Business Intelligence: Der Nutzen ist dem Management häufig nicht bewusst

Eine neue Studie der HWZ bestätigt: Die Bedeutung von Business Intelligence und Data Science für die Entwicklung eines Unternehmens wird eher von Mitarbeitenden als vom Management erkannt. Grundsätzlich besteht in Unternehmen Konsens über die Wichtigkeit von Daten, jedoch empfinden diese die Qualität und Menge ihrer Daten oftmals als ungenügend.

Sieht bei KMU noch viel Nachholbedarf bezüglich Business Intelligence und Data Science: Prof. Dr. Evangelos Xevelonakis von der HWZ. (Bild: zVg HWZ)

Um sich entscheidende Wettbewerbsvorteile zu verschaffen, kann eine Unternehmung mit Hilfe von Data Science zu neuen, innovativen Ideen gelangen. Um zu analysieren, wie weit der Einsatz von Data Science in Schweizer KMU fortgeschritten ist und was Herausforderungen und Chancen von Data Science in diesem Umfeld sind, hat die HWZ eine umfassende Studie durchgeführt. Die Ergebnisse daraus wurden kürzlich veröffentlicht.

Raus aus der Komfortzone

Speziell in Kleinstunternehmen erfolgen Prognosen bis heute anhand von historischen Daten mit simplen Zeittrends. Aber auch kleinere und mittlere Unternehmen nutzen das Potential von komplexeren Auswertungsmöglichkeiten zu wenig aus. Dies wird durch fehlendes Know-how, fehlende finanzielle Mittel und generell zu wenig Bewusstsein für die Thematik begründet. «In diesem Zusammenhang erstaunt unser Befund, wonach, über alle Unternehmensgrössen hinweg, ein Bedarf für mehr Prognosen zu zukünftigen Kundenwünschen und Trends von Kundensegmenten sowie zu Produkten und Dienstleistungen geäussert wird. Dies zeigt, dass Unternehmen theoretisch einen grossen Bedarf für mehr Business Intelligence haben, um die bestehenden Auswertungen mit raffinierteren, progressiveren Auswertungen zu ergänzen, dies den Unternehmen jedoch zu wenig bewusst ist. Der Digitalisierungsgrad von KMU ist immer noch zu gering», wie Prof. Dr. Evangelos Xevelonakis (Bild), Leiter Center for Data Science & Technology der HWZ Hochschule für Wirtschaft Zürich, betont.

Diskrepanz zwischen Erkenntnis und Umsetzung

Bemerkenswert ist, dass es bei der Einschätzung der Herausforderungen bezüglich Business Intelligence grosse Asymmetrien zwischen Mitarbeitern und Führungskräften von KMU gibt. Das Management sieht die grösste Herausforderung typischerweise vor allem bei fehlenden Ressourcen, während die Mitarbeiter fehlende Zuständigkeiten am höchsten gewichten Die grössten Herausforderungen für den Einsatz von Data Science in Schweizer KMU liegen, gemäss jetziger Studie, bei der fehlenden Transparenz und Kommunikation zwischen den verschiedenen Hierarchiestufen, dem deshalb fehlenden Zuständigkeitsgefühl des Managements und bei zu wenig Bewusstsein der Vorteile von Data Science.

Business Intelligence muss auch in KMU ankommen

Um die Digitalisierung voranzutreiben und den Einsatz von Data Science in KMU zu erhöhen, muss dem Management von KMU der Nutzen von Data Science klargemacht werden. Dieses sollte den Handlungsbedarf sehen und vermehrt Ressourcen in die Weiterbildung und Schulung seiner Mitarbeiter stecken. Hier zeigt sich eine wichtige Rolle von Hochschulen, die dazu beitragen können, dass potentielle Mitarbeiter entsprechend geschult und KMU in Data Science Themen auf dem Laufenden gehalten werden, um den Anschluss an die globale Konkurrenz nicht zu verlieren. Die wichtigsten Schlussfolgerungen aus der Studie sind:

  • Dem Management ist der Nutzen von Business Intelligence nicht genügend bewusst.
  • Das Know-how der Mitarbeiter wird vom Management unterschätzt.
  • Die Mitarbeiter beklagen sich über fehlende Zuständigkeiten.
  • Es besteht zu wenig Kommunikation zwischen den Hierarchiestufen.
  • Die Digitalisierung der KMU ist zu wenig fortgeschritten.
  • Die KMU erwarten, dass die Hochschulen sie unterstützen.

Aus den gewonnenen Erkenntnissen ist ersichtlich, dass KMU organisatorische, technische und soziale Massnahmen ergreifen müssen, um sich im verschärften Wettbewerb behaupten zu können. Hochschulen können dazu einen wichtigen Beitrag leisten, wie es am Schluss der Studie als Handlungsempfehlung heisst.

Quelle und weitere Informationen: www.fh-hwz.ch

Acht Handlungscluster: Wie Land und Unternehmen nach Corona wieder auf Erfolgskurs kommen

Das Schweizer Erfolgsmodell ist unter Druck: Sinkende Wettbewerbsfähigkeit und geringe Produktivitätsfortschritte waren schon vor der Corona-Krise Herausforderungen. Die Unternehmen in der Schweiz müssen das durch die aussergewöhnliche Lage und die staatlichen Unterstützungen erzeugte Momentum nutzen und so bald wie möglich vom Krisenmodus in einen nachhaltigen Wachstumsmodus wechseln.

Das Beratungsunternehmen Deloitte hat in ihrer Publikation „Power Up Switzerland“ acht Handlungscluster zusammengetragen, mit denen unser Land und Unternehmen aus der Coronakrise kommen sollen. (Bild: Deloitte)

Die Wettbewerbsfähigkeit der Schweiz hat nachgelassen. Das Land riskiert, seine internationale Spitzenposition zu verlieren und ins Mittelfeld abzusteigen. Ökonomen machen sich Sorgen um das tiefe Produktivitätswachstum und in verschiedenen relevanten Rankings (z.B. WEF Global Competitiveness Report 2019 oder Weltbank-Report Doing Business 2019) verliert der Standort Schweiz an Attraktivität. Hinzu kommen die Nachwirkungen der Corona-Krise, die noch nicht überwunden ist, und die bestehenden Herausforderungen vergrössert. Handelt die Schweiz nicht rechtzeitig und bestimmt, besteht Gefahr, dass sich die Wettbewerbsfähigkeit weiter verschlechtert, das Wachstum schwächelt und das Land seine Spitzenposition nicht mehr halten kann.

Corona-Krise deckt Versäumnisse auf

Trotz der von vielen Seiten gelobten Reaktion der Schweizer Behörden in der Anfangsphase der Pandemie wurden auch Schwächen sichtbar. «Die Corona-Krise machte staatliche Versäumnisse sichtbar, die nicht zu einem modernen und innovativen Land passen», erklärt Michael Grampp, Chefökonom bei Deloitte Schweiz. Von diesem Beratungsunternehmen stammt ein neuer Report mit dem Titel «Power Up Switzerland». Als Informationsgrundlage wurden rund 400 führende Vertreterinnen und Vertreter aus Wirtschaft, Verbänden und Politik zu den Erfolgsfaktoren für die Schweiz befragt. In der umfassenden Analyse haben sich acht zentrale Handlungscluster herauskristallisiert, die jetzt koordiniert durch Staat und Unternehmen angegangen werden müssen.

Acht Handlungscluster mit grossem Potenzial

«Im April und Mai haben wir mit Umfragen und Meinungsartikeln aufgezeigt, wie COVID-19 unser Leben verändert. Jetzt dient Power Up Switzerland als eine Road-Map für eine Erneuerung des Erfolgsmodells Schweiz. Wir wollen Anregungen bieten, wie man die Wirtschaft und die Unternehmen in der Schweiz nachhaltiger und widerstandsfähiger machen kann», erklärt Reto Savoia, CEO von Deloitte Schweiz den Hintergrund des neuen Reports. Bereits im Januar 2020 hatte Deloitte 400 Führungspersönlichkeiten in Wirtschaft, Verwaltung und Verbänden zur Wettbewerbsfähigkeit der Schweiz befragt. Die Teilnehmenden der Online-Umfrage haben insgesamt 21 Einflussfaktoren bewertet. Die Ökonomen und Industrieexperten von Deloitte haben daraus acht Themenfelder mit dem grössten Erfolgspotenzial identifiziert. Die Corona-Krise und die in der Folge von Staat und Unternehmen getroffenen Massnahmen flossen in die Auswertungen ein.

