Stephan Ulrich wird neu Chief Sales Officer bei Cyberlink

Beim Schweizer Managed Service Provider (MSP) Cyberlink übernimmt Stephan Ulrich neu die Position des Chief Sales Officer und nimmt Einsitz in die Geschäftsleitung. Er verantwortet die Koordination sowie den Ausbau aller Sales-Aktivitäten. Ulrich berichtet an Cyberlink-Gründer und CEO Beat Tinner.

Stephan Ulrich, neuer Chief Sales Officer bei Cyberlink. (Bild: zVg / Cyberlink)

Per 1. Juli 2019 hat Stephan Ulrich (39), welcher über ein EMBA / MAS verfügt, die Position des Chief Sales Officer bei Cyberlink übernommen und ist neues Mitglied der Geschäftsleitung. Ulrich amtet seit 2013 als Key Account Manager beim MSP und hat massgeblich zum Erfolg und Wachstum des Unternehmens beigetragen. Empathie, partnerschaftliches Denken sowie Nähe zu den Kunden zeichnen Ulrich, der sich in seiner Freizeit gerne dem Reisen, Eishockey und Tennis widmet, unter anderem aus. Diese Eigenschaften ermöglichten es ihm auch immer wieder aufs Neue, Kundenwünsche und –bedürfnisse in die Produkteentwicklung einfliessen zu lassen und diese damit dynamisch und am Kunden orientiert zu gestalten. Vor seinem Engagement bei Cyberlink hatte Ulrich von 2006 bis 2013 diverse Positionen bei Swisscom inne.

Ulrich berichtet direkt an den CEO Beat Tinner. Dieser erklärt: „Ich freue mich persönlich sehr, dass Stephan Ulrich nach über sechs Jahren bei Cyberlink als neuer Chief Sales Officer und Mitglied der Geschäftsleitung gewonnen werden konnte und als Motor der Unternehmung das Wachstum weiterführt. Von Beginn an hat sich Stephan Ulrich als zuverlässiger, engagierter und ehrlicher Partner unserer anspruchsvollen Geschäftskunden erwiesen. Dabei hat er sehr wichtige und nutzenbringende Projekte für die Kunden auf der Cyberlink Netzwerk- und Cloud-Infrastruktur umgesetzt. Zusammen mit unserem starken Operations und Engineering gelingt ihm schier Unglaubliches.“

Stephan Ulrich ergänzt: „Ich freue mich sehr, den Verkauf zu leiten und mit dem ganzen Cyberlink-Team unseren Partnern und Kunden massgeschneiderte Managed-Service-Lösungen anzubieten, die wirtschaftlich Sinn machen. Dies ist die Voraussetzung für das nachhaltige Wachstum unserer Firma.“

Quelle: Cyberlink

Symposium «Weiterbildung für die Praxis 4.0»

Auch Weiterbildungsinstitutionen sind im Zusammenhang mit Transformations-Prozessen gefragt. Wie muss Bildung umgestaltet werden, damit sie zukunftsfähig ist? Das Symposium «Weiterbildung für die Praxis 4.0» geht am 3. September auf Antwortensuche.

Weiterbildung für die Praxis 4.0 – so lautet das Thema eines Symposiums am 3. September. (Bild: www.sfb.ch)

Megatrends wie die Digitalisierung, steigende berufliche Mobilität oder auch der demografische Wandel stellen Unternehmen vor neue Herausforderungen. Diesen muss mit innovativen Lösungen begegnet werden. Dazu braucht es in den Unternehmen Fach- und Führungspersonen mit einem entsprechenden Skill-Set. Hier sind die Weiterbildungsinstitutionen gefragt. Im Rahmen der Höheren Berufsbildung bereiten sie Fachkräfte auf anspruchsvolle Fach- oder Führungsaufgaben vor.

Der rasante Wandel im Wirtschaft und Fachkräftemarkt zeichnet deutliche Konturen einer Bildungsrevolution, welche das Schweizer Bildungssystem in den nächsten Jahren massiv betreffen wird. Wie geht es also weiter? Wie muss Bildung umgestaltet werden? Das Symposium «Weiterbildung für die Praxis 4.0» zeigt Lösungswege auf für die neuen Herausforderungen. Namhafte Referenten aus der Bildungswelt und der industriellen Praxis diskutieren zu Themen wie den Bildungsbedarf in der Digitalen Revolution oder der Revolution im Unterricht. Mit dem Symposium wollen die Höhere Fachschule sfb gemeinsam  mit Swissmem Academy am 3. September im Gottlieb Duttweiler Institut eine neue Plattform für den Dialog zwischen der höheren Berufsbildung und der Industrie in dieser Zeit des Wandels schaffen.

Details und Anmeldung: https://www.sfb.ch/ausbildungsangebot/Kurse-und-Seminare/Symposium

Ort: Gottlieb Duttweiler Institut, Langhaldenstrasse 21, 8803 Rüschlikon

Zeit: 03. September 2019, 08.30 bis 14 Uhr

Kosten: CHF 240 pro Person.

Junge Berufstätige in der Schweiz: Mehrheitlich zufrieden mit Digital Workplace

In Schweizer Unternehmen scheinen vor allem die 18- bis 34-Jährigen Berufstätigen zufrieden mit ihrem digitalen Arbeitsplatz zu sein. Auch beobachten über die Hälfte von ihnen eine offene Kultur, die auf das Teilen von Informationen und Zusammenarbeit setzt.

Junge Berufstätige in der Schweiz sind zufrieden mit dem Digital Workplace. (Bild: Tim Reckmann / pixelio.de)

Modern, digital und auf junge Mitarbeiter eingestellt: In Schweizer Unternehmen scheinen vor allem die 18- bis 34-jährigen Berufstätigen zufrieden mit ihrem digitalen Arbeitsplatz zu sein. Bereits weit über die Hälfte (55 Prozent) dieser jüngeren Beschäftigten findet den Digital Workplace in Bezug auf Hardware, Anwendungsprogramme und den Zugang zur digitalen Arbeitsumgebung von außerhalb des Unternehmens (sehr) modern. Fast genauso viele von ihnen (54 Prozent: “stimme voll und ganz zu” und “stimme zu”) beobachten eine offene Kultur, die auf das Teilen von Informationen und Zusammenarbeit setzt.

Im Gegensatz dazu empfinden dies nur 40 Prozent der 35- bis über 55-Jährigen so. Auch halten nur 45 Prozent von ihnen den digitalen Arbeitsplatz für (sehr) modern. Zu diesen Ergebnissen kommt eine aktuelle YouGov-Umfrage im Auftrag der Full-Service Intranet Agentur HIRSCHTEC unter 251 Berufstätigen, die hauptsächlich im Büro arbeiten, in der Schweiz.

