Female Business Erlebnistag: Dranbleiben lohnt sich

Kompetent, weiblich, stark: So lautet das Credo der Female Business Seminars. Sie leisten einen Beitrag zur Stärkung von Frauen in ihrem beruflichen Umfeld. Jedes Jahr findet dazu auch ein spezieller "Erlebnistag" statt - letztmals am 19. Mai 2017.

Teilnehmende am Female Business Erlebnistag (Foto: Sheryl Fischer / Sheryl Fischer Photography)

«Erfolg in der Verlängerung – es ist erst Schluss, wenn abge­pfiffen wird»: So lautete das Thema des diesjährigen Female Business Erlebnistags, «standesgemäss» durchgeführt am FIFA-Hauptsitz in Zürich. Rund 60 Berufsfrauen, von der Assistentin über die angestellte Führungskraft bis zur Unternehmerin aus verschiedensten Branchen, haben an diesem Weiterbildungsanlass teilgenommen. Dr. oec. Karin Jeker Weber, Gründerin der Female Business Seminars, will mit diesen spe­zifischen Weiterbildungsangeboten die gegenseitige Unterstützung und Solidarität von Frauen in der Wirtschaft fördern. Denn: Es «verschwänden» immer noch zu viele gut ausgebildete Frauen aus der Wirtschaft – und dies trotz der vielen Chancen, die z.B. der digitale Wandel auch für die Diversity böte. Bei vielen Unternehmen vermisst Karin Jeker Weber den Mut, diesbezüglich auch mal Neues auszuprobieren. Deshalb wird den Frauen wohl noch viel Durchhaltevermögen abverlangt. Und da könne man gerade aus dem Sport viel lernen, sagte Jeker Weber in ihrer Einführung zur Tagung.

Wie lässt sich das Spiel drehen, wenn es bereits verloren scheint? Wie gelingen Vorhaben, die wir auf den ersten Blick als unmöglich einschätzen? Wieso sind die einen mit den gleichen Startvoraussetzungen erfolgreicher als andere? Dranbleiben heisst die Lösung – und  das lässt sich lernen. Dafür lieferte Keynote-Speaker Robert Nussbaumer ebenso vielfältige wie praxisnahe Impulse. In einem vertiefenden Workshop entwickelten die Teilnehmerinnen wirksame Methoden, um ihre Ziele zu erreichen, denn Erfolg liegt in der Fähigkeit, dranzubleiben. Und für die eigentlichen «Learnings» aus dem Sport sorgten die FCZ-Frauen, indem sie im wörtlichen Sinne Bewegung ins Spiel brachten. Die Teilnehmerinnen zeigten sich begeistert: «Das war tatsächlich Weiterbildungserlebnis mit Spass, wertvollen Denkanstössen und tollen Momenten. Wer kann schon von sich sagen, einmal mit den FCZ-Frauen Fussball gespielt zu haben. Das werde ich wohl nie mehr vergessen, einfach genial», sagte etwa Marie-Christine Nyffenegger, Präsidentin EWMD Schweiz.

Neben dem Female Business Erlebnistag stehen ferner dieses Jahr insgesamt zehn Tagesseminare auf dem Programm. Die Seminare widmen sich Themen, die ergänzend zur fachlichen Qualifikation für das berufliche Weiterkommen entscheidend sind.

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Wettbewerbsfähigkeit: Das sind die Spitzenreiter

Die wettbewerbsfähigsten Länder der Welt ringen weiter um die Spitzenpositionen im IMD World Competitiveness Yearbook und die USA werden aus den Top 3 verdrängt.

Im neuesten Ranking der globalen Wettbewerbsfähigkeit zeichnet sich eine neue Elite ab. (Grafik: obs/IMD International)

Das IMD World Competitiveness Center, ein Forschungszentrum an der IMD Business School in der Schweiz, veröffentlicht seit 1989 im Jahresrhythmus eine Rangliste der wettbewerbsfähigsten Länder und nimmt die Aufstellung basierend auf 260 Indikatoren vor. Dieses Jahr wurden 63 Länder gelistet, unter ihnen waren auch zum ersten Mal Zypern und Saudi-Arabien.

Hongkong konnte seine starke Position in diesem Ranking der Wettbewerbsfähigkeit festigen und ist das zweite Jahr in Folge Spitzenreiter. Die Schweiz und Singapur landeten jeweils auf dem zweiten und dritten Platz. Dahingegen rutschten die USA vom dritten Platz im Vorjahr auf den vierten Platz ab und erzielten damit die schlechteste Platzierung der letzten fünf Jahre. Die Niederlande machten im Vergleich zum Vorjahr einen Sprung von Platz acht auf Platz fünf.

Bei den Ländern, die sich am stärksten verbesserten, fielen vor allem Indikatoren im Zusammenhang mit Unternehmens- und Regierungseffizienz sowie Produktivität auf, so Professor Arturo Bris, Direktor des IMD World Competitiveness Center. „In diesen Ländern wurde ein unternehmerfreundliches Umfeld aufrechterhalten, in dem Offenheit und Produktivität gefördert werden“, erklärte Bris. „China zum Beispiel stieg von Platz 18 auf und machte sieben Plätze wett. Das lässt sich auf das Engagement im Bereich internationaler Handel zurückführen, wodurch die Wirtschaft weiter angekurbelt und die Unternehmens- sowie Regierungseffizienz verbessert wird.“ Die letzten Ränge werden derweil von Ländern eingenommen, die von politischen und wirtschaftlichen Umbrüchen geprägt sind.

Wie steht es um die digitale Wettbewerbsfähigkeit?

Zum ersten Mal veröffentlichte das IMD World Competitiveness Center dieses Jahr einen separaten Bericht und erstellte ein Ranking basierend auf der digitalen Wettbewerbsfähigkeit der Länder. Mit dem Digital Competitiveness Ranking soll die Fähigkeit der Länder bewertet werden, digitale Technologien zu nutzen und zu erforschen, die Veränderungen in der Regierungsführung, bei Unternehmensmodellen und in der Gesellschaft im Allgemeinen herbeiführen.

Hier liegt Singapur an der Spitze, gefolgt von Schweden, den USA, Finnland und Dänemark. „Es steht fest, dass ein fördernder und inklusiver Ansatz der Regierungsbehörden technologische Innovationen vorantreibt“, so Bris. „In Singapur und Schweden wurde eine Regulierung entwickelt, die auf das verfügbare Fachwissen setzt: so wurde zum Beispiel eine Regulierung eingeführt, dank der ausländische Fachkräfte den im Inland verfügbaren Pool ergänzen können. Die USA konzentrieren sich eher darauf, die Forschung zu stärken und neue Ideen hervorzubringen, historisch gesehen hat sich die Regierung des Landes jedoch immer für technologische Innovationen eingesetzt. Das zeigt, dass die Regierung in Ländern, die im Bereich Digitales wettbewerbsfähig sind, die Einführung neuer Technologien fördert.“

Die ausführliche Rangliste:

Grafik: obs/IMD International

Quelle: www.imd.org

 

NTT Security baut Servicegeschäft in der Schweiz weiter aus

NTT Security (Switzerland) AG, Spezialist für Informationssicherheit und Risikomanagement, verstärkt ihr lokales Angebot für den sog. Incident Response. Das Unternehmen agiert auf dem Schweizer Markt auch künftig eigenständig und direkt mit seinen Kunden und Technologie-Partnern.

