Skipp eröffnet Labor für KI und Neuromarketing

Die Churer Agentur Skipp Communications erweitert ihr Angebot um ein KI- und Neuromarketing-Labor. Der neue Standort in Fürstenau soll wissenschaftliche Erkenntnisse in praxisnahe Marketingstrategien überführen.

Das neue Labor ist in Fürstenaubruck beheimatet. (Bild: zVg.)

Die Agentur Skipp Communications setzt verstärkt auf Künstliche Intelligenz und Neuromarketing. Mit der Eröffnung eines eigenen Neuromarketing-Labors will sie neue Standards in der datenbasierten Werbewirkungsforschung etablieren. Ziel ist es, KI-gestützte Analysen in Echtzeit durchzuführen und damit Kampagnen präziser und effizienter zu gestalten. «Wir können Salienzanalysen in Echtzeit und mit kombinierter künstlicher Intelligenz durchführen», erklärt Skipp-Gründer FiFi Frei. Die Genaugikeit belaufe sich auf über 90 Prozent  – unabhängig davon, ob es sich um ein Plakat, eine Social-Media-Story, einen Werbeclip oder eine Website handelt.

Das neue Labor in Fürstenau soll auch anderen Agenturen als Kompetenzzentrum dienen. Skipp kooperiert dafür mit Fachhochschulen und einem auf Neurowissenschaften spezialisierten Unternehmen in Skandinavien. «Unsere Testläufe in den letzten Monaten haben gezeigt, dass deutlich mehr als die Hälfte der heutigen Kampagnen nicht optimal aufgesetzt sind und dadurch nicht die gewünschte Wirkung

erzielen», so Frei weiter. Mit einer datenbasierten Herangehensweise will die Agentur Unternehmen helfen, ihre Marketingmassnahmen gezielter und kosteneffizienter einzusetzen.

Collective 57: Neue Community für junge Marketer in der Schweiz

Mit Collective 57 entsteht in der Schweiz eine neue Marketing-Community, die sich gezielt an junge Talente richtet. Das Netzwerk, gegründet von Joshua Gallacher und Sadhbh Sullivan, soll eine Alternative zu klassischen Branchenveranstaltungen bieten. Der Auftakt erfolgt am 13. Februar 2025 mit einem Event in Zürich.

Collective 57 versteht sich als kreativer Begegnungsraum für aufstrebende Marketer, die sich austauschen und voneinander lernen wollen. Die Community soll das Bedürfnis vieler junger Marketer nach praxisnahem Wissen, Mentoring und relevanten Netzwerken bedienen – ein Bereich, der in der Schweizer Marketinglandschaft bislang kaum abgedeckt wird, weil sich die Networking-Events meist an erfahrene Führungskräfte oder grosse Agenturen richten, so die Initiatoren.

Im Gegensatz zu formellen Konferenzen setzt das Konzept auf interaktive Formate und praxisnahe Einblicke. «Da sich die Welt zunehmend ins Digitale verlagert und das Konzept des ‹Third Place› verschwindet, gewinnen professionelle Communities an Bedeutung», sagt Mitgründer Joshua Gallacher. «Persönliche Treffen werden zum Zeichen von sozialem Status – sie sind der Ort, an dem echte Verbindungen entstehen und Karrieren vorangetrieben werden.»

Das erste Event in Zürich ist auf 40 Teilnehmende begrenzt. Aufgrund der hohen Nachfrage sei geplant, die Kapazität künftig zu verdoppeln und weitere Veranstaltungen anzubieten.

Coop bringt Gaming-Erlebnisse in die Einkaufszentren

Coop startet eine schweizweite Gaming-Roadshow: Seit Donnerstag und noch bis zum 18. November 2025 machen die Game Days in 18 Einkaufszentren Halt. In vier Themenzonen – Retro, Sport, Kids und Racing – können Besuchende verschiedene Gaming-Welten entdecken und sich an interaktiven Stationen ausprobieren.

(Bilder: zVg.)

Die Eröffnung fand mit Marco Wölfli, Nadia Goedhart und Sandro Galfetti statt, moderiert von Tobi Flückiger. Zu den Highlights gehören eine eigene EA-FC-25-Meisterschaft mit Influencer Cubanito, der «Joganito Rush Cup by Knorr» im 2vs2-Modus, sowie die «Interdiscount Racing Meisterschaft» mit Preisen und Goodies für die besten Fahrer:innen. Neben Gaming-Turnieren sind auch Cosplayer:innen, Influencer:innen und E-Sport-Profis Teil des Programms.

