Erster „Umweltpreis der Wirtschaft“ geht an ecoRobotix

Der erste Umweltpreis der Schweizerischen Umweltstiftung integrierte drei bahnbrechende Unternehmen. Schliesslich ist der neu gestaltete Award "Umweltpreis der Wirtschaft" an die Waadtländer ecoRobotix verliehen worden. Künftig soll der Preis in Partnerschaft mit dem Swiss Economic Forum, im Rahmen einer neuen Plattform verliehen werden.

Die Gewinner des ersten „Umweltpreis der Wirtschaft“ heissen: ecoRobotix, das Unternehmen aus Yverdon hat einen autonomen Unkrautvernichtungs-Roboter entwickelt. (Bild: ecoRobotix)

Künftig soll der „Umweltpreis der Wirtschaft“ in Partnerschaft mit Swiss Economic Forum vergeben werden. Die Tochtergesellschaft der NZZ Mediengruppe lanciert dafür eine neue Plattform, das Circular Economy Forum. Neben der Hauptveranstaltung, an welcher der Preis verliehen wird, sollen kleinere Veranstaltungen das Thema Kreislaufwirtschaft auch in die Regionen tragen, erläuterte Dominik Isler, CEO des Swiss Economic Forum. „Wir engagieren uns, weil die Zukunft der Wirtschaft nur nachhaltig sein kann“, so Dominik Isler.

Dünge-Roboter mit Vorteilen  

Der Bauernsohn Steve Tanner musste einst zusehen, wie seine Mitschüler nachmittags frei hatten, während er auf den Feldern seines Vaters aushalf. Das sei der Beweggrund gewesen, Robotik zu studieren. Später  gründete Tanner zusammen mit Aurélien Demaurex – ursprünglich Banker – ecoRobotix. Das Jungunternehmen aus Yverdon entwickelt einen Roboter mit Rundumblick, der auf dem Feld selbständig Unkraut entdeckt – es präzise vernichtet.

Der Solarbetrieb macht den Roboter völlig unabhängig in der Energieversorgung, selbst bei bedecktem Himmel. Dabei arbeitet er bis zu 12 Stunden pro Tag – dank GPS vollkommen ohne menschliche Kontrolle. Weitere Umwelt-relevante Vorteile: Es braucht weniger Düngemittel und es berührt nicht die Kulturpflanzen – „Wir schützen die Natur, weil kein Unkrautvernichtungsmittel in die Nahrungs- oder Futtermittel gelangt“, so Demaurex.

Aurélien Demaurex konnte am Dienstag auf der MS Diamant auf dem Vierwaldstättersee für ecoRobotix den erstmals vergebenen Umweltpreis der Wirtschaft in Empfang nehmen. Der zunächst mit 20’000 Franken dotierte Preis wird von der Schweizerischen Umweltstiftung vergeben.  Allerdings stehen bereits einige Business Angels und der Bund dahinter die diesjährig nominierten Unternehmen zu unterstützen.

EcoRobotix wurde bereits 2011 in Yverdon gegründet. Inzwischen hat das Kleinunternehmen Forschungs- und Pilotprojekte in Gewässerschutzgebieten von Nestlé Waters Schweiz sowie anderen europäischen Agrargebieten durchgeführt. Im Mai 2018 hat das Unternehmen eine so genannte Serie B für CHF 10.6 Millionen (EUR 9.2 Millionen) mit vielversprechenden Investoren unterzeichnet.

Darunter befinden sich Capagro and BASF Venture Capital sowie private Finanzierungspartner. Der Preissieger aus Yverdon versuchen nun im europäischen Agrar-Markt einzusteigen.

Gute Aussichten: neues Label

„Dieser Preis zeigt uns, dass wir auf dem richtigen Weg sind“, wird Demaurex in einer Mitteilung der Umweltstiftung zitiert. „Er beflügelt uns, die Technik für die Umwelt einzusetzen.“ Die Vision der beiden Gründer: Bereits in zehn Jahren arbeiten Roboter auf allen Feldern, während die Bauern sich damit beschäftigen, sie richtig einzusetzen.

In das Finale des Preises hatten es auch Bühler Insect Technology Solutions und Carbon Delta geschafft. Die Tochter des Uzwiler Mühlenbauers Bühler baut Anlagen für die industrielle Aufzucht und Verarbeitung von Insekten für die Tiernahrung. Das Zürcher Fintech-Unternehmen Carbon Delta hilft mit seiner Software institutionellen Anlegern, den CO2-Fussabdruck und das Klimarisiko ihrer Anlagen zu bewerten.

Zentrale Botschaft am Abend des Umweltpreises war, dass Nachhaltigkeit nicht mehr im Widerspruch zu erfolgreichem Wirtschaften steht. Im Gegenteil. Die nominierten Firmen beweisen, dass ihre Produkte und Dienstleistungen nicht trotz, sondern gerade wegen ihren ökologischen Qualitäten erfolgreich auf dem Markt sind. Dass alle drei nominierten Unternehmungen würdige Sieger gewesen wären, darüber waren sich die Gäste der ersten Preisverleihung einig.

Sie alle hatten das Potenzial, den angestrebten Bewusstseinswandel in der Wirtschaft anzustossen.

Die Auswahl der künftigen Preisträger wird dabei von Go for Impact vorgenommen. Dem im Februar gegründeten Verein gehören das Bundesamt für Umwelt, economiesuisse, öbu, PUSCH, scienceindustries, Swissmem, Swiss Textiles und der WWF an. Wie Kurt Lanz, Präsident des Vereins und Geschäftsleitungsmitglied von economiesuisse, erläuterte, werden die Kandidaten jeweils durch die Partner des Vereins nominiert.

Die Preisverleihung auf dem Vierwaldstättersee war der Kick-off zu etwas Grösserem. Ab 2019 soll der „Umweltpreis der Wirtschaft“ im Rahmen einer neuen Konferenz für Kreislaufwirtschaft des Swiss Economic Forums (SEF) verliehen werden. SEF-CEO Dominik Isler freut sich über diese neue Zusammenarbeit:

„Wir wollen mit dieser neuen Konferenz für Kreislaufwirtschaft ein Schaufenster nach innen und aussen sein, wo wir innovative Projekte der Schweiz zeigen können. Der Preis ist dafür die ideale Ergänzung.“ Die Endauswahl werde dann durch eine Jury vorgenommen. Der Preis wird künftig mit 30’000 Franken dotiert sein.

Weitere Informationen über den Umweltpreis der Schweizer Wirtschaft finden Sie unter

www.umweltpreis-der-wirtschaft.ch oder

www.swisseconomic.ch

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