Junge Berufstätige fühlen sich gut durch digitale Tools unterstützt

Ein ähnliches Bild zeigt sich mit Blick auf die digitale Arbeitsausstattung: Empfinden bereits über die Hälfte (53 Prozent: “stimme voll und ganz zu” und “stimme zu”) der 18- bis 34-Jährigen die digitale Arbeitsausstattung als hilfreich bei der internen Kommunikation und Zusammenarbeit, so sehen dies nicht einmal die Hälfte (47 Prozent) der 35- bis über 55-Jährigen so.

„Die Ergebnisse zeigen, dass es beim Thema Digital Workplace in der Schweiz durchaus Unterschiede zwischen den Generationen gibt. Wo über die Hälfte der jungen Mitarbeiter vollauf zufrieden mit dem digitalen Arbeitsplatz und der im Unternehmen gelebten, modernen Unternehmenskultur zu sein scheint, sehen ältere Mitarbeiter hier noch etwas mehr Nachholbedarf“, so Lutz Hirsch, geschäftsführender Gesellschafter von HIRSCHTEC. „Für Schweizer Unternehmen wird es daher verstärkt darauf ankommen, besonders die älteren Mitarbeiter, die oft auch Management-Positionen bekleiden, abzuholen.“

Generationenunabhängig: Bei der räumlichen Ausstattung der Büroflächen gibt es Nachholbedarf

Schweizer Unternehmen stehen damit vor der Herausforderung, verstärkt auch auf die Bedarfe der erfahreneren Berufstätigen einzugehen, sie im Umgang mit digitalen Tools zu schulen und den kulturellen Wandel in den Köpfen zu verankern. So können sie sicherstellen, dass diese die neuen interaktiven Tools am digitalen Arbeitsplatz sinnvoll für ihre Management- und Führungsaufgaben nutzen und als Digital Leader die Transformation vorantreiben.

In einem Punkt unterscheiden sich jüngere und ältere Beschäftigte aber nicht: Nur jeweils 51 Prozent von ihnen stimmen der Aussage (voll und ganz) zu, dass die räumliche Ausstattung ihrer Büroflächen den Austausch und die Kommunikation fördert. Ganzheitlich gedachte „Digital Workplace“-Konzepte scheinen folglich in vielen Schweizer Unternehmen noch nicht gänzlich etabliert zu sein.

DACH-Region: Digitale Arbeitsausstattung hat höchsten Stellenwert in der Schweiz

Vergleicht man darüber hinaus die Umfrageergebnisse für Deutschland, Österreich und die Schweiz, so fällt auf: Schweizer Berufstätige (77 Prozent: “ja, voll und ganz” und “ja, eher schon”) haben mit Abstand am häufigsten das Gefühl, dass die digitale Arbeitsausstattung einen hohen Stellenwert in ihrem Unternehmen einnimmt (Deutschland: 69 Prozent, Österreich: 68 Prozent). Bei den 18- bis 34-Jährigen Beschäftigten in der Schweiz sind es sogar 80 Prozent, die der Meinung sind, dass digitaler Hard- und Software eine hohe Relevanz zukommt.

„Das deckt sich auch mit unseren Beobachtungen. Gerade Schweizer Unternehmen haben ein großes Bewusstsein für den positiven Effekt einer modernen digitalen Arbeitsausstattung auf die eigene Arbeitgeberattraktivität. Ein Bewusstsein, das zwar schon in vielen, aber längst noch nicht allen deutschen und österreichischen Unternehmen angekommen ist“, so Lutz Hirsch.

Quelle: https://hirschtec.eu/

bike to work: 72’000 Velofahrende legen 17 Millionen Velokilometer zurück

Das Velo ist im Trend, der e-Bike-Boom hält an und das Bewusstsein für eine klimafreundliche Mobilität steigt. Entsprechend bricht die bike to work Challenge 2019 alle Rekorde: mehr Teilnehmende, mehr Teams, mehr Betriebe und mehr Kilometer.

Mit dem Velo zur Arbeit zu fahren erfreut sich einer wachsenden Beliebtheit. (Bild: zVg / bike to work)

Im vergangenen Mai und Juni haben 71’834 Teilnehmende aus 2‘397 Betrieben 17‘510‘088 Kilometer Arbeitsweg mit dem Velo zurückgelegt. Dabei beträgt die CO2-Äquivalenz 2’521 Tonnen, was einem Buchenwald mit 201’000 Bäumen entspricht. Durchschnittlich fuhren die Teilnehmenden 244 Kilometer an 19 Tagen mit dem Velo zur Arbeit. „Immer mehr Menschen wollen Velo fahren, weil es gesund ist und Spass macht. Ich erwarte von den Behörden, dass sie die Zeichen der Zeit erkennen und vorwärts machen mit der Verbesserung der Veloinfrastruktur.“ sagt Aline Trede, Vize-Präsidentin von Pro Velo Schweiz.

Erfolgreiche Veloaktion seit 2005

Seit 15 Jahren finden dank bike to work zahlreiche Pendler den Zugang zum Velo und lassen sich für die Veloaktion begeistern. Sie sind meist überrascht, wie einfach der Weg mit dem Velo zur Arbeit ist und welch positiven Effekt das Velofahren mit sich bringt. Rebecca Schwob aus Waldenburg fuhr zum ersten Mal bei bike to work mit und ist begeistert: „Ich bin auf den Geschmack gekommen und habe mir ein neues tolles Bike gekauft und werde auch weiterhin mit dem Velo zur Arbeit fahren!“

Werner Bärtschi, Polizeichef der Polizei Oberes Fricktal stellt fest: «Es ist eindrücklich wie viele Kilometer zusammenkommen, selbst wenn es lediglich ein paar Personen sind, welche ihren Arbeitsweg mit dem Velo zurücklegen. bike to work zeigt, dass alles im „Kleinen“ anfängt und jeder seinen individuellen Beitrag leisten kann. Und wenn, wie bei bike to work, viele gemeinsam dasselbe tun, dann kann etwas Grosses daraus entstehen, das eine positive Wirkung hat.»

Gesundheitsförderung für Betriebe

bike to work steht für mehr Bewegung im Arbeitstag. Wer mit dem Velo zur Arbeit fährt, hat einen Teil der empfohlenen täglichen Bewegung bereits erledigt. Gesundheitsfördernde Massnahmen im Betrieb, zu denen auch bike to work gehört, sind zudem von wirtschaftlicher Bedeutung. Gesunde Mitarbeitende fallen seltener aus und sind leistungsfähiger. Kosten, die durch Erkrankungen entstehen, können so gesenkt werden.

