Exportstimmung der Schweizer KMU auf historischem Tief
Die Coronakrise sorgt für einen Einbruch der Exportstimmung bei international tätigen Schweizer KMU. Gemäss der aktuellen Umfrage von Switzerland Global Enterprise (S-GE) verzeichnen 65 % der befragten KMU per Ende des ersten Halbjahres 2020 einen Rückgang ihrer Exporte. Für 81 % hat die Pandemie negative Folgen, insbesondere aufgrund des erlittenen Nachfrage- und Umsatzeinbruchs. Nur 39 % erwarten für das zweite Halbjahr steigende Exporte. Massiv gefallen ist auch das Credit Suisse Exportbarometer.
Redaktion - 26. Juni 2020
Die Exportstimmung von Schweizer KMU war noch nie so schlecht wie gerade jetzt. (Bild: Pixabay.com)
Infolge der Pandemie ist die KMU-Exportstimmung auf den tiefsten Wert seit der erstmaligen Durchführung der Exportumfrage von Switzerland Global Enterprise (S-GE) im Jahr 2010 gefallen. Gemäss der aktuellen, zwischen Anfang Mai und Anfang Juni 2020 durchgeführten Umfrage, müssen rund zwei Drittel der befragten Schweizer KMU per Ende des ersten Halbjahres 2020 einen Rückgang ihrer Exporte hinnehmen. Die Pandemie hat für 81 % der Unternehmen negative geschäftliche Folgen, dies vor allem aufgrund des erlittenen Nachfrageeinbruchs, der Absatz- und Umsatzeinbussen sowie der fehlenden Erwartungs- und Planungssicherheit. Mit Blick auf das zweite Halbjahr 2020 erwarten 39 % der KMU steigende Exporte, während 23 % von einer Stagnation und 38 % von einem weiteren Rückgang ausgehen.
Auch Credit Suisse Exportbarometer zeigt tiefe Exportstimmung
Auch beim Credit Suisse Exportbarometer, welches die ausländische Nachfrage nach Schweizer Produkten abbildet, zeigen sich die Auswirkungen der Coronakrise deutlich. Dessen April-Wert von -2.59 wurde einzig während der Finanzkrise im Jahr 2008 unterboten. Im Mai 2020 stieg das Exportbarometer wieder auf einem Wert von -1.54 an, was allerdings immer noch deutlich unter der Wachstumsschwelle liegt. Tiziana Hunziker, Ökonomin bei der Credit Suisse, sagt dazu: «Insbesondere staatliche Schutzmassnahmen und Produktionsstopps führten zu Unterbrüchen bei internationalen Warenketten und lösten einen Investitionsstau aus. Wir gehen davon aus, dass für die Mehrheit der Exporteure der Tiefpunkt im April erreicht wurde. Bei den Exporten der Maschinen-, Elektro- und Metallindustrie (MEM-Branche) in den asiatischen Raum war im April bereits eine Aufwärtsbewegung ersichtlich. Jedoch dürften die Einkommensausfälle und die zunehmende Arbeitslosigkeit noch länger anhalten. Besonders von der Konsumentenstimmung abhängige Branchen wie die Uhrenindustrie müssen wohl noch länger auf einen Aufschwung warten.»
Globaler Handel ist ausgebremst
Alberto Silini, Leiter Beratung bei Switzerland Global Enterprise (S-GE), stellt fest: «Die Coronakrise hat den globalen Handel ausgebremst. International ausgerichtete Schweizer KMU sind von diesem Einbruch stark betroffen, was der historisch tiefe Stand der Exportstimmung eindrücklich reflektiert. Unsere Umfrage zeigt jedoch, dass sich in der Zwischenzeit viele Unternehmen stabilisieren konnten und wieder optimistischer in die Zukunft blicken. Nach einer von Krisenmanagement geprägten Phase gilt es nun für Schweizer KMU, die eigenen Wertschöpfungsketten rasch an die neuen Gegebenheiten anzupassen und mit einer besseren Strategie als die internationale Konkurrenz in die Zielmärkte zurückzukehren. Die Diversifikation der Absatzmärkte und Beschaffungsquellen sowie die Nutzung von Absicherungsinstrumenten gegen Währungs- und weitere Exportrisiken spielen in diesen Zusammenhang eine wichtige Rolle.»
Passt Ihre Strategie nach Covid-19 und dem Lockdown noch? Der Autor nennt drei entscheidende Fragen, an denen Sie erkennen können, ob Sie Ihre Unternehmensstrategie jetzt auf Vordermann bringen sollen.
Volkmar Völzke - 25. Juni 2020
Befragen Sie Ihre Strategie: mit einfachen Fragestellungen. (Bild: Pixabay.com)
Für viele Unternehmen hat sich so einiges geändert mit Covid-19 und dem Lockdown. Deshalb ist es nur konsequent, sich anzuschauen, ob die Strategie noch passt und wo es Anpassungen braucht. Richtig? Falsch!
Wenn Sie nämlich eine robuste Strategie hatten, eine die auf einer starken Vision, auf einem klaren “Warum” und auf klaren Ansprüchen basiert, ändert sich nur wenig. Wenn Ihre Strategie hingegen auf zu dünnem Eis stand (also vielleicht nur eine “bessere” Fortschreibung der Vergangenheit oder ein “mehr von fast demselben”), dann ist es ohnehin mehr als angebracht, die Strategie neu zu erarbeiten. Die vergangenen Wochen waren dann nur der Stein, der den nötigen Anstoss gibt.
Wo die Gefahrenherde für Ihre Strategie liegen
Aber auch wenn Sie sagen, Sie habe eine starke und robuste Strategie, sehe ich immer wieder drei Fragestellungen, die viel zu wenig Beachtung finden, wenn es um die erfolgreiche Gestaltung der Zukunft geht. Besser Sie schauen sich das umgehend für Ihr Unternehmen oder Ihren Bereich an. Die Zeit drängt.
Denn viel zu schnell gehen wir oft davon aus, dass das Geschäft in etwa so weitergeht wie bisher, dass unser künftiger Erfolg sich aus dem vergangenen Erfolg ableitet, dass die Mannschaft, die uns hierher gebracht hat, auch diejenige sein wird, die uns in die Zukunft führt. Und genau diese Annahmen sind die Gefahrenherde für unseren Erfolg in der Zukunft.
Es gibt keine „dumme Fragen“
Ich empfehle hingegen drei entscheidende und meist unterbelichtete Fragestellungen für eine starke Strategie:
Wer wollen wir werden? Diese Frage wird kaum je ernsthaft gestellt, steht aber am Anfang von allem. Wie wollen wir denn unsere Kräfte bündeln und gemeinsam nach herausragenden Zielen streben, wenn wir kein einheitliches Verständnis davon haben, wer wir werden wollen? Ohne die Antwort auf diese Frage bleiben Sie im Mittelmass.
Welche Geschäftsmodelle wollen wir dafür haben? Die meisten Strategiediskussionen, die ich erlebe, drehen sich zum grössten Teil um die Ausweitung des Bestehenden. Nur wenige denken radikal genug in neuen Geschäftsmodellen. Die meisten wissen auch gar nicht, wie sie das systematisch angehen sollen.
Welche Ansprüche setzen wir uns selbst dafür? Ansprüche oder Standards sind diejenigen Denk- und Verhaltensweisen, die wir von jedem Mitglied der Organisation jederzeit einfordern. Starke Strategien definieren sehr klar, wie wir uns jeden Tag verhalten müssen, um die starken Ziele zu erreichen. Das hat übrigens nicht viel mit den oft üblichen “Werten” zu tun.
Es ist wie immer Ihre Wahl, ob Sie jetzt die Chance ergreifen und Ihre Strategie auf Vordermann bringen. Die Zeit dafür war nie günstiger.
Zum Autor: Volkmar Völzke ist Erfolgs-Maximierer. Buchautor. Berater. Coach. Speaker. www.volkmarvoelzke.ch
BWI wird neu: Beratung, Weiterbildung, Inspiration
Vier neue Partner führen die Weiterbildungsinstitution BWI in die Zukunft: Das Weiterbildungsinstitut und ehemalige ETH-Spin-off startet mit neuer Führung und setzt neu neben Weiterbildung auf Beratung.
Redaktion - 25. Juni 2020
Das neue Führungsquartett des BWI setzt auf Weiterbildung, Beratung, Inspiration. V.l.n.r.: Andrea Rutishauser, Christian Bachmann, Christoph von Felten, Mike Hubmann. (Bild: BWI)
Das BWI wird von einem neuen Eigentümer-Quartett in die Zukunft geführt: Andrea Rutishauser, Christian Bachmann, Christoph von Felten und Mike Hubmann ergänzen das Weiterbildungsangebot um Beratung. «Damit entwickeln wir das BWI zu einem ganzheitlichen Partner weiter, der Leader, Teams und Organisationen in der ständigen Transformation unterstützt», freut sich Andrea Rutishauser, Geschäftsführerin beim BWI. Der frühere Eigentümer Jürg Kuster bleibt dem Unternehmen als Verwaltungsrat erhalten und unterstützt das neue Team in der Kundenakquise.
