Im Bann der Sinne

Wohl keine Teildisziplin des Marketings trifft uns so unmittelbar, so unterbewusst wie das Spiel mit unserer Sensorik: Der kluge Einsatz von Düften, Klängen oder visuellen Reizen zieht uns zuverlässig in ihren Bann. Ein Essay.

Sensorisches Marketing
(Bild: unsplash.com / Jorge Rojas)

Marcel Prousts Roman «Auf der Suche nach der verlorenen Zeit» ist eine Erkundung der menschlichen Erinnerung – und der Faktoren, die sie in Gang setzen. So enthält das Werk auch eine der wohl (im wahrsten Sinne des Wortes) sinnlichsten Beschreibungen dafür, was einem beim Genuss eines simplen Süssgebäcks geschehen kann: Der Protagonist taucht ein Sandtörtchen, in Frankreich «Madeleine» genannt, in einen Schluck Tee – und fühlt sich plötzlich in die eigene Kindheit zurückversetzt: «Mit einem Mal war die Erinnerung da», notiert er. Und weiter: «Der Geschmack war der jenes kleinen Stücks einer Madeleine, das mir meine Tante Léonie anbot, nachdem sie es in ihren schwarzen oder Lindenblütentee getaucht hatte.»

Geschmäcker und Düfte können in die Tiefen unseres Unterbewusstseins eindringen.

Ja, Geschmäcker und Düfte haben eine bemerkenswerte Eigenschaft: Sie können in die Tiefen unseres Unterbewusstseins eindringen und Erinnerungen wachrufen, von denen wir nicht einmal wussten, dass es sie gibt. Diese Eigenschaft macht Düfte und Geschmäcker zu einem mächtigen Marketinginstrument. Tatsächlich gehört der Einbezug aller fünf Sinne im Marketing bereits zur Tagesordnung; doch gesprochen wird darüber eher wenig. Was also ist das Geheimnis des sensorischen Marketings?

Ein machtvolles Instrument

Kein Geheimnis ist zunächst, dass sensorisches Marketing ausgesprochen effektiv ist. Immer mehr Studien bestätigen, dass Markentreue und Kaufwahrscheinlichkeit proportional zur Dimensionalität des Touchpoints steigen. In der Neuroökonomie spricht man sogar von dem «Gesetz der multisensorischen Verstärkung»: Je mehr Sinneskanäle stimuliert werden, desto schneller und intensiver wird ein Eindruck verarbeitet. Dazu lassen sich zahlreiche Beispiele aus der Praxis anführen: Ein Klassiker ist das 1995 durchgeführte Experiment von Alan R. Hirsch, «Effects of Ambient Odors on Slot-Maschine Usage in a Las Vegas Casino». Die Studie verzeichnet eine Steigerung der Einnahmen um rund 45 Prozent bei Spielautomaten in aromatisierter Umgebung gegenüber neutral riechender Atmosphäre. Die Beispiele lassen sich nach Belieben fortführen: Man denke an die Parfums und sorgfältig gewählten Farbpaletten in der Einrichtung von Hotels oder an den Geruch von frisch geschnittenem Gras in Sportgeschäften, an Kundenbriefe mit dem Duft von Sonnencreme, Probierhäppchen im Supermarkt oder die Haptik von Trinkflaschen wie Orangina …

Multi- und intermodales Spiel

Gemäss dem Gesetz der multisensorischen Verstärkung verdanken diese Marketingstrategien ihre Effektivität einem multi- und intermodalen Zusammenspiel. Denken wir an die Szene aus Prousts Roman: Es ist nicht allein der Anblick, welcher die Erinnerung aufleben lässt, sondern auch Geruch, Geschmack und Konsistenz des mit Tee gemischten Gebäcks. Die Kombination muss stimmen, um das gewünschte Ergebnis zu erzielen. Diese Stimmigkeit künstlich herzustellen ist die grosse Herausforderung im multisensorischen Marketing. Gelingt nämlich das Zusammenspiel nicht, entsteht Verwirrung und sinnliche Überforderung. Es ist daher zu hoffen, dass die Forschung in Neurologie und Psychologie bald genauere Modelle für die Gestaltung multidimensionaler Sinnesbotschaften entwickeln wird: ein Wissen, welches nebst Marketing auch in anderen Kontexten wie Lernpsychologie, Psychotherapie und -analyse, oder bei der medizinischen Behandlung etwa von Schmerzen und Schlafstörungen relevant werden könnte.

Warum sind Kartoffelchips grösser als der Mund? Damit es richtig kracht beim Zubeissen!

Zu berücksichtigen ist dabei, dass ein modalspezifischer Reiz Eindrücke der anderen vier Sinnesreize suggerieren oder auf sie Einfluss nehmen kann: Düfte oder Klänge können Farbeindrücke auslösen, Farben wiederum Gerüche und Geschmäcker. Deshalb können zum Beispiel Markennamen, Verpackungsgrössen und -materialien sowie Essgeräusche die Bewertung eines Geschmacks beeinflussen. Warum sonst sind Kartoffelchips grösser als der Mund? Damit es richtig kracht beim Zubeissen!

Subtilität der Reize

Ein weiteres Erfolgsrezept multisensorischen Marketings hat mit der Subtilität der Reize und ihrem direkten Zugang zur Gefühlswelt zu tun. Visuelle Sinneseindrücke machen rund 83 Prozent der Wahrnehmungen aus, akustische Reize 11 Prozent. Diese beiden ohnehin prominentesten Sinne stehen auch im traditionellen Marketing im Vordergrund. Die Auslastung des visuellen und akustischen Kommunikationsmarkts ist daher hoch. Kein Wunder also, wenn traditionelle Werbung nicht mehr richtig wahrgenommen oder sogar als störend empfunden wird.

Ganz anders verhält es sich beim Geruchssinn: Er umfasst nur 3,5 Prozent der bewussten Wahrnehmung, die Haptik und der Geschmackssinn nur 1,5 Prozent respektive 1 Prozent. Das bedeutet nicht, dass diese Sinne weniger präzise arbeiten, sondern dass ihre Reize zu einem Grossteil unbewusst aufgenommen werden. Vielleicht kennen Sie das Bild des Eisbergs, der auf dem Meer schwimmt, wobei sein grösster Teil unter Wasser liegt: Das Ausmass dessen, was unter der Oberfläche des Bewusstseins geschieht, ist gewaltig. Man geht davon aus, dass mindestens 70 Prozent der Kaufentscheidungen unbewusst gefällt werden. Die Möglichkeit, durch sensorisches Marketing das Unbewusste zu lenken, verspricht daher unheimliches Potenzial.

Ein vielversprechender Kandidat

Der Geruchssinn ist dabei der vielversprechendste Kandidat für sensorisches Marketing. Die 2004 mit dem Nobelpreis für Medizin ausgezeichneten Wissenschaftler Richard Axel und Linda Buck haben unter anderem gezeigt, dass sich das menschliche Gedächtnis an rund 10 000 Gerüche erinnern kann, aber nur an 200 Farben. Man weiss auch, dass das Geruchszentrum direkte Verbindungen zum Erinnerungsvermögen und zum limbischen System aufweist. Das ist die Hirnregion, wo unbewusste Gefühle entstehen. Deshalb sind Gerüche eng mit Emotionen und Erinnerungen verknüpft: Der Geruch von in Lindenblütentee getauchten Madeleines oder das Parfum der ersten grossen Liebe – schon ein Hauch davon kann vergangene Erfahrungen, Menschen und Gefühle in allen Details wieder lebhaft in Erinnerung rufen. Somit bildet der Geruchssinn das perfekte Instrument für die Wiedererkennbarkeit einer Marke.

Gerüche sind nicht nur ausgezeichnete Träger von Erinnerungen und Emotionen. Besonders effektiv sind sie fürs Marketing auch deshalb, weil ihre persuasive Wirkung je nach Intensität unbemerkt bleibt. Tatsächlich passieren die Impulse des Geruchssinns – im Gegensatz zu anderen Sinneswahrnehmungen wie Sehen und Hören – den Thalamus, das Tor zum Bewusstsein, in der Regel nicht. Vielleicht liegt hier ein Grund dafür, dass über sie so wenig gesprochen wird: Düfte können unser emotionales Befinden beeinflussen, ohne dass wir es merken.

Ethische Fragestellungen

Weil sensorisches Marketing oft unbemerkt bleibt, wirft es auch ethische Fragen auf. Besonders Geruchsmarketing steht unter Verdacht, die freie Entscheidungsfindung zu beeinträchtigen. Denn was unter der Schwelle des Bewusstseins stattfindet, kann nicht kritisch bewertet werden. Sollten die Düfte so designt sein, dass sie aktiv als Werbung wahrgenommen werden? Hier stellt sich das Problem, dass die Wirksamkeit vermutlich nachliesse, würde die sensorische Massnahme als solche bewertet. Sobald eine Person erkennt, dass sie beim Treffen ihrer Entscheidungen manipuliert wird, denkt sie eher unvorteilhaft über die Quelle der Lenkung. Aber werden wohltuende Düfte, knackige Chips, freundliches Personal und stimmiges Interior Design überhaupt als Manipulation erfahren?

