Studie bezeichnet Digitalisierung in der Kommunikation als Marathon

Trotz vielfältiger Digitalisierungsaktivitäten in Kommunikationsabteilungen und PR-Agenturen verharrt der CommTech Index bei 45 von 100 Zählern. Das ist das Ergebnis des CommTech Index Surveys, einer Befragung unter Kommunikationsverantwortlichen in Unternehmen und PR-Agenturen im DACH-Raum.

Obwohl der Index stagniert, finden Digitalisierungsprojekte auf breiter Front statt, was andere Daten aus der Befragung belegen. Insbesondere grosse PR-Agenturen haben verstanden, dass GenAI massive Auswirkungen auf ihr traditionelles Geschäftsmodell hat, und haben deshalb massiv investiert. Sie konnten damit ihren Indexwert von 44 auf 48 steigern und die Gesamtheit der Unternehmen überholen. Im Ländervergleich liegt die Schweiz mit einem Indexwert von 49 klar vorn, während Österreich mit einem Indexwert von 44 minimal unter dem Wert von Deutschland mit 45 Indexpunkten abschneidet.

Digitalisierung als Marathon

Die Erkenntnis, dass die Digitalisierung kein Sprint, sondern ein Marathon ist, greift um sich und schlägt sich in den Selbsteinschätzungen nieder, wo Unternehmen und Agenturen bei ihrer Digitalisierung stehen. Die zunächst verblüffendste Zahl ist der prozentuale Rückgang bei den grossen Kommunikationsabteilungen, die sich selbst als «Innovatoren» bei der Digitalisierung verorten. Waren es 2023 noch 12 Prozent, die ihre digitale Transformation praktisch vollzogen zu haben glaubten, sind es in diesem Jahr nur noch 1 Prozent. «Es setzt sich die Erkenntnis durch, dass Digitalisierung mehr Zeit und grössere Anstrengungen erfordert, insbesondere, weil Technologiesprünge – namentlich GenAI – die Latte noch mal deutlich anheben», erklärt Thomas Mickeleit, Leiter der Arbeitsgemeinschaft CommTech.

Zugleich gibt es Bewegung gerade bei den kleinen Organisationen. Sahen sich im Vorjahr noch 36 Prozent als «Nachzügler», sind es aktuell nur noch 20 Prozent. Daraus kann geschlossen werden, dass auch die kleinen Organisationen Digitalisierungsschritte unternommen haben. «Doch eines ist klar: die grossen Kommunikationsabteilungen sind Pacesetter der Digitalisierung. Das zieht sich durch alle abgefragten Dimensionen», so Caren Altpeter, Co-Vorsitzende des Arbeitskreis Digitales der Deutschen PR-Gesellschaft DPRG.

Steigende Investitionen KI

Geht es nach dem Willen der Befragten, die nicht alle über Budgets entscheiden, wird es vor allem im Bereich KI-Tools, Schulungen und Trainings mehr Investitionen geben. Auf den ersten Blick erfreulich hoch ist die Investitionsbereitschaft bei der Prozess-Automatisierung sowie bei Owned Media und Content Creation. Doch der Vergleich mit dem Vorjahr ernüchtert: In allen Themen ausser KI-Tools und Schulung sinkt die Investitionsbereitschaft zum Teil drastisch. «Das könnte zu einem Problem werden. Der starke Fokus auf Investitionen in KI verlangsamt die Digitalisierung in der Breite. Um den vollen Nutzen aus KI zu ziehen, bedarf es aber einer digitalen Infrastruktur, auf der KI-Tools aufsetzen», warnt Dr. Andreas Jäggi, Geschäftsführer bei der Schweizer CommTech-Initiative ComImpact.