Für jeden der acht identifizierten Handlungscluster schlägt Power Up Switzerland konkrete Massnahmen vor – sowohl für den Staat als auch für die Unternehmen –, welche die Wettbewerbsfähigkeit begünstigen und die Schweiz zurück auf einen Erfolgskurs bringen dürften.

Nachhaltig und robust in die Zukunft

«Die Schweizer Unternehmen müssen nun ihre Innovationskraft und Eigeninitiative stärken, und sich international wieder neu positionieren», fordert Savoia. Für jeden der mit Power Up Switzerland identifizierten acht Handlungscluster hat Deloitte zahlreiche Massnahmen zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit der Schweiz und der hier ansässigen Unternehmen entwickelt. Die Politik könne zudem viel bewirken, indem sie Handelsschranken abbaut, die Regulierungsdichte reduziert, die Altersvorsorge saniert oder die eigene Verwaltung noch viel stärker digitalisiert, heisst es dazu weiter.

Die Massnahmen für die Unternehmen lassen sich unter dem gemeinsamen Dachbegriff «nachhaltige Widerstandsfähigkeit» zusammenfassen: Nachhaltigkeit erfordert Einbezug von Umwelt, Gesellschaft und Wirtschaft – ein Themendreieck, die gemäss dem aktuellen swissVR Monitor von vielen Unternehmen noch zu wenig systematisch bearbeitet wird. Widerstandsfähigkeit muss erhöht werden, um schwierige wirtschaftliche Situationen ohne anhaltende Beeinträchtigung zu überstehen.

Handlungscluster „Arbeitskräfte und Bildung“

«Nachhaltige Widerstandsfähigkeit» bedeutet beispielsweise im internationalen Handel, dass Unternehmen ihre bestehenden Lieferketten und Standortstrategien neu bewerten müssen, um sie zu optimieren und zu differenzieren. Bei Umweltthemen oder Steuern ist es sinnvoll, den Dialog mit relevanten Anspruchsgruppen zu intensivieren und transparent öffentlich zu kommunizieren, um einen konstruktiven Dialog auf Augenhöhe zu führen», so Savoia. «Auch in der Mitarbeiterführung gibt es erhebliches Potenzial für mehr Widerstandsfähigkeit», ergänzt er. Der Belegschaft könne mehr Mobilität, Flexibilität und Eigenverantwortung zugestanden werden. Wenn immer mehr Mitarbeitende zeitlich oder örtlich unabhängiger arbeiten können, steige die Widerstandsfähigkeit der Organisation. Und Unternehmen müssten realisieren, dass eine bessere Integration von älteren Arbeitnehmenden und Frauen einen erheblichen Beitrag zur Bekämpfung des steigenden Fachkräftemangels leisten kann, schreibt Deloitte weiter. Fähigkeiten und Wissen könnten vermehrt über digitale Plattformen erworben und ausgetauscht werden. Um diese Veränderungen erfolgreich umzusetzen, brauche es einen Kulturwandel, eine zukunftsorientierte HR-Strategie und die erforderliche technische Infrastruktur.

Quelle und weitere Informationen: www.deloitte.ch

Kommunikation und Marketing: Neue Plattform bietet Unterstützung für kleine KMU

Mit Tarcom besteht seit Juli 2020 eine neue Dienstleistungs-Plattform für KMU. Sie bietet kleinen Unternehmen die Möglichkeit, ihre Kenntnisse in Sachen Kommunikation und Marketing zu erweitern - und dies zu einem einheitlichen Tarif.

Mit Tarcom besteht für kleine KMU ein neuer Dienst für Kommunikation und Marketing. (Bild: Screenshot www.tarcom.ch)

Die Förderung des Grundverständnisses in den Bereichen Kommunikation und Marketing ist ein zentrales Bedürfnis der kleineren Schweizer KMU-Strukturen. Das neuartige Modell Tarcom (steht für „tarif commun“) will diesen Unternehmen und Berufsverbänden ein Basiswissen und Fähigkeiten in diesen Bereichen vermitteln. Dies zu den transparenten Konditionen von CHF 2/Minute und auf ihre Bedürfnisse angepasste Weise.

KMU besser in Kommunikation und Marketing befähigen

Die Befähigung, d.h. der Knowhow-Transfer eines Basiswissens und -könnens in Sachen Kommunikation und Marketing soll kleineren Unternehmen, die weder die finanziellen noch zeitlichen Mittel in dieser Hinsicht aufwenden können, erlauben, sich selber zu helfen, ihre Bedürfnisse zu erkennen und so ihre Wettbewerbsfähigkeit zu steigern. Ein besser informierter Geschäftsleiter kann seine Bedürfnisse in Sachen Kommunikation und Marketing besser erkennen, sich selbst in den grundlegendsten Aspekten dieser Bereiche helfen und ggf. bei grösseren Projekten spezialisierte Berater zielorientiert herbeiziehen. Das Zusammenbringen von Anbietern und Abnehmern soll die Wirtschaftlichkeit beiderseits antreiben und optimieren. Mit dem Ansatz von CHF 2/Minute signalisiert Tarcom, dass sie transparent und detailliert verrechnet.

Wer hinter Tarcom steht

Erste Priorität stellt die Rekrutierung des TARCOM Expertenpools dar mit dem Ziel, im Herbst 2020 über ein schweizweites qualifiziertes Netzwerk zu verfügen. Beim Anbieterpool handelt es sich um Fachkräfte mit fundierter KMU-Beratungserfahrung in den Bereichen Kommunikation und Marketing, die flexibel und mobil sind und die TARCOM-Regeln und Philosophie annehmen.

Hinter Tarcom stehen dessen Initiantin Suzanne Rouden (Inhaberin Rouden Communication Intelligence, Basel, und Präsidentin der Prüfungskommission des Schweizerischen PR-Verbands pr suisse, LinkedIn), Corinne Druey (Inhaberin Syntagme, Lausanne und Leitung Bildung, SAWI-Gruppe, Lausanne, LinkedIn) und Barbara Forster (Inhaberin Esprit Communications, Thun, und Prüfungsleiterin Eidgenössische Prüfungen, Schweizerischer PR-Verband pr suisse, LinkedIn). Das Steering-Team bringt eine langjährige und breite Branchenerfahrung hinsichtlich KMU-Beratung und Weiterbildung mit entsprechender breiter Vernetzung mit.

Einfache Plattform – aber ausbaufähig

Die Strukturen der neuen Plattform sollen mit dem Marktbedürfnis organisch wachsen. Die Qualität seines Expertenpools und die Entwicklung der interaktiven Plattform stehen somit im Vordergrund. Heute besteht diese Plattform aus einer einfachen jedoch ausbaufähigen Webseite in Deutsch und Französisch, mit dem Ziel des Community-Aufbaus. Die italienische Seite wird hinzugefügt, sobald sich das Bedürfnis aus dem italienischsprechenden Markt bestätigt.

www.tarcom.ch

Das Schweizer Startup CARU treibt den vorgezogenen B2C-Markteintritt voran

Die Schweizer Startup-Szene vermeldet ein weiteres namhaftes Engagement von Investoren: Das Schweizer AgeTech Unternehmen CARU erhält eine Finanzierung von mehr 3 Millionen CHF. Damit treibt das junge Unternehmen den vorgezogenen B2C-Markteintritt voran.

Mit Finanzspritze zum beschleunigten B2C-Markteintritt: Die sprachgesteuerte Notruf-Lösung CARU, der „digitale Mitbewohner“ für Senioren. (Bild: caruhome.com)

Trotz Corona-Pandemie dürfen sich junge Schweizer Unternehmen über stabiles Interesse von Investoren erfreuen. Und auch der Gründerszene scheint es wieder blendend zu gehen, wie die jüngsten Zahlen an Neugründungen zeigen. Die aktuelle globale Pandemie birgt neben vielen Herausforderungen also auch Chancen. Besonders zu sehen ist dies etwa im Bereich von AgeTech-Lösungen. Dort ist das junge Unternehmen CARU tätig und hat einen „digitalen Mitbewohner“ für die ältere Generation entwickelt. Dieser soll nun auch für Privatkunden in der Schweiz auf den Markt kommen – 6 Monate früher als geplant.

