IT-Budgets für 2022 steigen stark

Unternehmen und Behörden investieren einen höheren Anteil ihres IT-Budgets in Modernisierung, während die anteiligen Ausgaben für Systemerhalt leicht sinken. Dies stellt eine Untersuchung von Capgemini fest.

Entwicklung der IT-Budgets für 2022. (Grafik: Capgemini)

Eine Studie von Capgemini zu den IT-Trends des nächsten Jahrs zeigt, dass die IT-Budgets für 2022 in vielen Unternehmen steigen werden. Die zusätzlichen Investitionen fliessen aber nicht vornehmlich in Neuentwicklungen, sondern in Modernisierungen bestehender Systemlandschaften, so ein Ergebnis der Studie, an der im September und Oktober 2021 195 IT- und Fachverantwortliche von Grossunternehmen und Behörden aus Deutschland, Österreich und der Schweiz teilnahmen.

Drei Viertel der Unternehmen mit höheren IT-Budgets für 2022

In konkreten Zahlen: 73 Prozent der Befragten rechnen mit steigenden IT-Budgets für 2022. Das sei der höchste Wert seit Beginn der Erhebung im Jahr 2003, wie es heisst. Knapp ein Drittel der Studienteilnehmer werde seine IT-Investitionen 2022 sogar um mehr als 10 Prozent erhöhen, im Vergleich zu nur einem Fünftel der Befragten im Vorjahr. Etwa 11 Prozent werden ihre IT-Ausgaben kürzen, im Vorjahr waren es noch knapp 15 Prozent. Die Prognosen für 2023 sind ebenfalls sehr positiv: Knapp 73 Prozent der Befragten rechnen mit höheren Ausgaben, fast ein Drittel mit Steigerungen um mehr als 10 Prozent.

Wirtschaft auf Expansionskurs

Knapp 83 Prozent der befragten Unternehmensvertreter gaben an, dass ihre Organisation 2022 wirtschaftlich oder organisatorisch wachsen soll. Lediglich 10 Prozent haben keine Expansionspläne und wollen stabilisieren. Lediglich 1,4 Prozent der Unternehmen soll kleiner werden. „IT spielt bei den Expansionsplänen vieler Organisationen eine entscheidende Rolle, das zeigen die hohen Investitionen in diesen Bereich. Digitalisierung und der Einsatz intelligenter Systeme sollen nicht nur Wettbewerbsvorteile generieren. Sie tragen ausserdem dazu bei, die Treibhausgasemissionen zu reduzieren und gleichzeitig den demografischen Wandel und den Fachkräftemangel abzufedern, indem etwa Mitarbeiter von Routine-Aufgaben entlastet werden“, kommentiert Guido Kamann, Leiter von Capgemini in der Schweiz, die Ergebnisse.

Verteilung des IT-Budgets auf die Bereiche Systemerhalt, Modernisierung und Neuimplementierung. (Grafik: Capgemini)

Mehr Geld für Modernisierung der IT

Flossen im Jahr 2021 noch knapp 47 Prozent des IT-Budgets in den Erhalt der bestehenden Systemlandschaft, werden es im kommenden Jahr nur noch knapp 44 Prozent sein, zeigt die Befragung von Capgemini weiter auf. Auch die Ausgaben für Neuentwicklungen werden anteilig leicht sinken: von rund 26 Prozent im Vorjahr auf 24 Prozent. Stattdessen planen Unternehmen und Behörden mehr Geld für Modernisierungen auszugeben: Der Anteil dieser Investitionen am Gesamt-IT-Budget steigt von rund 27 Prozent im Vorjahr auf jetzt knapp 32 Prozent. „Wir gehen davon aus, dass es sich bei den Modernisierungen in vielen Fällen um Projekte handelt, bei denen Anwendungen Cloud-fähig gemacht werden. Denn angesichts der hohen Sicherheits- und Umweltstandards, dem breiten Service-Angebot und dem Preis-Leistungsverhältnis lohnt es sich, jetzt auch ältere Kernanwendungen zu modernisieren und in die Cloud zu bringen,“ erklärt Guido Kamann.

IT als Wettbewerbsfaktor

Und wie steht es um die Finanzierung von IT-Innovationen? Diese erfolge inzwischen inzwischen fast genauso so häufig von der Business- wie von der IT-Seite, so die Studie. Das zeige zum einen, dass das Kerngeschäft vieler Unternehmen mittlerweile auf IT fusst. Zum anderen würden Business-Entscheider die IT als Wettbewerbsfaktor einstufen und deutlich mehr Digitalprojekte als früher initiieren. Bei den gemeinsamen IT-Vorhaben arbeiteten die Bereiche Business- und IT allerdings nur in etwa jeder zehnten Organisation auf Augenhöhe zusammen. Bei allen anderen gelte immer noch, dass der Hauptgeldgeber den grössten Einfluss auf Entscheidungen habe.

Quelle und weitere Informationen: Capgemini

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