Grösste Hindernisse: Systemintegration und fehlende Kompetenzen

Die grösste Barriere der Digitalisierung bleibt die Integration der verschiedenen Systeme. Je grösser die Organisationen sind, umso bedeutender wird dieser Faktor. Allerdings werden die Barrieren von den Befragten durchgängig geringer eingeschätzt, als dies im Vorjahr der Fall war. Viele der Hürden werden auf fehlende Kompetenzen und Fähigkeiten im Team zurückgeführt. Von diesem Befund weicht die Selbsteinschätzung der Befragten stark ab, was ihre Fähigkeit angeht, Technologien zu identifizieren, die für die Kommunikationsarbeit nützlich sind. Eine Mehrheit von 54 Prozent ist der Meinung, sie seien dafür gut oder sehr gut gewappnet. Es gilt daher umso mehr für Kommunikator:innen, hier genau ins Team zu schauen und mögliche Kompetenzlücken zu schliessen

KI wird in der Kommunikation noch nicht strategisch genutzt

Das Interesse an KI ist gross und Kommunikator:innen stehen dem Thema sehr viel positiver gegenüber als die Gesamtheit der Bevölkerung. 81 Prozent der Befragten dieser Untersuchung sehen KI als Chance für ihre Arbeit. Das schlägt sich allerdings noch nicht in der tatsächlichen Nutzung nieder. Zwar nutzen mehr als die Hälfte (57 Prozent) generative KI am Arbeitsplatz «gelegentlich», aber nur bei 38 Prozent hat sich die KI als täglicher, integraler Bestandteil der Arbeit etabliert. Bei PR-Agenturen ist dieser Wert mit 44 Prozent etwas höher. Von einer strategischen Nutzung von KI kann noch nicht die Rede sein.

Derzeit ist die «Produktion von Texten» mit 90 Prozent die meistgenutzte Anwensung für generative KI. 71 Prozent sehen einen grossen oder sogar sehr grossen Nutzen in der Anwendung generativer KI. Kein einziger unter den Befragten gibt an, keinen Nutzen zu erkennen.

Wirkungsmessung bleibt eine Baustelle – es gibt aber Hoffnung

Gemäss Befragung kennen nur 56 Prozent aller Kommunikationsabteilungen die Tonalität, mit der über sie berichtet wird. Fast die Hälfte der Kommunikationsverantwortlichen kann damit nicht sagen, ob über ihr Unternehmen gut oder schlecht gesprochen wird. Kennzahlen, die einem Erfolgsreporting deutlich näherkommen – wie Reputation, Share of Voice oder Brand Value – werden nur von einer Minderheit genutzt. «Hier besteht also erheblicher Nachholbedarf, der dank Künstlicher Intelligenz auch sehr schnell und mit geringem Budgeteinsatz gedeckt werden kann. Denn die dafür notwendigen KI-Instrumente sind entwickelt und stehen «im Regal», sagt PRVA-Präsidentin Ingrid Gogl. Das scheint auch bei den Verantwortlichen angekommen zu sein, denn auf die Frage, welche Kennzahlen in 12 bis 18 Monaten erhoben werden sollen, legen Reputation (14 Prozent), Return on Investment (12 Prozent) und Brand Value (14 Prozent) zu. Am Ende immer noch niedrige Werte, doch ein Hoffnungsschimmer für eine weitere positive Entwicklung.


Der CommTech Index ist Gradmesser für die Digitalisierung von Kommunikationsabteilungen und PR-Agenturen in Deutschland. Er wurde 2024 zum zweiten Mal erhoben, erstmals auch in Österreich und der Schweiz. 352 Teilnehmende haben an der Befragung mitgewirkt. Der CommTech Index Survey wurde unterstützt durch Convento, Dentsply Sirona, Institut für Management und Wirtschaftsforschung (IMWF), E.ON Deutschland sowie SwissRe.

Der Report 2024/2025 kann kostenlos auf der Website der AG CommTech runtergeladen werden.

Cptr übernimmt Wagawin Europe

Das Zürcher MarTech-Unternehmen Cptr, ehemals Capture Media, übernimmt das Münchner Unternehmen Wagawin Europe. Mit diesem Schritt will Cptr die Marktpräsenz in Deutschland signifikant stärken und die eigene Position auf dem deutschsprachigen Markt für Engagement Advertising in Kombination mit Cookieless Tracking weiter auszubauen.

(Bild: zVg.)

Durch die Zusammenführung der komplementären Produktportfolios soll sowohl die Bestands- als auch neue Kundschaft von noch umfassenderen Lösungen für den gesamten digitalen Marketing-Funnel profitieren, schreibt Cptr in einer Mitteilung.

Das Unternehmen verspricht sich einen «substanziellen Boost» für den deutschen Markt. Zudem soll in weitere europäische Märkte expandiert werden, so Cptr weiter. Ziel sei, einen «führenden europäischen MarTech-Anbieter für Engagement Advertising aufzubauen».

