Arbeitswelt 4.0 stellt persönliche Kompetenzen auf den Prüfstand
Kurz vor Tannenbaum und Jahreswechsel liegt die Auswertung des Future Work Barometer 2020-2 vor. An diesem zweiten Durchgang der in Kooperation von Future Work Group, FHNW Hochschule für Wirtschaft und ORGANISATOR durchgeführten Kurzumfrage nahmen 262 Mitarbeitende aus KMU (59%) und Unternehmen bis 1’000 MA (41%) teil.
Redaktion - 11. Dezember 2020
Persönliche Kompetenzen haben in verschiedener Hinsicht noch Nachholbedarf. Dies zeigt die zweite Auflage des Future Work Barometers. (Grafik: Future Work Group)
Der Future Work Barometer holt in regelmässigen Abständen die Einschätzungen, Erfahrungen und Bedürfnisse hinsichtlich der Arbeitswelt 4.0 bei Schweizer Arbeitgebenden und Arbeitnehmenden ab. Eine erste Befragung wurde im Sommer 2020 durchgeführt.
Persönliche Kompetenzen mit Nachholbedarf
Die Ergebnisse des ersten im Juli 2020 durchgeführten Future Work Barometer zeigten ein Entwicklungspotenzial von über 70% auf Ebene der Unternehmensführung auf, u.a. im Bereich der persönlichen Kompetenzen. Hierzu wurde in der zweiten Umfragerunde im Oktober vertiefend nachgefragt. Das Ergebnis bestätigt resp. unterstreicht die früheren Erkenntnisse: mit 77% (viel/sehr viel) schätzen die Befragten den Nachholbedarf bei der Entwicklung der generellen Führungskompetenzen am höchsten ein.
Der Digitalisierungsgrad der Unternehmen wurde im Herbst etwas nüchterner eingeschätzt. (Grafik: Future Work Group)
Ernüchterung bezüglich Digitalisierungsgrad
Aufschlussreiche Abweichungen im Vergleich zur ersten Umfragerunde gab es hingegen hinsichtlich der Einschätzung des Digitalisierungsgrades der Unternehmen. Während im Juli noch 77% der Verwaltungsratsmitglieder den Digitalisierungsgrad als hoch bis sehr hoch einschätzten, ist drei Monate später hier offensichtlich eine gewisse «Ernüchterung» eingetreten, denn im Oktober sind es nur noch 45%.
Das White Paper mit der Gesamtauswertung des Future Work Barometer 2020-2 ist hier per kostenlosen Download verfügbar: www.future-work-barometer.ch
10 CRM-Funktionen, die den Vertrieb in Corona-Zeiten voranbringen
Vertriebsmitarbeiter sollten vor allem eines tun: Kunden beraten und Waren oder Dienstleistungen verkaufen – egal, ob vor Ort oder vom Homeoffice aus. Ihr Alltag sieht jedoch meist anders aus. Sie verbringen viel Zeit damit, Kundenunterlagen zu suchen und Gesprächsberichte oder Spesenabrechnungen zusammenzustellen. Mobile Vertriebslösungen, integriert in ein ERP-System, versprechen hier Abhilfe. Zehn wichtige CRM-Funktionen, die heute nicht mehr fehlen dürfen, hat der ERP-Hersteller proALPHA aufgelistet.
Redaktion - 10. Dezember 2020
Effizient und kundenorientiert muss heute der Vertrieb sein. Die richtige Software mit den richtigen CRM-Funktionen hilft dabei. (Bild: Pixabay.com)
Die Pandemie verlagerte abrupt viele Vertriebsaktivitäten ins Homeoffice. Inzwischen haben sich die meisten Unternehmen gut mit der neuen Normalität arrangiert: Laut einer Studie der Unternehmensberatung McKinsey empfanden Anfang April noch 50 Prozent das Arbeiten mit weniger direktem Kundenkontakt als sehr oder ziemlich ineffizient. Im August 2020 waren es nur noch 32 Prozent. Die B2B-Kunden in Deutschland finden die aktuelle Situation indes prima: Sie möchten an den aktuellen Kommunikationswegen mit ihren Lieferanten nichts ändern, so die Studie.
Zehn wichtige CRM-Funktionen
Die sich rasant weiterentwickelnden mobilen Möglichkeiten im Bereich CRM spielen beiden Seiten in die Karten: Denn neben einem durchgängigen Vertriebsprozess sorgen mobile Anwendungen auch für einen besseren Kundenservice. Der ERP-Hersteller proALPHA verrät zehn CRM-Funktionen, die den Vertrieb heute wirklich voranbringen:
Abfrage von Verfügbarkeiten: Ist ein Produkt in der gewünschten Stückzahl auf Lager? Wie lange ist die Wartezeit auf eine bestimmte Variante? Vertriebler glänzen mit exzellentem Service und Kompetenz, wenn sie Kundenfragen sofort beantworten und Liefertermine verbindlich zusagen können. Dazu benötigen sie ein mobiles CRM mit direktem Zugriff auf das ERP-System, den aktuellen Bestand sowie auf weitere, relevante Werte aus der Produktionsplanung.
Direkte Belegerstellung – vom Angebot bis zum Auftrag: Highlights des mobilen Arbeitens sind zweifelsohne das verbindliche Angebot und die direkte Auftragserfassung nebst rechtsgültiger Unterschrift. Der Kunde erhält so schneller die gewünschte Ware. Die Auftragsdaten lassen sich dazu sowohl im Online-Modus als auch offline, ohne Internetverbindung, erfassen. Weil die Daten nicht erst per Fax, E-Mail oder Telefon an die Zentrale übermittelt und dort erneut manuell abgetippt werden müssen, verkürzt sich die Vorlaufzeit für Fertigung, Montage oder Versand um einen Tag oder sogar mehr. Der schnelle, durchgängig digitale Ablauf minimiert zudem das Fehlerrisiko.
Systematische Historie aller Aktivitäten: Vorlagen für strukturierte Besuchs- und Gesprächsberichte helfen, Anforderungen und Vereinbarungen möglichst aussagekräftig festzuhalten. Schließlich dienen sie nicht nur als Gedankenstütze, sondern auch als Referenz, etwa für die Montage. Auch bei einem Wechsel des Kundenbetreuers muss der neue Kollege wissen, was in der Vergangenheit „gelaufen“ ist und welche Bestellungen und Umsätze ein Kunde bislang platziert hat. Sämtliche relevanten Daten ruft er aus dem ERP-System ab. So kann er beim Antrittstermin gleich kompetent an die bisherige Arbeit anknüpfen.
Kontakte und Termine effizient verwalten: Mobiles CRM stärkt nicht nur die Beziehung zum Kunden. Es sorgt auch intern für ein Plus an Effizienz, zum Beispiel durch eine integrierte Verwaltung von Terminen, Aufgaben und Wiedervorlagen. Für ein effizientes Arbeiten mit Kalendern, Kunden- und Kontaktdaten darf natürlich auch die Synchronisation mit Exchange nicht fehlen.
Faktenbasierte Vertriebsstrategie: Hilfreich ist es auch, wenn der Vertrieb aussagefähige, grafisch aufbereitete Statistiken einsehen kann, etwa zum Umsatzverlauf eines Kunden im Jahresvergleich. Daraus lassen sich Potenziale und Verkaufschancen fundierter ableiten als per Handgelenk mal Pi.
Projektmanagement für den Vertrieb: Je komplexer ein Vertriebsprojekt, umso wichtiger ist es, dass sämtliche Notizen, Aufgaben, Besuche, Gesprächsnotizen, Angebote, Bestellungen und Statistiken an einem Ort gebündelt sind. Dies bietet nicht nur viel Erleichterung im täglichen Doing. Es erlaubt auch ein solides Vertriebscontrolling. Ergibt sich im Termin eine zusätzliche Chance, muss auch das Anlegen eines neuen Vertriebsprojekts mobil schnell von der Hand gehen.
Routen- und Tourenplanung: Auch wenn die Zahl der Kundenbesuche in der Pandemie deutlich zurückgegangen ist: Die Zeit, die ein Vertriebsmitarbeiter im Außendienst verbringt, ist kostbar. Eine sinnvolle Besuchsplanung für eine effiziente Route ist daher gerade jetzt eine der besonders wichtigen CRM-Funktionen. Besonders zeitsparend ist es, über eine Karte alle Kontakte im näheren Umkreis anzuzeigen. So lässt sich ein Besuchsverlauf sinnvoll gestalten.