Bestehende und neue Investoren überzeugt

CARU konnte nicht nur das Kapital bestehender Investoren erhöhen. Trotz – oder vielleicht gerade wegen der aktuellen Situation – konnte das Unternehmen auch neue Investoren gewinnen. «Die positive Resonanz im B2B Markt der letzten 2 Jahre, die schnellen Entwicklungszyklen, und der entschlossene frühe B2C-Markteintritt diesen Frühling haben mir bestätigt: Das Unternehmen wird einen positiven, nachhaltigen und skalierbaren Einfluss auf unsere alternde Gesellschaft haben», sagt Erich Mosset, Miteigentümer und Verwaltungsratsmitglied von RONDA und Investor von CARU.

Digitaler Mitbewohner von Oma und Opa

CARU wird über einfache Sprachbefehle oder Berührung bedient. Im Notfall genügt ein «Hilfe – Hilfe!» um über Lautsprecher telefonisch mit der Familie verbunden zu sein. Alltägliches kann unkompliziert und zu jeder Tages- und Nachtzeit als Sprachnachricht geteilt werden – von der Familie via Smartphone und von Oma und Opa über CARU. Angeschlossen an das Stromnetz verbindet sich das Gerät über die integrierte SIM Karte mit dem Mobilfunknetz. Den Rest konfiguriert die Familie bequem von Zuhause aus über eine App.

Quelle und weitere Informationen: www.caruhome.com

Lösung für Intelligent Offices erweitert

Das ehemalige Schweizer Tech-Startup ROOMZ lanciert eine umfassende Lösung für das intelligente Management neuer Raum- und Arbeitsplatzkonzepte. Die innovativen Funktionen unterstützen die Unternehmen auch dabei, die Rückkehr ins Büro nach COVID-19 sicher und stressfrei zu organisieren, um unter anderem die maximalen Kapazitäten der Gebäude vorab definieren zu können und Abstandsregeln zu kontrollieren.

Roomz hat seine Lösung für Intelligent Offices mit neuen Funktionalitäten erweitert. (Bild: Roomz)

Als Roomz im Jahr 2015 das smarte Display auf den Markt brachte, läutete das Start-up-Unternehmen eine neue Ära in der Verwaltung von Sitzungszimmern ein. Mit Hilfe der Sensortechnologie haben die innovativen Schweizer Ingenieure das Display inzwischen zu einer umfassenden Lösung weiterentwickelt. Damit lassen sich neu auch Arbeitsplätze sowie Huddle Rooms und andere Räumlichkeiten managen.

Neue Raumkonzepte fordern neue Verwaltungslösungen

Die moderne Arbeitswelt braucht ein intelligentes Steuerungssystem von Arbeitsumgebungen, sonst ist das Chaos vorprogrammiert. Roomz-Gründer und CEO Roger Meier bestätigt: «Technologische Entwicklungen, die globale Vernetzung und demografische Einflüsse haben unsere Arbeitskultur verändert. Das Management von Arbeitsbereichen wird zunehmend zu einer Schlüsselkompetenz. Dabei gilt es neue Arbeitsformen wie Desksharing, Home Office, Remote Work, Co-Working-Spaces oder projektbezogene Teams zu berücksichtigen. Genau hier setzt unser Produkt an. Unsere Lösung basiert auf der Sensortechnologie und verbindet auf intelligente Weise Räume und Arbeitsplätze für Personen, die effizient arbeiten möchten.» Mit Covid-19 und den damit verbundenen Schutzmassnahmen erhalten die Anforderungen an Intelligent Offices zusätzliches Gewicht.

Display und Managementsoftware für Intelligent Offices

Die Lösung besteht aus dem bewährten Display und einer Managementsoftware, die sich einfach in eine bestehende IT-Infrastruktur – zum Beispiel über Office 365 oder Google Calendar – integrieren lässt. Sie bildet das Herzstück zwischen Buchungssystem, Displays und den Desk- sowie Raumsensoren. Reservierungen können in Echtzeit sowohl an einem Display als auch über die Buchungssoftware getätigt und wieder aufgehoben werden. Bei Sitzungszimmern prüft der Raumsensor  mit Hilfe eines passiven Infrarot-Bewegungsmelders die momentane Belegung und gibt reservierte, aber nicht belegte Sitzungszimmer oder auch Huddle Rooms nach einer vordefinierten Zeit wieder frei. «Damit können Unternehmen kostenintensive Ghostmeetings vermeiden», erklärt Fabien Moine, Leiter Marketing und Verkauf. «Neu lassen sich mit der Lösung auch Arbeitsplätze optimal verwalten und managen. Mitarbeitende können über das Buchungssystem flexibel und effizient ihren Arbeitsplatz buchen. Dank dem integrierten Grundriss und der Floorplan-Funktion lässt sich die Nutzung der Fläche pro Stockwerk oder der einzelnen Arbeitsplätze anzeigen. Alternativ bietet sich der Desksensor zur Verwaltung nach dem <First-Come-First-Serve-Prinzip> an. Beide Möglichkeiten dienen der Anzeige von belegten und freien Arbeitsplätzen in Echtzeit – eine wichtige Grundlage für erfolgreiches Desksharing.»

Klare Signaletik und wertvolle Analysen

Die meisten Anwender nutzen die Möglichkeit, die Raum- und Arbeitsplatzbelegungen auch auf zentral platzierten Infoscreens zu publizieren. «Die Visualisierungen erhöhen als wertvolles Instrument der Signaletik die Mitarbeiterzufriedenheit und die Besucherführung. Zudem lassen sich sämtliche Belegungsdaten nach Gebäude, Stockwerk und Arbeitsplatz auswerten. Ganz generell liefern die Daten wertvolle Informationen über den produktiven Einsatz von Räumen und Arbeitsplätzen. Roomz Analytics ist ein wichtiges Instrument für die operative und strategische Unternehmensführung», erläutert Roger Meier die zusätzlichen Mehrwerte.

Die Rückkehr ins Office nach Covid-19 einfacher organisieren

Die genannten Funktionen unterstützten die Unternehmen auch dabei, die Rückkehr ins Büro nach Covid-19 sicher und stressfrei zu organisieren. Die maximalen Kapazitäten der Gebäude können vorab definiert werden und die Mitarbeiter können dann über die Tools von Roomz ihren Desk bis zu dieser maximalen Grenze vorab buchen. Die Analyse-Daten und Visualisierungen ermöglichen es, die Abstandsregeln zu kontrollieren und einzuhalten. Dem Facility Management stehen zudem wichtige Angaben und Reportings zur Verfügung, wann und wo Reinigungseinsätze erforderlich sind.

Aktuell bietet Roomz ein Spezialangebot (Stand 2. Juli 2020): Die Roomz Experience Box kann ab sofort je Neukunde als Starter-Kit einmalig für CHF 549.- statt CHF 1129.- über www.roomz.io/experience bezogen werden. Zudem kann auch ein Hersteller-Discount von 8% bei einer Bestellung von 10 Roomz Displays oder mehr, oder 10 Roomz Sensors oder mehr in Anspruch genommen werden. Weitere Informationen gibt es auch per Video

Swisscard erweitert mit Google Pay das Angebot für mobiles Zahlen

In der aktuellen Situation der COVID-19-Krise gewinnt mobiles Zahlen zusätzlich an Bedeutung. Ab Mitte August 2020 können die Kundinnen und Kunden von Swisscard mit Mastercard und Visa Karten neu auch mit Google Pay bezahlen – einfach, schnell und sicher. Swisscard erweitert damit das Angebot an international nutzbaren und wichtigen mobilen Bezahllösungen.

Swisscard-Nutzer können nun auch mit Google Pay kontaktlos bezahlen. (Symbolbild: Swisscard AECS)

Das mobile Zahlen gewinnt laufend an Attraktivität: In den letzten zwölf Monaten hat sich der Anteil der mit mobilen Geräten ausgeführten Kartenzahlungen in der Schweiz fast verdreifacht. Die Nutzerinnen und Nutzer von Mobile Payment schätzen die Einfachheit, Schnelligkeit und Sicherheit des Zahlens mit einem Smartphone oder einer Smartwatch – in Geschäften, auf Websites oder in Apps.