Vier Partner, zwei komplementäre Säulen
An einem Kick-Off-Event startete das neue BWI am 24. Juni 2020 in eine neue Ära. Eigentlich wäre dies schon für März geplant gewesen, aber corona-bedingt kam es zu einer Verschiebung. Die „Zwangspause“ wurde aber genutzt, um das Dienstleistungs-Angebot sauber aufzugleisen und wo nötig anzupassen.
Ab sofort weht entsprechend ein frischer Wind durch das geschichtsträchtige BWI (vormals: Betriebswissenschaftliches Institut der ETH, gegründet 1929). Die Neuausrichtung des BWI basiert auf zwei Standbeinen: Weiterbildung und ab sofort auch Beratung. «Unternehmen mit einem Weiterbildungsbedarf befinden sich oftmals in einem tiefgreifenden Veränderungsprozess. Mit der neuen Komplexität, welche durch Digitalisierung, Künstliche Intelligenz, Globalisierung, Individualisierung, Umweltbedrohungen sowie wirtschaftliche und gesellschaftliche Veränderungen entsteht, steigt der Bedarf an qualifizierter Beratung. Auf vielfachen Kundenwunsch schliessen wir nun diese Lücke und bieten neben der Weiterbildung auch Beratung an», erklärt Andrea Rutishauser.
Neue Skills für zeitgemässe Herangehensweisen
Mit dem komplementären Angebot stärkt das BWI die Zukunftssicherheit von Organisationen für eine Zeit, welche grosse Unsicherheit, aber auch Chancen mit sich bringt: «Die Weiterbildungsthematik gewinnt mit COVID-19 noch mehr an Bedeutung. Den Kampf um die interessantesten Jobs entscheidet die permanente Weiterbildung mit – Erfahrung allein genügt nicht. Handlungsfähig zu bleiben, unter Druck resilient zu sein und in der Komplexität navigieren zu können wird für den Einzelnen wie auch für Organisationen künftig zum entscheidenden Wettbewerbsfaktor. Dieses Wissen und Können mit modernsten Methoden praxisnah und einfach zu vermitteln, ist unser Ansporn», sagt Mike Hubmann, Verwaltungsratspräsident und Berater beim BWI.
Weiterbildung, Beratung, Inspiration: vereint unter einem Dach
Das BWI-Weiterbildungs-Angebot konzentriert sich auf die Führung in allen Bereichen der Organisation, «inklusive der Führung von einem selbst – weil wir der Meinung sind, dass nur wer sich selbst kennt und führen kann, dazu befähigt ist, andere anzuleiten», betont Christian Bachmann, Partner und Trainer, und fügt an: «Das ist ein wesentlicher Aspekt, wenn es darum geht, die persönliche Resilienz weiterzuentwickeln und auch die Resilienz im Team zu fördern.»
Mit seinem Beratungs-Angebot unterstützt das BWI Organisationen in Veränderungsprozessen, bei der Umsetzung von Kernprojekten, beim Aufbau von Hochleistungsteams, in Konfliktsituationen oder in der Begleitung von Führungskräften. Ziel sowohl in der Weiterbildung wie auch in der Beratung ist es, die vorhandenen Stärken zu stärken und mit neuen Fähigkeiten zu verknüpfen, damit Menschen und Organisationen handlungs- und zukunftsfähig bleiben. Die neue Verbindung von Weiterbildung und Beratung ermöglicht ein ganzheitliches Vorgehen und erleichtert den Transfer von Wissen und Können in die Praxis.
Neues Webportal
Das aufgefrischte, am 24. Juni lancierte Webportal lädt zu Seminaren für Selbstführung, Teamführung, Organisationsführung, Projektführung sowie zu massgeschneiderten firmeninternen Seminaren ein. Das neue Angebot «Beratung» reicht von Mediation über Krisenmanagement bis hin zur Begleitung in der digitalen Transformation und massiven Change-Prozessen. Regelmässige Infoabende, Impulsapéros und Events liefern Inspiration und ermöglichen den Austausch mit interessanten Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Kultur und Wissenschaft sowie Know-how-Transfer unter Gleichgesinnten und WeiterbildungskollegInnen.
Eine Studie des Deutschen Reiseverbands e.V. zeigt, dass Geschäftsreisende trotz Corona persönliche Meetings bevorzugen. Virtuelle Konferenzen können persönliche Treffen nicht ersetzen, die nachweislich mehr Umsatz bringen.
Redaktion - 24. Juni 2020
Trotz Corona: Persönliche Treffen bringen mehr Umsatz. (Bild: obs/DRV Deutscher Reiseverband e.V.)
Home-Office statt dienstlich unterwegs: So sah wegen den Corona-Maßnahmen der Arbeitsalltag vieler Beschäftigter wochenlang aus. Gemäss dem Deutschen Reiseverband e.V. (DRV) wurden seit März 69 Prozent der Geschäftsreisen durch virtuelle Meetings ersetzt. Das entspricht einem Anstieg um 39 Prozentpunkte im Vergleich zum Jahr 2019. Obwohl Dienstreisen trotz des Lockdowns möglich waren, fanden seit Ausbruch der Pandemie lediglich 16 Prozent der Meetings mit externen Teilnehmern wie Kunden oder Dienstleistern statt, jeweils 16 Prozent wurden verschoben oder ganz abgesagt. Und jede dritte Konferenz wurde erstmals virtuell durchgeführt. Die Geschäftsreise-Branche kam damit während der Akutphase der Corona-Pandemie fast gänzlich zum Erliegen.
Auch wenn virtuelle Meetings inzwischen vielerorts Routine sind, wollen Geschäftsreisende künftig wieder mehr auf persönliche Treffen setzen. 85 Prozent der Befragten geben an, diese Art des Meetings zu bevorzugen. 43 Prozent von ihnen planen, in Zukunft deutlich weniger virtuelle Meetings durchzuführen. 42 Prozent möchten hingegen weiterhin einen Teil der Meetings virtuell abhalten.
Persönliche Treffen bringen mehr Umsatz – trotz Corona
Viele Beschäftigte haben in den vergangenen Wochen gemerkt, dass Video- und Telefonkonferenzen durchaus Vorteile bieten. 79 Prozent nennen zum Beispiel niedrigere Kosten und 73 Prozent Zeitersparnis. 68 Prozent fällt aber auch ein schwerwiegendes Defizit auf – die Gefahr durch technische Probleme. Darüber hinaus gibt es weitere Aspekte, die eher für persönliche Meetings sprechen. Als Pluspunkte erwähnen 51 Prozent das persönliche Erfolgserlebnis für Mitarbeiter und 49 Prozent die bessere Beziehungspflege. Auch aus Vertriebssicht scheint der persönliche Kontakt vorteilhaft zu sein: So sagen 45 Prozent, dass sie bei persönlichen Treffen mehr Umsatz erzielen. Bei virtuellen Meetings trifft dies lediglich bei einem Drittel der Befragten zu.
„Ein persönliches Treffen schafft eine Vertrauensbasis, die sich virtuell nur schwer herstellen lässt“, sagt Verena Funke, Country Director bei Egencia. „Wichtige Gespräche werden deshalb künftig sicherlich wieder häufiger persönlich stattfinden. Durch die Zusammenarbeit mit den Experten eines Geschäftsreisebüros lassen sich Corona-bedingte Sicherheitsrisiken vermeiden.“
Einige Geschäftsreisende sind unterwegs besonders produktiv
Ein weiterer Vorteil von persönlichen Treffen und den dafür nötigen Reisen ist, dass 19 Prozent der Geschäftsreisenden unterwegs produktiver arbeiten können als an ihrem festen Arbeitsplatz. Jeder Zweite erreicht trotz Reiseaufwand immerhin noch das gleiche Niveau. Das liegt vor allem daran, dass Alleinreisende die Zeit zwischen oder nach Terminen sinnvoll zum Arbeiten nutzen können. Zwei von drei Befragten nennen das als Grund, warum sie unterwegs produktiv sind. Sechs von zehn führen dies darauf zurück, dass sie sich zwischendurch entspannen können. Für jeden Zweiten wirkt eine andere Umgebung kreativitätsfördernd und dient somit auch der Produktivität.