Papierkram von überall erledigen: Für viele Außendienstmitarbeiter stehen abends noch administrative Aufgaben an, allen voran die Gesprächsberichte und Reisekosten. Lassen sich Belege mobil erfassen und abrechnen, entlastet das merklich den Feierabend. Zudem beschleunigt es Freigaben und Erstattung – zur Freude aller Beteiligten.
Umfassende Recherchemöglichkeiten: Kernstück einer benutzerfreundlichen Oberfläche ist eine umfassende Suche. Eine Recherche in den Metadaten eines Unternehmens gehört hier genauso dazu wie die Suche nach frei gewählten Schlagworten.
Unterstützung komplexer und internationaler Organisationen: Große sowie internationale Vertriebsorganisationen haben zusätzliche Anforderungen an ein mobiles CRM. So darf zum Beispiel nicht jeder alle Daten sehen und ändern. Eine vielstufige Rechte- und Rollenverwaltung gehört daher ebenso dazu wie die Unterstützung diverser Landessprachen. Unternehmen, die die Einführung einer mobilen CRM-Lösung planen, sollten außerdem darauf achten, dass die eingesetzte Lösung für eine unbegrenzte Anzahl von Sales-Mitarbeitern eingerichtet werden kann. Sie muss zudem plattformunabhängig auf Android-, iOS- oder Microsoft-Geräten und auf Laptops genauso wie auf Smartphones und Tablets laufen.
Mobile Lösungen für mehr Vertriebserfolg
Ein mobiles CRM ist ein wesentlicher Baustein in der digitalen Transformation eines Unternehmens. Das damit verbundene Plus an Effizienz kommt natürlich zuallererst dem Vertrieb zugute. Damit aber nicht genug. Denn alle Mitarbeiter, die mit Informationen aus dem Vertrieb arbeiten, finden so sämtliche benötigten Daten und Dokumente stets aktuell und direkt in ihrem Arbeitskontext – sei es im ERP-System oder weiteren nachgelagerten Anwendungen.
Die Corona-Krise verursachte einen Digitalisierungsschub, der 2021 die Customer Experience für Schweizer KMU in den Mittelpunkt rückt. Die aktuelle CEX-Studie 2020 der HWZ, die seit 2017 jährlich in Zusammenarbeit mit dem Beratungsunternehmen nexa Consulting durchgeführt wird, bestätigt: Viele KMU sind besonders stark gefordert, um digitale Kanäle auszubauen.
Redaktion - 10. Dezember 2020
Prof. Dr. Michael Grund von der HWZ: „Customer Experience ist heute bei allen Unternehmen als zentraler Erfolgsfaktor mit rasant wachsender Bedeutung erkannt.“ Doch gleichzeitig müssen digitale Kanäle weiter ausgebaut werden. (Bild: zVg / HWZ)
Unternehmen sind sich der Wichtigkeit von Datenerhebungen theoretisch bewusst, empfinden die praktische Qualität und Menge ihrer Daten aber als ungenügend. Data-Mining hat, neben der Innovation und Entwicklung von Produkten, eine zentrale Position in Bezug auf die angestrebte Optimierung der Customer Experience 2021. Dies beleuchtet die seit 2017 regelmässig durchgeführte CEX-Studie der HWZ, die den Stand des Themas Customer Experience in Schweizer Unternehmen untersucht.
Wichtigkeit von Customer Experience immer stärker erkannt
„Customer Experience ist heute bei allen Unternehmen als zentraler Erfolgsfaktor mit rasant wachsender Bedeutung erkannt“, betont Prof. Dr. Michael Grund, Leiter Departement für Marketing und Business Communications an der HWZ. 65% der 229 Teilnehmenden aus der Deutsch- und Westschweiz, die zwischen dem 29.6. und dem 30.9. in der Studie befragt wurden, sind der Auffassung, dass das Thema Customer Experience in ihrem Unternehmen im Vergleich zum Vorjahr markant an Bedeutung gewonnen hat. Am meisten weiterentwickelt hat sich in der Zeit der Corona-Krise die Digitalisierung, welche zunehmend enger mit der Customer Experience verbunden ist. Acht von zehn Unternehmen erachten Customer Experience als sehr wichtig, Tendenz steigend.
Investitionen in digitale Kanäle notwendig
„Vision und Führung“ sind für knapp 60% wichtige Aspekte, wenn es um das zukunftsorientierte Verbessrungspotential geht. Zwei Drittel der befragten Unternehmen planen, 2021 in die Customer Experience zu investieren. Die drei grössten Herausforderungen in der Deutsch- und Westschweiz sind: fehlende IT-Lösungen, fehlende Prozesse und Kompetenzen sowie eine erst anstehende Transformation der konservativ wahrgenommenen Firmenkultur.
Drei Schwerpunkte für 2021
Schwerpunkte für 2021 sind folgende Aspekte, auf die sich die Unternehmen hauptsächlich konzentrieren wollen:
Digitale Kanäle optimieren: Über alle Kanäle soll eine homogene Customer Experience angeboten werden können. Die Corona-Krise hat diese Priorisierung massiv verstärkt. Die meisten Unternehmen haben 2021 vor, ihre Budgets für Customer Experience zu stabilisieren oder anzuheben.
Innovation und Weiterentwicklung von Produkten und Dienstleistungen: Kundenbedürfnisse und -wünsche müssen noch klarer, schneller und agiler in die Entwicklung neuer Dienste und Produkte einfliessen.
Analyse und Kenntnisse der Kundenwünsche: Gesammelte Kundendaten müssen zielgruppenspezifisch interpretiert und rasch in die Entwicklung der Dienste und Produkte einfliessen (Kundenbewirtschaftung/After Sales).
Reifegrad noch weit von Top-Werten entfernt
Die Durchführung dieser Studie ist das Ergebnis einer engen Zusammenarbeit zwischen der HWZ Hochschule für Wirtschaft in Zürich und nexa Consulting. Gegenüber den Vorjahren stellen die Studienautoren fest, dass sich trotz Corona-Pandemie viel Beständigkeit zeigt. „Wie in den Vorjahren gehen die meisten Unternehmen davon aus, dass der Stellenwert des Themas Customer Experience weiter zunehmen wird“, heisst es in der Studie. Und weiter schreiben die Autoren: „Und ebenfalls wie zuvor sind die meisten Unternehmen der Meinung, dass die eigenen Anstrengungen auch sichtbar und spürbar bei den Kundinnen und Kunden ankommen bzw. wahrgenommen werden. Allerdings ist die Selbsteinschätzung des Reifegrads in Sachen Customer Experience immer noch weit von Top-Werten entfernt – auch dies eine Parallele zu den Vorjahren.“
Neues Gastronomie-Kassensystem soll Betriebe während Corona-Krise flexibler machen
Der kanadische Hersteller von Kassensystemen Lightspeed präsentiert ein brandneues System für die Gastronomiebranche. Das Gastronomie-Kassensystem basiert auf Schweizer Technologie und soll den Betrieben mehr Flexibilität bieten, etwa bei der Abrechnung von Home-Delivery-Services.
Redaktion - 9. Dezember 2020
Blick auf das neue Gastronomie-Kassensystem von Lightspeed. (Bild: zVg)
Lightspeed POS Inc., ein führender Anbieter von Cloud-basierten Omnichannel-Handelsplattformen, präsentiert eine neue Kassensoftware für Restaurants und Hotels. Das Produkt ist das Ergebnis von Lightspeeds Übernahme vier namhafter Restaurantsoftware-Unternehmen in den vergangenen Monaten, darunter iKentoo aus Genf. Die Software bietet konkrete Lösungen für die Gastronomie in der COVID-19-Zeit wie den Zugriff auf Lieferungen und die Bereitstellung von Click & Collect-Bestellungen direkt im Kassensystem.