Weil sensorisches Marketing oft unbemerkt bleibt, wirft es auch ethische Fragestellungen auf.

Das Geheimnis sensorischen Marketings liegt in der Einwirkung des intermodalen Zusammenspiels verschiedener Sinnesreize aufs Unbewusste. Sein grosses Potenzial macht es zu einem einflussreichen, aber hochkomplexen Werbeinstrument, welches sich mit weiteren Forschungsschritten im Bereich der Multisensorik etablieren wird. Aber das wachsende Wissen in diesem Gebiet bringt Verantwortung mit sich. Schliesslich ist das Unbewusste auch das Zuhause einer Persönlichkeit, Speicherplatz von Kindheitserinnerungen und Zensurinstanz der tiefsten Wünsche und abgründigsten Gedanken. Manchmal materialisieren sich diese in Gerüchen und Geschmäckern, und wenn wir einatmen, blühen sie auf. Selbst wenn wir alle Erinnerung verlieren würden, selbst «nach dem Tod der Menschen und dem Untergang der Dinge», so lernen wir von Marcel Proust, «dann verharren als Einzige, zarter, aber dauerhafter, substanzloser, beständiger und treuer, der Geruch und der Geschmack, um sich wie Seelen noch lange zu erinnern, um zu warten, zu hoffen, um über den Trümmern alles Übrigen auf ihrem beinahe unfassbaren Tröpfchen, ohne nachzugeben, das unermessliche Gebäude der Erinnerung zu tragen.»


BEISPIELE

Diese Brands nutzen sensorisches Marketing

Visa

Beim Bezahlvorgang mit ihrer Visa-Karte hören Kund:innen in den USA am Ende einen besonderen Sound – an dem Visa jahrelang gearbeitet hat. Er schliesst den Kauf ab, vermittelt Sicherheit und Vertrautheit.

Singapore Airlines

Die Flugbegleiter:innen von Singapore Airlines tragen nicht nur Uniformen in einer an traditionelle Muster angelehnten Farbkombination; sie tragen auch ein Parfum (Rose, Lavendel und Zitrus), das für die Reisenden einen hohen Wiedererkennungswert hat.

Apple

Die Konzeption der Apple-Boutiquen ist sowohl visuell als auch haptisch eine Meisterleistungen – so «clean» und «smart» wie die Produkte des Unternehmens sollen auch die Ladengeschäfte wahrgenommen werden.

Starbucks

Die amerikanische Café-Kette hat ihre Filialen von Beginn an verpflichtet, Kaffeebohnen vor Ort zu mahlen – damit es dort jederzeit nach frischem Kaffee riecht und Besucher:innen zum Konsum angeregt werden.


Sie möchten sich weiter mit sensorischem Marketing auseinandersetzen? Dann sei Ihnen «Customer Sense» der amerikanischen Professorin Aradhna Krishna empfohlen: ein Standardwerk, das sowohl von Akademiker:innen als auch in der Praxis geschätzt wird und das Spiel mit unseren fünf Sinnen im Marketing hervorragend beschreibt.

 

Neun Punkte zur Bankenkrise aus Sicht der Krisenkommunikation

Die Ereignisse um den Untergang der Credit Suisse erinnern an das Grounding der Swissair. Ein international bekanntes Schweizer Unternehmen existiert plötzlich nicht mehr. Die Situation betrifft wiederum viele: «Es tut uns leid für alle Mitarbeitenden, die wegen dem Niedergang der Credit Suisse um ihre Stelle bangen müssen», erklärt Markus Baumgartner, Präsident des Schweizer Verbandes für […]

Krisenkommunikation
Der Untergang der Credit Suisse steht symbolhaft für die Bankenkrise und zeigt Mankos in der Krisenkommunikation auf. (Bild: Unsplash.com)

Die Ereignisse um den Untergang der Credit Suisse erinnern an das Grounding der Swissair. Ein international bekanntes Schweizer Unternehmen existiert plötzlich nicht mehr. Die Situation betrifft wiederum viele: «Es tut uns leid für alle Mitarbeitenden, die wegen dem Niedergang der Credit Suisse um ihre Stelle bangen müssen», erklärt Markus Baumgartner, Präsident des Schweizer Verbandes für Krisenkommunikation (VKK). Der Verband hat neun Punkte zur Schweizer Bankenkrise aus Sicht der Krisenkommunikation erarbeitet.

1. Krisenkommunikation braucht Vertrauen

Die vielen Skandale der letzten Jahre haben die Reputation der Credit Suisse mehr und mehr zerstört. Auch wenn man am Schluss den beiden Kapitänen CEO Ulrich Körner und VRP Axel Lehmann den Turnaround der Credit Suisse zugetraut hat, konnten sie die Credit Suisse nicht aus dem dunklen Schatten der Vergangenheit befreien. Beide sind zweifellos qualifizierte Manager, haben es aber durch mangelnde und nicht adäquate Kommunikation verpasst, neues Vertrauen aufzubauen bzw. zu schaffen.

2. Krisenkommunikation braucht gute Kommunikationsberatung

Es ist nicht immer einfach für Kommunikationsleute, sich gegenüber dem Verwaltungsrat oder der Geschäftsleitung durchzusetzen. Denn immer wieder zeigen sich Führungskräfte «beratungsresistent» und ziehen ihre Sache einfach durch. Dies, obwohl sie hochqualifizierte interne oder teilweise externe Kommunikationsberater haben. Wenn es um Kommunikation geht, haben viele plötzlich das Gefühl, dass sie auch in diesem Bereich Experten sind. Gerade in der Krisenkommunikation geht es zwar um Fakten, damit keine Spekulationen entstehen, aber es geht eben – wie hier bei der Credit Suisse – nicht nur um nackte Zahlen, sondern um Emotionen und Verständnis und oft auch um den Blick von aussen, wenn man sich selbst nur noch im Hamsterrad dreht.

3. Krisenkommunikation braucht vertrauenswürdige und empathische Köpfe

Wie wichtig dieser Krisenkommunikations-Grundsatz ist, und dass der Erfolg oder Misserfolg davon abhängt, zeigt sich an den verschiedenen Exponenten der aktuellen Situation. Bundesrätin Karin Keller-Sutter hatte es in der kurzen Zeit seit ihrem Wechsel ins Finanzdepartement nicht einfach, auf Anhieb Glaubwürdigkeit zu vermitteln. Kommt hinzu, dass ihr Vorgänger Ueli Maurer gesagt hatte, dass die Credit Suisse die Wende aus eigener Kraft schaffen könne. Ihr persönliches Beispiel als Credit Suisse Kundin war unsensibel. Die allermeisten Mitarbeitenden verfügen nicht über die finanzielle Sicherheit eines Mitglieds der Landesregierung. Bei der Credit Suisse sind die Köpfe von CEO Ulrich Körner und VRP Axel Lehmann aus eigenem Verschulden zu wenig bekannt. Sie haben es verpasst, neben ihrer Arbeit «im Hintergrund» nach aussen Vertrauen aufzubauen und die Kundinnen und Kunden von ihrem Weg zu überzeugen. Das braucht Zeit und geschieht nicht von heute auf morgen. Und Finma-Präsidentin Marlene Amstad konnte sich im Vorfeld der Krise kaum Profil verschaffen.

Hat sich Gedanken zur Kommunikation in der Bankenkrise gemacht: Markus Baumgartner, Präsident des VKK. (Bild: Schweizer Verband für Krisenkommunikation VKK)

4. Krisenkommunikation braucht Empathie und Emotionen

Das ist in der Finanzbranche eher schwierig, aber sicher nicht unmöglich. Der Auftritt von Axel Lehmann war technokratisch und zeugte von mangelnder Selbstkritik. Gerade eben wurde der Untergang eines der Wahrzeichen der Schweizer Wirtschaft kommuniziert und er als VRP bringt kein Wort der Entschuldigung über die Lippen. Dass er kein Schuldeingeständnis macht, ist aus juristischer Sicht nachvollziehbar, aber wenigstens in diesem Moment sollte er an seine Mitarbeitenden und Kunden denken, deren Arbeitsplatz und Geld er vernichtet hat. In diesem Augenblick zählen nicht mehr nur Milliarden, sondern vor allem auch Menschen. Zudem stellt sich offenkundig die Frage, wer ihm die Worte: «Ich bin überzeugt, dass die neue Lösung nachhaltige Stabilität und Sicherheit für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bringt.» aufs Papier geschrieben hat. Diese Aussage zeigt, dass er kaum darüber reflektiert hat. Dasselbe gilt für die Ankündigung, dass sich sämtliche Angestellten mit aller Energie für den Prozess des Zusammenschlusses mit der UBS einsetzen würden. Wenn so viele Arbeitsplätze verlorengehen werden, ist eine solche Aussage weltfremd, bzw. einfach lächerlich.