Im Zuge der Übernahme von Wagawin wird André Mendo, bisheriger Mitgesellschafter und Geschäftsführer der Wagawin Europe, als Country Manager die Leitung der Geschäftsexpansion von Cptr Germany vorantreiben.

Darüber hinaus wird Wagawin-CEO Nicolas Leonhardt das Schweizer Unternehmen in beratender Funktion bei der Integration unterstützen, um einen reibungslosen Übergang sicherzustellen. «Diese Übernahme markiert den erfolgreichen Abschluss unserer Neuausrichtung in Europa, die wir vor 12 Monaten gestartet haben», erklärt Leonhardt. «Dank optimierter Prozesse und einem erweiterten Produktportfolio ist unser Europageschäft inzwischen profitabel. Dieser Schritt eröffnet unseren Kunden in Deutschland und ganz Europa nun Zugang zu ganzheitlichen, transparenten und vor allem performancestarken Lösungen im digitalen Marketing.»

Die Marke Wagawin wird voraussichtlich noch bis zum Frühjahr 2025 in Europa erhalten bleiben. Bis dahin soll die Integration und der vollständige Übergang zu Cptr Germany abgeschlossen sein. Über die Transaktionssumme haben die beiden Parteien Stillschweigen vereinbart.

Dentsu Creative baut Influencer Marketing standortübergreifend aus

Dentsu Creative baut seine Services im Bereich Influencer Marketing in Deutschland, Österreich und der Schweiz weiter aus und bündelt diese ab sofort in einer eigenen, standortübergreifenden Unit. Mara Branss übernimmt als Director Campaigns die Leitung des 60-köpfigen Teams.

Influencer Marketing gehört seit Jahren zum Portfolio von Dentsu Creative in der DACH-Region. Mit der Bündelung der Services in einem standortübergreifenden Team, wachsen die Themen Influencer Marketing, Strategie und Konzeption enger zusammen und werden zu einem der elementaren Servicebausteine der Agentur.

«Als globale Kreativagentur müssen wir verstehen, welche kulturellen Trends weltweit wichtig sind. Influencer spielen hierbei als Quelle und Kanal eine zentrale Rolle», erklärt Nils Seger, Geschäftsführer Rckt – a dentsu creative company. «Influencer sind nicht nur ein Kanal, sondern ein fester Bestandteil kreativer Strategien für Marken, die Einfluss auf den Zeitgeist haben wollen. Für uns als Agentur bedeutet das, Influencer Marketing frühzeitig in Strategie und Konzeption zu integrieren und das auch als Organisation abzubilden.»

CMO Barometer: Stagnierende Wirtschaftslage setzt CMOs unter Druck

Das neu erschienene CMO Barometer zeigt auf, dass nur zwei von fünf Schweizer Marketing-Verantwortlichen mit gleichbleibendem Marketing-Budget für das Jahr 2025 rechnen – der Optimismus nimmt ab. Diese Entwicklung verstärkt den Auftrieb von KI – und verdrängt das Thema «Nachhaltigkeit» von den Top-5-Themen im Marketing.

CMO Barometer

Während mehr als die Hälfte der hiesigen Werbetreibenden eine unveränderte Wirtschaftslage im Jahr 2025 erwarten, befürchten rund 40 Prozent der CMOs in Österreich und Frankreich eine Verschlechterung der Lage. Positiv blickt man nur in den Niederlanden und im Mittleren Osten auf die Entwicklung der Wirtschaftslage. Vor dem Hintergrund wenig optimistischer Wirtschafts- und Budgetentwicklungen erstaunt es kaum, dass KI und Marketing-Automatisierung im kommenden Jahr klar als persönliche Top-Themen auftauchen – in der Schweiz wie auch auf Ebene Europe & Middle East.

Themen rund um Effizienzsteigerung sowie technische und funktionale Lösungen stehen im Fokus bei den Werbetreibenden im Jahr 2025. Der veränderte Fokus trägt dazu bei, dass «Nachhaltigkeit» aus den Top-Themen im Marketing verdrängt wurde und somit nicht mehr in der Top-5-Rangliste vertreten ist. Künftig zeigen sich neben dem Schlagwort «KI» insbesondere in der Schweiz auch Themenfelder wie «Emotional Brand Building» wie auch «Content Creation». Kreativität, sowohl in der Botschaft als auch in ihrer Verbreitung, sind gefragt und gelten als Schlüssel für den künftigen Erfolg.