Flexibilität zur Bewältigung des Teil-Lockdowns
Seit mehr als 15 Jahren entwickelt Lightspeed Lösungen für Gastronomie, Einzelhandel und Multichannel-Vertrieb. Das neue Kassensystem wurde entwickelt, um Gastronomen das passende Rüstzeug für ein sich wandelndes Ausgehverhalten an die Hand zu geben. COVID-19 hat deutlich wie nie zuvor gezeigt, dass Gastronomen sich jetzt breiter und digitaler aufstellen müssen, um langfristig erfolgreich zu sein. So ergab eine aktuelle Lightspeed-Umfrage in der Schweiz, dass 21 Prozent der Befragten seit Beginn der Pandemie häufiger zum Liefern oder Abholen bestellen – eine der wenigen Chancen also, während Corona Geld zu verdienen. Lightspeed liefert dafür die entsprechenden Tools, etwa Lightspeed Delivery und bald auch Lightspeed Order Ahead. Beide Tools lassen sich an Lightspeed Restaurant (K Series) anbinden und sorgen so dafür, dass Gastronomen ihre Gäste überall erreichen und neue Einnahmequellen erschliessen können. „COVID-19 hat die Gastronomie massiv verändert und wir haben gesehen, dass einige Restaurants ihre Verkaufszahlen aus der Zeit vor der Pandemie übertreffen, indem sie neue Verkaufskanäle wie Liefer- und Abholservice verwenden. Lightspeed Restaurant (K Series) wurde mit Fokus auf Flexibilität entwickelt, um die Bedürfnisse der Gastronomen und ihr zukünftiges Wachstum zu unterstützen“, sagt Philippe Khodara, Produktmanager bei Lightspeed.
Firmeneigene Blockchain und massgeschneiderte Funktionen
Mit der Übernahme von iKentoo SA konnte Lightspeed auch seine Ingenieur-Teams erweitern, die auf die Entwicklung von innovativen Technologien spezialisiert sind. Dazu gehört beispielsweise die firmeneigene Blockchain, welche alle Daten sichert, die durch die Kassensystem-Lösung Lightspeed Restaurant (K Series) laufen. Die Blockchain-Technologie bietet einen sehr hohen Grad an Sicherheit für Betriebs- und Finanzdaten sowie eine perfekte Rückverfolgbarkeit aller mit dem Kassensystem durchgeführten Operationen.
Darüber hinaus enthält Lightspeed Restaurant (K Series) exklusive neue Funktionen, die auf der Grundlage des Feedbacks von Gastronomen und Hoteliers entwickelt wurden. Hierzu zählen die Möglichkeit, Artikel beim Servieren am Tisch nach Gericht oder nach Sitzplatz zu organisieren, die Bearbeitung von Bestellungen, die Verfolgung des Status von Bestellungen direkt am Kassensystem sowie eine verbesserte Benutzerfreundlichkeit durch die Neugestaltung der Benutzeroberfläche.
Ein Betrieb, der bereits Erfahrungen gesammelt hat, ist das Restaurant „Fischerstube“ in Zug. Dieses Wirtshaus blickt auf mehr als 500 Jahre Geschichte zurück und wurde 2018 von André Bliggenstorfer übernommen. Das Lokal gehört seit je her zu den stadtbekannten Adressen in Zug. Doch Corona machte auch vor diesem Betrieb nicht Halt. Doch André Bliggenstorfer scheint einen erfolgreichen Ausweg gefunden zu haben – und das passende Gastronomie-Kassensystem: “Mit der neuen K Series von Lightspeed konnten wir den Umsatz unserer Gerichte zum Liefern und Abholen während COVID-19 massiv steigern.“
Leadership-Trendbarometer: Führung erlebt in der Corona-Krise eine Renaissance
Leadership-Trendbarometer des IFIDZ zeigt, seit dem Ausbruch der Pandemie sind die Führungskräfte wieder verstärkt als Führungskräfte gefragt.
Redaktion - 9. Dezember 2020
Der aktuelle Leadership-Trendbarometer des IFIDZ zeigt: Gerade in der Corona-Krise wünschen sich Mitarbeitende wieder „richtige“ Führung. (Bild: Pixabay.com)
Während der Corona-Pandemie sind die Führungskräfte der Unternehmen wieder verstärkt als Führungskräfte gefragt. Dabei resultiert der erhöhte Bedarf an Führung vor allem aus zwei Faktoren: der zum Teil hochgradigen Verunsicherung der Mitarbeiter und aus der Tatsache, dass in vielen Betrieben ein großer Teil der Mitarbeiter zurzeit aus der Ferne geführt werden muss, weil er weitgehend im Homeoffice arbeitet. Diese Vermutung legt zumindest das aktuelle Leadership-Trendbarometer des Instituts für Führungskräfte im digitalen Zeitalter (IFIDZ), Frankfurt, nahe.
In der Online-Befragung, die dem Trendbarometer zugrunde liegt, wollte das IFIDZ von den teilnehmenden Führungskräften wissen, was für sie in Corona-Zeiten die größten Herausforderungen im Bereich der Mitarbeiterführung und -kommunikation sind. Maximal drei Antworten waren möglich. Unter den Top 4 landeten bei der Befragung zwei Items, die laut Aussagen der IFIDZ-Gründerin und -Leiterin Barbara Liebermeister „eng mit der tiefen Verunsicherung zusammenhängen, die zurzeit viele Mitarbeiter empfinden“.
So gaben fast drei Viertel der 127 befragten Führungskräfte (73 Prozent) an, eine zentrale Herausforderung von ihnen sei, „den Mitarbeitern die erforderliche Orientierung und den nötigen Halt zu geben“; zudem nannten 55 Prozent als eine ihrer größten Herausforderungen, „sich ausreichend Zeit für die Mitarbeiter und ihre Fragen zu nehmen“. Ebenfalls unter den Top 4 der größten Herausforderungen landeten zwei Items, die eng mit der aktuell erhöhten Notwendigkeit zusammenhängen, Mitarbeiter auf Distanz zu führen. So nannten fast zwei Drittel der befragten Führungskräfte (65 Prozent) als eine ihrer größten Herausforderungen zurzeit, „die Beziehung zu den Mitarbeitern im Home-Office aufrecht zu erhalten“ und über die Hälfte (51 Prozent) generell die Aufgabe, „Mitarbeiter aus der Distanz bzw. aus der Ferne zu führen“.
Teamspirit aufrecht erhalten
Dabei scheint den Führungskräften neben dem Aufrechterhalten der Beziehung zu den einzelnen Mitarbeitern auch das Aufrechterhalten des Teamspirits unter den aktuellen Rahmenbedingungen zunehmend Probleme zu bereiten. Zumindest gaben 45 Prozent von ihnen an, eine ihrer drei größten Herausforderungen sei, „den für die Leistungserbringung nötigen Teamspirit zu bewahren“. Alle anderen in der Befragung genannten Herausforderungen scheinen gegenüber den vorgenannten eine eher untergeordnete Rolle zu spielen. So fällt zum Beispiel auf, dass alle Herausforderungen, die eng mit der Entscheiderfunktion von Führungskräften verknüpft sind, eher selten als eine zentrale „Baustelle“ genannt werden. So betonten zum Beispiel nur 18 Prozent, eine ihrer größten Herausforderungen sei, „die Zielvorgaben den veränderten Rahmenbedingungen anzupassen“.
„Klassische“ Führung erlebt Renaissance
Angesichts der Umfrageergebnisse kann man laut Barbara Liebermeister von einer „Renaissance von Führung“ in der aktuellen Krise sprechen. Zudem wirke es im Rückblick geradezu absurd, dass bis zum Ausbruch der Pandemie unter solchen Schlagworten wie Holocracy noch lebhaft darüber diskutiert wurde, inwieweit Führung und Führungskräfte im Unternehmen der Zukunft überhaupt noch nötig seien. Demgegenüber habe das IFIDZ stets betont: „Führung muss sich zwar wandeln, wird aber im digitalen Zeitalter immer wichtiger.“ Dass dies zutreffe, zeige sich nun, so Liebermeister, in der Corona-Pandemie, die auch mit einem Digitalisierungsschub einhergehe, überdeutlich.
Nähere Infos über die Ergebnisse des jüngsten IFIDZ-Leadership-Trendbarometers finden Interessierte auf der IFIDZ-Webseite (www.ifidz.de) in der Rubrik Studien.
Outfit: Richtig gekleidet ins Büro
Overdressed? Underdressed? Wenn es um das passende Outfit für das Büro geht, ist es nicht leicht, eine Entscheidung zu treffen.
Redaktion - 9. Dezember 2020
Ob am angestammten Arbeitsplatz oder im Heimbüro: Mit dem passenden Outfit arbeitet es sich besser. (Bild: Unsplash.com)
Gerade in einem neuen Arbeitsumfeld fällt es oft schwer, sich dem Kleidungsstil von Kollegen und Vorgesetzen anzupassen. Dennoch ist es wichtig, angemessen gekleidet zu zeigen und mit seinen Outfits nicht zu sehr aus dem Raster zu fallen. Deshalb haben wir einige Tipps für den beruflichen Mode-Alltag im Büro für Sie zusammengestellt.