Die Zahlen der bike to work Challenge 2019

  • 71’834 Teilnehmende +11%
  • 18’815 Teams +11%
  • 2’397 Betriebe +13%
  • 17’510’088 Kilometer +10%
  • 1’334’328 Velotage +8%
  • 2’521 Tonnen CO2-Äquivalenz +10%

Top-5-Kantone nach Anzahl Betrieben

  1. Zürich 535 Betriebe
  2. Bern 488 Betriebe
  3. Aargau 196 Betriebe
  4. St. Gallen 178 Betriebe
  5. Luzern 150 Betriebe

Weitere Informationen

Big Bang für Business Innovation: «Business Innovation Week Switzerland» in Zürich Oerlikon

Vom 30. September bis 4. Oktober 2019 findet in Zürich Oerlikon ein neuer Wirtschaftsevent für Innovation und Digitalisierung, Trends und neueste Technologien statt. Geboten wird eine Fülle an Live Experiences - 300 Speaker, 200 Experten und Aussteller sind angekündigt.

Die Themen der Business Innovation Week (Bild: obs/EMEX Management GmbH/J. Schneider)

«Die Schweiz ist ein attraktiver Innovationshub für Unternehmen und Start-ups. Mit der Business Innovation Week wollen wir das noch erlebbarer machen!», sagt Ewa Ming, Initiantin der Business Innovation Week (BIW) und bekannt als langjährige Veranstalterin der Schweizer Marketingmesse SuisseEMEX und des Digital Summit. Mit der BIW entsteht eine neue Wissens- und Netzwerkplattform für Schweizer Unternehmer, Zukunftsgestalter und Gründer. «Neu denken, neu handeln». Dieser Anspruch prägt das BIW-Programm und steht für Innovation, Zukunftsdialog und Nachhaltigkeit.

Business Innovation im „Festival-Style“

Der Grossanlass im Festival-Style verwandelt den pulsierenden Werkplatz Zürich Oerlikon in ein inspirierendes, interaktives Forum für unternehmsrelevante Innovationen und Geschäftsmodelle. Im Fokus stehen: Digitalisierung, New Work, Trends und neueste Technologien für die moderne Arbeitswelt – ganz praxisnah und verständlich umgesetzt. Die rund 10’000 Fachbesucher erleben in der ersten Oktoberwoche Europa-Premieren aus der humanoiden Robotic, 5G-Anwendungen, künstliche Intelligenz, Cyber-Security und Best Practice für Innovationskultur. Auf dem Programm stehen 300 Keynotes und Vorträge, 200 Events mit Live Experiences, Firmenbesichtigungen und Business-Networking.

Future-Conference @StageOne

Künstliche Intelligenz, Blockchain, Cyber Security, New Work, Virtual Reality, humanoide Roboter, Smart Data – die Digitalisierung steigert den Innovationsdruck drastisch. Sie sind die Triebkräfte für Unternehmen und die wirtschaftliche Entwicklung der Schweiz. Die Future-Conference vom 1. bis 3. Oktober im StageOne schafft für Entscheider und Gestalter der Zukunft aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik ein einzigartiges Forum für Dialog und Austausch mit praxisnahen Lösungsansätzen für die digitale Welt. Der Zukunftskongress richtet sich an Entscheider und Führungskräfte auf C-Level und präsentiert ein hochkarätiges Programm mit internationalen Keynote-Referenten, CEO-Talkrunden und Interviews.

Academy @MFO-Haus

In den Studios des MFO-Hauses finden spannende Praxispräsentationen, Vorträge und Masterclasses statt. Dabei kommen verstärkt Wirtschaftsfrauen zum Zug: Kompetent, authentisch, stark – Frauen prägen noch zu wenig, aber immer mehr die Unternehmenskultur. Innovationskultur und Leadership, Self Branding und Storytelling, Markenaufbau und Strategie sind Schwerpunktthemen in der Academy.

Live Experience @Halle 622

Für drei Tage wird die ehemalige ABB-Industrie-Halle 622 zur interaktiven, crossindustriellen Begegnungsplattform und inspirierenden Zukunftsausstellung. Rund 150 Firmen zeigen ihre Produkt-Neuheiten. Die Besucher erwarten Roboter-Premieren, Drohnen, VR-Experiences, 3D-Drucker und Services für die neue Arbeitswelt, kreative Marketing-Lösungen und Business Software. Und Roboter «DJ Mecabot» rockt dann bei den Afterwork-Parties die Halle 622.

Zum Programm: https://www.businessinnovation.ch/de/future-conference/

Erfolgreicher Lehrabschluss: Mediamatiker EFZ brilliert mit multimedialer Abschlussarbeit

Opacc gehört seit Jahren zu den etablierten Ausbildungsbetrieben für Mediamatiker EFZ. Zahlreiche junge Menschen entscheiden sich für das attraktive Berufsbild, so auch Flavio Waser, der nun mit einer tollen Abschlussarbeit seine Lorbeeren abholen durfte.

Lieferte eine brillante Abschlussarbeit: Mediamatiker EFZ Flavio Waser präsentiert stolz sein Lehrabschluss-Diplom. (Bild: Opacc)

Seit 22 Jahren beschäftigt sich die Opacc Software AG mit der Ausbildung von Lernenden. Zurzeit starten jedes Jahr zwei Mediamatiker(innen) EFZ in den chancenreichen und gefragten Beruf. Für den Lehrlingsverantwortlichen Marco Stuber zahlt sich der Aufwand aus: «Die Ausbildung junger Menschen in ICT-Berufen ist enorm wichtig, um dem Fachkräftemangel in unserer Branche zu begegnen.»

Maximal 90 Stunden Arbeit!

Für die praktische Abschlussarbeit im letzten Lehrjahr als Mediamatiker EFZ durfte Flavio Waser aus dem Vollen schöpfen: Mit einem Kurzfilm über den Campus der Opacc Software AG in Rothenburg gelang dem frischgebackenen Berufsmann ein brillianter Abschluss. Für das Projekt waren konkrete Rahmenbedingungen einzuhalten. Flavio Waser: «Die Regeln und Bedingungen sind durch die Bildungsverordnung definiert. Dort ist auch zu entnehmen, wie viel Zeit für die praktische Abschlussarbeit verwendet werden darf. Es sind maximal 90 Stunden!»

Abschlussarbeit mit Kurzfilm

Das Thema der praktischen Arbeit wird jeweils durch den Lehrbetrieb definiert. Dieses Jahr fiel dem Berufsbildner Marco Stuber die Themenwahl besonders einfach: «Mit dem Umzug in den OpaccCampus war schnell klar, dass die diesjährige IPA auf das neue Firmengebäude bezogen werden soll. So kam schnell die Idee für einen Kurzfilm auf.» Der Film soll die Faszination des OpaccCampus zum Ausdruck bringen und einen angemessenen Einblick in die Arbeitsräume vermitteln. Die Länge ist auf vier Minuten limitiert und zudem soll ein Interview mit dem CEO Beat Bussmann und CTO Christian Reiter eingebettet werden. Flavio Waser: «Nun konnte ich mit dem Drehbuch starten, meine Drohne fliegen lassen, um dann zu guter Letzt Schnitt und Ton zu finalisieren.»