Mobil bezahlen über Google Pay

Auch das Kreditkartenunternehmen Swisscard bietet innovative Lösungen für ihre Karteninhaber. «Mit Google Pay können wir unser Angebot für mobiles Zahlen erweitern», betont Enrico Salvadori, Head of Consumer Business bei Swisscard. «Für unsere Kartenprodukte bieten wir international nutzbare Mobile-Payment-Lösungen, die sicher und komfortabel sind und das Zahlen vereinfachen.» Damit Karteninhaber mit der Lösung von Google bezahlen können, benötigen sie ein «smartes» Gerät mit dem Betriebssystem Android (ab Version 5.0), das Near Field Communication (NFC) unterstützt.

Zahlen ohne Eingabe einer PIN am Terminal

Das digitale Zahlen hat in der Coronavirus-Krise weiter an Relevanz gewonnen: Wer seine Kreditkarten in Verbindung mit einem Smartphone oder einer Smartwatch nutzt, kann den physischen Kontakt mit dem Zahlterminal vollständig vermeiden. Denn bei Mobile-Payment-Lösungen wie Google Pay werden Kartentransaktionen auf dem eigenen Gerät freigegeben. Eine PIN-Eingabe am Terminal ist nicht mehr erforderlich.

Quelle: www.swisscard.ch

Technologische Innovation: Covid-19 zwingt Unternehmen zum Handeln

79 Prozent der in einer Accenture-Studie befragten Schweizer IT- und Business-Entscheider gaben an, dass Technologie zu einem untrennbaren Bestandteil unserer Gesellschaft geworden ist. Laut der vorliegenden Studie birgt das Festhalten an bestehenden Modellen nicht nur das Risiko, Kunden zu verärgern oder Mitarbeitende zu demotivieren, sondern könnte zukünftig potenzielle Innovationen und Wachstum dauerhaft einschränken.

Weg vom Papier in die Realität: Technologische Innovation wird immer notwendiger – Covid-19 zwingt Unternehmen zum Handeln. (Bild: Pixabay.com)

In einer zunehmend digitalisierten Welt müssen Unternehmen einen neuen Schwerpunkt auf das Gleichgewicht zwischen “Wert“ und “Werten“ legen, um auch zukünftig wettbewerbsfähig und erfolgreich zu sein. Geschäftswerte mit den Werten und Erwartungen ihrer Kunden und Mitarbeitenden in Einklang zu bringen – das ist eine zentrale Herausforderung unserer Zeit. Zu diesem Ergebnis kam die „Technology Vision“-Studie des Beratungsunternehmens Accenture. Die 20. Ausgabe der jährlich erscheinenden Studie zeigt die wichtigsten Trends auf, die in den kommenden drei Jahren Unternehmen neu definieren werden. COVID-19 hat technologische Innovation relevanter und dringlicher gemacht als zuvor und Entwicklungen wurden beschleunigt.

Technologische Innovation rückt in den Vordergrund

Laut der Studie können trotz der wachsenden Bereitschaft der Menschen, Technologie in ihr Leben zu integrieren, die Bemühungen von Unternehmen, Bedürfnisse und Erwartungen zu erfüllen, zu kurz greifen. Während die heutige Situation teils als „Rückschlag der Technologie“ oder „Gegenreaktion auf die Technologie“ bezeichnet wird, verkennt dieser Begriff das Ausmass, in dem unsere Gesellschaft Technologie nutzt und von ihr profitiert. 79 Prozent der 66 befragten Schweizer IT- und Business-Entscheider (weltweit hatte die Studie über 6.000 Teilnehmer) gaben an, dass Technologie zu einem untrennbaren Bestandteil unserer Gesellschaft geworden ist. Im Rahmen der diesjährigen Studie befragte Accenture zudem 2.000 Verbraucher (je 500 in China, Indien, Grossbritannien und den USA), von denen 70 Prozent der Auffassung sind, dass technologische Innovation in den nächsten drei Jahren stärker bzw. deutlich stärker in den Vordergrund ihres Lebens rücken wird.

Geschäfts- und Technologiemodelle prallen zusammen

Vielmehr handelt es sich um einen „Tech-Clash“ – einen Zusammenprall von Geschäfts- und Technologiemodellen, die nicht mit den Bedürfnissen und Erwartungen der Menschen übereinstimmen und neue Denkweisen sowie Ansätze erforderlich machen. Beispielsweise sind die Bedenken der Menschen bezüglich Datenschutz stark gestiegen. Start-ups wie Inrupt arbeiten bereits daran, die scharf kritisierte Kluft zwischen den Erwartungen der Menschen und den heutigen Standards zu überwinden. Inrupt hat eine Architektur namens Solid entwickelt, die Daten miteinander verknüpft und den Menschen gleichzeitig mehr Kontrolle über ihre persönlichen Daten gibt.

Der Druck auf die Unternehmen innovativ zu sein steigt

Die COVID-19-Pandemie hat der Welt vor Augen geführt, wie sehr Technologie die Menschheit bei der Bewältigung grosser Herausforderungen unterstützen kann. Roboter desinfizieren Städte, kochen Krankenhausnahrung und liefern Pakete. Intelligente Geräte überwachen die Gesundheit der Patienten und sammeln wertvolle Gesundheitsdaten. Die Zusammenarbeit zwischen Mensch und Künstlicher Intelligenz (KI) verlässt die Proof-of-Concept-Phase schneller als gedacht. Während ein Grossteil der Welt still- oder auf Eis gelegt ist, beschleunigen sich Innovationen.

Fünf Schlüsseltrends

Der akute, unmittelbare Bedarf an technologischen Innovationen ist allerdings nur die eine Seite der Gleichung. Für die Unternehmen kommt es darauf an, dass in der Krise geborene Tempo und die gewachsene Bereitschaft zu Veränderungen beizubehalten. Laut der vorliegenden Studie birgt das Festhalten an bestehenden Modellen nicht nur das Risiko, Kunden zu verärgern oder Mitarbeitende zu demotivieren, sondern könnte zukünftig potenzielle Innovationen und Wachstum dauerhaft einschränken. Die Studie identifiziert fünf Schlüsseltrends, die Unternehmen in den nächsten drei Jahren angehen müssen, um nicht nur den Tech-Clash zu entschärfen, sondern auch um neue Geschäftswerte zu realisieren, die unter anderem durch stärkere, vertrauensvollere Beziehungen zu den Stakeholdern vorangetrieben werden:

  • The I in Experience: Unternehmen werden personalisierte Erlebnisse schaffen müssen, die die Handlungsfähigkeit und Wahlmöglichkeiten des Einzelnen erweitern. Durch Zusammenarbeit wird ein passives Publikum zu aktiven Teilnehmern. 88 Prozent der in der Schweiz Befragten denken, dass Unternehmen in diesem neuen Jahrzehnt nur dann wettbewerbsfähig bleiben, wenn sie ihre Beziehungen zu ihren Kunden als eine Partnerschaft ausbauen. 77 Prozent der Schweizer Führungskräfte sind sich einig, dass Organisationen die Erfahrungen, die Technologie und Menschen zusammenbringen, dramatisch umgestalten müssen, und zwar auf eine menschlichere Art und Weise.
  • AI and Me: Künstliche Intelligenz (KI) sollte den Menschen bei seiner Arbeit unterstützen und nicht als Sicherheitsnetz für die Automatisierung fungieren. Die Fähigkeiten der Technologie entwickeln sich stetig weiter. Daher ist es unerlässlich, dass Unternehmen auch die Art und Weise, wie sie arbeiten, überdenken. Sie sollten KI zu einem generativen Teil ihrer Prozesse machen – mit Vertrauen und Transparenz im Mittelpunkt. 71 Prozent der Schweizer Unternehmen gaben an, bereits inklusive oder humanzentrierte Ansätze zu nutzen, um die Zusammenarbeit von Mensch und Maschine zu unterstützen.
  • The Dilemma of Smart Things: In einer Welt, die in eine Art dauerhafte Betaphase eintritt, werden Besitzansprüche von einzelnen Produkten hinterfragt. Da Unternehmen anstreben eine neue Generation von Produkten, getrieben von digitalen Erlebnissen, einzuführen, wird die Auseinandersetzung mit dieser neuen Realität erfolgsentscheidend. 80 Prozent der Schweizer Führungskräfte gaben an, dass die vernetzten Produkte und Dienstleistungen ihres Unternehmens in den nächsten drei Jahren mehr oder deutlich mehr Updates erhalten werden.
  • Robots in the Wild: Robotik ist nicht länger nur auf Lager oder Fabrikhallen beschränkt. 5G beschleunigt diesen rasch wachsenden Trend, sodass jedes Unternehmen seine Zukunft mit Blick auf die Robotertechnik neu überdenken sollte. Führungskräfte sind sich jedoch uneinig, wie ihre Mitarbeitenden die Technologie annehmen werden: 62 Prozent sagen, dass der Umgang mit der Robotik für ihre Mitarbeitenden herausfordernd sein wird. 38 Prozent glauben hingegen, dass sich ihre Mitarbeitenden mit der neuen Technologie leicht tun werden.
  • Innovations-DNA: Unternehmen haben Zugang zu einer noch nie dagewesenen Menge an disruptiver Technologie, wie etwa Distributed Ledger, KI, Extended Reality und Quantencomputing. Damit Unternehmen diese entsprechend handhaben können und sich gleichzeitig mit der geforderten Geschwindigkeit der Märkte weiterentwickeln, benötigen sie ihre eigene, einzigartige Innovations-DNA. Fast drei Viertel (70 Prozent) der Führungskräfte sind sich sicher, dass der Einsatz für Innovation noch nie so hoch war wie heute. Um es „richtig“ zu machen, müssen neue Wege beschritten werden – mit Partnern aus dem Ökosystem und mit Dritten.