Für diesen Erfolg braucht es menschliche Skills und CMOs benötigen künftig noch bessere Management- und Leadership-Fähigkeiten, um mit einem starken Team strategisch ein visionäres Ziel zu verfolgen. Gleichzeitig muss das gesamte Team anpassungsfähig und flexibel bleiben. So werden in einer komplexen (Marketing-)Welt Teamförderung und Vertrauen zu zentralen Aspekten. Im Vordergrund stehen dabei strategische Kompetenzen und Fähigkeiten im Bereich Markenführung, gefolgt von digitalen Kompetenzen einschliesslich KI.

«Der Trend wird Richtung Voice Search gehen, da dies dem Nutzer:innenverhalten, insbesondere betreffend Smartphones immer mehr entspricht. KI bleibt ein grosses Thema», meint Dr. Maria Comos-Birmanns, Head of Marketing and Communication bei Kalaidos Fachhochschule Schweiz. Inga Niemeyer, Leiterin Marketing bei Baloise, schreibt: «Knappe Budgets und Ressourcen erfordern eine Fokussierung der Tätigkeiten im Marketing auf klar definierte Ziele und Themen. Steigerung der Effizienz und Effektivität ist ein Top-Thema im kommenden Jahr».

Lesen Sie hier alle Studienergebnisse im Detail zum Standort Schweiz.


Das CMO Barometer ist eine jährliche Studie, bei der ca. 800 Top-Marketer der wichtigsten Unternehmen in der DACH-Region und in weiteren acht Ländern befragt werden. Die Daten werden in der Schweiz, Deutschland, Österreich, BeLux (Belgien, Luxemburg), Niederlande, Spanien, Frankreich, Italien, Grossbritannien und Middle East erhoben. Die Studie wurde von der Serviceplan Group bereits zum sechsten Mal erhoben, zum vierten Mal in der Schweiz und zum zweiten Mal in Kooperation mit der Universität St.Gallen (HSG).

Deutscher Dialogmarketingverband zeichnet HSG-Forscher aus

Dr. Florian Gasser, Verhaltensforscher an der Universität St. Gallen und Dozent an der Freien Universität Bozen, wurde am KI-Tag in Frankfurt mit dem Alfred Gerardi Gedächtnispreis (AGGP) des Deutschen Dialogmarketing Verbands (DDV) für seine Doktorarbeit ausgezeichnet.

Alfred Gerardi Preis
Von links nach rechts: DDV-Präsident Martin Nitsche, zusammen mit Schirmherrin Mary-Victoria Gerardi-Schmid, Preisträger Florian Gasser und Juryvorsitzender Bernd Ambiel. (Bild: zVg. DDV)

In seiner Doktorarbeit «Post it, Like it, Share it – and Profit», die sich mit der Wirkung von Social-Media-Influencern auf Kaufentscheidungen auseinandersetzt, liefere Gasser «innovative Forschungsergebnisse» und «entscheidende Impulse für die Optimierung von Marketingstrategien im Konsumgüter- und Tourismusbereich in einer zunehmend digitalisierten Marktlandschaft», wie es in einer Mitteilung heisst.

DDV-Präsident Martin Nitsche überreichte Gasser, gemeinsam mit Schirmherrin Mary-Victoria Gerardi-Schmid und Juryvorsitzendem Bernd Ambiel, die Urkunde sowie das Preisgeld in Höhe von 2’500 Euro. Zu Gassers Arbeit hob die Jury hervor, dass die Ergebnisse nicht nur theoretische Lücken schliessen, sondern Unternehmen konkret dabei helfen können, ihre Marketingstrategien präziser und effektiver zu gestalten, da diverse entscheidungsunterstützende Leitfäden entwickelt wurden.

Der AGGP ist gemäss Finanznachrichten.de im deutschsprachigen Raum «die höchste Auszeichnung für wissenschaftliche Abschlussarbeiten, die sich mit innovativen Ansätzen und Forschungsleistungen im Dialog- und Data Driven Marketing befassen» und wird seit 39 Jahren verliehen. Alfred Gerardi war ein Pionier des (Direkt-)Marketings und hatte bereits in den 50er-Jahren die Branche in Zentraleuropa massgeblich beeinflusst. Besonders am Herzen lag ihm die Nachwuchsförderung, weshalb der nach ihm benannte Preis talentierte Jungforschende im Bereich Marketing und Konsumentenforschung auszeichnet.