Das Video ist unter https://youtu.be/zioPH2k-F9M zu sehen.

Vernetzte Welt: Kollaboration für gesteigerte Wertschöpfung

Am 3. Juli lud das Zürcher Unternehmen Ergon Informatik AG zu seinem jährlichen Sommerfest «Bier, Bytes & Beats» ins Zürcher Lake Side ein. Der Einladung folgten über 400 Gäste aus der IT-Branche. Die Konferenz beschäftigte sich mit der schwierigen Frage nach der sich verändernden Zusammenarbeit in Zeiten der Digitalisierung: Wie können Unternehmen so kollaborieren, dass der Schritt in die Zukunft gelingt?

Am Sommerfest «Bier, Bytes & Beats» der Firma Ergon Informatik sprachen Experten über die vernetzte Welt und deren Chancen. (Bild: Ergon Informatik)

«Gemeinsam können Unternehmen Kunden viel besser bedienen als allein», eröffnete Gabriela Keller, CEO von Ergon, die Konferenz. «Absatzkanäle werden durch digitale Plattformen ergänzt oder gänzlich abgelöst.» Und das schnell. Um in der rasanten Entwicklung den Kopf frei für die Entwicklung innovativer Ansätze zu halten, braucht es einen «messerscharfen Fokus», sagte Unternehmensberaterin Nicole Brandes: «Ich stelle in Unternehmen oft fest, dass die Führungskräfte einem unglaublichen operativen Stress verfallen. Wir brauchen Menschen, die eine Zukunft schaffen, in der wir Technologie nutzen und Menschen nützen. Nicht umgekehrt».

CEO Gabriela Keller begrüsst die Gäste. (Bild: Ergon Informatik)

Vernetzte Welt mit Augmented Reality

Wie das funktionieren kann, zeigte Ergon auf spielerische Weise mit einer eigens für den Anlass entwickelten Augmented-Reality-App. Die App ermöglichte es, den Gästen am «Bier, Bytes und Beats», unter Ergon-Mitarbeitern den gewünschten Gesprächspartner zu finden und sie im Lake Side zu lokalisieren sowie per Instant-Messaging zu kontaktieren. «Das ist nicht nur Spielerei, sondern damit wollen wir auch zeigen, was mit AR möglich ist und wie stabil solche Lösungen mittlerweile sind», sagte AR Technical Lead Daniel Neubig. Die App wurde von den Gästen rege genutzt. Ebenfalls die Technik in den Nutzen des Menschen gestellt, hat Anja Graf. «Digitale Innovation ist keine Option, sondern ein essentieller Faktor, der über die Lebenslänge eines Unternehmens bestimmt. Wer in der heutigen vernetzten Welt nicht mitgeht, hat sowieso schon verloren.», sagt die Unternehmerin. Mit 21 Jahren hat sie das Unternehmen VISIONAPARTMENTS gegründet. Mit ihrer digitalen Plattform will Anja Graf die führende Anbieterin in der Serviced-Appartment-Branche werden.

Ökosysteme und die Cloud

«Die Schweiz ist ein Hightech-Standort und es gibt viele Firmen hier, die von der IT abhängig sind und ein starkes Interesse an Cloud-Technologien haben. Cloud-Technologien sind Basis-Services, die mit Hilfe von starken Partnerschaften und Drittanbietern veredelt und auf die lokalen Bedürfnisse angepasst werden», erläuterte Christian Sciullo, Country Manager CH & AT, Google Cloud. Ihm beigepflichtet hat Roman Hugelshofer, Managing Director Application Security und Mitglied der Ergon Geschäftsleitung. Die Zusammenarbeit mit Drittanbietern müsse auch in der Applikationsentwicklung unbedingt geprüft werden, um die nötige Geschwindigkeit in der Entwicklung sicherzustellen. Er ist der Überzeugung, dass dafür massgeschneiderte Lösungen am erfolgreichsten sind. Nur so können eine hohe Agilität und Wandlungsfähigkeit des Unternehmens gewährleistet werden.

Vernetzte Welt praktisch: Am Sommerfest wurde – mit oder ohne Apps – viel „genetzwerkt“. (Bild: Ergon Informatik)

Die Digitalisierung muss Teil der Unternehmenskultur sein

«Banking braucht es, Banken nicht», zitierte Jan Brzezek, CEO und Gründer der Crypto Finance AG, Bill Gates. Die internationale Aufhebung des Schweizer Bankgeheimnisses habe der Finanzindustrie die Chance eröffnet, sich neu zu positionieren und sich als Hub für digitale Innovation zu etablieren, etwa im Bereich Blockchain. Ein Unternehmen, das dies seit Jahren erfolgreich umsetzt, ist die Hypothekarbank Lenzburg. Ihre Geschäftsführerin Marianne Wildi wurde für ihre Digitalstrategie von der «Finanz und Wirtschaft» zum CEO des Jahres gewählt. «Die Digitalisierung gehört in die Unternehmenskultur», sagte Marianne Wildi. Innovation benötige Freiräume, für die es wiederum ein flexibleres Budget braucht. Eine dynamischere Gestaltung der Finanzplanung beim CFO durchzusetzen, braucht viel Überzeugungsarbeit. Die Hypothekarbank richtet ihre Innovation auf den Kunden aus und stellt ihre Zukunft auf die drei Standbeine Menschen, Technologie und Banklizenz. «Ich habe keine Angst vor neuen Technologien und bin mir bewusst, dass technischer Wandel sehr schnell gehen kann.», schliesst Marianne Wildi.

Quelle: Ergon Informatik

Generalversammlung der unabhängigen Schuhhändler: Weichen stellen statt weichen

Die 63. Generalversammlung der ZUSA – unabhängige Schuhhändler auf dem Stoos stellte die Weichen für zukunftsgerichtete Themen. Ausserdem wurde der langjährige Präsident Christoph Romang verabschiedet.

Die Mitglieder der ZUSA, dem Branchenverband der unabhängigen Schuhhändler, folgten den Anträgen der Verwaltung. (Bild: Fabrice Müller)

Wollen wir weichen – oder Weichen stellen? Dies sei angesichts der aktuellen Marktentwicklung eine berechtigte Frage, stellte Christoph Romang, Präsident der ZUSA Unabhängige Schuhhändler, in seinem Jahresrückblick fest. «Wir sehen uns mit diversen Herausforderungen wie etwa der Digitalisierung, neuen Marktstrukturen und einem veränderten Kundenverhalten konfrontiert. Wir haben uns entschieden, Weichen zu stellen und die Hindernisse zu umfahren, um auch in Zukunft finanziell stabil und unabhängig zu bleiben.»