5. Krisenkommunikation braucht Vorbereitung

Eine Krise hält sich nie an einen geregelten Ablauf oder Prozess. Viele unvorbereitete Tasks grätschen von allen Seiten auf die Verantwortlichen ein und sind schwer zu koordinieren. Unternehmen tun daher gut daran, mögliche Krisen vorzubereiten mit Texten, Dark Sites oder Checklisten – dies immer in der Hoffnung, dass sie diese Dokumente und Kanäle nie brauchen werden. Denn es müssen sich alle bewusst sein, dass Krisenkommunikation längst keine Episodenaufgabe mehr ist, sondern zur Daueraufgabe geworden ist. So ist zu hoffen, dass die kurzfristige, «persönliche» Einladung zu einem Informationscall der Credit Suisse Führungsriege (erst 10 Tage nach dem Knall), die ganz unpersönlich mit nur «sehr geehrte Kundin, sehr geehrter Kunde» in der Anrede – ohne Namen (!) – verschickt wurde, nicht der erste Kontakt zu den «geschätzten» Kunden war. Es dürfen sich alle Adressaten mit Recht fragen, ob man sie nur beim Namen kennt, wenn es um Gewinn geht, und sie in der Krise zum Neutrum werden.

6. Krisenbewältigung braucht glaubwürdige Träger

Der kurzzeitige Verwaltungsratspräsident der Credit Suisse, António Mota de Sousa Horta-Osório, versprach, einen neuen Verhaltenskodex einzuführen, hielt sich aber selbst nicht daran. Für die Mitarbeitenden wurde es so noch schwieriger, an ihre Führung zu glauben. Und entsprechend blieb die Kultur der unstillbaren Risikofreude erhalten. 

7. Nach der Krise ist vor der Krise

Die Skandale der CS und auch anderer Banken weltweit zeigen es immer wieder: Aus Krisen wird nicht oder zu wenig gelernt. Es reicht nicht, vergangene Fehler zu analysieren und dafür die Schuldigen zu benennen. Entscheidend ist es, aus dem Fehlverhalten wirklich etwas lernen zu wollen, damit wenigstens nicht in immer wieder dieselben Fettnäpfe getreten wird. Das bedeutet im Klartext: Krisen müssen nicht nur verarbeitet, sondern auch antizipiert werden. Hierfür ist ein gut verankertes und implementiertes Issue Management von Nöten. Zudem ist es wichtig, mögliche zukünftige Krisenszenarien live und nicht nur in der Theorie durchzuspielen. Dabei genügen die internen Prozesse und Personen nicht. Es braucht den Blick von aussen, der ungeschönt und ohne Rücksicht auf die eigene Karriere ein Spiegelbild vermittelt – und im Klartext sagt, was geändert werden muss. Nicht umsonst empfinden die Betroffenen einer Krise das Ereignis oft als «überraschend», während Dritte es längst kommen sahen.

8. Krisenprävention dank guter Unternehmenskultur

Wir möchten nicht weiter auf die Unternehmenskultur eingehen. Doch mit einer vertrauensvollen, ehrlichen, offenen Unternehmenskultur kann man zwar nicht jede Krise verhindern, aber es ist eine der besten Krisenpräventionen. Und auch hier gilt: Oftmals hilft es, externe Hilfe in Anspruch zu nehmen, denn der Blick von aussen ist oftmals Gold wert.

9. Boni brauchen nachhaltiges Kriteriendenken

Zum Schluss noch ein Wort von Ethiker Prof. Dr. theol. Peter G. Kirchschläger zu den Anreizen, die von der Credit Suisse Boni-Kultur gesetzt werden: «Es gilt zu prüfen, Boni nicht einseitig an ökonomische Kriterien, sondern auch an Sozial- und Nachhaltigkeitsstandards zu koppeln. Dies, um ethisches und verantwortungsvolles Entscheiden und Handeln zu würdigen und zu belohnen. Es nimmt schon fast schizophrene Züge an, wenn ein Unternehmen mit aufwändigen Kommunikations- und Werbemassnahmen dauernd hervorstreicht, wie wichtig ihnen Nachhaltigkeit und Klimaschutz sind. Und dies auch in Hochglanzbroschüren verbreitet. Gleichzeitig spielen ethische Kriterien bei den Boni offenbar keinerlei Rolle.»

Quelle: VKK

Dieser Beitrag erschien ursprünglich auf m-q.ch - https://www.m-q.ch/de/neun-punkte-zur-bankenkrise-aus-sicht-der-krisenkommunikation/

Amazee Labs verschafft Caritas Schweiz neuen Onlineauftritt

Ausgefeilte Kampagnenseiten, grosse Farbbilder und zeitgemässe Gestaltungselemente unterstreichen die Arbeit der Caritas. Schnelle und intuitive Spendenmöglichkeiten bieten Unterstützer:innen die Möglichkeit, sich noch einfacher für Menschen in Not und Armutsbetroffene einzusetzen. Erste Zahlen und Erfahrungen seit Go-Live sind vielversprechend.  Auf ihrer Website zeigt Caritas Schweiz ihre verschiedenen Aktions- und Wirkungsfelder auf. Im Zentrum stehen dabei das […]

Caritas SchweizAusgefeilte Kampagnenseiten, grosse Farbbilder und zeitgemässe Gestaltungselemente unterstreichen die Arbeit der Caritas. Schnelle und intuitive Spendenmöglichkeiten bieten Unterstützer:innen die Möglichkeit, sich noch einfacher für Menschen in Not und Armutsbetroffene einzusetzen. Erste Zahlen und Erfahrungen seit Go-Live sind vielversprechend.

 Auf ihrer Website zeigt Caritas Schweiz ihre verschiedenen Aktions- und Wirkungsfelder auf. Im Zentrum stehen dabei das Engagement zur Armutsbekämpfung in der Schweiz und weltweit sowie das tatkräftige und schnelle Handeln bei Katastrophen. Um den Anforderungen und Entwicklungen in Marketing, Kommunikation und Fundraising weiterhin gerecht zu werden, hat Caritas Schweiz ihren Onlineauftritt gemeinsam mit der Agentur «Amazee Labs» erneuert.

User Experience im Zentrum

Die Schaffung einer modernen User Experience stand beim Relaunch im Zentrum, um die Inhalte der Caritas Schweiz zeitgemäss, visuell anschaulich und prägnant zu vermitteln. Dabei galt das Grundprinzip «mobile first». Das inhaltliche Anforderungsmodell für die neue Website wurde in einer Workshop-Phase anwenderzentriert erarbeitet. Nutzersegmente, User Research, User Journey Mapping und eine vertiefte Datenanalyse dienten als Grundlage dazu. Das interdisziplinäre Team brachte als Resultat einen zentralen «Content Hub»-Ansatz hervor. Dieser basiert auf verschlagworteten Inhalten und einem System an sichtbaren und verdeckten Filtern. Anhand der fluiden Informationsarchitektur werden Nutzer:innen  nun entlang ihrer Bedürfnisse durch die Website geführt. Dadurch stellt Caritas Schweiz den intuitiven Zugang zu relevanten Informationen sicher.

Optimiertes Spendenerlebnis

Ein besonderes Augenmerk wurde auf die Optimierung der Spendenmöglichkeiten gelegt. Durch eine bessere Integration von Spendenaufforderungen in die Website und den Content werden Besucherinnen und Besucher gezielt zur Unterstützung animiert. Als Basis des digitalen Fundraisings dient neu ein robustes und integriertes Spendenmodul mit einfacher Handhabung im CMS Drupal.

Die mehr als 4’000 abgeschlossenen Spendentransaktionen im ersten Monat nach dem Relaunch bestätigen die Funktionstüchtigkeit des neuen Settings. Ebenso haben sich die nach Spendenzweck und Bedürfnis massgeschneiderten Spendenwidgets bereits in einem Anstieg von regelmässigen Spenden ausbezahlt. Auch konnte die durchschnittliche Interaktionsdauer seit Go- Live um mehr als 20 Prozentgesteigert werden. Die erste Katastrophenhilfe- Kampagne für die Opfer des Erdbebens in Syrien und die erste reguläre Kampagne zum Jahrestag des Ukraine-Kriegs konnten dank der einfachen Handhabung im Backend sehr schnell aktiviert und reibungslos durchgeführt werden.


Verantwortlich bei Caritas Schweiz: Judith Stirnimann (Projektleitung), Reto Urech (Fundraising + Marketing), Livia Leykauf (Kommunikation), Christoph Keiser (Digital Fundraising), Daria Jenni (Online-Kommunikation). Verantwortlich bei Amazee Labs: Zsófia Gugán und Isabel Racine (Projektmanagement), Philipp Melab (Technical Lead), Thomas Schröpfer und Christian Hohn (UX- Design)

 

 

FS Parker kreiert neuen visuellen Auftritt für die Screen-Up

Passend zum Inhalt des Events, der jährlich von Admeira und Goldbach Media organisiert wird, wurden der Auftritt und das Logo entsprechend dem Medium in bewegter Form kreiert und darauf aufbauend auch statisch umgesetzt. Das neue Logo symbolisiert ein Portal in die Welt des Fernsehens, zeigt gewissermassen den Blick in die Programme der Zukunft. Es zielt […]

Screen-UpPassend zum Inhalt des Events, der jährlich von Admeira und Goldbach Media organisiert wird, wurden der Auftritt und das Logo entsprechend dem Medium in bewegter Form kreiert und darauf aufbauend auch statisch umgesetzt. Das neue Logo symbolisiert ein Portal in die Welt des Fernsehens, zeigt gewissermassen den Blick in die Programme der Zukunft. Es zielt auf die Fragen «What’s up?», «Was kommt als nächstes?» ab. Die Markentypographie stützt sich auf die Geschichte des Fernsehens und bringt diese Assoziationen in die heutige Zeit.

