Neue Mitglieder in Schweizerische Prüfungskommission für ICT-Berufe gewählt
In die nationale Prüfungskommission der Höheren Berufsbildung für Informatik und Mediamatik (ICT Berufe) wurden drei neue Mitglieder gewählt.
Redaktion - 3. Mai 2016
Vielleicht eine werdende Informatikerin? Die Aufnahme stammt von der Regionalmeisterschaft der Berufbildung Romandie.
In die nationale Prüfungskommission der Höheren Berufsbildung für Informatik und Mediamatik wurden drei neue Mitglieder gewählt. Der Vorstand von ICT-Berufsbildung Schweiz wählte Stefan Bryner, Head of Human Resources OIZ der Stadt Zürich, Sibylle Hug, HR-Business Partner bei IT SBB, Daniel Jäggli, CEO Leuchter IT Solutions AG und Lukas Ruggli, Leiter Personal bei IT Post, in die Kommission, welche für die eidgenössischen Berufs- und Höheren Fachprüfungen zuständig ist.
Die Prüfungskommission ist verantwortlich für Inhalt, Qualität und Anforderungsniveau der eidgenössischen Fachausweisprüfungen in Applikationsentwicklung, System- und Netzwerktechnik, Wirtschaftsinformatik und Mediamatik sowie die eidgenössische Diplomprüfung für Informatikerinnen und Informatiker (ICT-Manager mit eidg. Diplom). Voraussichtlich ab 2018 wird die eidgenössische Diplomprüfung „ICT Security Expert“ das Angebot ergänzen.
Folgende Persönlichkeiten wurden per März 2016 wieder- bzw. neu in die Prüfungskommission gewählt:
Neu: Stefan Bryner; Head of Human Resources OIZ, Stadt Zürich
Bisher: Gabriela Keller; designierte CEO, Ergon Informatik AG
Bisher: Matteo Marini; Head of Run IT, B-Source SA
Bisher: Jean-Philippe Trabichet; Professeure, Haute École Spécialisée de Suisse occidentale
ICT-Berufsbildung Schweiz ist die nationale Organisation der Arbeitswelt für das stark wachsende Berufsfeld der Informations- und Kommunikationstechnologie (ICT). Der Verband ist zuständig für sämtliche eidgenössischen Berufsabschlüsse in der Informatik und Mediamatik und ist Prüfungsinstanz für eidgenössische Fachausweise und Diplome in Applikationsentwicklung, Systemtechnik, Wirtschaftsinformatik und Mediamatik, sowie das eidgenössische Diplom für ICT-Manager und dem geplanten Diplom ICT Security Expert.
Nanopartikel sind oft schwer in der Umwelt nachzuweisen. Ein Forschungsprojekt des Fraunhofer IBMT ermöglicht es, auch Kleinstmengen in Umweltproben aufzuspüren.
Redaktion - 2. Mai 2016
Nanomaterial-Konzentrationen von einem halben Zuckerwürfel in Wasser von 1000 Schwimmbecken kann man mit der Methode nachweisen.
Nanomaterialien halten unsere Matratzen sauber, kitten Risse in unseren Zähnen, lassen das Ei in der Pfanne nicht anbrennen und machen unsere Lebensmittel haltbarer. Wenige Milliardstel Meter sind die Partikel klein und in einer Vielzahl von Konsumprodukten verarbeitet. Bis heute ist jedoch weitestgehend unbekannt, wie diese Materialien auf die Umwelt wirken und in welchen Mengen und Formen sie dort vorliegen. »Es gibt zwar zahlreiche Laborstudien, die den Effekt von Nanomaterialien auf menschliche und tierische Zellen untersucht haben. Bislang war es jedoch nicht möglich, die sehr kleinen Mengen in Umweltproben nachzuweisen«, sagt Dr. Yvonne Kohl vom Fraunhofer-Institut für Biomedizinische Technik IBMT im saarländischen Sulzbach.
1 Millionstel Milligramm pro Liter
Genau das ist das Ziel des Projekts NanoUmwelt. Als ersten grossen Meilenstein hat es das interdisziplinäre Team aus Öko- und Humantoxikologen, Physikern, Chemikern sowie Biologen geschafft, eine Methode zu entwickeln, die Nanomaterialien in unterschiedlichen Umweltproben, wie Flusswasser, Tiergewebe oder menschlichem Urin und Blut in einem Konzentrationsbereich von Nanogramm pro Liter (ppb – parts per billion) nachweist. Das entspricht einem halben Zuckerwürfel im Wasservolumen von 1 000 Sportschwimmbecken.
Mit der neuen Methode lassen sich nicht nur wie bisher viele Nanomaterialien in klaren Flüssigkeiten, sondern auch sehr wenige Partikel in komplexen Stoffgemischen, wie menschlichem Blut oder Bodenproben aufzuspüren. Der Ansatz basiert auf der Feldflussfraktionierung (FFF), mit deren Hilfe es möglich ist, komplexe, heterogene Stoffgemische aus Flüssigkeiten und Partikeln in ihre Einzelteile aufzutrennen und dabei die festen Bestandteile nach ihrer Grösse zu sortieren. Das gelingt durch das Zusammenwirken eines kontrollierten Flüssigkeitsstroms und eines physikalischen Trennfeldes, welches senkrecht auf die fließende Suspension wirkt.
Damit der Nachweis gelingt, müssen die Umweltproben entsprechend aufbereitet sein. Das IBMT-Team aus der Abteilung Bioprozesse & Bioanalytik machte Flusswasser, menschlichen Urin und Fischgewebe fit für das FFF-Gerät. »Wir präparieren die Proben mit speziellen Enzymen. Bei diesem Prozess dürfen die Nanomaterialien allerdings nicht zerstört oder verändert werden. Nur dann können wir die realen Mengen und Formen der Nanomaterialien in der Umwelt nachweisen«, erklärt Kohl.
Die Wissenschaftler sind insbesondere Experten, wenn es darum geht, menschliche Gewebeproben bereitzuhalten, zu bearbeiten und zu lagern. Seit Januar 2012 betreibt das IBMT im Auftrag des Umweltbundesamts (UBA) die »Umweltprobenbank des Bundes (UPB) – Humanproben«. Jährlich sammelt das Forschungsinstitut an vier Orten Deutschlands Blut- und Urinproben von jeweils 120 Freiwilligen. Die Einzelproben sind ein wertvolles Instrument, um zeitliche Trends der menschlichen Schadstoffbelastung nachzuverfolgen. »Für das Projekt NanoUmwelt wurden zusätzlich Blut und Urin gespendet, am IBMT kältegelagert und dafür genutzt, die neue Nachweismethode zu erarbeiten«, erzählt Dr. Dominik Lermen, Leiter der Arbeitsgruppe Biomonitoring & Kryobanken am IBMT. Nach Genehmigung durch das UBA könnten zum Teil auch die Humanproben des UPB-Archivs mit der neuen Methode untersucht werden.
