Nur 3 % der Schweizer Unternehmen generieren Kundennutzen mit KI
Gemäss einer Befragung des Open-Source-Dienstleisters Red Hat nimmt für 71 % der Befragten in der Schweiz die digitale Souveränität eine Top-Priorität in ihrer IT-Strategie ein. Für 98 % ist eine Open-Source-Strategie von entscheidender Bedeutung, insbesondere im Hinblick auf Kostenoptimierung, Virtualisierung, Sicherheit und KI. Doch auf der Strecke bleibt bisher der Kundennutzen durch KI.

Red Hat, ein führender Anbieter von Open-Source-Lösungen, hat die Ergebnisse einer neuen Untersuchung bekannt gegeben. Dabei wurden 909 IT-Manager und -Direktoren (einschliesslich Infrastruktur- und Cloud-Infrastruktur-Verantwortliche) sowie KI-Ingenieure (einschliesslich Software-Ingenieure in KI/ML, NLP- und LLM-Ingenieure sowie Data Scientists) aus Unternehmen mit mehr als 500 Mitarbeitern in der EMEA-Region (in Deutschland, Frankreich, Italien, den Niederlanden, Spanien, Schweden, der Schweiz, den Vereinigten Arabischen Emiraten und dem Vereinigten Königreich) befragt. Die Zahl der Schweizer Teilnehmenden beträgt 107. Auf die Frage nach der IT-Strategie ihres Unternehmens für die nächsten 18 Monate geben 79 % der Befragten in der Schweiz an, dass die Verschlüsselung im Zeitalter von Quantencomputern eine Top-Priorität ist, gefolgt von Virtualisierung (76 %) und Hybrid- oder Multi-Cloud (75 %). 75 % räumen zudem der KI einen hohen Stellenwert ein: Die Ergebnisse zeigen, dass Schweizer Unternehmen bis 2026 eine Steigerung ihrer Investitionen in KI um durchschnittlich 30 % erwarten. Allerdings geben 97 % der befragten Unternehmen an, dass sie noch keinen Kundennutzen aus ihren KI-Investitionen ziehen.
KI als ein kontinuierlicher Prozess
Die höchste Priorität für die Befragten bei KI (75 %) hat die Operationalisierung von KI (82 %). Ganz oben auf der Prioritätenliste stehen zudem die Gewährleistung von Transparenz und Offenheit in der KI-Strategie (81 %) und KI-Agenten (80 %).
Die Gewinnung und Bindung von Talenten bleibt eine Herausforderung. In der Schweiz identifizieren die Befragten drei kritische Qualifikationslücken an der Spitze: Cloud-Computing-Fähigkeiten (78 %) führen die Liste an, während Security-Fähigkeiten (77 %) und strategische/geschäftliche Fähigkeiten (77 %) nahezu gleichauf als dringendste Bedarfe genannt werden.
Die Befragten sehen zudem Hindernisse bei der Einführung von KI, insbesondere die hohen Kosten für die Implementierung und Wartung (37 %), unzureichende Infrastruktur oder Ressourcen (35 %) oder die fehlende Transparenz bei den KI-Modellen (35 %). Überdies geben 97 % der Befragten an, dass sie mit Schatten-KI konfrontiert sind, das heisst der unbefugten Nutzung von KI-Tools durch Mitarbeitende.
Vertrauen durch Komplexität gemindert – Open Source als Schlüssel
Das Vertrauen in das Potenzial der Schweiz auf der globalen KI-Bühne ist gross: 95 % der Befragten stimmen zu, dass das Land eine führende KI-Rolle einnimmt oder das Potenzial hat, innerhalb der nächsten drei Jahre eine solche zu erreichen. Ebenfalls hohe Werte verzeichnen hier andere europäische Länder wie Spanien mit 99 % oder Schweden und die Niederlande mit 98 %. Als Hauptgründe, die den Aufstieg der Schweiz zu einer führenden KI-Nation behindern, nennen die Befragten das Fehlen von öffentlichen Mitteln (52 %), das unzureichende Engagement des privaten Sektors (48 %) sowie den Mangel an Nachwuchstalenten (43 %). Um diese Herausforderungen zu bewältigen und die Ziele im Bereich KI umzusetzen, setzen Schweizer Unternehmen in allen Bereichen ihrer IT-Strategie auf Open Source. Die Befragten halten fast einstimmig (98 %) Open-Source-Software für Unternehmen für wichtig, wenn es um Kostenoptimierung, Virtualisierung, Sicherheit und KI geht.
Die Cloud ist und bleibt gemäss der Befragung von Red Hat eines der drei wichtigsten Themen auf der IT-Agenda in der Schweiz. Dabei erhöht KI als zusätzlicher Workload die Komplexität und muss mit den sich entwickelnden Cloud-Strategien in Einklang gebracht werden. Die Hindernisse für die Cloud-Einführung bestehen weiterhin: Die Befragten nennen Bedenken hinsichtlich interner Silos (73 %), Entscheidungspausen bei Infrastrukturinvestitionen aufgrund von Marktunsicherheit (67 %) und der Souveränität (65 %). Bei der Betrachtung der Cloud-Souveränitätsstrategie für die nächsten 18 Monate legen die Befragten aus der Schweiz den Schwerpunkt auf Flexibilität und Wahlfreiheit bei IT-Anbietern (87 %), operative Kontrolle und Autonomie (83 %) sowie die Sicherung der Software-Lieferkette (81 %).
Quelle: Red Hat
Dieser Beitrag erschien ursprünglich auf m-q.ch - https://www.m-q.ch/de/nur-3-der-schweizer-unternehmen-generieren-kundennutzen-mit-ki/
