MEM-KMU weiterhin unter Druck

Der aktuelle KMU-MEM-Geschäftsklimaindex von Swissmechanic bestätigt: Die Lage in der Maschinen-, Elektro- und Metallindustrie bleibt angespannt. Auch im ersten Quartal 2025 ist keine Erholung in Sicht.

Die Auslastung der MEM-KMU ist weiterhin tief. (Grafik: Swissmechanic)

Der Aufschwung, auf den viele nach zwei schwierigen Jahren hoffen, bleibt aus. Besonders deutlich zeigt sich der Druck bei der Margenentwicklung, die nun seit elf Quartalen rückläufig ist. Die Investitionstätigkeit leidet entsprechend: Zwar plant knapp ein Drittel der Unternehmen eine Erweiterung der Produktionskapazitäten, aber bei rund 20 Prozent verhindern finanzielle Einschränkungen Investitionen – oft aufgrund fehlender Eigenmittel. Entsprechend negativ zeigt sich auch der aktuelle Geschäftsklima-Index von Swissmechanic: Er liegt derzeit bei -30 Punkten. Rund 40 Prozent der befragten Unternehmen melden gegenüber dem Vorjahr rückläufige Auftragseingänge, Umsätze und Margen.

US-Zölle und die Auswirkungen

Auch international nimmt der Druck zu. Die im April eingeführten, derzeit ausgesetzten, US-Zölle belasten die KMU-MEM insbesondere indirekt – etwa als Zulieferer für stark exportorientierte Kunden. Die damit verbundene Unsicherheit dämpft die Investitionsbereitschaft zusätzlich. Hinzu kommt die Aufwertung des Schweizer Frankens, die die Exportfähigkeit weiter einschränkt.

Die Aussichten für das zweite Quartal bleiben verhalten: Etwa die Hälfte der Betriebe erwartet im Vergleich zum Vorjahr keine Veränderung bei Umsatz, Aufträgen und Margen. Beim Personal sind es gar zwei Drittel. Das Saldo der Einschätzungen bleibt bei allen Indikatoren negativ. 17 Prozent der Unternehmen sind derzeit von Kurzarbeit betroffen – in rund einem Drittel dieser Firmen betrifft diese mehr als 40 Prozent der Belegschaft.

Weniger Bürokratie

Swissmechanic-Präsident Nicola Tettamanti sagt: «Die anhaltend schwierige Lage erfordert nicht nur wirtschaftliche Resilienz, sondern auch politische Rahmenbedingungen, die Investitionen und Innovation ermöglichen. Weniger Bürokratie und mehr Handlungsspielraum sind jetzt entscheidend.»

Die grössten Herausforderungen, die den Unternehmen derzeit zu schaffen machen. (Grafik: Swissmechanic)

Trotz des herausfordernden Umfelds bleibt die MEM-Branche entschlossen. Ihre Innovationskraft und Anpassungsfähigkeit haben sie bereits in früheren Krisen bewiesen. Erich Sannemann, Direktor von Swissmechanic, erklärt: «Auch diesmal werden viele Unternehmen mit unternehmerischem Mut neue Wege finden – in der Hoffnung, dass der Aufschwung nicht mehr lange auf sich warten lässt.»

Quelle: Swissmechanic

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