Guido Trevisan, CMO Goldbach Group AG: «Mit jährlich mehr als 800 Zuschauer:innen und allen in der Schweiz relevanten Fernsehsendern ist die Screen-Up der TV-Branchenanlass der Schweiz. Wir wagen seit jeher den Blick in die Zukunft des Fernsehens und bieten so Orientierung für Marketing- und Agenturmitarbeiter:innen. Wie die Screen-Up, so bildet auch das neue Logo den zeitgenössischen Rahmen für die vielfältigen Bewegtbild-Inhalte.»

Matthias Fehr, Head of Marketing Communications Admeira AG: «Der Brand Refresh bringt die Stärken des Mediums TV einfach und stark zum Ausdruck und zeigt wofür die Screen-Up heute und morgen steht: Entertainment gepaart mit Mut, Dynamik und Spass.»

Verantwortlich für den  neuen Markenauftritt zeichnet FS Parker. «Uns hat es sehr viel Spass gemacht, den Screen-Up Brand komplett neu zu denken und mit viel visueller Firepower die Rolle der Veranstaltung als Aushängeschild der TV-Branche zu stärken. Der neue Auftritt widerspiegelt das Portal in die faszinierende TV-Welt», meinen Hannes Sigrist, Executive Creative Director, und Toni Pihlaja, Art Director.


Verantwortlich bei Admeira und Goldbach Media (Switzerland): Matthias Fehr (Head of Marketing Communications, Admeira), Eva Heller (Brand Design & Communication Manager, Admeira), Guido Trevisan (CMO Goldbach Group AG). Verantwortlich bei FS Parker: Noelia Blanco und Christoph Schmidt (Gesamtverantwortung), Hannes Sigrist-Thompson (Executive Creative Director), Michaela Aerne (Consultant, Project Manager), Toni Pihlaja (Art Director), Marvin Osenda (Graphic Design).

Wegleitung zur Förderung der Vereinbarkeit für Spitalärztinnen und Spitalärzte

Ein hohes Arbeitspensum, unregelmässige Arbeitszeiten, Schichtbetrieb und Notfallbereitschaft verunmöglichen Ärztinnen und Ärzten in Schweizer Spitälern und Kliniken eine gute Balance zwischen Beruf und Privatleben. In Kombination mit Überbelastungen führt dies zu einer Beeinträchtigung der Arbeitszufriedenheit und Gesundheit sowie zu früherem Ausscheiden aus dem Beruf. Darunter leiden auch die Versorgungsqualität und Wirtschaftlichkeit der Spitäler. Praxiserprobte Ansätze […]

Vereinbarkeit Beruf
Spitalärztinnen und -ärzte leiden unter schlechter Work-Life-Balance. Eine neue Wegleitung unterstützt nun Spitäler, die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben zu fördern. (Bild: Pixabay.com)

Ein hohes Arbeitspensum, unregelmässige Arbeitszeiten, Schichtbetrieb und Notfallbereitschaft verunmöglichen Ärztinnen und Ärzten in Schweizer Spitälern und Kliniken eine gute Balance zwischen Beruf und Privatleben. In Kombination mit Überbelastungen führt dies zu einer Beeinträchtigung der Arbeitszufriedenheit und Gesundheit sowie zu früherem Ausscheiden aus dem Beruf. Darunter leiden auch die Versorgungsqualität und Wirtschaftlichkeit der Spitäler.

Praxiserprobte Ansätze

Doch wie können Spitäler und Kliniken die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben für ihr ärztliches Personal verbessern? Praxistaugliche Antworten liefert die Wegleitung «Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben für Spitalärztinnen und -ärzte» der Hochschule für Angewandte Psychologie FHNW, die seit Ende März 2023 vorliegt. Sie bietet Schweizer Spitälern und Kliniken zahlreiche Anregungen zur Realisierung eines vereinbarkeitsfreundlichen Arbeitsumfeldes für ihre Ärzteschaft. Erarbeitet wurde die Wegleitung von einem wissenschaftlichen Team unter der Leitung von Prof. Dr. Brigitte Liebig und in Kooperation mit vier Akutspitälern und einer Rehabilitationsklinik der Schweiz.

Eine gezielte Wegleitung

«Die Publikation bietet Spitälern und Kliniken erstmals eine gezielte Anleitung für Entwicklungen, welche Ärztinnen und Ärzten im stationären Gesundheitswesen zugutekommen», so Projektleiterin Prof. Dr. Liebig. «Zudem zeigen wir den Nutzen von Massnahmen für die Ärzteschaft und die Gesundheitsorganisationen auf.» Kern der Wegleitung bildet ein Katalog von 25 konkreten Massnahmen, mit denen die Arbeitsbedingungen für Spitalärztinnen und -ärzte im Sinne einer besseren Balance zwischen ärztlicher Tätigkeit und Privatleben gestaltet werden können. Neben kulturellen Veränderungen werden die HR-Praxis oder strukturelle Verbesserungen angesprochen. Eine Roadmap zeigt systematisch auf, wie im Rahmen der Organisationsentwicklung Ansatzpunkte für Veränderungen identifiziert und im Spital- bzw. Klinikalltag umgesetzt werden können. Empirische Daten und Praxis-Beispiele veranschaulichen die einzelnen Entwicklungsschritte.

Fokus auf medizinisches Personal

Die Wegleitung richtet sich an Personalverantwortliche, an Spital- und Klinikleitungen, Berufsverbände und die Politik. Die Berufsgruppe der Medizinerinnen und Mediziner steht als Zielgruppe der Massnahmen im Zentrum. Generell können jedoch alle im stationären Gesundheitswesen Beschäftigten von den hier beschriebenen Ansätzen profitieren.

Die Wegleitung ist in Deutsch und Französisch verfügbar. Das Eidgenössische Büro für die Gleichstellung von Frau und Mann unterstützte das Projekt finanziell.  

 

Links zur Wegleitung:
www.fhnw.ch/vereinbarkeit-im-spital-wegleitung-de
www.fhnw.ch/vereinbarkeit-im-spital-wegleitung-fr (ab Mitte April verfügbar)

Dieser Beitrag erschien ursprünglich auf m-q.ch - https://www.m-q.ch/de/wegleitung-zur-foerderung-der-vereinbarkeit-fuer-spitalaerztinnen-und-spitalaerzte/

Veeam Schweiz sieht Qualität der Datensicherung noch nicht auf der Höhe der Zeit

Der Datensicherungs-Spezialist Veeam wächst weiterhin in der Schweiz und hat sich mit Reto Anderes (Regional Director) und Manuel Eberenz (Director Enterprise Sales) sowie neu formierten Teams neu aufgestellt. Reto Anderes wirkt seit wenigen Monaten an der Spitze der Schweizer Organisation. Mit dem von Dell gekommenen Manuel Eberenz kümmert sich neu ein dediziertes Team um den […]

Veeam Datensicherung
Manuelle Datensicherung: In vielen Unternehmen noch weit verbreitet – wenn überhaupt. Denn die Qualität der Datensicherung ist vielerorts noch verbesserungsfähig. (Bild: Pixabay.com)

Der Datensicherungs-Spezialist Veeam wächst weiterhin in der Schweiz und hat sich mit Reto Anderes (Regional Director) und Manuel Eberenz (Director Enterprise Sales) sowie neu formierten Teams neu aufgestellt. Reto Anderes wirkt seit wenigen Monaten an der Spitze der Schweizer Organisation. Mit dem von Dell gekommenen Manuel Eberenz kümmert sich neu ein dediziertes Team um den Enterprise-Markt. Das bedeutet keine Abkehr vom Channel-Geschäft, vielmehr strebe man den Trusted-Advisor-Ansatz an, so Manuel Eberenz anlässlich eines Medien-Roundtables am 15. März.

Instabiles Sicherheitsumfeld

Die Anstrengungen von Veeam im Schweizer Markt treffen auf ein nach wie vor relativ instabiles Sicherheitsumfeld, in dem die Härte der Attacken von Seiten der Digitalen Kriminalität zunimmt, die Anforderungen an die Datensicherung somit steigen, jedoch in der Realität Lücken bestehen. Dies zeigen mehrere globale Umfragen von Veeam, zuletzt der Veeam Data Protection Report 2023: 79 Prozent der Unternehmen haben im vergangenen Jahr mindestens eine Attacke erlebt. Nur 19 Prozent jedoch konnten ihr Daten ohne Lösegeldzahlung wiederherstellen. Einem Drittel der Unternehmen ging es schlimmer: Sie zahlten, konnten ihre Daten trotzdem nicht retten. Weitere Analysen ergeben ein eher zwiespältiges Bild: So aktualisieren nur 28 % der Unternehmen ihre Wiederherstellungspläne häufiger als einmal im Jahr. Und 95 % der Unternehmen sind mässig bis extrem besorgt über die Cloud-Sicherheit. 82 % der Unternehmen verwenden manuelle Verfahren zur Wiederherstellung ihrer Daten nach einem Ausfall.