Tom Hager, Country Manager der NTT Security (Switzerland) AG: „IT-Sicherheit ist eine überaus komplexe Aufgabe und lässt sich am besten in Zusammenarbeit mit einem erfahrenen Security-Spezialisten realisieren.“ (Bild: NTT Security)

NTT Security Schweiz erweitert ihr Servicegeschäft und stärkt damit ihre Position im wachsenden Schweizer Markt. Das Unternehmen bietet eine umfassende Palette von Leistungen, mit denen grosse und mittelständische Schweizer Unternehmen ihre IT optimal schützen können. Das Service-Portfolio umfasst Themen wie Advanced Analytics, Incident Response und SIEM (Security Information and Event Management). Auch werden das lokale Team für den zentralen Bereich Incident Response erweitert und sowie das lokales Security Operations Center deutlich ausgebaut.

Vollumfänglich in der Schweiz tätig

NTT Security Schweiz erbringt ihre Services in vollem Umfang in der Schweiz und verarbeitet dabei alle Daten in ihrem inländischen Security Operations Center, so dass die besonderen Anforderungen des Landes hinsichtlich Compliance und Governance jederzeit erfüllt sind. Das gilt gerade auch hinsichtlich der neuen EU-Datenschutz-Grundverordnung und den damit verbundenen neuen Schweizer Richtlinien, die viele Unternehmen in den nächsten Monaten vor neue Herausforderungen stellen. Neben den inländischen Leistungen bietet das Unternehmen auch globale Services immer in lokaler Veredelung an.

Ganzheitlicher Beratungsansatz

Durch die Zusammenarbeit mit anderen Schweizer NTT-Töchtern verfüge NTT Security Schweiz neben einem umfassenden Angebot auch über eine grosse Wettbewerbsstärke, teilt das Unternehmen mit. So könne ein breiteres Portfolio angeboten werden, das über reine Security Services hinausreiche. Vor allem die Kunden profitierten von der Bündelung der Kompetenzen innerhalb der NTT-Gruppe und den damit verbundenen Synergieeffekten und schätzten den neuen ganzheitlichen Beratungsansatz aus einer Hand, heisst es weiter. Dabei agiere NTT Security in der Schweiz vollkommen eigenständig und arbeite – anders als in anderen Ländern – direkt mit ihren Kunden zusammen. Eine weitere Besonderheit in der Schweiz: Hier setzt NTT Security auch in Zukunft auf eine enge Zusammenarbeit mit nationalen und internationalen Technologie-Anbietern und baut das Lösungsportfolio weiter aus.

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Das Weltgeschehen in Szenarien

Die NZZ lanciert am 1. Juni mit NZZ Global Risk ein Produkt für Schweizer KMU-Unternehmer. Dieser Premium-Newsletter soll ihnen helfen, den Einfluss politischer Entwicklungen auf ihr Unternehmen richtig einzuschätzen.

Die NZZ bietet mit dem Newsletter NZZ Global Risk Wissen, um den Einfluss politischer Entwicklungen auf ihr Unternehmen besser einzuschätzen. (Bild: NZZ)

Ein neuer Premium-Newsletter mit dem Titel NZZ Global Risk soll KMU in politisch turbulenten Zeiten einen Wissensvorsprung vermitteln, der erfolgsentscheidend sein kann. Denn die meisten KMU haben keine Ressourcen, um sich systematisch mit geopolitischen Risiken auseinanderzusetzen und sie bei ihren Entscheidungen zu berücksichtigen. Hier will NZZ Global Risk ansetzen, wie NZZ-Chefredaktor Eric Gujer im folgenden Interview erläutert:

Am 1. Juni erscheint erstmals der Premium-Newsletter „NZZ Global Risk“. Worum geht es bei diesem neuen Produkt?

Eric Gujer: Der Brexit und die Wahl Donald Trumps haben gezeigt, wie unmittelbar sich politische Ereignisse auf die Wirtschaft und Unternehmen auswirken. Das nimmt zu. Es gibt in der Schweiz kaum noch ein KMU, das nicht irgendwie international tätig ist. Diese Unternehmen können sich aber keine Forschungsabteilungen leisten, wie das Grossunternehmen tun. Hier können wir etwas bieten, denn die Beurteilung politischer und geopolitischer Risiken ist unsere Spezialität. Eine zweite Stärke ist unsere Unabhängigkeit. Und schliesslich sind auch wir ein Schweizer KMU und haben eine Schweizer Optik auf die Welt.

Wer sind die Empfänger Ihres Newsletters? Wen wollen Sie konkret erreichen?

NZZ Global Risk richtet sich an KMU-Unternehmer und interessiere Leser. Wir starten als Premium-Newsletter, der im NZZ-Abonnenten enthalten ist. Unter den NZZ-Lesern gibt es viele Unternehmer. Nicht-Abonnenten können für 20 Franken ein digitales Probeabo lösen und so NZZ Global Risk testen. Im Austausch mit unseren Lesern werden wir das Produkt nach der Lancierung weiterentwickeln und NZZ Global Risk in einer zweiten Phase als eigenständiges, kostenpflichtiges Produkt anbieten.

Eric Gujer, Chefredaktor der NZZ: „Unser Produkt ist unabhängig und unparteiisch“. (Bild: NZZ)

Gibt es NZZ Global Risk nur als Newsletter oder auch in anderer Form?

Nach der ersten Phase werden wir das Produkt aufgrund der Rückmeldungen und des Verhaltens unserer Leser ausbauen. Es ist durchaus denkbar, dass es auch einmal eine gedruckte Version geben wird. Was jetzt schon klar ist: Wir werden einmal im Jahr eine Konferenz zu den Chancen und Risiken einer bestimmten Länderregion durchführen. Die erste findet am 24. August in Zürich zum Thema China statt. Bei dieser Konferenz werden unsere Ausland-Korrespondenten das Thema aus der Perspektive ihres jeweiligen Standorts beleuchten. Im August wird sich nicht nur unser China-Korrespondent äussern, sondern auch jener aus den USA, der in diesem Zusammenhang natürlich eine sehr interessante Perspektive hat.

Nun bestehen ja für international tätige KMU bereits verschiedene Dienstleistungen, etwa von Switzerland Global Enterprise S-GE oder vom Verband Swiss Export. Inwiefern differenzieren Sie sich da mit Ihrem Angebot?

Wir betreiben keine Exportförderung und sind keine staatliche Organisation, die Rücksicht auf die Aussenpolitik nehmen muss. Wir sind auch kein Unternehmen mit eigenen Produkten und Interessen in diesen Märkten. Unser Produkt ist unabhängig und unparteiisch. Das sind seit jeher die Stärken der NZZ.

Wie finanziert sich „NZZ Global Risk“?

In der ersten Phase ist es ein Angebot für unsere Abonnenten, finanziert durch Abo-Einnahmen.