Echowerk gewinnt Vermarktungsmandat für Hip-Hop-Festival Rap City

Am Samstag fand im Zürcher Hallenstadion das Hip-Hop-Festival Rap City statt. Neu wirkt auch die Zürcher Agentur Echowerk beim Grossevent mit und unterstützt die Organisator:innen bei der Vermarktung der Sponsoringplätze.

(Bild: Juan Roos)

Das Rap City fand erstmals im Jahr 2018 statt. Das Line-up besteht sowohl aus internationalen Grössen als auch Newcomern und ausgewählten Schweizer Acts und zieht Besucher:innen aus der ganzen Schweiz an. Durch die Grösse und die Länge des Festivals wird eine breite Masse in der Hip-Hop-Szene angesprochen.

Geeigneter Zugang zur urbanen Zielgruppe

Dieses Publikumsinteresse ist auch spannend für Partnerschaften und Sponsorings: Über Rap City lassen sich junge und urbane Zielgruppen ansprechen, die auf anderen Wegen schwer zu erreichen sind. Hier übernimmt ab sofort die Zürcher Agentur Echowerk, die mit der Exklusivvermarktung beauftragt wurde.

«Das Team von Rap City weiss, was die urbane Hip-Hop-Szene interessiert und wo diese zu finden ist. Wir unterstützen das Kernteam mit der professionellen Marktbearbeitung auf Sponsorenseite und begleiten die Partner bei der Entwicklung und in der Umsetzung ihrer Aktivierungen», so Manuel Schaub, Gründer von Echowerk.

Bestehende Partnerschaften sollen dabei aufrechterhalten und mit weiteren ergänzt werden. Durch neue Partnerschaften eröffnen sich wiederum weitere Kommunikationskanäle für den Event, was noch mehr Hip-Hop-Fans ansprechen dürfte.

Michael Hinderling verabschiedet sich von Dept

Nach fast fünf Jahren als Creative Director bei Dept verlässt Michael Hinderling die Agentur. Er widmet sich seinem nächsten Projekt, der Konzeption eines immersiven Museums.

(Bild: zVg.)

Michael Hinderling verlässt Dept nach fast fünf Jahren Zusammenarbeit. Seine Zeit bei der Agentur endet nach einer erfolgreichen Nacht bei den diesjährigen Best of Swiss Apps Awards. Die Mobile-App für die Solarenergie-Firma Helion wurde mehrfach ausgezeichnet und gewann unter anderem den prestigeträchtigen Mastertitel. Ein gelungener Abschluss für die Jahre bei der Agentur, wie es in einer Mitteilung heisst.

Seit dem Zusammenschluss von Hinderling Volkart und Dept habe Michael Hinderling die neu formierte Schweizer Einheit verantwortet. Zwei Jahre später habe er seinen Fokus auf strategische Beratung und innovative Einzelprojekte gelegt, heisst es weiter. Zudem absolvierte Hinderling in seiner Zeit bei Dept eine Weiterbildung zum Thema künstliche Intelligenz und ihre Implikationen für Business-Strategien am MIT. Parallel zu seinen Aufgaben bei der Agentur versorgte er als unabhängiger Designer seine eigene Kundschaft mit Markenstrategien, digitalen Identitäten und Websites.

Laut Mitteilung will Michael Hinderling nun neue Herausforderungen und Visionen angehen. Bei seinem nächsten Projekt handle es sich um die Konzeption eines immersiven Museums, das digitale und physische Welten miteinander verknüpfen soll. Hinderling ziehe es ausserdem in Erwägung, nach seinem Abschied von Dept eine Boutique-Agentur zu gründen, wie er selbst kommuniziert. Er warte lediglich auf die passende Gelegenheit und Konstellation. (Dajana Dakic/cka/swi)


Dieser Artikel erschien zuerst in der Netzwoche.

Scholtysik gewinnt Branding-Mandat für Dectris

Der Anbieter für Röntgenstrahl- und Elektronen-Detektoren Dectris hat Scholtysik mit der Entwicklung seiner Markenstrategie beauftragt. Die Agentur setzte sich in einem umfangreichen Evaluationsprozess durch und wird Dectris bei der Schärfung der Marke begleiten.

