Schweizer Geschäftsleitung und Management von mobilezone verstärkt
Per 1. Juni 2021 wurde die Geschäftsleitung von mobilezone Schweiz von sechs auf acht Mitglieder erweitert. Christoph Gisler, als Director Product Management und Raffaele Sutter, als Director Digital verstärken das Team.
Redaktion - 10. August 2021
Sind neu im erweiterten Team der Geschäftsleitung von mobilezone Schweiz: Christoph Gisler (links) und Raffaele Sutter. (Bild: mobilezone)
Der Telekommunikationsdienstleister mobilezone hat per 1. Juni 2021 seine Schweizer Geschäftsleitung und zwei neue Mitglieder erweitert. Damit will das Unternehmen die Bereiche Product Management und Digital/E-Commerce verstärken, wie es in einer Mitteilung an die Medien heisst.
Die erweiterte Geschäftsleitung von mobilezone
Bei den neuen Geschäftsleitungsmitglieder handelt es sich zum einen um Christoph Gisler. Er ist neuer Director Product Management und blickt auf eine reichhaltige Erfahrung zurück. Vor seiner Berufung zu mobilezone entwickelte er 2015 für die grösste Bergsport-Plattform der Schweiz einen digitalen Vertriebskanal und unterstützte von 2016 bis 2018 den Sales- und Key Account Management-Bereich beim Aufbau von siroop.ch. Von 2018 bis 2020 leitete er den Verkauf und das Marketing bei der Jamei AG. Ab 2020 verantwortete er als Mitglied der Geschäftsleitung die Vermarkung und den Vertrieb für den Bereich Fachhandel bei der Alltron AG.
Zum anderen wurde Raffaele Sutter zum neuen Director Digital berufen. Sutter verfügt ebenfalls über umfassende Expertise. So leitete er von 2013 bis 2017 bei der Migros Industrie das Competence Center Digital & E-Commerce. Seit 2017 verantwortete er als Mitglied des Managements den Online-Bereich bei Coop sowie die strategische Ausrichtung von coop.ch.
Claudio Barandun ergänzt das Management Schweiz
Per 10. August 2021 ergänzt zudem Claudio Barandun als Managing Director der Tochtergesellschaft mobiletouch das Management Schweiz. Claudio Barandun bringt langjährige Erfahrung im Bereich Service mit und war zuvor als Leiter Servicecenter bei Bachmann Mobile Kommunikation AG sowie als Head of Repair bei ALSO Schweiz tätig. Seit 2020 war er Mitglied der Geschäftsleitung bei Revendo. Claudio Barandun folgt auf Peter Poulsen, der das Unternehmen im Juni 2021 verlassen hat.
Die mobilezone Gruppe, gegründet 1999, beschäftigt rund 1’200 Mitarbeitende an den Standorten Rotkreuz, Urnäsch, Zweidlen, Berlin, Bochum, Köln und Münster. Das Angebot umfasst ein vollständiges Handy-Sortiment und Tarifpläne für Mobil- und Festnetztelefonie, Digital TV und Internet sämtlicher Anbieter.
Qualitätsstandards für Kundenbindung sichern: Tipps und Best Practices
Nicht jede Form von Sparsamkeit führt gleichermaßen zum Ziel. Allzu oft wird auch am falschen Ende gespart. Gerade dort, wo es um die Sicherung von Qualitätsstandards geht, kann jedoch falsche Sparsamkeit fatal sein.
Heiner Jahnen - 9. August 2021
Wenn Kunden für viele Jahre lang einem Unternehmen treu bleiben sollen, darf die Stellschraube der Qualität nur einen Weg kennen: noch besser. Alles andere als hohe Qualitätsstandards kann und wird negative Auswirkungen haben. (Bild: Adobe Stock)
Was ist einer der wichtigsten Kerne des Marketings? Es ist der Wunsch, dass ein einmal von einem Unternehmen oder einem Produkt überzeugter Kunde möglichst lange verweilt und nicht zu potenziellen Konkurrenten abwandert. Der Grund dafür ist äußerst simpel: Ein solcher Kunde gilt nicht nur als deutlich einfacher zu handhaben, sondern verursacht in der Regel auch merklich geringere Kosten bei höheren Umsätzen – typischerweise beträgt das Kostenverhältnis von Neu- zu Bestandskunden deshalb etwa 5:1. Nicht zuletzt aus diesem Grund funktioniert das Empfehlungsmarketing nach wie vor so gut.
Allerdings muss klar sein, dass das, was einen Kunden nach einer ersten, positiven Experience hält, vor allem eine gleichbleibend hohe Qualität in allen Belangen ist. Qualitätsstandards zu etablieren und einzuhalten, ist deshalb eine Bringschuld, bei der keinesfalls gespart werden sollte. Dies gilt vor allem bei den folgenden, weitgehend allgemeingültigen (= branchenunabhängigen) Punkten:
1. Ein einheitliches, gleichbleibendes Vorgehen in der Kommunikation
Kunde und Unternehmen wollen kommunizieren, müssen kommunizieren. Egal auf welche spezifische Art und Weise. Just hierbei tendieren viele Unternehmen jedoch dazu, ihre Customer nach einer gewissen (kurzen) Zeit regelrecht outzusourcen.
Wenn es darum geht, Neukunden zu überzeugen, wird häufig die vorderste Riege der Akquisiteure herangezogen. Profis in Sachen Kommunikation und Produktwissen. Sie können einen bislang unentschlossenen Kunden fesseln, ihn überzeugen – und ihm vor allem eine Erwartungshaltung über die Art der Kommunikation mit diesem Unternehmen einimpfen.
Im weiteren Verlauf erfolgt dann jedoch aus falscher Sparsamkeit besagtes Outsourcing: Der Kunde wird an andere Kommunikationspartner weitergereicht, oft handelt es sich dabei tatsächlich um Drittfirmen, zu denen der (Bestands-)Kundensupport outgesourct wurde.
Just das ist fatal, denn natürlich kann das dort vorhandene Personal längst nicht so persönlich und effektiv kommunizieren, wie der Kunde es gewohnt ist. Zudem ist es auch gegen den Trend, denn überzogenes Outsourcing gilt längst als überholt.
Best Practice: Idealerweise hat bekommt ein Kunde jederzeit dieselbe hochwertige Kommunikation bei gleichbleibenden Ansprechpartnern. Zumindest aber sollte der Support kostbarer Bestandskunden nicht kopflos outgesourct werden.
2. Eine jederzeit verlässliche, sichere Lieferung
Warenlieferungen sind ein erheblicher Kostenfaktor – und das nicht nur, weil auch der B2B-Bereich längst mit zum Verpackungsgesetz gehört. Nein, sie kosten natürlich sowohl das versendende Unternehmen wie je nach Lieferbedingungen auch den Empfänger gutes Geld, weil typischerweise Lieferanten zwischengeschaltet sind.