Doch nicht überall finden Geschäftsreisende die richtigen Bedingungen vor, um produktiv arbeiten zu können. Das gilt gerade für Flughäfen und Bahnhöfe. 31 Prozent sind mit dem dort angebotenen WLAN-Zugang unzufrieden. 33 Prozent wünschen sich mehr schallgeschützte Kabinen zum ungestörten Telefonieren und 35 Prozent mehr ruhige Arbeitsbereiche mit Tisch. „Unternehmen können die Produktivität ihrer Mitarbeiter auf Geschäftsreisen fördern“, sagt Funke. „Dazu gehört zum Beispiel, Zugang zu Lounges zu organisieren und WLAN-Zugang zu ermöglichen. Geschäftsreisebüros helfen ihren Partnern dabei, die passende Lösung für die Angestellten zu finden.“
Keimt nun also leise Hoffnung auf für die Geschäftsreise-Branche?
Wie Start-ups und etablierte Unternehmen voneinander lernen
Mit etablierten Unternehmen und jungen Start-ups werden oft «typische» Eigenschaften in Verbindung gebracht: Start-ups sind in der Regel gut in der Entwicklung von innovativen Ideen und Prototypen, während etablierte Unternehmen über die notwendigen Ressourcen zu deren Umsetzung verfügen. Diese und weitere «typischen» Charakteristika stehen im Zentrum des KMU-Spiegel 2020 der FHS St.Gallen.
Redaktion - 24. Juni 2020
Etablierte Unternehmen und Start-ups: Sie können viel voneinander lernen, wenn sie sich ideal ergänzen. (Bild: KMU Spiegel 2020 / FHS St.Gallen)
Mit etablierten Unternehmen und jungen Start-ups werden oftmals ganz unterschiedliche Stärken und Schwächen in Verbindung gebracht. Start-ups sind in der Regel gut in der Entwicklung von innovativen Ideen und Prototypen, haben aber oftmals Schwierigkeiten bei der Vermarktung ihrer Leistungen und selten Erfahrung mit der Skalierung ihres Geschäftsmodells. Etablierten Unternehmen gelingt es hingegen zumeist nicht, radikal neue Ideen und Vorhaben zu entwickeln und erfolgreich umzusetzen. Allerdings verfügen sie über den Zugang zu Vertriebskanälen, eingespielte Prozesse sowie finanzielle Ressourcen für die Entwicklung von Produkten und Personal mit den verschiedensten Qualifikationen. Routine, Branchenwissen und Geschäftsexpertise auf der einen Seite, Schnelligkeit, Flexibilität und Experimentierfreudigkeit auf der anderen, zumindest wenn es nach den Wahrnehmungen Schweizer Führungskräfte und Mitarbeitenden geht. Dies zeigen einige zentrale Erkenntnisse des KMU-Spiegels 2020, welches das Institut für Unternehmensführung IFU-FHS an der FHS St.Gallen jährlich herausgibt. Der KMU-Spiegel untersucht praxisnahe Fragestellungen, die für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) von besonderem Interesse sind und konnte dank der finanziellen Unterstützung und der inhaltlichen Begleitung von Helvetia Versicherungen und BDO Schweiz durchgeführt werden.
Innovativ aber ineffizient oder effizient aber betriebsblind?
Mehr als 70% der Befragten sind sich einig, dass die grössten Stärken von Start-ups vor allem darin liegen, Neues anzupacken, innovative Lösungen zu entwickeln und diese auf den Markt zu bringen. Die Kehrseite der Innovationsfähigkeit ist oft jedoch ein gleichzeitiger Mangel an finanziellen Ressourcen sowie eine geringere Effizienz und Profitabilität. Bei etablierten Unternehmen verhält es sich umgekehrt. Ihre Stärke liegt in der Beständigkeit und darin, Bestehendes effizient zu nutzen. Diese Fähigkeiten gehen aber häufig zu Lasten der Innovationsfähigkeit und Flexibilität. Die Teilnehmenden der Studie betonen aber, dass Innovationen auch in etablierten Unternehmen stattfinden können. Doch diese stehen sich oft selbst im Weg. «Der Fokus reifer Unternehmen liegt oft auf dem Tagesgeschäft, mit dem Profit erwirtschaftet wird, und mit welchem ein reichhaltiger Erfahrungsschatz aufgebaut werden konnte,» meint Prof. Dr. Petra Kugler vom IFU-FHS und Mitautorin der Studie. Längerfristig entständen routinisierte, manchmal auch festgefahrene Denk- und Verhaltensmuster; eine «Betriebsblindheit». Gerade erfolgreiche, in einem stabilen Umfeld tätige Unternehmen hätten keine Anreize, vom Bewährten abzuweichen. «Verändert sich jedoch die Situation reifer Unternehmen, dann braucht es auch neue Lösungen,» ergänzt Kugler. Was auch gelingt, so meint ein Teilnehmer der Studie, denn «auch etablierte Unternehmen sind fähig, radikale Lösungen zu finden, doch erst in kritischen Situationen, in denen es unumgänglich ist.»
Innovationen werden dann nicht als kontinuierlicher Prozess, sondern vielmehr als eine punktuelle Notwendigkeit verstanden. Aufgrund der unterschiedlichen Stärken und Schwächen braucht es auch unterschiedliche Unterstützungsangebote. «Der Bedarf an Beratungsdienstleistungen von Start-ups und etablierten Unternehmen unterscheidet sich grundsätzlich. Wir stellen jedoch fest, dass sowohl für Start-ups wie auch für etablierte Unternehmen die Digitalisierung ein zentrales Thema ist. Gerade bei Start-ups sind digitale Technologien häufig Grundlage für innovative Lösungen.» ergänzt Stefan Gerber, Leiter Markets, BDO Schweiz.
Wenn Start-ups und etablierte Unternehmen zusammenarbeiten, können beide gewinnen
Die Wahrnehmung der Studienteilnehmenden decken sich mit zahlreichen Erkenntnissen der Wissenschaft. Somit ergänzen sich junge und reife Unternehmen im Hinblick auf ihre jeweiligen Stärken und Schwächen. «Beiden Unternehmenskategorien fällt es allerdings schwer, die Stärken der anderen Kategorie umzusetzen, ohne die eigene Identität zu verlieren» meint Prof. Dr. Rigo Tietz, Mitautor und Projektleiter der Studie. Die Herausforderung sei es also, die jeweiligen Stärken beizubehalten und dennoch von der anderen Seite zu lernen, um von beiden Welten zu profitieren. Dafür stünden unterschiedliche Möglichkeiten zur Verfügung: Während junge Unternehmen mit zunehmendem Erfolg schrittweise stabiler werden, stehen reifen Unternehmen unter anderem agile Prozesse oder flexible Arbeitsmethoden zur Verfügung. Oder es wird eine Zusammenarbeit angestrebt.
Mittels Kooperationen zwischen jungen und reifen Unternehmen lassen sich gezielte Lernprozesse anstossen oder die vorhandenen Stärken nutzen. «Bei Helvetia arbeiten wir mit verschiedenen Start-ups intensiv zusammen. Auch wir haben die Erfahrung gemacht, dass eine Zusammenarbeit für beide Seiten sehr wertvoll ist und wir uns oftmals gut ergänzen. Voraussetzung dafür ist, dass beide Seiten offen sind und voneinander lernen möchten.», berichtet Adrian Kollegger, Leiter Nicht-Leben, Helvetia Schweiz, über seine Erfahrungen.
Die maxon Gruppe mit Sitz in Sachseln/OW hat im Geschäftsjahr 2019 ein neues Rekordergebnis erzielt. Das Unternehmen steigerte den Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um rund CHF 40 Mio. auf CHF 567.8 Mio. (+7.9%). Damit hat die maxon Gruppe den Umsatz in den letzten zehn Jahren mehr als verdoppelt.
Redaktion - 24. Juni 2020
Die maxon Gruppe blickt auf ein äusserst erfolgreiches Geschäftsjahr 2019 zurück. (Bild: maxon Group)
Die maxon Gruppe hat im Geschäftsjahr 2019 einen neuen Umsatzrekord erzielt, dies trotz einer weltweit spürbaren konjunkturellen Abschwächung. Der Cash Flow sank auf CHF 44.9 Mio. (Vorjahr 55.7 Mio.), was auf den gegenüber dem Euro wiedererstarkten Schweizer Franken, Goodwill-Abschreibungen beim 2018 erworbenen englischen Unternehmen Parvalux und die Umstellung der gruppenweiten IT auf die neue Next-Generation-ERP-Lösung zurückzuführen ist. «Auch 2019 investierten wir viel Zeit und Geld, um die maxon Gruppe fit für die Zukunft zu machen», sagt Karl-Walter Braun, Hauptaktionär. «Aufgrund der gesunden finanziellen Lage haben wir alle Investitionen aus eigenen Mitteln tätigen können. Die Organisation der Gruppe passen wir laufend an die neue Grössenordnung des Unternehmens an, um auch zukünftiges Wachstum stemmen zu können», so Karl-Walter Braun.