Qualität der Datensicherung vielerorts verbesserungsfähig

Dass es um die Qualität der Datensicherung nicht überall gut bestellt ist, bestätigt auch Doron William, der mit seiner DE&C GmbH auf moderne Datensicherung spezialisiert ist und Veeam seit Jahren als sogenannter Veeam Accredited Service Partner (VASP) begleitet. Er hat einen tiefen Einblick in die Realität von Schweizer Organisationen, kleinen wie grossen. Er trifft immer wieder beklagenswerte Zustände an, wie etwa aktuelle Ransomware-Attacken, fehlende automatisierte Tests und längst überholte Konzepte. Eingesetzte Lösungen seien nicht gegen Ransomware gehärtet und oft fehle zudem das nötige Storage-Know-how. Viele Schweizer Unternehmen begeben sich demnach sehenden Auges in Gefahr und schätzen die Risiken falsch ein.

Neue Datensicherungs-Plattform

Die dieses Jahr neu vorgestellte Veeam Data Platform kann hier Abhilfe schaffen. Sie hebt das Thema Backup auf die CIO-Agenda, indem eine Gesamtsicht auf die Daten im Unternehmen über alle Netzwerke, Clouds und Plattformen hinweg besteht. Permanent bestehen Kopien der Live-Daten, die auf Knopfdruck in kurzer Zeit wiederhergestellt werden können. Stephan Herzig, Enterprise Technical Advisor, sieht in der Veeam Data Platform ein Instrument für Unternehmen, Datensouveränität zu erreichen, also die selbstbestimmte Kontrolle über alle Daten des Unternehmens. Das sei besonders wichtig, weil Cloud-Anbieter niemals Verantwortung über die Unternehmensdaten tragen. Damit adressiert Veeam die zunehmenden Herausforderungen in komplexen und wachsenden IT-Umgebungen, denen sich jedes Unternehmen stellen muss – von Ausfällen über Fehler bis hin zu Ransomware.

Quelle: Veeam Schweiz

Dieser Beitrag erschien ursprünglich auf m-q.ch - https://www.m-q.ch/de/veeam-schweiz-sieht-qualitaet-der-datensicherung-noch-nicht-auf-der-hoehe-der-zeit/

Reputations-Ranking: Migros wieder an der Spitze

Die Migros führt in diesem Jahr das Swiss Reputation Ranking erneut an, nachdem sie im Vorjahr von Victorinox auf Rang 2 verdrängt wurde. Dr. Anja Reimer von GfK Switzerland erläutert den Erfolg der Migros: «Die Migros ist das Unternehmen, mit dem sich die Schweizer Bevölkerung am stärksten identifizieren kann, und welches Bestwerte hinsichtlich der sozialmoralischen […]

Migros Swiss ReputationDie Migros führt in diesem Jahr das Swiss Reputation Ranking erneut an, nachdem sie im Vorjahr von Victorinox auf Rang 2 verdrängt wurde. Dr. Anja Reimer von GfK Switzerland erläutert den Erfolg der Migros: «Die Migros ist das Unternehmen, mit dem sich die Schweizer Bevölkerung am stärksten identifizieren kann, und welches Bestwerte hinsichtlich der sozialmoralischen Reputation erzielt. Hier liegt die Migros mehr als vier Prozentpunkte vor dem nächstbesten Unternehmen.»

Vor allem die Jungen identifizieren sich mit der Migros

Die Migros verdankt ihre Spitzenposition vor allem den jüngeren Personen unter 30 Jahren. Diese bewerten die Migros deutlich besser als die ältere Bevölkerungsgruppe. «Das Thema Nachhaltigkeit ist den jungen Konsumentinnen und Konsumenten sehr wichtig. Sie sorgen sich um die Umwelt und das Klima. In diesen Bereichen engagiert sich die Migros stark», sagt Martin Nellen, Leiter Direktion Kommunikation & Medien. «Es freut mich, dass es uns offensichtlich auch gelingt, dieses breite Engagement zielgruppengerecht und glaubwürdig zu kommunizieren.»

Bild: GfK.

Victorinox folgt mit einem geringfügigen Abstand auf dem zweiten Rang. Victorinox behauptet sich insbesondere hinsichtlich der rationalen Dimension und wird als absolutes Topunternehmen in seinem Markt angesehen, welches bessere Produkte und Leistungen anbietet als andere Unternehmen.

Auf dem dritten Rang liegt wie im Vorjahr Zweifel. Auf den Rängen 4 bis 6 folgen unverändert Ricola, Lindt & Sprüngli sowie Geberit. Auf Rang 7 liegt Coop, das sich um vier Ränge verbessern konnte. Ebenfalls verbessern konnte sich Logitech, welches nunmehr Rang 8 besetzt. Rivella und die SBB folgen auf den Rängen 9 und 10.

Non-Profit-Organisationen: Hier führt Rega

Bei den Non-Profit-Organisationen führt zum sechsten Mal in Folge die Schweizerische Rettungsflugwacht Rega das Ranking an, gefolgt von der Schweizer Paraplegiker-Stiftung und Ärzte ohne Grenzen, die sich um einen Rang verbessern konnten.

 

Neue Studie von Bring! und Profital: An Kleidung und Fleisch wird gespart

Die Inflation und der rasante Preisanstieg bei Lebensmitteln und vielen anderen Produkten sind der wichtigste Faktor, der derzeit das Einkaufsverhalten der Schweizer:innen bestimmt. Das geht aus der Shopping-Trend-Studie 2023 von Bring! und Profital hervor. Basis war eine Befragung von gut 1.500 Nutzer:innen beider Apps. Demzufolge sind die steigenden Preise auch das Thema, das die Konsument:innen […]

Inflation EinkaufsverhaltenDie Inflation und der rasante Preisanstieg bei Lebensmitteln und vielen anderen Produkten sind der wichtigste Faktor, der derzeit das Einkaufsverhalten der Schweizer:innen bestimmt. Das geht aus der Shopping-Trend-Studie 2023 von Bring! und Profital hervor. Basis war eine Befragung von gut 1.500 Nutzer:innen beider Apps. Demzufolge sind die steigenden Preise auch das Thema, das die Konsument:innen am meisten beim Einkauf beschäftigt (70 Prozent). Ihnen folgen mit grossem Abstand Produktherkunft (44 Prozent) und Nachhaltigkeit (33 Prozent). Vier von fünf Befragten (80 Prozent) gaben an, derzeit beim Einkaufen auf die Preise der Produkte zu achten. Im August letzten Jahres waren es noch 47 Prozent.

Auswirkungen auf das Einkaufsverhalten

Dies hat Auswirkungen auf das Einkaufsverhalten: Beim Lebensmitteleinkauf ist der Preis aktuell der wichtigste Entscheidungsfaktor (73 Prozent). Damit gewinnt auch die Einkaufsvorbereitung an Bedeutung. 81 Prozent der Befragten planen ihren Einkauf jetzt sorgfältiger als zuvor. Das zeigt sich vor allem bei der Frage, was die wichtigste Auswirkung der aktuellen Situation auf das eigene Einkaufsverhalten ist: Für 47 Prozent ist es, Angebote und Aktionen zu studieren, 18 Prozent führen jetzt detaillierte Einkaufslisten. Angebote spielen angesichts der Preissteigerungen eine immer grössere Rolle beim Einkauf: So achten 85 Prozent der Befragten verstärkt auf Angebote, 69 Prozent konzentrieren sich zunehmend auf günstige Eigenmarken und 78 Prozent kaufen verstärkt Produkte, die gerade im Angebot sind, auf Vorrat.

Aber das bewusstere Einkaufen beschränkt sich nicht nur auf den finanziellen Aspekt: Auch Nachhaltigkeit und die Frage, wo ein Produkt herkommt, stehen zunehmend im Fokus. So sind für die Mehrheit der Konsument:innen auch Saisonalität (58 Prozent) und Regionalität (56 Prozent) beim Kauf ihrer Nahrungsmittel wichtig.

Gespart wird am meisten bei Kleidung – bei Lebensmitteln fallen vor allem Ungesundes und Fleisch weg

Doch wo sparen die Schweizer:innen am meisten? Der Umfrage zufolge sind an erster Stelle Kleidung, Schuhe und Accessoires betroffen (61 Prozent). Auf dem Prüfstand der Kaufentscheidungen stehen zudem Möbel (48 Prozent) und Elektrogeräte (47 Prozent). Aber auch beim Lebensmitteleinkauf wird gerechnet: Gut jede:r Dritte (34 Prozent) versucht hier, die Ausgaben zu senken.

Dabei konzentriert sich die Sparsamkeit weniger auf Grundnahrungsmittel: Bei Brot und Backwaren sparen nur 16 Prozent, bei Milchprodukten sowie Obst und Gemüse jeweils 17 Prozent. Auffällig ist, dass vor allem nicht ganz so gesunde Lebensmittel seltener im Einkaufskorb landen und die Konsument:innen auch ihren Fleischkonsum reduzieren: Am ehesten verzichten sie auf Snacks und Süsswaren (49 Prozent), Fleisch und Fisch (46 Prozent) sowie Fertig- und Tiefkühlprodukte (39 Prozent).