Bereits sehr viele Unternehmen erlebten hier in jüngerer Zeit empfindliche Einbrüche. Primär deshalb, weil sie wahlweise bei der Art der Verpackung oder dem ausliefernden Dienstleister zu sparsameren Alternativen wechselten.
Nun bedeutet dies zwar nicht, dass Sparsamkeit grundsätzlich schlechter wäre; häufig hat sie jedoch speziell beim Thema Lieferung Qualitätseinbußen zur Folge – spätere oder unabwägbarer gestaltete Lieferungen, mitunter sogar ramponierte Versandkartons oder – der Marketing-Super-GAU – ein durch den Lieferanten oder die Liefer- und Transportbedingungen beschädigtes Produkt.
Best Practice: Lieferungen bzw. deren Bedingungen dürfen sich nur auf gleichem Niveau ändern, besser jedoch nur in Richtung noch größerer Qualität. Dies beginnt bei einem gleichbleibend hochwertigen Schutz der Güter durch eine konsequent transportsichere Verpackung und erstreckt sich auf die Zusammenarbeit mit Transportdienstleistern, bei denen geringere Kosten nicht zulasten von allem anderen gehen.
Beim großen Thema Lieferung führt Sparsamkeit fast immer zu riskanten, häufig jedoch auch tatsächlich negativen Auswüchsen, welche Kunden verschrecken. (Bild: Adobe Stock)
3. Niedergeschriebene und verbindlich kommunizierte Regeln
Ein Mitarbeiter spricht den Bestandskunden vertraut beim Vornamen an, ein anderer behandelt ihn wie einen unbekannten Neukunden; ein Angestellter arbeitet kundenorientiert, der andere eher firmenorientiert.
Es sind solche Ungleichheiten, die rasch für Unstimmigkeiten bei Bestandskunden sorgen können. Denn obwohl sie jedes Mal mit ein und demselben Unternehmen in Kontakt stehen, fühlt es sich für sie mitunter jedes Mal anders an.
Best Practice: Qualitätsstandards sind nur so gut wie diejenigen, die sie einhalten müssen – also diejenigen, die tatsächlich im Kundenkontakt stehen oder dafür sorgen, dass er durch Waren bzw. Dienstleistungen zufriedengestellt wird. Dementsprechend müssen sämtliche Qualitätsstandards vereinheitlicht sein. Jeder Mitarbeiter muss sie im Detail kennen, immer wieder darin geschult werden. Und es darf keine Toleranz für Abweichungen geben. Den Qualitätsstandard bedeutet, dass die Qualität immer gleichgut bleibt.
Dazu gehört es allerdings auch, die Vorgaben immer wieder zu evaluieren, Fehlerquellen zu entlarven – und auch vor einer Einführung diejenigen zu befragen, die die Standards letztendlich umsetzen müssen. Hier ist eine Vernetzung innerhalb der Firma mit positiven Feedback-Schleifen unsagbar wertvoll.
4. Das Anstreben von anerkannten Zertifizierungen und deren Nutzung
Viele Qualitätsstandards können nur firmenintern sein, da sie ein wichtiges Alleinstellungsmerkmal sind, welches ein Unternehmen von all seinen Konkurrenten abhebt. Allerdings ist dies definitiv keine allgemeingültige Regel.
Tatsächlich ist es gerade bei branchenweiten oder sogar darüber hinausgehenden Qualitätsstandards enorm sinnvoll, diese zertifizieren zu lassen. Ein prominentes Beispiel dafür ist alles, was unter die ISO 9001 fällt. Um darunter zertifiziert zu werden, sind folgende Schritte notwendig:
Es erfolgt die Auswahl eines zertifizierenden Dienstleisters. Hier sind viele Unternehmen am Markt vertreten.
Es wird ein firmeninternes Prä-Audit abgehalten, um die Details zu erläutern.
Es folgen zwei Audit-Stufen, welche den Ist-Zustand im Haus klären.
Basierend darauf werden entweder Maßnahmen festgelegt und abgearbeitet oder es erfolgt eine direkte Zertifizierung.
Die Zertifizierung wird alle drei Jahre neuerlich überprüft.
Der primäre Vorteil derartiger Zertifizierungen ist, dass Unternehmen einheitlichen, internationalen Standards entsprechende Qualitätsstandards etablieren können. Davon ausgehend erfolgt jedoch bei vielen Zertifikaten ein Eintrag in offiziell einsehbare Listen – dies kann als sekundärer Vorteil wiederum zur Außendarstellung genutzt werden. Vielleicht nicht bei Bestands-, sicherlich aber bei Neukunden.
Best Practice: Es sollte bei Qualitätsstandards immer geprüft werden, inwieweit diese offiziell zertifiziert werden können. Erstens, weil sich dadurch Gutes noch besser machen lässt. Zweitens, weil offizielle Zertifikate eine starke, positive Signalwirkung nach außen haben. Zwar kosten diese Prozesse natürlich Geld, sind also das genaue Gegenteil von Sparsamkeit, aber es ist in aller Regel sehr gut investiertes Geld.
Autor: Heiner Jahnen ist seit über 20 Jahren im Bereich Content-Management tätig.
KMU Swiss Symposium findet am 2. September statt
Gut Ding hat Weil: Endlich wird das langgeplante Symposium zum Thema «Umbruch in Wirtschaft und Gesellschaft» durchgeführt werden können. Das Thema war bereits 2020 aktuell, und ist es nach wie vor. Als Referentinnen und Referenten geladen sind praxiserfahrene unternehmerisch denkende Persönlichkeiten.
Redaktion - 9. August 2021
Nach der Verschiebung soll das KMU Swiss Symposium am 2. September 2021 endlich stattfinden können – mit dem gleichen Tagungsprogramm wie schon 2020 vorgesehen. (Bild: KMU Swiss)
Am KMU Swiss Symposium referieren jeweils erfolgreiche Persönlichkeiten aus verschiedenen Bereichen und Branchen über ihre Erfahrungen praxis- und zeitnah. Sie beleuchten und diskutieren das Tagungsthema aus verschiedenen Perspektiven zu Stichworten wie Industrie, Handel, Geld, Sicherheit, Recht, Personal, Verband und Sport. Wegen der Pandemie konnte das letzte, ursprünglich im März 2020 geplante Symposium nicht durchgeführt werden.