Pilotprojekt mit eidg. Fähigkeitsausweis
Gegenüber dem Vorjahr ist die Mitarbeiterzahl um 125 auf 3’050 gestiegen. 15 Lernende haben ihre Lehre erfolgreich abgeschlossen. Seit 2018 bietet maxon zudem den Mitarbeitenden die Möglichkeit, ein eidgenössisches Fähigkeitszeugnis als Automatikmonteur/in zu erwerben. «Die Berufsschulklasse startete 2018 mit acht Mitarbeiterinnen im Alter zwischen 25 und 50 Jahren, viele mit Migrationshintergrund und mit Familie», sagt Karl-Walter Braun. Das Ausbildungsprogramm, das maxon gemeinsam mit dem Kanton Obwalden lanciert hat und an dem mittlerweile über 20 Mitarbeitende teilnehmen, ist in dieser Form das erste Pilotprojekt in der Schweiz.
maxon investiert seit Jahren im hohen einstelligen Prozentbereich des Umsatzes in Forschung und Entwicklung. 2019 betrugen die Investitionen über CHF 38 Mio. «Rund 340 F+E-Mitarbeitende sorgen dafür, dass wir uns ständig weiterentwickeln und erneuern. Wir sind schon lange kein reiner Elektromotoren-Hersteller mehr, sondern entwickeln uns kontinuierlich zum Anbieter kompletter mechatronischer Antriebssysteme, bestehend aus Präzisionselektromotoren, Hochleistungsgetrieben und intelligenter Steuerungselektronik,» sagt Eugen Elmiger, VR-Delegierter und CEO. Dabei komme dem Unternehmen zugute, «dass wir Getriebe, Elektromotoren und Steuerungselektronik in der Gruppe selbst entwerfen und produzieren können», so Elmiger. So habe maxon flexibel und schnell handeln können, «um Motoren für Beatmungsgeräte und Linearantriebe für die Laborautomation zum Auswerten von Corona-Tests entwickeln, herstellen und liefern zu können», sagt Elmiger.
Mars-Rover mit Motoren der maxon Gruppe
Die umsatzstärksten Branchen sind die Medizintechnik und die Industrie Automation und Robotik. Weitere grosse Märkte sind die Mess- und Prüftechnik, Luft- und Raumfahrt sowie die Automobilindustrie, wo sich ein Grossauftrag zur Harnstoffeinspritzung bei Lastwagen (AdBlue Technology) positiv ausgewirkt hat. Bei den internationalen Raumfahrtprogrammen ist maxon ein wichtiger Partner. So startet diesen Sommer der nächste NASA-Rover zum Mars – ausgestattet mit 16 maxon Motoren.
Global tätig und breit aufgestellt
Nach dem rasanten Wachstum von mehr als 15 % im Jahr 2018 ging der Umsatz in Sachseln erwartungsgemäss leicht zurück. Der Personalbestand stieg auf 1’316. Der Aufbau fand zum grossen Teil im indirekt produktiven Bereich statt, um dem gestiegenen Organisationaufwand und der Komplexität innerhalb der Gruppe gerecht zu werden. Für Sexau/D war das Jahr 2019 das erfolgreichste Jahr seiner Geschichte. Der Umsatz stieg auf EUR 80.9 Mio., dies bei leicht sinkender Mitarbeiterzahl. In Ungarn konnte der Umsatz um gut einen Viertel auf über CHF 25 Mio. erhöht werden. Mittlerweile werden in Veszprém/HU rund 500 Mitarbeitende beschäftigt. In Südkorea stieg der Umsatz um rund 35 % auf knapp CHF 40 Mio. In Taunton/USA sind während des Jahres zwei Motoren-Linien in Betrieb genommen worden. Diverse US-Grosskunden, in regulierten Märkten wie der Medizintechnik, haben bereits ihr Einverständnis gegeben, dass ihre Produkte künftig in Taunton/USA her- oder fertiggestellt werden dürfen. Parvalux in Bournemouth/UK erzielte im ersten Jahr bei maxon mit rund 180 Mitarbeitenden einen Umsatz von CHF 25.8 Mio. Mit den Parvalux-Produkten macht die maxon Gruppe einen wichtigen Schritt hin zum kompletten Systemanbieter von kleinen und kleinsten Motoren bis hin zu Getriebemotoren bis zu 1.5 kW. In Lyon/F entsteht derweil ein neues Fabrikations- und Verwaltungsgebäude.
Etwas trübere Aussichten für 2020
Die maxon Gruppe sei global tätig und in den Märkten breit aufgestellt und verfüge über ein solides Fundament, um sich als Weltmarktführer auch in Zukunft gut behaupten zu können. Der Auftragseingang für die zweite Hälfte 2020, ausser für die medizintechnischen Produkte, sei noch schwach, sagt Eugen Elmiger. «Wir rechnen deshalb zurzeit mit einer rund zehnprozentigen Umsatzreduktion gegenüber dem Rekordjahr 2019.»
Heinz Karrer tritt als economiesuisse-Präsident im September ab
economiesuisse-Präsident Heinz Karrer hat sich zu Beginn des Jahres entschieden, nach zwölf Jahren im Vorstand des Wirtschaftsdachverbands und sieben Jahren als dessen Präsident sein Amt Ende September zu übergeben. Der Vorstandsausschuss empfiehlt dem Vorstand einstimmig Christoph Mäder zur Wahl zum neuen Präsidenten von economiesuisse.
Redaktion - 22. Juni 2020
Heinz Karrer tritt Ende September nicht mehr für eine weitere Amtszeit an. (Bild: economiesuisse)
Seit 2008 ist Heinz Karrer im Vorstand des Wirtschaftsdachverbands economiesuisse, seit 2013 ist er dessen Präsident. Seine vierte Amtsperiode in diesem Gremium endet regulär im September 2020. Heinz Karrer hat sich zu Beginn des Jahres entschieden, nicht mehr für weitere drei Jahre zu kandidieren. Damit wird er im Herbst auch das Präsidium nach sieben Jahren abgeben.
Heinz Karrer hat das Präsidium von economiesuisse in einer für den Verband schwierigen Phase übernommen. Rücktritte in der Verbandsspitze, der angekündigte Austritt eines bedeutenden Mitgliedverbands und eine verlorene Volksabstimmung forderten den Verband stark. Nach seiner Amtsübernahme startete Heinz Karrer rasch den Prozess zur Neubesetzung der Direktorenstelle. Mit der Wahl von Monika Rühl zur neuen Vorsitzenden der Geschäftsleitung und weiteren Kaderbesetzungen kehrte organisatorisch Schritt für Schritt wieder Stabilität und Ruhe ein. Der Verband konnte sich neu ausrichten und operativ wieder zur ursprünglichen Stärke und Professionalität zurückfinden.
Positive Bilanz unter dem Präsidium von Heinz Karrer
In seiner siebenjährigen Präsidialzeit hat Heinz Karrer die verbandsinternen Strukturen und Prozesse gefestigt und weiterentwickelt sowie den Mitgliedereinbezug und die Mitgliederbindung verstärkt, indem er etwa neue Entscheidungsgremien mit Führungskräften aus den Mitgliedsorganisationen schuf. Damit sei es ihm gelungen, die Entscheidungen und die Positionen des Verbands breiter abzustützen und eine wichtige Voraussetzung für eine höhere Einigkeit im Dachverband zu schaffen, schreibt dazu economiesuisse. Zudem wurde unter der Amtszeit Karrers die Governance verbessert, indem im Vorstand ein Strategieausschuss und ein Personalausschuss initiiert wurde.
Vor allem aber habe Heinz Karrer die genuine Rolle von economiesuisse als Dachverband der Schweizer Wirtschaft durch eine forcierte Entwicklung der Verbandskommunikation gestärkt, so die weitere Bilanz von economiesuisse. Dies zeige sich auch im positiven Verlauf vieler Abstimmungskampagnen: Von den 19 Abstimmungskampagnen, die economiesuisse unter Heinz Karrer geführt hat, konnte der Verband 17 Kampagnen zugunsten des Wirtschaftsstandorts Schweiz erfolgreich abschliessen – zuletzt etwa gegen die Selbstbestimmungsinitiative, für die Steuerreform und AHV-Finanzierung und für die Umsetzung einer Änderung der EU-Waffenrichtlinie (Schengen/Dublin). Nur zweimal war economiesuisse nicht erfolgreich: bei der Masseneinwanderungsinitiative und bei der Unternehmenssteuerreform III.
