KMU der MEM-Branche sind vorsichtig optimistisch

Im Winter 2022/23 ist die Konjunkturabkühlung in der Schweizer MEM-Branche angekommen. Die hohen Energiepreise, steigende Zinsen, das schwache aussenwirtschaftliche Umfeld und die hohe Unsicherheit belasten die Nachfrage nach Investitionsgütern. Auch der Wechselkurs und der Arbeitskräftemangel setzen der MEM-Branche zu. Die im Januar befragten KMU sind trotzdem verhalten zuversichtlich, dass es bald besser wird.

Abb. 1: Die grössten Herausforderungen für KMU der MEM-Branche. (Grafik: Swissmechanic)

Die Auftragseingänge, Umsätze und Exporte der MEM-Branche sind im vierten Quartal 2022 nur noch leicht angestiegen. Auch wenn der Peak bei den Energie- und Rohmaterialpreisen bereits überschritten ist, verringern die im Vergleich zu den Vor-Pandemie-Werten immer noch hohen Preise die Investitionsbereitschaft der MEM-Kunden. Auch die höheren Zinsen, mit denen die Zentralbanken die Inflation zu zähmen versuchen, das schwache aussenwirtschaftliche Umfeld und die hohe geopolitische Unsicherheit dämpfen die Nachfrage nach Investitionsgütern. Vom starken Franken kommt auf dem Absatzmarkt Europa weiterer Gegenwind. Die Produktionsauslastung der MEM-Branche und der mittelfristig gesicherte Auftragsbestand waren im Januar 2023 zwar noch relativ hoch, zeigen jedoch leichte Abwärtstendenzen. Zudem erwarten die befragten KMU im Saldo, dass die Auftragseingänge und Umsätze im ersten Quartal 2023 gegenüber dem Vorjahresquartal sinken werden. Das zeigt die jüngste Quartalsbefragung von Swissmechanic, dem Arbeitgeberverband der KMU der MEM-Branche.

Swissmechanic Geschäftsklima-Index wieder im grünen Bereich

Obwohl die Lieferketten im längerfristigen Vergleich noch überdurchschnittlich stark angespannt sind, zeigt die Befragung, dass die Situation sich merklich verbessert hat. Der Mangel an Arbeitskräften hat hingegen an Bedeutung gewonnen und steht mittlerweile auf Platz eins der grössten Herausforderungen (vgl. Abb. 1).

Trotz der Verlangsamung der Konjunkturdynamik durch verschiedene Belastungsfaktoren sind die KMU-MEM-Betriebe im Januar 2023 vorsichtig optimistisch: 57 Prozent der KMU erachten das aktuelle Geschäftsklima als eher oder sehr günstig, 43 Prozent als eher oder sehr ungünstig. Damit befindet sich der Swissmechanic Geschäftsklima-Index nach seinem Taucher im letzten Quartal wieder im grünen Bereich (vgl. Abb. 2).

Abb. 2: Der Geschäftsklima-Index ist wieder im grünen Bereich. (Grafik: Swissmechanic)

Auch BAK Economics teilt diesen Optimismus. Nach der konjunkturellen Abkühlung im Winter 2022/23 ist ab dem zweiten Quartal 2023 auch in der MEM-Branche mit mehr Schwung zu rechnen. Dahinter steht, dass verschiedene Belastungsfaktoren, bei denen sich teilweise bereits jetzt eine Abschwächung abzeichnet, zunehmend in den Hintergrund treten werden.

KMU der MEM-Branche zeigen sich fit für die Zukunft

Vom 7. bis 10. März findet die INNOTEQ 2023 in Bern statt. Das Leitmotiv der Veranstaltung lautet «Fit for Future». Beim Fokusthema «Swiss Manufacturing» geht es um Deglobalisierung, Local Sourcing und Backshoring, den Werk- und Innovationsplatz Schweiz sowie um Produktivität und Kompetivität. Das Sonderthema «INNOTEQ Talents» widmet sich den Themen Aus- und Weiterbildung, Nachwuchsförderung und Fachkräftemangel. Swissmechanic ist mit einem Gemeinschaftsstand auf 800 m2 präsent. 24 KMU der MEM-Branche stellen sich dort vor.

Quelle: Swissmechanic

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