KMU Swiss Symposium: Über 300 Teilnehmende erwartet
Das nächste KMU Swiss Symposium findet am Donnerstag 2. September im Campussaal Kultur + Kongresse in Brugg-Windisch statt. Das diesjährige Thema befasst sich mit dem Umbruch in Wirtschaft und Gesellschaft, was sehr passend zum Erlebten der letzten Monate ist. Gemäss Veranstalter werden rund 300-400 Teilnehmer erwartet, darunter diverse Ehrengäste und Persönlichkeiten aus Wirtschaft und Politik. «Unsere Gäste schätzen den hohen Praxisbezug der Referate», so Armin Baumann, Initiant von KMU Swiss
Tagungsthema: Umbruch in Wirtschaft und Gesellschaft
«Das einzige stetige ist der Wandel!» ist oft zu hören. Aktuell ist vieles im Umbruch oder hinterfragt. Dies führt dazu, dass sicherlich ein Umbruch in Wirtschaft und Gesellschaft erfolgen und durch die Pandemie beschleunigt wird. Dieser erfolgt für die einen Menschen früher und für andere später. Was werden die Herausforderungen sein, auf die wir im privaten, geschäftlichen und gesellschaftlichen Umfeld treffen? Es wird sicherlich Verlierer und Gewinner geben. Wer mitmacht, wird sicher zur zweiten Gruppe gehören.
Namhafte Persönlichkeiten auf der Bühne
Für bleibende Eindrücke sorgen folgende unternehmerisch denkenden Persönlichkeiten:
Werner van Gent (Mitgründer Treffpunkt Orient und Reporter SRF
Beni Huggel (Jungunternehmer und ehem. Schweizer Fussballspieler)
Atilla Vuran (Gründer PONTEA AG)
Rolf Härdi (CTIO DB Konzernleitung)
Daniel Fiechter (CIO STOBAG AG, Dozierender MAS Industrie 4.0, FFHS)
International Coworking Day: Trend beschleunigt sich
Am 9. August wird rund um den Globus der Internationale Coworking Day gefeiert. Vor mittlerweile 16 Jahren lud der freischaffende Softwareingenieur Brad Neuberg zum ersten Mal zum «Coworking» ein und gab damit einem Konzept den Namen, das heute in mehreren tausend Coworking Spaces auf der ganzen Welt gelebt wird. Auch in der Schweiz laden verschiedene Coworking Spaces zum Ausprobieren ein.
Redaktion - 9. August 2021
Am International Coworking Day vom 9. August 2021 lassen sich neue Arbeitsformen kostenlos ausprobieren, etwa im CreativeSpace Zürich. (Bild: zVg / Coworking Switzerland)
Gerade nach der coronabedingten Homeoffice-Pflicht entdecken nicht nur Freelancer und Startups, sondern auch immer mehr angestellte Wissensarbeitende Coworking als eine ideale Alternative zum Homeoffice.
Arbeitsmodell der Zukunft
In der Schweiz für die Coworking-Bewegung stark macht sich der Verband Coworking Switzerland. Dessen Mitglieder sind überzeugt, dass die Gesellschaft vor beispiellosen wirtschaftlichen, ökologischen, sozialen und kulturellen Herausforderungen steht – die jüngsten Entwicklungen und Erfahrungen aus der Covid-19-Pandemie haben dies sichtbar bestätigt. Coworking definiere die Art und Weise, wie wir arbeiten, neu, heisst es, indem es Menschen in einem professionellen Arbeitsumfeld verbinde, das Interaktionen und Kooperationen ermöglicht. Weiter ermöglicht Coworking den Unternehmen, Distanzen zu überwinden und somit den Arbeitsmarkt besser zu erschliessen und wettbewerbsfähiger zu sein. Mitarbeitende können Arbeitswege reduzieren, ihr berufliches und privates Leben besser miteinander vereinbaren und ihre eigene Produktivität steigern.
Ausprobieren am International Coworking Day
Zum Internationalen Coworking Day vom 9. August lädt der CreativeSpace, ein Betreiber von Coworking Spaces in St.Gallen und Zürich, alle Homeoffice- oder Pendelstress-Müden ein, an diesem Datum kostenlos Coworking auszuprobieren – an beiden Standorten. Auch sonst besteht dort die Möglichkeit, jeweils am ersten Freitag des Monats Coworking einmal auszuprobieren und zu sehen, wie die «neue Normalität» in einem Coworking Space auch aussehen könnte, findet Claudius Krucker, Gründer von CreativeSpace und Co-Präsident des Schweizer Coworking-Verbands. Enstprechend freut er sich auf neue Schnupper-Coworkerinnen und Coworker.
Coworking wird „normal“
Es ist abzusehen, dass Coworking nach der Pandemie zu einem wichtigen Teil der neuen Normalität werden wird. Darüber hinaus haben bereits im letzten Jahr sieben eidgenössische Parlamentarierinnen und Parlamentarier ein Postulat unterzeichnet, dass bis 2030 in der Schweiz 100000 Coworking-Arbeitsplätze eingerichtet werden sollen.
Die Arbeitswelt 4.0 ist Realität. Die letzten Monate haben gezeigt, dass die Digitalisierung in vielen Unternehmen weit fortgeschritten ist. Doch wie gehen KMU aktiv weitere Veränderungen an? Worauf müssen sie sich vorbereiten?
Redaktion - 5. August 2021
Wie sieht das KMU der Zukunft aus? Wie können Unternehmen sich verändern, damit die Arbeitswelt 4.0 Realität wird? Im digitalen Zeitalter braucht es neue Strategien und Werkzeuge. Der in der Beobachter-Edition erschienene Ratgeber «Arbeitswelt 4.0: Das KMU der Zukunft» zeigt anhand zahlreicher Praxisbeispiele auf, wie neue, innovative Geschäftsmodelle entwickelt und implementiert werden. Neuere Arbeitsmethoden wie Design-Thinking und agiles Projektmanagement werden in diesem Buch anschaulich erklärt.
Praxistipps für das KMU der Zukunft
Transformation ist vor allem auch ein kultureller Prozess. Die Art und Weise, wie gearbeitet wird und wie Menschen arbeiten wollen, verändert sich. Darum liegen weitere Schwerpunkte des Ratgebers auf der Gestaltung der Arbeitsumgebung, der Führung und der Zusammenarbeit sowie der Rekrutierung, und er verdeutlicht den Wert einer starken Unternehmenskultur in Zeiten von Social Collaboration und Blended und Remote Work.
Das Buch versteht sich als Ratgeber für eine breite Leserschaft: Ob als Unternehmer, Freelancerin, Arbeitgeber, Selbständigerwerbende oder Führungskraft – das praxisorientierte Werk führt die Leserinnen und Leser in die Arbeitswelt 4.0 als Zusammenspiel von Menschen, Technologien und Arbeitsumfeldern ein. Inhaltliche Schwerpunkte sind:
Was ist digitale Transformation und was gilt es für mein Unternehmen zu berücksichtigen? Mit Schritt-für-Schritt-Anleitung für die Überführung in die Arbeitswelt 4.0
Zukunft der Personalsuche und der Personalführung: Welche Kompetenzen sind wichtig? Wie rekrutiere ich? Social Media, Mobile Recruiting? Und sobald Sie Ihre Mitarbeitenden gefunden haben: Wie führe ich in der Arbeitswelt 4.0?