Neue Zellkulturmodelle entwickelt
Nanomaterialien können über verschiedene Pfade, u. a. über das Abwasser, in die Umwelt gelangen und werden vermutlich über biologische Barrieren, wie Lunge oder Darm, von Mensch und Tier aufgenommen. Das Projektteam stellt diese Vorgänge in der Petrischale nach, um zu verstehen, wie Nanomaterialien über diese Barrieren transportiert werden. »Das ist ein sehr komplexer Vorgang, an dem verschiedenste Zellen und Gewebeschichten beteiligt sind«, erklärt Kohl.
Die Forscher stellen die Vorgänge so realistisch wie möglich nach. Dazu messen sie beispielsweise die elektrischen Flüsse innerhalb der Barrieren, um deren Funktionalität zu ermitteln oder simulieren mit künstlichen Nebelwolken die Interaktion der Lunge mit der Luft. Das IBMT-Team konnte in der ersten Phase des Projekts NanoUmwelt verschiedene Zellkulturmodelle für den Transport von Nanopartikeln über biologische Barrieren entwickeln. Dabei arbeitet das IBMT zusammen mit dem Fraunhofer-Institut für Molekularbiologie und Angewandte Oekologie IME, das aus pluripotenten Stammzellen ein Modell zur Untersuchung der Kardiotoxizität entwickelte. Der Schweizer Projektpartner Empa realisierte ein Plazenta-Barriere-Modell zur Studie des Nanomaterialien-Transports zwischen Mutter und Kind.
Im nächsten Schritt wollen die Kooperationspartner mit der Methode Konzentrationen von Nanopartikeln in verschiedenen Umweltproben messen und die ermittelten Werte analysieren, um so das Verhalten der Nanomaterialien in der Umwelt und deren potenzielle Gefahr für Mensch, Tier und Umwelt besser abschätzen zu können. »Unser nächstes Ziel ist es, noch kleinere Partikelmengen nachzuweisen«, sagt Kohl. Die Wissenschaftler planen, mit speziellen Filtern störende Elemente aus den Umweltproben zu entfernen und neue Aufbereitungstechniken zu erarbeiten.
(Fraunhofer IBMT)
Arsen und Fluorid im Trinkwasser bekämpfen
Eine neu entwickelte Methode der Eawag ermöglicht es, das Belastungsrisiko in einem Gebiet ohne flächendeckende Messungen abzuschätzen. Eine Gratisplattform exportiert das Wissen in alle Welt.
Redaktion - 2. Mai 2016
Dank der Internetplattform gapmaps.org können Schadstoffrisiken weltweit einfach abgeschätzt und visualisiert werden.
Ein Drittel der Weltbevölkerung bezieht das Wasser für den täglichen Bedarf und die Landwirtschaft aus Grundwasservorräten. Insbesondere in Entwicklungsländern ist Grundwasser oft weniger belastet als Wasser aus Seen und Flüssen, oder gar die einzig verfügbare Quelle. Rund 10 Prozent der Brunnen und Bohrlöcher sind jedoch mit Arsen oder Fluorid kontaminiert. Diese Spurenstoffe sind meist natürlichen Ursprungs und werden vom Wasser aus Gestein und Sedimenten ausgewaschen.
In hoher Dosis oder über einen längeren Zeitraum eingenommen, haben Arsen und Fluorid fatale Auswirkungen auf die Gesundheit. Zu viel Fluorid verursacht Zahnschäden, Wachstumsstörungen und Knochendeformationen. Bei einer chronischen Belastung mit Arsen verfärbt sich die Haut und sie verhornt sehr stark. Auch Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs gehören zu den möglichen Folgen
Eine neue Methode, um die Gefahr zu lokalisieren
Im Jahr 2008 präsentierte eine Forschungsgruppe der Eawag eine neu entwickelte Methode, mit der sich Gefahrenkarten für geogene Schadstoffe im Grundwasser erstellen lassen, ohne dass sämtliche Brunnen und Grundwasservorräte einer Region dafür überprüft werden müssen (Amini et al, 2008a, 2008 b). Solche Karten waren ein Novum in Bereich der Grundwasserforschung.
Die Forscherinnen und Forscher konnten in verschiedenen Ländern nachweisen, dass ihre Modellrechnungen treffsicher sind. So unter anderem in Bangladesch, Vietnam und Sumatra (Winkel, Nature Geosci. 1, 2008), insbesondere jedoch auch in China, wo die Eawag in Zusammenarbeit mit der China Medical University Shenyang aufzeigen konnte, dass rund 20 Millionen in gefährdeten Gebieten leben. Zudem wurden im Rahmen dieser Forschungsarbeit mehrere neue Risikogebiete entdeckt (Rodriguez-Lado, Science 23, 2013).
Michael Berg, Leiter der Abteilung Wasserressourcen & Trinkwasser an der Eawag, erklärt das Prinzip der Methode: „Wir haben ein statistisches Model entwickelt, das sich auf Daten aus Geologie, Topographie und Bodenbeschaffenheit stützt. Diese werden durch weitere Datensätze ergänzt – beispielsweise Klima- oder Satellitendaten – und mit den verfügbaren Arsen- und Fluoridmessungen eines Gebiets kombiniert und geeicht.“
Lokale Forschungsarbeit erleichtern
Die Erstellung von Arsen- und Fluoridgefahrenkarten ist aufwändig und für die zuständigen Behörden in Entwicklungsländern, wo die technischen und finanziellen Mittel knapp sind, im Alleingang oft kaum zu bewältigen. Mit der finanziellen Unterstützung der Schweizerischen Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) hat das Eawag-Team in Kollaboration mit Ernst Basler + Partner und Hydrosolutions nun eine Online-Lösung entwickelt, die allen Interessierten gratis zur Verfügung steht: Die Grundwasser-Assessment-Plattform GAP (www.gapmaps.org). „Damit erhalten Fachleute aus der ganzen Welt die Möglichkeit, ihre eigenen Daten mit relativ wenig Aufwand zu visualisieren und eigene Risikokarten zu erstellen“, erklärt Michael Berg. „So lässt sich einfacher bestimmen, welche Brunnen vorrangig untersucht werden sollten. Damit können die verfügbaren Gelder und Kräfte gezielter eingesetzt werden.“
Rick Johnston, Mitarbeiter der Weltgesundheitsorganisation WHO, misst der neuen Plattform ebenfalls eine bedeutende Rolle zu: „Für Staaten mit einem Arsen- oder Fluoridproblem kann GAP bei der Umsetzung der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung zu einem wichtigen Monitoring-Instrument werden.“ Auch für die WHO und Unicef, das Kinderhilfswerk der UNO, sei GAP ein spannendes Tool, denn beide Organisationen engagieren sich sehr intensiv gegen Arsen und Fluorid im Trinkwasser.