Thomas Haslimeier, Leiter Einkaufszentren bei Coop, sieht in den Game Days eine konsequente Weiterentwicklung nach dem Erfolg der Game Week im Volkiland: «Gaming begeistert Generationen, fördert Kreativität und bringt Menschen zusammen – genau das möchten wir mit den Game Days feiern.»

Unterstützt wird das Event von Partnern wie Sony, Sinalco, Knorr und Interdiscount. Die genauen Termine und Programme sind auf Game-days.ch verfügbar.

Marco Ancora übernimmt Geschäftsführung von Swiss Marketing

Swiss Marketing gibt per 1. Februar 2025 einen Geschäftsführerwechsel bekannt. Marco Ancora wird neu das Amt des Geschäftsführers besetzen. Jan Maurer hat die Organisation per 31. Januar 2025 verlassen.

(Bild: zVg.)

Jan Maurer hat sich entschlossen, Swiss Marketing per Ende Januar zu verlassen, um in die Privatwirtschaft zurückzukehren. Ab 1. März wird er die Marketingabteilung des 1890 gegründeten Familienunternehmens Hauenstein in Rafz leiten.

Marco Ancora sei ein Nachfolger, der alle Voraussetzungen ideal erfüllte, wie Swiss Marketing in einer Mitteilung schreibt. Er verfügt über eine beeindruckende Erfolgsbilanz im Vertrieb und Marketing über verschiedene Branchen hinweg, hält anerkannte Zertifizierungen in diesen Bereichen und habe als Vorstandsmitglied von Swiss Marketing Zürich sowie als Mitglied des neuen Zentralvorstands «herausragende Arbeit geleistet». Zuvor und währenddessen war er in verschiedenen nationalen und internationalen Firmen, darunter Hilti und James Hardie, in verschiedenen Positionen in Marketing und Verkauf tätig.

60 Jahre TV-Werbung in der Schweiz: eine Branche im Wandel

Am 1. Februar 1965 wurde in der Schweiz erstmals TV-Werbung ausgestrahlt. Seither hat sich das Format stetig weiterentwickelt – von neuen Spotlängen über interaktive Kampagnen bis hin zu technologischen Innovationen. Ein Überblick über sechs Jahrzehnte Werbegeschichte.

(Bild: zVg. Admeira)

Mit der Einführung der TV-Werbung auf den SRG-Sendern DRS, TSR und TSI begann eine neue Ära der Markenkommunikation. Dort wurde am 1. Februar 1965 der erste Werbeblock ausgestrahlt. 1976 kamen Long-Spots mit mehr als 60 Sekunden Länge hinzu, der tiefere Einblicke in die Markengeschichten ermöglichten. Vier Jahre später folgten Kurzspots mit nur 7 bis 14 Sekunden Länge – um Botschaften prägnant zu übermitteln.

Die 1990er Jahre brachten mit dem neuen Radio- und Fernsehgesetz die Unterbrecherwerbung – ein Format, das Werbetreibenden neue kreative Möglichkeiten eröffnete. 2005 sorgte eine interaktive Live-TV-Spot-Kampagne in einer Migros-Filiale für Aufmerksamkeit: Zuschauer:innen konnten nicht nur zusehen, sondern auch aktiv mitmachen.

Technologische Innovationen prägten die 2000er Jahre. Die Einführung des Breitbildformats 16:9 verbesserte die visuelle Qualität der Werbung, während die elektronische Anlieferung von Spots die Prozesse effizienter machte.

TV-Werbung bleibt zentral

Trotz veränderter Mediennutzung bleibt TV-Werbung ein wichtiger Bestandteil der Werbelandschaft. Frank Zelger, CEO von Admeira, betont: «In den letzten 60 Jahren hat die TV-Werbung massgeblich zur Bekanntheit und erfolgreichen Positionierung der Produkte unserer Kund:innen beigetragen. Diese Reise ist noch lange nicht zu Ende. TV-Werbung wird auf absehbare Zeit nach wie vor ein unabdingbarer und wichtiger Erfolgsfaktor bleiben.»

