Arbeit mit Freizeit verbinden: Neue Idee eines Schweizer Start-ups

Das Start-up Workplayz lanciert «Workations» in der Schweizer Natur. Dabei ermöglichen Arbeitgeber ihren Mitarbeitenden einen mehrtägigen Arbeitsaufenthalt in einer touristischen Destination. Diese neue Arbeitsform ist eine Chance für die Tourismusbranche: saisonale Schwankungen werden damit ausgeglichen

Arbeit mit Freizeit verbinden: Mit der Idee von „Workations“ will das Start-up Workplayz einerseits Arbeitgeber attraktiver machen und anderseits den Tourismus fördern. (Bild: ©LAAX/Iliano)

Die Covid-Pandemie hat neuen Arbeitsformen einen Schub verliehen. Im April 2020 arbeiteten 52% der Schweizer Arbeitsbevölkerung von Zuhause aus. Das sind 1.2 Millionen Arbeitnehmende, die als potenzielle «Arbeitstouristen» statt von Zuhause von einer anderen Destination aus arbeiten könnten. Ein interessantes Potenzial für die Tourismusbranche.

Arbeiten dort wo andere Ferien machen

Aufgrund des Klimawandels, volatiler Auslastung und nicht zuletzt Covid-19 steht der Tourismussektor vor grossen Herausforderungen. Das Start-up Workplayz mit Sitz in Trin (GR) trifft den aktuellen Zeitgeist der Fernarbeit und adressiert gleichzeitig die Schwierigkeiten im Schweizer Tourismus. Reto Gurtner, Tourismus-Visionär und im Advisory Board des Start-up: «Arbeitstouristen – also Gäste, die in den schwach belegten Zeiten in den Bergen arbeiten und sich gleichzeitig in der Natur erholen – sind eine Chance für den Wandel zu Ganzjahresbetrieben in den Bergregionen. Workations passen voll in die strategische Ausrichtung von Laax.»

Workplayz bietet Pakete für einen 3-, 4- oder 5-tägigen Aufenthalt in rund 15 verschiedenen Schweizer Destinationen, sowohl für Teams als auch einzelne Mitarbeitende. Die Pakete enthalten die Übernachtungen inkl. Frühstück, einen umfassend ausgestatteten Arbeitsbereich sowie diverse Freizeitaktivitäten.

Arbeit mit Freizeit verschmelzen

Nicht nur der Tourismus, sondern auch Arbeitgeber stehen vor steigenden Herausforderungen. Alexandra Kühn, Geschäftsführerin der Work Smart Initiative und ebenfalls Mitglied im Advisory Board des Start-up: «Unternehmen stehen im Wettbewerb um die besten Talente. Für diese ist selbstbestimmtes Arbeiten ein wachsendes Bedürfnis. Oft fehlt die unterstützende Unternehmenskultur dazu. Mittels Workations können Unternehmen mobiles Arbeiten auf innovative Weise in ihrer Firmenkultur verankern.»

Workplayz nimmt den Trend, wonach Arbeit mit Freizeit zunehmend verschmilzt, auf und macht das Arbeiten zum Erlebnis. Die Workations bleiben lange in Erinnerung. Mitarbeitende sprechen darüber im privaten Netzwerk sowie in den sozialen Medien. Das wirkt sich positiv auf das Image des Arbeitgebers aus und bringt ihm Vorteile bei der Personalrekrutierung und der Mitarbeiterbindung. Dazu kommt, dass das eigentliche Erlebnis auch produktive Arbeitszeit ist.

Wincasa setzt auf resultatorientiertes und interdisziplinäres Arbeiten

Die Firma Wincasa – ein führender Immobilien-Dienstleister in der Schweiz – gehört zu den ersten Kunden von Workplayz. Marco Kissling, Leiter Business & Digital Excellence, arbeitet Mitte Oktober zusammen mit einem interdisziplinären Team von Laax aus: «Unter mobilem Arbeiten verstehen wir mehr als nur Homeoffice. Das Angebot von Workplayz passt daher gut zu unserer #weworksmart-Initiative. Während dem Aufenthalt in Laax arbeiten wir an einem Innovationsprojekt für die Zukunft von Wincasa und haben uns klare Ziele für die drei Tage gesetzt. Der inspirierende Ort und das vielfältige Rahmenprogramm mit Yoga, einer Biketour oder Wanderung in den Bündner Bergen soll uns dabei helfen, Projekte von einem neuen Blickwinkel zu betrachten und als Team noch weiter zusammenzuwachsen.»

Weitere Informationen: www.workplayz.com

Campus Sursee legt Grundstein für neuen Multifunktionspavillon

Am Campus Sursee entsteht ein multifunktionaler Raum, der den neusten technischen und ökologischen Anforderungen entspricht. Die Eröffnung ist für Frühling 2022 vorgesehen, die Grundsteinlegung erfolgt am 13. September 2020.

Der künftige Multifunktionspavillon am Campus Sursee: Am 13. September 2020 wurde der Grundstein dafür gelegt. Die Eröffnung erfolgt dann im Frühjahr 2022. (Bild: zVg)

Als Ersatzneubau für das alte Hallenbad entsteht Grosses in Sursee: ein Multifunktionspavillon für Kongresse, Fachmessen und Firmenanlässe sowie ein grosszügiger und moderner Eingangsbereich mit Hotelréception. Der neue Saal ist vielseitig bespielbar, mit modernster Technik ausgestattet und erfüllt höchste ökologische Anforderungen.

Campus Sursee investiert quasi „antizyklisch“

Jetzt, wo alle Grossveranstaltungen abgesagt sind, ein solcher Neubau? Der stellvertretende Direktor Thomas Stocker gibt sich optimistisch: «Die Nachfrage nach grossen Räumen ist im Campus Sursee über die Jahre gestiegen. Wir sehen darin ein grosses Potenzial für die Zukunft – trotz aktuell schwierigen Corona-Zeiten.» Die Gesamtkosten von 13 Millionen Franken trägt die Stiftung Campus Sursee des Schweizerischen Baumeisterverbandes. Der Ersatzneubau gliedert sich in zwei Teilbereiche. Zum einen gibt es den niedrigeren Réceptionsbereich mit angrenzendem Foyer, zum anderen den höheren Multifunktionspavillon. Der Multifunktionspavillon soll das Zentrum vom Campus Sursee symbolisieren und bereits von Weitem erkennbar sein. Die Grundfläche beträgt 800 m2 und ist unterteilbar in zwei gleich grosse Räume. Genutzt werden kann der Multifunktionspavillon für Ausstellungen, Generalversammlungen, Tagungen, Konferenzen, Bankette, Apéros, Prüfungen, Seminare, Präsentationen von Autos und vieles mehr.