(Bild: zVg.)

Die Hochleistungsdetektoren von Dectris werden weltweit in Forschungsinstituten eingesetzt, zum Beispiel in Teilchenbeschleunigern, in der Röntgenanalytik oder in der Elektronenmikroskopie. Mit den Detektoren gewinnen Forschende und Ingenieur:innen schnell präzise Analysedaten in Bereichen wie der Medikamentenentwicklung oder der Batterieforschung. Neben Detektoren entwickelt Dectris weitere Produkte und Services für die Spitzenforschung, darunter eine besonders leistungsstarke Cloud-Plattform zur kollaborativen Nutzung wissenschaftlicher Daten.

Marke global weiterentwickeln

Im äusserst dynamischen Hightech-Markt will Dectris seine Spitzenposition weiter ausbauen. Zugleich muss sich die Marke im anspruchsvollen wissenschaftlichen Umfeld als Innovationsleader und zuverlässiger Partner behaupten. Um diesen Anforderungen gerecht zu werden, soll Scholtysik die Marke Dectris strategisch weiterentwickeln und ihre Strahlkraft nachhaltig erhöhen.

«Mit Scholtysik haben wir einen Branding-Partner gefunden, der nicht nur grosse Erfahrung im Technologie-Sektor mitbringt, sondern auch die Wissenschafts-Communities versteht, für die wir unsere Produkte schliesslich entwickeln», sagt Stefan Brandstetter, Chief Commercial Officer von Dectris.

Michael Weinmann wird Head of Media Relations bei Swiss

Der erfahrene Journalist und Aviatik-Kenner Michael Weinmann wird neuer Head of Media Relations bei Swiss. Ab März 2025 wird er die Leitung des vierköpfigen Teams übernehmen, das für die Medienarbeit zuständig ist. Er folgt auf Karin Montani.

Weinmann Swiss International Air Lines
(Bild: zVg.)

Weinmann bringe nebst journalistischer Erfahrung auch eine persönliche Verbindung zur Luftfahrt mit, wie es in einer Mitteilung von Swiss International Air Lines heisst. Er besitzt eine Pilotenlizenz und hat während seiner journalistischen Karriere bereits zahlreiche fliegerische Themen begleitet und einem breiten Publikum vermittelt – von technologischen Innovationen über die Einführung neuer Flugzeuge bis hin zu Themen der Nachhaltigkeit und des Luftverkehrsmanagements. Diese Kombination aus journalistischer Expertise und Verständnis der Luftfahrtbranche mache ihn zur idealen Besetzung für diese Position.

Zuletzt war der 43-Jährige bei SRF als Moderator des Nachrichtenmagazins «Schweiz aktuell» tätig.

14 Trophäen für die Schweiz an den ADCE Awards 2024

Am Freitag wurden die diesjährigen ADCE Awards verliehen. Obwohl es heuer nicht für Gold oder den Grand Prix reichte, gab es für Schweizer Einreichungen 14 Silber- und Bronze-Trophäen.

ADCE Awards 2024

Am Freitag wurden im Rahmen des ADCE European Creativity Festivals in Barcelona die diesjährigen ADCE Awards verliehen. Aus 924 Einreichungen aus 24 Ländern wurden insgesamt 375 Projekte ausgezeichnet. Auch Projekte aus der Schweiz überzeugten die Jury, die sich aus 58 führenden Kreativen aus ganz Europa zusammensetzte.

ADCE Awards 2024 Schweizer Medaillenspiegel
Award Einreichende Kategorie Auftraggebende Projekt
Silber Jung von Matt Hamburg Integrated & Innovation Myclimate Schweiz Carbon Tracker
Bronze Publicis Integrated & Innovation Baloise Grand Theft Insurance
Bronze Team Farner Integrated & Innovation Islam Alijaj Giving a Voice to the Unheard
Bronze TBWA\Zürich Integrated & Innovation McDonald’s McNugget of Love
Silber Publicis Interactive & Mobile Baloise Grand Theft Insurance
Silber Thjnk Print & Outdoor Denner Seriously Reduced
Bronze TBWA\Zürich Print & Outdoor Terre des Femmes Cutcakes
Bronze TBWA\Zürich Print & Outdoor McDonald’s Switch Sides
Bronze Publicis Brand Experience Baloise Grand Theft Insurance
Bronze TBWA\Zürich Brand Experience McDonald’s McNugget of Love
Bronze Thjnk Brand Experience Ochsner Sport River Bike
Bronze Team Farner Brand Experience Islam Alijaj Giving a Voice to the Unheard
Bronze Freitag Design Freitag 30 Years of Freitag: the Donnerstag Weeks
Bronze Team Farner/ Shining Film & Audio Greenpeace Who ever breathes, needs the sea

