Toxischer Arbeitsplatz: So erkennen Sie die Warnsignale

Die Experten von Lebenslaufapp.ch haben die wichtigsten Warnsignale zusammengestellt, auf die man achten sollte, um festzustellen, ob ein Arbeitsplatz schädlich ist, welche Auswirkungen dies auf das Wohlbefinden der Mitarbeiter haben kann und wie man professionell mit der Situation umgeht.

Überarbeitung und Burnout sind klare Hinweise auf einen toxischen Arbeitsplatz. (Bild: www.depositphotos.com)

Da das weltweite Suchvolumen nach „Wie schreibt man ein Kündigungsschreiben“ im letzten Monat um 5.000 % und der Begriff „Ich hasse meinen Job“ mit 121 Mio. Aufrufen auf TikTok um 121 Mio. gestiegen ist, zeigt sich, dass viele Mitarbeiter in einer Arbeitskultur tätig sind, die ihnen nicht zusagt.

Schlechte Kommunikation: 

Effektive Kommunikation ist in einem gesunden Arbeitsumfeld von grösster Bedeutung und bildet den Grundstein für reibungslose Abläufe und Teamzusammenhalt. Allerdings treten bei toxischen Arbeitsstätten oft Kommunikationsstörungen auf. Missverständnisse und Auseinandersetzungen zwischen Kollegen entstehen durch unklare Erwartungen, fehlendes Zuhören und vage Anweisungen. Mitarbeiter können die Effektivität der Kommunikation an ihrem Arbeitsplatz beurteilen, indem sie beobachten, ob eine Atmosphäre des Misstrauens herrscht, häufige Missverständnisse auftreten und ein Mangel an konstruktivem Feedback vorliegt. 

Mangel an Transparenz:

Transparenz spielt eine wesentliche Rolle bei der Förderung von Vertrauen und Kooperation am Arbeitsplatz. Eine Atmosphäre der Unehrlichkeit und Unsicherheit kann entstehen, wenn dem Personal wichtige Informationen oder Entscheidungen vorenthalten werden. Der Mangel an Klarheit beeinträchtigt nicht nur das Vertrauen, sondern verursacht auch ein Gefühl des Ausschlusses und der Unterbewertung der Mitarbeiter. Wenn mehrere Mitarbeiter konsequent von wichtigen Entscheidungen ausgeschlossen werden, kann dies zu Unzufriedenheit führen, die Produktivität beeinträchtigen und letztendlich zu einem toxischen Arbeitsumfeld beitragen.

Hohe Fluktuationsrate: 

Oftmals sind Mitarbeiterfluktuationen ein Anzeichen für tiefgreifende Probleme innerhalb der Organisation. Um diese Probleme zu lösen, ist es notwendig, sich für eine Verbesserung der Führung einzusetzen, eine positive Arbeitsplatzkultur einzuführen und das Wohlbefinden und die Mitarbeiterzufriedenheit zu priorisieren. Eine Organisation sollte regelmässig nach Gründen für eine hohe Fluktuationsrate suchen, indem sie beispielsweise ihre Mitarbeiter auffordert, Fragebögen auszufüllen und regelmässig Feedback einholt. Möglicherweise tragen Arbeitgeber, die sich nicht um eine hohe Fluktuation kümmern, zu einem toxischen Arbeitsplatz bei, indem sie ihre bestehenden Mitarbeiter dazu zwingen, noch härter zu arbeiten, um das Defizit auszugleichen. Dies führt zu Burnout und Unmut und verschärft den Teufelskreis aus Unzufriedenheit und Fluktuation weiter.

Burnout und Überarbeitung:

Überarbeitung und Burnout sind klare Hinweise auf einen toxischen Arbeitsplatz. Die fortwährende Annahme, dass Angestellte lange arbeiten müssen, ohne ausreichende Unterstützung oder Wertschätzung, kann zu Burnout, einer Verringerung der Produktivität und Gesundheitsproblemen führen. Burnout kann auch entstehen, wenn Personen mit herausfordernden und sich wiederholenden Problemen konfrontiert sind, die letztendlich zu einer Unzufriedenheits- und Stressspirale führen können. Eine Aufstockung des Personalbestands, eine gerechte Umverteilung der Arbeitsbelastung oder die Umsetzung von Massnahmen zur Linderung des Drucks am Arbeitsplatz sind einige der Möglichkeiten, wie Unternehmen solche Probleme proaktiv angehen sollten.