Eröffnung zum 50. Campus-Geburtstag

Auch bei diesem Neubau nimmt der Campus Sursee als zertifiziertes 2’000-Watt-Areal seine Vorbildfunktion in der Baubranche wahr. Der Pavillon orientiert sich an den bestehenden Höhen des angrenzenden Grill-Restaurants Baulüüt. Der neue Saal wird in das Arealensemble eingebunden und so wird auf natürliche Weise eine innere Verdichtung erzielt. Aussen reflektiert die Fassade aus vorgehängten Profilbaugläsern die umliegende Hügellandschaft. Die Photovoltaikanlage auf dem Dach ist 600 m2 gross, insgesamt werden 370 Photovoltaik Module eingebaut. Für die Toiletten- und Gartenbewässerung wird Regenwasser genutzt. Pascal Ziegler, Leiter Infrastruktur, betont: «Die 2000-Watt-Areal Vorgaben werden eingehalten und der CO2-neutrale Weg mit diesem neuen Gebäude weiter erfolgreich beschritten.» Bei der Grundsteinlegung vom 13. September 2020 wird eine Zeitkapsel eingemauert. Sie beinhaltet eine Tageszeitung dieses Datums, einen Münzsatz mit den aktuellen Schweizer Umlaufmünzen sowie diese Medienmitteilung. Läuft alles nach Plan, wird das Gebäude pünktlich zum 50. Geburtstag des Campus Sursee im Frühling 2022 eingeweiht.

Weitere Informationen

«Aging Workforce» nutzen statt abschreiben

Wie kann das breite Erfahrungswissen der «Aging Workforce» aktiviert, gewinnbringend gemanagt und gesichert werden? Dieser Frage ging Andreas Tinner, Absolvent des Bachelors Betriebsökonomie der HWZ, nach. Für seine Bachelorarbeit zu diesem Thema erhielt er den von der UBS verliehenen Nachhaltigkeitspreis.

Patrick Bernhard, Marktgebietsleiter Firmenkunden Zürich Stadt bei UBS (links) zeichnet Andreas Tinner (rechts), Absolvent Bachelor Betriebsökonomie HWZ, aus für seine Arbeit über die «Aging Workforce». (Bild: HWZ)

Generationsübergreifende Fachkompetenzen und Erfahrungen in Teams sind für Firmen zunehmend systemrelevante Grössen im globalisierten Wettbewerb. Der sich abzeichnende Kompetenz- und Wissensverlust durch den demographischen Wandel, resp. die damit einhergehende Pensionierungswelle, stellt Unternehmen westlicher Industrienationen vor grosse Herausforderungen.

Wissens- und Erfahrungssicherung 50+

Für Unternehmen mit tendenziell älterer Belegschaft sind der globale Innovationsdruck und Pensionierungen, die häufig wertvolle Praxiserfahrungen vernichten, grosse Herausforderungen. Hier schafft ein rechtzeitiger und intergenerativer Wissenstransfer Wettbewerbsvorteile. Tinner zeigt in seiner Arbeit in aller Deutlichkeit die volks- und betriebswirtschaftlichen Vorteile, die sich mit der aktiven Einbindung des Fachwissens und der praktischen Berufs- und Lebenserfahrung der über 50-jährigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für Unternehmen ergeben.

«Aging Workforce» besser in Arbeitsprozesse einbinden

Generationen, die durch den technologischen Wandel unterschiedlich sozialisiert sind, bringen oft Werte und Erwartungen in den Arbeitsprozess ein, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Andreas Tinner stellt die Perspektive der «Aging Workforce», der Sinnhaftigkeit wichtiger ist als finanzielle Anreize, der Perspektive der Unternehmen gegenüber, die den Bedürfnissen nach Flexibilität, Gesundheits- und Wissensmanagement begegnen müssen. Er liefert klare und einfach umzusetzende Empfehlungen, wie Schweizer Unternehmen die «Aging Workforce» vermehrt in entsprechende Personalprozesse einbinden können.

Fördermassnahmen aufgezeigt

KMU müssen jetzt handeln, Wissenssicherung aktiv vornehmen, um ihre soziale und wirtschaftliche Nachhaltigkeit zu garantieren. Dazu hat Tinner mit seiner Studie, so die Jury des UBS-Nachhaltigkeitspreises, einen wichtigen Beitrag geleistet, weil er sowohl die Dringlichkeit der Aufgabe als auch gangbare Fördermassnahmen aufzeigte.

Quelle: www.fh-hwz.ch

TEDxHWZ: «The Future World» geht online

Die Schweizer Wirtschaft braucht mehr digital Leaders: In diesem Kontext organisiert eine Pionierklasse der HWZ im Rahmen ihres Executive MBA erstmals einen Online-TEDx-Anlass. Am Samstag, 21. November 2020, präsentieren namhafte Speaker in einem Internet-Livestream zum Thema «The Future World» innovative Stories und spannende Ideen.

Die Leiter und Mit-Initiatoren des ersten TEDxHWZ: Manuel P. Nappo und Sunnie J. Groeneveld. (Bild: HWZ)

Unter der Leitung der digital Leadership Experten Sunnie J. Groeneveld, Manuel P. Nappo und Urs Bucher bringen Führungskräfte, Lifelong Learners und Transformationstreibende den ersten Online-TEDxHWZ-Event auf das digitale Level. Dozierende und Studiengangsleitende inspirieren und motivieren die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Executive MBA Digital Leadership, eine eigene Perspektive für Führungskompetenzen in einer digitalen Zukunft zu entwickeln.

Vernetzung als Teil eines Studiengangs

Mit zwölf Beiträgen zum Thema «The Future World» werden am 21. November 2020 zwischen 9 und 15 Uhr versierte Speaker im Internet-Livestream ihr Publikum mit spannenden Storys, bahnbrechenden Ideen und Leistungen inspirieren und beflügeln. Das Publikum profitiert bei dieser Online-Veranstaltung von den zahlreichen und innovativen Diskussionsthemen sowie von der Möglichkeit, sich interaktiv mit Teilnehmenden sowie Referentinnen und Referenten in digitalen Diskussionsforen live auszutauschen. Eine personelle Vernetzung im Hinblick auf zukünftige Kooperationsmöglichkeiten wird so gefördert. Die HWZ ist die erste Schweizer Hochschule, welche diese Herausforderung als festen Bestandteil im Lehrplan eines Studiengangs eingebaut hat.

Welche Ziele verfolgt der erste TEDxHWZ-Event?