Also keine Finanzierung durch Werbung?

Nein. Denkbar wäre eine Partnerschaft.

Auf welche Quellen stützen Sie sich bei den vermittelten Inhalten? Ist dies rein journalistisch recherchierte Information oder setzt man auch auf Beiträge Dritter? Wenn ja: Auf wen?

Die NZZ hat ein europaweit einmaliges Netz von über 50 Korrespondenten weltweit. Das sind Experten, die seit Jahren in den jeweiligen Ländern und Regionen tätig sind. Es ist schon lange so, dass sich Wirtschaftsdelegationen im Ausland gern mit den lokalen NZZ-Korrespondenten treffen, weil die nicht nur sehr gut informiert und vernetzt, sondern auch unabhängig sind. Für NZZ Global Risk arbeiten wir einzig mit RepRisk zusammen. Die sind spezialisiert auf die Bewertung und grafische Aufbereitung von globalen Reputationsrisiken.

Wie ist der Newsletter aufgebaut?

Der Premium-Newsletter präsentiert zuerst ein Management Summary, vertieft dann drei plausible Szenarien, vergleicht diese und bewertet deren Eintretenswahrscheinlichkeit. Am Ende ziehen wir ein Fazit, das auf die Bedürfnisse von KMU-Unternehmer abgestimmt ist, und bieten dem Leser zudem umfangreiches statistisches und grafisches Material zum Thema. Im ersten Newsletter geht es um den Aufstieg Chinas und das Ende der amerikanisch dominierten Weltordnung. Die drei Szenarien, die wir sehen: 1) Konfrontation und Handelskrieg, 2) harmonische Allianz oder 3) Pragmatismus trotz Misstrauen.

Das sind in der Tat geopolitische Bewegungen, die allenfalls auf strategischer Ebene relevant sind. Bewegen Sie sich damit nicht zu weit weg vom Daily Business der KMU?

KMU kennen ihr Daily Business selbst am besten. Aber geopolitische Veränderungen sind keineswegs weit weg vom Tagesgeschäft. Sie haben zunehmend sehr direkte Auswirkungen auf die Unternehmen und Unternehmer müssen sie bei ihren Entscheidungen berücksichtigen. Die Abwertung des britischen Pfund nach der Brexit-Abstimmung wirkte sich zum Beispiel ganz konkret auf die Geschäfte mit England aus.

Immer donnerstags

NZZ Global Risk erscheint jeweils donnerstags, erstmals am 1. Juni um 16:30 Uhr. In einer ersten Phase ist der Premium-Newsletter im NZZ-Abonnement enthalten und kann unter www.nzz.ch/globalrisk abonniert werden. Die Inhalte von «NZZ Global Risk» sind exklusiv – erscheinen also an keinem anderen Ort. Zusätzlich zum wöchentlichen Premium-Newsletter wird es einmal pro Jahr eine Veranstaltung zu Chancen und Risiken einer bestimmten Länderregion geben. Die erste Konferenz findet am 24. August 2017 in Zürich statt.

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Wie bedeutend Leasing volkswirtschaftlich ist

Leasing ist eine wichtige Finanzierungsmöglichkeit für Unternehmen. Dies zeigt eine Studie zur volkswirtschaftlichen Bedeutung des Leasing. Und: Mit Leasing lassen sich die Chancen der digitalen Transformation nutzen.

Eine Studie hat die volkswirtschaftliche Bedeutung von Leasing untersucht. (Bild: stadtratte – Fotolia.com)

Leasing ist eine wichtige Finanzierungsmöglichkeit für Unternehmen. Eine Studie von BAK Basel und der Hochschule für Wirtschaft FHNW zeigt, dass die Schweizer Leasingwirtschaft im Jahr 2015 direkt und indirekt eine Bruttowertschöpfung von CHF 800 Mio. ausgelöst hat. Der Beschäftigungseffekt liegt bei 5‘000 Arbeitsplätzen. Bedeutender sind die zusätzlichen Investitionen, die durch Leasing ermöglicht werden. Mit diesen Investitionen waren in 2015 eine Bruttowertschöpfung von CHF 5.3 Mia. und rund 41’000 Arbeitsplätzen verbunden. Leasing wird in der Industrie 4.0 noch an Bedeutung gewinnen. In einer digitalisierten Wirtschaft, in der für die Nutzung und nicht das Eigentum bezahlt wird, ist Leasing die ideale Finanzierungsform. Szenarioberechnungen zeigen ein erhebliches Potenzial: Würden Schweizer Unternehmen auf dem Niveau europäischer Vergleichsländer leasen, könnte innerhalb von 10 Jahren ein zusätzliches Wachstums von 6.5 Mia. CHF realisiert werden. Das entspricht etwa einem Prozent des heutigen Bruttoinlandsprodukts. Die Studie zeigt, dass Leasing mehr als eine Finanzierungsform ist: Leasing ermöglicht nicht nur Investitionen, sondern erleichtert auch den anstehenden Strukturwandel und trägt dazu bei, dass die mit der digitalen Transformation verbundenen Wachstumspotenziale besser ausgeschöpft werden können.

Die Schweizer Leasingwirtschaft

Der Schweizer Leasingmarkt betrug 2015 ca. 12 Mia. CHF (Neugeschäft). Dies steht für eine Bruttowertschöpfung von 490 Mio. CHF und rund 2‘700 Arbeitsplätze (FTE). Bezieht man indirekte Effekte ein, ergibt sich eine Wertschöpfung von rund 800 Mio. CHF Bruttowertschöpfung und rund 5’200 Arbeitsplätze. Noch stärker ist der wirtschaftliche Impuls von Leasing, also die mit Leasing finanzierten Konsumausgaben und Investitionen. Daraus entsteht eine  Bruttowertschöpfung von 5.3 Mia. CHF, verbunden mit rund 41’000 Arbeitsplätzen.

Als Finanzierungsinstrument weniger gefragt als in anderen Ländern

Leasing schont die Liquidität, hilft bei der Optimierung der Kapitalstruktur, kann die Kapitalkosten senken und vereinfacht das Cash Management. Die im Rahmen der Studie durchgeführte Unternehmensbefragung zeigt, dass diese Vorteile den meisten Unternehmen der Schweiz bekannt sind. Dennoch wird diese Finanzierungsform von Schweizer Unternehmen weniger genutzt, als von ihren Wettbewerbern im europäischen Ausland. 2015 wurden lediglich 6.5 Prozent der gesamten Unternehmensinvestitionen mit Leasing finanziert. Die Studie zeigt die Ursachen hierfür auf: Schweizer Unternehmen finanzieren ihre Investitionen vorrangig mit Eigenmitteln, bilanzpolitische und steuerliche Argumente stechen weniger, es wirken sich aber auch weniger günstige rechtliche Rahmenbedingungen (in anderen Ländern kann das Eigentum am Leasingobjekt einfacher abgesichert werden) oder kulturelle Gründe (Präferenz für das rechtliche Eigentum) negativ auf die Nutzung von dieses Finanzierungsinstruments aus.