Migros schafft eigene Direktion für gesellschaftliches Engagement

Die Migros strukturiert um: Das gesellschaftliche Engagement, bisher Teil des HR-Departements, wird in einer eigenständigen Direktion gebündelt. Andrea Krapf, derzeit Leiterin des Departements Human Resources Management (HRM), übernimmt die neue Einheit und tritt aus der Generaldirektion zurück.

Andrea Krapf. (Bild: Migros)

Die Direktion Human Resources Management Migros-Gruppe sowie die Qualitätsorganisationen SQTS und Qualitätsmanagement verbleiben im bisherigen Departement. Die neu geschaffene Direktion für gesellschaftliches Engagement umfasst unter anderem die Direktion Gesellschaft & Kultur, die Miduca AG sowie die Stiftungen Park im Grünen und Ferrovia Monte Generoso AG. Sie wird künftig direkt dem Präsidenten der Generaldirektion, Mario Irminger, unterstellt.

Irminger betont die Verdienste von Andrea Krapf, die die Direktion für Gesellschaftliches Engagement übernimmt: «Andrea Krapf hat innerhalb der Migros Brücken gebaut, Vertrauen geschaffen und die Zusammenarbeit gestärkt.» Unter ihrer Leitung wurden unter anderem die AHV21-Rentenreform in der Migros umgesetzt und erstmals ein nationaler Sozialplan verabschiedet.

Fokuswechsel nach über 20 Jahren

Die 55-jährige Krapf, seit 2001 in verschiedenen Positionen bei der Migros tätig, sagt zu ihrer neuen Rolle: «Nach mehr als zwei Jahrzehnten in vielschichtigen Führungspositionen freue ich mich, auf das gesellschaftliche Engagement fokussieren zu können.» Bis zur Stabsübergabe bleibt sie an der Spitze des HR-Departements.

Die Änderungen sollen bis Ende 2025 umgesetzt werden, die Nachfolge für das künftig fokussierte Departement wird nun gesucht.

Suchmaschinenwerbung befeuert Wachstum im digitalen Schweizer Werbemarkt

Der Schweizer Werbemarkt hat 2024 den Umsatz um 1 Prozent gesteigert. Während der klassische Werbemarkt Rückgang verbuchte, setzte der digitale Werbemarkt seinen Aufwärtstrend fort. Prozentual wuchsen hier die Umsätze mit Google Search und Youtube.

6,12 Milliarden Franken – so viel ist 2024 im Schweizer Werbemarkt umgesetzt worden. Dies gibt Media Focus im unlängst veröffentlichten Jahresrésumé bekannt. Die 6,12 Milliarden Franken entsprechen einem Plus von einem Prozent im Vergleich zu 2023.

Die Zunahme des Gesamtwerbedrucks hat der Markt in erster Linie dem Digitalgeschäft zu verdanken. Denn der sogenannte klassische Werbemarkt – dazu gehören etwa Printmedien, Kino oder Out-of-Home – schrumpfte nämlich insgesamt um 0,9 Prozent. Einzige Ausnahme: Out-of-Home (+4,9 Prozent) und Kino (+4,4 Prozent) profitierten von einem moderaten Anstieg, schreibt Media Focus.

Tabellarische Entwicklung des Werbemarktes nach Quartal. (Grafik: Media Focus)

Dagegen gingen die Umsätze im digitalen Werbemarkt um 4,6 Prozent nach oben und beliefen sich 2024 auf 2,1 Milliarden Franken. Das Gros davon (66 Prozent) – oder über 1,4 Milliarden Franken – erzielte die Branche mit Werbung auf Suchmaschinen (Segment «Search»). Dahinter folgt Displaywerbung mit einem Anteil von 25,7 Prozent (547 Millionen Franken). Das letzte und kleinste Segment ist Youtube – mit einem Anteil von 8,2 Prozent und einem Umsatz von 175,1 Millionen Franken.

Entwicklung des Werbevolumens nach Kategorie. (Grafik: Media Focus)

Das Verhältnis zwischen den drei Segmenten blieb im Vergleich zum Vorjahr weitgehend stabil. Prozentual konnte Youtube am stärksten zulegen, mit einem Plus von 9 Prozent. Im Segment Search beträgt das Plus 5,5 Prozent und bei der Displaywerbung 1 Prozent.