Notwendigkeit der Anpassung von Geschäfts- und Technology Modellen

Die langfristigen Herausforderungen für Unternehmen besteht darin, ihre Geschäfts- und Technologiemodelle anzupassen – für einen erfolgreichen Wiederaufbau, wenn das Schlimmste der Pandemie überstanden ist. Das volle Ausmass der Auswirkungen von COVID-19 auf das menschliche Leben, die globalen Wirtschaft und Unternehmen ist noch nicht bekannt. Fest steht, diesen Herausforderungen können Unternehmen begegnen, wenn sie durch eine Anpassung ihrer Geschäfts- und Technologiemodelle die Innovation antreiben. Die Frage an die Unternehmen lautet: Wie schnell gelingen diese Anpassungen?

Quelle: Accenture

Wiederanstieg der Firmengründungen im Juni

Das erste Halbjahr 2020 wurde global durch den Corona Lockdown geprägt. Das wiederspiegelt sich auch bei den Gründungzahlen im März, April und Mai in der Schweiz. Die Gründungen sanken in diesen drei Monaten um durchschnittlich -15% im Vergleich zum Vorjahr.

Nach den Monaten des Corona-Lockdowns kam es im Juni 2020 zu einem Wiederanstieg der Firmengründungen. (Bild: Pixabay.com)

Insgesamt wurden 21’822 neue Firmen in den ersten 6 Monaten 2020 gegründet, was -4% zum Vorjahr entspricht. Die tagesaktuelle Analyse zeigt allerdings, dass im Juni 2020 deren 4’445 neue Firmen gegründet wurden, was einem starken Anstieg von +24% mehr Neugründungen als im Juni 2019 entspricht. Das sind erfreuliche Nachrichten und zeigt, dass die Gründer und Gründerinnen optimistisch in die Zukunft blicken.

Wiederanstieg nach den Monaten unter Corona-Lockdown

Die Analyse des IFJ Institut für Jungunternehmen zeigt, dass durch die verordneten Corona-Massnahmen im März (-6.1%), April (-25.5%) und Mai (-14.0%) deutlich weniger Firmen als im Vorjahr gegründet wurden. Allerdings zeigt sich anhand des Anstiegs an Neugründungen im Juni 2020, dass die Unsicherheit unter den Gründer/innen sich gelegt zu haben scheint und mit einem weiteren Anstieg im zweiten Halbjahr gerechnet werden kann.

Neugründungen nach Branchen

Seitens Firmengründungen nach Branchen zeigt sich, dass die Bereiche private Dienstleistungen (u.a. Coiffeur, Kosmetik, Ausbildung) und geschäftliche Dienstleistungen (u.a. Druck, Verlage, Fotografie, Facility Management) um +11.7%, Architektur & Ingenieurwesen +7.7% sowie Marketing & Kommunikation +1.0% und Beratungen +0.3% sogar Zunahmen im Vergleich zum Vorjahr verzeichnen. Die prozentual stärksten Rückgänge verzeichnen in den Branchen Land & Forstwirtschaft -18.2%, Kultur & Gemeinnütziges -16.4% sowie der Grosshandel -14.4%.

Neugründungen nach Branchen.

Alle relevanten Rechtsformen verzeichnen einen Rückgang. Am häufigsten wird mit 8461 Neueintragungen immer noch die GmbH gewählt, gefolgt von der Einzelfirma (7227 Neueintragungen), der AG (4169 Neueintragungen und die Kollektivgesellschaft (657 Neueintragungen).

Grosse Unterschiede in den Kantonen und Grossregionen: Schaffhausen und Tessin trifft es hart

Die Grossregionen Nordwestschweiz +4.4% und Zentralschweiz +0.4% erfreuen sich im ersten Halbjahr 2020 grosser Beliebtheit bei Firmengründer/innen und setzen mit einem Wiederanstieg gegenüber dem Rekordjahr 2019 sogar positive Akzente. Die restlichen Grossregionen weisen weniger Gründungen als im Vorjahr auf: Zürich -2.1%, Ostschweiz -2.3%, Espace Mittelland -3.4%, Südwestschweiz -8.4% und das Tessin mit -21.6%. So wie es den Tessin seitens der Corona-Pandemie am härtesten traf, ist auch im Vergleich der Grossregionen der Rückgang an Firmengründungen im Tessin gegenüber dem Vorjahr einschlägig.

Trotz der aktuell noch widrigen wirtschaftlichen Umstände können 9 der 26 Schweizer Kantone im Vorjahresvergleich auf mehr Neugründungen in den ersten sechs Monaten zurückblicken. Die Kantone mit dem stärksten prozentualen Wachstum sind Obwalden +26.6%, Appenzell Innerrhoden +17.5%, Basel-Stadt +10.5%, Thurgau +9.1%, Aargau +4.0%, Luzern +3.0% sowie Solothurn +1.9%, Graubünden +1.6% und Jura mit +1.2%. Die Kantone mit prozentualen Einbussen im einstelligen Bereich sind Schwyz -0.8%, Basel-Landschaft -0.9%, Appenzell Ausserrhoden -1.3%, Zürich -2.1%, Glarus -2.2%, Zug -2.4%, Uri -3.7%, Wallis -4.0%, Bern -4.1% sowie Neuenburg -5.5%, Fribourg -5.6%, Nidwalden -6.1%, Genf -7.1% und St. Gallen -7.4%. Kantone mit zweistelligen prozentualen Rückgängen von Neugründungen im ersten Halbjahr 2020 sind Waadt -11.2%, Tessin -21.6% und Schaffhausen -24.6%.

Quelle: Institut für Jungunternehmen (IfJ)

Steuerreport 2020: Vergleichsweise tiefe Unternehmenssteuern in der Schweiz

Die Schweiz steht im internationalen Steuervergleich gut da. Die Gewinnsteuersätze für Schweizer Unternehmen sind letztes Jahr aufgrund der Unternehmenssteuerreform weiter gesunken. Dies zeigt der Swiss Tax Report 2020 von KPMG. Tiefe Steuern reichen alleine aber nicht aus, um langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben.

Der Steuerreport 2020 von KPMG zeigt u.a. die kantonalen Gewinnsteuersätze für Unternehmen. (Bild: KPMG)

Der «Swiss Tax Report 2020» von KPMG vergleicht die Gewinn- und Einkommenssteuersätze von 130 Ländern sowie aller 26 Kantone. Während die ordentlichen Gewinnsteuersätze in fast allen Kantonen über die vergangenen Jahren schweizweit stagnierten, sind sie im letzten Jahr um rund zwei Prozentpunkte gesunken – von 17,1 auf 15,1% im Schweizer Durchschnitt. Grund für den starken Rückgang im letzten Jahr sind die im Rahmen der Steuerreform (STAF) vollzogenen Steuersatzsenkungen vieler Kantone. Insbesondere der Kanton Genf hat seine Gewinnsteuersätze vor dem Hintergrund der STAF substanziell gesenkt, von über 24 auf 14%. Zu Beginn des Beobachtungszeitraums im Jahr 2007 lag der durchschnittliche ordentliche Gewinnsteuersatz für in der Schweiz ansässige Unternehmen noch bei über 20%.