In jeweils maximal 18 Minuten stellen die Speaker ihre «idea worth spreading» vor. Speaker wie Organisatoren haben sich dabei vorgenommen, für die Zuschauenden ein einzigartiges Online-Erlebnis zu schaffen. Gezeigt wird im digitalen Rahmen, wie enorm wichtig die Rolle des Menschen heute ist und in der Zukunft sein wird. TEDxHWZ verfolgt einen nachhaltigen Ansatz: Bei einem Ticketpreis von CHF 20.- gehen 50% der Einnahmen an die Hilfsorganisation Vision Himalaya. Diese Organisation unterstützt an Katarakt (= Grauer Star) erkrankte Menschen in Entwicklungsländern, damit sie ihr Augenlicht wiedererlangen. CHF 50.- reichen heute, um einem Menschen mittels modernster Laserverfahren sein Augenlicht zurückzugeben: Mit fünf verkauften Tickets von TEDxHWZ wird so einem blinden Menschen eine Zukunftsperspektive geschenkt.

Was ist TEDx?

TED ist eine gemeinnützige Organisation, die sich der Verbreitung von innovativen Ideen widmet. An den TED-Konferenzen sind führende Denker und Macher wie beispielsweise Elon Musk, Bill Gates oder Jane Goodall als Referenten eingeladen, um in 18 Minuten oder weniger ihre «idea worth spreading» vorzustellen. TEDx ist eine Initiative von TED und ermöglicht Einzelpersonen und Gruppen lokale, selbst organisierte, unabhängige Veranstaltungen im TED-Format weltweit durchzuführen.

Die Referentinnen und Referenten von TEDxHWZ

  • Claire Murigande, PhD, Medical Affairs Expert
  • Emi Lorincz, Sales & Business Development Director at Ledger
  • Bernhard Wolff, Creativity Speaker und Online Moderator
  • Stefan Klöckl, Businesstrainer, Inhaber & Meaning Creator at the Sinnfabrik
  • Thomas Bosshard, Entrepreneuer
  • Florence Schelling, General Manager
  • Evelyn Eisenhauer, Media Expert
  • Schoscho Rufener, Entrepreneur & Coach
  • Kantarama Gahigiri, Filmemacherin Schriftstellerin & Director
  • Barbara Bisko, Digital Enthusiast
  • Flavio Stragiotti, Marketing Director and Inventor
  • Frank & Patrik Riklin, Konzeptkünstler und Artrepreneure

Schweizer Unternehmen wappnen sich für die bargeldlose Gesellschaft

Führt uns Covid-19 in der Schweiz in eine Rezession? 70 Prozent der befragten Schweizer Unternehmen meinen: ja. Neben dem sorgenvollen Blick in die Zukunft glaubt aber eine Mehrheit der Unternehmen, dass die Schweiz in fünf Jahren bargeldlos sein wird.

Haben wir in fünf Jahren die bargeldlose Gesellschaft? Eine Mehrheit der Schweizer Unternehmen glaubt: Ja. Aber sie fürchten auch eine Rezession aufgrund von Covid-19. (Bild: Pixabay.com)

80 Prozent der Schweizer Unternehmen akzeptieren längere Zahlungsfristen, weil sie die Kundenbeziehung nicht gefährden möchten, und weil Zahlungsausfälle massive Auswirkungen auf die Unternehmen haben. So lautet einer der Befunde des Länderreports Schweiz im Rahmen des European Payment Report 2020. Dies ist eine statistische Erhebung des Inkasso-Dienstleisters Intrum AG zum Zahlungsverhalten in Europa und in der Schweiz.

Längere Zahlungsfristen und ihre Folgen

8 von 10 Schweizer Unternehmen sagen, dass sie längere Zahlungsfristen akzeptieren, um ihre Kundenbeziehungen nicht zu gefährden. Das sind 11 Prozent mehr als im europäischen Durchschnitt. Dabei erachten drei Viertel der Unternehmen pünktliche Zahlungen als entscheidenden Faktor für die Bildung und den Erhalt von Vertrauen von Partner und Lieferanten. Doch was haben längere Zahlungsfristen für Konsequenzen? Mehr als die Hälfte der befragten Unternehmen (KMU: 54%, grosse Unternehmen: 51%) befürchten Liquiditätsengpässe, die für knapp die Hälfte der KMU (45%) existenzbedrohend sind. Als Folge wird von 44 Prozent der KMU sowie von 49 Prozent der Grossunternehmen weniger Personal angestellt.

Höhere Investitionen in Prävention

Was wäre, wenn dies nicht so wäre? Wenn die Rechnungen der Unternehmen rascher bezahlt würden? 67 Prozent der befragten Schweizer Unternehmen gaben an, dass ihnen dies Spielraum für die Erweiterung des Produkt- und Dienstleistungsangebotes geben würde, und dass sie Innovation mittels einer digitalen Strategie vorantreiben würden (66%). 59 Prozent würden weitere Mitarbeitende anstellen sowie ihr Marktgebiet geografisch erweitern (64%). Im Vergleich zum europäischen Durchschnitt liegt die Schweiz bei allen Werten höher: Daher investieren Schweizer Unternehmen auch stärker in präventive Massnahmen als ihre europäischen Pendants, so dass Zahlungsausfälle gar nicht erst entstehen.

Prävention wird mittels Bonitätsprüfung betrieben: 40 Prozent der befragten Schweizer Unternehmen setzen auf diese Massnahme. Ungefähr ein Drittel (36%) nutz Inkasso oder nimmt eine Kreditversicherung in Anspruch (30%). In Europa gab ein Drittel (31%) an, dass sie Vorauszahlungen zur Prävention nutzen, in der Schweiz scheint dies weniger populär zu sein: Lediglich 22 Prozent nutzen in unserem Lande dieses Instrument.

Mögliche Folgen einer Rezession

Befinden wir uns aktuell bereits in einer Rezession? Von den befragten Schweizer Unternehmen gaben 92 Prozent an, dass sich unser Land bereits in einer Rezession befindet oder eine solche innerhalb der nächsten zwei Jahre erwartet wird. Dies sind pessimistische Aussichten, die zur Vorsicht mahnen. 34 Prozent der KMU sowie 30 Prozent der Grossunternehmen wollen daher besonders risikobehaftete Geschäftsbereiche ermitteln und sich weniger verschulden (34%). Zudem reduzieren speziell Grossunternehmen ihre Kosten: 39 Prozent gaben an, dass sie kostensenkende Massnahmen planen.

Bargeldlose Gesellschaft: Schon bald, aber auch mit Risiken

Covid-19 ist ein Treiber für eine bargeldlose Gesellschaft: 69 Prozent der befragten Schweizer Unternehmen rechnen damit, dass die Schweiz innerhalb von fünf Jahren bargeldlos sein wird. Das sind 20 Prozent mehr als im Vorjahr und zeigt, dass die aktuelle Krise im Rekordtempo viele Veränderungen vorantreibt. Was sind die möglichen Folgen von dieser Entwicklung? 64 Prozent befürchten operationelle Risiken oder höhere Transaktionskosten (61%), zudem wird das Risiko von Cyber-Angriffen mit 61% als relativ hoch eingeschätzt.