Mehr als eine Finanzierungsform

Leasing erlaubt eine stärkere Partizipation an Innovationszyklen, setzt finanzielle Mittel frei für Forschung und Entwicklung und stärkt in Form des Vendorleasing die Wettbewerbsfähigkeit der Industrieunternehmen. Man schafft sich damit finanzielle Spielräume, die für Investitionen und Wachstum genutzt werden können. Es spricht vieles dafür, dass diese Effekte in der Zukunft eine noch grössere Rolle spielen.

Schlüsselrolle bei der Transformation traditioneller Geschäftsmodelle

In der «Industrie 4.0» organisieren und steuern Unternehmen ihre Wertschöpfungskette über den gesamten Lebenszyklus der Produkte. Dies verlangt nach integrierten Lösungen der Hersteller, stets aktueller IT-Infrastruktur und an das Erlösmodell angepassten Vergütungssystemen. Eine Schlüsselrolle kommt dem Leasing bei der Transformation traditioneller Geschäftsmodelle zu. Mit der Tendenz nicht einen Vermögenswert zu besitzen, sondern für eine Lösung zu bezahlen, werden flexible und auf das Geschäftsmodell abgestimmte Finanzierungsformen an Bedeutung gewinnen. Leasing ist dann nicht nur eine Variante das Geschäft zu finanzieren, sondern wird zu dessen integralem Bestandteil.

Modellsimulationen zeigen, dass eine vermehrte Nutzung von Leasing unter plausiblen Annahmen zu einer spürbaren Steigerung von Wirtschaftswachstum und Wohlstand führen kann. Sofern die Nutzung von Leasing auf das Niveau in relevanten internationalen Vergleichsländern (D, F, NL, UK) gehoben werden kann und damit grösstenteils eine Ausweitung der Investitions- und Innovationstätigkeit verbunden ist (geringe Substitutionseffekte), ist in den kommenden 10 Jahren gesamthaft (kumuliert) eine Steigerung des Bruttoinlandproduktes um 6.5 Mia. CHF möglich. Das entspricht etwa einem Prozent des heutigen Bruttoinlandsprodukts.  Die Produktivitätseffekte führen in den Modellsimulationen nicht zu einem Rückgang der Beschäftigung.

Quelle: Fachhochschule Nordwestschweiz

 

Fernao Networks und bestehendes Management erwerben vonRoll itec

Die auf IT-Outsourcing und Cloud spezialisierte vonRoll itec geht mit neuen Eigentümern in die Zukunft und schliesst sich als weiterhin eigenständiges Unternehmen den IT-Security- und Netzwerkspezialisten Fernao Networks an. Die langjährige Geschäftsleitung um CEO Martin Vogt und COO Vanja Rohr beteiligt sich signifikant am Unternehmen und wird es auch fortan operativ leiten.

IT-Outsourcing und Cloud-Dienstleistungen sind Kerngeschäfte von vonRoll itec und Fernao Networks. (Bild: Fotolia.com)

Die auf IT-Outsourcing und Cloud spezialisierte vonRoll itec geht mit neuen Eigentümern in die Zukunft und schliesst sich als weiterhin eigenständiges Unternehmen den IT-Security- und Netzwerkspezialisten Fernao Networks an. Die langjährige Geschäftsleitung um CEO Martin Vogt und COO Vanja Rohr beteiligt sich signifikant am Unternehmen und wird es auch fortan operativ leiten. Dass für Kontinuität gesorgt ist, zeigt weiter die Zusammensetzung des neuen Verwaltungsrats: Die beiden nehmen Einsitz in den Verwaltungsrat, dem Vogt als Präsident vorsteht. „Wir sind dankbar, dass wir uns unter dem Dach der vonRoll infratec Gruppe so gut entwickeln konnten und sehen in der Partnerschaft mit Fernao Networks für beide Seiten einen grossen Mehrwert — und zwar nicht nur für uns als Unternehmen, sondern auch für unsere Kunden“, ist Vogt überzeugt. Die bisherige Unternehmensstrategie mit Fokus auf hybride Cloud-Betriebskonzepte, SAP Hana, Digitalisierung sowie Auslandstrategie und alle bestehenden Strukturen und Organisationen werden konsequent weitergeführt. Die Rechenzentren an den Standorten Gerlafingen und Solothurn bleiben erhalten. „Neu können wir unseren Kunden Know-how und Ressourcen in den Bereichen IT-Netzwerk und IT-Security anbieten. So können wir unseren Wachstumskurs weiterhin beschreiten und das Unternehmen positiv entwickeln“, sagt Vogt.

Einstieg in den Schweizer Markt

Für die Kunden von Fernao Networks ergeben sich dank dem Zugang von vonRoll itec zur Gruppe zusätzliche Kompetenzen im Bereich PaaS (Platform as a Service). Hendrik Sauer, Geschäftsführer bei Fernao Networks: „Wir sind glücklich, dass wir mit vonRoll itec einen erfahrenen und renommierten Spezialisten für Lösungen in den Bereichen Microsoft Azure und SAP Hana für die Fernao-Gruppe gewinnen konnten.“ Dies bedeute für Fernao Networks den Einstieg in den Schweizer Markt. „Wir freuen uns auf die künftige Zusammenarbeit mit der Geschäftsleitung der vonRoll itec und sind überzeugt, die Gruppe gemeinsam weiter zu bringen“, so Sauer.

Unternehmensgruppen mit Erfahrung

Fernao Networks ist eine Unternehmensgruppe, die das Know-how mehrerer erfolgreicher IT-Unternehmen in den Bereichen IP-Networks, IT-Security, IT-Infrastruktur sowie Carrier-Solutions vereint. Mit über 180 Mitarbeitenden an acht Standorten in Deutschland bietet das Unternehmen Dienstleistungen wie Consulting, Implementation und Managed Services aus einer Hand. Die vonRoll itec wiederum wurde 2002 aus der IT-Abteilung der Von Roll Management AG gegründet und beschäftigt heute über 50 ICT-Spezialisten. Mit Standorten in Gerlafingen und Zürich sowie zwei hochverfügbaren Rechenzentren hat sich vonRoll itec als verlässlicher ICT-Partner für mittlere bis grössere, auch international tätige KMU mit zahlreichen Referenzen etabliert.

Weitere Informationen: www.vonroll-itec.ch, www.fernao.de

Bauhauptgewerbe verzeichnet gute Umsätze im ersten Quartal

Die Umsätze im Schweizer Bauhauptgewerbe sind im ersten Quartal 2017 gegenüber dem Vorjahresquartal um sieben Prozent gestiegen. Der Anstieg ist vor allem auf den Hochbau zurückzuführen. Dies geht aus der neusten Quartalsstatistik des Schweizerischen Baumeisterverbands

Das Bauhauptgewerbe verzeichnet im ersten Quartal 2017 höhere Umsätze. (Petra Bork / pixelio.de)

Nach dem guten Baujahr 2016 deutet vieles im aktuellen Jahr auf eine Konsolidierung auf hohem Niveau hin. Die Umsätze im Bauhauptgewerbe im ersten Quartal steigen zwar um 7.2% auf knapp 4 Milliarden Franken, wobei der Hochbau (+10.2%) besser abschneidet als der Tiefbau (+4.1%). Im ersten Quartal spielen jedoch Witterungseffekte immer eine grosse Rolle, weshalb der Anstieg nicht überbewertet werden darf. Im Mitteland war der Januar sehr kalt, allerdings wird im Januar sowieso nur wenig gebaut. In den entscheidenderen Monaten Februar und März war die Witterung den Baufirmen dann aber gewogen, was den kalten Januar mehr als kompensiert haben dürfte.

