Supply Chain Management: 10 Trends und Strategien für 2026
Im Bereich Supply Chain hat die künstliche Intelligenz eine Schlüsselrolle: Agentische KI übernimmt immer häufiger operative und strategische Entscheidungsprozesse, automatisiert das Sourcing und analysiert Daten in Echtzeit. Unternehmen können dadurch nicht nur ihre Effizienz steigern, sondern auch Risiken deutlich minimieren. Parallel dazu rückt das Thema Diversifizierung weiter in den Fokus.

Geopolitische Spannungen, regulatorische Anforderungen und volatile Handelsbedingungen führen dazu, dass Unternehmen ihre Beschaffungsstrategien neu ausrichten und verstärkt auf Multi-Sourcing sowie Nearshoring setzen, um flexibler und unabhängiger zu agieren.
Paradigmenwechsel in der Supply Chain
Das deutsche Software-Unternehmen Remira ein Anbieter für Lösungen im Bereich Supply Chain und Omnichannel Commerce mit Sitz in Dortmund, sieht jedoch neben der Künstlichen Intelligenz weitere bedeutende Trends: «Die Supply Chain insgesamt steht vor einem Paradigmenwechsel. Die Globalisierung wird zunehmend durch Lokalisierung abgelöst. Unternehmen verlagern ihre Produktion näher an die Absatzmärkte, um Risiken zu reduzieren und Lieferketten robuster zu gestalten. Gleichzeitig steigen Lagerbestände, um der Volatilität des Marktes entgegenzuwirken», sagt Birger Klinke, Vice President Sales Supply Chain des Unternehmens. Die Harmonisierung von Sales & Operations Planning Prozessen mit Hilfe von Echtzeit-Simulationen gewinnt dabei an strategischer Bedeutung, da sie präzise Szenarien-Analysen, eine proaktive Steuerung sowie einen nachhaltigen Ressourceneinsatz ermöglicht. Gleichzeitig optimiert KI die Planung und Prognose entlang der gesamten Lieferkette unter Berücksichtigung diverser Einflussfaktoren wie bspw. Markt-Indexe, Zölle oder Energiepreisen – vom Einkauf bis zum Point of Sale – und sorgt so für genauere Prognosen und messbaren wirtschaftlichen Nutzen.
Vielschichtige Herausforderungen in der IT
IT-Bereiche vieler Unternehmen stehen vor grossen Herausforderungen: angefangen bei der Digitalisierung papierbasierter Prozesse, Informationen per Excel-Listen bis hin zur Konsolidierung von IT-Architekturen und vorhandener redundanter Daten. Auch auf Fachbereich-Seite müssen hierzu Geschäftsprozesse vereinfacht und harmonisiert werden. Zwangsläufig verändern sich die Qualifikationsansprüche an den Arbeitsplatz der heutigen Anwender. Zudem führen neue Regularien und hohe bürokratische Anforderungen in der Beschaffung sowie entlang der Lieferketten zu hohen Ressourcenaufwänden und Kosten.
Ausserdem sind Cyberangriffe bereits Normalität, weswegen IT-Sicherheit ebenfalls ein zentraler Erfolgsfaktor in der Supply Chain und Logistik ist. Unternehmen investieren in Cyber-Resilienz, um ihre Netzwerke und Daten nachhaltig zu schützen. Schliesslich setzen viele Akteure auf mehr Kostentransparenz, indem sie durch sogenannte «Cost-to-Serve»-Analysen ihre Ausgaben granular nach Produkt, Kunde und Route aufschlüsseln. So lassen sich gezielte Optimierungspotenziale erschliessen und Entscheidungen auf fundierter Basis treffen.
Überblick der 10 wichtigsten Trends und Strategien im Supply Chain Management für 2026
- Datenintegration in Cloud-Technologien für den Einsatz von agentischer KI: Künstliche Intelligenz unterstützt mittels Agenten die Planungs- und Entscheidungsprozesse. Unternehmen konsolidieren hierzu Daten in Middelware, Data Warehouses oder Data Lakes, um Sicherheit, Effizienz und Echtzeit-Zugriff zu gewährleisten, angetrieben durch Cloud-Technologien.
- Diversifizierung durch Nearshoring: Um geopolitischen Risiken sowie Tarif‑ und Transportkosten besser zu begegnen, verstärken Unternehmen Multi‑Sourcing‑Strategien und setzen vermehrt auf regionale Lieferanten.
- ESG (Environmental, Social and Governance) & Transparenzpflichten: Nachhaltigkeit, ethische Arbeitsbedingungen sowie CO₂‑Reporting avancieren zu zentralen Kriterien bei der Auswahl von Lieferanten.
- Modulare Liefernetzwerke: Flexible, rekonfigurierbare Netzwerke mit regionalen Puffern ermöglichen eine schnelle Reaktion auf Störungen in der Lieferkette.
- Strategische Lagerhaltung «Just‑in‑Case» statt «Just‑in‑Time»: Vor dem Hintergrund zunehmender Volatilität bauen Unternehmen verstärkt Sicherheitsbestände auf, um Lieferengpässe besser abzufedern.
- Risikomanagement vor Kostenoptimierung: Produktion und Beschaffung werden näher an Konsum‑ und Märkte verlagert; Risikomanagement rückt damit stärker in den Fokus als reine Kostenoptimierung.
- Sales and Operations Planning mit Echtzeit‑Simulation: Grundlegende Digitalisierung, Integration und Harmonisierung von Organisation und End-to-End-Prozessen, um effizientere und nachhaltigere Lieferketten mit Hilfe von Szenarien-Analysen zu ermöglichen.
- KI‑gestützte Planung & Prognose: Mit Hilfe von KI können bei Bedarfsprognosen weitere externe Einflussfaktoren wie Indexe hinzugezogen werden, um die Qualität zu optimieren.
- Cybersecurity & Resilienz: Angesichts wachsender Cyber‑Bedrohungen wird die IT‑Sicherheit entlang der Supply Chain zur strategischen Priorität.
- Auswirkungen von Künstlicher Intelligenz auf den Arbeitsplatz: Unternehmen müssen ihre Arbeitsweisen durch die Automatisierung von repetitiven Planungsaufgaben mittels KI neu definieren und das Personal hierzu qualifizieren – um gezielt Optimierungspotenziale zu heben.
Quelle und weitere Informationen: Remira
Dieser Beitrag erschien ursprünglich auf m-q.ch - https://www.m-q.ch/de/supply-chain-management-10-trends-und-strategien-fuer-2026/
