Erfolgs-Impuls: Wir sind erstaunlich wandlungsfähig

Der Mensch ist wandlungsfähig und kann sich schnell an neue Normalitäten anpassen. Aber er ist nicht gut im vorausschauenden Wandel: Nur so erklärt sich, dass der Mensch kaum je proaktiv handelt, sondern nur auf Druck reagiert. Unser Autor nennt drei Bereiche, die viel Potenzial für schnelleren Wandel bieten.

Corona zeigt: Der Mensch ist zwar sehr wandlungsfähig, doch ändern tut er sich zumeist nur auf Druck hin. (Bild: Pixabay.com)

Mal ehrlich: wenn ich Ihnen vor einem Jahr prognostiziert hätte, dass Leute aus den USA nicht mehr in die EU einreisen dürfen, hätten Sie mir geglaubt? Oder dass wir in Züge nur noch mit Masken dürfen? Oder dass es klar ist, dass keiner weiss, wo wir wirtschaftlich Ende des Jahres stehen werden?

Kollektiv wandlungsfähig

Nun, jetzt sind wir mittendrin – und wahrscheinlich geht es Ihnen etwa wie mir: irgendwie geht es trotzdem voran, teilweise nicht einmal schlecht. Und das was gestern noch unvorstellbar war, ist jetzt das neue Normal. Und das ist genau der Grund, warum wir als menschliche Spezies trotz sehr unvorteilhafter körperlicher Voraussetzungen es soweit gebracht haben (im Guten wie im Schlechten): Wir sind kollektiv und bewusst extrem anpassungs- und wandlungsfähig.

Bereiche mit Potenzial für Wandel

Hier kommt der Punkt für Sie als Führungsperson oder CEO: Wir sind zwar gut in der Anpassung aufgrund von Zwängen, aber wir sind schlecht im vorausschauenden Wandel. Das ist genau das Problem bei jeglicher Strategie-Implementierung und jedem Kulturwandel: wenn die Leute nicht die absolute Notwendigkeit SPÜREN (also: emotional), ändern sie nichts. Hier sind drei Bereiche, in denen ich immer wieder enormes Potenzial für schnelleren und konsequenteren Wandel sehe:

  1. Geschäftsmodelle
    Die Unternehmensfriedhöfe sind voll von Unternehmen, die glaubten, dass ihr Geschäftsmodell für alle Zukunft Bestand hätte. Nur um dann oft innerhalb weniger Jahre hinweggefegt zu werden. Warum ist es so schwer, Business-Modelle zu ändern oder neue zu generieren? Ich sehe zwei wesentliche Gründe: Erstens, zu wenige wissen, wie das geht (Test: Fragen Sie die Mitglieder Ihres Führungsteams einzeln, welches Geschäftsmodell Ihr Unternehmen gerade praktiziert; Sie werden viele verschiedene Antworten bekommen – wenn überhaupt). Und zweitens, das Bestehende ist doch viel bequemer und scheinbar sicherer.
  2. Gewinnerteam-Kultur
    Unsere Kultur ist meist das, was uns in der Komfortzone hält. Nur wenige Unternehmen schaffen es, eine Kultur des Diskomforts zu kreieren, in der es laufende Weiterentwicklung gibt, die zum Teil anstrengend ist. Dafür braucht man das richtige Mindset. Daran kann man arbeiten. Oder besser: man MUSS daran arbeiten. Und zwar laufend. Ich sehe jedenfalls nur wenige KMUs, die ihre Kultur bewusst gestalten.
  3. Kundenbindung
    Es ist erstaunlich, dass in den meisten Unternehmen immer noch erhebliche Potenziale für bessere Kundenbindung bestehen, obwohl es Dutzende von Büchern und Kursen darüber gibt. Auch das hat mehr mit der inneren Einstellung als mit Prozessen zu tun.

In allen diesen Bereichen kann das, was Sie heute für normal halten, morgen obsolet sein. Ich empfehle, dass Sie mit der Führungsmannschaft die genannten Themen laufend durchleuchten. Das ist die wichtigsten Führungsaufgabe.

Zum Autor:
Volkmar Völzke ist Erfolgs-Maximierer. Buchautor. Berater. Coach. Speaker. www.volkmarvoelzke.ch

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