Quelle und weitere Informationen: Intrum AG

Die Finalisten für den Prix SVC Zentralschweiz 2020

Am 10. November wird der Swiss Venture Club - nach einer Corona-bedingten Verschiebung - den Prix SVC Zentralschweiz 2020 an ein Innerschweizer KMU vergeben. Sechs Unternehmen stehen im Final.

Wer gewinnt den Prix SVC Zentralschweiz 2020? Sechs Innerschweizer KMU stehen im Final. (Bild: Thomas Berner)

Das Unternehmernetzwerk Swiss Venture Club (SVC) vergibt am 10. November 2020 zum achten Mal den Prix SVC Zentralschweiz. Aus 120 Unternehmen der Region hat die vierzehnköpfige Expertenjury unter der Leitung von Urban Camenzind, Regierungsrat und Volkwirtschaftsdirektor des Kantons Uri, folgende sechs Finalisten bestimmt:

  • allvisual ag, Steinhausen: Auf Basis von Best Practice berät und implementiert allvisual Dienstleistungen und Lösungen in den Bereichen digitale Transformation, Product Lifecycle Management, Smart Manufacturing/Service und 3DVisualisierung für Unternehmen in der Luftfahrt, dem Automobilsektor, dem Maschinen- und Anlagenbau und der Medizintechnik.
  • Elbatech AG, Ibach: Das Unternehmen installiert für die Bahnbetreiber schweizweit moderne Tunnelfunk-Systeme und stellt damit für alle Reisenden eine unterbruchfreie Kommunikation sicher. Die Konzipierung und Montage von Bahnstromanlagen sowie Diamantbohrungen sind weitere wichtige Tätigkeitsgebiete.
  • Gübelin, Luzern: Das Unternehmen, bekannt für seine Edelstein-Expertise, kreiert und produziert Schmuck im hauseigenen Atelier unter der Eigenmarke Gübelin Jewellery, und vertreibt in seinen Boutiquen zudem weltweit bekannte Luxus-Uhrenmarken.
  • Renggli AG, Sursee: Mit über 95 Jahren Erfahrung als Holzbaupartner und Generalunternehmung bietet die Renggli AG energieeffiziente und nachhaltige Holzbauprojekte in moderner Architektur – gleichermassen für mehrgeschossige Wohnhäuser, gewerbliche und öffentliche Bauten wie auch für Einfamilienhäuser.
  • Seiler Käserei AG, Giswil: Als unabhängiges, inhabergeführtes Traditionsunternehmen produziert die Seiler Käserei AG seit 1928 ausgezeichnete Käsespezialitäten. Seiler verarbeitet nur naturbelassene Rohstoffe ohne Zusätze. Die Milch stammt von Bauernhöfen mit kontrollierter Landwirtschaft, direkt von den Hang- und Tallagen der Umgebung. Einige Käsesorten sind auch in Bio-Qualität erhältlich.
  • Shiptec AG, Luzern: Das Unternehmen wurde 2013 als Tochtergesellschaft der Schifffahrtsgesellschaft des Vierwaldstättersees (SGV) AG gegründet, doch der Erfahrungsschatz reicht bis ins Jahr 1931 zurück. Das Unternehmen erbringt mit seiner Schiffswerft und einem Ingenieurbüro technische Leistungen in den Bereichen Schiffsentwurf und -engineering, Schiffsbau, Schiffsrevisionen, Umbauten und Schiffsunterhalt für die professionelle und die private Schifffahrt.

Informationen: www.svc.swiss

Wertschätzend führen und kommunizieren in Krisensituationen: 14 Tipps

Wenn es in Unternehmen brennt, wird der Umgangston oft rauer. Der Respekt im Umgang miteinander geht also verloren und die Mitarbeiter spüren die Wertschätzung ihrer Vorgesetzten nicht mehr. Das wirkt sich negativ auf ihre Motivation und Leistung aus.

Wertschätzend führen und alle an einem Tisch: Das wird besonders dann wieder gerne vergessen, wenn es in der Firma nicht mehr so rund läuft… (Bild: Pixabay.com)

Führungskräfte sollten einen wertschätzenden, von wechselseitigem Respekt geprägten Umgang mit ihren Mitarbeitern pflegen. „Wertschätzend führen“ – das wird in Führungsseminaren oft betont. Doch im Arbeitsalltag spüren die Mitarbeiter hiervon häufig wenig. In ihm herrscht nicht selten ein eher rauer Umgangston: insbesondere dann, wenn es im Gebälk des Unternehmens brennt – zum Beispiel, weil die Einnahmen wegbrechen – und die Führungskräfte selbst unter einem hohen Druck stehen. Dann werden oft sogar die banalsten Benimm-Regeln vergessen, die im menschlichen Miteinander eigentlich gelten.