Überzeugendes Outfit dank Professionalität
Neben inhaltlich einwandfreier Arbeit, Pünktlichkeit und einem souveränen Auftreten sollte auch das das Äussere stimmen. Denn ebenso zahlen äussere Faktoren – wie der Kleidungsstil und eine gepflegte Frisur – auf das Gesamtbild ein und vermitteln eine gewisse Professionalität. Gerade bei geschäftlichen Terminen, in Meetings oder in Terminen mit potentiellen Kunden sollte daher das Erscheinungsbild auch mit den präsentierten Inhalten übereinstimmen und dieselbe Souveränität vermitteln. Wichtig sind ausserdem Selbstsicherheit, Interaktion und eine gesunde Selbsteinschätzung, um ein professionelles Bild zu wahren. Mit diesen drei weiteren Tipps gelingt der Auftritt:
Passform: Kleidung in der richtigen Grösse kaufen.
Sauberkeit: Gebügelt, gewaschen und ohne Flecken, Löcher oder Risse.
Zurückhaltung: Besser sind gedeckte Farben als bunte, grelle Muster.
Dresscode des Unternehmens beachten
Dennoch gilt vor allem eins: Beobachten und anpassen! Am besten schauen Sie sich Ihre Kollegen zu Beginn an und achten auf deren Kleidungsstil. So lässt sich schnell und einfach ableiten, welcher Dresscode im Unternehmen gilt und angemessen ist. Gerade in traditionellen Unternehmen gehören oftmals noch Anzug und Krawatte bzw. Kostüm oder Hosenanzug zur Tagesordnung. In anderen Büros wird hingegen vielleicht eher der Smart Casual- oder Casual-Look gelebt.
Dos und Don’ts bei der Kleidungswahl
Oftmals ist es gar nicht so einfach, zu wissen, ob ein Outfit für das Büro angemessen ist oder es für unangenehme Blicke sorgen wird. Umso wichtiger also, einige Grundregeln zu berücksichtigen, die einem diese Peinlichkeiten ersparen. Im Überblick:
Do:
Blusen und Hemden: Sind klassische Büro-Allrounder und nie ein Fehler. Es sei denn, der Rest der Kollegen trägt mit Vorliebe T-Shirt oder einfache Pullover. Dann sollten Sie sich an diesen Stil anpassen.
Chino, Jeans und Slacks: Einfache, einfarbige Hosen sind ebenfalls eine gute Möglichkeit für den Büro-Look und lassen sich unkompliziert mit Bluse, Hemd, Pullover oder Tunika kombinieren.
Bunte Tuniken und lockere Kleidchen: Sind nicht nur bequem, sondern lassen sich auch im Winter toll kombinieren. Mit Strumpfhosen und einem schicken Blazer das ideale Büro-Outfit.
Lederschnürer, Loafers und Mokkasins: Auch beim Schuhwerk gibt es einige Klassiker, die nicht nur bequem, sondern für den Büro- Alltag gut geeignet sind.
Blazer und Sakko: Gerade wer zwischendurch Geschäftstermine wahrnimmt, ist mit einem Blazer bzw. Sakko gut beraten und top gekleidet.
Accessoires: Eine hübsche Kette, eine schicke Brille oder ein paar einfache Manschettenknöpfe reichen oft aus, um das Outfit aufzuwerten und dezente Akzente zu setzen.
Don’t
Zu viel nackte Haut: Entweder Sie entscheiden sich für einen Rock und zeigen Bein oder Sie tragen eine Bluse mit Ausschnitt. Beides ist definitiv zu viel für das Büro.
Zerrissene Jeans: In den meisten Büros gilt eine Jeans im Used-Look nicht als angemessen. Am besten greifen Sie zu einfachen Jeans ohne Risse und Löcher.
High Heels oder Overknee-Stiefel: Gerade Frauen neigen oft dazu, im Büro hohe Schuhe zu tragen. Doch Achtung: Besser (und bequemer) sind Schuhe mit nur wenigen Zentimetern Absatz.
Animal Print: Achtung gilt ebenso bei Leoparden-Looks. Diese wirken oft billig und wenig professionell.
Zu viel Parfum: Nichts ist wohl unangenehmer, als ein Kollege bzw. eine Kollegin die zu stark parfümiert ist.
Ungepflegtes Äusseres: Drei-Tage-Bart oder Kleidung, die nach Schweiss riecht, können negativ auffallen. Frisch gewaschene Wäsche sollte daher selbstverständlich sein.
Sneaker: Mit den Sportschuhen ins Büro kommt wohl eher nicht so gut an. Es sei denn, der Casual-Look ist im Büro gang und gäbe. Dann sollte lediglich auf saubere Sneaker geachtet werden.
Die Inspiration für diesen Beitrag stammt vom internationalen Modeunternehmen Ulla Popken, das sich auf Damenmode in Übergrössen spezialisiert hat. Gerade im Bereich Businessmode finden sich dort zahlreiche Outfit-Ideen und Inspirationen für abwechslungsreiche Büro-Looks.
IT-Budgets steigen trotz Corona-Pandemie
Trotz Corona-Pandemie und ungewisser Konjunkturaussichten steigen die IT-Budgets im kommenden Jahr weiter an, wenn auch weniger stark als im Vorjahr. Die Prognosen für 2022 sind ebenfalls positiv, jedoch für beide Jahre unsicherer als vor zwölf Monaten. Fast neun von zehn Organisationen konzentrieren sich aktuell darauf, die Digitalisierung auszubauen und priorisieren sie für 2021. Das zeigen Vorab-Ergebnisse der IT-Trends-Studie von Capgemini, an der im September und Oktober 144 IT- und Fachverantwortliche von Großunternehmen und Behörden aus der Schweiz, Deutschland und Österreich teilnahmen.
Redaktion - 8. Dezember 2020
Die IT-Budgets steigen weiter an: Trotz oder wegen Corona? (Bild: Pixabay.com)
Die grosse Mehrheit der Unternehmen und Behörden treibt während der Pandemie die Digitalisierung voran: Sie bleibt die Top-Prioriät auch für 2021. So in etwa lässt sich die IT-Trends-Studie 2021 von Capgemini zusammenfassen. Fast die Hälfte der Befragten (48,4 Prozent) gab an, dass ihr Unternehmen eine Erhöhung des IT-Budgets für 2021 plant; zwölf Monate zuvor beabsichtigten noch 63,1 Prozent, mehr Geld auszugeben. Bei rund 27 Prozent bleiben die IT-Budgets für 2021 auf dem Vorjahresniveau. Das sind gut 5 Prozent mehr als vor einem Jahr. Nur knapp 15 Prozent der Befragten werden die IT-Ausgaben reduzieren. Dieser Anteil ist unverändert, die Kürzungen fallen allerdings drastischer aus als zuvor. Betroffen sind vor allem Branchen, die derzeit Beschränkungen unterliegen oder vor grundlegenden Herausforderungen stehen. 9,4 Prozent der Studienteilnehmer enthielten sich der Angabe.
Grafik 1: Entwicklung der IT-Budgets 2021. (Quelle: Capgemini)
Damit wirkt sich die Corona-Pandemie nur bedingt negativ auf die IT-Ausgaben aus. Denn 87 Prozent der Unternehmen und Behörden nehmen sie zum Anlass, die Digitalisierung auszubauen. Nach dem abgeflauten Interesse im Vorjahr steht sie erneut auf Platz eins der Prioritätenliste für 2021, gefolgt von Effizienzsteigerung, Kostenreduzierung und der Entwicklung neuer IT-Produkte und -Services. Die Ausrichtung an den Bedürfnissen der Endkunden ist für viele Organisationen wichtiger geworden und steht jetzt auf Platz fünf.
Projekte gestoppt oder verschoben
Auf die unsichere wirtschaftliche Situation reagierten fast 55 Prozent der Befragten mit Budget-Umschichtungen. Rund 25 Prozent haben IT-Projekte gestoppt, 42 Prozent den Start von Vorhaben in die Zukunft verschoben. Fast drei Viertel der verschobenen Projekte sollen im kommenden Jahr anlaufen. Von den gestoppten Projekten wird voraussichtlich knapp die Hälfte im kommenden Jahr weitergeführt. 18 Prozent der Studienteilnehmer haben IT-Vorhaben vorgezogen. Davon soll allerdings fast ein Drittel nicht beendet werden.