Wo und wann arbeiten meine Mitarbeitenden und ich? Alles rund um den flexiblen Arbeitsplatz, Homeoffice und moderne Arbeitszeitgestaltung
Virtuelle Zusammenarbeit: Viele nützliche Tools für digitale Meetings, IT-gestützte Kommunikation, Social Collaboration und Antworten auf Fragen zum Datenschutz und der IT-Sicherheit
Rechtlicher Rahmen inklusive Musterklauseln für Arbeitsverträge mit Ihren Homeworkern
Die Autoren
Nicole Krättli ist Multimedia-Journalistin und Buchautorin. Im Rahmen ihrer journalistischen Tätigkeit beschäftigt sie sich regelmässig mit der Digitalisierung der Arbeitswelt und den wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und rechtlichen Folgen, die aus diesen Veränderungen entstehen. Marc K. Peter ist Professor an der FHNW Hochschule für Wirtschaft und hat viele Unternehmen bei ihren digitalen Strategien und Projekten unterstützt. Zu seinen Themen gehören die digitale Transformation, die IT-Sicherheit und die Arbeitswelt 4.0. Er ist auch Co-Autor des ebenfalls hier schon vorgestellten Buchs «IT-Sicherheit für KMU» aus dem gleichen Verlag.
Arbeitswelt 4.0 Nicole Krättli, Marc K. Peter 232 Seiten, Klappenbroschur, CHF 48.– , 1. Auflage, August 2021 ISBN 978-3-03875-379-7 Beobachter Edition
Wachstumskurs bei Valiant setzt sich fort
Der Finanzdienstleister Valiant setzt seinen Wachstumskurs fort: Nicht nur konnte der Halbjahresgewinn um 1,8 Prozent gesteigert werden, sondern auch mit den Eröffnungen neuer Geschäftsstellen in den Wirtschaftsräumen Zürich und Nordwestschweiz.
Redaktion - 5. August 2021
Mit neuen Geschäftsstellen auf Wachstumskurs: Valiant präsentiert fürs erste Halbjahr 2021 gute Ergebnisse. (Bild: Valiant)
Der Finanzdienstleister Valiant setzt seinen Wachstumskurs fort: Nach dem ersten Halbjahr 2021 kann ein Konzerngewinn von 61,2 Mio. Franken verzeichnet werden, was einem Plus von 1,8 Prozent gegenüber der Vorjahresperiode entspricht. Valiant steigert den Geschäftsertrag um 4,1 Prozent auf 211,3 Mio. Franken. Den Geschäftserfolg erhöht sie um 0,2 Prozent auf 74,1 Mio. Franken.
Stark im Kerngeschäft
Hauptsächlich im Zinsengeschäft sind die Zahlen von Valiant positiv. Den Brutto-Erfolg aus dem Zinsengeschäft kann der Finanzdienstleister um 4,4 Prozent auf 169,5 Mio. Franken steigern, während der Zinsaufwand weiter deutlich abnimmt. Das aktive Bilanzstrukturmanagement sowie die Emission von Covered Bonds tragen wesentlich dazu bei, teilt Valiant mit. Valiant verfügt über ein qualitativ hochstehendes und robustes Kreditportfolio. Im ersten Halbjahr 2021 bildete Valiant ausfallrisikobedingte Wertberichtigungen in der Höhe von 6,8 Mio. Franken. Aus dem Zinsengeschäft resultiert ein Netto-Erfolg von 162,7 Mio. Franken, den Valiant damit gegenüber der Vorjahresperiode um 5,3 Prozent steigert.
Das Ergebnis aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft erhöht Valiant um 2,6 Prozent auf 32,3 Mio. Franken. Es zahle sich aus, dass man das Wertschriften- und Anlagegeschäft stärke und zusätzliche Spezialistinnen und Spezialisten anstelle, heisst es dazu seitens von Valiant. Die Bank steigert den Kommissionsertrag aus dem Wertschriften- und Anlagegeschäft gegenüber der Vorjahresperiode um 7,3 Prozent auf 23,8 Mio. Franken. Der übrige ordentliche Erfolg reduziert sich aufgrund tieferer Beteiligungserträge um 3,2 Mio. Franken (27,6 Prozent) auf 8,5 Mio. Franken. Der Erfolg aus dem Handelsgeschäft erhöht sich um 2,5 Mio. Franken (46,1 Prozent) auf 7,8 Mio. Franken.
Bei den Kundenausleihungen erzielt Valiant ein Wachstum von 3,1 Prozent und erreicht damit ihr jährliches Wachstumsziel von mindestens 3 Prozent bereits nach sechs Monaten. Per Mitte 2021 betragen die Kundenausleihungen 26,7 Milliarden Franken. Die Kundengelder steigen um 3,4 Prozent auf 21,8 Milliarden Franken.
Weiterer Wachstumskurs durch Expansion
Valiant beschleunigt zudem die geografische Expansion vom Genfersee bis zum Bodensee. Auf die Neueröffnungen der Geschäftsstellen in Zürich Oerlikon und in Liestal im ersten Halbjahr 2021 folgen weitere neue Standorte. Im Herbst 2021 werden die Geschäftsstellen in Bülach, Frauenfeld und Wohlen AG eingeweiht. In Wädenswil, Winterthur, Uster, Meilen und Pully hat die Bank bereits weitere Standorte gefunden. Insgesamt sollen bis 2024 14 zusätzliche Geschäftsstellen eröffnet werden. Damit werden 170 Vollzeitstellen geschaffen, davon 140 in der Kundenberatung. Seit 2017 sind 44 Prozent des Wachstums bei den Kundenausleihungen auf die neuen Standorte zurückzuführen, teilt Valiant mit. Im Zuge der Expansion und Investitionen in die Digitalisierung steigt der Geschäftsaufwand im ersten Halbjahr 2021 um 5,6 Prozent auf 125,8 Mio. Franken.
Für die zweite Hälfte des Geschäftsjahrs geht Valiant weiter von einer stabilen Geschäftsentwicklung aus. Sie stützt sich dabei auf eine starke Liquiditäts- und Kapitalbasis und ein stabiles Geschäftsmodell. Für das Jahr 2021 erwartet Valiant einen Konzerngewinn im Rahmen des Vorjahres.
Die Bank WIR hat im ersten Halbjahr 2021 einen Gewinn von rund 11 Millionen Franken erzielt. Zum operativ starken Ergebnis haben unter anderem ein deutliches Wachstum bei den Hypothekarkrediten, ein gutes Zinsengeschäft sowie die digitale Vorsorgelösung VIAC beigetragen.