Wertschätzend führen: 14 Tipps

  1. Reflektieren Sie, bevor Sie mit Mitarbeitern kommunizieren, deren Befindlichkeit. Speziell in Krisensituationen ist dies wichtig, denn diese verunsichern auch Ihre Mitarbeiter.
  2. Verfassen und versenden Sie nie spontan zum Beispiel aus einem Gefühl der Wut heraus eine Mail. Sie bereuen dies meist kurze Zeit später. Speichen Sie die Mail zunächst im Entwürfe-Ordner und lesen Sie diese mit etwas zeitlichen Abstand noch ein, zwei Mal gegen, bevor Sie auf den Versenden-Button drücken.
  3. Reflektieren Sie, bevor Sie mit Mitarbeitern – ganz gleich über welchen Kanal – kommunizieren, stets auch Ihre eigene Befindlichkeit. Wenn Sie sich nicht in der Lage fühlen, wertschätzend zu kommunizieren, vertagen Sie das Gespräch oder tun Sie zunächst etwas, um Ihre Stimmung zu verbessern.
  4. Akzeptieren Sie, dass auch Sie ein Wesen aus Fleisch und Blut sind und oft nicht so rational reagieren, wie Sie dies gern möchten. Machen Sie sich bewusst, welche Emotionen Sie gerade verspüren, die Ihr Empfinden und Handeln mitbeeinflussen. Emotionen sind keine Krankheiten, sie sind ein Teil von uns.
  5. Wenn Sie sich angesichts der Ist-Situation unsicher oder gar hilflos fühlen, setzen Sie sich damit auseinander – möglichst mit stabilen, reflektierten Persönlichkeiten aus Ihrem Netzwerk oder einem guten Coach. Verschaffen Sie sich so viel Sicherheit wie möglich, ohne sich etwas vorzumachen. Nehmen Sie das Ruder in die Hand statt ein „Opfer der Umstände“ zu sein.
  6. Versuchen Sie die schlechten Umstände oder Rahmenbedingungen so zu akzeptieren wie das Wetter – entsprechend der Maxime: „Change it, love it or leave it“. Es gibt für jedes Wetter eine geeignete Kleidung und für jede Situation bzw. Konstellation ein adäquates Verhalten.
  7. Als Führungskraft müssen Sie in der Lage sein, Ihren Gefühlshaushalt zu steuern, denn es zählt zu Ihren Aufgaben, Ihren Mitarbeitern Orientierung und Halt zu geben. Sorgen Sie dafür, dass Sie stets auch den Silberstreifen am Horizont bzw. das Licht am Ende des Tunnels sehen. Zum Beispiel, indem Sie sich bewusst machen, welche Schwierigkeiten Sie und Ihr Team in der Vergangenheit schon gemeistert haben.
  8. Suchen Sie in Krisensituationen verstärkt das persönliche Gespräch mit Ihren Mitarbeitern. Erkundigen Sie nach Ihrem persönlichen Befinden. Geben Sie ihnen auch Einblicke in Ihr Gefühlsleben. Das macht Sie menschlich und festigt ihre Beziehung.
  9. Übernehmen Sie die Verantwortung für Ihr Verhalten. Entschuldigen Sie sich aufrichtig, wenn Sie sich mal im Ton vergriffen haben oder aus emotionalen Gründen über das Ziel hinaus schossen. Verzeihen Sie sich selbst solche „kleinen Fehler“, denn „Nobody ist perfect“.
  10. Machen Sie sich bewusst: Eine gelungene Kommunikation setzt stets die wechselseitige Bereitschaft voraus, den jeweils anderen richtig zu verstehen. Deshalb sind Sie nicht für jedes Missverständnis verantwortlich. Klären Sie diese trotzdem rasch.
  11. Lassen Sie sich nicht dazu verführen, auf die Suche nach persönlich „Schuldigen“ zu gehen. Das kostet nur Zeit und bringt schlechte Stimmung. Suchen Sie lieber nach den (Problem-)Ursachen und Lösungen.
  12. Sprechen Sie, sofern dies Ihre Unternehmenskultur zulässt, auch mit Kollegen aus dem Führungskreis über Ihr Gefühle und Bedenken. Dann werden Sie fast immer feststellen: Sie haben diese nicht allein. Folglich sind sie auch kein Ausdruck persönlicher Schwächen, sondern situationsbedingt. Sollte dies in Ihrem Unternehmen nicht möglich sein, suchen Sie sich ein anderes Austauschforum – wie zum Beispiel meine Werkstatt für Führung und Veränderung.
  13. Sorgen Sie dafür, dass Menschen in Ihrem Umfeld Ihnen regelmäßig ungeschönt Ihre Außenwirkung widerspiegeln. Dies ist Ihre einzige Möglichkeit zu erfahren, ob Ihr Verhalten bei anderen das auslöst, was Sie erreichen möchten oder genau das Gegenteil bewirkt.
  14. Sorgen Sie für Ihre Psychohygiene und Work-life-balance gerade in Krisen- und Stresssituationen – zum Beispiel, indem Sie in Ihrer Freizeit durch Sport oder eine gezielte Entspannung für den nötigen Ausgleich sorgen. Sonst brechen Ihre angestauten negativen Emotionen plötzlich unkontrolliert aus Ihnen heraus und Ihr Umfeld geht erschrocken auf Distanz zu Ihnen.

Denken Sie deshalb als Führungskraft bei Ihrer Führungsarbeit daran: Wie viel Respekt und Wertschätzung Sie Ihren Mitarbeitern entgegen bringen, zeigt sich für diese in vielen scheinbaren Kleinigkeiten.

Zum Autor: Klaus Doll ist Inhaber der Klaus Doll Organisationsberatung, Neustadt an der Weinstraße. Er veranstaltet regelmäßig eine zweitägige offene „Werkstatt für Führung und Veränderung“, in der Führungskräfte u.a. gemeinsam ihre persönliche Ist-Situation in ihrem Unternehmen reflektieren (www.doll-beratung.de).

Localsearch präsentiert All-in-One-Lösung für eine starke Präsenz im Internet

localsearch (Swisscom Directories AG) lanciert unter der Bezeichnung digitalONE eine neuartige Lösung für die umfassende Onlinepräsenz von Schweizer KMU. digitalONE kombiniert das klassische Firmenprofil in Onlineverzeichnissen mit einem Auftritt in allen relevanten sozialen Medien und einem Eintrag in diversen Navigationsdiensten.

localsearch lanciert digitalONE für KMU, eine All-in-One-Lösung für eine starke Präsenz in der digitalen Welt. (Quelle: localsearch)

Das neueste Mitglied der localsearch Produktfamilie heisst digitalONE. digitalONE ist die All-in-One-Lösung für den umfassenden Firmenauftritt in der digitalen Welt, zugeschnitten auf die Bedürfnisse von KMU mit wenig Zeit und Budget aber dennoch hohen Ansprüchen an ihre digitale Präsenz, wie es heisst. Das Produkt verbindet den klassischen Verzeichniseintrag von local.ch und search.ch mit einem Firmenprofil bei Google und Bing sowie in den führenden Navigationsdiensten und diversen Social Media Netzwerken. Mit digitalONE wird das KMU-Firmenprofil auf zahlreichen Diensten im Internet publiziert. Dazu gehören die führenden Schweizer Verzeichnisdienste (local.ch und search.ch), Suchmaschinen (Google, Bing), Social Media (Facebook, Instagram, Snapchat), Navigationssysteme (Apple, TomTom, Here und Systeme der meisten Automobilhersteller) und branchenspezifische Online-Dienste (Tripadvisor, renovero.ch, anbieter-vergleich.ch).

Nie mehr falsche Öffnungszeiten und Kontaktdaten

digitalONE verfügt über ein integriertes Kundencenter zur zentralen Datenverwaltung. Von ihm aus lassen sich Firmendaten wie Adressen, Telefonnummern, E-Mail-Adressen, Öffnungszeiten oder auch Bilder auf einen Klick über alle angeschlossenen Dienste hinweg zentral verwalten und aktualisieren. So können KMU mühelos sicherstellen, dass ihre Unternehmensdaten und Öffnungszeiten auf allen Plattformen und in allen Verzeichnissen konsistent hinterlegt und aktuell sind. Optional kann auch eine Social-Reputation-Funktion an das Kundencenter angebunden werden. KMU erhalten dadurch die Möglichkeit, Kundenbewertungen aus einer Vielzahl von Plattformen an einem zentralen Ort zu sichten und zu beantworten. localsearch CEO Santinelli fasst zusammen: «Mit digitalONE können KMU vom Konsumenten direkt gefunden, geliked und gebucht werden.»