In den Ranglisten der meist beworbenen Marken und Produkten dominieren FMCG (Fast Moving Consumer Goods)-Produkte und Retailer, wie Media Focus mitteilt. Das Apple iPhone 16 Pro war etwa das meistbeworbene neue Produkt. Telko Swisscom sichert sich einen Platz in der Top 10 der meistbeworbenen Marken im Bereich Display-Ads, dafür taucht Rivale Sunrise auf dem 3. Platz im in der Liste zum Bereich Search Ads auf. Temu, der chinesische Onlineshop, gehört ebenfalls zu den meistbeworbenen Marken und reiht sich in den Top-10-Listen bei Display Ads und Youtube ein. (René Jaun/dwi)


Dieser Artikel erschien zuerst in der Netzwoche.

Martin Nellen wird Leiter Kommunikation der Universität Zürich

Martin Nellen übernimmt per Anfang März als neuer Leiter Kommunikation der Universität Zürich UZH. Er folgt auf Beat Müller, der die Abteilung seit Februar 2024 interimistisch leitet.

(Bild: zVg.)

Die Universitätsleitung hat Martin Nellen zum neuen Leiter Kommunikation ernannt. Der 59-Jährige wechselt von Hochdorf Swiss Nutrition, wo er als Senior Berater die externe und interne Kommunikation sowie die Investor Relations verantwortete. Davor war er während rund vier Jahren als Leiter der Direktion Kommunikation und Medien des MGB tätig, nachdem er zwei Jahre lang die Unternehmenskommunikation der Suva geführt hatte.

Seine berufliche Laufbahn startete Martin Nellen bei der Credit Suisse, wo er verschiedene Funktionen in Kommunikation und Marketing innehatte. 2007 wechselte er zur Helvetia-Gruppe und leitete dort bis 2017 den Bereich Corporate Communications and Brand Management. Der Kommunikationsexperte studierte an der Universität Bern Volkswirtschaftslehre, Politik- und Medienwissenschaft. Er ist verheiratet und Vater von zwei Söhnen.

Mediaschneider sichert sich Mediaetat von Dosenbach

Nach einem mehrstufigen Pitch übernimmt Mediaschneider ab 2025 die Mediaarbeit für Dosenbach. Die Strategie soll die Marke im Schweizer Markt stärken.

Das Media-Pitch-Team in Essen: Adriana Pokus, Jaykson Bilbao, Moritz Schneider und Jürgen Storp (v. l. n. r.). (Bild: zVg.)

Der Pitch wurde im Rahmen einer intensiven Zusammenarbeit zwischen der internationalen Mediaabteilung der Deichmann-Gruppe in Essen und dem Dosenbach-Team in der Schweiz geführt, begleitet von der Imediag aus Hamburg. Am Deichmann-Hauptsitz in Essen überzeugte Mediaschneider mit einer Multi-Channel-Strategie, die Dosenbach als Marke für Schuhe in der Schweiz positionieren soll.

Fokus auf datengetriebene Mediaplanung

Zanet Zabarac, Leiterin Marketing Dosenbach-Ochsner AG, betont die Bedeutung einer flexiblen, marktgerechten Strategie: «Für uns war es wichtig, mit einer Mediaagentur zusammenzuarbeiten, die nicht nur den Schweizer Markt perfekt versteht, sondern auch flexibel und innovativ auf unsere individuellen Bedürfnisse eingehen kann.»

CEO Moritz Schneider hebt die datenbasierten Lösungen von Mediaschneider hervor: «Unsere massgeschneiderten Dashboard-Lösungen sowie unser modernes und cloudbasiertes Mediaplanungs-Tool haben einen Nerv getroffen.»

Andrea Arcidiacono tritt als Bundesratssprecher zurück

Nach nur sechs Monaten im Amt gibt Andrea Arcidiacono seinen Rücktritt als Vizekanzler und Bundesratssprecher per Ende März 2025 bekannt. Die Bundeskanzlei bestätigt, dass Ursula Eggenberger die Funktion interimistisch übernimmt.

(Screenshot: Srf.ch)

Arcidiacono hatte das Amt am 1. Oktober 2024 übernommen. Nun verlässt er die Bundeskanzlei auf eigenen Wunsch. Über die genauen Gründe äussert er sich nicht, verweist jedoch auf private Gründe, so eine Mitteilung.