Redaktion - 5. August 2021
Kann ein starkes Halbjahresergebnis 2021 präsentierten: Bank WIR-CEO Bruno Stiegeler. (Bild: zVg / Bank WIR)
Die Bank WIR präsentiert für das erste Halbjahr 2021 ein gutes Ergebnis. So konnte der Gewinn gesteigert werden: Er beträgt rund 11 Millionen Franken gegenüber 10,5 Millionen Franken im Vorjahr. Auch bei den Hypothekarkrediten konnte ein Plus von 6,3 Prozent verzeichnet werden. Sie betragen über 4,1 Milliarden Franken. Die Bilanzsumme beträgt 5,87 Milliarden Franken, das sind 2,9 Prozent mehr als in der Vorjahresperiode. Gemäss CEO Bruno Stiegeler sei das Wachstum auf der Kreditseite trotz einer sehr konservativen Finanzierungspolitik zustande gekommen. «Wir bauen weiterhin Risiken ab und verfolgen eine vorsichtige Rückstellungs- und Wertberichtigungspolitik», so sein Kommentar. Auch bei den Kundeneinlagen legt die Bank WIR gemäss Halbjahresergebnis 2021 um 3,0 Prozent auf 4,2 Milliarden CHF/CHW zu.
Gewinn bei den Wertschriften
Die Kapitalbasis der Bank WIR übertrifft zudem die regulatorischen Anforderungen bei weitem, teilt das Finanzinstitut weiter mit. Gemessen an den Eigenmittelvorschriften nach Basel III liegt die BIZ-Ratio per 30. Juni bei 16 Prozent (regulatorischer Zielwert: 11,2 Prozent), die Leverage Ratio bei 8,1 Prozent (regulatorischer Zielwert: 3 Prozent). Diese Sicherheit und Stabilität drücke sich auch im Vertrauen der Kapitalgebenden aus, wie es weiter heisst. Der Stammanteil der Bank WIR habe seit Jahresbeginn um 26 Franken oder 6,5 Prozent zugelegt (plus Dividenausschüttung von 10.25 Franken). Bereits im Vorjahr sei die Performance mit 8,4 Prozent eindrücklich gewesen.
Da sich die Märkte erfreulich entwickelt haben, ist auch das Handelsergebnis der Bank WIR positiv. Nach einem Verlust im Vorjahreszeitraum verbuchte das Finanzinstitut per Mitte 2021 einen Gewinn von 9,8 Millionen Franken. «Wir investieren einen Teil unserer grundsoliden Basis an Eigenmitteln traditionell und bewusst in Wertschriften, die in allen Belangen breit diversifiziert sind – natürlich mit klarem Fokus auf erstklassige Schweizer Papiere», erklärt Mathias Thurneysen, CFO der Bank WIR.
Kaum Auswirkungen der Covid-Krise auf das Halbjahresergebnis
Das operative Ergebnis wird geprägt durch ein starkes Zinsengeschäft. Das Bruttozinsergebnis konnte um 1,7 Millionen auf 33,5 Millionen Franken (+5,5 Prozent) gesteigert werden. «In einem nach wie vor schwierigen Zinsumfeld konnten die Marge gehalten und die Erträge ausgebaut werden», zeigt sich CEO Stiegeler erfreut. Der Ertrag aus dem Kommissionsgeschäft mit der Komplementärwährung WIR verringerte sich um 1 Millionen Franken. Dies hat einen triftigen Grund: «Wir haben vor dem Hintergrund der Covid-Krise und dem damit verbundenen Lockdown, der etliche Branchen mit voller Wucht getroffen hatte, bewusst einmalige Mindereinnahmen kalkuliert. Im Zuge der unternehmerfreundlichen, sehr erfolgreichen #zusammenstark-Kampagne für WIR-Mehrumsätze haben wir während sechs Monaten auf die Hälfte des Netzwerkbeitrags verzichtet», erklärt Stiegeler. «Dieser substanzielle Betrag ist den KMU direkt zugute gekommen.»
Mit Digitalisierung auf der Erfolgsspur
In Sachen Digitalisierung geht die Bank WIR weiter in die Offensive. Bereits 2017 wurde die erste volldigitale Wertschriften-Vorsorgelösung lanciert (VIAC). Diese befindet sich auf einer Erfolgsspur: VIAC zählt aktuell rund 51’000 Kunden (Vorjahr: 28’000) mit einem verwalteten Vermögen von rund 1,4 Milliarden Franken (Vorjahr: 500 Millionen Franken). Alleine in den ersten sechs Monaten dieses Jahres sind gemäss Bank WIR weitere über 10’000 Kundinnen und Kunden mit über 500 Millionen Franken Assets under Management hinzugekommen. «Dieses rasante Wachstum schlägt sich nachhaltig auf der Ertragsseite der Bank WIR nieder», sagt Stiegeler, der eine weitere Innovation rund um VIAC noch in diesem Jahr in Aussicht stellt.
Cyberkriminelle manipulieren immer stärker und erschweren die Abwehr
Cyberkriminelle manipulieren die Realität durch immer destruktivere Integritäts-Angriffe. Die Verteidiger müssen an gleich zwei Fronten kämpfen: Gegen die Professionalisierung der Cyberkriminalität und gegen psychischen Stress.
Redaktion - 4. August 2021
Cyberkriminelle manipulieren die Realität durch destruktive Integritäts-Angriffe. Die Abwehr wird immer schwieriger. (Bild: Unsplash.com)
Der Anbieter von Cloud-, Netzwerk- und Sicherheitslösungen VMware hat kürzlich den jüngsten „Global Incident Response Threat“ Report veröffentlicht. Dieser zeigt, wie Cyberkriminelle die Realität manipulieren und damit eine neue Dimension der Bedrohungslandschaft schaffen. Das heisst: Die Angriffe werden mit immer weiter fortgeschrittener Technologie ausgeführt und werden immer zerstörerischer. So werden immer häufiger die geschäftliche Kommunikation kompromittiert, Zeitangaben manipuliert und insgesamt die digitale Realität verzerrt. Durch die Verlagerung der Arbeitswelt ins Home Office erlebten 32 Prozent der im Report Befragten, dass Angreifer Kommunikationsplattformen von Unternehmen nutzten, um sich in der Umgebung des Unternehmens zu bewegen und ausgeklügelte Angriffsmuster zu entwickeln.
Auch Angriffe auf die Cloud nehmen zu
Besonders beunruhigend: Cyberkriminelle sind nicht einfach Einzeltäter. „Wir beobachten heute eine zunehmende Verflechtung zwischen Nationalstaaten und Cyberkriminellen, die zu immer ausgefeilteren und zerstörerischeren Cyberangriffen führt – und dazu kommen noch grössere Angriffsflächen durch COVID-19“, sagt Tom Kellermann, Head of Cybersecurity Strategy bei VMware. So konnten in 64 Prozent der Fälle von Ransomware-Angriffen Kooperationen zwischen verschiedenen Ransomware-Gruppen festgestellt werden. Nach dem Ansturm auf die Cloud im Zuge der Pandemie versuchen Cyberkriminelle zudem verstärkt diese Umgebungen auszunutzen. Fast die Hälfte (43 Prozent) der Befragten gab an, dass mehr als ein Drittel der Angriffe auf Cloud-Workloads abzielen, fast ein Viertel (22 Prozent) berichtete von mehr als der Hälfte. Aus diesem Grund sind 6 von 10 Befragten der Meinung, dass die Implementierung von Cloud-Sicherheitstools oberste Priorität hat. „Die digitale und die physische Welt verschmelzen immer mehr, sodass wirklich alles von versierten Hackern manipuliert werden kann. In der Realität sind Cyberkriminelle im Dark Web oder in Geheimdiensten oft diejenigen, die modernste Technologien wie Künstliche Intelligenz und Machine-Learning als Erstes nutzen“, warnt Kellermann.