All-in-One-Lösung für wachsende digitale Anforderungen

Mit digitalONE werden Schweizer KMU den stetig wachsenden digitalen Anforderungen gerecht. Die kostenlose Terminbuchungssoftware, die auf Wunsch in das Produkt integriert wird, bedient zudem ein ganz konkretes Konsumentenbedürfnis. Sie ermöglicht es, über das Firmenprofil direkt einen Termin oder einen Restauranttisch zu reservieren. «Mit der Integration einer Terminbuchungssoftware werten wir den Firmeneintrag für unsere Kunden stark auf. Coiffeure, Physiopraxen, Kosmetikstudios, Restaurants und andere Dienstleister können jetzt über ihren Firmeneintrag direkt gefunden, geliked und gebucht werden», so Stefano Santinelli. Ebenfalls in dem Paket enthalten ist eine kostenlose, mobil-optimierte und schnell ladende Mini-Webseite. Mit dieser ist es beispielsweise für Neugründer jetzt noch einfacher, gleich von Beginn weg in der Onlinewelt mit einem individuellen Firmenauftritt präsent zu sein.

Optionale Produktfunktionalitäten für eine noch stärkere Präsenz

In Kombination mit dem Basisprodukt ist eine ganze Palette optionaler Produktfunktionalitäten erhältlich. Dazu gehören der Reichweitenbooster (Toppositionierung auf den localsearch-eigenen Plattformen local.ch, search.ch und renovero.ch), ein Online-Reputation-Tool und die von Experten durchgeführte Optimierung des Firmenprofils für einen noch wirksameren Auftritt in der digitalen Welt. Dem Kunden bietet sich die Möglichkeit, digitalONE mit einer Vielzahl optionaler Funktionalitäten an seinen unternehmerischen Bedürfnissen auszurichten. Standardmässig ergänzt wird das Gesamtpaket mit einer individuell abrufbaren Besucherstatistik.

Quelle: localsearch

Kräfte bündeln für digitale Schweiz: ICTswitzerland und digitalswitzerland fusionieren

Die Mitgliederversammlungen von digitalswitzerland und ICTswitzerland haben die Fusion beschlossen. Die neue Dachorganisation bündelt unter dem Namen digitalswitzerland die Kräfte von 220 Mitgliedern aus Wirtschaft, öffentlicher Hand, Nicht-Regierungsorganisationen und Verbänden sowie der Forschung und Lehre.

Gemeinsam für eine digitale Schweiz: ICTswitzerland und digitalswitzerland bündeln ihre Kräfte. (Bild: Pixabay.com)

Nachdem im Juli die Absichtserklärung des Dachverbands ICTswitzerland und der Standortinitiative digitalswitzerland zur Fusion unterzeichnet wurde, bestätigten nun auch die Mitglieder beider Organisationen das Fusionsvorhaben an den jeweiligen Vereinsversammlungen. Als Standortinitiative setzte sich digitalswitzerland bisher dafür ein, die Schweiz zum führenden internationalen digitalen Innovationshub zu etablieren. ICTswitzerland vertrat ausgewählte und übergreifende Themen der Digitalisierung gegenüber Gesellschaft, Politik und Wirtschaft und legte einen speziellen Fokus auf Cybersecurity sowie auf die Aus- und Weiterbildung von ICT-Fachkräften.

Gemeinsamer Einsatz für digitale Schweiz

Mit der Fusion werden die beiden Stossrichtungen gebündelt und die beiden Organisationen schliessen sich unter dem Namen digitalswitzerland zur relevantesten Dachorganisation der digitalen Schweiz mit neu 220 Mitgliedern zusammen. Durch die Fusion wird eine ganzheitliche Vernetzung im digitalen Ökosystem aller Branchen und der öffentlichen Verwaltung möglich. Damit wird die Positionierung der Schweiz als Digital- und Innovationsstandort im In- und Ausland gestärkt. Präsident von digitalswitzerland bleibt Ivo Furrer, Vizepräsident wird der bisherige ICTswitzerland-Präsident, Nationalrat Marcel Dobler.

Digitale Förderung an allen Fronten

Die Dachorganisation will ausgesuchte Fähigkeiten und Themen vertiefen, mit welchen die Schweiz glaubwürdig als führender digitaler Forschungs- und Innovationsstandort positioniert und gestärkt werden kann. Im Fokus steht unter anderem die Entwicklung und Umsetzung von Massnahmen zur Steigerung der Ausbildungszahlen von MINT-Fachkräften auf allen Stufen des Bildungssystems, mit dem Ziel der Deckung des Fachkräftebedarfs. Auch der Ausbau des digitalen Ökosystems soll durch sektorübergreifende Zusammenarbeit vorangebracht werden, um kontinuierlich Innovation zu ermöglichen. Zudem engagiert man sich verstärkt für die Erhöhung der Cyberresilienz von Staat, Wirtschaft und Gesellschaft und für die Einhaltung ethischer Standards in der digitalen Welt. Der öffentliche Dialog mit der Schweizer Bevölkerung soll dank der landesweit stattfindenden Schweizer Digitaltage intensiviert werden. Auch das Startup-Ökosystem wird weiterhin gefördert, damit Jungunternehmer hinsichtlich Wachstum und Skalierung optimale Unterstützung erfahren. Auf dem politischen Parkett wird man sich für die digitalen Themen und Anliegen der digitalswitzerland-Mitglieder stark machen. Ein erstes gemeinsames Engagement ist die rasche Einführung der staatlich anerkannten und geprüften e-ID.

Drei Geschäftsstellen

Die Fusion wurde per 1. Oktober beschlossen und soll bis Ende 2020 vollzogen sein. Die Dachorganisation wird künftig drei Geschäftsstellen an den Standorten Lausanne, Bern und Zürich haben. Nicolas Bürer übernimmt die Gesamtverantwortung für digitalswitzerland. Andreas W. Kaelin ist stellvertretender Geschäftsführer und Standortleiter Bern. Er ist für die politische Interessenvertretung sowie für die Dossiers Cybersecurity und ICT Berufsbildung zuständig. Sébastien Kulling wird als stellvertretender Geschäftsführer weiterhin den Standort Lausanne leiten. Er ist zuständig für alle Aktivitäten und Mitglieder in der Suisse Romande.

Quelle: www.ictswitzerland.ch und www.digitalswitzerland.com

In welchen Kantonen der Gründergeist besonders gross ist

Die Schweiz trotzt den wirtschaftlich widrigen Umständen. In den ersten neun Monaten wurden so viele neue Firmen gegründet wie noch nie. Der Gründergeist ist allerdings von Kanton zu Kanton unterschiedlich, wie eine Analyse des Instituts für Jungunternehmen IFJ zeigt.

Viel Gründergeist in der Schweiz: Die Zahl neuer Firmen hat in den ersten 9 Monaten 2020 erneut zugenommen. (Bild: Pixabay.com)

Insgesamt wurden 33’617 neue Firmen in den ersten drei Quartalen 2020 gegründet, was einem Anstieg von +2.5% im Vergleich zum Rekord-Vorjahr 2019 entspricht. In welchen Kantonen die meisten Startups entstanden sind, zeigt die nationale Analyse des IFJ. Zug ist mit 13.7 Gründungen pro 1’000 Einwohner/innen mit Abstand Spitzenreiter, gefolgt von den Kantonen Schwyz, Appenzell Innerrhoden, Genf und Basel-Stadt.