Den Austausch mit Politik, Wirtschaft und Öffentlichkeit intensiviert
Schliesslich hat Heinz Karrer ein neues Programm «Wirtschaft und Gesellschaft» ins Leben gerufen, mit dem der Verband durch verschiedene Initiativen den Dialog mit der Bevölkerung über die Wirtschaft langfristig anregt und intensiviert. Gleichzeitig sollen Wirtschaftsvertreter im direkten Gespräch mit den Menschen erfahren, was diese beschäftigt und wo der Schuh drückt. Mit grossem persönlichem Engagement hat auch Heinz Karrer selbst den offenen Dialog mit Politik, Medien und Öffentlichkeit gepflegt – stets respektvoll, aber immer auch beharrlich und vor allem faktenbasiert. Dadurch vertrat er erfolgreich die Anliegen der Unternehmen in zahlreichen wichtigen Dossiers und steigerte so die Durchsetzungsfähigkeit des Verbands.
«Es war für mich in all den Jahren eine spannende und interessante Zeit, vor allem aber auch eine grosse Ehre, diese bedeutende Organisation gegenüber Politik, Wirtschaft und Öffentlichkeit vertreten zu dürfen. Dafür bin ich dankbar», sagt er rückblickend. Nun will sich Heinz Karrer ab 1. Oktober – also nach der Volksabstimmung über die Kündigungsinitiative – anderen beruflichen Tätigkeiten zuwenden.
Christoph Mäder soll Nachfolger werden
An seiner heutigen Sitzung hat sich der Vorstandsausschuss von economiesuisse mit der Nachfolge von Heinz Karrer befasst und empfiehlt dem Vorstand nun einstimmig, an seiner nächsten Sitzung Christoph Mäder (Jg. 1959) zum neuen Präsidenten zu wählen. Christoph Mäder kennt economiesuisse ausgezeichnet, war er doch bereits von 2008 bis 2019 Mitglied des Vorstandsausschusses und von 2011 bis 2017 Vizepräsident des Verbands. Christoph Mäder ist im Kanton Aargau aufgewachsen und hat nach seinem Studium an der Universität Basel das Patent als Rechtsanwalt erlangt. Nach seiner Tätigkeit als wissenschaftlicher Assistent für Staats- und Verwaltungsrecht an der Universität Basel war er einige Jahre bei der Aargauischen Industrie- und Handelskammer tätig, bevor er ab 1992 als Leitender Rechtskonsulent für Sandoz und Novartis fungierte.
Soll neuer Präsident von economiesuisse werden: Christoph Mäder. (Bild: zVg / economiesuisse)
Im Jahr 2000 trat Christoph Mäder in die Konzernleitung der Syngenta ein, wo er bis 2018 für verschiedene Konzernfunktionen – unter anderem Recht, Steuern, Patente & Marken, Gesundheit/Sicherheit & Umweltschutz, Governance, Risk Management & Compliance – sowie für sämtliche Konzernaktivitäten in der Schweiz verantwortlich zeichnete. Während seiner Tätigkeit bei Syngenta war Christoph Mäder unter anderem viele Jahre auch Präsident und Vorstandsmitglied von scienceindustries, dem schweizerischen Wirtschaftsverband der chemisch-pharmazeutischen Industrie.
Christoph Mäder ist Verwaltungsratsmitglied verschiedener nationaler und internationaler Gesellschaften, so von Bâloise Holding AG, Ems-Chemie Holding AG und Lonza Group AG. Seit 2019 ist er Partner der Anwalts- und Notariatskanzlei Becker Gurini Hanhart Vogt in Lenzburg. Zusätzlich ist er Mitglied verschiedener Beiräte und nimmt auch Funktionen in Non-Profit-Organisationen wahr.
Neue B2B-Angebote von Sunrise erleichtern digitales Arbeiten
Die Corona-Situation konfrontierte viele Unternehmen mit neuen Realitäten: Wie die Erreichbarkeit der Mitarbeitenden im Homeoffice sicherstellen? Was ist nötig für den internen Kommunikationsfluss? Und wie viel darf das Ganze kosten? Antworten darauf liefern neue B2B-Angebote des Telekom-Dienstleisters Sunrise.
Redaktion - 19. Juni 2020
Digitales Arbeiten von unterwegs oder im Homeoffice: Neue B2B-Angebote von Sunrise kommen Bedürfnissen von Unternehmen entgegen. (Bild: Sunrise)
Von einem Tag auf den anderen die Mitarbeitenden ins Homeoffice zu verbannen und gleichzeitig das Geschäft am Laufen zu halten: Dies traf viele KMU unvorbereitet. Studien zufolge liess die digitale Zusammenarbeit vielerorts zu wünschen übrig. Wie der Telekommunikations-Dienstleister Sunrise erhoben hat, waren 45 Prozent der befragten Unternehmen nicht genügend gerüstet. Die häufigsten Probleme waren etwa zu wenig Erfahrung mit Arbeit im Homeoffice, zu geringe Bandbreiten bei Internetverbindungen oder nicht in Kollaborationslösungen integrierte Telefonie. Auch fehlte es vielen Mitarbeitenden an geeignetem Equipment für die Arbeit im Homeoffice – dies liess sich etwa am sprunghaften Anstieg von Laptop-Bestellungen im Online-Handel feststellen.
Effizientes digitales Arbeiten
Den veränderten Bedürfnisse der B2B-Kunden will Sunrise nun Rechnung tragen. Der zweitgrösste Telekom-Dienstleister der Schweiz lanciert mit dem „Unlimited Mobile Workplace 2.0“ ein neues Angebot mit einem umfassenden Business Connectivity Portfolio, bestehend aus Mobilabos, Work Smart- und Netz-Lösungen. Diese sind einzeln oder kombiniert erhältlich und bieten alles, was es für effizientes digitales Arbeiten braucht, wie Sunrise mitteilt. Die Unternehmensgrösse spiele dabei keine Rolle, ebenso wenig, ob das Unternehmen lokal, regional, national oder international tätig ist. Mit wenigen Mausklicks im Sunrise Business Portal kann jedes Unternehmen für jeden einzelnen Mitarbeitenden die perfekt passende Lösung zusammenstellen.
Neue Business Mobile Abos mit 5G, Business Priority, 3 extra SIM
Neu stehen 4 Flatrate-Abos zur Auswahl für unlimitiertes Telefonieren und unlimitierte Datennutzung. Der Kunde muss nur noch entscheiden, ob er sein Smartphone vorwiegend national oder international inklusive Roaming nutzt. Nach eigenen Angaben „revolutionär“ sind die kombinierten Premium-Services, die es mit den neuen Business Mobile Abos gibt: Mit Highspeed 5G sind etwa mobile Internetverbindungen mit bis zu 2 Gbit/s möglich. Damit werde das situative Einloggen in WLAN-Verbindungen eigentlich überflüssig, wie Robert Wigger, CBO von Sunrise anlässlich einer Präsentation für die Medien erläuterte. Und wenn es gleichwohl einmal zu Engpässen kommen sollte – etwa wenn an einem Grossanlass dringend etwas Geschäftliches erledigt werden muss – hat man dank Business Priority „Vorfahrt“ im Mobilnetz. Und weiter können die neuen Business Mobile Abos nicht nur mit dem Smartphone, sondern mit weiteren Geräten wie Tablet und Laptop genutzt werden. Dafür gibt es 3 extra SIM zum Surfen. Die neuen Business Mobile Abos gibt es mit den gleichen Flatrate-Leistungen auch als Basis-Version mit 4G+, Standard Priority und 1 extra SIM. Die Monatsgebühren der Business Mobile Basis Abos liegen dann CHF 15.- tiefer.
Business Voice: Digitales Arbeiten wird unkompliziert
Smarte Unternehmen wählen flexible und kostengünstige Lösungen wie Microsoft Teams inklusive integrierter Telefonie. Das bietet nun auch Sunrise: Die Festnetz-Telefonie kann einfach in Microsoft Teams integriert werden. Die Unternehmenskunden legen für jeden einzelnen Mitarbeitenden individuell fest, welches Leistungspaket gebraucht wird, z.B. Voice Flat Schweiz (Business Voice M), Europa oder auch weltweit (über 200 Länder). Dadurch ist grösste Flexibilität gewährleistet, und es werden unnötige Kosten gespart. Diese Lösung sei derzeit einmalig, teilt Sunrise mit. Kein anderer nationaler Telekommunikationsanbieter verfüge derzeit über ein vergleichbares Angebot bei der Festnetztelefonie für B2B-Kunden. Der Unlimited Mobile Workplace ist mit wenigen Mausklicks eingerichtet. Microsoft Teams lässt sich auf verschiedenen Geräten (Smartphone, Tablet, Laptop, PC) installieren, wodurch die Mitarbeitenden von vielen verschiedenen Möglichkeiten profitieren, wann, wo und wie sie stationär und unterwegs arbeiten. Die Unternehmenstelefonie über die Festnetznummer ist für eingehende und ausgehende Gespräche jederzeit gewährleistet, ebenso wie Videokonferenzen, Kollaboration, Zugriff auf Dokumente usw.
