ChatGPT braucht so viel Strom wie ganze Staaten
Künstliche Intelligenz braucht viel Energie: Mit dem Strom, den ChatGPT für die Bearbeitung von Prompts benötigt, könnten Städte, ja ganze Länder, für mehrere Stunden versorgt werden. Dies zeigt eine neue Datenanalyse.

OpenAI hat mit GPT-5.2 sein bisher fortschrittlichstes KI-Modell vorgestellt, das laut Hersteller die allgemeine Intelligenz, das Programmieren und das Verständnis langer Kontexte deutlich verbessert. Doch mit diesen Leistungssteigerungen steigen auch die Energiekosten rapide an: Die jährliche Strommenge, die allein für die Beantwortung von Nutzeranfragen bei ChatGPT benötigt wird, erreicht nach einer neuen Analyse des amerikanischen Online-Trading-Unternehmens BestBrokers satte 17,23 Terawattstunden (TWh). Das entspricht in etwa dem Jahresverbrauch eines Landes wie Puerto Rico oder Slowenien und reicht aus, um New York City für über 110 Tage mit Strom zu versorgen.
Der jährliche Energiebedarf von ChatGPT zur Beantwortung von Benutzeranfragen (17,23 TWh) kann diese Länder mit Strom versorgen für:
- China: 15 Stunden
- USA: 1 Tag und 10 Stunden
- Indien: 3 Tage und 2 Stunden
- Russland: 5 Tage und 6 Stunden
- Japan: 6 Tage und 4 Stunden
- Brasilien: 8 Tage und 6 Stunden
- Südkorea: 10 Tage und 1 Stunde
- Kanada: 10 Tage und 2 Stunden
- Deutschland: 12 Tage und 9 Stunden
- Frankreich: 13 Tage und 11 Stunden
ChatGPT-Anfrage verbraucht 50 mal mehr Strom als eine Google-Suche
Jede einzelne Anfrage bei ChatGPT verbraucht im Schnitt 18,9 Wattstunden – mehr als das 50-Fache einer herkömmlichen Google-Suche. Bei 810 Millionen aktiven Nutzern, die pro Woche rund 22 Fragen stellen, ergibt sich so ein jährlicher Stromverbrauch von knapp 17,3 Milliarden Kilowattstunden. Bei den aktuellen Strompreisen in den USA belaufen sich die jährlichen Stromkosten allein für die Beantwortung von Anfragen auf etwa 2,42 Milliarden US-Dollar.
KI als Belastung für Stromnetze
Die Energiemenge, die ChatGPT jährlich verbraucht, könnte theoretisch auch alle Haushalte in den USA für über vier Tage mit Strom versorgen oder rund 238 Millionen Elektroautos vollständig aufladen. Damit übersteigt der Energiebedarf von ChatGPT den Gesamtverbrauch zahlreicher kleiner Länder wie Kenia, Costa Rica oder Lettland. Experten warnen vor den zunehmenden Umwelt- und Infrastrukturfolgen: Während die KI-Modelle immer intelligenter werden, steigen auch die Stromkosten und CO₂-Emissionen rapide an. Ohne transparente Berichterstattung und gezielte Effizienzmassnahmen könnte die rasant wachsende Nachfrage nach KI-Diensten langfristig zu erheblichen Belastungen für Stromnetze und das Klima führen.
Quelle: BestBrokers


