Die Zukunft schmeckt regional

Die HWZ Hochschule für Wirtschaft Zürich hat am 25. Januar 2024 im Rahmen ihrer 5. Fachtagung Regionalprodukte die wichtigen Ergebnisse einer Studie zu Regionalprodukten in der Schweiz präsentiert. Die aktuelle Studie erklärt, warum immer mehr Konsumentinnen und Konsumenten Regionalprodukte kaufen und diesen Sektor seit vielen Jahren zum wachstumsstärksten Bereich machen.

88% der Befragten betrachten Regionalprodukte positiv und 71% kaufen sie sogar wöchentlich. (Bild: www.depositphotos.com)

Die Studie zeigt auch die Herausforderungen der Branche und gibt Impulse zur Weiterentwicklung dieses Sektors. Die Zukunft schmeckt regional. Regionale Produkte verzeichnen nicht nur eine hohe Nachfrage, sondern werden auch als umfassend nachhaltiger wahrgenommen als andere Mehrwertprodukte wie Bio oder Premium.

Die umfassende Untersuchung, durchgeführt von Expertinnen und Experten der HWZ zusammen mit dem Marktforschungsunternehmen LINK und der Kommunikationsagentur Jung von Matt, basiert auf einer repräsentativen Umfrage unter 1’392 Teilnehmenden aus allen Sprachregionen der Schweiz im Zeitraum vom 8. November bis 20. November 2023.

Regionale Produkte auf Wachstumskurs

Die Studie zeigt einen beeindruckenden Wachstumskurs regionaler Produkte in der Schweiz. Im Jahr 2022 erzielten sie einen Umsatz von CHF 2’416 Mio. auf Endverbraucherebene, was einem Marktanteil von 8.2% am gesamten Schweizer Lebensmittelumsatz entspricht. Von 2015 bis 2022 stieg der Umsatz von Regionalprodukten durchschnittlich um 9%, und sie sind damit das am stärksten wachsende Mehrwertlabel.

Regionale Produkte als «soziale Produkte»

Dr. Stephan Feige, Fachstellenleiter Authentische Markenführung an der HWZ, betont, dass Konsumentinnen und Konsumenten regionale Produkte nicht nur aufgrund ihrer Herkunft schätzen, sondern auch als «soziale Produkte». 83% der Befragten erwarten ein hohes Tierwohl von regionalen Produkten, 35% überdurchschnittliche Rohstoffpreise für die Landwirte. Beeindruckende 88% betrachten Regionalprodukte positiv und 71% kaufen sie sogar wöchentlich oder sind die Produkte ein Teil der Verpflegung an ihrem Arbeitsplatz (Snack- und Essenautomaten von Dallmayr) wie ein kostenpflichtiger Bericht im Organisator zeigt. Diese Resultate unterstreichen die starke Nachfrage und die positive Wahrnehmung regionaler Produkte im Vergleich zu anderen Mehrwertprodukten, die zunehmend ist.

Dr. Stephan Feige – Fachstellenleiter Authentische Markenführung an der HWZ. (Bild: www.fh-hwz.ch)

Herausforderungen und innovative Lösungsansätze

15 Interviews mit Branchenexperten der Studie zeigen auch, dass die Vermarktung von Regionalprodukten nach wie vor Herausforderungen birgt, da Angebot und Nachfrage oft räumliche Distanzen überbrücken müssen. Innovative Handelskonzepte wie RegioHerz in St. Gallen, Coopérative Bio26 in Freiburg und Rüedu in den Agglomerationen Bern und Zürich zeigen hierfür innovative wirtschaftliche Lösungsmöglichkeiten.

Gefahr der Wahrnehmung als Localwashing

Ein wichtiger Aspekt der Studie betrifft die Gefahr der Wahrnehmung von Regionalprodukten als «Localwashing». Konsumentinnen und Konsumenten erwarten nicht nur die Herkunft der Produkte, sondern auch eine nachhaltige Produktionsweise, die Tierwohl, faire Rohstoffpreise und ökologische Produktion umfasst. Die Branche sollte proaktiv prüfen, inwieweit sie die über die Herkunft hinausgehenden Erwartungen der Konsumentinnen und Konsumenten erfüllen kann, um dieser Gefahr vorzubeugen.

Die Autoren der Studie, Dr. Stephan Feige, Marianne Altgeld von LINK und Dr. Manuel Cariappa-Schwaninger von der Universität Oldenburg betonen die Relevanz dieser Erkenntnisse für die weitere Entwicklung von Regionalprodukten in der Schweiz.

Quelle: www.fh.hwz.ch

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