Top-Trends der nächsten Jahre: Regionalität, Saisonalität und Nachhaltigkeit

Bewusster und nachhaltiger Einkaufen: Das bestimmt auch die Trends, welche die Konsument:innen für die Zukunft sehen: So werden der Umfrage zufolge vor allem Regionalität (56 Prozent), Saisonalität (55 Prozent) und Nachhaltigkeit (44 Prozent) das Einkaufsverhalten in den kommenden Jahren beeinflussen. Auch Zero Waste (31 Prozent) und Bioprodukte (27 Prozent) werden eine wichtige Rolle spielen.

Die gesamte Studie gibt es hier zum Download.

 

Embedded-KI entlastet den Service

Maschinenbauer setzen auf regelmässigen Service, der sicher stellen soll, dass die Maschinen laufen, die Qualität und der Durchsatz stimmen. Regelmässige Wartungsintervalle sind jedoch personalintensiv – wobei es nicht immer leicht ist, entsprechend qualifiziertes Personal überhaupt zu finden. Und nicht jeder Wartungseinsatz ist erforderlich: Läuft die Maschine problemlos, war der Besuch des Servicetechnikers im Grunde reine […]

Embedded-KI
Embedded-KI kann in der Industrie den Service deutlich entlasten. (Bild: AITAD)

Maschinenbauer setzen auf regelmässigen Service, der sicher stellen soll, dass die Maschinen laufen, die Qualität und der Durchsatz stimmen. Regelmässige Wartungsintervalle sind jedoch personalintensiv – wobei es nicht immer leicht ist, entsprechend qualifiziertes Personal überhaupt zu finden. Und nicht jeder Wartungseinsatz ist erforderlich: Läuft die Maschine problemlos, war der Besuch des Servicetechnikers im Grunde reine Zeitverschwendung.

Serviceintervalle reduzieren

In der Vergangenheit waren regelmässige Serviceintervalle unverzichtbar – und dennoch keine Garantie, dass eine Maschine nicht doch plötzlich stillsteht. Denn selbst für hochqualifiziertes Personal war nicht jeder sich bereits ankündigende Ausfall erkennbar.

Hier kommt nun Künstliche Intelligenz ins Spiel. Mit Hilfe von Sensoren lassen sich Maschinen kontinuierlich überwachen (Predictive Maintenance). Dabei entstehen grosse Datenmengen, die viel über den Gesundheitszustand der Maschine oder auch einzelner Bauteile verraten können. Lässt man nun die Daten der Sensoren durch eine KI auswerten, lassen sich mögliche Ausfälle schon lange im Voraus vorhersehen. Das bedeutet sowohl für den Hersteller als auch den Nutzer eine Win-Win-Situation: Ungeplante Ausfälle treten trotz Reduktion der Serviceintervalle nicht mehr auf.

Die meisten zurzeit auf dem Markt befindlichen KI-Lösungen benötigen jedoch viel Rechenkapazität und sind auf eine kostspielige leistungsfähige Netzwerkinfrastruktur angewiesen. Die Sensordaten werden dabei über das Netzwerk übertragen, auf zentralen Servern oder in der Cloud ausgewertet und anschliessend wird das Ergebnis zurückgesendet. Das kostet nicht nur Zeit, sondern wirft auch die Frage der Datensicherheit auf. Natürlich ist es ein verständliches Herstellerinteresse, auf diese Daten zu zugreifen – ob die Kunden, die die Maschinen einsetzen, jedoch wollen, dass möglicherweise sensible Prozessdaten über das Internet übertragen werden, sei dahingestellt.

KI-Lösungen müssen nicht aufwändig und teuer sein

Mit modernen, und dennoch kostengünstigen Sensoren lassen sich mittlerweile Daten im Gigasample-Bereich erfassen. Bei dieser Datenmenge – es geht hier schnell um ein Volumen von mehreren Terabyte, besonders wenn die Daten mehrerer Maschinen ausgewertet werden sollen – ist eine Übertragung im Netzwerk kaum noch möglich, selbst bei direkter Glasfaserverkabelung. Deshalb ist es nicht nur geschickter, sondern auch deutlich kostengünstiger, die Datenauswertung direkt vor Ort im Gerät durchzuführen.

Eine solches, lokales Monitoring ist jedoch erst seit wenigen Jahren möglich. Die steigende Rechenkapazität selbst kleinster Halbleiter macht es möglich, Sensor und KI direkt auf einer kleinen, den Einbauort angepassten Platine unterzubringen. Der Sensor sendet seine Daten dann nicht mehr über das Netz, sondern direkt an die KI auf der gleichen Platine. Die KI „schaut“ sich jeden einzelnen Datenschnipsel im Arbeitsspeicher (RAM) an, wertet ihn aus und verwirft die Rohdaten des Sensors anschliessend. Nur die Auswertungsergebnisse werden übergeben – im einfachsten Fall durch eine Lampe am Gerät, die im Fall eines auftretenden Fehlers rot leuchtet. Oder der Service wird direkt darüber verständigt, dass ein Bauteil oder das gesamte Gerät in einer bestimmten Zeitspanne einen Fehler aufweisen wird. Der Service kann nun erforderliche Ersatzteile bestellen und mit dem Kunden einen Wartungstermin planen, der die Produktion nicht beeinträchtigt.

Solche lokalen KI-Systeme werden als „Embedded-KI“ bezeichnet. Aufgrund der systembedingten Ressourcenbeschränkung sind solche Systeme vergleichsweise kostengünstig, ohne dabei an Robustheit einzubüßen. Sie verursachen keine Folgekosten, wie sie durch eine Netzwerkinfrastruktur entstehen und sind darüber hinaus echtzeitfähig, wodurch sie auch in sicherheitskritischen Umgebungen zum Einsatz kommen können.

Welche Einsatzmöglichkeiten gibt es für Embedded-KI

Auch wenn die Einsatzmöglichkeiten für Embedded-KI nahezu unbegrenzt sind, soll hier eine (kleine) Auswahl potenzieller Use Cases vorgestellt werden:

  • In Motoren können Antriebswellen mit Hilfe von Ultraschallsensoren überwacht werden. Treten im Ultraschallbild Anomalien auf, die auf einen möglichen Ausfall hindeuten, wird dies von der KI erkannt.
  • Pumpen und Schläuche lassen sich ebenfalls mit KI überwachen – frühzeitig wird so sichtbar, ob beispielsweise ein Schlauch Risse bekommen wird. Die KI kann sogar detektieren, ob z.B. das Originalwaschmittel oder ein Substitut durch den Schlauch fließt.
  • Achsen und Dämpfer können z.B. mittels Druck-, Vibrations- oder auch Schallsensoren überwacht werden
  • Verschleiss von Transportbändern kann frühzeitig mittels Spektrographie erkannt werden
  • Überwachung von Hauptausfallkomponenten und oder Verschleissteilen in Maschinen
  • Überwachung von Kühlsystemen und Heizelementen

Ausfallgarantie trotz weniger Service und Win-Win für Hersteller und Kunde

Für den Service bedeutet Predictive Maintenance, dass Serviceintervalle reduziert und „unnötige“ Besuche vermieden werden können und die Planung von Wartungsarbeiten deutlich flexibilisiert werden kann. Maschinenhersteller können mit weniger Servicepersonal eine hohe Ausfallsicherheit garantieren.

Diese neuen Möglichkeiten der vorausschauenden Wartung erschliessen „ganz nebenbei“ weitere Potenziale für den Maschinenbauer. Neben der Servicereduktion kann nicht nur Ausfallsicherheit garantiert werden; dieses Szenario eignet sich auch zur Erschliessung eines neuen Geschäftsmodells: Maschinen vermieten, anstatt sie zu verkaufen. Das Interesse an Obsoleszenzen sinkt, weil für den Hersteller eine möglichst lange Lebenszeit zum Marktvorteil wird. Auch für den Kunden bringt das Vorteile: die Maschinenbeschaffung wird nicht zur umfangreichen Einmalinvestition und belastet die Liquidät weniger.

Gerade in Zeiten des Personalmangels und der Nachhaltigkeitsbestrebungen können Maschinenbauer mit Embedded-KI gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe schlagen und sich einen weiteren USP aufbauen. So werden sie langfristig zu verlässlichen Partnern und grenzen sich gleichzeitig gegen Massenprodukte, beispielsweise aus Asien, ab.

[1] https://www.all-electronics.de/automatisierung/soviele-milliarden-kosten-ungeplante-machinenstillstaende-271.html

 

Autor:
Viacheslav Gromov ist Gründer und Geschäftsführer von AITAD. Das Unternehmen entwickelt elektronikbezogene künstliche Intelligenz (Embedded-KI), die in Geräten und Maschinen lokal und in Echtzeit definierte Aufgaben übernimmt. Er ist Verfasser zahlreicher Beiträge sowie diverser Lehrbücher im Halbleiterbereich.