Übergangslösung und Nachfolgeprozess

Die bisherige Leiterin Kommunikation der Bundeskanzlei, Ursula Eggenberger, übernimmt die Funktion ad interim ab dem 1. April 2025. Sie steht für die definitive Besetzung nicht zur Verfügung.

Die Stelle wird im Februar 2025 offiziell ausgeschrieben. Bundeskanzler Viktor Rossi setzt eine Findungskommission ein, um eine Nachfolge zu bestimmen.

«Wir müssen KI jetzt operationalisieren»

Die Marketing Predictions 2025 bei Publicis in Zürich standen im Zeichen der Künstlichen Intelligenz. Innovationsexperte Maks Giordano hielt als Keynote Speaker einen eindrucksvollen Vortrag über die Entwicklung und Möglichkeiten von KI. Anschliessen bat m&k sowohl Giordano als auch Pascal Winkler, Chief Strategy Officer bei Publicis, zum exklusiven Videointerview.

Maks Giordano: KI als transformative Technologie und Sparringspartner

Maks Giordano, Gründer des Innovationsstudios juuman’okudo, reflektiert in seinem Interview über die aussergewöhnliche Dynamik, die die Künstliche Intelligenz derzeit entfaltet. Diese beschleunigte Entwicklung führt er auf das Zusammenwirken von leistungsfähigen Rechnern, enormen Datenmengen und milliardenschweren Investitionen zurück. Technologien wie ChatGPT haben gezeigt, wie schnell KI neue Standards setzen kann. Innerhalb von nur zwei Jahren hat sich KI von einem aufstrebenden Bereich zu einem festen Bestandteil zahlreicher Branchen entwickelt.

Giordano erklärt den sogenannten Hype-Cycle: Technologien werden zunächst massiv überschätzt, bevor eine Phase der Ernüchterung einsetzt. Langfristig pendelt sich jedoch ein realistisches und nachhaltiges Nutzungsniveau ein. Er warnt davor, KI als universellen Problemlöser zu betrachten, der menschliche Expertise vollständig ersetzt. Dies verdeutlicht er anhand von Beispielen wie KI-Tools, die zwar PowerPoint-Präsentationen oder juristische Texte erstellen können, aber in vielen Fällen die menschliche Präzision und das Gespür nicht erreichen.

Trotzdem sieht er in KI eine enorme Bereicherung für Kreativität und Effizienz. Sie ermöglicht es, Kampagnen multilingual zu gestalten und grosse Mengen an Inhalten schnell zu erstellen – eine Dimension, die früher undenkbar war. Dabei bleibt für ihn klar: Die Rolle des Menschen ist entscheidend. Kreative Prozesse, strategische Entscheidungen und emotionales Storytelling können nicht ohne menschliches Feingefühl gelingen.

Ein Beispiel ist der Coca-Cola-Werbespot, der mithilfe von KI produziert wurde. Obwohl technisch auf hohem Niveau, fehlte dem Spot die Tiefe und emotionale Verbindung, die nur durch menschliche Kreativität erreicht werden kann. Giordano sieht in KI daher eher einen Sparringspartner, der unterstützt, anstatt zu ersetzen.

Abschliessend appelliert er an die Kreativbranche, KI als Chance zu betrachten, sich mit den Tools vertraut zu machen und sie aktiv in den Arbeitsalltag zu integrieren. Nur wer die Möglichkeiten ausprobiert, kann den Nutzen der Technologie wirklich einschätzen und sie erfolgreich nutzen.

Pascal Winkler: Operationalisierung von KI als Ziel für 2025

Pascal Winkler, Chief Strategy Officer der Publicis Groupe, konzentriert sich in seinem Interview auf die praktische Umsetzung von KI-Technologien in der Werbebranche. Für ihn steht 2025 im Zeichen der Operationalisierung: Die bisherigen Experimente mit KI sollen in konkrete Anwendungen überführt werden, die sowohl für Kunden als auch für interne Prozesse einen messbaren Mehrwert schaffen.

