Sechs grosse IT- und Technologie-Trends für 2017

Augmented Reality, Blockchain, Drohnen für Unternehmen, Autonome Fahrzeuge und neue Materialien wie Graphen oder Silicen eröffnen spannende, neue Horizonte für das Jahr 2020 und darüber hinaus.

Sechs grosse IT- und Technologie-Trends prognostiziert das IT-Unternehmen Cisco für 2017 und die weitere Zukunft. Diese sollten Unternehmen denn auch kurzfristig im Auge behalten.

Die Welt der Digitalisierung dreht sich munter weiter: Cisco identifiziert sechs grosse IT- und Technologie-Trends. (Bild: Fotolia.com)
  1. Wachstum des Internet-Datenverkehrs erfordert noch mehr Breitband: Im Jahr 2020 wird der weltweite Datenverkehr über das Internet etwa 95-mal so gross sein wie im Jahr 2005, prognostiziert der Cisco Visual Networking Index 2015-2020. Dieses Wachstum wird zu mehr Internetnutzer (4,1 Milliarden im Jahr 2020), mehr mit dem Internet vernetzten Geräten, höheren Breitbandgeschwindigkeiten und einer stärkeren Videonutzung führen. 2020 werden 71 Prozent des gesamten IP-Traffics von Nicht-PC-Geräten wie Smartphones, Tablets oder Smart-TVs erzeugt. Digitalisierung und das Internet der Dinge (IoT) sorgen ebenfalls für stärkeren IP-Verkehr. Anwendungen wie Video-Überwachung, intelligente Stromzähler, digitale Gesundheitskontrolle und M2M-Dienste erzeugen immer mehr Traffic und neue Anforderungen für Breitbandnetze. Die Infrastrukturen müssen also mit den Technologie-Trends mithalten.
  2. Digitalisierung benötigt Digital-ready Networks: Bereits heute beschäftigt sich jeder mit Digitalisierung. Ob Hersteller, Technologiefirma, Beratungsunternehmen, Politiker oder Marktexperte: Alle springen auf die neuen Technologie-Trends auf. Auf dem World Economic Forum 2016 in Davos war Industrie 4.0 das zentrale Thema. Da die Welt immer digitaler und vernetzter wird, entwickeln sich Daten zum wichtigsten strategischen Wert für jedes Unternehmen und Land. Die Fähigkeit, Daten zu sichern, zu analysieren und darauf basierende Services bereitzustellen, bestimmt den Erfolg jeder Organisation. Doch dafür gibt es eine wichtige Voraussetzung: Digital-ready Networks.
    In Zukunft werden Netzwerk-Verbindungen einfach zu erstellen sein. So wie das World Wide Web die Komplexität des Internets verbarg und dessen Nutzung durch jeden Anwender ermöglichte, entwickelt sich das Unternehmens-Netzwerk zu einem offenen Modell. Ein Digital-ready Network bietet Controller-basierte Automatisierung, Echtzeit- und kontextbasierte Analysen, Netzwerkfunktions-Virtualisierung (NFV) und die unbegrenzte Skalierbarkeit der Cloud. Wie unterstützt ein offenes, Software-basiertes Netzwerk die digitale Transformation? Es bietet Netzwerk-basierte Einblicke, automatisiert Prozesse und schützt vor Gefahren. Zum Beispiel können Netzwerk-Geräte im digitalen Zeitalter ein Leitungsleck automatisch erkennen und schliessen oder vorausschauende Wartung in Produktionsfabriken ermöglichen.
  3. Künstliche Intelligenz und Deep Learning verbessern Cybersecurity: Technologie-Trends haben auch Schattenseiten. Eingefrorene Daten, Erpressung durch Ransomware, gestohlene Identitäten –  das Bewusstsein für die Bedrohungen durch Cyber-Attacken ist inzwischen bei vielen Unternehmen in der Schweiz angekommen. So schätzen, gemäss einer neuen Studie von IDG Research Services, 74 Prozent der in der DACH-Region befragten strategische Entscheider in Zukunft die Gefahr durch Cyber-Angriffe für ihr Unternehmen als «sehr hoch» oder «hoch» ein. Die Entdeckung und Abwehr von Gefahren muss heute automatisiert werden. Künstliche Intelligenz hilft bei der Analyse und automatischen Untersuchung von verdächtigem Web-Traffic. Damit lassen sich Angriffe erkennen, bevor diese zum Diebstahl sensibler Daten führen können.