In welchem Kanton herrscht der grösste Gründergeist?

Im schweizweiten Durchschnitt erfolgten im aktuellen Jahr pro 1’000 Einwohner 4.28 Gründungen. Insgesamt 9 Kantone liegen über dem nationalen Durchschnitt. An der Spitze thront der Kanton Zug (13.73) mit einem bemerkenswerten Abstand vor Schwyz (6.07), Appenzell Innerrhoden (5.95), Genf (5.51) und Basel-Stadt (4.79). Die Gründungsmuffel der Schweizer Kantone sind Uri (2.11), Bern (2.74) und Schaffhausen (2.85), welche am wenigsten neue Firmen pro 1’000 Einwohner/innen gründen.

Gründungsdichte nach Kantonen. (Grafik: IFJ)

Entwicklung der einzelnen Monate in den ersten drei Quartalen

Die Analyse des IFJ Institut für Jungunternehmen zeigt, dass durch die verordneten Corona-Massnahmen im März (-5.4%), April (-25.1%) und Mai (-13.4%) deutlich weniger Firmen als im Vorjahr gegründet wurden. In diesen drei Monaten des Shutdowns wurden durchschnittlich -14.6% weniger Firmen gegründet als in der Vorjahresperiode. Dieser Rückgang wurde allerdings mit den darauffolgenden, gründungsstarken Monaten aufgeholt bzw. überkompensiert. Im Juni erfolgte ein Anstieg von +24.8%, im Juli +11.1%, im August +17.9% und im September ein Plus von +18.3%. Die Zuversicht bei Gründerinnen und Gründern in der Schweiz hält an und es kann mit einem fortlaufenden Anstieg im Jahr 2020 gerechnet werden.

Fünf Branchen machen 50% aller Gründungen aus

Rund 50% aller Neugründungen erfolgen in den fünf Branchen Handwerk (17.4%), Beratung (10%), Detailhandel (8.5%), Immobilienwesen (7.7%) und Gastronomie und Beherbergung (6.5%). Am wenigsten wird im Tätigkeitsbereich Druck und Verlag (0.4%), Hightech (0.6%), Land- und Forstwirtschaft (1%) und Ausbildung (1.9%) gegründet.

In diesen Branchen ist der Gründergeist am grössten. (Grafik: IFJ)

Seitens Entwicklung der Branchen gegenüber dem Vorjahr zeigt sich, dass die Bereiche Coiffeur und Kosmetik um +23.6%, Marketing und Kommunikation +17.6%, Ausbildung +16.7%, Beratung +13.1% und Architektur und Ingenieurwesen +10% im zweistelligen Bereich zunahmen. Die prozentual stärksten Rückgänge verzeichnen die Branchen Weitere Dienstleistungen (Reisebüros, freiberufliche Tätigkeiten etc.) -24.5%, Kultur und Gemeinnütziges -7.1% sowie Finanzen und Versicherungen mit -6.7%.

Nordwestschweiz im Hoch, Schaffhausen und Tessin weiterhin stark im Minus

Die Grossregionen Nordwestschweiz +9.3%, Zentralschweiz +5.7%, Ostschweiz +5.0%, Escape Mittelland +3.8% und Zürich +3.6% erfreuen sich in den ersten drei Quartalen 2020 einer Erholung an Firmengründer/innen und setzen gegenüber dem Rekordjahr 2019 sogar positive Akzente.

So wie es den Tessin seitens der Corona-Pandemie am härtesten traf, ist auch im Vergleich der Grossregionen der Rückgang an Firmengründungen im Tessin gegenüber dem Vorjahr mit -12.6% einschlägig. Auch in der Südwestschweiz nahm der Gründergeist ab: Die Region muss einen Rückgang von -2.2% an Neugründungen verzeichnen.

Trotz der aktuell noch widrigen wirtschaftlichen Umstände können 22 der 26 Schweizer Kantone im Vorjahresvergleich auf mehr Neugründungen in den ersten neun Monaten zurückblicken. Die Kantone mit dem stärksten prozentualen Wachstum sind Obwalden +45.5%, Appenzell Innerrhoden +20%, Thurgau +15.1%, Appenzell Ausserrhoden +11.3%, Glarus +10.6%, Basel-Stadt und Basel-Landschaft +9.4%, Aargau +9.1%, Wallis +8.2%, Luzern +7.1%, Solothurn +6.7%, Jura +6.6%, Schwyz +5.9%, Freiburg +4.7%, Uri +4.1%, Zürich +3.6%, Graubünden +3.0%, Bern +2.6%, Neuenburg +2.3%, Zug +2.2%, St. Gallen +1.2% und Nidwalden mit +1.1%. Die Kantone mit prozentualen Einbussen sind Genf -2.2%, Waadt -6.3%, Schaffhausen -11.4% und Tessin mit -12.6%.

Quelle: www.ifj.ch

Abacus Research verstärkt Verwaltungsrat und Geschäftsleitung

Abacus Research, Herstellerin von ERP-Standardsoftware für das KMU-Segment, hat an einer ausserordentlichen Generalversammlung mit Rainer Kaczmarczyk einen neuen Verwaltungsratspräsidenten gewählt.

Rainer Kaczmarczyk, neuer Verwaltungsratspräsident Abacus Research AG. (Bild: zVg / Abacus)

Die St. Galler Softwarefirma Abacus Research hat sich seit ihrer Gründung vor 35 Jahren durch drei HSG-Absolventen von einem Start-up zu einem Unternehmen mit über 500 Mitarbeitenden, drei Schweizer Niederlassungen und Tochterfirmen an drei Standorten in Deutschland entwickelt. Claudio Hintermann, Gründungspartner, CEO und Verwaltungsratspräsident in Personalunion, gibt nun das Mandat des Verwaltungsratspräsidenten an Rainer Kaczmarczyk ab. Hintermann konzentriert sich einerseits verstärkt auf die operative Führung und andererseits als Chefstratege auf die Softwareentwicklung. Er verbleibt weiterhin im Verwaltungsrat des Unternehmens.

Von Compaq zu Abacus Research

Rainer Kaczmarczyk war von 2009 bis 2017 als Geschäftsführer der Abacus Tochtergesellschaft in Deutschland und davor von 1995 bis 2002 in derselben Funktion bei Compaq Schweiz und anschliessend bei Compaq Deutschland tätig. Nach der Übernahme von Compaq durch Hewlett-Packard leitete er den Bereich Enterprise Systems und den Geschäftskundenvertrieb mit rund 1100 Mitarbeitenden während drei Jahren in Deutschland als Geschäftsführer.