Business Connectivity: Alles ganz einfach
Einfachheit scheint allgemein das Credo zu sein bei den neuen B2B-Angeboten von Sunrise. Bei Sunrise Business Connectivity gibt es nur noch 1 Produkt, es wird nicht mehr zwischen Internetbandbreiten mit unterschiedlichen Preisen differenziert. Für CHF 59.– pro Monat bietet der Telekom-Dienstleister eine Internetgeschwindigkeit von bis zu 1 Gbit/s und automatisch immer die schnellste Internetverbindung, die am jeweiligen Standort über 4G/5G, Glas oder Kupfer verfügbar ist. Der Kunde wählt bei diesem Basisangebot, ob er nur Internetzugang oder Standortvernetzung oder beides wünscht. Der Rest wird vollautomatisch konfiguriert und eingerichtet. Als zusätzliche Premium Services können weiterhin skalierbare und modulartige Konfigurationen von Zusatzdiensten vorgenommen werden, wie z.B. garantierte Bandbreiten, fixe Internetadressen, Quality of Service, verschiedene Service Levels usw. Bestehende Sunrise-Kunden können problemlos auf die neuen Angebote migrieren.
Das Ende vom Arbeiten vor Ort? Unternehmensberatung nach Corona
Unternehmensberatung - das bedeutet Arbeiten vor Ort und bei wechselnden Kunden. Da das Reisen während der letzten Monate allerdings quasi unmöglich war, mussten die Beratungshäuser kurzfristig umdenken: Remote-Working und Videokonferenzen aus dem Homeoffice haben sich dabei als erfolgreiche Strategien erwiesen - ein Modell, das auch in Zukunft ökonomische und logistische Vorteile bieten könnte.
Redaktion - 19. Juni 2020
Wilhelm Heckmann, Managing Director bei der CNT Management Consulting AG in der Schweiz, erklärt, wie sein Unternehmen der Herausforderung begegnet ist und welche Trends sich nach Corona halten werden. Arbeiten vor Ort wird in der Beratung abnehmen. (Bild: zVg)
Mit der schrittweisen Lockerung der Corona-Massnahmen beginnen sich erste Spuren abzuzeichnen, die die Krise im Wirtschaftsraum Schweiz hinterlassen hat. Um die Ausgangsbeschränkung einhalten zu können, mussten viele Unternehmen in den letzten Monaten ihre Geschäftspraxis umstrukturieren und neue Wege gehen. Vor einer besonderen Herausforderung stand Wilhelm Heckmann, der zeitgleich das Schweiz-Geschäft seiner SAP-Beratung in Gang setzte. “Zum Schutz unserer Mitarbeiter und Kunden haben wir sofort auf 100 Prozent Homeoffice umgestellt”, erklärt Heckmann das Vorgehen der CNT Management Consulting AG. Auch am neuen Standort in Zürich mussten sämtliche laufende Projekte via Remote-Working fortgesetzt und die Kundenkontakte über digitale Konferenzen und Meetings abgehalten werden. Der Nachfrage nach SAP-Beratung hat diese weitläufige Umstellung trotzdem keinen Abbruch getan: “Die geänderten Bedingungen wurden von unseren Klienten konstruktiv und gelassen aufgenommen – wir konnten sogar neue Kunden gewinnen, mit denen wir jetzt komplett Remote arbeiten”, erklärt Heckmann. Mit der schrittweisen Rückkehr zur Normalität stellt sich für viele Beratungshäuser jetzt die Frage, welche dieser Praktiken sich halten werden und wie neue “Best Practice” Modelle für die Zukunft aussehen können. Laut Heckmann sollten sich Berater auf einige Neuerungen einstellen, komplett ersetzen wird das digitale Arbeiten den persönlichen Kontakt mit den Kunden allerdings nicht.
Beratung wird digitaler – und hilft Geld sparen
Während der Corona-Krise sind viele Unternehmen auf digitale Kommunikation umgestiegen, um den Kontakt mit ihren Mitarbeitern und Kunden zu halten und haben ihre Kompetenzen im Umgang mit den entsprechenden Tools stark ausgebaut. “Wir gehen davon aus, dass die Korrespondenz mit den Kunden in Zukunft häufiger über das Internet stattfinden wird. Vor allem auch, weil Videokonferenzen kurzfristig und flexibel planbar sind”, erklärt Heckmann. Unternehmensberater sollten sich daher mit den gängigsten Tools vertraut machen und spontane Korrespondenzen von unterwegs möglich machen. Auf operativer Seite sieht Heckmann einen ähnlichen Trend: Während der Kontaktbeschränkungen haben viele Unternehmen erste positive Erfahrungen mit Remote-Working gemacht und das Vertrauen in das Arbeiten über Distanz ist stark gestiegen. Viele Aufgaben, die zuvor vor Ort erledigt werden mussten, können daher in Zukunft vermehrt auch vom Büro oder aus dem Homeoffice bearbeitet werden. Für die Kunden hat das den Vorteil, dass bei geringerem Zeitaufwand gleichzeitig Reise- und Unterbringungskosten eingespart werden können.
Kein Arbeiten vor Ort mehr: Dann gibt es halt virtuelle Kaffeepausen
Gleichzeitig ist es in der Beratung besonders wichtig, Vertrauen zu schaffen und eine gemeinsame menschliche Ebene zu finden. “Ein kurzes persönliches Gespräch zwischen zwei Meetings oder ein gemeinsamer Kaffee in der Unternehmenskantine können oft mehr bewirken als ein zweistündiger Fachvortrag”, erklärt Heckmann die Hauptproblematik des Remote-Workings. Bei der Arbeit aus dem Homeoffice hingegen ist vieles anders: Es gibt keine zufälligen Treffen auf dem Gang, die Beurteilung der Reaktionen der Teilnehmer und Präsentation von Daten in Videokonferenzen ist bedeutend schwieriger und der fehlende Austausch mit Kunden und Kollegen beeinträchtigt das Wir-Gefühl. Bei CNT wurden deshalb unter anderem virtuelle Kaffeepausen und After-Works eingeführt, die vor allem für die Mitarbeiter des neuen Standortes in Zürich wichtig waren. Zur Trennung von Privatem und Geschäftlichem rät Heckmann, für solche Meetings einen separaten Videodienst zu verwenden. Um auch im Internet eine persönliche Ebene zu finden sollten Berater bei digitalen Konferenzen ausserdem stets ihre Kamera einschalten und auf eine hohe Bildqualität und Übertragungsrate achten. Hier eignen sich vor allem solche Videodienste, die es zusätzlich ermöglichen, Präsentationen und digitale Whiteboards zu teilen.
Warum persönliche Kontakte unersetzbar sind
Vollständig ersetzen werden digitale Kommunikation und Remote-Working die persönlichen Kundenkontakte und das Arbeiten vor Ort nach Ansicht von Heckmann allerdings nicht. “Wenn man komplett via Homeoffice oder Remote-Working arbeitet überwiegen langfristig die negativen Auswirkungen – das hat einfach damit zu tun, dass wir soziale Wesen sind“, erklärt Heckmann. Vor allem bei Neukundengewinnung sowie beim Change- und Konfliktmanagement ist die physische Anwesenheit eines Beraters unersetzbar, wenn es darum geht, Nähe zu zeigen und Vertrauen aufzubauen. In Zukunft wird es in der Beratung in erster Linie darum gehen, eine gute Balance zu finden, zum Beispiel durch den Einsatz von Beratern vor Ort, die mit Remote-Unterstützung aus dem Firmenzentrum arbeiten. Im neuen Schweizer CNT-Büro „The Circle“ in Zürich möchte Heckmann daher viele Arbeitsabläufe agil gestalten und die Learnings aus den letzten Wochen sinnvoll umsetzen. Zusammen mit seinem Team unterstützt er Kunden in den Branchen Life Science, Pharmazeutische Industrie und Medizintechnik, Maschinen- und Anlagenbau, Engineering und Bauwirtschaft, Fertigungsindustrie sowie Geräte- und Komponentenbau.
Neue eCommerce-Funktionen zur digitalen Transformation für KMU
Der weltweit tätige Cloud-POS Hersteller Lightspeed führt neue eCommerce-Funktionen ein, um der wachsenden Nachfrage nach zusätzlichen Touchpoints für ungetrübtes Omnichannel-Shopping von Retailern und Restaurants gerecht zu werden.