Wissensaustausch zur Eliminierung von toxischen Stoffen
GAP ist mehr als eine webbasierte Datenbank zur Erstellung von Risikokarten. „Die neue Plattform ermöglicht eine raschere und vereinfachte Ortung von geogenen Schadstoffen. Das ist ein Meilenstein zum Schutz der Bevölkerung“, sagt Michael Berg. „Ebenso wichtig wie die Früherkennung ist jedoch auch die Entwicklung von praxistauglichen Methoden zur Entfernung der Giftstoffe aus dem Wasser.“
Einige solche Verfahren sind im «Geogenic Contamination Handbook» aufgeführt, das ebenfalls von der Eawag erarbeitet wurde und auf www.gapmaps.org abrufbar ist (als PDF und als Wiki, das von sämtlichen Benutzern erweitert werden kann). Wasserforscher Michael Berg dazu: „Trotz zahlreicher Fortschritte ist der Forschungsbedarf nach wie vor gross. Vor allem bei der Entwicklung von Reinigungstechnologien, die einfach und sicher anwendbar sind.“ Man habe die Plattform GAP deshalb von Anfang an auch als Forum für den Wissensaustausch konzipiert. „Je schneller und je besser das vorhandene Wissen verbreitet wird, desto besser“, sagt Berg. Das neue Internetportal ermöglicht jetzt eine Vernetzung auf globaler Ebene.
(eawag)
Technologischer Wandel schreitet exponentiell fort
Die Welt befindet sich mitten in einem exponentiellen technologischen Wandel. Referen-tinnen und Referenten sowie das Publikum waren sich am zweiten Digital Economic Forum (DEF) am 27. April in Zürich einig, dass sich Wirtschaft und Gesellschaft in einem veritablen digitalen Sturm befinden. Das DEF, das dieses Jahr im Park Hyatt in Zürich mit über 200 Interessierten über die Bühne ging, versteht sich als massgebliches Update für Innovationen und Konsequenzen der Digitalisierung.
Redaktion - 2. Mai 2016
„Privacy is dead“ – so Erik Qualman am Digital Economic Forum. (Foto: zVg)
Die 4. industrielle Revolution, die digitale Transformation, disruptive Economy und die positiven wie negativen Auswirkungen auf Wirtschaft, Arbeitsplätze und Gesellschaft standen im Mittel-punkt des zweitätigen Meetings mit einflussreichen internationalen Thought-Leaders sowie Un-ternehmern, Start-ups, CEOs, Forscher und Berater aus der digitalen und analogen Welt. Für Futurist Gerd Leonhard befinden wir uns in einem exponentiellen technologischen Wandel, Da-ten sind das neue Öl und Science Fiction wird zu Science Fact. In fünf Jahren ist es soweit, dass ein Computer die Kapazität des menschlichen Hirns hat, prophezeite Leonhard. Und die Welt werde sich in den nächsten 20 Jahren mehr ändern als in den letzten 300 Jahren.
Heute wird alles automatisch bewertet, Ratings gibt es inzwischen überall und „privacy is dead“, erklärte der amerikanische Erfolgsautor Erik Qualman am Medienroundtable. Damit erhalten Unternehmen und Privatpersonen automatisch einen digitalen Footprint oder einen digitalen Stempel. Alle Daten werden erfasst und beurteilt, vom wirtschaftlichen und persönlichen Verhalten bis zu Gesundheitszustand und wirtschaftlicher Performance. Die Kombination von Offline und Online hält Qualman für eminent und von grosser Bedeutung sei es, den digitalen Stempel aktiv selbst zu beeinflussen und nicht von aussen bestimmen zu lassen. Dabei müsse man sich auf das Wichtige und Einfache konzentrieren. Auch Break / Through CEO Reto Schnyder machte deutlich, dass indirekte Auswirkungen der Digitalisierung grösser sind, als die direkten, z.B. bei der autonomen Mobilität auf den Immobilien- und Arbeitsmarkt. Für den deutschen Krimiautor Veit Etzold wird in der digitalen Welt mit immer mehr Information und immer kürzeren Aufmerksamkeitsspannen trotzdem gehört, verstanden und gekauft, wer mit einer guten Story auftrumpft.
Big Data und Consumer 2.0
Kommunikationsspezialist Julius Van de Laar erläuterte seine Strategie zur erfolgreichen Wahlkampagne 2012 von US-Präsident Barack Obama, die auf Big Data und Tools für ein integriertes Kampagnenmanagement basierte. „Egal was sie tun, Sie müssen unbedingt authentisch bleiben, auch auf Social Media“, schloss Van de Laar seine Präsentation.
Science Fiction ist heute Realität, erklärte auch die Beraterin für Digital Disruption und Transformation, Kamales Lardi. Sie stellte den „disruptive Consumer 2.0″ und essentielle technologische Trends vor. Der Konsument habe sich mit den technischen Innovationen deutlich gewandelt. Die Frage ist nun, wie weit haben sich auch die Produzenten, die Unternehmen gewandelt. Industrien würden in einen digitalen Sturm reingezogen und Unternehmen und Start-ups, die diesem Sturm trotzten, handelten konsumentenorientiert und hätten einen grossen Impact auf die künftige wirtschaftliche Entwicklung. Hirnforscher Pascal Kaufmann glaubte zwar nicht, dass in naher Zukunft selbständige künstliche Intelligenz realisiert werden kann. Er propagierte aber sogenannte Corporate Cyborgs (Vermischung von Mensch und Maschine) die über Forschung an künstlicher Intelligenz in der Schweiz entwickelt werden könnten. Der Motor der digitalen Revolution sei nun mal das menschliche Hirn, erklärte Kaufmann.