Steuerreport 2020 weist auf Paradigmenwechsel hin

Die relativ tiefen Gewinnsteuern stellen zwar aufgrund der hohen Lohnkosten in der Schweiz auch künftig einen wesentlichen Standortfaktor dar. Tiefe Unternehmenssteuern alleine reichen jedoch nicht aus, um die Wettbewerbsfähigkeit langfristig zu erhalten. Dies auch vor dem Hintergrund, dass sich in der internationalen Steuerlandschaft ein scharfer Paradigmenwechsel abzeichnet. Denn die Regeln zur Zuweisung von Steuersubstrat könnten mit dem Projekt BEPS 2.0 der OECD/G20 grosse Umwälzungen erfahren. «Wir beobachten, dass das ursprünglich nur auf die digitale Wirtschaft fokussierte Projekt sich zusehends zu einer weitgehenden Neuordnung der internationalen Regeln für viele Industrien ausweitet», so Stefan Kuhn, Leiter der Steuer- und Rechtsberatung von KPMG. «Die Schweiz ist daher gut beraten, sich aktiv in die Gespräche innerhalb von OECD und anderen involvierten Gremien einzubringen und mit Ländern Allianzen zu schmieden, denen ein attraktives Umfeld für Wirtschaft und Gesellschaft ebenfalls am Herzen liegt», mahnt Kuhn.

KPMG geht davon aus, dass sich der Standortwettbewerb im Zuge der Coronakrise weiter verschärft. Denn gerade die ohnehin hoch verschuldeten Länder haben sich während der Pandemie massiv zusätzlich verschuldet und werden entsprechend noch intensiver um Steuereinnahmen kämpfen. Daher dürften im internationalen Standortwettbewerb künftig Faktoren wie der Zugang zu Märkten und qualifizierten Arbeitskräften, eine moderne Infrastruktur sowie Investitions- und Rechtssicherheit eine zunehmende Rolle spielen.

Grosse Steuersenkungen im Kanton Genf und Fribourg

Die Zentralschweizer Kantone und der Kanton Appenzell-Innerrhoden verfügen nach wie vor über die tiefsten ordentlichen Gewinnsteuersätzen. Die Steuersätze in diesen Kantonen waren weitgehend stabil, wobei Zug und Uri eine merkliche Senkung vorgenommen haben. Der Kanton Zug liegt nun bei der Unternehmensbesteuerung mit einem Gewinnsteuersatz von 11,9% in Front und hat den Spitzenreiter Luzern (12,3%) vom ersten auf den zweiten Platz verdrängt. Auffällig ist auch die Entwicklung im Kanton Glarus, der durch eine substanzielle Senkung des Gewinnsteuersatzes neun Plätze gut gemacht und sich neu unter den drei attraktivsten Steuerkantonen einreiht.

Die grösste Bewegung betreffend der Unternehmensbesteuerung war letztes Jahr in der Westschweiz zu beobachten. Insbesondere Genf hat den ordentlichen Gewinnsteuersatz markant gesenkt. Lag dieser letztes Jahr noch bei über 24%, liegt er neu rund zehn Prozentpunkte tiefer, bei 14%. Genf gibt damit die rote Laterne an das Wallis ab und rückt ins Mittelfeld vor. Auch Fribourg, das im letzten Jahr mit einem Gewinnsteuersatz von fast 20% noch im hinteren Mittelfeld lag, rückt in die vordere Tableau-Hälfte.

Für die kommenden Jahre ist von einer weiteren (wenn auch moderaten) Reduzierung der Steuersätze auszugehen, da einige Kantone im Rahmen der STAF nicht die ganze Senkung der Steuersätze per 2020 vorgenommen haben. Bis 2025 werden die grössten Steuersenkungen in Basel-Landschaft (-4,5%), dem Wallis (-4,8%) und im Tessin (-3,3%) erwartet.

Schweiz bei Unternehmensbesteuerung (noch) gut positioniert

Einige Schweizer Kantone schneiden gemäss Steuerreport 2020 auch im europäischen Standortvergleich sehr gut ab. Die Kantone Zug, Luzern und Glarus belegten nach Guernsey (0%) und einigen (süd-)osteuropäischen Staaten die vordersten Plätze der Standorte mit tiefen Steuersätzen. Auch Appenzell Innerrhoden und die weiteren Zentralschweizer Kantone gehören für Firmen zu den steuerlich attraktivsten Standorten und reihen sich nach Irland, Liechtenstein und Zypern (je 12,5%) ins Ranking ein.

Die unattraktivsten Gewinnsteuersätze in Europa weisen Malta (35%), Deutschland (30%) und Frankreich (28%) aus, wobei Frankreich letztes Jahr mit einem Satz von 31% noch hinter Deutschland lag. Auffällig ist die markante Steuersatzsenkung in Griechenland (-4%).

Im weltweiten Vergleich hat die Schweiz dank der verschiedenen kantonalen Steuersatzsenkungen Plätze im vorderen Drittel gut gemacht und dabei Hongkong (16,5%) und Singapur (17,0%) überholt. Nur verschiedene Offshore-Domizile sowie Katar (10%) verfügen (ausserhalb Europas) über tiefere Gewinnsteuersätze als die Schweiz. Global gesehen sind die Gewinnsteuersätze seit 2018 stark gesunken, insbesondere im Nahen Osten und mit der kürzlichen Steuerreform in den USA.

Grosse Veränderung in Basel-Stadt

Die Besteuerung der privaten Personen zeigt ein ähnliches Bild wie die Unternehmensbesteuerung: Die Kantone, die tiefe Unternehmenssteuersätze anwenden, liegen weitgehend auch im Vergleich der Spitzeneinkommenssteuersätze vorne. Den tiefsten Einkommenssteuersatz wendet mit rund 22,4% der Kanton Zug an, gefolgt von Obwalden (24,1%), Appenzell-Innerrhoden (24,9%) und von weiteren Zentralschweizer Kantonen. Am höchsten werden Spitzeneinkommen in Genf besteuert, mit einem Satz von 44,75%. Auch in Basel-Land (42,2%) und im Tessin (40,2%) liegen die Steuersätze für Spitzeneinkommen relativ hoch.

Im Vergleich zum Vorjahr ist bei den Einkommenssteuersätzen nur wenig Bewegung zu verzeichnen. Der durchschnittliche Einkommenssteuersatz in der Schweiz liegt wie im Vorjahr bei 33,8%. Die stärkste Veränderung liess sich in Basel-Stadt beobachten, das seinen Satz um rund drei Prozentpunkte von 37,4 auf 40,3% erhöht hat. Daneben hat nur Luzern seinen Steuersatz für natürliche Personen angehoben, wenn auch nur minimal von 31,16 auf 31,17%. Sieben Kantone haben die Sätze leicht gesenkt.

Die Einkommenssteuersätze der Schweizer Kantone im Überblick. (Bild: KPMG)

(Süd-)osteuropäische Länder besteuern Spitzeneinkommen am tiefsten

Im europäischen Vergleich führen Bulgarien (10%), Rumänien (10%) und Ungarn (15%) die Rangliste der Standorte mit den tiefsten Spitzeneinkommenssteuersätze an. Der Kanton Zug schafft es mit einem Satz von 22,4% in die Top Ten in Europa. Ein Grossteil der Kantone findet sich im europäischen Mittelfeld wieder, wobei sich Genf als Kanton mit dem höchsten Steuersatz für Spitzeneinkommen (44,75%) im hinteren Feld einreiht.

Die höchsten Einkommenssteuersätze in Europa weisen nach wie vor Schweden (57,2%) und Dänemark (55,9%) auf – gefolgt von Österreich (55,0%). Auch Finnland (53,75%) und Belgien (53,5%) gehören zu den Ländern mit den höchsten Spitzeneinkommensteuersätzen.

Global betrachtet zeigt sich kein einheitliches Bild. Während verschiedene Offshore-Domizile und vereinzelte Nahost-Staaten nach wie vor keine Steuern auf Einkommen erheben, sind die Steuersätze in Ländern wie Japan (46%), China (45%), Australien (45%), Südafrika (45%), USA (37%) und Indien (35,9%) relativ hoch.