Redaktion - 18. Juni 2020
Lightspeed lanciert für KMU neue eCommerce-Funktionen und Omnichannel-Lösungen. (Bild: Lightspeed)
Nach der Wiedereröffnung der Wirtschaft nach dem Lockdown sehen sich viele Unternehmen mit neuen Realitäten konfrontiert. So verlagert sich der Handel hin zu schnellem und effizientem Online-Shopping und personalisierten Erlebnissen für zeitlich begrenzte Ladenbesuche. Vor diesem Hintergrund hat Lightspeed seinen eCommerce-Onboarding-Prozess mit einem 24/7-Kundendienst für neue und bestehende Händler erweitert, der die gesteigerten Kundenanfragen und -volumen bei der Online-Einführung unterstützt und die neuesten Funktionen in deren Abläufe integriert. Zu den jüngsten Neuerungen gehören Live-Preview-Themen, die es Händlern ermöglichen, das Aussehen ihres Online-Shops schon vor der effektiven Inbetriebnahme zu testen, sowie Multi-Location Inventory. Diese gibt KMU die Möglichkeit, ihren Kunden die Verfügbarkeit ihres Inventars für alle Lagerstandorte online anzuzeigen, so dass kein Verkauf verpasst wird. Händler können auch die Vorteile einer Vielzahl von Erweiterungen nutzen, die im App-Store verfügbar sind und die nahtlos mit dem Multi-Channel- und Multi-Currency-System zusammenarbeiten, wodurch sich eine neue Welt der Verkaufsmöglichkeiten eröffnet.
Effizienz dank Omnichannel-Lösung gesteigert
Einer der ersten, der die neuen Funktionalitäten von Lightspeed genutzt hat, ist Daniel Bischoff von Enchanté Concept in Inwil. «Lightspeed war einer der ersten Anbieter in der Schweiz, der eine Omni-Lösung angeboten hat», erzählt er. «So waren wir einer der ersten Schweizer Kunden, der die Omni-Lösung für unsere Stores & Webshop anwenden. Die Omnichannel-Lösung von Lightspeed hat unsere Möglichkeiten und Effizienz im Verkauf extrem gesteigert.» In der Tat verzeichnete Lightspeed im April 2020 einen 400-prozentigen Anstieg des von seinen Retailern verarbeiteten eCommerce- Volumens im Vergleich zum Februar. Dies zeigt deutlich, dass Händler, welche die eCommerce Lösung von Lightspeed zur Unterstützung ihres Online-Geschäfts einsetzten, in der Lage waren, sich schnell an das veränderte Verbraucherverhalten während und nach der COVID-19-Pandemie anzupassen.
Weitere eCommerce-Funktionen in der Pipeline
Für Lightspeed-Anwender werden in naher Zukunft auch die folgenden digitalen Tools verfügbar sein:
Lightspeed shipping: Ein verbesserter Versandmaklerservice, so dass Lightspeed-Händler über Lightspeed eCommerce sofortigen Zugang zu Versandtarifen und Etiketten haben.
Curbside Pick-Up: Ermöglicht es Kunden, bequem und flexibel am Strassenrand einzukaufen.
Personalisiertes Einkaufen: Ermöglicht es Kunden, in einer risikofreien Umgebung Termine bei ihren Lieblingshändlern zu vereinbaren und von grösstmöglicher Betreuung durch das Fachpersonal zu profitieren.
«Lightspeed ist ein Unternehmen, das Einzelhändlern und Restaurants hilft, digital zu werden. Durch die Einführung dieser eCommerce-Funktionen sind wir in der Lage, die unmittelbaren Geschäftsanforderungen von KMU zu erfüllen», sagt Dax Dasilva, Gründer und CEO von Lightspeed. «Der Omnichannel ist nicht länger ein „nice-to-have“, sondern ein „must-have“.»
Data Migration International: die Erfolgsstory geht weiter
Eine Erfolgsgeschichte aus der Schweizer IT-Branche: Data Migration International (DMI) hat im ersten Quartal 2020 das beste Ergebnis der Firmengeschichte erzielt und das zweistellige Wachstum von 2019 hinsichtlich Umsatz und Zahl der Mitarbeitenden fortgesetzt. Zwar liegt die Priorität der Kunden zurzeit auf Kostensenkungen, doch bleiben die Projektpläne für Digitalisierung und Automatisierung weiterhin gültig.
Redaktion - 18. Juni 2020
Data Migration International kann weiter erfolgreiche Geschäftszahlen präsentieren. Im Bild: Thomas Failer (links) und Tobias Eberle. (Bild: zVg)
Eine beschleunigte Digitalisierung und Automatisierung weisen den Weg aus der gegenwärtigen Krise. Denn sie versprechen zu Recht Kosteneinsparungen, eine höhere Produktivität, neue und besser auf die Kundenwünsche zugeschnittene Produkte und Services – die Grundlage für stabiles Wachstum in der Zukunft. Den Unternehmen ist bewusst, welche zentrale Rolle dabei die Qualität ihrer Daten – insbesondere der historischen, in denen das geistige Eigentum und das Wissen über die Kundenhistorie liegen – und der einfache Zugriff darauf spielen. „Zusätzlich zu den operativen sowie Customer-Experience-Daten entscheiden die historischen Informationen über den gegenwärtigen wie künftigen Wert der Unternehmen. Das Lebenszyklusmanagement dieser Informationen radikal zu vereinfachen und zu verbilligen, hilft nicht nur kurzfristig, Kosten zu sparen und aktuelle geschäftliche Initiativen wie Mergers & Acquisitions oder Carve-Outs viel flexibler als bisher zu unterstützen. Vielmehr entsteht dadurch eine solide, technisch moderne und wirtschaftlich attraktive, kurz resiliente Basis für alle grossen Digitalisierungsvorhaben. Dazu zählen zum Beispiel die Transformation auf SAP S/4HANA oder auf Big Data aufbauende Geschäftsprozesse und -modelle, die auf höchste Datenqualität angewiesen sind“, erklärt Thomas Failer, Gründer und Group CEO von Data Migration International.