Cyberkriminelle bringen Verteidiger an ihre Grenzen
Diese Situation bringt die Abwehr zunehmend an Grenzen. Die Verteidigung gegen Cyberangriffe wird zwar ausgebaut: 81 Prozent der Befragten gaben an, dass sie in den nächsten 12 Monaten auf eine aktive Verteidigungsstrategie setzen wollen. Aber der „Global Incident Response Threat“ Report stellt auch fest, dass Verteidiger mit psychischen Problemen und gestiegenen Erwartungen an ihre Arbeit zu kämpfen haben. 51 Prozent hätten im letzten Jahr extremen Stress oder Burnout erlebt, heisst es. „Burnout ist ein grosses Problem für Incident-Response-Teams, die in einer weitgehend Remote-Umgebung immense Spitzen an Anfragen bewältigen müssen“, sagt Rick McElroy, Principal Cybersecurity Strategist bei VMware. „Dies unterstreicht einmal mehr, wie wichtig der Aufbau resilienter Teams für Führungskräfte ist, sei es durch Arbeitsrotation, zusätzliche Urlaubstage zur Stärkung der psychischen Verfassung oder andere Initiativen zur Stärkung der persönlichen Entwicklung.“
In der Schweiz fehlt es an IT-Fachkräften. Insbesondere bei neuen Technologien wird spezifisches Fachwissen verlangt. Das Bildungsunternehmen TIE International hat dies erkannt und bietet zusammen mit den Unternehmen Inacta AG und CV VC AG die erste Blockchain-Lehre der Schweiz an.
Redaktion - 2. August 2021
Beruflicher Nachwuchs ist in der ICT-Branche dringend gesucht. Drei Zuger Unternehmen bieten nun die schweizweit erste Blockchain-Lehre an. (Bild: zVg / Inacta)
Im sog. „Crypto Valley“ im Kanton Zug sind ICT-Talente stark gefragt: 960 Firmen beschäftigen dort und in der restlichen Schweiz sowie in Liechtenstein bereits über 5000 Mitarbeitende. Doch der stark wachsende Bereich der Krypto-Technologie verlangt nach noch mehr beruflichen Nachwuchs. Bis 2028 werden in der gesamten IT-Branche mehr als 117000 neue Fachkräfte benötigt. Erforderlich sind dafür auch genügend Ausbildungsplätze.
Wie sich die Blockchain-Lehre gestaltet
Die beiden Zuger IT-Unternehmen Inacta und CV VC handeln nun, um ihren Bedarf an Spezialisten zu decken. Mit attraktiven Lehrstellen sollen junge Talente gefördert werden. Zusammen mit dem ebenfalls in Zug ansässigen Bildungsunternehmen TIE International gestalten sie deshalb die erste Blockchain-Lehre der Schweiz. Diese baut auf der Informatik- und Mediamatik-Lehre auf, erweitert um einen Fokus auf die Blockchain-Technologie. Das heisst, die IT-Ausbildung wird mit Themen wie Fintech, Crypto und Smart Contracts ergänzt. Ab dem 2. Lehrjahr arbeiten die Lernenden in ihrem Ausbildungsbetrieb und sammeln erste Erfahrungen im Blockchain-Umfeld.
Bildungsstrukturen aufbrechen
Über die Beweggründe, die zu dieser Blockchain-Lehre geführt haben, sagt Barbara Surber, Co-Founder und COO von TIE International: „Wir haben uns dafür stark gemacht, dass im Bereich der Blockchain-Technologie die Bildungsstrukturen aufgebrochen werden und wir ganz gezielt ICT-Fachkräfte in diesem Umfeld ausbilden können.“ Und Jennifer Arman, Head Corporate Center von Inacta ergänzt: „Wir sehen die Blockchain als eine der zukunftsweisenden Technologien. Wir sehen es als unsere Verantwortung an, junge und interessierte Talente in diesem Bereich zu fördern. Mit der neu aufgebauten Blockchain-Lehre wollen wir die Grundlage für eine solide Basisausbildung im Herzen des Crypto Valleys schaffen.“
Vorerst zwei Lernende
Während den gesamten vier Ausbildungsjahren wird Inacta mit ihrem Lehrling und mit TIE International in engem Kontakt stehen. Auch CV VC, ein privates Investitions-Unternehmen, welches Startups Seed-Finanzierungen bietet, bildet ab diesem August einen Lehrling im Bereich Mediamatik EFZ mit Fokus Blockchain aus.
Täuscht ein Marketingexperte mit „Marketing-Chinesisch“ seine Expertise vor?
Im (Online-)Marketing-Bereich wird oft ein für Laien unverständliches Kauderwelsch gesprochen – teilweise um fachliche Expertise vorzutäuschen und teilweise um zu vertuschen, dass sich auch die sogenannten Experten bei ihrem Tun nur auf Annahmen stützen.
Bernhard Kuntz - 2. August 2021
Wenn ein Marketingexperte mit „Fach-Chinesisch“ um sich wirft und einem danach der Kopf raucht: Was bringt der massive Gebrauch von „Buzz-Words“, wenn damit mangelnde Expertise übertüncht wird? (Bild: Pixabay.com)
Vor einigen Tagen hatte ich mal wieder das zweifelhafte Vergnügen, mit dem Marketingleiter eines größeren Dienstleistungsunternehmens zu telefonieren, der beim Googeln auf unsere Webseite gestoßen war. Nach dem Gespräch klingelten mir die Ohren. Denn die Aussagen des Marketingleiters waren so gespickt mit „Anglizismen“ und „Buzz-Words“ aus dem (Online-)Marketing-Bereich, dass ich – obwohl ich diesbezüglich nicht unbeleckt bin – Mühe hatte zu verstehen:
Was will der Mann eigentlich? Und:
Wo drückt sein Unternehmen denn nun der Schuh?
Lieber Marketingexperte, ich verstehe dich nicht!
Das begann mit seiner Aussage zur Gesprächseröffnung, sein Unternehmen führe gerade ein „Revue“ durch, wie es durch ein Optimieren seiner „Targeting-Strategy“ den „Impact“ seiner „Marketing-Activities“ erhöhen könne. Diese Aussage musste ich für mich erst mal gedanklich übersetzen, und danach fragte ich mich: „Warum sagt der Mann nicht einfach, wir untersuchen gerade, wie wir die Wirkung unserer Marketingmaßnahmen bei unseren Kernzielgruppen erhöhen können.“
Auf meine Nachfrage, was er damit konkret meine, erwiderte er, es gehe primär darum, die „Brand-Awareness“ und „Lead-Generierung“ durch „Sales-Funnels“ zu erhöhen. Auch diese Aussage musste ich gedanklich übersetzen, doch ich verstand sie, obwohl ich wohl eher gesagt hätte: „Wir wollen unsere Bekanntheit bei unseren Zielkunden und die Zahl von deren Reaktionen und Anfragen erhöhen.“ Und um das Wie zu beschreiben, hätte ich statt des Buzz-Words „Sales-Funnel“ wohl eher den Begriff „Verkaufstrichter“ genutzt, den jeder Vertriebler kennt.