Bewältigung der digitalen Zukunft
Andreas Krebs, Chairman MERZ Pharmaceuticals, wies darauf hin, dass im Moment kein CEO der grossen Pharmakonzerne überzeugt sagen könne, dass sein Unternehmen eine digitale Strategie hätte. Er hielt es von grosser Bedeutung, dass Pharmaunternehmen die Patienten durch die digitale Welt führen und über diesen Weg zum Arzt bringen. In zwei mal drei Businesstracks haben verschiedene Unternehmen ihre erfolgreichen Ansätze zur Bewältigung der digitalen Zukunft demonstriert und im Plenum gelang Ali Mahlodji eine überzeugende Darstellung seiner Motivation, mit der Storytelling-Plattform whatchado.com aus einer Kindheitsidee eine Erfolgsgeschichte zu machen. Der Verhaltensökonom Andreas Staub konfrontierte die Teilnehmenden mit nicht-rationalen Entscheidungen. Er stellte dabei fest, dass soziale Präferenzen ausgeprägt bleiben, und digitale Anonymität nicht relevant ist. Der Mensch bleibe also auch online ein Mensch.
Das DEF war am Dienstag mit einem höchst mitteilsamen Carsten Maschmeyer gestartet. In einer unterhaltsamen Übersicht zu Fintech und zur Lage der Bankenwelt erwartete der deutsche Investor eine atemberaubende technologische Entwicklung mit jungen frechen und innovativen Unternehmern. Für traditionelle Banken sieht Maschmeyer die Gefahr, dass sie angesichts der innovativen Entwicklungen ausserhalb lizenzierter Finanzdienstleistungen ans Ende durchgereicht werden. Als Investor konzentriere er sich auf kreative Produktmacher, die ihm wichtiger seien als das Produkt und deren Lösungen für erfolgreichen Vertrieb und Marketing, sagte der schillernde Unternehmer.
60% weniger Dünger, 70% weniger Wasser und achtmal weniger Landfläche: Dies die Bilanz der neu bei Migros angebotenen Salate aus Hydrokultur.
Redaktion - 29. April 2016
Der Salat wird samt Wurzelballen verkauft und soll damit länger haltbar sein.
Ab Dienstag sind bei Migros erstmals Salate aus Hydrokultur erhältlich. Diese wachsen in Gewächshäusern – allerdings in Wasser statt in Erde.
Diese Anbauemthode hat ökologische Vorteile: Zum einen braucht es für die gleiche Menge Salat achtmal weniger Fläche, 70% weniger Wasser und 60% weniger Dünger als herkömmlicher Salatanbau. Zudem können die Salate so rund um’s Jahr angebaut werden – das heisst, es muss in der kalten Jahreszeit weniger Salat importiert werden. Dies spart graue Energie.
Obwohl das Gewächshaus beheizt werden muss, wird es CO2-neutral betrieben: Die Heizwärme ist Abwärme aus der benachbarten Kehrichtverbrennungsanlage.
Studie bestätigt Ökobilanz
Für die Anlage wurde eine vergleichende Ökobilanz-Studie bei der Schweizer Klimaschutzstiftung «myclimate» in Auftrag gegeben. Diese erteilt der Hydroproduktion ausgezeichnete Noten. «Diese Anlage ist ein hervorragendes Beispiel für eine nachhaltig durchdachte Produktion. Auf einer relativ kleinen Fläche wird sehr ressourcenschonend produziert und somit Umwelt und Klima wesentlich weniger belastet», fasst Kai Landwehr, Mediensprecher von «myclimate», die Resultate der Studie* zusammen.
Zügig agile Organisationen aufbauen
Unternehmen müssen sofort handeln und agiler werden, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Dafür ist Digitalisierungskompetenz gefragt – doch wie bauen Firmen diese auf? Was ist ihre Strategie, wer ist dafür verantwortlich und welche neuen Strukturen sind dazu nötig? Und kostet die Digitalisierung Arbeitsplätze im Unternehmen oder schafft sie neue?
Redaktion - 29. April 2016
Die digitale Verantwortung wird CEO und CIO, aber nicht dem CDO zugeschrieben.
Antworten liefert eine Studie der Managementberatung Detecon in Zusammenarbeit mit dem Digitalverband Bitkom. Dazu wurden mehr als 200 führende IT- und Business-Entscheider großer und mittelgroßer Unternehmen im deutschsprachigen Raum befragt. Die empirische Untersuchung ermittelt, wie sich die dortige IT in den nächsten zehn Jahren voraussichtlich entwickeln wird. Auf dieser Basis liefert sie ein präzises Organisationszielbild für ein digitales und agiles Unternehmen und spricht konkrete Handlungsempfehlungen zur operativen Umsetzung aus.
Digitalisierung ist Chefsache
Über 50 Prozent der befragten Unternehmen berücksichtigen die Themen Digitalisierung und Internet of Things (IoT) bereits heute in der Entwicklung und Umsetzung ihrer Geschäftsstrategie, nur rund 20 Prozent planen diesbezüglich gar nichts. Die sich daraus ergebende Relevanz spiegelt sich auch in der Verantwort-lichkeit wieder: Die überwiegende Mehrheit sieht die Gesamtverantwortung für Planung und Umsetzung von IoT-Projekten weiterhin bei ihrem CEO, nur eine Teilverantwortung beim CIO. Damit widerspricht die Studie dem oftmals postulierten Trend zum eigenen CDO (Chief Digital Officer) im Unternehmen.
Mehr agile Strukturen im Unternehmen nötig
Die Studie zeigt ebenfalls, dass zwar über 80 Prozent der Befragten agile Strukturen als wichtig oder sehr wichtig für die Digitalisierung eines Unternehmens halten, aber gleichzeitig weniger als 25 Prozent des eigenen Unternehmens bereits in agilen Strukturen arbeiten. Für die Zukunft wird hier lediglich ein Anteil zwischen 25 und 50 Prozent erwartet. „Dies überrascht umso mehr, als eine stärkere Veränderung in Richtung agiler Prinzipien zu erwarten gewesen wäre, denn die Unternehmen müssen zukünftig in zwei „Betriebsmodi“ fahren: Sie müssen weiterhin eine zuverlässige Leistung im Kerngeschäft bieten, aber auch die kundenzentrierte
Innovationskraft und Schnelligkeit, wie wir sie von Start-ups kennen. Und das geht nur mit agilen Strukturen“, wertet Carsten Glohr, Managing Partner bei Detecon und Experte für Digitalisierungsstrategien, das Studienergebnis. Unternehmen sollten Agilität daher nicht nur in den Prozessen, sondern auch konsequent in der Aufbauorganisation etablieren, indem sie vernetzte und abteilungsübergreifende digitale Teams bilden, rät Detecon.