Claudio Hintermann kommentiert seinen Rücktritt als VRP wie folgt: „Der zu erwartende Wachstumsschub im digitalen Zeitalter erfordert es, dass unser Unternehmen sich adäquat verstärkt und tragfähige Strukturen aufbaut. Rainer Kaczmarczyk wird uns mit seiner langjährigen Erfahrung im Management einer Grossfirma helfen, in unserem Unternehmen eine entsprechende Organisation zu schaffen, die es uns erlauben wird, weiterhin zu wachsen sowie erfolgreich zu sein und somit langfristig den Bestand des Unternehmens zum Wohl unserer Kunden, Anwender, Vertriebspartner und Mitarbeitenden zu sichern.“

„Spannende Herausforderung“

Dass er bei Abacus Research den Transformationsprozess verantworte, nennt Kaczmarcyk „eine spannende Herausforderung“ und erklärt: „Bei Abacus wollen wir die einmalige Erfolgsgeschichte fortsetzen, die führende Marktposition ausbauen und unsere Kunden weiterhin mit nützlichen Innovationen bedienen. Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit dem CEO Claudio Hintermann und den Mitarbeitenden der Abacus.“

Gleichzeitig mit dem Wechsel an der Spitze des Verwaltungsrates verstärkt Abacus die Geschäftsleitung mit Philippe Bürki als neuem CFO des Unternehmens. Bürki war bei der Genossenschaft Migros Ostschweiz während acht Jahren in der Finanzabteilung als Leiter Controlling tätig. Zuvor war er drei Jahre für die Finanzen des Russlandgeschäfts der Hotelplan Gruppe zuständig.

Quelle

Export Award 2020: Drei innovative Schweizer Hightech-Firmen nominiert

Mit der Berlinger Gruppe, der Sensirion AG und Storz Medical AG sind drei innovative Schweizer Hightech-Unternehmen für den diesjährigen Export Award nominiert. Der Preis von Switzerland Global Enterprise (S-GE) ehrt jedes Jahr ein Unternehmen, das sich mit einer auf die Zielmärkte massgeschneiderten Marktbearbeitungsstrategie sowie einem klaren Alleinstellungsmerkmal des eigenen Produkts im internationalen Geschäft behauptet und agil mit Exporthürden umgeht. Die Gewinnerin wird am 26. Oktober 2020 im Stade de Suisse in Bern gekürt.

Für den Export Award 2020 stehen drei Schweizer Unternehmen im Final. (Bild: S-GE)

Auch wenn aufgrund von Corona das Aussenwirtschaftsforum im Frühjahr abgesagt werden musste, verleiht die Exportförderungs-Organisation Switzerland Global Enterprise S-GE auch dieses Jahr den Export Award an ein Unternehmen, das mit seiner Internationalisierungsstrategie überzeugt. Die Verleihung findet am 26. Oktober in Bern statt. Der Preis wird von Ruth Metzler-Arnold (Verwaltungsratspräsidentin S-GE) und Simone Wyss Fedele (CEO S-GE) überreicht.

Wer mit Exporthürden am besten umgehen kann

Volatilität und Unsicherheit prägen das internationale Geschäft zunehmend. Davon zeugen die Handelsstreitigkeiten und politische Spannungen der vergangenen Jahre, aber auch die aktuelle Covid-19-Pandemie, die den globalen Handel stark verlangsamt hat. Um in diesem Umfeld bestehen zu können, ist es umso wichtiger, dass sich international ausgerichtete Schweizer Unternehmen mit einem klaren Alleinstellungsmerkmal positionieren, ihre Marktbearbeitungsstrategie auf die verschiedenen Zielmärkte massschneidern und agil mit Exporthürden umgehen – so wie die Berlinger Gruppe, die Sensirion AG und die Storz Medical AG.

Die Jury des Export Award hat diese drei Unternehmen für den Export Award 2020 nominiert, da sie trotz herausforderndem Umfeld in den internationalen Märkten erfolgreich tätig sind und es in ihrer Branche zu den Weltmarktführern geschafft haben. Die ehrenamtliche und unabhängige Jury setzt sich aus namhaften Persönlichkeiten der Schweizer Wirtschaft, Wissenschaft und Medienwelt zusammen.

Die Finalisten für den Export Award 2020

  • Berlinger Gruppe: Innovation trifft auf Tradition. Die Hightech Produkte der Berlinger-Gruppe dienen der Temperaturüberwachung von Pharma- und Medizinalprodukten sowie zum sicheren Transport und der Aufbewahrung von Dopingproben im Spitzensport. Dank der persönlichen Kontakte zu internationalen pharmazeutischen Unternehmen und humanitären Organisationen sowie zu Sportverbänden und Veranstaltern von Sportgrossanlässen sind die Hard- und Softwarelösungen aus dem Toggenburg in über 180 Ländern gefragt. «Feel safe» lautet der Slogan des 155-jährigen Familienunternehmens, das mit Kontinuität und Innovation trumpft und hinsichtlich Patientensicherheit und im Engagement für sauberen Sport weltweit eine wichtige Rolle spielt.
  • Sensirion AG: Mit Sensoren durchgestartet. Als globaler Marktleader für Umweltsensoren und Durchflussmessung bietet die Sensirion AG Stäfa auch gewichtigen Konkurrenten erfolgreich die Stirn. Das 1998 aus der ETH hervorgegangene Unternehmen verkauft hauptsächlich standardisierte Produkte, die weltweit adaptiert werden können und in den Märkten Automotiv, Industrie, Medizin und Consumer eingesetzt werden. Rund ein Fünftel des Umsatzes wird in die Forschung & Entwicklung am Hauptsitz Stäfa investiert, wo auch 70 Prozent der Wertschöpfung generiert werden.
  • Storz Medical AG: Erfolgswelle dank Stosswelle. Stosswellentechnologie entwickelt von der Storz Medical AG hat Tradition seit 1987. Die nicht-invasive Methode wird für verschiedenste medizinische Behandlungen in der Urologie, Orthopädie, Kardiologie, Ästhetik und Neurologie eingesetzt. Das Spektrum der Anwendungen in Arztpraxen, Rehazentren und Spitälern reicht von der Zertrümmerung von Nierensteinen bis hin zur Therapie von Alzheimererkrankungen. Weltweit sind tagtäglich rund 60’000 Stosswellensysteme aus diesem Unternehmen im Einsatz – und das Wachstumspotenzial ist enorm. Durch das globale Vertriebsnetzwerk ist Storz Medical in über 90 Ländern vertreten. 160 Mitarbeiter entwickeln und produzieren am Hauptsitz in Tägerwilen am Bodensee. Weltweit beschäftigt die Storz Medical AG insgesamt 210 Mitarbeiter.

Weitere Informationen: Switzerland Global Enterprise

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