Winkler betont, dass die Publicis Groupe in Zürich von ihrem globalen Netzwerk profitiert, das Zugang zu erprobten KI-Tools bietet. Diese Werkzeuge ermöglichen es der Agentur, massgeschneiderte Lösungen für ihre Kunden zu entwickeln. Dabei liegt der Fokus darauf, spezifische Use Cases zu identifizieren, die die Potenziale der Technologie für unterschiedliche Branchen nutzbar machen.

Ein wichtiger Aspekt ist die Zusammenarbeit mit den Kunden. Winkler beschreibt, dass diese sich an unterschiedlichen Punkten im Umgang mit KI befinden. Während einige Unternehmen bereits aktiv experimentieren, sind andere noch in einer frühen Phase der Auseinandersetzung. Für beide Gruppen ist es essenziell, konkrete Anwendungsbeispiele zu schaffen, die zeigen, wie KI die Effizienz steigern, kreative Prozesse unterstützen und neue Geschäftsmodelle ermöglichen kann.

Ein zentrales Thema ist zudem die Entwicklung gemeinsamer Standards und rechtlicher Rahmenbedingungen für den Einsatz von KI. Fragen zu Urheberrechten und Datenschutz spielen hierbei eine entscheidende Rolle. Winkler betont, dass die Branche hier noch viel zu lernen hat, aber durch gemeinsame Anstrengungen grosse Fortschritte möglich sind.

Sein Fazit: Die Werbebranche steht an einem Wendepunkt. Die Technologie ist bereit für den produktiven Einsatz, und es liegt an den Agenturen, die richtigen Strategien zu entwickeln. Dies erfordert Offenheit, Pragmatismus und die Bereitschaft, kontinuierlich zu lernen. Winkler sieht die kreative Industrie als zentralen Treiber für die erfolgreiche Integration von KI in den Alltag.

Focuswater setzt auf KI: 85 Prozent mehr Aufmerksamkeit für die Marken-Kampagne

Mit der KI-gestützten Werbemittel-Optimierung von Teads erreicht Focuswater beeindruckende Ergebnisse. Die Kampagne überzeugt mit 85 Prozent Attention-Uplift und einem signifikanten Plus bei Markenbekanntheit und Branding.

Der Schweizer Getränkehersteller Rivella AG setzt bei der Bewerbung seiner Vitaminwasser-Marke Focuswater auf innovative KI-Technologie. In Zusammenarbeit mit Teads wurde eine Video- und Display-Kampagne entwickelt, die durch gezielte Optimierungen einen Attention-Uplift von 85 Prozent erzielte. Ziel war es, die Markenbekanntheit zu steigern und Gesundheits- sowie Wellness-orientierte Konsumenten effektiver anzusprechen.

Die Optimierungen basierten auf Predictive AI Testing und Eye-Tracking, das in Kooperation mit Neurons durchgeführt wurde. Die Analyse lieferte wichtige Erkenntnisse darüber, wie visuelle Inhalte wahrgenommen werden und welche Anpassungen die Aufmerksamkeit maximieren. Cyril Hänggi, Strategic Account Director von Teads, erklärt: «Der Einsatz einer Startkarte bewirkt, dass der Zuschauer sofort richtig geframed wird. In den ersten zwei Sekunden des Videos konnten wir einen grossartigen Attention-Uplift von 187 Prozent erzielen.»

Zusätzlich wurden Display-Werbemittel aus Schlüsselszenen des Videos entwickelt, die speziell auf ihre jeweiligen Plattformen zugeschnitten sind. Diese Maßnahmen führten zu einer Steigerung der Inview-Time um 15 Prozent und der Viewability um vier Prozent. Claudio Lumbiarres, Managing Director CH, AT & Nordics von Teads, hebt hervor: «Attention war für uns und das Focuswater-Team der entscheidende KPI. Dank der zielgerichteten Optimierung konnten wir beeindruckende Ergebnisse erzielen.»

Eine Brand-Lift-Studie von Kantar belegt den Erfolg der Kampagne: 29 Prozent mehr Personen erinnerten sich nach dem Video an die Marke, und die Assoziation zwischen der Kampagne und Focuswater konnte um 24 Prozent gesteigert werden. Marianna Länsitalo, Head Brand Management Communication & Digital bei Rivella AG, zeigt sich zufrieden: «Die Aufmerksamkeit als wertvollste Metrik hat uns geholfen, Focuswater stärker von der Konkurrenz abzuheben und die Markenbindung zu fördern.»

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