Checkliste für Chief Data Officer

Die Funktion des Chief Data Officer, kurz CDO, ist vielseitig. Obwohl sie vergleichsweise neu ist, wandelt sich das Anforderungsprofil strategisch. Eine Herausforderung ist sicherlich die stetig wachsende Datenflut mithilfe wissenschaftlicher Methoden nutzbarer zu machen, unterstreicht Jeffrey McMillan, CDO bei Morgan Stanley.

Chief Data Officers sind nicht nur einseitige Spezialisten, die gegen Cyber Attacken vorgehen. (Bild:depositphotos).

Die Rolle des Chief Data Officers auf Profitmaximierung zu beschränken, greift zu kurz.  Die Position des CDO ist im Wesentlichen auf das Erreichen dreier wesentlicher Geschäftsziele hin konzipiert:

  • umfassendes Firmenwachstum voranzutreiben
  • den Wirkungsgrad von Massnahmen zu verbessern
  • Risiken managen

Von diesen drei Zielvorgaben, so die Idee, profitieren alle unternehmerischen Prozesse und Tätigkeiten. Jeffrey McMillan , CDO bei Morgan Stanley, hat dazu auf dem zurückliegenden CDO Summit in New York, einige Empfehlungen gegeben. Er konzentriert sich dabei auf fünf Analyseaspekte beziehungsweise strategische Prozesse im Hinblick auf den Umgang mit Daten.

  1. Die Data-Science-Strategie soll mit der Unternehmensstrategie übereinstimmen

Gute Datenwissenschaftler sind nicht einfach zu finden. Anstatt aber zu viel Zeit darauf zu verwenden den idealen Datenexperten zu finden, hält McMillan noch etwas anderes für mindestens genauso wichtig. Nämlich dass diese Person versiert ist, was unternehmerische und vertriebliche Belange angeht. Wenn niemand im Unternehmen dafür Sorge trägt die Empfehlungen des CDO umzusetzen, untergräbt das seine Position.

  1. Nutzer sollen ermuntert werden mit Datenvisualisierungen zu arbeiten

Datenmengen sollen möglichst vielen Mitarbeitern zugänglich gemacht werden statt sie in den Händen weniger zu belassen. Für McMillan sichert diese Vorgehensweise vitale Unternehmensinteressen, weil sie die Daten zu den Entscheidungsträgern bringt. „Die Entscheidungsträger im Unternehmen brauchen keine Algorithmen. Was sie brauchen, sind Informationen, die sie in der Praxis nutzen können.“

  1. Der Handlungsrahmen

McMillan hat dazu einen Prozess entwickelt, der es erheblich vereinfacht Entscheidungen zu treffen. Im englischen Original bezeichnet er diesen Rahmen als  “next-best action framework.” Damit ist ein System gemeint, das in Echtzeit lernt, sich weiter entwickelt und anpasst. McMillan beschreibt diesen Prozess wie folgt: „Jedes einzelne Detail, zu dem, was ein Mitarbeiter in seinem Tätigkeitsbereich tut oder tun kann, wird in dieses System aufgenommen. Diese Daten werden dann mit den eigenen Erwartungen, dem historischen Verhalten, dem Verhalten der Kunden, den Marktbedingungen und etwa 400 weiteren Faktoren abgeglichen. Dann optimieren wir das System sukzessive, und zwar im Hinblick auf die speziellen Bedürfnisse des Kunden und des jeweiligen Mitarbeiters. Dieser Prozess fördert eine ganze Reihe von Ideen zutage, die nach einem Punktesystem bewertet und eingeordnet werden. Zum Beispiel, ob es besser ist einen Kunden wegen eines ungedeckten Schecks anzurufen oder lieber um ihn zu einem Golfausflug einzuladen. Und dann beobachten wir, was der Kunde tut.“

  1. Verhelfen Sie digitaler Intelligenz zum Durchbruch

Wenn wir von künstlicher Intelligenz sprechen, liegt der unternehmerische Wert in dem was in „Intelligenz“ steckt. Deshalb bevorzugt McMillan den Begriff der „digitalen Intelligenz“.  „Wir digitalisieren das menschliche Verständnis in einer Art und Weise, die einem Mehrwert erbringt. Schlussendlich werden nicht diejenigen die Gewinner sein, die lediglich eine Technologie zur Verfügung stellen. Es werden die Unternehmen und Institutionen sein, die über Wissen verfügen.  Wer über Wissen und Informationen verfügt, der wird sich in diesem Feld behaupten. Jemand muss einer Maschine beziehungsweise einem Algorithmus „sagen“ wo genau sie beginnen sollen. Eine Maschine lernt nicht von alleine.“

Wenn die Materie noch so komplex ist, McMillan ermahnt seine Zuhörer alles so einfach wie möglich zu machen. „Seien Sie versichert, zu guter Letzt interessiert sich niemand dafür wie schwierig es vielleicht gewesen ist, es so einfach zu machen: Nur ob es einfach ist.“

  1. Entscheiden Sie sich für einen holistischen Ansatz

McMillan spricht eine deutliche Warnung aus: Verzichtet man beim Datenmanagement auf einen holistischen Ansatz wird der Versuch entweder scheitern oder bei weitem nicht die Ergebnisse bringen, die ein Unternehmen sich erwartet. Der Fokus sollte dabei auf den wichtigsten unternehmensstrategischen Aspekten liegen.

www.morganstanleyfa.com

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