Verkaufspsychologie: Der erste Eindruck zählt

Deshalb investiert die ZUSA bewusst in die Schulung ihrer Mitglieder. Die Verkaufspsychologie etwa ist ein wichtiger Erfolgsfaktor im Verkauf. Deshalb bietet die ZUSA ihren Mitgliedsgeschäften an vier unterschiedlichen Terminen im vierten Quartal 2019 einen eintägigen Workshop mit der Trainerin Christine Meyer-Keller an. «Wir wollen wertvolle Impulse beispielsweise zum ersten Eindruck im Geschäft, zum Thema Klarheit und Sicherheit im Umgang mit Kunden oder zur Gesprächsführung vermitteln», warb ZUSA-Geschäftsführer Hansjörg Egli für dieses neue Schulungsangebot und betonte, dass sich die Geschäfte mit diesem Wissen von ihren Mitbewerbern abheben können.

Digitalisierung und Marketing

Wie können Facebook und Instagram für das eigene Geschäft erfolgreich genutzt werden? Und wie wirkungsvoll ist die eigene Website? Unter diesem Thema steht ein weiteres, digital ausgerichtetes Schulungsangebot für die ZUSA-Mitglieder. Diese erhalten im Rahmen einer persönlichen Schulung praxisnahe Ratschläge für ihren Auftritt in den sozialen Medien. Ausserdem werden die Websites der Mitgliedsfirmen beurteilt. «Dieses neue Marketingpaket beinhaltet zahlreiche weitere Hilfsmittel, so auch Facebook- und Instagram-fähiges Material mit denen die Kursteilnehmenden ihre Werbe- und PR-Aktivitäten professionalisieren können», sagte Hansjörg Egli.

Hansjörg Egli, Geschäftsführer der ZUSA, informierte über die bevorstehenden Aktivitäten rund um Marketing und Schulung. (Bild: Fabrice Müller)

Im Marketingbereich lanciert die ZUSA im Hinblick auf die Frühling-Sommer-Mode 2020 den ZUSA-eigenen Herrenschuhprospekt «Casual». Wie Hansjörg Egli informierte, sollen alle potenziellen Herrenschuhlieferanten für eine Zusammenarbeit und eine Kostenbeteiligung gewonnen werden. Für eine noch effizientere Zusammenarbeit mit Lieferanten und den digitalen Datenaustausch hat die ZUSA laut Hansjörg Egli die nötigen technischen Grundlagen geschaffen. Zusätzliche Informationen dazu erhalten die Mitglieder direkt bei der ZUSA-Geschäftsstelle.

Von Nachfolgeregelung bis Trendinformation

Als weitere Themen sollen die Nachfolgeregelung, berufliche Vorsorge und die Organisation von Stellvertretungen demnächst ins Schulungsprogramm aufgenommen werden. Der bewährte ZUSA-Fachlehrgang wird als wichtiger Bestandteil der Lehrlingsausbildung auch in diesem Jahr im gewohnten Rahmen mit dem bisherigen Dozententeam durchgeführt. Im September 2019 steht wiederum die Trendinformation per Herbst/Winter 2019 mit Marlies Brogli auf dem Programm.

Christoph Romang tritt als Präsident zurück

ZUSA-Präsident Christoph Romang tritt als langjähriger Präsident zurück. (Bild: Fabrice Müller)

In der Verwaltung der ZUSA Genossenschaft stehen grosse personelle Veränderungen an. Der langjährige Präsident Christoph Romang tritt nach seiner 12- jährigen Amtszeit als Vorsitzender und insgesamt 15 Jahren als Mitglied der Verwaltung von seinem Amt zurück. Er wurde an der Generalversammlung für seine ruhige, besonnene und professionelle Art, das ZUSA-Schiff zu führen, mit grossem Applaus geehrt. Als Nachfolger wurde Willy Gwerder, ebenfalls langjähriges Mitglied in der Verwaltung, gewählt. Mit Sonja Morger kommt es zu einem weiteren Abgang an der ZUSA-Spitze. Sie hat sich unter anderem mit Themen rund um soziale Medien und der Digitalisierung engagiert. Die Generalversammlung wählte Erika Barth als Nachfolgerin. Weiter wurde Samuel Schneider, dessen Vater Ueli während mehrerer Jahre im ZUSA-Vorstand war, ebenfalls in die Verwaltung gewählt. Alle übrigen Mitglieder der Verwaltung stellten sich zur Wiederwahl. Esther Albiez wird das Amt der Vizepräsidentin übernehmen.

www.zusa.ch

Millionen-Investment für Annanow

Andreas Buhl, CEO der MSS Holding AG, investiert einen einstelligen Millionenbetrag in die schweizweit führende online Vermittlungsplattform für Express-Kurierdienste, Versicherung und Zahlungssysteme. Damit hat das rasch wachsende Fintech-Startup Annanow einen prominenten Unterstützer gefunden und weitet seine Dienste in der Schweiz, Deutschland und Österreich aus.

Das Schweizer Fintech-Startup Annanow erhält ein Millionen-Investment und erreicht erstes Finanzierungsziel.

Die Website www.annanow.com besteht aus einer online Vermittlungsplattform für Express-Kurierdienste sowie angeschlossener Versicherungsdienste und Paymentlösungen. Im März 2017 gegründet, ist das Fintech-Unternehmen bereits heute die Speerspitze der digitalen Transformation im Delivery Business. Mit über 5‘000 Shops sowie rund 100‘000 Taxis und Velokurieren sichert Annanow Sofortlieferungen in 10 bis 60 Minuten – alles über eine App. Sämtliche Kuriere sind sozialversichert und das lokale Gewerbe sowie Arbeitsplätze werden gesichert.

Nerv der Zeit getroffen

„Annanow trifft den Nerv der Zeit“, begründet Andreas Buhl sein Lead-Investment und betont: „Grosshandel und lokales Gewerbe erhalten auf nur einer App den schnellsten und günstigsten Lieferdienst der Schweiz“. Der Clou: Annanow stellt bei jeder Bestellung die geographische Verfügbarkeit von Produkten fest und ermöglicht über die crowd-basierte Lieferkette eine lokale Lieferung, indem bereits vor Ort verfügbare Verkehrsteilnehmer, wie Taxis, Velokuriere und Private aktiviert werden. Die Distanzen werden so kurz, dass Lieferungen sogar zu Fuss oder mit der Tram erfolgen können.