Konsolidierung auf hohem Niveau zu erwarten

Die Auftragseingänge sind im Vorjahresvergleich um 8.1% gesunken. Ebenfalls rückläufig sind die Auftragsbestände. Dies deutet darauf hin, dass der Umsatzanstieg im ersten Quartal vorübergehender Natur war und im Verlaufe des Jahres eine Konsolidierung auf hohem Niveau zu erwarten ist. Insgesamt geht der Schweizerische Baumeisterverband davon aus, dass das Bauvolumen im laufenden Jahr ähnlich hoch sein wird wie 2016.

Langfristig höhere Risiken im Wohnungsmarkt

Die fundamentalen Faktoren für die Bauwirtschaft, vor allem das tiefe Zinsniveau und das trotz Rückgang der Nettoeinwanderung immer noch ansehnliche Bevölkerungswachstum, bleiben nach wie vor intakt. Sorgen macht jedoch, dass seit einigen Jahren mehr Wohnungen gebaut werden als der Markt aufnehmen kann. Entsprechend steigt die Leerstandsquote. Sie befindet sich zwar noch nicht auf einem kritischen Niveau, mittel- bis langfristig steigen aber die Risiken im Wohnungsmarkt.

Weitere Informationen: Schweizerischer Baumeisterverband

Berufliche Vorsorge: Markantes Prämienwachstum bei Pax

Im Geschäftsjahr 2016 erzielte Pax in der Beruflichen Vorsorge ein starkes operatives Ergebnis. In einem Markt, der laut Schweizerischem Versicherungsverband SVV um 6.2 Prozent geschrumpft ist, wuchs Pax bei den Bruttoprämien um 19.2 Prozent und erwirtschaftete ein Prämienvolumen von CHF 518 Millionen. Die Kunden profitierten von einer nachhaltigen Überschusspolitik.

Pax erzielt bei der Beruflichen Vorsorge ein markantes Prämienwachstum und setzt die stabile Überschussbeteiligung für ihre Kunden fort. (Bild: Fotolia.com)

Im Jahr 2016 konnte Pax in der Beruflichen Vorsorge mit einer nach eigener Darstellung „ausgezeichneten operativen Leistung“ aufwarten. Gegenüber 2015 habe sich das Neugeschäft nahezu verdoppelt und erreichte ein Volumen von CHF 14.6 Millionen, teilt der Versicherer mit. Auch bei den periodischen Bestandesprämien lag Pax im Plus. Das Prämienvolumen wuchs um 1.9 Prozent auf CHF 229.7 Millionen. Mit diesem Resultat übertraf Pax die Entwicklung des Marktes, der um 6.2 Prozent geschrumpft ist. Damit hat sich das Unternehmen erfolgreich behauptet und konnte Marktanteile gewinnen. Verantwortlich für dieses Resultat sind laut Pax die hohe Flexibilität der Vorsorgelösungen, weitere Optimierungen bei den Serviceleistungen und der intensive Dialog mit den Vertriebspartnern. Diese Massnahmen stellen sicher, dass die Produktion auch nachhaltig ist. Denn beim Wachstum setze Pax nicht auf Quantität, sondern stelle die Qualität ins Zentrum, wie es in der Medienmitteilung heisst.

Solide finanziert

Der Betriebsaufwand in der Beruflichen Vorsorge hat sich im Vergleich zum Vorjahr leicht erhöht und erreichte CHF 23.9 Millionen (2015: CHF 23.3 Millionen). Gleichzeitig ist die Anzahl der an Pax angeschlossenen Vorsorgewerke gestiegen, und zwar von 8‘533 auf 8‘741 Verträge. Dank dieser Zunahme im Bestand ist der durchschnittliche Verwaltungsaufwand leicht gesunken und beträgt pro Person CHF 449. Finanziell steht die Pax Versicherung solide da. Das Eigenkapital im Bereich Berufliche Vorsorge nahm um 7.6 Prozent zu und erreichte CHF 40.6 Millionen. Zudem liegt der Quotient des Swiss Solvency Test (SST) per Ende 2016 deutlich über der 100-Prozent-Marke.

Versicherte profitieren von nachhaltiger Geschäftspolitik

Als Genossenschaft ist Pax einzig den Interessen der Kunden verpflichtet, die gleichzeitig auch Genossenschafter sind. Die Gewinne bleiben im Unternehmen, wovon die Versicherten in Form einer stabilen Überschussbeteiligung profitieren. 2016 wurden den Versicherten in der Beruflichen Vorsorge CHF 4.4 Millionen aus dem Überschussfonds ausbezahlt. Zudem wurde dem Überschussfonds CHF 1 Million zugewiesen. Diese Zuweisung zusammen mit den restlichen Massnahmen zugunsten der Versicherten führen dazu, dass die Kunden über die «Legal Quote» mit 97.8 Prozent an den Erträgen beteiligt werden. Damit liegt Pax deutlich über den 90 Prozent, die vom Gesetzgeber vorgeschrieben sind.

Hohe Sicherheit dank Vollversicherung

In der Beruflichen Vorsorge baut Pax auf Lösungen im Vollversicherungsmodell. Für die angeschlossenen Unternehmen bedeutet dies Sicherheit und Stabilität, denn Pax trägt das Anlagerisiko sowie die versicherungstechnischen Risiken für Alter, Tod und Invalidität. Dabei sorgen flexible Vorsorgepakete für einen passenden Schutz während den unterschiedlichen Phasen, die eine Firma durchlaufen kann – vom Start-up über den Kleinbetrieb bis zum Grossunternehmen.

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Wunsch und Wirklichkeit: Wie sich verantwortungsbewusste Führungskräfte verhalten

Weniger als ein Drittel der Entscheidungsträger und Personalverantwortlichen ist zufrieden mit dem Verantwortungsbewusstsein der Führungskräfte im eigenen Unternehmen. Dies zeigt eine globale Umfrage.

Eine Umfrage über das Verantwortungsbewusstsein von Führungskräften zeigt: Wunsch und Wirklichkeit klaffen oft weit auseinander. (Bild: LHH-Leadership-Accountability-Global-Study-de-ch)

Lee Hecht Harrison, ein Unternehmen der Adecco Group und ein führendes Unternehmen im Bereich Outplacement und der beruflichen Neuorientierung, stellt in einer globalen Umfrage über das Verantwortungsbewusstsein von Führungskräften eine grosse Kluft zwischen Wunsch und Wirklichkeit fest. Online und bei Kundenveranstaltungen wurden rund 2000 Entscheidungsträger und Personalverantwortliche auf allen Kontinenten befragt. Das Verantwortungsbewusstsein von Vorgesetzten ist für fast drei Viertel von ihnen ein wichtiges Thema in der freien Wirtschaft. Doch nur gerade 31 Prozent der Befragten sind mit dem Mass an Verantwortungsbewusstsein zufrieden, das die Führungskräfte in ihrem Unternehmen an den Tag legen. Und nur etwas weniger als der Hälfte (48 Prozent) der Vorgesetzten wird zugestanden, wirklich verantwortungsbewusst zu handeln. Weltweit gibt es kaum Unterschiede in diesen Befunden.