Höherer Bedarf an qualifizierten Mitarbeitern
Nach Ansicht der Studienteilnehmer vernichtet das IoT keine Arbeitsplätze, im Gegenteil. Die Studie zeigt: Automatisierung und Digitalisierung sorgen vielmehr für ein beachtliches Personalwachstum im Unternehmen. Dieses wird mit jährlich bis zu zehn Prozent prognostiziert. Dringend gesucht wird insbesondere „digitale Kompetenz“, d. h. Personal, das auf Digitalisierung spezialisiert ist. „Es sind ganz neue Berufsbildern entstanden wie ,Big Data Analyst‘ oder ,Social Media Manager‘“, erklärt Carsten Glohr. „Dass knapp 88 Prozent der Unternehmen der Heraus-forderung der Digitalisierung vorrangig durch den Aufbau von Kompetenzen im eigenen Haus begegnen wollen, sprich: durch Festanstellungen, unterstützt diese These.“
Veränderung in allen Geschäftsbereichen
Wenig überraschend ist, dass Unternehmen die stärksten Auswirkungen der Digitalisierung bei ihren IT-Abteilungen erwarten. Business Units wie Service, Logistik und Produktion beanspruchen, unterstützt durch Cloud-Modelle und Software-as-a-Service, die Hoheit über die IT aus strategischen Gründen zunehmend für sich. Diese Entwicklung ist laut Studie derzeit beispielsweise im Marketing-Umfeld hinsichtlich der Produkt-IT zu beobachten. Dennoch sprechen sich die Befragten durchgehend für eine separate IT-Einheit im Unternehmen aus. „Die IT wird näher an alle anderen Geschäftsbereiche heranrücken, aber nicht mit ihnen verschmelzen“, fasst Glohr zusammen. „Daher ist es nötig, dass die IT-Abteilungen ein ähnlich tief greifendes Verständnis für die Geschäfts- und Prozessanforderungen des Unternehmens entwickeln, wie dieses in den Fachabteilungen bereits vorhanden ist.“
Viele Fachkräfte haben ihren Chef wohl noch nie nach einer Gehaltserhöhung gefragt. Dabei lohnt es sich, wie Ergebnisse des StepStone Gehaltsreports 2016 zeigen: Wer das Thema Gehalt aktiv anspricht, verdient - zumindest in Deutschland, woher diese Zahlen stammen - im Schnitt 21 Prozent mehr als der, der sich zurückhält. Falsche Scheu ist beim Thema Gehalt also völlig unbegründet.
Redaktion - 29. April 2016
Das Gespräch über eine Lohnerhöhung sollte gut vorbereitet werden. (Bild: Fotolia.com)
So holen Sie bei Ihren nächsten Verhandlungen über den Lohn das Beste für sich raus:
1. Ordnen Sie Ihre Gehaltsvorstellungen ein
Das Gehalt ist häufig immer noch ein Tabuthema. Viele Fachkräfte wissen nicht, wie viel ihre Kollegen in ähnlichen Positionen verdienen oder haben nur eine ungefähre Ahnung. Dabei ist das Wissen um übliche Gehälter in Ihrem Berufsfeld und Ihrer Branche von essentieller Bedeutung für die Gehaltsverhandlung. In der Schweiz bieten die meisten Branchenverbände oder auch das regelmässig erscheinende Lohnbuch, herausgegeben von der Volkswirtschaftsdirektion des Kantons Zürich, Informationen mit Durchschnittsgehältern aufgeschlüsselt nach Berufserfahrung, Branche, Berufsgruppe, Region, Unternehmensgröße und Qualifikation.
2. Wählen Sie den richtigen Ansprechpartner
In der Regel ist Ihr direkter Vorgesetzter der passende Ansprechpartner, wenn es um die Gehaltsverhandlung geht. Er kann Ihre Leistungen am besten beurteilen. Die Personalabteilung agiert hier meist nur im Hintergrund, etwa indem sie Ihrem Vorgesetzten ein Budget vorgibt, in dessen Rahmen sich die Erhöhung abspielen darf.
3. Bestimmen Sie einen passenden Zeitpunkt
Jede dritte Fachkraft, die aktiv nach einer Gehaltserhöhung fragt, tut das einmal jährlich, knapp jeder Fünfte alle zwei Jahre. Die Wahl des richtigen Zeitpunktes kann den Ausgang Ihres Verhandlungsversuches entscheiden. Ungünstig sind Phasen, in denen Ihr Unternehmen oder Ihre Branche wirtschaftlich schlecht aufgestellt sind. Ein absolutes Tabu sind Firmenfeste. Ebenfalls unprofessionell: Den Chef im Aufzug oder auf dem Büro-Flur in ein Gehaltsgespräch verwickeln.
4. Bereiten Sie den Termin gezielt vor
Gute Leistungen sind das beste Argument für eine Gehaltserhöhung. Bereiten Sie das Gehaltsgespräch daher gezielt vor. Bitten Sie Ihren Chef mit einem ausreichenden Vorlauf vor der eigentlichen Gehaltsverhandlung um ein Feedbackgespräch, in dem Sie über Ihren Beitrag zum Unternehmenserfolg sprechen.
5. Achten Sie auf Formulierungen
Im nächsten Schritt vereinbaren Sie mit etwas Abstand den Termin für die eigentliche Gehaltsverhandlung. Hierbei ist es geschickter, das Kind zunächst nicht beim Namen zu nennen. Bitten Sie um eine Besprechung zu einem bestimmten Projekt oder eine Unterhaltung zur strategischen Ausrichtung Ihrer Position. Den Einstieg in die Verhandlung bieten Ihnen die Ergebnisse des Feedbackgesprächs, z. B.: „Sie haben in unserem letzten Gespräch betont, dass Sie mit meinen Leistungen in Projekt XY sehr zufrieden sind. Deswegen möchte ich heute mit Ihnen über meine weitere Entwicklung sprechen. Hierzu gehört sicherlich auch mein Gehalt.“
Gefahr aus den eigenen Reihen: Fünf Tipps zum Schutz gegen Innentäter
Ransomware, Trojaner und Malware – häufig halten Unternehmen Hackerangriffe für das grösste Sicherheitsrisiko. Doch nicht immer sind es Angreifer von aussen, die Lücken im Firmennetzwerk ausnutzen. Auch Mitarbeiter aus den eigenen Reihen können ohne grossen Aufwand ihre umfangreichen Zugriffsmöglichkeiten für den Datenmissbrauch nutzen. Nur selten sind Organisationen genauso gut mit Mitteln und Tools gegen interne Angriffe ausgestattet wie gegen Attacken von aussen.