Dieser Beitrag erschien ursprünglich auf m-q.ch - https://www.m-q.ch/de/embedded-ki-entlastet-den-service/

Brand Asset Valuator: Digitale Marken dominieren Ranking

Dass starke Marken erfolgreicher sind und einen höheren ROI garantieren, ist hinlänglich bekannt. Im Durchschnitt sind die Top 50 der stärksten Marken im BAV-Ranking mehr als anderthalbmal so performant wie der Durchschnitt aller Marken in Aktienindizes wie Dow Jones oder S&P. Der BAV zeigt, dass starke Marken einerseits eine ausgeprägte Markenstatur haben und andererseits über […]

BAV MarkenrankingDass starke Marken erfolgreicher sind und einen höheren ROI garantieren, ist hinlänglich bekannt. Im Durchschnitt sind die Top 50 der stärksten Marken im BAV-Ranking mehr als anderthalbmal so performant wie der Durchschnitt aller Marken in Aktienindizes wie Dow Jones oder S&P. Der BAV zeigt, dass starke Marken einerseits eine ausgeprägte Markenstatur haben und andererseits über eine hohe Markenvitalität verfügen. Die Kombination aus Wertschätzung und Vertrauen einerseits und Relevanz und Differenzierung andererseits macht Marken zu echten Powerbrands. Ab 2022 erhebt Wunderman Thompson die weltweit grösste Markenstudie in der Schweiz im jährlichen Rhythmus, und in diesem Jahr gibt es einige Überraschungen im Ranking.

Tech-Brands schieben sich nach vorne

Die grössten Gewinner in den Top 10 sind in diesem Jahr die Technologie-Marken Microsoft, Apple und Samsung. Sie können massiv zulegen und sind erstmals in den Top 10. Microsoft schiebt sich um 17 Plätze nach vorne und landet auf Rang 3; knapp dahinter auf Rang 4 landet Apple (+26 Ränge); und Samsung kann beindruckende 35 Ränge gutmachen und landet auf Platz 6 im Gesamtranking. Mit Google, die nach wie vor unangefochten auf Platz 1 liegen, sowie WhatsApp und YouTube, sind damit 7 der Top 10 Brands aus dem Digital-Sektor.

Das mag einerseits damit zu tun haben, dass Technologie und digitale Plattformen aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken sind. Insbesondere in der Post-Corona-Ära, die geprägt ist von Remote-Work, Zoom- oder Teams-Meetings und digitaler Interaktion, werden diese Marken immer wichtiger für den Alltag. Das stärkt die Vertrautheit aber auch Relevanz dieser Marken. Andererseits verfügen Marken wie Apple oder Samsung über ein hohes Innovationstempo. Und da Innovativität einer der Haupttreiber hinter der Markenvitalität ist, können sich diese Marken an die Spitze der Gewinner legen.

Eine weitere Marke, die es erstmals in die Top 10 geschafft hat, ist Victorinox. Das Schweizer Original feiert in diesem Jahr 150-jähiges Bestehen und ist daher vermutlich besonders präsent in den Köpfen der Schweizerinnen und Schweizer. Darüber hinaus hat die Marke allerdings in den letzten Jahren auch ziemlich viel getan, um frisch und up-to-date zu bleiben. Nicht umsonst wurde Victorinox im Oktober von der Gfm mit dem Schweizer Marketingpreis geehrt (Werbewoche.ch berichtete). Nicht mehr unter den Top 10 ist das Unternehmen Coop, das 8 Ränge verliert und «nur» noch auf Rang 15 landet.

Vier Säulen der Markenstärke

Bei den differenziertesten Marken gehören Tesla und Apple zu den klaren Gewinnern auf den ersten beiden Plätzen. Auch Lego und IKEA können hier punkten und landen, wie im Vorjahr, unter den Top 5. Dyson wurde in diesem Jahr erstmalig in die Liste der 800 abgefragten Brands mitaufgenommen und landet prompt auf Rang 4, genau wie das Schweizer Vitamingetränk Focus Water auf Platz 9. Die Schweizer Sneaker-Marke On kann sich um 166 Ränge verbessern und schiebt sich auf Platz 6. Allerdings scheint «Swissness» bei der Differenzierung kein Treiber mehr zu sein: die Schweizer Originale Rega, Toblerone, Ovomaltine, Rivella und Ricola rutschen allesamt aus den Top 10.

Bei der Relevanz können die bekannten Marken Ihre Spitzenplätze verteidigen. Migros, WhatsApp, Google, Coop und Microsoft gehören wieder zu den relevantesten Marken der Schweiz. Twint verbessert sich um 37 Positionen auf Rang 6. Auch im Jahr 2022 sind also Supermärkte und digitale Marken für Schweizer:innen enorm wichtig, nicht nur unter den Top 10, sondern im gesamten Ranking.

Bei den vertrautesten Marken gibt es ebenfalls keine Überraschungen: Migros, WhatsApp, Coop, Google und Swisscom liegen, ähnlich wie im Vorjahr, ganz vorne. Diese Marken haben sich fest im Alltag der Schweizer:innen etabliert und sind daher sehr vertraut. Interessant ist, dass sich die SBB um sieben Plätze auf Rang 10 schieben kann. Vielleicht ein Hinweis darauf, dass sich das Verständnis von Mobilität verändert und verstärkt auf öffentliche Verkehrsmittel gesetzt wird.

Grosse Veränderungen sind bei der Wertschätzung sichtbar: Migros, Victorinox und Rega liegen ähnlich weit vorne wie im Jahr 2021. Aber dahinter tut sich Einiges: Microsoft, Samsung, Google, Kärcher, Bosch und Zug können zwischen 35 und 79 Ränge zulegen und schieben sich vor Coop, die auf Rang 10 zurückfällt. Für diese Dynamik könnte es unterschiedliche Erklärungen geben. Wie schon im Hauptranking handelt es sich bei Microsoft, Samsung und Google um sehr starke digitale Marken, die im Alltag fest etabliert sind. Bei Kärcher, Bosch und Zug handelt es sich um Marken rund um den Haushalt – und hier spielen die aktuellen Krisen sicherlich eine Rolle. Mit dem Begriff «Cocooning» wurde schon früher das Phänomen beschrieben, das Menschen sich in Krisenzeiten stärker auf ihr unmittelbares Umfeld konzentrieren. Darüber hinaus fliessen in diesem Jahr erstmalig die Image-Attribute «zuverlässig», «hohe Qualität» und «führende Marke» in die Berechnung der Wertschätzung mit ein, und da sind Traditionsmarken wie die diesjährigen Top 10 natürlich klar im Vorteil.

«Most loved brand» Migros

In diesem Jahr werden zudem zum ersten Mal die «Love Brands» der Schweiz bestimmt. Dazu wurde in der Erhebung explizit pro Marke mit einer skalierten Frage ermittelt, wie sehr sie gemocht wird. Abgesehen von WhatsApp und Google enthält das Ranking eine Auflistung bekannter Schweizer Marken. Migros landet erwartungsgemäss ganz vorne, und auch die Cumulus-Card ist hierzulande sehr beliebt. Twint, Rega, Victorinox und Caran D’Ache gehören ebenfalls zu den Love Brands. Mit Lindt und Raclette Suisse landen zwar nur zwei Food-Brands unter den Top 10, unter den Top 20 sind es aber schon deren acht – darunter auch Ragusa, Ricola und Zweifel. Während «Swissness» für die Markenstärke eine nicht mehr ganz so grosse Rolle zu spielen scheint, ist die Schweizer Herkunft offenbar ein absolutes Muss, wenn man eine Love Brand sein möchte.

Alles in allem zeigt sich auch in diesem Jahr wieder, dass die Markenlandschaft in der Schweiz immerzu in Bewegung ist. Einige Marken schieben sich in der Wahrnehmung nach vorne, wieder andere verlieren im Ansehen. Einige der Veränderungen haben sicherlich mit äusseren Umständen wie beispielsweise den aktuellen Krisen zu tun. Aber gerade die Dimensionen Differenzierung und Vertrautheit sind durch Kommunikation getrieben. Daher kann sich auch in schwierigen Zeiten eine Investition in Werbung und Marketing lohnen, um eine starke Marke aufzubauen und zu halten.


Verantwortlich bei Wunderman Thompson: Peter Petermann (Head of Strategy) Galina Helbling (Senior Strategist), Giselle Vaugne (Chief Operating Officer und Co-CEO, Gesamtverantwortung), Swen Morath (Chief Creative Officer und Co-CEO, Gesamtver-antwortung). Verantwortlich bei Ogilvy: Matthias Müller (Strategy Director), Jonathan Schipper (CEO). Verantwortlich bei Scholz & Friends: Mathias Rösch (CEO).


Der Brand Asset Valuator BAV ist die grösste und umfassendste Markenstudie weltweit. In der Schweiz wird die Studie seit 1995 erhoben. Seit diesem Jahr wird die Studie in jährlichen Wellen gemeinsam von den WPP Agenturen Wunderman Thompson, Ogilvy und Scholz & Friends erstellt. Dadurch war es möglich, den BAV massiv auszuweiten. Nunmehr werden jährlich 8’000 Schweizerinnen und Schweizer im Alter von 18-74 Jahren zu ihren Markenpräferenzen befragt. Die Anzahl der abgefragten Marken hat sich auf über 800 mehr als verdoppelt. Die Studie ist repräsentativ für die Internetbevölkerung der Deutsch- und Westschweiz gemäss den offiziellen Strukturdaten der Schweiz. Der Erhebungszeitraum war vom 31. August bis 18.Oktober 2022.