Eigene Ergebnisziele und Fachliches im Vordergrund

Hauptgrund für die Kluft zwischen Wunsch und Wirklichkeit beim Verantwortungsbewusstsein der Führungskräfte: In der täglichen Führungsarbeit haben die eigenen Ergebnisziele und das Fachliche Vorrang. Vernachlässigt werden dagegen allzu oft die gezielte Förderung der Mitarbeitenden, das einfühlsame Angehen von Leistungsschwächen oder der Aufbau eines motivierenden Arbeitsklimas. Nur etwas über ein Viertel (27 Prozent) der Befragten bescheinigt seinem Unternehmen, über eine starke Führungskultur zu verfügen.

Verantwortungsbewusstsein steigert Unternehmensleistung

In der Analyse der Umfrageergebnisse wird hervorgehoben, dass ein hohes Verantwortungsbewusstsein der Vorgesetzten mit einer besseren Unternehmensleistung einhergeht. Caroline Pfeiffer Marinho, Country Manager Schweiz Lee Hecht Harrison, meint dazu: «Verantwortungsbewusstes Führen ist eine Voraussetzung für den Aufbau und das Wachstum eines dauerhaft erfolgreichen und flexiblen Unternehmens. Das gilt mehr denn je in dieser Zeit des herausfordernden Wandels infolge der Digitalisierung, der Zunahme der älteren Menschen in den entwickelten Volkswirtschaften und der politischen und wirtschaftlichen Unsicherheiten.»

Mangel an verantwortungsbewussten Führungskräften

Der Mangel an verantwortungsbewussten Führungskräften ist heute eines der dringendsten Probleme im Bereich des Personalwesens. Die Umfrage belegt, dass die Unternehmen dieses Problem eher zögerlich anpacken. Knapp die Hälfte der Befragten ist zwar der Meinung, in ihrem Unternehmen würden gegenüber den Führungskräften strenge Erwartungen klar und deutlich zum Ausdruck gebracht. Aber nur gerade in einem Fünftel der Unternehmen wird der Mut aufgebracht, mittelmässige und unverantwortliche Vorgesetzte im Hinblick auf eine Verhaltensänderung zurechtzuweisen.

«Das Verantwortungsbewusstsein wecken»

Andreas Rudolph, Regionaldirektor Deutschschweiz Lee Hecht Harrison, unterstreicht: „Wir haben diese globale Umfrage speziell dafür gemacht, um das grosse Ausmass der Kluft zwischen Wunsch und Wirklichkeit beim Verantwortungsbewusstsein von Führungskräften glasklar aufzudecken. Die Dringlichkeit des Problems erfahren wir tagtäglich in der Zusammenarbeit mit unseren Kunden, die beispielsweise in den USA die Hälfte der Fortune-500-Unternehmen umfassen. Weil viele Unternehmen das Problem nicht konsequent anpacken und somit dauernd mittelmässige Führungskräfte fördern, wird das Unternehmenspotenzial nicht voll ausgeschöpft. Der Bericht über die Umfrage soll die Unternehmen sensibilisieren, bei ihren Führungskräften ein starkes Verantwortungsbewusstsein zu wecken und eine entsprechende Führungskultur zu schaffen.»

Verhaltensweisen einer verantwortungsbewussten Führungskraft

Eine verantwortungsbewusste Führungskraft

  • Entwickelt seine Führungsqualitäten laufend weiter
  • Baut die Motivation und die Führungsqualitäten der Teammitglieder bewusst auf
  • Beschränkt schädliche Verhaltensweisen auf ein Minimum
  • Zeigt ein hohes Mass an Verantwortungsbewusstsein gegenüber der Umwelt
  • Handelt stets im Interesse des gesamten Unternehmens
  • Arbeitet mit Führungskräften der gleichen Stufe zusammen, um über sein angestammtes Gebiet hinauszuschauen und die Arbeitsweisen anzugleichen
  • Zeigt sich optimistisch in Bezug auf das Unternehmen und seine Zukunft
  • Kommuniziert die Geschäftsstrategie gut verständlich in seinem Verantwortungsbereich
  • Nimmt anspruchsvolle Herausforderungen in Angriff und trifft schwierige Entscheidungen
  • Verlangt von sich und den Mitarbeitenden ein hohes Leistungsniveau

Quelle: Lee Hecht Harrison

 

10. Ostschweizer Innovationstagung: Rapid Innovation

Mit Rapid Innovation eröffnen sich auch für KMU Chancen, wie sie Innovationen vorantreiben und Produktionsprozesse automatisieren können. Wie das geht, erlebten die Teilnehmenden an der 10. Ostschweizer Innovationstagung zum Thema Rapid Innovation an der Fachhochschule St.Gallen praxisnah.

Konstruieren und programmieren: Konzentriert arbeiten die Workshop-Teilnehmer an ihren Prototypen. (Bild: FHS)

Firmen überzeugen mit Innovationen ihre Kundschaft. Aber nur, wenn der Faktor Zeit stimmt. Ein Trumpf im globalisierten Markt ist deshalb Rapid Innovation: Produkte möglichst rasch entwickeln, auf den Markt bringen, Feedback abholen und umsetzen. Schnelle Iterationsschritte aufgrund automatisierter Prozesse bringen kontinuierlich verbesserte Produkte hervor und – den Erfolg. An der 10. Ostschweizer Innovationstagung, organisiert vom Institut für Innovation, Design und Engineering (IDEE-FHS) der Fachhochschule St.Gallen, drehte sich alles um Rapid Automation und Rapid Innovation.

Transportieren, umladen, sortieren

Im Workshop Rapid Automation erlebten die Teilnehmenden praxisnah die Vorteile von iterativ entwickelten Prototypen. Nach einer kurzen Einführung erhielten sie den Auftrag, aus unterschiedlichen Roboterbausätzen wie littleBits, Lego Mindstorms EV3 oder Arduino Prototypen für das Transportieren, Sortieren, Um- und Aufladen von Altglas zu bauen. Und dies in einer bestimmten Abfolge. Mit dem Ergebnis ist Lukas Schmid, Leiter des IDEE-FHS, zufrieden. «Nicht nur alle Prototypen, sondern auch die Produktionsstrasse funktionieren.» Ziel des Workshops sei es gewesen, den Teilnehmenden ein Gefühl zu vermitteln, was alles mit einfachen Roboter-Bausätzen in sehr kurzer Zeit möglich sei. Und sie sollten verschiedene Bausätze mit ihren Vor- und Nachteilen kennenlernen.