Unmotivierte Angestellte:

Unmotivierte Angestellte äussern häufig ihre Unzufriedenheit gegenüber Kollegen und verbreiten so negative Gefühle, welche unter ihren Kollegen eine Atmosphäre von mangelnder Arbeitsmoral und Burnout fördern können. Wenn es den Mitarbeitern an Motivation mangelt, sind sie weniger geneigt, sich voll auf ihre Arbeit einzulassen, was zu verminderter Produktivität, verpassten Fristen und einer mangelhaften Arbeitsqualität führt. Es ist entscheidend, die Ursachen der Demotivation von Mitarbeitern zu bekämpfen, um eine lebendige Arbeitsplatzkultur zu bewahren und ein hohes Mass an Leistung und Zufriedenheit aufrechtzuerhalten.

Amanda Augustine von Lebenslaufapp.ch verrät ihren Expertenratschlag, wie man einen toxischen Arbeitsplatz professionell verlässt: „Wenn Sie einen schädlichen Arbeitsplatz verlassen, ist es wichtig, jederzeit professionell zu bleiben, insbesondere wenn Sie hoffen, in einem ähnlichen Arbeitsfeld zu bleiben, da es wahrscheinlich ist, dass sich Ihre Karrierewege in Zukunft wieder mit Ihren ehemaligen Kollegen kreuzen. Planen Sie sorgfältig Ihre Ausstiegsstrategie. Dazu sollte das Verfassen eines prägnanten und respektvollen Kündigungsschreibens gehören. Halten Sie ausserdem die in Ihrem Arbeitsvertrag vorgesehene Kündigungsfrist ein, denn dies zeugt von guten Sitten und ermöglicht einen reibungslosen Übergang von Verantwortlichkeiten. Während des gesamten Kündigungsprozesses ist es wichtig, Klatsch und Negativität innerhalb des Büros zu vermeiden. Konzentrieren Sie sich stattdessen darauf, Ihr Feedback auf diplomatische Weise mit der Personalabteilung zu kommunizieren und gleichzeitig Ihre Dankbarkeit für die Möglichkeiten und Erfahrungen auszudrücken, die Sie während Ihrer Zeit bei der Organisation gesammelt haben. Die Suche nach Unterstützung durch vertrauenswürdige Mentoren oder Kontakte in Ihrem beruflichen Netzwerk kann in dieser herausfordernden Zeit wertvolle Orientierung und Sicherheit bieten.“

James Roy, Hirnexperte von Brainworks Neurotherapy, kommentiert weiter, wie sich eine toxische Arbeitskultur negativ auf das Wohlbefinden der Mitarbeiter auswirken kann: „Das Wohlbefinden der Mitarbeiter wird von einer toxischen Arbeitskultur an mehreren Fronten stark beeinträchtigt. Erstens kommt es aufgrund unrealistischer Arbeitsbelastungen und des fortwährenden Drucks, Termine und Leistungsziele einzuhalten zu einem Anstieg des Stressniveaus der Mitarbeiter. Dieser chronische Stress äussert sich nicht nur in körperlichen Symptomen wie Kopfschmerzen, Müdigkeit und Schlafstörungen, sondern kann auch zu längerfristigen psychischen Problemen wie Angstzuständen und Depressionen führen. Die Negativität an einem schädlichen Arbeitsplatz untergräbt die Fähigkeit der Mitarbeiter, eine positive Einstellung zu bewahren und Zufriedenheit aus ihrer Arbeit zu ziehen, was zu verminderter Motivation und Engagement führt. Im Laufe der Zeit kann diese emotionale Belastung andere Bereiche des Lebens beeinträchtigen, persönliche Beziehungen, das Gleichgewicht zwischen Beruf und Privatleben sowie die Lebensqualität insgesamt beeinträchtigen. In schwerwiegenden Situationen kann die längere Aussetzung eines schädlichen Arbeitsplatzes die Entstehung eines chronischen Burnouts begünstigen. Um die grundlegenden Funktionsfähigkeiten des Individuums wiederherzustellen, bedarf es einer längeren Erholungsphase.“

Quelle: www.lebenslaufapp.ch

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