Lieber Marketingexperte, verstehst du selbst, was du sprichst?
Doch dies war nur der Auftakt. Je tiefer wir in die Materie einstiegen, umso mehr Anglizismen und Fach-Termini aus dem Online-Marketing- und SEO-Bereich flogen mir um die Ohren – so viele, dass ich mich zum Teil fragte: Versteht der Mann eigentlich selbst noch, was er sagt? Ich erahnte es zum Teil nur. Deshalb googelte ich zum Beispiel nach unserem Telefonat erst mal den Begriff „Linkjuice“, denn ich war unsicher, was er damit genau meinte, als wir über die Themen Online-PR, Webseiten-Optimierung und Linkaufbau auf Webseiten sprachen.
Warum ich dies hier schreibe? Aus einem einfachen Grund: Von vielen Selbstständigen wie Beratern, Trainern und Coaches weiß ich, dass es ihnen nach Gesprächen mit sogenannten Online-Marketing- und SEO-Experten oft ähnlich ergeht wie mir nach dem Gespräch mit dem Marketingleiter:
Ihnen klingeln die Ohren und
sie haben das Gefühl „Anscheinend lebe ich im Marketingbereich hinter dem Mond, weil ich das, was diese Experten mir im Brustton vollster Überzeugung sagen, entweder nicht oder nur teilweise verstehe.“
Entsprechend verunsichert sind sie nach den Gesprächen oft und fragen sich: Habe ich den Zug der Zeit verschlafen?
Lieber Marketingexperte, wie fit bist du handwerklich?
Dabei haben diese Experten, so mein Eindruck, vom praktischen Marketinghandwerk (um nicht den Begriff „operatives Doing“ zu gebrauchen) oft wenig Ahnung, und sie präsentieren Sachverhalte als Fakten, die nur Annahmen bzw. Vermutungen sind.
So zeigte es sich zum Beispiel in meinem Gespräch mit dem Marketingleiter des weltweit agierenden Dienstleistungsunternehmens, der gewiss den Abschluss einer renommierten privaten Hochschule in der Tasche hat und einige Zeit in den USA studierte:
Er kennt den Unterschied zwischen einer Pressemitteilung und einem (Fach-)Artikel nicht; zumindest benutzte er diese Begriffe synonym (Entschuldigen Sie das Fremdwort!).
Er geht davon aus, dass das Veröffentlichen von Artikeln in Print- und Onlinemedien ähnlich wie das Anzeigenschalten funktioniert, dabei besteht hier ein himmelweiter Unterschied.
Er ist felsenfest davon überzeugt, dass er weiß, was man tun muss, damit eine Webseite im Netz gut gefunden wird und man in den Social-Media viele aktive Follower hat, obwohl weder Google, noch Facebook, noch YouTube, noch LinkedIn ihre Algorithmen je offengelegt haben, weshalb alle Credos in diesem Bereich entweder mehr oder minder gut begründete Annahmen oder subjektive Erfahrungswerte sind.
Er hegt zumindest unbewusst den Irrglauben, das Marketing im B2B-Bereich funktioniere wie das im B2C-Bereich und man könne Industriegüter und -dienstleistungen wie Klamotten und Schminke vermarkten, weshalb er total auf die Social Media „abfährt“, denen – so sein Credo – „die Zukunft gehört“.
……
Lieber Marketingexperte, inwieweit versteht du mein Business?
Ähnlich verhält es sich oft bei den sogenannten Online-Marketing-, Social Media- und SEO-Experten: zumindest vom B2B-Vertrieb haben sie meist wenig Ahnung. Und sie mögen zwar Experten in ihrer Spezial-Disziplin sein, doch ihnen ist zumeist nicht bewusst, dass zum Beispiel
der primär aus Kleinunternehmen bestehende Beratungsmarkt ganz anders als beispielsweise der Automarkt, in dem es maximal ein dutzend Hersteller gibt, tickt und
die meisten Beratungsleistungen im B2B-Bereich sich nicht wie Schuhe bei Zalando verkaufen lassen.
Deshalb mögen viele Problemlösungen, die sie anbieten, zwar für Konzerne und Markenartikler sowie Webshops geeignet sein, zumindest für im B2B-Bereich tätige Berater passen sie in der Regel aber nicht.
Lieber Marketingexperte, schwätze bitte so, dass ich dich verstehe!
Deshalb meine Empfehlung an Sie als Selbstständiger bzw. Berater, Trainer, Coach. Lassen Sie sich von den vielen Anglizismen und Kompetenz vortäuschenden Fachbegriffen (wie Rankingvalue und Linkjuice, Pillar-Page und Topic-Cluster, Landingpage und Sales-Funnel,….) die Marketingberater oft gebrauchen, nicht verunsichern, denn: Was zeichnet einen guten und erfahrenen Berater, aber auch Trainer und Coach aus? Unter anderem, dass er komplexe Sachverhalte mit allgemein verständlichen Worten erklären kann, denn dies ist – so meine Überzeugung – ein Zeichen dafür, dass er die Dinge verstanden und „verdaut“, also durchlebt und verarbeitet hat. Seien Sie also vorsichtig bei allen Beratern, die Ihre Ohren mit „Marketing-Chinesisch“ traktieren.
Zum Autor: Bernhard Kuntz ist Geschäftsführer der PRofilBerater GmbH, Darmstadt, die Bildungs- und Beratungsanbieter beim Vermarkten ihrer Leistungen unterstützt. Er ist u.a. Autor der Bildungs- und Beratungsmarketing-Fachbücher „Die Katze im Sack verkaufen“ und „Fette Beute für Trainer und Berater“. www.die-profilberater.de
topsoft Fachmesse wird auf Juni 2022 verschoben
Anfangs Sommer standen die Zeichen noch günstig für eine Durchführung der topsoft Fachmesse. Inzwischen steigen die Corona-Fallzahlen wieder. Bereits angemeldete Aussteller zeigen sich deshalb verunsichert, was nun den Veranstalter bewog, die IT-Fachmesse auf Juni 2022 zu verschieben.
Redaktion - 29. Juli 2021
Die topsoft Fachmesse geht nun doch erst am 22./23. Juni 2022 wieder live statt wie zuvor angekündigt Anfang September.
