Fast 90% aller Arbeitnehmenden sind von ihrem Job gestresst

Laut der neuen Candidate Pulse Studie 2024 von Michael Page sind 89% der Stellensuchenden in der Schweiz von ihrem Job gestresst. Trotzdem hat weniger als ein Drittel der Arbeitgebenden (27%) Massnahmen ergriffen, um dieses Problem zu lösen. Infolgedessen verpassen Arbeitgebende eine Möglichkeit, Talente anzuziehen und zu halten sowie die Zufriedenheit ihrer Mitarbeitenden zu steigern.

Gestresst im Job? Fast 90 Prozent der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer bejahen dies und erwägen einen Wechsel. (Symbolbild; Steve DiMatteo / Pixabay.com)

Die Candidate Pulse Studie 2024 von Michael Page ergab, dass zwei Hauptfaktoren den meisten Arbeitsstress bei den Arbeitnehmenden verursachen: Mangelnde Anerkennung (38%) und zu viel Arbeit (31%). Eine von fünf Personen (20%) hat ihre frühere Stelle aufgrund von Stress am Arbeitsplatz verlassen. Weitere 30 Prozent gaben an, dass sie trotz Stress in ihrem Job blieben, aber offen für neue Möglichkeiten ausserhalb des Unternehmens sind.

Lediglich 27 Prozent der Arbeitgebenden haben Massnahmen zur Unterstützung ihrer Mitarbeitenden ergriffen. Die häufigsten Massnahmen sind Unterstützungsprogramme für Mitarbeitende (EAP), telefonische Unterstützung durch externe Fachpersonen (44%) und die Erleichterung von Gesprächen mit dem Management (44%).

Wohlbefinden am Arbeitsplatz als zentraler Faktor

Bei der Wahl des Arbeitgebers ist das Wohlbefinden der Angestellten ein wichtiger Faktor. Ein angenehmes Arbeitsumfeld war für 97 Prozent der Arbeitssuchenden entweder «wichtig» oder «sehr wichtig». Dahinter folgen Angebote für das psychische Wohlbefinden (79%) und flexible Arbeitsbedingungen in Bezug auf Zeit und Ort (74%).

Bei mangelnden Unterstützungsangeboten besprachen die meisten Mitarbeitenden ihre Probleme mit dem Stress am Arbeitsplatz zuerst mit Familie und Freunden und nicht mit Kolleginnen und Kollegen oder Vorgesetzten. Werden Probleme nicht angesprochen, besteht die Gefahr, dass diese ausserhalb des Unternehmens über Bewertungsportale oder soziale Medien bekannt werden. Dies kann die Herausforderungen verstärken, vor denen Unternehmen bei der Rekrutierung stehen.

Loyalität gegenüber Arbeitgebenden sinkt

Diese Ergebnisse werden durch andere Untersuchungen von Michael Page bestätigt. Sie zeigen, dass die Loyalität gegenüber dem Arbeitgeber an Bedeutung verloren hat. Gemäss der Ende 2023 veröffentlichten Studie «Talent Trends and Social Media» sind 9 von 10 Schweizer Angestellten, die im letzten Jahr eine neue Stelle angetreten haben, offen für neue Möglichkeiten. Remotearbeit und der Zugang zu sozialen Medien tragen zu diesem Trend bei. 80 Prozent der Befragten gaben an, LinkedIn für die Stellensuche zu nutzen. Die Hälfte der Befragten besucht diese Kanäle täglich, oft sogar mehrmals.

«Die Mitarbeiterbindung ist in den Unternehmen am stärksten, in denen sich Führungskräfte Zeit nehmen, mit ihren Teammitgliedern zu sprechen. Dies gibt ihnen die Möglichkeit, die wichtigsten Probleme anzusprechen und die Leistungen von Mitarbeitenden anzuerkennen», sagt Yannick Coulange, Managing Director, PageGroup Schweiz.

Quelle: Michael Page

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