Quelle: Steuerreport 2020 von KPMG

Salärstudie Finanzen: Faire und marktgerechte Saläre gefordert

Was ist ein angemessener Lohn? Die Personalberatung Careerplus beantwortet diese Frage mit ihrer neusten Salärstudie für den Bereich Finanzen und trägt dadurch auch zur Lohntransparenz bei. Die Studie zeigt auf, in welcher Bandbreite die Löhne von Finanzspezialisten liegen, die grösstenteils in KMU tätig sind, und welche Faktoren zu einer Lohnerhöhung beitragen.

Weiterbildung und Berufserfahrung zahlen sich im Finanzbereich aus: Eine Studie von Careerplus zeigt Faktoren für marktgerechte Saläre auf. (Bild: Pixabay.com)

Mit 90 000 Franken liegt der Medianjahreslohn für den Bereich Finanzen 14,7 Prozent über dem schweizerischen Durchschnitt. Weiterbildung, Fremdsprachenkenntnisse und Führungsspanne tragen massgeblich zu einer Lohnerhöhung bei. An Bedeutung zugelegt haben dabei die Fremdsprachenkenntnisse: Vor zwei Jahren waren diese in der gleichen Studie noch sekundär. Mittlerweile ist das Beherrschen einer Fremdsprache, meistens Englisch, für Jobprofile wie Buchhalter und Controller unabdingbar geworden. Spricht ein Controller mindestens eine zusätzliche Sprache, so liegt sein Medianlohn bei rund 115 000 Franken, ohne Fremdsprachenkenntnisse bei 105 000 Franken.

Berufserfahrung und Weiterbildung zahlen sich aus

Bei der Führungsspanne gibt es meistens einen Sprung ab fünf Mitarbeitenden: Hat beispielsweise ein Leiter Finanzen/CFO mehr als vier Mitarbeitende in seinem Team, steigt sein Salär im Median um 16 500 Franken pro Jahr. Die CFOs sind mit einem Jahreslohn von 150 000 Franken die Spitzenverdiener im Finanzbereich, gefolgt von den Leitern Controlling, die 145 000 Franken jährlich verdienen. Eine weitere Erkenntnis der Studie: Wer auf Berufserfahrung kombiniert mit Weiterbildung setzt, ist gut beraten. Vor allem spezifische Weiterbildungen zum eidgenössisch diplomierten Experten, Wirtschaftsprüfer und Treuhänder führen in der Regel zu einem höheren Lohn. So verdient ein CFO mit einer Weiterbildung als Wirtschaftsprüfer im Median 10 000 Franken mehr als sein Kollege mit einem Universitätsabschluss ohne entsprechende Fortbildung.

Leitfaden für marktgerechte Saläre

Die repräsentative Studie, die Careerplus im Zweijahresrhythmus herausgibt, beleuchtet pro Jobprofil, wie sich Fremdsprachenkenntnisse, Aus- und Weiterbildung, Führungsspanne sowie Alter auf den Medianlohn auswirken. Zusätzlich Wissenswertes wie Einstellungskriterien und nächste Karriereschritte ergänzen die entsprechenden Jobprofil-Kapitel. Die zehn Stellenprofile sind vornehmlich in KMU vertreten: Sachbearbeiter Rechnungswesen, Buchhalter, Leiter Buchhaltung, Leiter Finanzen/CFO, Junior Controller, Controller, Leiter Controlling, Sachbearbeiter Treuhand, Treuhänder und Wirtschaftsprüfer.

Die Salärstudie enthält zudem ein Formular zur individuellen Berechnung eines Gehalts, mit dem sich pro Lohnstufe, Alter und Wirtschaftszweig errechnen lässt, ob das eigene Gehalt oder dasjenige der Mitarbeitenden marktgerecht und fair ist.

Quelle: Careerplus

Aktienregister und Generalversammlungen digitalisieren

Die Corona-Pandemie hat einen Digitalisierungsschub ausgelöst – auch in Bereichen, die man bisher weniger im Fokus hatte. Ein Beispiel sind Aktionärsversammlungen, die im Zuge des Versammlungsverbots nicht physisch durchgeführt werden konnten. Ein Zürcher Start-up bietet dafür eine Lösung an; diese führt aber noch weiter und zielt im Kern auf die «digitale Aktie» ab.

Per Smartphone-App immer Zugriff auf das Aktienregister haben: So sieht Digitalisierung in der Wertschriftenverwaltung aus. (Bild: William Iven / Pixabay.com)

Das in der bundesrätlichen Covid-19-Verordnung 2 festgelegte Versammlungsverbot untersagte sämtliche öffentlichen oder privaten Veranstaltungen, einschliesslich Sportveranstaltungen und Vereinsaktivitäten. Dazu zählten auch Aktionärs- bzw. Generalversammlungen mit mehr als fünf Personen. Mit diesem Versammlungsverbot kam es allerdings zu einem Widerspruch zum Obligationenrecht: Denn innerhalb von sechs Monaten nach Abschluss des Geschäftsjahres muss die ordentliche Generalversammlung stattgefunden haben. Um trotzdem eine reibungslose Durchführung zu gewährleisten, hatte der Gesetzgeber in der Covid-19-Verordnung Folgendes vorgesehen: «Bei Versammlungen von Gesellschaften kann der Veranstalter ungeachtet der voraussichtlichen Anzahl Teilnehmerinnen und Teilnehmer und ohne Einhaltung der Einladungsfrist anordnen, dass die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ihre Rechte ausschliesslich ausüben können: 1. auf schriftlichem Weg oder in elektronischer Form; oder 2. durch einen vom Veranstalter bezeichneten unabhängigen Stimmrechtsvertreter.» Viele Aktiengesellschaften – so auch die Galledia Group AG, der auch unsere Fachzeitschrift gehört – haben deshalb ihre Generalversammlungen auf postalischem Weg durchgeführt. Die manuellen Aufwände waren allerdings hoch, und Fehler in der Auszählung mussten peinlichst genau vermieden werden, damit Beschlüsse nicht anfechtbar wurden.

Generalversammlungen per Videokonferenz?

Wäre also eine Durchführung der GV per Videokonferenz eine bessere Alternative gewesen? Nicht unbedingt. Denn gerade bei einer Teilnahme von mehr als zehn Aktionären wären einige Hürden im Wege gestanden. Denn jeder Teilnehmende hätte identifiziert und authentifiziert werden müssen, damit er oder sie sich per Video zu Geschäften der GV hätte äussern bzw. sein Stimmrecht hätte ausüben dürfen. Das Zürcher KMU Aequitec AG hatte deshalb eine Lösung für diese Problematik parat: Mithilfe einer Smartphone-App konnten KMU mit nicht kotierten Namenaktien gleichwohl eine Generalversammlung durchführen, die mit der Covid-19-Verordnung und dem Obligationenrecht konform war. Und zwar setzte Aequitec auf die Möglichkeit der unabhängigen Stimmrechtsvertreter – gestellt durch Schweizer Kanzleien und Notariate, mit denen Aequitec schon länger zusammenarbeitet. «Das Abstimmungsverfahren haben wir jeweils durch eine Mobiltelefon- und Browserbasierte Lösung zur rechtlich sauberen Abwicklung der Covid-Generalversammlung begleitet», erläutert Christian Wilk, Mitgründer und Produktverantwortlicher bei der Aequitec AG.

Die Crux mit der Schriftlichkeit

Doch jetzt, wo wieder Versammlungen bis 300 Personen möglich sind, nimmt die Nachfrage nach dieser Lösung naturgemäss ab. Das Beispiel zeigt aber grundsätzlich auf, was dank der Digitalisierung heute möglich ist – zum Nutzen auch für die vielen KMU-Aktiengesellschaften. Denn damit eine Generalversammlung virtuell durchgeführt werden kann, sollten vorteilsweise auch die Aktien selbst virtuell vorliegen. Das entspricht ohnehin dem allgemeinen Trend: Dass Aktien physisch als Wertpapier greifbar sind, dürfte mittel- bis langfristig der Vergangenheit angehören. Heute werden Aktien – wie auch andere Wertrechte, Wertpapiere und zukünftig eventuell auch Registerwertrechte – immer mehr als Bucheffekten ausgegeben – also nicht mehr in Papierform. Doch auch da setzt der Schweizer Gesetzgeber immer noch Grenzen: Zum einen kann nur die SIX SIS AG Aktien als Bucheffekten ausgestalten und zusammen mit einer Verwahrstelle verwahren. Zum anderen kann eine digitale Übertragung der Aktien ebenfalls nur über die Verwahrstelle, beispielsweise eine Bank, erfolgen. Gesellschaften, die ihre Aktien nicht in Bucheffekten gekleidet haben, müssen für eine Aktienübertragung den Weg über eine Abtretung gemäss Obligationenrecht gehen. Und diese Abtretung muss handschriftlich erfolgen, denn die digitale Signatur hat sich hier nicht durchsetzen können. Kommt hinzu, dass solche Abtretungen anfällig für Fehler sind: Denn wurden schon vergangene Abtretungen nicht sauber dokumentiert, ist manchmal nicht einmal mehr klar, ob jemand, der sich als Besitzer einer Aktie bezeichnet, überhaupt noch Aktionär ist.