Quelle: ADCE Awards

Des Weiteren gab es noch einen ADCE Student Award: Das Team der Fachhochschule Graubünden erhielt Bronze für ihr Projekt Starrk. für Rosannis in der Kategorie Interactive.

Festland Lab Session zu den Trends im Employer Branding

Bewerbende und Mitarbeitende begeistern, aber wie? Die Festland Lab Session «Employer Branding» lieferte Impulse aus drei Perspektiven. Speakers waren Teamwork-Coach Nadja Schnetzler, Matchd-Projektleiter Michael Bernasconi und Liebenau-Geschäftsführer Reto Geiger.

Employer Branding Lab Sessions
(Bilder: zVg.)

«Wir testen Neues für uns und unsere Kund:innen.» Das ist einer der Leitsätze im Manifestland dem sich das Team der St.Galler Agentur Festland verpflichtet hat. Gelebt werde dieser zum Beispiel an den Lab Sessions. Die neuste Ausgabe fokussierte auf das Employer Branding. Im Wave-Space der Agentur in St.Gallen gab es für die Gäste drei Gastbeiträge zum Thema.

Ein Tinder für Digitaltalente

Michael Bernasconi, Matchd-Projektleiter bei <IT>rockt!, teilte seine Insights aus der Vernetzungsplattform für Unternehmen und IT-Talente. Aus Erfahrung weiss er, worauf zu achten ist, um den perfekten Match mit der Generation Z zu erzielen. Als probates Mittel gegen den Fachkräftemangel im IT-Bereich hat er einen klare Empfehlung an Arbeitgebende: Praktika anbieten. Der kurzfristige Aufwand für die Betreuung zahlt sich durch den nachhaltigen Vorteil auf dem Personalmarkt mehr als aus.

Bitte nicht Unternehmen spielen

Nadja Schnetzler, Teamwork-Coach und Purpose-Expertin, gab Einblick in ihren vor kurzem erschienen Praxisratgeber «Zusammenarbeit im Flow». Das gemeinsam mit Laurent Burst verfasste Buch liefert praxiserprobte Werkzeuge für eine erfolgreiche Teamkultur. Der Flow-Begriff erweist sich dabei als Life Hack, um die Balance von Ich, Wir und Arbeit herzustellen. Denn in zu vielen Teams wird immer noch «Unternehmen gespielt», statt Sinn gestiftet und Arbeit erledigt.

Employer Branding mit Herz

Reto Geiger, Geschäftsführer von Liebenau Schweiz, widmete sich im Gespräch dem Employer Branding in der Welt der Alters- und Pflegeheime. Aus erster Hand erfuhr das Publikum, wie das gemeinnützige Unternehmen mit Ferien und anderen Benefits auf dem Arbeitsmarkt punktet – und warum das Herz in der Liebenau-Werbung mehr als ein Ornament ist. Bebildert wurden seine Worte durch die aktuelle Employer-Kampagne, die mit Festland kreiert wurde.

PostCom muss privatwirtschaftliche Tätigkeit der Post untersuchen

Die eidgenössische Postkommission PostCom ist zu Unrecht nicht auf Aufsichtsbeschwerden der Unternehmen Abacus Research und Goldbach Neo OOH eingetreten. Dies hat das Bundesverwaltungsgericht entschieden. Die Firmen erachten die privatwirtschaftliche Tätigkeit der Schweizerischen Post ausserhalb der Grundversorgung durch deren Konzerngesellschaften ePost Services und Livesystems als unzulässig.

Privatwirtschaftliche Tätigkeit der Post
(Bild: Keystone/Adrian Reusser)

Das Bundesverwaltungsgericht hat in vier am Freitag veröffentlichten Urteilen Abacus Research und Goldbach Neo OOH Recht gegeben. Dabei hat es grundlegende rechtliche Fragen im Zusammenhang mit der privatwirtschaftlichen Tätigkeit der Post geklärt.

