNC-Maschinist:innen, Gerätemonteur:innen oder Oberflächenbeschichter:innen), wo die Zahl der Stelleninserate im Vergleich zu 2022 um 30% gestiegen ist. Ebenso sind Techniker:innen, Automatiker:innen und Elektroniker:innen (zu denen unter anderem Maschinenbautechniker:innen, Automatikmonteur:innen oder Elektrotechniker:innen zählen) mit einem Anstieg von 24% mehr Stelleninseraten stark gefragt. Dicht darauf folgen Ingenieur:innen (Prozessingenieur:innen, Elektroingenieur:innen oder Maschineningenieur:innen) mit einem Zuwachs von 19%.

Trotz eines geringeren Wachstums von je 14% im Jahresvergleich zeigen auch die Berufsgruppen der Metallarbeiter:innen (zu denen Berufe wie  Gussformer:innen, Polisseur:innen oder Schweisser:innen zählen) sowie der Fahrzeug-, Maschinen- und Werkzeugmechaniker:innen (bspw. Automobil-Mechatroniker, Polymechaniker:innen oder Mikromechaniker:innen) einen klaren positiven Trend im Vergleich zum Vorjahr.

«Wir beobachten eine starke Nachfrage nach Fachkräften in handwerklichen Berufen. Auch Hilfskräfte mit guten Deutschkenntnissen und ersten Berufserfahrungen werden verstärkt gesucht. Wenn die Arbeitskräfte in diesen Berufsgruppen zudem über berufsrelevante Weiterbildungen und ausgezeichnete Referenzen verfügen, haben sie besonders gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt» so Martin Meyer, Leiter Adecco Deutschschweiz.

Quelle: www.adeccogroup.ch 

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