CFO Studie: Kobalt ist mangelhaft

Seit Beginn wurde Kobalt in der Produktion von Lithiumbatterien genutzt und seit Beginn wird nach einem Substitut gesucht, wegen seines hohen Preises, seiner Toxizität und aus Sicherheitsgründen.

Im Zeitalter des rasanten technologischen Wandels und Industrie 4.0 spielt Kobalt eine wesentliche Rolle. (Bild: Amnesty International)

Kobalt ist, mit Lithium und anderen Metallen, ein Inhaltstoff der Kathoden in den Zellen der meistgebrauchten Batterien (z.B. NMC, NCA). Ohne diesem hätten die Batterien nicht die von uns gekannten Leistungen.

Kobalt mangelt aber und ist hauptsächlich in einem Land konzentriert (zu 60%), die Demokratische Republik Kongo, der Krisenstaat per excellence, wo politische Unsicherheit, Gewalt, Ausbeutung und Korruption walten. Darüber hinaus geschieht die Verarbeitung der Minerale hauptsächlich in China, der weit grösste Hersteller des Kobaltes für Batterien. All dies macht Kobalt sehr teurer und macht die Unberechenbarkeit seines Preises aus. Es wird prognostiziert, dass sich per 2025 die Kobalt-Nachfrage verdoppeln wird, die Belieferungskapazität muss also erhöht werden, um das Wachstum der Nachfrage zu decken. Die Handlungsalternativen: einen Ersatzstoff finden, weniger Kobalt verwenden, Wiederverwertungsmethoden erforschen.

Ein Teil des in Kongo extrahierten Kobalts kommt aus illegalem Kleinbergbau, der durch Verletzung der Menschenrechte, Kinderarbeit und Umweltverschmutzung gekennzeichnet ist. Im handwerklichen Bergbau werden Kinder, ca. 40’000, ausgebeutet und die Arbeitsverhältnisse sind katastrophal: der Rohstoff wird mit der Hand gefördert, ohne jegliche Schutzkleidung mit offensichtlichen Auswirkungen auf die Gesundheit (s. Bericht von Amnesty International und African Resources Watch). Es kann natürlich nicht gesagt werden, dass der Batteriemarkt nur auf Kinderarbeit beruhe. Wenn aber auch nur ein Bruchteil des Kobalts aus der handwerklichen Förderung in Kongo kommt (ca. 20%) und heutzutage 30% der Weltproduktion für Batterien bestimmt ist, besteht Gefahr, dass ca. 3% des Kobalts in einer Batterie schmutzig ist.

Da es unwahrscheinlich scheint, dass die lokale Regierung das Problem der Ausbeutung beseitigt, müssen die OEMs resp. Autobauer aktiv den schmutzigen Rohstoff aus der eigenen Lieferkette streichen.

 

Ergebnis der Umfrage (106 Teilnehmer)

Amnesty International hat die Einführung eines Zertifikates vorgeschlagen, welches die Art der Kobalt Gewinnung bezeugt. Denkt ihr, ein solcher Eingriff, könne der Problematik wirksam entgegenwirken?

– Ja, die Herkunft des Kobalts zu zertifizieren ist wirksam: wer kauft muss den Unterschied machen (65.1%)
– Ja, die Herkunft des Kobalts zu zertifizieren ist ein sinnvolles Vorgehen, es ist jedoch mit der Willensfreiheit des Käufers verbunden und ist somit nicht wirksam (32.1%)
– Nein, die Herkunft des Kobalts zu zertifizieren, beseitigt nicht das Problem (32.1%)
– Anderes. Ich äussere meine Meinung in einem Kommentar (32.1%)

 

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