Gut gefüllte Pipeline und positiver Ausblick
Das Wissen, wie man Fahrzeuge effizient und mit gleichbleibend hoher Qualität baut, ist älter als das Design eines Elektroautos und der entsprechenden Steuerungssoftware und verliert nicht an Wert. Der menschliche Körper, seine Grösse und Masse unterliegen nicht denselben Veränderungen wie der Zuschauergeschmack bei Serien und Filmen; sogar Schnittmuster aus den 1950er Jahren gehören deshalb weiterhin zum wertvollen geistigen Eigentum eines Textilunternehmens. Maschinen und Anlagen wiederum haben einen Lebenszyklus von mehreren Jahrzehnten, so dass nicht nur Baupläne, sondern auch Wartungsberichte über diesen Zeitraum wertvolle Erkenntnisse bereithalten. Diese können einen grossen Dienst bei der Entwicklung künftiger Produkte leisten, auch wenn der Softwareanteil daran oder an ihrer Herstellung in Zukunft ungleich grösser sein wird. Das Wertschöpfungspotenzial, das in historischen Unternehmensinformationen steckt, erklärt das weiter steigende Interesse an JiVS IMP. So haben die seit 2019 verstärkten Marketingmassnahmen inklusive Sponsoring im Rennsport die Zahl der Leads deutlich erhöht. Rund die Hälfte der im vergangenen Jahr gezählten 1500 Leads entfallen dabei auf Grossunternehmen, die andere Hälfte auf KMU. „Das ist ein sehr erfreuliches Ergebnis und hat neben der reinen Quantität zur Folge, dass auch die Qualität unserer Pipeline an Vertriebsopportunitäten so hoch wie nie ist. Die Massnahmen haben also gefruchtet und unsere Bekanntheit in den Zielmärkten Schweiz, Deutschland und den USA massiv gesteigert. Das erklärt zu einem wesentlichen Teil die Tatsache, dass grosse Namen wie SAP, KPMG und Deloitte, aber auch Autoren von Managementbüchern auf uns aufmerksam geworden sind und mit uns zusammenarbeiten und publizieren“, analysiert Failer. „Ausserdem machen wir es unseren Kunden mit unserem Abonnementmodell auch betriebswirtschaftlich so einfach wie nie, sich für unsere Plattform JiVS IMP zu entscheiden. Das reduziert zwar die Umsatzhöhe pro Auftrag, wird unserem Geschäft aber zusätzlichen Schub verleihen. Der Ausblick ist also ungebrochen positiv, so dass wir an unseren Wachstumszielen im zweistelligen Bereich festhalten.“
Corona und die aktuelle Situation
Seit dem Lockdown im März setzt DMI auf digitale Formate und veranstaltet regelmässig Webinare im deutschsprachigen Raum und in den USA, deren Teilnehmerzahl jeweils in die Hunderte geht. Daraus ergibt sich eine gut gefüllte Pipeline an möglichen Kaufinteressenten. Die meisten von diesen geplanten Projekten zielen auf die Stilllegung von Altsystemen ab sowie auf Geschäftsszenarien wie Mergers & Acquisitions, aber auch immer häufiger auf die Optimierung der Datenqualität. Dazu Failer: „Dieser Trend zeichnete sich aufgrund starker Marktbewegungen und Turbulenzen in Branchen wie der Automobilindustrie schon vor Corona ab, verstärkte sich aber noch einmal während der Krise.“ In keinem Fall aber wollen die Interessenten, dass diese eher kurzfristigen Initiativen zu Lasten ihrer langfristigen strategischen Digitalisierungsvorhaben gehen, im Gegenteil: Sie suchen bei allem, was sie aktuell planen und tun, gleichzeitig nach neuen Wegen, um die digitale Transformation einfacher und mit weniger Aufwand zu meistern. „Zwar verschieben sie die entsprechenden Projekte teilweise auf das kommende Jahr“, stellt Failer fest. „Doch die positiven Erfahrungen, die Kunden mit JiVS IMP im Rahmen ihrer aktuellen Vorhaben machen, lassen sie sehr schnell erkennen, welche Potenziale sie mit Hilfe unserer Plattform auch in anderen Anwendungsszenarien bis hin zu digitalen Transformationsprojekten erzielen können.“
Weltweiter Move mit SAP
Um SAP-Bestandskunden die Transformation auf SAP S/4HANA zu erleichtern und die entsprechenden Projekte zu beschleunigen, hat SAP das Programm SAP S/4HANA Movement, ins Leben gerufen. Das Movement-Programm unterscheidet vier Hauptphasen bei der Transformation, angefangen von der Strategiefindung über die konkrete Ausgestaltung des Projekts und die Wahl der dazu passenden Technologien, Ansätze und Lösungen bis zur kontinuierlichen Optimierung der neuen Umgebung und der darauf aufbauenden Prozesse. Insbesondere aufgrund des hohen Automatisierungsgrads und Vereinfachungspotenzials – durch die automatisierte Separierung der operativen von den historischen Daten – unterstützt JiVS IMP sämtliche Phasen des Movement-Programms. Darüber hinaus bleibt der mit Hilfe der Plattform erzielbare Nutzen kein Einmaleffekt, sondern lässt sich in einen kontinuierlichen Optimierungszyklus integrieren.
Neben den Innovationen auf Produktebene unterstützt die im vergangenen Jahr eingeführte und auf Internationalisierung ausgerichtete neue Unternehmensstruktur von DMI die weltweite Zusammenarbeit mit SAP. So wurden 2019 nicht nur die internationale Unternehmensgruppe, sondern mit Data Migration International Americas LLC mit Sitz in Dallas auch die erste Auslandstochter gegründet, die ein schlagkräftiges Vertriebsteam vor Ort beschäftigt. Ausserdem wurde das Managementteam um ausgewiesene Branchenexperten und neue Rollen wie die des Chief Operating Officer (COO) oder Chief Marketing Officer (CMO) erweitert; Letzterer ist in den USA angesiedelt und steuert von dort die weltweiten Marketingaktivitäten. „Auch wenn die aktuelle Situation die Stärke des virtuellen und verteilten Arbeitens eindrucksvoll gezeigt hat und noch stärker als bisher den Alltag bestimmen wird, bekennen wir uns als Schweizer Unternehmen ausdrücklich zu Kreuzlingen als unserem Hauptsitz und zentralen Entwicklungsstandort“, betont Failer.
Wachsendes Partner-Ökosystem von Data Migration International
Das Potenzial, das im End-to-End-Management von historischen Daten und Dokumenten liegt, erkennen auch immer mehr Dienstleister. Zurzeit führt DMI jede Woche vertiefte Gespräche mit drei bis vier potenziellen Partnern. Insgesamt arbeitet das Schweizer Unternehmen aktuell mit über zwanzig Dienstleistern in Kundenprojekten zusammen. Mit fünf von ihnen ist DMI bereits eine formelle Partnerschart eingegangen, darunter im deutschsprachigen Raum jüngst mit dem SAP-Partner Orbis aus Saarbrücken oder in Südafrika mit der Data Management Partner Pty Ltd. Die Internationalisierung und die verstärkte Zusammenarbeit mit SAP haben auch das Interesse grosser, weltweit agierender Beratungsgesellschaften und Systemintegratoren an JiVS IMP geweckt. Dazu zählen insbesondere KPMG und Deloitte, auf deren Veranstaltungen für Kunden und Interessenten DMI verstärkt auftritt und dort die technischen und betriebswirtschaftlichen Vorteile seiner Plattform für Informationsmanagement präsentiert.
Damit die Historie zu einer Quelle höherer Wertschöpfung wird, gilt es, die operativen und Customer-Experience-Daten von den historischen zu trennen und den Lebenszyklus der historischen Informationen separat auf einer eigenen Plattform zu managen. Dieser Ansatz hat zahlreiche Vorteile: Bereits kurzfristig stellen sich deutliche Kostenersparnisse ein, weil die Legacy-Systeme nach der Trennung und Auslagerung der Informationen komplett stillgelegt werden können. Dadurch lassen sich die Betriebskosten im Vergleich zum Weiterbetrieb der Altsysteme in der Regel um 80 Prozent senken. Zudem sind dafür keine Vorabinvestitionen notwendig, da sich JiVS IMP wie im Cloud-Zeitalter üblich als Service abonnieren lässt, was die Amortisierungszeiten auf ein Minimum verkürzt.
Neue Services von Swisscom für KMU
Was kann meine IT schon heute und wo gibt es noch Potenzial? Antworten auf diese Frage liefert das ICT-Assessment von Swisscom. Und mit My Service Business bietet Swisscom Kleinunternehmen und Selbständigen ab sofort einen technischen Rundum-Support an.
Redaktion - 18. Juni 2020
Zu den neuen Services von Swisscom gehört auch ein ICT Assessment. (Bild: Swisscom)
Im Zuge der neuen Herausforderungen, mit denen Kleinstunternehmen und ein grosser Teil der KMU derzeit konfrontiert sind, warten IT- und Telekom-Dienstleister mit neuen oder zusätzlichen Angeboten auf. Neue Services von Swisscom sollen KMU entlasten.
ICT-Assessment
Nach dem Lockdown arbeiten viele KMU digitaler denn je und befassen sich intensiver mit Digitalisierungsfragen. So beschäftigt sie auch die Frage, inwiefern die eigene IT-Umgebung mit den Herausforderungen der digitalen Welt mithalten kann. Eine Antwort auf diese Frage will nun das ICT-Assessment von Swisscom liefern. Dieses Angebot richtet sich an KMUs und verspricht eine umfassende Analyse der ICT-Umgebung, sprich der Telefonie- und IT-Infrastruktur. Ein Expertenteam von Swisscom erstellt dabei eine Bestandesaufnahme, identifiziert Verbesserungspotenzial und deckt Risiken auf. In einem Assessment-Report werden anschliessend produktunabhängige Handlungsempfehlungen zusammengefasst. Wie der Telekommunikationsdienstleister mitteilt, erfolgt dies alles zu einem Fixpreis. Optional kann eine zusätzliche Management-Präsentation gebucht werden. Das ICT-Assessment ist ab sofort auf Deutsch verfügbar. Für französisch- und italienischsprachige Kunden erfolgt die Markteinführung im Herbst 2020.
Service-Paket für Kleinunternehmer und Selbständige
Viele KMU haben in den letzten Wochen Homeoffice sowie neue digitale Tools eingeführt. Die zunehmende Digitalisierung der Arbeitsweise bringt neue Möglichkeiten mit sich, aber es fallen auch neue Aufgaben an. Hier will die Swisscom mit einem neuen Service-Paket ansetzen: Mit My Service Business entlastet der Telekom-Dienstleister Kleinunternehmen und Selbständige von technischen Anliegen, damit diese sich auf ihre Kernkompetenzen konzentrieren können. Das Service-Paket richtet sich an Betriebe mit bis zu sechs Mitarbeitenden und umfasst einen Rundum-Support für alle Bürogeräte (PC, Smartphone, Drucker) und Betriebssysteme sowie Microsoft 365 Anwendungen. Dazu gehören beispielweise das Einrichten von Anwendungen, die Datensicherung und -synchronisation sowie technische Unterstützung im Swisscom Shop, an der Hotline oder vor Ort.