Grafik 2: Auswirkung von Corona auf IT-Projekte. (Quelle: Capgemini)
Guido Kamann, Leiter von Capgemini in der Schweiz, erklärt: „Seit dem Ausbruch der Pandemie treiben Unternehmen und Behörden verstärkt die Digitalisierung voran, um in der neuen Situation mit Lockdown und längerfristigen Einschränkungen den Betrieb aufrecht zu erhalten. Es galt, schnell das Arbeiten von zu Hause aus sowie kontaktlosen Service und Online-Vertrieb zu ermöglichen oder auszubauen. Im Zuge dessen wurden Informationsauswertung und -nutzung, kürzere Release-Zyklen und Partnernetzwerke wichtiger, während weniger Augenmerk auf Flexibilität und Effizienz lag.“
Ausgaben für System-Erhalt nach wie vor hoch
Im Durchschnitt investieren CIOs 27 Prozent ihres Budgets in Modernisierungen und rund 26 Prozent in neue Anwendungen und Systeme. Die Ausgaben für den Erhalt des Bestands sind mit knapp 47 Prozent weiterhin hoch. Großkonzerne haben in diesem Bereich die niedrigsten Kosten, mittelständische Unternehmen die höchsten. Der Mittelstand bezieht anteilig weniger Services aus Anbieter-Clouds, was möglicherweise zu höheren Fixkosten führt. Ein weiterer Faktor könnte der im Vergleich zu Konzernen geringere Umfang an Automatisierungen in den letzten 12 Monaten sein. Im Ergebnis kann der Mittelstand derzeit prozentual weniger Geld in Modernisierungen und Neuentwicklungen stecken als Konzerne.
Grafik 3: Die Ausgabenbereiche für IT-Budgets 2021. (Quelle: Capgemini)
IT-Budgets: Kosten für das Bestehende senken
„Die IT-Budgets sind in den letzten Jahren fast permanent gestiegen, doch die Anteile der Ausgaben für Bestands-IT und Neues haben sich kaum verändert. Um finanziellen Spielraum zu gewinnen, sollten Unternehmen und Behörden ihre Kosten für das Bestehende senken – etwa durch Automatisierung und andere Innovationen. Dann können sie leichter auf Marktveränderungen reagieren und ihre Geschäftsmodelle visionärer weiterentwickeln“, kommentiert Guido Kamann. Die Umsetzung des Prinzips Kostensenkung durch Innovation gelingt derzeit aber nur einzelnen Organisationen oder Branchen.
Homeoffice in KMU: Cyberrisiken werden unterschätzt
Dank moderner Infrastruktur und ortsunabhängigen Tätigkeiten konnten zwei Drittel der Schweizer KMU rasch auf den Corona-Lockdown reagieren und in vielen Fällen problemlos auf die Arbeit im Homeoffice umstellen. Auch wenn viele Unternehmen in der Arbeit von zu Hause aus auch grosse Chancen sehen, wird ein Aspekt zu wenig beachtet: Die Cyberrisiken. Denn obwohl bereits ein Viertel der Schweizer KMU Opfer eines folgenschweren Cyberangriffs war, führen zwei Drittel der KMU weder regelmässige Mitarbeiterschulungen zum Thema Cybersicherheit durch, noch existiert ein Sicherheitskonzept.
Redaktion - 8. Dezember 2020
Wenn der Betrüger zuletzt lacht: Schweizer KMU haben zwar problemlos auf Homeoffice umgestellt. In Sachen Schutz vor Cyberrisiken besteht im Heimbüro aber bei vielen noch Nachholbedarf. (Bild: Pixabay.com)
Von August bis Oktober 2020 befragte das Markt- und Sozialforschungsinstitut gfs-zürich in einer repräsentativen Umfrage 503 CEOs von kleinen Unternehmen (4 bis 49 Mitarbeitende) in der deutsch-, französisch- und italienischsprachigen Schweiz zu den Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Digitalisierung. Die Befragung wurde im Auftrag von digitalswitzerland, der Mobiliar, dem Nationalen Zentrum für Cybersicherheit (NCSC), der Hochschule für Wirtschaft der Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW) und der Schweizerischen Akademie der Technischen Wissenschaften (SATW) durchgeführt.
Chancen wahrgenommen – Cyberrisiken unterschätzt
Nachdem Anfang 2020 im Schnitt 10% der Beschäftigten vorwiegend von zuhause aus arbeiteten, taten dies während des Lockdowns fast viermal so viele (38 Prozent). Nach dem Lockdown gingen die Zahlen zwar wieder zurück, mit 16% der Beschäftigten im Homeoffice ist der Anteil im Vergleich zum Beginn des Jahres aber um 60% gestiegen. Während Schweizer KMU Flexibilität beweisen, werden die Risiken von Homeoffice und Digitalisierung von vielen unterschätzt. Einige Resultate der Studie im Einzelnen:
Online-Konferenztools auf dem Vormarsch: Nach E-Mail und Telefon läuft die Kommunikation in KMU am häufigsten über private Kommunikationskanäle wie WhatsApp oder andere Messengerdienste. Mit dem Lockdown sind vor allem Online-Konferenztools wichtiger geworden: Der Anteil virtueller Sitzungen ist von 9% auf 20% gestiegen und hat sich somit mehr als verdoppelt.
Ein Viertel der Schweizer KMU war schon Opfer eines folgenschweren Cyberangriffs: Von den schweizweit ca. 38’250 angegriffenen KMU trug rund ein Drittel (12’930 KMU) einen finanziellen Schaden davon und jeder zehnte Angriff hatte einen Reputationsschaden und/oder den Verlust von Kundendaten zur Folge.
Präventive Massnahmen werden zu selten ergriffen: Trotz der häufigen Cyberattacken hat nur jedes zweite KMU einen Notfallplan für die Sicherstellung der Geschäftsfortführung und rund zwei Drittel führen weder regelmässige Mitarbeiterschulungen durch, noch haben sie ein Sicherheitskonzept im Unternehmen implementiert.
Der Mensch als Risikofaktor – Cyberrisiken werden häufig unterschätzt: Nur knapp die Hälfte (47%) der CEOs gaben an, über sicherheitsrelevante Themen gut informiert zu sein. Noch drastischer ist das mangelnde Bewusstsein dafür, selbst Opfer eines Cyberangriffes zu werden: Nur gerade 11% schätzen das Risiko, durch einen Cyberangriff einen Tag ausser Gefecht gesetzt zu werden, als gross ein.
Bund will Rahmenbedingungen für Cybersicherheit weiter verbessern
Florian Schütz, Delegierter des Bundes für Cybersicherheit lobt die Anpassungsfähigkeit der Schweizer KMU: «Es ist erfreulich zu sehen, wie fortschrittlich auch die kleineren KMU der Schweiz in Bezug auf ihre IT-Infrastruktur aufgestellt sind und dass die Cybersicherheit immer mehr Beachtung findet. Der Lockdown hat gezeigt, wie wichtig der digitale Wandel ist, um anpassungsfähig zu bleiben. Viele KMU haben dies erkannt und ihre Digitalisierungsbemühungen beschleunigt. Die aktuelle Situation macht aber auch deutlich, wie wichtig es ist, dass wir Rahmenbedingungen schaffen, um die Cybersicherheit in der Schweiz so zu gestalten, dass die Chancen der Digitalisierung möglichst gut genutzt werden können. Der Bund will dazu seine Bemühungen weiter ausbauen und die Bevölkerung und Wirtschaft beim Schutz vor Cyberrisiken aktiv unterstützen.» Konkret hat der Bund in Zusammenarbeit mit digitalswitzerland einen Schnelltest für KMU entwickelt. Damit können kleine Unternehmen schnell und einfach prüfen, wie gut es um ihren Schutz vor Cyberrisiken steht. Auch bei der Verfolgung von Cyber-Straftaten ist mehr Effizienz gefordert. Diesbezüglich wird die Zusammenarbeit unter den Kantonspolizei-Corps verstärkt.
