«Eva on Stage» macht Female Leaders sichtbar – Interview mit Annette Felicitas Häcki
Weltweit sind fast 70 Prozent aller Speaker auf Konferenzen männlich – manchmal fehlen Frauen sogar komplett. Die Executive Voices Academy «Eva on Stage» bringt weibliche Stimmen auf die Bühne.
Auf Konferenzen und Kongressen sind Frauen nach wie vor deutlich unterrepräsentiert. Weltweit sind fast 70 Prozent der Speaker männlich. An manchen Veranstaltungen stehen gar keine Frauen auf der Bühne – und wenn, dann als Moderatorin oder in einem Gruppenpanel.
Kompetent und selbstbewusst
Fakt ist: Es werden schlicht zu wenige Expertinnen eingeladen. Denn weibliche Thought Leaders finden sich in jedem Feld. Andererseits ist es laut Eigenaussage der Eventverantwortlichen oft schwierig, eine Frau als Speakerin zu finden. Manche sagen ab, wenn sie für eine Keynote angefragt werden.
Mit Eva on Stage startet ein Excellence-Programm, das genau hier ansetzt. Es richtet sich an Female Leaders, die ihre Auftrittskompetenz professionalisieren wollen. Denn im hektischen Führungsalltag ist die Zeit knapp und der eigene Anspruch hoch. So wird eine Einladung lieber abgesagt, als der eigenen Erwartung nicht zu entsprechen.
Sichtbarkeit als Erfolgsfaktor
Das ist eine ungenutzte Chance. Denn Sichtbarkeit ist längst kein Nice-to-have mehr, sondern ein strategischer Vorteil. Wer auf der Bühne überzeugt, setzt Akzente in der Branche, gewinnt Reichweite und prägt die Wahrnehmung des arbeitgebenden Unternehmens. Für Firmen bedeutet das: Employer Branding, Reputation und Netzwerk profitieren messbar. Wenn Frauen hingegen unterrepräsentiert sind, schmälert das die ihnen zugeschriebene Kompetenz.
Renommierte Expertinnen und Live-Event
Bei Eva On Stage begleiten erfahrene Coaches die Female Leaders in Gruppen- und Einzelcoachings. Sie werden von den Expertinnen mit viel praktischer Übung und Video- sowie Vocal-Analysen in allen Aspekten geschult, die für einen professionellen Auftritt auf der Bühne wichtig sind.
Die bekannte Moderatorin und Kommunikationstrainerin Kiki Mäder verbindet Bühnenpraxis mit Medienerfahrung und zeigt, wie Auftritte authentisch und wirkungsvoll gelingen. Inês Moura, internationale Stimm- und Atmungsexpertin, vermittelt praxisnah, wie Stimme und Atmung auf der Bühne gezielt eingesetzt werden können. Angélique Beldner, erfahrene TV- und Radiojournalistin, macht fit für die grosse Bühne. Und die Initatorin Annette Felicitas Häcki sorgt als Storytelling-Expertin dafür, dass Themen geschärft, Botschaften klar vermittelt und Inhalte nachhaltig im Gedächtnis bleiben. Zudem fliessen eine Stylingberatung und ein Interviewtraining ins Programm ein.
Höhepunkt und Abschluss des Excellence Trainings ist ein Live-Auftritt an einem exklusiven NetzwerkEvent. Die erste Klasse startet im September 2026. Interessierte können sich via evaonstage.com auf die Priority List setzen lassen. Die Plätze sind pro Klasse auf zehn Female Leaders begrenzt.
Interview mit Annette Felicitas Häcki, Initiatorin von «Eva on Stage»
m&k: Auf Konferenzen sind Frauen nach wie vor deutlich in der Minderheit. Warum ist das ein Problem?Es ist ein Problem, weil damit wichtige Perspektiven verloren gehen. Frauen in Führungspositionen bringen Kompetenz, Verantwortung und Themen mit, die den Diskurs bereichern. Wenn sie fehlen, bleiben Debatten einseitig. Und es fehlen auch die Vorbilder, die andere Frauen inspirieren, den nächsten Schritt zu gehen. Sichtbarkeit von Female Leaders ist deshalb nicht nur ein individuelles, sondern auch ein gesellschaftliches Thema.
Annette Felicitas Häcki: Nicht alle erfolgreichen Frauen nehmen die Chance wahr, wenn sie eingeladen werden. Manche sagen ab. Woran liegt das?
Oft nicht am fehlenden Selbstbewusstsein, sondern an den Rahmenbedingungen. Führung bedeutet volle Terminkalender, wenig Vorbereitungszeit und die Priorisierung anderer Aufgaben. Gleichzeitig stellen sich viele Frauen besonders hohe Ansprüche, wenn sie auf die Bühne gehen: Sie wollen Exzellenz zeigen, nicht nur «irgendwie durchkommen». Und manchmal wird unterschätzt, welchen strategischen Unterschied Sichtbarkeit tatsächlich macht – für die eigene Rolle wie auch für das Unternehmen.
Was genau ist bei Eva On Stage anders als in klassische Auftrittstrainings?
Eva On Stage ist kein Standardtraining, sondern ein Excellence-Programm. Es verbindet alle relevanten Aspekte eines starken Auftritts: Von Stimme, Körpersprache und Storytelling über Medienpräsenz und Technik bis hin zu Outfit und Bühnenroutine. Jedes Modul wird von renommierten Expertinnen geleitet. Zusätzlich entsteht eine exklusive Community von Female Leaders, die sich gegenseitig unterstützt.
Welche Rolle spielt die Community?
Eva on Stage ist nicht nur ein Programm, sondern auch ein Netzwerk. Es ist auf Female Leaders zugeschnitten und pro Klasse auf zehn Teilnehmerinnen limitiert. So wächst neben der individuellen Auftrittskompetenz auch ein Kreis starker Stimmen, die einander weiterbringen und den Diskurs nachhaltig bereichern. Auch in der Hoffnung, dass sie sich gegenseitig als Speakerin empfehlen, wenn sie selbst bei einer Einladung keine Zeit haben oder das Thema nicht zu ihnen passt.
Warum ist Sichtbarkeit heute ein strategischer Erfolgsfaktor – gerade für Führungskräfte?
Weil die Bühne weit über den einzelnen Auftritt hinauswirkt. Wer dort überzeugt, prägt die Wahrnehmung einer ganzen Branche und stärkt das Unternehmen, das er oder sie vertritt. Sichtbarkeit ist damit ein Führungsinstrument. Und gerade im KI-Zeitalter zählt der menschliche Faktor: Haltung, Glaubwürdigkeit und Präsenz lassen sich nicht automatisieren.
Welche Rolle spielt die Agentur DAY Partners in diesem Projekt?
Sichtbarkeit ist auch in unserer Arbeit als Agentur ein zentraler Wert. Mit Day Partners begleiten wir Unternehmen dabei, Marken zu stärken und Strukturen zu empowern. Diese Expertise fliesst in Eva on Stage ein, zum Beispiel im Modul Storytelling. Für uns ist Eva on Stage die logische Fortsetzung unserer Haltung.
Was wünschen Sie sich für die Zukunft von Eva on Stage?
Ich wünsche mir, dass es selbstverständlich wird, auf jeder Fachkonferenz eine ausgewogene Mischung an Stimmen zu hören. Und dass Frauen die Bühne nicht als Zusatzbelastung empfinden, sondern als strategische Chance, um ihre Kompetenz sichtbar zu machen, Debatten mitzugestalten und als Vorbilder zu wirken. Wenn wir dazu beitragen, haben wir unser Ziel erreicht.