Warum der Gedanke „Ganz okay“ brandgefährlich ist

«Ganz okay» ist alles andere als gut, ja sogar gefährlich. Dies meint unser Kolumnist Volkmar Völzke und liefert einen neuen Erfolgs-Impuls, um auf ein höheres Level als nur «okay» zu kommen.

„Doing okay“ entspricht dem gepflegten Mittelmass – etwas, was in der Führung häufig zu wenig ist. (Bild: Maria Cortes / Unsplash.com)

Es gibt Phasen im (Führungs-)Alltag, da läuft alles irgendwie – aber nicht richtig gut. Die Kalender sind gefüllt, die E-Mails stapeln sich, die Meetings trudeln verlässlich ein. Die Prozesse greifen, das Geschäft funktioniert. Man denkt sich: «Läuft doch eigentlich ganz okay.»

Und genau das ist der Moment, in dem es gefährlich wird.

Denn «ganz okay» ist kein neutraler Zustand. Es ist oft der erste Schritt Richtung gepflegtes Mittelmass – und das merkt man meistens zu spät. Warum? Weil nichts wirklich schiefläuft. Aber auch nichts wirklich vorwärtsgeht. Und im Leadership gilt: Wer stillsteht, verliert Wirkung – über kurz oder lang.

Die Gefahr lauert im Mittelmass

Mittelmass kommt leise daher. Es wirkt harmlos. Es wirkt sympathisch. Es will niemandem wehtun. Es flüstert: „Komm, lass uns einfach so weitermachen. War doch bisher ganz solide.“ Aber was es wirklich tut: Es bremst. Es raubt Energie. Und es verhindert Wachstum – bei Ihnen, im Team und im gesamten Unternehmen.

Besonders gefährlich wird es, wenn sich dieser Zustand zur Gewohnheit entwickelt. Wenn das «passt schon» zur versteckten Norm wird. Dann sinkt nicht nur der Anspruch – sondern auch die Fähigkeit, echte Exzellenz zu erkennen oder einzufordern.

Wenn Sie sich in dieser Beschreibung wiederfinden: Willkommen im Club. Aber gerade deshalb ist jetzt der richtige Moment, um die Schleife zu durchbrechen. Nicht weil alles schlecht ist. Sondern gerade weil alles nur «ganz okay» ist.

Fragen, die Sie sich stellen sollten

Hier drei konkrete Fragen, die helfen können, um wieder auf ein höheres Level zu kommen:

  • Frage 1: Was ist Ihr persönliches «Passt schon», das eigentlich nicht mehr reicht? Vielleicht eine Führungssituation, die Sie schon zu lange laufen lassen. Oder eine Entscheidung, die längst überfällig ist. Oder eine Routine, die mehr lähmt als nützt.
  • Frage 2: Was würden Sie heute anders machen, wenn Sie komplett neu starten könnten – mit Ihrem Kalender, Ihrem Team, Ihrem Fokus? Tipp: Genau da liegt meist der nächste Hebel.
  • Frage 3: Worauf möchten Sie in drei Monaten stolz zurückblicken – und was davon haben Sie heute noch nicht angestossen? Nicht alles auf einmal. Aber ein konkreter Schritt kann genügen, um neue Energie freizusetzen.

Fazit: Der gefährlichste Zustand in Führung ist nicht die akute Überforderung. Es ist die gepflegte Gewöhnung an den Status quo.

Wenn Sie das Gefühl haben, da geht noch mehr – dann setzen Sie jetzt den neuen Standard. Nicht morgen. Nicht wenn es «besser passt». Sondern heute.

Zum Autor:
Volkmar Völzke ist Erfolgs-Maximierer. Buchautor. Berater. Coach. Speaker. www.volkmarvoelzke.ch

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