Mit Millionen-Investment in den Kampf gegen Amazon und Alibaba

Ein innovatives und umweltbewusstes Konzept, das auch Investoren überzeugt. Serial Entrepreneur Andreas Buhl entwickelte selber über 20 Unternehmensbereiche und investiert per Juni 2019 einen einstelligen Millionenbetrag in das innovative Startup. Zu seinem Engagement sagt Buhl: „Annanow hat die Bedürfnisse der Konsumenten, KMU und Grosshändler erkannt: Instant-Gratification durch eine Auslieferung unter 60 Minuten, Entlastung unserer Strassen durch Verringerung interregionaler Transportbewegungen und der damit verbundenen Vorteile für unsere Umwelt. Durch die Vernetzung der Schweizer KMU, Detailhändler und Gewerbetreibenden entsteht zudem eine nationale Vertriebsstruktur, die den Kampf gegen Amazon und Alibaba gewinnen kann.“

Rückenwind für weitere Expansion

Mit seinem Millionen-Investment setzt Andreas Buhl ein deutliches Zeichen für sein Vertrauen in die Innovationskraft des jungen Schweizer Startups. Patrick Keller, CEO von Annanow, freut sich: „Mit der finanziellen Beteiligung durch Andreas Buhl erhält unser Unternehmen starken Rückenwind. Dies erlaubt es uns, Annanow schweizweit rascher voranzutreiben und unseren Rollout in Österreich und in Deutschland anzugehen. Natürlich sind wir aber weiterhin auf der Suche nach Investoren, um den Markt noch effizienter zu gestalten.“

International Leadership Forum Luzern: Wie lassen sich KMU zu internationalem Erfolg führen?

Am 26. Juni 2019 fand erstmals das International Leadership Forum Luzern statt. Der Anlass bildete den Abschluss eines mehrjährigen Forschungsprojekts. Die Besucher erhielten praktische Einblicke in unterschiedliche Internationalisierungs-Strategien grösserer und kleinerer Unternehmen.

Sebastian Huber begrüsst die Gäste am ersten International Leadership Forum Luzern. (Bild: Thomas Berner)

Es war eine kleine, überschaubare Besucherschar, die sich am Nachmittag des 26. Juni 2019 im Hotel Radisson Lakefront in Luzern einfanden. Dieser «intime» Rahmen erlaubte jedoch erst recht eine vertiefte Auseinandersetzung mit dem Tagungsthema «KMU zum internationalen Erfolg führen». Zum Anlass eingeladen hatte das Institut für Betriebs- und Regionalökonomie der Hochschule Luzern – Wirtschaft mit Prof. Dr. Ingo Stolz. Er leitete ein Forschungsprojekt zum Thema «KMU-Internationalisierung», das von der Schweizerischen Gesellschaft für Organisation SGO unterstützt und durch die Innosuisse finanziert wurde. Dieses Forschungsprojekt befasste sich u.a. mit der Frage, wie ein KMU zu einer erfolgreichen Internationalisierung geführt werden und wie der internationale Markterfolg langfristig gesichert werden kann. Es sei überraschend, wie wenig bisher bekannt war über die richtigen Antworten darauf, schreibt Prof. Stolz im Vorwort zur Studie.

Was es für internationalen Erfolg braucht

Zusammen mit Thomas Affolter, Partner und Leiter Marktregion Zentralschweiz von KPMG fasst Prof. Stolz einige wesentliche Erkenntnisse aus dem Forschungsprojekt zusammen. So befinden sich KMU, die sich international aufstellen möchten, in verschiedenen Spannungsfeldern. Es geht dabei etwa um die Rolle der Führungskraft sowie – und das ist häufig entscheidend – um vorhandene Kompetenzen und Ressourcen. «KMU-Internationalisierung ist eine Führungsaufgabe», so Affolter und Stolz übereinstimmend. Die Internationalisierung erfolge im Wesentlichen aus unternehmerischen Prozessen, die geprägt seinen von kontinuierlichem und proaktiven Handeln, als Grundlage der Schaffung und Erkennung von Opportunitäten. Aus der Untersuchung der verschiedenen «Internationalisierungs-Wege» von KMU lässt sich ein Muster bestehend aus drei Phasen erkennen: Zunächst ein Start-Phase, in der es um die Exploration von Opportunitäten geht. Dann folgt eine Konsolidierungs-Phase, während der die Unternehmen verschiedene Möglichkeiten testen und evaluieren. Daraus folgt dann in der Etablierungsphase die konsequente Implementierung und Skalierung der konkreten Internationalisierungs-Projekte. Damit dies gelingt, braucht es Risikobewusstsein, Strategie, Lernfähigkeit einer Organisation, Unternehmergeist, interkulturelles Wissen, internationale Partnerschaften und eine Marktorientierung ausgehend von der Kenntnis der eigenen Stärken. Im Rahmen des erwähnten Forschungsprojekts wurde denn auch ein Instrument entwickelt, um die «Internationalisierungs-Fähigkeit» eines KMU messen und benchmarken zu können.

Katharina Ueltschi erläuterte am International Leadership Forum Luzern ihre Internationalisierungs-Strategie mit Bernina-Nähmaschinen in Singapur. (Bild: Thomas Berner)

Schweizer Qualität für den asiatischen Markt

Einen Einblick, wie Internationalisierung in der Praxis aussehen kann, vermittelte Katharina Ueltschi. Sie ist Managing Director von Bernina Singapur. Sie, die auch in diesem Stadtstaat lebt, hat sich zur Aufgabe gemacht, das Nähen mit Bernina-Nähmaschinen im asiatischen Raum populär zu machen. Sie berichtete, wie sie ihr internationales Netzwerk, das sie während ihrer verschiedenen beruflichen Stationen bei grossen Luxus-Brands sukzessive aufgebaut hatte, für Schaffung einer Niederlassung in Asien nutzen konnte. «Das Netzwerk ist absolut entscheidend», so Ueltschi. Nur so sei es ihr gelungen, mit der Marke Bernina überhaupt Fuss zu fassen. So sei es in Singapur entscheidend, die wichtigen Tycoon-Familien persönlich zu kennen. Zudem bewege sie sich vor allem in lokalen Netzwerken, «also nicht bei den vielen Expats-Clubs. Denn dann könnte ich gleich in der Schweiz bleiben», so Ueltschi weiter. Durch diese Beziehungspflege ist es ihr auch gelungen, an guter Lage einen Concept Store für Bernina-Maschinen zu eröffnen. Denn ihre Strategie ist klar: Direkt zum Endkunden, ohne Zwischenhandel. Entsprechend viel investiert Katharina Ueltschi bei Bernina Singapur derzeit ins Marketing, um die «Brand Awareness» – «diese ist ein absolutes Muss!» – zu erhöhen.