Eine «digitale Aktie» ist nicht gleich digital

Umso wichtiger ist die saubere Führung eines Aktienregisters – auch für KMU. Auch die Aequitec AG ist ein Registeranbieter für Namenaktien. «Unsere Zielkunden sind innovative Schweizer KMUs mit nicht-kotierten Namenaktien, welche für das kommende Jahr eine Kapitalerhöhung, eine Nachfolgeregelung planen oder Inhaberaktien in Namenaktien umwandeln müssen», erklärt Christian Wilk. Im Kern geht es natürlich auch hier um die digitale Aktie – verstanden als einfaches Wertrecht in Bucheffekten gekleidet. «Der Vorteil für KMUs bei der digitalen Aktie ist die Einbuchung der nicht-kotierten Aktien via ISIN-Nummer in die Wertschriftendepots bei der jeweiligen Hausbank des Anteilseigners, also des Aktionärs. Somit kann der nicht-kotierte Besitz dem ganzheitlichen Vermögen der Kunden zugerechnet werden», so Christian Wilk. «Dies ist beispielsweise für die Portfolio-Diversifikation wichtig, da ein Kunde ggf. einen deutlich höheren Aktienbesitz hat, als die Bank es heute in ihrer Kundenberatung erkennen kann.» Zudem würden sich für den Unternehmer neue Aktionärskreise erschliessen, da die digitale Aktie als Beimischung in bestehende Wertschriftendepots eingebucht werden kann.

Wenn Christian Wilk von der digitalen Aktie spricht, grenzt er sich klar ab von sogenannten «Tokens», die auf öffentlichen Blockchain-Technologien, beispielsweise Ethereum, beruhen. Der springende Punkt: Laut einer Mehrheit der Rechtspraktiker sind «Tokens » (einfache) Wertrechte und sind nicht in Bucheffekten gekleidet. Für diese Aktien-Tokens ohne Bucheffekten ist derzeit aber keine rechtlich saubere Eigentumsübertragung möglich, da keine verpflichtende schriftliche Abtretung («Zession») stattfindet (Pasquier & Ayer, Formungültige Aktienübertragung auf der Blockchain, 2019). Erst das sich in Revision befindende neue Aktienrecht soll hier entsprechende Klarheit schaffen.

Vom Excel-Sheet zur Smartphone-App

Die rechtlich saubere Eigentumsübertragung entpuppt sich also als «Gretchenfrage» für die digitale Aktie. Der Aequitec AG geht es deshalb weiterhin in erster Linie um die Verschlankung und Verbesserung der bisherigen, etablierten Prozesse – sei es bei der Aktienübertragung oder bei der Abhaltung von Generalversammlungen. Aequitec hat hierzu die oben erwähnte Smartphone-App entwickelt, die Formalaufgaben aus dem Bereich Corporate Governance einfach abwickeln lässt – «ein neuartiges Kundenerlebnis», wie Christian Wilk betont. Grundlage dafür ist und bleibt allerdings ein gepflegtes Aktienregister. Viele KMU führen dieses noch via Exceltabellen. Auf dem Weg zur digitalen Aktie oder für Smartphone-Anwendungen ist das ein entscheidendes Hindernis. Christian Wilk: «Weshalb die Sommermonate nicht dazu nutzen, um das Aktienregister mit uns für die Einführung der digitalen Aktie fit zu machen?»

So machen Sie Ihr Aktienregister fit

  • Überprüfung der Namen und Adressen, insbesondere von wirtschaftlich Berechtigten
  • Eintragung nicht nur des Eigentums, sondern auch der dazugehörigen Stimmrechte
  • Erfassung aller vertretungsberechtigter Personen, insbesondere von juristischen Personen
  • Überprüfung der Ablaufdaten der vorliegenden Vollmachten
  • Klare Trennung von Aktienregister und Aktionärsverzeichnis
  • Saubere Trennung von Aktien- und Partizipationskapital
  • Erfassung aller Bestandsveränderungen
  • Erfassung aller Aktientransfers (Anzahl der Aktien, Übernahmepreis und -termin, Vorgaben
    durch Statuten und Aktionärsbindungsvertrag)
  • Altaktionäre streichen, nicht löschen

Weitere Informationen: www.aequitec.ch

Florence Schnydrig wechselt von Swisscard zur ZKB

In der Direktion der Zürcher Kantonalbank ZKB kommt es zu Veränderungen: Der langjährige Leiter Private Banking, Christoph Weber, zieht sich per 1. Mai 2021 zurück. Seine Nachfolge wird Florence Schnydrig Moser übernehmen. Sie ist derzeit noch CEO von Swisscard AECS.

Florence Schnydrig Moser, designierte neue Leiterin Private Banking bei der ZKB. Sie wird ihre Tätigkeit am 1. Januar 2021 aufnehmen. (Bild: zVg)

Christoph Weber (61) hat sich nach seiner mehr als 30jährigen Karriere bei der Zürcher Kantonalbank – davon zwölf Jahre als Mitglied der Generaldirektion – entschieden, seine Funktion per 1. Mai 2021 zu übergeben. Anschliessend möchte er sich neuen Projekten ausserhalb der Bank widmen. Im Rahmen einer langfristigen Personalplanung hat der Bankrat der Zürcher Kantonalbank nun Florence Schnydrig (48) per 1. Mai 2021 zur neuen Leiterin der Geschäftseinheit Private Banking und Mitglied der Generaldirektion ernannt. Sie ist aktuell CEO des Kreditkartenanbieters Swisscard AECS GmbH. Christoph Weber wird bis zum 30. April 2021 in seiner Funktion bleiben, um mit seiner Nachfolgerin einen reibungslosen Übergang in der Führung sicherzustellen. Mit Florence Schnydrig wird erstmals in der Geschichte der Zürcher Kantonalbank eine Frau in die Generaldirektion berufen.

Florence Schnydrig war seit dem Jahr 2000 bei der Credit Suisse in verschiedenen Funktionen im Private-Banking-Umfeld tätig, unter anderem in Zürich, Australien und Hongkong. Seit 2018 leitet sie als CEO die Swisscard AECS GmbH in Horgen, ein Unternehmen im Besitz der Credit Suisse und American Express, mit rund 700 Mitarbeitenden. Zuvor war sie als Head of Products, Investments & Marketing für die Entwicklung und Vermarktung der Produkte der Credit Suisse (Schweiz) AG verantwortlich und trug als Mitglied der Geschäftsleitung übergreifende Verantwortung innerhalb der Credit Suisse (Schweiz) AG. Florence Schnydrig studierte Mathematik an der Eidgenössischen Technischen Hochschule in Lausanne (EPFL). Nach dem Studium startete sie ihre Finanzkarriere bei der UBS und erwarb ein CFA (Chartered Financial Analyst). Sie ist Vizepräsidentin des Verwaltungsrates von Advance (Advance Gender Equality Business; ein Netzwerk von über 100 Schweizer Firmen).

Florence Schnydrig lebt mit ihrem Mann und ihren zwei Kindern in Oberwil-Lieli im Kanton Aargau. „Wir freuen uns sehr, dass wir mit Florence Schnydrig eine Bankexpertin gewinnen konnten, die über einen beeindruckenden Leistungsausweis verfügt“, schreibt Dr. Jörg Müller-Ganz, Präsident des Bankrats der Zürcher Kantonalbank, in einem von der ZKB veröffentlichten Communiqué. Der Leistungsausweis bilde eine „hervorragende Ausgangslage“ für die Leitung des Private-Banking-Geschäfts der Bank. Dieses ein heute in allen Marktsegmenten hervorragend positioniert, so Müller-Ganz weiter. „Zusammen mit seinem Team leistet Christoph Weber einen wesentlichen Beitrag zum Erfolg unserer Bank.“

Quelle: ZKB

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