50’000 neue Firmen im Jahr 2022

Das Jahr 2022 war geprägt von geopolitischen und wirtschaftlichen Unsicherheiten, welche sich auf die Schweiz auswirken. Trotzdem zeigt sich die Gründungslaune in der Schweizer Gesellschaft weiterhin in hohem Mass: Fast 50'000 neue Firmen wurden 2022 ins Handelsregister eingetragen.

Das Jahr 2022 verzeichnet per 27.12.2022 mit 49’398 neuen Firmen +12.6% mehr Gründungen gegenüber dem Durchschnitt der letzten 10 Jahre. (Quelle: Schweizerisches Handelsamtsblatt SHAB; Analyse und Grafik: IFJ Institut für Jungunternehmen AG)

Die Studie «Nationale Analyse Schweizer Firmengründungen 2022» des IFJ Institut für Jungunternehmen zeigt, dass im Jahr 2022 49’398 neue Firmen im Handelsregister eingetragen worden sind. Dies entspricht einem leichten Rückgang von -1.4% gegenüber dem Vorjahr. Auch der 10-Jahresvergleich liegt mit +12.6% signifikant höher als der Durchschnitt der letzten 10 Jahre.

Zürich als Gründungsmotor, Urner als „Gründungsmuffel“

Regional zeigen sich bei der Gründungstätigkeit einige Unterschiede. So verzeichnete die Grossregion Zürich im Jahr 2022 einen Zuwachs von +1.9% gegenüber 2021. Die Neugründungen in den Grossregionen Südwestschweiz (-0.3%), Tessin (-0.3%) und Ostschweiz (-1.5%) liegen mit leichten Unterschieden auf einem hohem Niveau wie im Vorjahr. In der Zentralschweiz (-4.5%), Espace Mittelland (-3.3%) und Nordwestschweiz (-1.9%) wurden dagegen weitaus weniger neue Firmen gegründet als im 2021. Den prozentual grössten Zuwachs an neuen Firmen verzeichnete 2022 der Kanton Appenzell Innerrhoden mit +12,8 Prozent gegenüber 2021, am tiefsten sank die Gründerlaune im Kanton Uri mit -11,1 Prozent.

Viele neue Firmen werden von Frauen gegründet

Gründen ist nicht nur Männersache; die Frauen holen weiter auf: Inzwischen werden 36.6% aller neuen Firmen allein von Frauen gegründet, wie die Analyse des IFJ festhält. Bei 9.5% aller Neugründungen steht ein Gründungsteam von Frauen und Männern dahinter. Mit etwas mehr als die Hälfte werden 53.9% aller neuen Firmen von Männern gegründet. Somit sind bei 46% aller Neueintragungen eine oder mehrere Frauen beteiligt – dieser Wert sei höher als oft angenommen, so Mediensprecher Pascal Hollenstein vom IFJ.

(Quelle: BFS, Statistik der Unternehmensdemografie 2019; Analyse und Grafik: IFJ Institut für Jungunternehmen AG)

Neugründungen nach Branchen

Zu den Top-Wachstumsbranchen im Jahr 2022 gehören Marketing & Kommunikation (+15.9%), Transport & Logistik (+15.1%) sowie das Gesundheitswesen (+11.5%). Die höchsten prozentualen Rückgänge verzeichnen die Branchen Grosshandel (-13.3%), Land- & Forstwirtschaft (-12.4%) sowie Detailhandel (-8.7%). Die Branchen Transport & Logistik und Marketing & Kommunikation Branchen verzeichneten im 2021/2020 die stärksten Rückgänge welche nun im 2022 wieder kompensiert wurden. Numerisch am meisten gegründet wird in den Branchen Handwerk, Immobilienwesen, Beratung und Detailhandel.

Neue Firmen als Zeichen für gut funktionierende Wirtschaft

Trotz geopolitischer Krisen, steigender Inflation und aufkommenden Rezessionsängsten: Die Schweizer Wirtschaft scheint sich weiterhin besser behaupten zu können als jene in anderen europäischen Ländern. Der private Konsum sowie der Arbeitsmarkt sind stabil, und die Arbeitslosenquote liegt auf einem Rekordtief. Vor diesem Hintergrund hält das IFJ in seiner Analyse denn auch fest, dass neue Firmen ein essentieller Bestandteil einer gut funktionierenden Schweizer Wirtschaft sind: Jährlich schaffen Neugründungen etwa 56’000 neue Stellen. 13.3% aller Erwerbstätigen sind selbstständigerwerbend. Das sind rund 623’000 Unternehmer/innen. Damit belegt die Schweiz in Europa einen Spitzenplatz.

Aussichten für 2023

Basierend auf den aktuellen Indikatoren rechnet das IFJ im Jahr 2023 mit einem leichten Rückgang bis zu einer stabil hohen Anzahl an Neugründungen in der Schweiz. Können Unsicherheitsfaktoren wie die Energiemangellage, der Ukraine-Krieg oder globale Lieferkettenprobleme frühzeitig gelöst werden, würde dies auch dem Unternehmertum zu Gute kommen. Die Vergangenheit habe gezeigt, dass in guten wie in schwierigen Zeiten Gründer/innen Herausforderungen mit eigenen, innovativen Lösungen und viel Selbstbestimmung anpacken, schreibt das IFJ.

Quelle: IFJ Institut für Jungunternehmen

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