Workshops zeigen unterschiedliche Internationalisierungsstrategien

In drei Workshops gaben noch weitere Unternehmen Einblick in ihre Internationalisierungs-Strategien. Die Firma Pohland AG, ein Systemlieferant für mechatronische Baugruppen und Systeme mit 17 Mitarbeitenden, erwirtschaftet derzeit nur 8 Prozent seines Umsatzes im Ausland, vornehmlich in Deutschland. Geschäftsführer Carsten Pohland hat sich zum Ziel gesetzt, diesen Anteil in den nächsten fünf Jahren auf 20 Prozent zu steigern. Die ersten Ansätze verliefen vielversprechend, nun soll durch gezielte Massnahmen entlang der Customer Journey weiter der deutsche Markt bearbeitet werden – immer im Rahmen der Möglichkeiten, die das Kleinunternehmen zur Verfügung hat. Eine wesentlich grössere Firma ist die Leister AG, ein Hersteller von Geräten für das Verschweissen von Kunststoffen. Geschäftsleitungsmitglied Christoph Baumgartner gab in seinem Workshop den Anwesenden praktische Hinweise, worauf Unternehmen bei ihrer Internationalisierungsstrategien achten sollten. Nicht zuletzt verwies er dabei auf Erfahrungen, die sein Unternehmen gemacht hat, etwa mit einem organisch gewachsenen Netz von Distributionspartnern. Das Startup SwissLuggage AG mit CEO Jürg Mischler wiederum ging sehr systematisch vor: Für die internationale Vertriebsstrategie wurde zunächst die schon vorhandene Struktur analysiert, es wurden Best Cases identifiziert und mittels SWOT-Analyse die Zielvorgaben und strategischen Optionen aufgezeigt. Darauf aufbauend entwickelte der Hersteller von hochwertigem Reisegepäck ein konkretes Szenario, das anschliessend umgesetzt wurde. Die Ergebnisse sind vielversprechend: Dank einer ausgeklügelten Display-Lösung sorgen die Produkte im Fachhandel für erhöhte Aufmerksamkeit und steigende Absatzzahlen.

Prof. Dr. Ingo Stolz (sitzend) und Carsten Pohland im Workshop zum Thema „Sinnvolle Skalierung für KMU“. (Bild: Thomas Berner)

Viele richtige Antworten

Vor dem Plenum erläuterten dann Jürg Brand, Verwaltungsratspräsident der vonRoll hydro AG, zum einen innovationsgetriebene internationale Perspektiven – gezeigt am Beispiel von «zerowaterloss», mit dem Wasserverluste durch undichte Leitungen vermieden werden sollen – und zum anderen zeigte Oliver Imfeld, Manager von DJ Bobo, was man aus dessen internationalem Geschäftserfolg lernen kann. Denn auch ein Showstar ist letztlich ein KMU.

Insgesamt zeichnete sich das International Leadership Forum Luzern durch eine grosse Nähe zur Praxis aus. Die anwesenden und am Forschungsprojekt beteiligten Unternehmen vermochten zu zeigen, dass es viele richtigen Antworten auf die Frage gibt, wie man ein KMU zum internationalen Erfolg führen kann. Auf die weitere Entwicklung des Anlasses bzw. seiner nächsten Durchführung darf man gespannt sein. Zu wünschen ist dem International Leadership Forum Luzern jedenfalls eine höhere Breitenwirkung.

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Rekordhohe Anzahl von Firmengründungen im ersten Halbjahr 2019

Die Schweiz gründet wie noch nie: Im ersten Halbjahr 2019 wurden 22'803 neue Firmen ins Handelsregister eingetragen. Diese hohe Anzahl an Firmengründungen entspricht einer Zunahme von 2% Prozent gegenüber dem Vorjahr. Seit Existenz des Schweizerischen Handelsregister wurde diese Anzahl Firmengründungen noch nie erreicht. 2019 scheint das Jahr der Gründer/innen zu sein.

Das erste Halbjahr 2019 verzeichnet so viele Firmengründungen wie noch nie zuvor. (Bild: Pixabay.com)

Mit 8’877 Gründungen ist die Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH) die beliebteste Rechtsform für den Start mit einer eigenen Firma. Die GmbH hat sogar 4% mehr Firmengründung zu verzeichnen als im rekordhohen ersten Halbjahr 2018. Darauf folgen die Einzelfirma mit 7’565 Gründungen (+4%), die Aktiengesellschaft (AG) mit 4’256 Eintragungen (-4%) und die Kollektivgesellschaft (KlG) mit 709 Neueinträgen (+4%). Die Analyse des Instituts für Jungunternehmen IFJ zeigt, dass 93% aller GmbH-Gründungen mit dem gesetzlichen Minimum von CHF 20’000 Stammkapital gegründet werden, bei den Aktiengesellschaften sind es deren 85%, welche sich mit dem Minimum von CHF 100’000 Aktienkapital eintragen lassen. Das höchst eingetragene Aktienkapital einer AG im ersten Halbjahr 2019 beträgt stolze CHF 425 Mio., bei der GmbH sind es vier Eintragungen mit mehr als einer Million Schweizer Franken, die höchste mit CHF 1,2 Mio. Stammkapital.

18 Kantone konnten ihre Werte steigern und nur 8 Kantone hatten Einbussen. Die meisten Kantone zeigen gegenüber dem Vorjahr einen leichten bis starken Anstieg der Gründungszahlen auf. Die Kantone mit prozentualen Einbussen sind Luzern mit -3%, Obwalden -7%, Uri -15%, Zug -9%, Appenzell Ausserrhoden -11%, Schaffhausen -1% und das Tessin mit -5%. Die Kantone mit dem stärksten prozentualen Wachstum sind Appenzell Innerrhoden (+49% bzw. +19 Gründungen), Thurgau (+16% bzw. +83 Gründungen), Glarus (+12% bzw. +10 Gründungen), Bern (+11% bzw. +194 Gründungen) sowie Fribourg (+9% bzw. +63 Gründungen) und Nidwalden (+9% bzw. +9 Gründungen). Aus Sicht der Grossregionen setzen vor allem das Espace Mittelland (+8%), die Ostschweiz (+5%) und Zürich (+4%) positive Akzente.

Firmengründungen im ersten Halbjahr 2019

SNV von 1960–1970: Alles andere als N-O-R-M-al

Ein weiteres Jahrzehnt in der 100-jährigen Geschichte der Schweizerischen Normen-Vereinigung SNV: Die 1960er-Jahre sind die Zeit, in der die Gesellschaft bewegt und geschüttelt wird. Kubakrise, Vietnamkrieg, Studentenbewegung, Flower-Power, Bau der Berliner Mauer, erste Mondlandung und Antibabypille sind nur einige wenige Begriffe, die das Jahrzehnt stichwortartig zusammenfassen.