Redaktion - 29. April 2016
Lassen sich Daten auf diese Weise vor ungebetenen Zugriffen schützen? (Bild: Fotolia.com)Gabriel Gabriel, Managing Director von Brainloop Schweiz
Mit den nachfolgenden fünf Tipps können sich Unternehmen wirksam gegen Datenverluste durch Innentäter schützen:
1. Differenzierte Zugriffsrechte einführen
Um sensible Daten zu schützen, gilt es, Mitarbeiter aus unterschiedlichen Abteilungen mit den passenden Zugriffsrechten auszustatten. Damit wird das Sicherheitsziel des Need-to-know-Prinzips erfüllt: Wenn Dokumente und Datensätze nicht unmittelbar für eine Aufgabe benötigt werden, erhält der jeweilige Mitarbeiter keinen Zugriff. Durch verschiedene Abstufungen lassen sich unternehmensintern sogenannte „Chinese Walls“ hochziehen, die den Informationsaustausch zwischen unterschiedlichen Abteilungen verhindern. So lässt sich der Umfang des Datenverlusts begrenzen.
2. Hochsichere Zweifach-Authentifizierung nutzen
Um das Risiko so gering wie möglich zu halten, ist als weiterer Schritt eine zweistufige Authentifizierung empfehlenswert. Für den Zugriff auf das System muss der Nutzer beispielsweise nicht nur sein Passwort eingeben, sondern erhält zusätzlich eine SMS-TAN – eine Transaktionsnummer, die nur für eine Sitzung gültig ist. So können sich Innentäter trotz gestohlenem Passwort keinen Zugang zu sensiblen Informationen und Daten verschaffen.
3. Informationen abschirmen
Zusätzlichen Schutz bietet das Abschirmen von Daten: Provider sollten zum Beispiel auf keinen Fall Zugriff auf die Dateien und Dokumente haben. Und auch die Rechte von Administratoren lassen sich auf jene Informationen beschränken, die für ihre Tätigkeiten relevant sind.
4. Information Rights Management implementieren
Mit Information-Rights-Management-Technologien lassen sich sensible Dokumente kontrollieren und vor unerlaubtem Herunterladen schützen. Dadurch behält man effektiv die Kontrolle über Dokumente, auch wenn Anwender zum Zugriff auf die Informationen berechtigt sind. Dynamisch eingebaute Wasserzeichen verhindern zusätzlich das Abfotografieren des Bildschirms. So bleiben die Daten in ihrer geschützten Umgebung und gelangen nicht in die Hände von Dritten oder Unbeteiligten.
5. Historie revisionssicher aufzeichnen
Um einen Datendiebstahl durch einen Insider zu verhindern oder im Nachhinein aufzudecken, bietet es sich an, alle Vorgänge in einer revisionssicheren Historie aufzuzeichnen. Das ermöglicht einen durchgehend transparenten und nachvollziehbaren Informationsfluss.
Gabriel Gabriel, Managing Director von Brainloop Schweiz, zu der wachsenden Gefahr durch Innentäter: „In den letzten Jahren haben wir beobachtet, dass Datenverluste immer häufiger auf Insider zurückzuführen sind. Unternehmen machen es ihren eigenen Mitarbeitern durch mangelnde Sicherheitsstandards und -vorkehrungen oft sehr leicht, an sensible Daten zu kommen und sie zu verbreiten. Bei einem Datenverlust nimmt jedoch nicht nur das Image des Unternehmes Schaden. Vielmehr können die finanziellen und rechtlichen Konsequenzen auch die wirtschaftliche Existenz bedrohen. Brainloop plädiert daher für die Einhaltung der oben genannten Sicherheitsstandards, um das Risiko für Unternehmen zu mindern.“
Was ist ein erfolgreicher Unternehmer? Das KMU SWISS FORUM in Baden beschäftigte sich mit den Werten eines Unternehmers, seinem Umgang mit Kunden wie auch mit der Innovationskultur.
Redaktion - 29. April 2016
Steffen Müller, Leiter des Studienganges „Customer Relationship“ an der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW), sprach über Kundenfeedbacksysteme. (Bild: Fabrice Müller)
Caroline Magerl-Studer, Bianca Braun, Carl Elsener, Plenum (Bilder: Fabrice Müller)
Wie können Kunden einem Unternehmen zum Erfolg verhelfen? Steffen Müller, Leiter des Studienganges „Customer Relationship“ an der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW), zeigte in seinem Referat die Mechanismen, Stolperfallen und Chancen von Kundenfeedbacksystemen auf. Diese dienen grundsätzlich dazu, die Bedürfnisse der Kunden zu erfassen und zu verstehen. Anstatt die Kunden einmal jährlich zu befragen, empfahl Steffen Müller, die Kundenmeinungen zeitnah nach dem Kauf eines Produktes oder einer Dienstleistung einzuholen. Idealerweise werden die Befragungen von neutralen Personen durchgeführt, um möglichst objektive Meinungen zu erhalten. „Nur ein kleiner Teil der Kunden beschwert sich, wenn er nicht zufrieden ist. 20 bis 60 Prozent bleiben inaktiv. Diese Kundengruppe gilt es abzuholen und zu Fans des Unternehmens zu machen“, sagte Steffen Müller. Die gesammelten Werte bilden die Grundlage für interne Schulungen und Verbesserungsmassnahmen. Doch dem nicht genug: „Unternehmen tun gut daran, ihre Kunden wissen zu lassen, welche Verbesserungsmassnahmen getroffen wurden“, betonte der ZHAW-Dozent. Kundenfeedbacks geht auch den Chef etwas an, deshalb empfahl Steffen Müller, dass auch Geschäftsführer regelmässig Beschwerdegespräche mit Kunden führen. „Dies hat eine starke Ausstrahlung auf die Kunden und die Mitarbeitenden.“
Verlasse nie den Planeten ohne …
Immer wieder erhält die Firma Victorinox mit Sitz in Ibach SZ Zuschriften von Kunden, die über ihre Erfahrungen mit den berühmten Schweizer Armee-Messern berichten. Dazu gehört etwa auch die Episode des kanadischen Astronauten Chris Hadfield, der in seinem Buch schilderte, wie er mit einem „Swiss Army Knife“ die Türe zur russischen Raumstation Mir öffnen musste und daraufhin schrieb: „Verlasse nie den Planeten ohne ein Schweizer Armee-Messer.“ Das Messer ist laut CEO Carl Elsener Dreh- und Angelpunkt für alle Innovationen von Victorinox.