Rund 13000 KMU wurden schon Opfer eines Cyberangriffs
Wie oben erwähnt, wurden fast 13000 KMU schon einmal Opfer eines Cyberangriffs. Am meisten handelte es sich dabei um Fälle von Ransomware: Via Phishing oder offene Ports installierten Kriminelle eine Schadsoftware, welche Daten verschlüsselt und gegen Lösegeld wieder entschlüsselt. Andreas Hölzli, Leiter Kompetenzzentrum Cyber Risk der Mobiliar, bedauert, dass immer noch zu viele KMU denken, dass bei ihnen nichts zu holen sei. Entsprechend schlecht ausgebaut sei das Risikomanagement: «Das Problem ist, dass gerade organisatorische Massnahmen oftmals nicht so stark gewichtet werden. Unternehmen brauchen Massnahmen, die über die technischen Aspekte hinausgehen, dazu gehört zum Beispiel die Sensibilisierung ihrer Mitarbeitenden.» Neben technischen Schutzmassnahmen wie Antivirenprogramme oder Firewalls sind auch funktionierende Backups wichtig. „Wir machen leider oft die Erfahrung, dass Backups nicht richtig zurückgespielt werden können. Entweder sind die Daten ebenfalls verschlüsselt oder es wurden gar nicht alle Daten gesichert“, so Hölzli. Er weist deshalb nachdrücklich darauf hin, dass Backups immer vom System getrennt bleiben müssen. Ebenfalls vermisst er in vielen KMU eine Notfallplanung für den Fall, wenn es wegen eines Cyber-Vorfalls zu einem Betriebsunterbruch kommen sollte.
So viele KMU waren schon mal von einem Cyberangriff mit finanziellem Schaden betroffen. (Grafik: gfs-zürich / digitalswitzerland)
Homeoffice wird sich weiter etablieren – die Sensibilisierung für Cyberrisiken muss Schritt halten
Prof. Dr. Marc K. Peter von der FHNW ist überzeugt, dass sich das Homeoffice langfristig als Bestandteil der neuen Arbeitsweltstrategie des «Blended Working» etablieren wird: «In vielen Jobs wird ein Mix zwischen Arbeiten im Homeoffice und im Büro zum Alltag gehören. Dabei muss aber dringend berücksichtigt werden, dass dadurch die Anforderungen an wichtige Technologie- und IT-Sicherheitsinvestitionen in Schweizer KMU steigen.»
Die grosse Anzahl der von einem Cyberangriff betroffenen KMU ist für Nicole Wettstein, Programm Managerin Cybersecurity bei SATW, eine zusätzliche Motivation, die laufenden Sensibilisierungsaktivitäten voranzutreiben: «Es ist zentral, den Anteil an KMU, die minimale Massnahmen zum Cybersecurity-Grundschutz umsetzen, weiter zu erhöhen». Andreas W. Kaelin, stellvertretender Geschäftsführer und Leiter des Dossiers Cybersecurity bei digitalswitzerland, ergänzt: „Die Cyber-Resilienz der KMU muss steigen.“ Er spricht in diesem Zusammenhang von „unbewusster Inkompetenz“, die vielerorts noch zu stark verbreitet sei. Das Thema IT-Sicherheit an externe Dienstleister zu delegieren, greift da zu kurz. Kaelin weist darauf hin: «Laut der Umfrage lassen sich rund zwei Drittel der kleinen Unternehmen von externen IT-Dienstleistern unterstützen. Dies zeigt, dass wir dringend Massnahmen ergreifen müssen, die es den Unternehmen einfacher machen, vertrauenswürdige IT-Dienstleister zu identifizieren. Denn mit den Dienstleistern steht und fällt die Sicherheit eines Unternehmens». In Arbeit sei deshalb auch ein Label, das IT-Dienstleister für ihre Kompetenz in Sachen Cyberrisiken zertifiziert.
Gleichstellung der Geschlechter: Schweizer Unternehmen machen Boden gut
Die Neuauflage der weltweiten Diversity-Studie von Egon Zehnder zeigt: Die Schweiz holt bei der Gleichstellung der Geschlechter in verschiedenen Kriterien langsam auf. Immer noch fehlen aber weibliche CEOs.
Redaktion - 8. Dezember 2020
Die Gleichstellung der Geschlechter ist noch nicht in allen Unternehmen gleichermassen erfüllt, doch immer mehr Frauen nehmen Einsitz in Verwaltungsräte. (Bild: Pixabay.com)
Der Anteil weiblicher Verwaltungsräte weltweit und insbesondere in der Schweiz wächst stetig – aber langsam. Dies zeigt die neueste Ausgabe der Global Diversity Studie, die das Beratungsunternehmen Egon Zehner seit 2004 im Zweijahresrhythmus erhebt.
Gleichstellung der Geschlechter in Verwaltungsräten: Unternehmen machen Boden gut
Ende April 2020 sassen demnach bei 97,6 Prozent der von der Studie erfassten führenden Schweizer Unternehmen mindestens eine Frau im Verwaltungsrat, verglichen mit 94,6 Prozent im Jahre 2018. Damit schliesst die Schweiz zum westeuropäischen Standard auf, der inzwischen bei fast hundert Prozent liegt. Auf internationaler Ebene weisen bereits neun von zehn Verwaltungsräten (89 Prozent) mindestens eine weibliche Vertreterin aus, gegenüber noch 85 Prozent im Jahr 2018.
Von den 400 Verwaltungsratssitzen der befragten Schweizer Firmen sind aktuell etwa ein Viertel, nämlich 99, durch eine Frau besetzt. Damit hat der Anteil der Frauen in Schweizer Verwaltungsräten seit 2004 um 15,8 Prozent zugenommen. Ein noch stärkeres Wachstum, nämlich um 24 Prozent, wiesen die Leitungsgremien westeuropäischer Firmen aus – mittlerweile sind dort 32 Prozent der über 5,000 Verwaltungsratssitze durch Frauen besetzt, wobei Frankreich mit 43,8 Prozent Anteil weiblicher Board-Mitglieder wiederum die grösste Vielfalt auswies.
Diversität als Wettbewerbsfaktor
Die Zahl der Schweizer Unternehmen, mit bereits zwei weiblichen Vertretern im Verwaltungsrat ist in den letzten zwei Jahren um 5,1 Prozent auf 78,0 Prozent gestiegen, diejenige mit bereits drei Verwaltungsrätinnen um 8,5 Prozent auf 46,3 Prozent. Der Grund, der diesen Anstieg ermöglichte könnte darin liegen, dass einige Verwaltungsrätinnen ihre Aktivitäten ausgeweitet und weitere Mandate angenommen haben. So stieg die Zahl der Verwaltungsrätinnen mit mehreren Mandaten von 2,5 Prozent im Jahre 2018 auf 6,5 Prozent zum Stichtag der Studie 2020.
Das Beratungsunternehmen Egon Zehner erwartet, dass sich die Situation für die Schweiz in diesem Bereich über die nächsten Jahren weiterentwickeln wird, nicht zuletzt auch als Folge der per 1. Januar 2021 neu eingeführten Geschlechterrichtwerte gemäss Aktienrechtsrevision. So wurden 2020 bereits 35,4 Prozent der neuen Verwaltungsratsmandate in der Schweiz von Frauen besetzt. Bei Neubesetzungen geht global weniger als ein Drittel der zu besetzenden Posten an Frauen (29.7 Prozent) während der Schnitt in Westeuropa bei 36,8 Prozent und für die USA zusammen mit Kanada bei 37.2 Prozent liegt.
«Bei der Betrachtung von Unternehmen spielt gelebte Diversität für Investoren eine zunehmend wichtige Rolle. Diese wirkt sich auch auf die Attraktivität eines Unternehmens als Arbeitgeber aus. Diverse Teams mit einer inklusiven Kultur erzielen innovativere Ergebnisse. Sie verstehen die Erwartungen sich verändernder Zielgruppen. Die Verteilung von Führungsaufgaben auf Menschen verschiedenen Geschlechts und unterschiedlicher Herkunft ist deshalb gesellschaftspolitisch wie auch wirtschaftlich geboten. Damit haben sich Diversität und Inklusivität zu einem wichtigen Wettbewerbsfaktor für den Unternehmenserfolg entwickelt», kommentiert Simone Stebler, verantwortliche für Diversity und Inclusion-Aktivitäten bei Egon Zehnder, die Resultate der Studie.
Nach wie vor (zu) wenige weibliche CEOs
Bei leitenden Funktionen oder Positionen, die innerhalb eines Verwaltungsrates von Frauen besetzt werden, steht es mit der Gleichstellung der Geschlechter noch nicht so gut. Auch weibliche CEOs oder CFOs sind eine rare Spezies. So wurden 2020 nur gerade 2.4 Prozent der analysierten Schweizer Unternehmen von weiblichen CEOs geführt. Ihr Anteil liegt damit unter dem Durchschnitt Westeuropas (5,7 Prozent) oder der USA (5.3 Prozent). Auch bei den weiblichen CFOs belegt die Schweiz hintere Plätze mit einem Anteil von 2,5 Prozent verglichen mit 14.0 Prozent in Westeuropa und 14,7 Prozent in den USA.