Normen dienen als Türöffner und fördern den Export. (Bild: SNV)

Während im kulturellen und gesellschaftlichen Kontext Individualität angestrebt wird, etabliert sich im wirtschaftlichen Umfeld weiter die Arbeit der nationalen und internationalen Normung. Die Unternehmen haben ein ungebremstes Interesse an einer Vereinheitlichung, die ihnen den Zugang zu neuen internationalen Märkten öffnet.

Gründung der CEN – Stärkung der europäischen Wirtschaft mit Normenarbeit

Im Jahr 1961 wird das Europäische Komitee für Normung (CEN, Comité Européen de Normalisation) gegründet, mit dem Ziel, die europäische Wirtschaft zu stärken und den Umweltschutz zu fördern. Dank europaweit einheitlicher Normen sollen im europäischen Binnenmarkt Güter und Dienstleistungen von technischen Handelsbarrieren befreit werden und damit auch im globalen Markt erfolgreich mitspielen können. Die Grundsteinlegung für die CEN erfolgte bereits im Jahr 1960 in Zürich; der Sitz des CEN ist in Brüssel.

Heute sind mehr als 200 000 Experten an der Arbeit des CEN beteiligt. Die Ergebnisse ihrer Tätigkeit erreichen über 600 Millionen Menschen. Das CEN zählt 34 nationale Mitglieder, die ihr Land repräsentieren. Die Schweiz und ihre Interessen werden durch die SNV vertreten. CEN ist die offizielle europäische Normungsorganisation für alle Bereiche ausser Elektrotechnik und Telekommunikation (ETSI). Weitere Informationen über das CEN sind verfügbar auf www.cen.eu

Die SNV konstituiert sich als Verein

Die 1960er-Jahre sind auch für die Schweizerische Normen-Vereinigung (SNV) bedeutungsvoll. 1962 finden die Verantwortlichen der SNV die passende und bis heute gültige Organisationsform. Die SNV wird als Verein mit Willi Ruggaber als Präsident (1962–1972) konstituiert.

1968 feiert die SNV ihr 50-jähriges Bestehen und blickt auf ein halbes Jahrhundert erfolgreicher Tätigkeit mit einigen Hundert involvierten Spezialisten zurück. In der NZZ vom 25. September 1968 erklärt Willi Ruggaber den Leserinnen und Lesern die Normung wie folgt: «Hauptziel der Normung ist jedoch, die Leistungssteigerung in Technik, Wirtschaft, Verwaltung und Wissenschaft zu erzielen. Betriebswirtschaftlich gesehen soll durch Einsparungen von Materialkosten, Arbeitslöhnen und allgemeinen Unkosten die Rentabilität verbessert werden, wobei die Typisierung auf Preisgestaltung und Konkurrenzfähigkeit den grössten Einfluss hat. Die Typenreduktion bringt nicht nur für den Hersteller wesentliche Kostendegression, sondern auch für den Verwender Kapitalfreisetzung durch Verminderung der Lagerbestände. Dank der Normung lassen sich besonders Massengüter wirtschaftlicher herstellen und die Verkaufspreise senken, so dass ein immer grösserer Teil der Bevölkerung sich immer mehr Güter leisten kann. Es lässt sich daraus ableiten, dass die Normung ein wichtiges Mittel zur Hebung des Lebensstandards sein kann.»

In der gleichen Ausgabe der NZZ von 1968 erläutert Alfred J. Furrer, damaliger Leiter der Rieter-Technik und späterer Präsident der SNV (1981–1991), die Errungenschaften der Textilnormung, die für eine erfolgreiche Exporttätigkeit der Schweizer Textilindustrie von vitaler Bedeutung sind. Es geht beispielsweise um die Länge von natürlichen und synthetischen Garnen auf Spulen, um Farbechtheitsprüfung, Schrumpfung der Gewebe beim Waschen oder auch um die Pflegekennzeichnung der Textilien.

Flower-Power mit Normen

Während in den 1960er-Jahren insbesondere junge Menschen gegen gesellschaftliche Konventionen eintreten, ist ihr Lifestyle von ihnen unbemerkt von Normen geprägt. Ob die Anhänger der Flower-Power-Bewegung realisierten, dass an ihrer bunten und individuellen Kleidung wahrscheinlich auch diverse Schweizer Fachleute aus der Normung beteiligt sind? Oder dass beispielsweise der grenzüberschreitende Schienen- und Strassenverkehr sowie die Beleuchtung und Beschallung an Konzerten dank einheitlicher Standards vereinfacht werden?

Wie entsteht eine Norm?

Schon längst beeinflusst die Normung das tägliche Leben, wobei nicht alle Bereiche gleichermassen betroffen sind. So sind zum Beispiel Musikinstrumente international wenig standardisiert. 2017 reicht die Normungsbehörde Chinas (SAC) bei der Internationalen Organisation für Normung (ISO) einen Antrag ein zur Gründung eines Ausschusses, der über Standards für Musikinstrumente entscheiden soll. Der Antrag wird abgelehnt, da sich zu wenige Mitglieder für diesen Antrag engagieren wollen.

Wird ein Antrag jedoch angenommen, nimmt die entsprechende Arbeitsgruppe ihre Normungsarbeit auf. Normen werden dabei nicht durch den Gesetzgeber, eine Behörde oder einen staatlichen Regulator erarbeitet, sondern durch die interessierten Kreise selbst. An der fachlichen Arbeit in den Normenkomitees können sich alle am Thema Interessierten beteiligen und ihr Fachwissen einbringen. Damit der Markt die erstellten Normen auch akzeptiert, ist es wichtig, eine möglichst breite Beteiligung am Normungsprozess zu erreichen. Dadurch fliesst eine Vielzahl von Meinungen und Interessen in die erarbeitete Norm ein. Jede Norm wird vor ihrer endgültigen Verabschiedung der Fachöffentlichkeit zur Kommentierung vorgelegt. In dieser Phase der öffentlichen Umfrage wird der Normenentwurf erstmals ausserhalb des zuständigen Normenkomitees publiziert und ist auch für Fachpersonen verfügbar, die kein Mitglied einer anerkannten Normungsorganisation sind.

Eine aktuelle Übersicht der Normenentwürfe zur Kommentierung finden Sie auf dem Entwurfsportal des Schweizerischen Informationszentrums für technische Regeln (SWITEC-Entwurfsportal). Wie eine Norm entsteht, erfahren Sie anhand der nachstehenden Grafik:

Der Normierungsprozess (Bild: SNV)

 

 

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