Der Erfolg geht in die Unternehmensstiftung
Beeindruckend sind die Entwicklungen des Unternehmens vom kleinen Familienbetrieb zum weltweit tätigen Unternehmen mit 2’000 Mitarbeitenden und einem Umsatz 500 Millionen Franken im Jahre 2015. Pro Tag verlassen 60’000 Taschenmesser das Werk in Ibach, jährlich sind es 13 Millionen Stück. 90 Prozent davon werden in die ganze Welt exportiert. Die zentralen Säulen des Unternehmens sind Mitarbeitende, Kunden, Produktion und Marke, wie Carl Elsener informierte. Gleichzeitig lebt die Firma Werte wie Glaubwürdigkeit, Offenheit, Vertrauen, Respekt, Dankbarkeit, Bescheidenheit, Mut und Verantwortung. Als wichtiger Meilenstein für das Unternehmen bezeichnete der Patron die Gründung der Unternehmensstiftung im Jahre 2000. Der Geschäftserfolg wird in die Stiftung investiert zugunsten einer nachhaltigen und unabhängigen Firmenentwicklung. 90 Prozent des Aktienkapitals von Victorinox gehört der Unternehmensstiftung.
Plädoyer für Familienunternehmen
Sind Familienunternehmen weniger erfolgreich als börsenkotierte Publikumsgesellschaften? Nein, findet Bianca Braun, Verwaltungsrätin der maxon motor ag in Sachseln OW, ein weltweit führender Anbieter von hochpräzisen Antrieben und Systemen. Ihr Buch „Erfolgreich jenseits der Börse – Was führende Familienunternehmen auszeichnet“ beschäftigt sich mit dem Familienunternehmen und seinen Erfolgsfaktoren. Gemäss zwei aktuellen Studien ist die Leistung von Familienunternehmen besser als solche von Publikumsgesellschaften, sagte Bianca Braun in ihrem Referat. „Customer Value“ statt „Shareholder Value“ laute die Devise. Die finanzielle Unabhängigkeit, aber auch die starke Identifikation von Management und Mitarbeitenden mit dem Unternehmen seien wichtige Faktoren, die für Familienunternehmen sprechen. maxon motor verkauft pro Jahr vier Millionen Motoren und Antriebe in 15’000 verschiedenen Varianten. 2’200 Mitarbeitende arbeiten für das Unternehmen, rund 1’000 davon im Kanton Obwalden. Ein wichtiger Meilenstein war die Beteiligung an der ersten Mars-Mission 1997. Seitdem wirkte maxon motor mit seinen Antrieben in allen Mars-Missionen mit. Die neueste Innovation ist gemäss Bianca Braun der „kleinste, leichteste und leistungsstärkste E-Bike-Motor“. „Wir entwickeln aus dem Bauchgefühl heraus neue Produkte und kämpfen für deren Erfolg.“
Tradition und High-Tech
Auf High-Tech und Spitzenprodukte setzt auch die M. Opitz & Co. AG in St. Gallen. Das in 40 Ländern und auf fünf Kontinenten präsente Unternehmen mit 60 Angestellten stellt hochstehende kosmetische und pharmazeutische Produkte her. Trotz aller Modernität werden die Werte der Firmengründerin Emilia Altherr wie Dankbarkeit, Ehrlichkeit oder Höflichkeit weitergepflegt, wie ihre heutige Enkelin und Firmeninhaberin Caroline Magerl-Studer berichtete. Die Erfolgsgeschichte dieses KMU-Betriebes begann 1938 mit einer Hormonhandcreme, die von Tür zu Tür verkauft wurde. Heute ist die Marke Mila d’Opiz etwa im Iran die Nummer 1. Viele Weltmarken werden in St. Gallen entwickelt und produziert. Zehn Prozent des Umsatzes wird in die eigene Forschungsabteilung investiert. Zu den neuesten Produkten von Mila d’Opiz gehört „Skin Whisperer“ – eine Crème mit fünf Stammzellen und einem – so Caroline Magerl-Studer – „revolutionärer“ Rohstoff, für den das Unternehmen 2015 mit dem Award für das beste innovative Kosmetikprodukt ausgezeichnet wurde. „Wir glauben an unsere Mitarbeitenden und Innovationen. Und wir leben unsere Werte vor“, betonte die Referentin.
Bundesrätin Doris Leuthard fordert bei der Unterzeichnung, das Abkommen zügig umzusetzen.
Redaktion - 25. April 2016
UN-Hauptquartier in New York: 175 Parteien haben das Klimaschutzabkommen unterzeichnet.
Bundesrätin Doris Leuthard hat am 22. April im Rahmen einer offiziellen Zeremonie am UNO-Hauptsitz in New York für die Schweiz das Pariser Klimaschutz-Abkommen unterzeichnet. Die UVEK-Vorsteherin würdigte es als „solides Fundament für Innovation und neue Technologien hin zu einer emissionsarmen Wirtschaft.“ Nun sei das Abkommen zügig umzusetzen.
Nie zuvor sei sich die Welt beim Klimaschutz so einig gewesen, unterstrich Bundesrätin Leuthard. Das Pariser Abkommen verpflichte alle Länder zu Massnahmen zur Begrenzung der Klimaerwärmung. „Mit mehr erneuerbarer Energie, mehr CO2-neutralem Verkehr und mit mehr Energieeffizienz können wir die Treibhausgasemissionen deutlich senken“, sagte die UVEK-Vorsteherin.
Arbeitsplätze schaffen
Zudem seien Investitionen in CO2-arme Sektoren wirksame Beiträge zur Schaffung von Arbeitsplätzen in einer nachhaltig wachsenden Wirtschaft, so Leuthard. Das Pariser Abkommen sei nun von jedem Staat rasch umzusetzen. Um konkrete Massnahmen zu ergreifen, brauche man die Inkraftsetzung nicht abzuwarten.