Das Bundesverwaltungsgericht geht in seinen Entscheiden auf die bundesgerichtliche Rechtsprechung zur privatwirtschaftlichen Tätigkeit des Staates ein. Es hält fest, dass die grundrechtlich geschützte Wirtschaftsfreiheit dem Privaten keinen allgemeinen Schutz vor Konkurrenz bietet. Dies gelte auch für die privatwirtschaftliche Tätigkeit des Staates. Dem Privaten entstehe hierdurch grundsätzlich bloss ein weiterer Konkurrent.

Der privatwirtschaftlichen Tätigkeit des Staates sind jedoch verfassungsrechtlich Grenzen gesetzt, wie das Gericht weiter ausführt. Die Tätigkeit muss auf einer gesetzlichen Grundlage beruhen, sie muss im öffentlichen Interesse liegen, und sie muss verhältnismässig sowie wettbewerbsneutral sein.

Begrenzte Tätigkeit

Entsprechend dieser Vorgaben sei die Tätigkeit der Post im Postorganisationsgesetz geregelt und begrenzt. Die Post habe die Grundversorgung sicherzustellen und dürfe damit zusammenhängende Dienstleistungen erbringen.

Vor diesem Hintergrund hat das Bundesverwaltungsgericht die bisherige Rechtsprechung weiterentwickelt. Es hält daran fest, dass mittels einer aufsichtsrechtlichen Anzeige grundsätzlich keine Parteistellung erlangt werden kann.

Würden wie vorliegend private Unternehmen begründet geltend machen, dass ein staatliches Unternehmen für eine bestimmte privatwirtschaftliche Tätigkeit über keine hinreichende gesetzliche Grundlage verfüge oder sich nicht wettbewerbsneutral verhalte, bestehe eine besondere Beziehungsnähe. Die Parteistellung privater Unternehmen könne in einem solchen Fall nicht grundsätzlich verneint werden.

Für die Prüfung, ob die Post für ihre privatwirtschaftliche Tätigkeit die verfassungsrechtlichen Grenzen einhält, sei die PostCom zuständig, an welche das Gericht den Fall zurückgewiesen hat.

Sie muss abschliessend über die Parteistellung der Beschwerdeführerinnen entscheiden und anschliessend gegebenenfalls prüfen, ob die Post für ihre privatwirtschaftliche Tätigkeit über eine hinreichende Marktzugangserlaubnis verfügt.

Massnahmen gefordert

Die Schweizerische Post erwarb die Klara Business AG, heute ePost Services AG, im Oktober 2020. Es handelte sich um ein privates Unternehmen, das Software für die Bereiche Buchhaltung sowie Kund:innen- und Auftragsverwaltung entwickelt und vertreibt.

Im Juli 2021 erfolgte die Übernahme von Livesystems, die im Bereich der digitalen Aussenwerbung tätig ist. Beide Unternehmen werden heute als selbständige Konzerngesellschaften der Post geführt.

Die Post ist mit den beiden Konzerngesellschaften ePost Services und Livesystems ausserhalb der Grundversorgung tätig. Sie steht damit in direkter Konkurrenz zur Abacus Research und der Goldbach Neo OOH, die gleiche oder ähnliche Leistungen anbieten.

Diese Unternehmen gelangten mit getrennten Aufsichtsbeschwerden an die eidgenössische Postkommission PostCom und an das Bundesamt für Kommunikation Bakom. Vor beiden Behörden machten sie geltend, die privatwirtschaftliche Tätigkeit der Post sei nicht zulässig. Die Übernahme der zwei Unternehmen sei aus diesem Grund rückgängig zu machen oder es seien Massnahmen zu ergreifen, um Wettbewerbsverzerrungen zu vermeiden.

Die PostCom und das Bakom traten auf die beiden Aufsichtsbeschwerden nicht ein. Zur Begründung hielten sie fest, es komme den beiden Unternehmen in Bezug auf die privatwirtschaftliche Tätigkeit der Post keine Parteistellung zu. Gegen diese Entscheide haben die beiden Konkurrentinnen Beschwerde beim Bundesverwaltungsgericht erhoben.

Diese Urteile sind noch nicht rechtskräftig und können beim Bundesgericht angefochten werden. (SDA)

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