«Die Identifikation und Entwicklung von Potenzialträgerinnen muss in allen Unternehmen Priorität erhalten», verdeutlicht Simone Stebler. Sie ist überzeugt, dass «es nicht an hochqualifizierten Kanditatinnen mangelt. Doch reiche es nicht, auf deren Potenzial zu schauen und sie zu entwickeln – ohne einen Fokus auf die Schaffung einer inklusiven Unternehmenskultur in welcher sowohl männliche wie weibliche Führungsqualitäten gleichwertig geschätzt werden, werden wir weiterhin nur im Schneckentempo Fortschritte erzielen.»
Entrepreneur Award 2020: Ausgezeichnete Kleinstunternehmen
In der Schweiz gibt es zahlreiche Mikrounternehmen. Mehr noch: Sie machen unter allen in der Schweiz registrierten Firmen anzahlmässig den Löwenanteil aus. Die Business-Expo, die am 4. Dezember 2020 zum zweiten Mal durchgeführt wurde, gibt mit dem Entrepreneur Award den Klein- und Kleinstunternehmen ein Gesicht. Der Entrepreneur Award 2020 wurde dieses Mal in zwei Kategorien verliehen.
Redaktion - 4. Dezember 2020
Gewinnt den Entrepreneur Award 2020 in der Kategorie „Kleinunternehmen mit 2 bis 49 Mitarbeitenden“: Karin Patton (Mitte), flankiert von Kay Keusen (rechts) und Michi Keel (links). Leider hiess es auch hier überall: Maske auf… (Bild: Thomas Berner)
Trotz den aktuellen Umständen wurde die Business-Expo 2020 mit dem Entrepreneur Award durchgeführt, und zwar online. Angeboten wurden diverse Workshops zu praxisrelevanten und aktuellen Themen, die Kleinunternehmen beschäftigen, etwa Krisenbewältigung, Marketing per Social Media, Geldanlagen, Online-Marketing und vieles mehr. Diese Workshops konnten im Voraus gebucht werden und wurden als Webinare durchgeführt.
Entrepreneur Award 2020 neu in zwei Kategorien
Ein Höhepunkt soll jeweils die Verleihung des Entrepreneur Awards sein. Dieser Preis würdigt die Leistungen und das Engagement der unzähligen Kleinst- und Kleinunternehmen, die vielfach nur aus einer Person bestehen. In einem mehrstufigen Nominationsprozess wurde in den Kategorien «Kleinunternehmen» (2 bis 49 Mitarbeitende) und «Einzelunternehmen ohne Angestellte» eine Shortlist von jeweils drei Finalisten erkoren. Diese konnten ihre Geschäftsmodell in einem dreiminütigen Pitch vor einer Fachjury präsentieren. Diese vierköpfige Jury, Lukas Nauer (CEO netpulse AG), Riccarda Mecklenburg (Gründerin CrowdConsul.ch), Rolf Kummli (Gründer KUMMLI Netzwerk GmbH) und Sandra Ischi (Mitinhaberin Permashop AG), repräsentiert einen sehr starken Bezug zu Kleinstunternehmen. Alle Jurymitglieder haben selbst einmal «klein» angefangen oder sind bewusst selbst als Mikrounternehmen unterwegs.
Kleinunternehmen mit Ambitionen und Sinn für Nachhaltigkeit
Im Final für den Entrepreneur Award 2020 in der Kategorie «Kleinunternehmen mit 2 bis 49 Beschäftigten» standen:
Kay Keusen mit seiner Premium Swiss Chocolate GmbH aus Adliswil: Das Geschäftsmodell beruht auf dem «Bean-to-Bar»-Konzept. Das heisst, die ganze Supply Chain beginnend mit der Kakaobohne bis hin zum fertigen Produkt kann lückenlos verfolgt werden. Und auch die komplette Herstellung der Schokotafeln erfolgt ohne Zwischenprodukte. Das heisst, es wird alles selbst geknackt, geröstet, conchiert, gegrindet, gesiebt, temperiert und gegossen. Daraus entstehen Premium-Produkte in unterschiedlichsten Geschmacksnoten.
Michi Keel mit Simplee AG: Die Kernkompetenzen dieses Kleinunternehmens aus Dübendorf liegen in der Umsetzung von Ladeinfrastrukturen für Elektroautos. Das Unternehmen richtet z.B. in neuen oder bestehenden Tiefgaragen Ladegeräte ein und besorgt auch die Abrechnung des bezogenen Stroms. Bereits konnte die simplee AG Projekte von namhaften Auftraggebern gewinnen.
Karin Patton mit der Barfuss Brauerei GmbH aus Wuppenau TG: Aus einer Hobby-Brauerei in der Waschküche entwickelte sich seit 2014 zu einer kreativen Herstellung von Gourmetbieren in Kombination mit regionalen «Häppchen». Einen Namen gemacht hat sich die Barfuss Brauerei zudem auch mit Degustations-Events und konnte mit ihren Produkten bereits bei einigen in der Bierbrauer-Szene renommierten Awards vordere Plätze belegen.
Von diesen drei Finalisten war es letztlich die Barfuss Brauerei GmbH mit Karin Patton, die die Jury am meisten überzeugt hat. Gewürdigt wurde insbesondere die Betonung der Sensorik: «Das Sinnliche erhält gerade wegen der Corona-Pandemie einen neuen Stellenwert», so Jury-Mitglied Riccarda Mecklenburg. Auch die Integration der Familie – Karin Pattons Ehemann Bryan stammt aus Grand Rapids in den USA, der eigentlichen «Bier-Hauptstadt» der Vereinigten Staaten, und gab den eigentlichen Impuls für selbstgebrautes Bier – sowie die Agilität des Unternehmens wurden durch die Jury positiv beurteilt. Denn schnell wurde der Online-Shop der Barfuss Brauerei ausgebaut und das Vertriebskonzept entsprechend angepasst. Ebenfalls überzeugte die Jury das «Nachwuchs-Konzept» der Kleinbrauerei: Anstelle einer Lehrlings-Ausbildung bietet sie eine Praktikums-Stelle für Lehrabgänger aus dem Tessin oder dem Welschland. Karin Patton freute sich sichtlich über die Auszeichnung: «Endlich bin ich mal an vorderster Stelle. Oft genug war ich immer nur Zweite!» lautete ihre erste Reaktion.
Award-Verleihung unter Corona-Bedingungen: Die Finalistinnen und die Jury bei der Verleihung des Entrepreneur Awards 2020 in der Kategorie „Einzelunternehmen ohne Angestellte“. V.l.n.r.: Riccarda Mecklenburg, Lukas Nauer, Angelika Eggmann (Finalistin), Karin Jost (Gewinnerin), Tanja Kunz (Finalistin), Rolf Kummli, Sandra Ischi. (Bild: Thomas Berner)
Einzelunternehmerinnen mit Sinn für Handwerk
Bei den Einzelunternehmen standen folgende drei Unternehmerinnen und Unternehmer im Final:
Angelika Eggmann aus Frauenfeld: Sie hat mit den «Thurgauerli» eine lokale Spezialität wieder zum Leben erweckt. Dieses Konfekt aus Mandelmasse mit Schokolade-Überzug stellt Angelika Eggmann selbst her und verkauft sie in ihrer Herzmanufaktur GmbH als Geschenkpackungen. Ein besonderes Augenmerk richtet Angelika Eggmann auf lokale Lieferanten und Fair Trade-Produkte.
Tanja Kunz, Baar ZG, hat ein «Female Power Coaching» für ambitionierte Powerfrauen entwickelt. Als «mentale Bergführerin» spornt sie Frauen an, ihr Potenzial abzurufen und dieses für eine erfolgreiche berufliche Karriere einzusetzen. Seit März 2020 ist Tanja Kunz nun selbständig unterwegs und konnte ihr Programm bereits mehrfach erfolgreich anbieten. Durch eine hohe Aktivität in Social Media macht sie auf die Thematik der «Gender Equality» aufmerksam und strebt an, in Unternehmen eigene Frauenförderungs-Programme begleiten zu können.
Karin Jost, Möhlin AG: Die gelernte Biologie-Laborantin stellt Naturseifen her, die sie in ihrem «Seifengarten» genannten Unternehmen zum Verkauf anbietet. In diesen Seifen werden keine synthetischen Düfte oder Farben, sondern nur Pflanzliche Rohstoffe verwendet. Die Produkte sind deshalb besonders auch für Personen, die unter Hautkrankheiten wie Neurodermitis – auch Karin Jost ist davon betroffen – verträglich. Die Produkte werden online vertrieben, ab Januar 2021 wird nun auch ein eigener Laden eröffnet.