Schnell aufgebaut, einfach programmiert

Im Anschluss an den praktischen Teil der Tagung erfuhren die Teilnehmenden, wie nationale und internationale Marktleader Innovationen mit Rapid Innovation vorantreiben und sich damit erfolgreich auf ihren Märkten positionieren. So etwa die Optrel AG. Die Wattwiler Firma ist spezialisiert auf Blendschutzprodukte, die vor allem beim Schweissen und in der Medizin zum Einsatz kommen. Ramon Hofer Kraner, Leiter Forschung und Entwicklung, zeigte in seinem Referat auf, wo seine Firma ähnliche Prototypen einsetzt, wie sie zuvor im Workshop entstanden sind. Zum Beispiel einen Schneideroboter, der Klebeband auf die benötigte Breite zuschneidet. Dazu sei nur ein kleiner Aufbau auf einen vorhandenen Roboter nötig gewesen und schon hätten sie 10‘000 bis 20‘000 Klebestreifen schneiden können, sagte Hofer. Mithilfe relativ kostengünstiger Roboterarmsystemen wie etwa jene von EVA Robotics, Dobot oder Franka werde dies in Zukunft immer schneller und einfacher möglich. «Perfekt für Pick&Place-Prozesse sind sie im Nu aufgebaut und mit dem Tablet programmierbar.»

Neuronales Netz malt Gemälde

Einen Einblick in die Welt der Daten gab Romeo Kienzler, Chief Data Scientist bei IBM Watson IoT (Internet of Things). Im Produktionsprozess liefern viele kleine Computer und Sensoren eine grosse Menge Daten. Daten, die hochgeladen in eine Cloud bereits dort analysiert und dann entsprechend genutzt werden können, um etwa Anomalien zu erkennen und vorherzusagen. Eine wichtige Rolle spielen dabei künstliche neuronale Netze, die ähnlich wie unsere Nervenzellen im Gehirn funktionieren. Die Idee ist, immer grössere und leistungsstärkere Netzwerke zu bilden, Deep-Learning-Systeme. Sie können nicht nur alle mathematischen Formeln lernen, sondern auch Funktionen. «Ein neuronales Netzwerk lernt zum Beispiel den Stil eines Künstlers und malt dann selber ein neues Gemälde», sagt Romeo Kienzler. Mithilfe von neuronalen Netzwerken können deshalb für die Industrie Vorhersagemodelle erstellt werden. «Big Data und physische Produktion sind das Herz und der Kopf von Rapid Automation», sagte Romeo Kienzler.

Roboter mit Gefühlen

Michael Schüpbach, Sales Engineer bei Fanuc, zeigte schliesslich auf, dass Roboter mittlerweile nicht nur immer intelligenter sind, sondern auch über eine Gefühlssensorik verfügen. Die in Japan gegründete Firma Fanuc ist Weltmarktführer in der Industrierobotik und stellt 120 verschiedene Robotermodelle her mit einem Handhabungsgewicht von 500 Gramm bis zu 2,3 Tonnen. Eine wichtige Sparte sind kollaborative Roboter mit eingebundenen Sensoren. Dadurch können sie ohne Schutzzaun sicher bedient werden. Der Roboterarm beispielsweise stoppt, sobald er berührt wird. Zudem kann er ganz einfach weggeschoben werden. «Weil kein Schutzzaun mehr nötig ist, können die Roboter verschiedene Aufgaben übernehmen. Damit eröffnen sich neue Möglichkeiten zur Gestaltung der Produktion und des Arbeitsplatzes. Dieser kann sowohl für den Roboter als auch für den Menschen bereitgestellt und flexibel umgerüstet werden.» Vereine man in der Robotik 2D- und 3D-Vision-Systeme, Kräftemomentsensoren und Gefühls-Sensorik, dann entstehe Rapid Automation. «Baut man daraus ein ganzes System, dann entsteht Rapid Innovation.»

Die 11. Ostschweizer Innovationstagung findet nächstes Jahr am Mittwoch, 2. Mai 2018 statt.

Weitere Informationen: IDEE-FHS

 

Carlson Wagonlit Travel mit neuer Leitung der Kundenbetreuung

Ab 1. Juli 2017 wird die Kundenbetreuung des Geschäftsreisedienstleisters CWT in der Schweiz neu geordnet. Die Leitung des Bereichs für ganz Zentraleuropa wird Katharina Turlo als Senior Director Program Management Central Europe übernehmen. Als direkter Ansprechpartner in der Schweiz wird Mirco Biasi als Head of Program Management Switzerland agieren.

Katharina Turlo übernimmt neu die Leitung des Bereichs für ganz Zentraleuropa bei CWT. (Bild: PD)

Ab  Juli 2017 wird die Kundenbetreuung des Geschäftsreisedienstleisters Carlson Wagonlit Travel (CWT) in der Schweiz neu geordnet. Die Leitung des Bereichs für ganz Zentraleuropa wird die Schweizerin Katharina Turlo als Senior Director Program Management Central Europe übernehmen. Als direkter Ansprechpartner in der Schweiz wird Mirco Biasi als Head of Program Management Switzerland agieren. Damit folgt er auf Ralf Stephan, der das Unternehmen im Juni auf eigenen Wunsch verlassen wird. „Wir danken Ralf Stephan für seine stets exzellente Arbeit in den vergangenen Jahren und wünschen ihm nur das Beste für seine Zukunft“, sagt Walter Ruggli, Vice President Switzerland & Eastern Europe bei CWT. „Gleichzeitig freuen wir uns, mit Mirco und Katharina eine Nachfolge mit viel Kundenerfahrung und Schweizer Marktexpertise gefunden zu haben. Von Vorteil für unsere Kunden ist außerdem, dass beide Ansprechpartner fließend Deutsch, Englisch und Französisch sprechen.“

Mirco Biasi ist neuer Head of Program Management Switzerland. (Bild: PD)

Mirco Biasi ist seit fast 20 Jahren für CWT im operative Bereich Traveler Services tätig, unter anderem als Manager Traveler & Transaction Services Support und als Manager Products &  Optimization. Er wird in seiner neuen Position Mitglied des Schweizer Leadership-Teams und berichtet direkt an Katharina Turlo, die den Schweizer Markt noch aus ihrer 19-jährigen Tätigkeit bei CWT in der Schweiz kennt. Dort war sie sowohl im operativen Bereich als auch in der Kundenbetreuung und im Vertrieb tätig. Bereits Anfang des Jahres wurde bei Carlson Wagonlit Travel die Kundenbetreuung von Deutschland und Österreich gebündelt. Mit der Erweiterung auf den Schweizer Markt soll eine engere Zusammenarbeit und ein intensiverer Austausch der Regionen gefördert werden.

Quelle: www.carlsonwagonlit.ch

Schweizer Pensionskassen: Stabil, aber Anlagepotenzial nicht ausgeschöpft

Die Pensionskassen sind trotz anhaltendem Tiefzinsniveau insgesamt gut aufgestellt. Die Kapitalrenditen im Anlagejahr 2016 fielen zufriedenstellend aus. Breit investierte Pensionskassen erzielten an den Märkten nachhaltig bessere Kapitalrenditen. Insgesamt haben die Pensionskassen aber nicht das gesamte Anlagespektrum ausgeschöpft.