    Systeme mit Künstlicher Intelligenz lernen kontinuierlich von den riesigen Datenmengen, die sie auswerten. Sie erkennen selbstständig, wie normales und verdächtiges Verhalten aussieht. Anschliessend können sie auf neue und effektivere Weise auf schädliches Verhalten reagieren. Diese Art von Deep Learning ermöglicht die Automatisierung der Abwehr neuer und unbekannter Gefahren. Die Automatisierung ist auch wichtig, zusätzliche Bedrohungen zu bewältigen, die durch das Internet der Dinge entstehen. Cisco nutzt Künstliche Intelligenz, um ein Self-Defending Network zu erzeugen, das automatisch mögliche Risiken erkennt und eine gesteuerte Reaktion aktiviert.
  4. Die Art des Arbeitens verändert sich: Gemäss einer Studie von Harvard Business Review im Jahr 2016 sagen 72 Prozent der Führungskräfte, dass in den vergangenen zwei Jahren effektive Team-Kommunikation immer wichtiger geworden ist. 68 Prozent der Befragten meinen, dass die Zusammenarbeit mit externen Partnern, Lieferanten, Kunden und Beratern sowie Kollegen an anderen Standorten ebenfalls an Bedeutung gewonnen hat. Die häufigsten Beschwerden über die eingesetzten Collaboration Tools lauten: Sie sind nicht in andere Geschäftsprozesse integriert (laut 38% der Befragten), sie sind nicht auf die Arbeitsstile der Anwender ausgerichtet (35%) und werden daher von den Mitarbeitenden zu wenig genutzt (44%). Zu den als am effektivsten bewerteten Collaboration Tools gehören Cloud und File-Sharing, Videokonferenzen und Unternehmensportale für Content Management. Die nächste Generation der Collaboration Tools ist Cloud-basiert, Mobile-first und offen für die Integration verschiedener Workflows.
  5. Fog Computing erweitert die Cloud zum Rand des Netzwerks: 2017 wird Fog Computing die Vorteile der Cloud weiter zum Rand des Netzwerks bringen sowie zunehmend in Lösungen wie Smart Cities integriert. Dort ermöglicht die Technologie die Nutzung von Server-, Storage- und Netzwerk-Funktionen in Geräten, die sich selbst an den abgelegensten Orten befinden. Dies verbessert städtische Dienste wir Verkehrsmanagement, intelligente Beleuchtung, Sicherheit und Parkleitsysteme. Zum Beispiel erkennt eine Videokamera das Blaulicht eines Rettungswagens, wodurch sich die Ampeln automatisch auf Grün schalten, damit er schneller durch den Verkehr kommt. Mit Hilfe von Fog Computing können auch Sensoren in Zügen Komponenten überwachen. Falls sie Probleme entdecken, senden sie eine automatische Warnung an den Zugbetreiber, damit er am nächsten Halt diese beheben kann. Fog Computing ermöglicht auch eine intelligente Energieversorgung. So können auf Geräten am Netzwerkrand Anwendungen für den Lastausgleich laufen, die je nach Bedarf, Verfügbarkeit und Preis automatisch auf alternative Energien wie Sonnen- oder Windkraft umschalten.
  6. Alternative Realitäten halten Einzug: Die Vermischung der Dimensionen wird 2017 weiter voranschreiten. So eröffnen bisherige reine Online-Händler wie Amazon reale Niederlassungen, gleichzeitig richtete Pokémon Go die Aufmerksamkeit der Massen auf Augmented Reality. Technologien für virtuelle Realitäten sind inzwischen für jeden Kunden verfügbar. Denn Geräte wie Smartphones oder Tablets ermöglichen neue, offene, Software-basierte Plattformen, über die Unternehmen neuartige Anwendungen bereitstellen können – ob online, real oder in virtuellen Räumen. IT- und Technologie-Trends werden sich also weiter fortsetzen.

Quelle und weitere Informationen: www.cisco.ch

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