Kommunikation will strategisch mitreden – bleibt aber oft aussen vor
Kommunikationsverantwortliche sehen ihre Rolle bei strategischen Entscheidungen als zentral – doch in der Praxis fehlt oft die entsprechende Einbindung. Das zeigt der aktuelle PR-Trendmonitor 2025 von News Aktuell und PER.

Die strategische Rolle der Unternehmenskommunikation bleibt in vielen Organisationen hinter den Erwartungen zurück. Das geht aus dem PR-Trendmonitor 2025 hervor, den die Dpa-Tochter News Aktuell gemeinsam mit der Kommunikationsagentur PER durchgeführt hat. Grundlage der Analyse ist eine Online-Befragung von 192 Kommunikationsfachleuten aus Unternehmen und Organisationen in der Schweiz und Deutschland.
94 Prozent der Befragten halten es für wichtig, dass die Unternehmenskommunikation bei strategischen Entscheidungen im Unternehmen mit am Tisch sitzt. Konkret stufen 62 Prozent die Beteiligung als «sehr wichtig» und 32 Prozent als «eher wichtig» ein. Die Realität sieht jedoch anders aus: Nur 13 Prozent der Teilnehmenden gaben an, mit ihrer Abteilung fester Bestandteil des strategischen Entscheidungsteams zu sein. Weitere 16 Prozent werden zumindest punktuell einbezogen.
Der grösste Anteil, nämlich ein Drittel, beschreibt die eigene Rolle als beratend, während 30 Prozent lediglich als operatives Sprachrohr bereits getroffener Entscheidungen fungieren. Sechs Prozent sehen sich in keiner der genannten Kategorien wieder.
Die Ergebnisse verdeutlichen eine anhaltende Diskrepanz zwischen Anspruch und Wirklichkeit: Zwar wird die strategische Relevanz von Kommunikation anerkannt, ihre systematische Einbindung in Entscheidungsprozesse bleibt aber häufig aus. Der PR-Trendmonitor liefert damit einen Einblick in eine zentrale Herausforderung der Branche – und unterstreicht zugleich das Potenzial für eine stärkere Positionierung von Kommunikation auf oberster Führungsebene.