Die Schweiz verfolgt das Ziel, die Treibhausgasemissionen bis zum Jahr 2030 um 50 Prozent unter das Niveau von 1990 zu senken. Zu diesem Zweck will der Bundesrat das CO2-Gesetz revidieren und bewährte Instrumente wie etwa die CO2-Abgabe auf Brennstoffe verstärken. Die Ratifizierung des Pariser Abkommens bedarf der Zustimmung des Parlaments.
174 Länder und die Europäische Union haben nun das Abkommen unterzeichnet; 15 Staaten haben zudem bereits Ratifizierungselemente vorgeschlagen. UNO-Generalsektretär Ba Ki Moon nannte würdigte die Zeremonie als historischen Moment: „Niemals zuvor hat eine solch grosse Zahl von Ländern ein internationales Abkommen an einem einzigen Tag unterzeichnet“, sagt er.
Hundertausende Ladezyklen ohne Effizienzverlust
Batterien, die nie ausgetauscht werden müssen: Nanodrähte machen es möglich.
Redaktion - 24. April 2016
Die auf Nanodrähten basierende Batterie ermöglicht hundertausende Ladezyklen. (Bild: Steve Zylius/UCI)
Batterien, die nie ausgetauscht werden müssen, haben Forscher der University of California, Irvine entworfen. Konkret geht es um eine Lithium-Ionen-Batterie mit Nanodrähten, die durch eine spezielle Beschichtung derzeit rund 200.000 Ladezyklen ohne Effizienzverlust durchlebt.
Plexiglas-artiges Gel
Nanodrähte sind extrem leitfähig und bieten eine gute Möglichkeit, um Elektronen zu übertragen und zu speichern. Aber sie sind gleichzeitig auch besonders filigran und halten den Prozess des ständigen Ladens und Entladens nicht besonders gut aus. Bei bisherigen Versuchen dehnten sich die Nanodrähte nach einiger Zeit aus und wurden brüchig. An der UCI wurden die Nanodrähte aus Gold zuvor mit Mangandioxid beschichtet und danach in ein Plexiglas-artiges Gel eingebettet – mit grossem Erfolg.
„Die beschichtete Elektrode bleibt viel besser in Form, was sie zu einer zuverlässigeren Lösung macht“, freut sich Doktorandin Mya Le Thai. „Diese Forschungsarbeit zeigt, dass eine auf Nanodrähten basierende Batterieelektrode langlebig sein kann und wir solche Batterien zur Realität machen können.“
Kein Leistungsverlust
„Mya hat herumgespielt und sie hat dieses ganze Ding mit einer sehr dünnen Gelschicht überzogen und hat begonnen, die Batterie zu laden und zu entladen“, erzählt Co-Autor Reginald Penner. „Dabei fand sie heraus, dass sie hunderttausende Ladezyklen ohne Leistungsverlust durchführen konnte, einfach nur durch die Verwendung dieses Gels.“
Die letzten Batterien mit Nanodrähten im Inneren waren schon nach 5.000 bis 7.000 Ladezyklen kaputt. Die Forscher denken, dass das Gel das Metalloxid in der Batterie weich und geschmeidig macht und dadurch Flexibilität gewährleistet, die ein Brüchigwerden verhindert.
(Pressetext)
Gabriela Keller wird neuer CEO bei Ergon Informatik AG
Generationenwechsel beim Schweizer Softwaredienstleister Ergon Informatik AG: Per 1. Juli 2016 löst Gabriela Keller den langjährigen CEO Patrick Burkhalter in der Unternehmensleitung ab. Burkhalter selbst wird Verwaltungsratspräsident von Ergon. Neuer Chief Sales Officer wird Lukas Ehrensperger als Nachfolger von Alois Sauter. Die vier bisherigen Abteilungsleiter Adrian Berger, Heiko Faller, Roman Hugelshofer und Dominik Moser werden ebenfalls Teil der neuen Ergon-Geschäftsleitung.
Redaktion - 22. April 2016
Gabriela Keller wird ab 1. Juli CEO von Ergon Informatik AG.
Die Softwareschmiede Ergon mit 250 Mitarbeitenden gehört zu den beliebtesten Arbeitgebern der Schweiz und wurde bereits mit diversen Preisen ausgezeichnet. Zu den Besonderheiten gehören die Transparenz von Löhnen und Unternehmensdaten für die Mitarbeitenden, der hohe Grad an Mitbestimmung und die Beteiligung aller am unternehmerischen Erfolg.
Kontinuität und Erneuerung
Die neue Geschäftsleitung steht für Kontinuität: Gabriela Keller ist seit 1994 bei Ergon tätig, davon 15 Jahre in der Geschäftsleitung. Die diplomierte ETH-Informatikingenieurin war bisher für Marketing und Personal verantwortlich und hat die Unternehmenskultur von Ergon massgeblich mitgeprägt. «Ich freue mich, in der neuen Position als CEO die Entwicklung von Ergon weiter zu gestalten und mit unseren Engineering-Teams optimale Software für unsere Kunden zu bauen.» Patrick Burkhalter, der Ergon seit 1992 führte, wird sich aus dem operativen Geschäft zurückziehen und neu als Verwaltungsratspräsident für die strategische Weiterentwicklung von Ergon verantwortlich zeichnen.
Mit Lukas Ehrensperger, der seit 2014 als Account Manager bei Ergon arbeitet, zieht eine starke Verkaufspersönlichkeit mit grossem Branchen-Netzwerk in die Geschäftsleitung ein. Alois Sauter wird weiterhin im Verkauf und als Account Manager für Ergon tätig sein. Teddy Graf als CFO und Hans-Jürg Schneider als COO behalten ihre Funktionen.
Dezentrale Organisation mit ausgeprägtem Marktfokus
Die vier Abteilungen Finance Solutions, Enterprise Solutions, Application Security und Telecom Solutions sind neu durch ihre langjährigen Leiter Adrian Berger, Heiko Faller, Roman Hugelshofer und Dominik Moser direkt in der Geschäftsleitung vertreten. Die Managementstruktur wird flacher und der direkte Informationsfluss unterstützt kurze Entscheidungswege und eine starke Ausrichtung der Geschäftsleitung auf die jeweiligen Märkte.
Den Veränderungen in der Geschäftsleitung war ein mehrjähriger Prozess der Nachfolgeregelung vorangegangen, in dem die zukünftige Führungscrew gemeinsam mit den Ergon-Mitarbeitenden an der neuen strategischen Ausrichtung des Unternehmens arbeitete und das Leitungsteam mit Weiterbildung auf die neue Rolle vorbereitet wurde.