Visual Brand Gap – Gefahr für die Markenkonsistenz
Eine Studie des visuellen Kommunikationsexperten Sight Effect legt eine alarmierende Lücke offen: Zwischen Markenstrategie und deren Umsetzung klafft ein Visual Brand Gap.
Nur 39 % der Mitarbeitenden fühlen sich im Umgang mit visueller Gestaltung sicher, während immer mehr Entscheidungen ausserhalb der Marketingabteilungen getroffen werden. Die Folge: Markenauftritte verlieren an Konsistenz.
Visuelle Entscheidungen ohne Abstimmung
Visuelle Kommunikation ist längst kein exklusives Feld der Marketingabteilungen mehr. Laut der Befragung von 598 Fach- und Führungskräften entscheiden 54 % der Geschäftsführungen und 47 % der HR-Abteilungen regelmässig eigenständig über visuelle Inhalte und zwar ohne Rücksprache mit Markenverantwortlichen. «Jede Präsentation, jede Stellenanzeige, jedes interne Memo formt das Markenbild – meist ungesteuert und inkonsistent», warnt Per Kasch, Gründer von Sight Effect.
Fehlendes Vertrauen in die eigene Kompetenz
Das Kernproblem liegt in mangelnder Sicherheit im Umgang mit visueller Gestaltung. Gerade einmal 39 % aller Befragten betrachten sich als kompetent, in Marketing- und Branding-Teams sind es auch nur 50 %. Noch geringer ist das Vertrauen in die Einschätzung der visuellen Wirkung: Nur 26 % fühlen sich darin sicher. Dieses Defizit kostet Zeit und Effizienz. Ganze 60 % berichten von verzögerten Prozessen bei der Content-Erstellung.
Interne Prozesse bleiben schwach
Zwar geben 46 % der Befragten an, dass es interne Vorgaben für visuelle Gestaltung gibt. Doch nur 54 % halten sich konsequent daran, und lediglich 49 % bewerten die Prozesse als effektiv. Fast die Hälfte aller visuellen Entscheidungen basiert somit auf Intuition statt auf strategischen Grundlagen – mit entsprechend hohen Risiken für die Markenkonsistenz.
KI als Hoffnung – und Risiko
Ein weiteres Spannungsfeld zeigt sich im Umgang mit Künstlicher Intelligenz. 60 % der Befragten halten die Generative KI für zunehmend wichtig, doch nur 46 % glauben, dass KI-Content die Qualitätsanforderungen erfüllt. «KI-Tools sind kein Allheilmittel. Sie erfordern präzise Steuerung durch visuelle Experten, um Markenkonsistenz zu gewährleisten», betont Kasch.
Abhängigkeit von Externen
Die Studie macht auch deutlich, dass interne Expertise fehlt: Nur 23 % sehen ausreichend Fachwissen im Unternehmen vorhanden. Viele greifen auf externe Agenturen zurück, doch nur 45 % der Befragten sind überzeugt, dass Dienstleister ihre Marke wirklich verstehen.
Ruf nach Weiterbildung
Die Lösung haben die meisten Mitarbeitenden bereits erkannt: Ganze 82 % sind mit ihrem Wissen unzufrieden und wollen es aktiv verbessern. Für Kasch ist das ein klares Signal: «Der Aufbau interner visueller Kompetenz durch Schulungen und Weiterbildungen ist kein Nice-to-have mehr, sondern ein strategisches Muss.»
Visuelle Kompetenz als Wettbewerbsfaktor
Die Studie zeigt ausserdem: In einer Zeit, in der täglich Millionen neuer KI-Bilder entstehen, wird visuelle Konsistenz zum entscheidenden Erfolgsfaktor. Unternehmen, die verbindliche Standards etablieren, Prozesse professionalisieren und gezielt in interne Kompetenzen investieren, sichern nicht nur ihre Markenidentität, sondern auch ihre Wettbewerbsfähigkeit.
Die repräsentative Befragung wurde im Januar 2025 online durchgeführt und liefert fundierte Einblicke in die Potenziale visueller Markenkommunikation. Teilgenommen haben 598 Berufstätige mit Bezug zu visueller Kommunikation aus der Deutsch- und Westschweiz. Der komplette Studienreport
Sight Effect wurde 2024 vom renommierten Werbefotografen und Markenspezialisten Per Kasch gegründet, um Unternehmen beim Schliessen ihres Visual Brand Gaps zu unterstützen. Die SightE ffect-Methode kombiniert strategische Markenführung mit praxisnahen Trainings zur Steigerung der visuellen Kompetenz in Teams.