Mit grossen Erwartungen hat man seitens topsoft die bundesrätliche Ankündigung der Lockerung von Corona-Massnahmen anfangs Juni zur Kenntnis genommen. Verschiedene Softwareanbieter waren sofort bereit, sich an der topsoft Fachmesse anfangs September zu beteiligen (wir berichteten darüber). Leider ziehen die Inzidenzwerte nun wieder an. Niemand weiss, wie es nach den Sommerferien aussieht. «Ob unter diesen Umständen genügend Besucher bereit wären, an einem Life-Event teilzunehmen ist fraglich. So wurde die Verunsicherung bei den Ausstellern wieder grösser», schreiben die Veranstalter der IT-Fachmesse in einer Medienmitteilung.
«Obwohl sich in der kurzen Zeit zahlreiche Aussteller angemeldet haben, erachten wir das Risiko für eine Durchführung eines Live-Events in dieser Grösse derzeit als zu hoch», erklärt der topsoft-Messeleiter Cyrill Schmid. «Am Ende geht es um die Gesundheit der Aussteller und Messebesucher, aber es geht auch um die Qualität der Veranstaltung. Die zunehmende Planungsunsicherheit macht eine Durchführung, die den Ansprüchen genügt, sehr schwierig.»
Dieses Bewusstsein habe schlussendlich zum Entscheid geführt, die diesjährige topsoft Fachmesse auf den 22./23. Juni 2022 zu verschieben. Veranstaltungsort wird nach wie vor die Umwelt Arena Schweiz in Spreitenbach sein.
Handelsabkommen CH – GB: Die Krux mit dem Ursprung und der Kumulation
Das Handelsabkommen zwischen der Schweiz und Grossbritannien wird per 1. September 2021 gemäss dem revidierten PEM-Abkommen aktualisiert. Was ändert sich?
Mario Caccivio - 29. Juli 2021
Das per 1. September 2021 geänderte Handelsabkommen zwischen der Schweiz und Grossbritannien bringt einige Erleichterungen für Exporteure. (Bild: Unsplash.com)
Präferenzkalkulationen im Handel mit Grossbritannien (GB) bleiben eine Herausforderung für Schweizer Ausführer. Per 9. Juni 2021 und 1. September 2021 gibt es allerdings einige Erleichterungen. Was hat sich 2021 geändert und was müssen Schweizer Exporteure beachten, damit ihre Ware reibungslos durch den Zoll kommt?
In der Schweiz produzierte Waren mit Export nach Grossbritannien
Bis anhin ergaben sich Probleme bei Präferenzkalkulationen unter anderem dadurch, dass das bilaterale Handels- und Kooperationsabkommen TCA (Trade and Cooperation Agreement) zwischen der EU und GB nicht in allen Aspekten deckungsgleich ist mit dem bilateralen Abkommen zwischen der Schweiz und Grossbritannien. Dies betrifft vor allem die Ursprungsregeln. So hatten Schweizer Ausführer mit zwei gewichtigen Nachteilen zu kämpfen: Waren mit präferenziellem Ursprung Schweiz konnten abhängig von der jeweiligen Zolltarifnummer zollbegünstigt bzw. zollfrei nach GB importiert werden. Aber im Vergleich zu EU-Firmen, die nach GB exportieren, hatten die schweizerischen Unternehmen strengere Ursprungskriterien zu erfüllen:
Im vereinbarten Handelsabkommen zwischen der Schweiz und GB vom 11. Februar 2019 (in Kraft seit 1. Januar 2021) galten «strengere» Ursprungsregeln als für EU-Länder. In der Regel führte erst eine erzielte Wertschöpfung von 60 – 70 Prozent zu einem Schweizerischen Ursprung der Ware.
In der Produktion verwendete Vormaterialien aus der EU und der Türkei wurden als drittländisch eingestuft.
Neu entfällt seit dem 9. Juni 2021 der unter Punkt 2 aufgeführte Nachteil. Die Vormaterialien aus der EU und der Türkei können nun zum Schweizerischen Ursprung addiert (kumuliert) werden.
Mit dem angestrebten Beitritt von GB zum revidierten PEM-Übereinkommen (Pan-Europa-Mittelmeer-Präferenzursprungsregeln) auf den 1. September 2021 fällt auch der zweite Nachteil – Punkt 1 – weg. Im revidierten PEM-Übereinkommen sind «liberalere» Ursprungsregeln vorgesehen. Es genügt in der Regel eine Wertschöpfung von 50 Prozent, um den Ursprung der Ware zu erlangen. Somit haben die Schweizer Ausführer ab dem 1. September 2021 wieder gleich lange Spiesse wie die Unternehmen in der EU.
Handelsabkommen 2021: Alte oder neue Bestimmungen anwenden?
Der Schweizerische Ausführer kann zudem wählen, ob er die neuen oder die alten Bestimmungen ab dem 1. September 2021 anwenden möchte. Sofern er sich für die neuen, liberalen Regeln entscheidet, muss er dies in der ersten Sendung aktiv – mit dem vermerken des neuen Ursprungstextes – bestätigen. Der Ursprungstext wird mit den zusätzlichen Worten «…. gemäss den Übergangsregeln für den Ursprung …. » ergänzt. Hierzu das Beispiel des Textes der neuen Ursprungserklärung:
Der Ausführer (Ermächtigter Ausführer; Bewilligungs-Nr. ………) der Waren, auf die sich dieses Handelspapier bezieht, erklärt, dass diese Waren, soweit nicht anders angegeben, präferenzbegünstigte …………….. Ursprungswaren gemäss den Übergangsregeln für den Ursprung sind.
Reexport von EU und Türkischen Waren durch Schweizer Firmen
Der so genannte Durchhandel, d.h. das Weiterversenden von unveränderter, präferenzieller Ursprungsware der EU und Türkei ist weiterhin nicht möglich. Sendet der Schweizerische Exporteur Waren mit EU und türkischem Ursprung nach Grossbritannien, kann er weiterhin keinen präferenziellen Ursprungsnachweis ausstellen. Dies hat zur Folge, dass der Empfänger in Grossbritannien eine Zollabgabe entrichten muss. Sofern die EU-Ursprungsware direkt von der EU nach Grossbritannien befördert wird, ist die Einfuhr zollfrei.
Fazit: Unterstützung bei Logistikdienstleistern holen
Angesichts der Gesetzänderungen sollten Schweizer Exporteure vor dem Versand ihre Lieferanteninformationen aktualisieren und Präferenzkalkulationen respektive Ursprungsnachweise detailliert prüfen. International tätige Speditionen in der Schweiz wie die Dachser Spedition AG bieten ihren Kunden hierzu umfassende Unterstützung an. Ziel ist es, Sendungen reibungslos, rechtskonform, pünktlich und gegebenenfalls mit einem formell gültigen Ursprungsnachweis über die Zollgrenzen nach Grossbritannien zu bringen.
(Foto: Thomas Hinder)
Autor Mario Caccivio ist Zollbeauftragter European Logistics bei Dachser Spedition AG (Schweiz). www.dachser.ch