Sucht Schweiz will mehr Schutz für Jugendliche vor Tabakprodukten

Von den 15-Jährigen habe 2022 rund jeder und jede dritte innerhalb von einem Monat mindestens ein Tabak- oder Nikotinprodukt konsumiert, schrieb Sucht Schweiz zu den am Montag veröffentlichten Studienresultaten. E-Zigarette bei Mädchen beliebter 7 Prozent der 15-jährigen Knaben und 6 Prozent der Mädchen rauchten häufiger Zigaretten, nämlich an mindestens zehn der 30 Tage vor der […]

Tabak- und Nikotinkonsum
(Symbolbild: Unsplash.com)

Von den 15-Jährigen habe 2022 rund jeder und jede dritte innerhalb von einem Monat mindestens ein Tabak- oder Nikotinprodukt konsumiert, schrieb Sucht Schweiz zu den am Montag veröffentlichten Studienresultaten.

E-Zigarette bei Mädchen beliebter

7 Prozent der 15-jährigen Knaben und 6 Prozent der Mädchen rauchten häufiger Zigaretten, nämlich an mindestens zehn der 30 Tage vor der Befragung. Der Zigarettenkonsum sei damit in etwa gleich hoch wie 2018. 13-Jährige griffen noch seltener zu Zigaretten. Aber 6 Prozent von ihnen rauchten mindestens einmal im Monat.

Immer öfter kursierten unter Jugendlichen indes E-Zigaretten, etwa Puff Bars und Nachahmerprodukte. 7 Prozent der 15-jährigen Knaben und 8 Prozent der Mädchen nutzten an mindestens zehn Tagen innerhalb eines Monats ein solches Produkt. Gegenüber 2018 griffen vor allem Mädchen häufiger zur E-Zigarette.

Auch zwei weitere Nikotinprodukte breiteten sich unter 15-Jährigen aus: Tabakerhitzer und der Mundtabak Snus. 4 Prozent der Knaben und 3 Prozent der Mädchen benutzten innerhalb von 30 Tagen mindestens ein Mal einen Tabakerhitzer. Das waren laut Studie drei Mal so viele wie 2018.

Politik ist gefordert

Snus konsumierte rund jeder achte 15-jährige Knabe innerhalb von 30 Tagen mindestens ein Mal, doppelt so viele wie 2018. Bei den 15-jährigen Mädchen war Snus zwar weniger beliebt, aber der Anteil der Konsumentinnen stieg in vier Jahren von einem auf 6 Prozent.

Sucht Schweiz fordert von der Politik Massnahmen, um Jugendliche von E-Zigaretten und Snus fernzuhalten. Für diese Produkte gebe es weder griffige Werbeeinschränkungen noch ein Abgabe-Mindestalter. Es brauche Massnahmen beim Zugang, bei der Werbung, beim Preis, der Verpackung und den Aromen, schreibt Sucht Schweiz.

Das sei mehr als das künftige Tabakproduktgesetz vorsehe. Das Gesetz muss nach dem Ja zur Volksinitiative «Ja zum Schutz der Kinder und Jugendlichen vor Tabakwerbung» vor gut einem Jahr angepasst werden. In der im November 2022 beendeten Vernehmlassung waren die Vorschläge des Bundesrates allerdings umstritten.

Laut der Befragung haben mehr Jugendliche über ihr Umfeld Zugang zu herkömmlichen Zigaretten als dass sie selbst einkaufen. Als Grund für den Griff zur E-Zigarette wurde am häufigsten «Neugier» genannt. Nur eine Minderheit wollte mit der E-Zigarette herkömmliche Zigaretten ersetzen oder sich mit deren Hilfe das Rauchen abgewöhnen.

Gefährlicher Mix

Die Befragung von 2022 ergab ausserdem, dass vier Prozent der 15-Jährigen schon mindestens ein Mal ein Medikament eingenommen haben, um sich zu berauschen. Das sind ähnlich viele wie vier Jahre zuvor. Unter Mädchen ist der Anteil höher als unter Knaben.

5 Prozent der 15-jährigen Jugendlichen und 9% der gleichaltrigen Mädchen haben mindestens einmal in ihrem Leben Medikamente mit Alkohol gemischt – das gilt laut Sucht Schweiz als besonders gefährlich. Mixgetränke mit Hustensirup konsumierten 6 Prozent der Knaben respektive 2 Prozent der Mädchen schon einmal.

Beim Alkoholkonsum blieben die Zahlen in etwa auf dem Niveau von 2018: 43 Prozent aller 15-Jährigen hatten in den 30 Tagen vor der Befragung mindestens ein Mal Alkohol getrunken. Rund jeder und jede Vierte nahm innerhalb von 30 Tagen bei einer Gelegenheit mindestens fünf oder mehr alkoholhaltige Getränke zu sich.

Schulklassen befragt

Auf dem Niveau von 2018 gehalten hat sich auch der Cannabis-Konsum: 12 Prozent der 15-jährigen Knaben und 8 Prozent der Mädchen dieser Altersgruppe konsumierten im Monat vor der Befragung mindestens ein Mal illegales Cannabis.

Die national repräsentative Befragung von Jugendlichen wird seit 1986 alle vier Jahre durchgeführt. In der Schweiz nahmen rund drei Viertel der 857 zufällig ausgewählten Schulklassen an der Befragung teil. Rund 9300 Jugendliche im Alter von 11 bis 15 Jahren gaben Auskunft. (SDA)

Rosarot lanciert neues «Truly Good»-Sortiment für Migrolino

Migrolino hat mit seinem Eigenmarkensortiment vielfältige Ready-to-Eat-Produkte im Angebot. Nun sollte dafür ein innovatives und prägnantes Packaging Design entwickelt werden. Der Look sollte der Marke Migrolino entspringen, den Kund:innen Orientierung bieten, das Versprechen «frisch, gesund, fein, nachhaltig und preiswert» beinhalten und die Brandstory von Migrolino vermitteln. Denn es galt, Migrolino als Foodvenience-Anbieter zu stärken. Für […]

Migrolino

Migrolino hat mit seinem Eigenmarkensortiment vielfältige Ready-to-Eat-Produkte im Angebot. Nun sollte dafür ein innovatives und prägnantes Packaging Design entwickelt werden. Der Look sollte der Marke Migrolino entspringen, den Kund:innen Orientierung bieten, das Versprechen «frisch, gesund, fein, nachhaltig und preiswert» beinhalten und die Brandstory von Migrolino vermitteln. Denn es galt, Migrolino als Foodvenience-Anbieter zu stärken.

Für die Neugestaltung des Eigenmarkensortiments von Migrolino hat die Zürcher Agentur Rosarot unter dem Namen «Migrolino Truly Good» eine eigenständige Sortimentsmarke entwickelt und konnte sich damit im Pitch durchsetzen.

«Migrolino Truly Good» soll eine starke, selbstbewusste Marke werden und auf schnelle Art und Weise vermitteln, dass die Ready-to-Eat-Produkte von Migrolino «wahrlich gut» sind. Beim Packaging trifft eine bolde und ehrliche Typografie auf einen emotionalen, handschriftlichen Font. Dieser soll in Kombination mit der natürlichen Textur des Papiers das Gefühl von Nachhaltigkeit vermitteln und das wahrlich Gute des Produkts in den Mittelpunkt stellen. Damit Kund:innen sich so einfach wie möglich orientieren können, schaffen Farbcodierung und Icons einen schnellen Überblick.

Für rund 150 Produkte aus dem Ready-to-Eat-Sortiment hat Rosarot das neue Packaging bereits umgesetzt. Sandwiches, Salad Bowls, Poké Bowls, Wraps, Birchermüesli, Säfte und vieles mehr sind seit Mittwoch in 315 Migrolino- und 50 Mio-Shops in der ganzen Schweiz im neuen Design erhältlich. Der Launch wird am POS durch gezielte Einführungsmassnahmen unterstützt.


Verantwortlich bei Migrolino: Melanie Ritschard (Teamleiterin POS Marketing), Buletin Thaqi (Product Manager Ready to Eat), Alexandra Vogel (Marketingleiterin), Sandro Coppola (Marketingassistent), Marco Fallico (Leiter Recht, Kommunikation und Quality-Management), Thomas Fiebig (Food Consultant), Lukas Bürge (Leiter Product Management Frische). Verantwortlich bei Rosarot: René Karrer (Creative Direction), Dominique Ghilardi, Sarah Därendinger, Bianca Berger (Art Direction), Marcela Narváez, Stephanie Steimer (Graphic Design), Flavia Hänni, Fabio Montefiori (DTP), Sarah Pietrasanta, Franz Neugebauer (Text und Konzept), Nadine Ticozzelli, Felicia Lauper, Lorena Amgwerd (Consulting).

get_footer();