Auch in dieser Kategorie machte schliesslich das «Handwerkliche» das Rennen: Den Entrepreneur Award 2020 gewinnt Karin Jost. Die Jury würdigte dabei besonders die Kontinuität der Geschäftsentwicklung und die Motivation von Karin Jost, trotz hohem Produktionsaufwand und geringen Margen ein nachhaltiges Geschäftsmodell weiterzuführen und das Sortiment zu diversifizieren. «Ihre Visionen, wie sie mit ihrem Seifengarten in die Zukunft gehen will, haben uns überzeugt», fasst Jury-Mitglied Sandra Ischi zusammen.
Entrepreneur Award zeichnet eindrückliche Beispiele für gelebtes (Klein)-Unternehmertum aus
Insgesamt zeichneten sich alle hier erwähnten nominierten Unternehmen durch einen hohen Grad an intrinsischer Motivation für ihre Entrepreneurship aus: Sie leben für ihr Kleinunternehmen. Noch nicht alle Entrepreneure können zu 100 Prozent von ihrem Geschäft leben, aber dennoch sind sie hoch zufrieden mit der gegenwärtigen Work-Life-Balance. Allem voran steht die Überzeugung, selbst für etwas verantwortlich zu sein und in eigener Regie unternehmerische Entscheide fällen zu können.
Chicorée vollzieht Generationenwechsel in der Führung
Jörg Weber, Inhaber und Gründer der Schweizer Modekette Chicorée, übergibt die Unternehmensführung an Thomas Ullmann. Die Söhne Pascal und Mathias Weber treten als Co-CEOs in die Geschäftsführung ein.
Redaktion - 3. Dezember 2020
Mitarbeiterinnen in einer Chicorée Filiale (Bild: obs/Chicorée Mode AG/Martin Richard)
Jörg Weber, Inhaber und Gründer der Schweizer Modekette Chicorée, tritt nach über 38 Jahren operativer Tätigkeit in den Verwaltungsrat zurück und übergibt die Geschäftsführung an den neuen CEO Thomas Ullmann. Thomas Ullmann arbeitet bereits seit 25 Jahren als COO in den Abteilungen Einkauf und Verkauf im Unternehmen und hat einen wesentlichen Anteil am erfolgreichen Aufbau der Chicorée Gruppe. Neu übernehmen die beiden Söhne Pascal Weber & Mathias Weber die Funktionen als Co−CEOs und treten in die Geschäftsführung ein.
Die junge Generation übernimmt
„Es macht mir grosse Freude mit Thomas Ullmann und meinen beiden Söhnen die operative Führung an die nächste Generation übergeben zu dürfen“, kommentiert Jörg Weber den Generationenwechsel. „In dieser Konstellation und durch meine Funktion als Verwaltungsratspräsident werden wir Chicorée gemeinsam in die Zukunft führen. Angesichts der starken Position am Markt ist der Zeitpunkt für einen Generationenwechsel in der Führung optimal“, so Weber weiter. Die Neuaufstellung der Geschäftsleitung bei Chicorée wurde per 1. Dezember 2020 vollzogen.
Chicorée weiterhin auf Wachstumskurs
Die Chicorée Gruppe steigerte den Gesamtumsatz im Jahr 2019 um 5% auf 159 Millionen CHF und erzielte damit den höchsten Umsatz in der gesamten Unternehmensgeschichte. Im laufenden Jahr 2020 rechnet Jörg Weber mit einem Umsatzrückgang von 10% bedingt durch die Schliessungen wegen Corona. „Dies ist insofern ein erfreuliches Ergebnis, als dass wir auch dieses Jahr den Umsatz ausserhalb der 2−monatigen Schliessungen weiter steigern konnten, was durch die immer noch gute Konsumlust im Discountbereich, eine starke Kollektion, sowie eine weiter massiv verstärkte Kundenbindung zu begründen ist“, erläutert Jörg Weber. 2020 sind bis anhin 6 neue Filialen eröffnet worden, eine weitere Neueröffnung folgt noch im Dezember. Der Detailbericht zum Geschäftsjahr 2020 wird im Januar 2021 veröffentlicht.
Start im E−Commerce und neue Omnichannelservices
Für das Jahr 2021 strebt Chicorée weiterhin ein hohes Tempo und weiteres Wachstum an. Es sind 5 bis 10 neue Standorte geplant. Auch sind nächstes Jahr neue Omnichannelservices wie beispielsweise Click & Collect (Produkte online reservieren und in der Filiale bezahlen bzw. abholen) und der Start in das E−Commerce Business geplant.
Mission Zéro erstmals mit Schweizer Zukunftspreis
Der Schweizer Zukunftspreis will Unternehmen, Unternehmensgründer und -gründerinnen, Start-ups oder Einzelpersonen und Teams aus der Schweiz und Liechtenstein für die innovativsten Lösungen gegen den Klimawandel auszeichnen. Der Preis soll im Rahmen der Mission Zéro am Nationalen Klimatag im Mai 2021 auf dem Bundesplatz verliehen werden.
Redaktion - 3. Dezember 2020
Die AEE SUISSE lanciert den Schweizer Zukunftspreis: Unternehmen, Einzelpersonen, Teams etc. können mitmachen. (Bild: AEE SUISSE)
Über CO₂ reden viele. Doch nicht nur reden will die AEE SUISSE, die Dachorganisation der Wirtschaft für erneuerbare Energien und Energieeffizienz. Sie hat mit der «Mission Zéro» eine freiwillige Initiative der Schweizer Wirtschaft und Wissenschaft lanciert. Deren Ziel ist es, Lösungen aufzuzeigen, um dem Klimawandel zu begegnen und die Menschen in ihren verschiedenen Rollen für eine aktive Mitwirkung zu gewinnen.
Schweizer Zukunftspreis: Bewerbung bis 21.1.2021
Der Schweizer Zukunftspreis will nun noch mehr: Er präsentiert Menschen, die mit Ideen, Mut und Ausdauer einen spürbaren Beitrag für eine Welt im Gleichgewicht leisten. Das Motto des Schweizer Zukunftspreises 2021 lautet «Wirtschaft im (Klima)Wandel» und ist bewusst offen formuliert. Mit welchen Lösungen und in welchem Stadium – bereits seit Jahren in die Tat umgesetzt, kürzlich eingeführt oder erst in der Planung und Entwicklung – spielt keine Rolle. Alle können Klimahelden 2021 werden!
Bis am 21. Januar 2021 können sich Unternehmen, Unternehmensgründer*innen, Start-ups oder Einzelpersonen und Teams aus der Schweiz und Liechtenstein um den Titel «Klimaheld*in 2021» bewerben.
Die Jury
So vielfältig das Engagement und die Lösungen gegen den Klimawandel sind, so vielfältig ist die Jury des Schweizer Zukunftspreises besetzt. Expert*innen aus Wirtschaft, Wissenschaft, Medien und Gesellschaft beurteilen die eingegangenen Bewerbungen. Das letzte Wort, wer den Titel «Klimaheldin 2021» oder «Klimaheld 2021» verdient, hat aber das Publikum: Ab März 2021 werden drei Finalist*innen mit ihren Lösungen gegen den Klimawandel vorgestellt und in einem Public Voting bewertet.
Der Nationale Klimatag
Der Zukunftspreis wird anlässlich des ersten Nationalen Klimatags verliehen. Der Nationale Klimatag findet am 27. Mai 2021 in Bern auf dem Bundesplatz, im Hauptbahnhof Zürich und an weiteren Orten in der ganzen Schweiz statt. Am Nationalen Klimatag 2021 sollen sich Menschen, Organisationen und Unternehmen treffen, die nicht nur diskutieren, sondern handeln wollen. Dabei stehen wirksame Lösungen, Ideen und Innovationen im Fokus. Die Mischung aus Inspiration, Dialog und Unterhaltung ist dabei einzigartig. Gemeinsam können wir aktiv werden und viel erreichen, um die Welt wieder ins Gleichgewicht zu bringen.
Der Schweizer Zukunftspreis ist Teil der «Mission Zéro» der AEE SUISSE und wird unterstützt von Promerit, SAP und Cardea. Mehr Informationen zum Zukunftspreis finden sie auf www.zukunftspreis.ch.