Gemäss der diesjährigen Pensionskassenstudie von Swisscanto haben Schweizer Pensionskassen ihr Anlagepotenzial nicht ausgeschöpft (Bild: Swisscanto)

An der „Schweizer Pensionskassenstudie 2017“, durchgeführt von der Swisscanto Vorsorge AG, haben dieses Jahr 507 Vorsorgeeinrichtungen teilgenommen (Vorjahr 467). Aus den Rückmeldungen ergibt sich ein Gesamtbild, das als „durchzogen“ bezeichnet werden kann. Die Schweizer Pensionskassen reagierten zum einen auf die demographische Entwicklung und die anspruchsvollen Märkte, indem sie auch 2016 ihre Anlagestrategie sowie die Umwandlungssätze und zukünftigen Rentenverpflichtungen angepasst haben. Um ihre langfristige Stabilität zu sichern, schöpfen die Pensionskassen ihren Handlungsspielraum aus. Zum anderen hat ertragsseitig die Risikoneigung leicht zugenommen, Investitionen in Aktien und in alternative Anlagen wurden anteilsmässig erhöht. Risikoseitig haben die Vorsorgeeinrichtungen die relevanten Kenngrössen den demografischen und kapitalmarktbedingten Erfordernissen weiter angepasst. „Der Fokus der Pensionskassen liegt nach wie vor auf dem technischen Zinssatz und dem Umwandlungssatz. Die Pensionskassen sehen weiterhin vom zwingenden Kapitalbezug aus dem überobligatorischen Teil ab“, kommentiert René Raths, Verwaltungsrat Swisscanto Vorsorge AG, die Anpassungen der Pensionskassen.

Befriedigende Anlagerendite, aber Handlungsbedarf ist angezeigt

Die Kapitalrenditen im Anlagejahr 2016 waren nach dem schwachen Vorjahr (1,1%) mit durchschnittlich 3,6% zufriedenstellend. Die Risikoneigung der Schweizer Pensionskassen im Anlagebereich hat leicht zugenommen. Während der Anteil der festverzinslichen Anlagen und liquiden Mittel zurückgegangen ist, haben Investitionen in Aktien und Immobilien zugelegt. Grosse Pensionskassen investierten zudem vermehrt in alternative Anlagen. Sie erzielten eine überdurchschnittliche Performance von 4,0%. Demgegenüber stehen kleine Pensionskassen mit einer Performance von 3,3%. Langfristig lässt sich die bessere Rendite auf die breitere Diversifikation zurückführen.

Im Unterschied zu den kleinen Pensionskassen waren die grossen Pensionskassen häufiger von Negativzinsen betroffen. So gaben 67% der Kassen mit über 500 Mio. Vermögen an, Negativzinsen bezahlt zu haben. Bei den kleinen Pensionskassen beläuft sich der Anteil auf 52%. Gesamthaft entspricht dies einer Zunahme gegenüber dem Vorjahr von rund 3% (58% gegenüber 55% im Vorjahr).

Zu starre BVV2-Richtlinien in der Vermögensallokation

Die Schweizer Pensionskassen haben ihre Vermögensallokation im letzten Jahr weiter optimiert. Dabei haben hohe 44% der Vorsorgeeinrichtungen angegeben, die Möglichkeiten zur Überschreitung der Limiten der BVV2-Richtlinien genutzt zu haben. Vor allem grosse Pensionskassen haben anteilsmässig mehr Vorsorgegelder in alternative Anlagen investiert als im Rahmen der BVV2 Verordnung vorgesehen ist. Demgegenüber nutzen kleine Pensionskassen den Erweiterungsartikel vor allem, um ihre Immobilienquote zu erhöhen.

Iwan Deplazes, Leiter Asset Management Swisscanto Invest, kommentiert: „Es gibt keine Alternative zur Erschliessung weiterer, illiquider Anlageklassen, wenn man auch in Zukunft das volle Renditepotential im Interesse der Versicherten erschliessen will. Denn die Pensionskassen verfügen grundsätzlich über den notwendigen langfristigen Anlagehorizont dazu.“ Gemäss Studie würden zwei Drittel der Pensionskassen es ebenfalls begrüssen, wenn die Obergrenzen für die Kategorien aufgehoben würden.

Deckungsgrade bleiben stabil, technische Zinsen sinken

Der durchschnittliche Deckungsgrad der Pensionskassen ist gemäss der Rückmeldungen der Schweizer Pensionskassen im Jahr 2016 stabil geblieben. Bei den privatrechtlichen Kassen ist der Deckungsgrad trotz guter Anlageperformance leicht auf 109,7% gesunken (Vorjahr 110,4%). Der Deckungsgrad der öffentlich-rechtlichen Kassen verzeichnet dagegen eine leichte Zunahme auf 94,6% (Vorjahr 92,0%). Die Entwicklung ist vor dem Hintergrund erneut gesunkener technischer Zinsen zu sehen, wobei die Anpassung der technischen Zinssätze im öffentlichen Sektor weniger stark vorangetrieben wurde.

Die rückläufige Entwicklung bei den technischen Zinsen setzt sich seit 10 Jahren in Folge fort. Der technische Zinssatz gibt als Bewertungszinssatz an, wie hoch das zurückgestellte Vorsorgekapital erwartungsgemäss verzinst werden kann. Bei den privaten Kassen liegt der technische Zins nun bei durchschnittlich 2,19%, bei den öffentlich-rechtlichen bei 2,55%. Im Vergleich dazu lagen die Werte im Jahr 2007 bei privatrechtlichen Pensionskassen noch bei 3,51% und bei öffentlich-rechtlichen bei 3,69%.

Umwandlungssatz bereits heute bei 6,0%

Der Umwandlungssatz fällt im Gleichschritt mit dem technischen Zinssatz. Seit 2005 ist der Mittelwert des Umwandlungssatzes von 6,9% auf 6,0% im Jahr 2017 bei Männern im Rücktrittsalter von 65 Jahren gesunken. Damit liegen die Umwandlungssätze der meisten Pensionskassen deutlich tiefer als im BVG-Obligatorium vorgesehen. Grund dafür ist, dass die meisten Pensionskassen umhüllend organisiert sind und ihre Umwandlungssätze im überobligatorischen Bereich nach unten angepasst haben. Für 85% der Versicherten gilt der umhüllende Umwandlungssatz. Dieser ist bereits heute auf die Marke von 6,0% abgesunken. Dies entspricht dem in der «Altersvorsorge 2020» vorgesehenen Mindestumwandlungssatz. Zudem sehen rund 70% der Pensionskassen in einigen Jahren Umwandlungssätzen in der Grössenordnung zwischen 5% und 6% vor.

Othmar Simeon, Geschäftsführer Swisscanto Vorsorge AG, ergänzt: „Zur langfristigen Erhaltung der finanziellen Stabilität werden die technischen Zinsen und die zukünftigen Rentenverpflichtungen im aktuellen Niedrigzinsumfeld weiter sinken. Im Jahr 2016 konnten die Vorsorgegelder dank den freundlichen Kapitalmärkten aber nach wie vor gut verzinst werden. So betrug die durchschnittliche Verzinsung der Sparkapitalien über alle Kassen 1,72%, während die Minimalverzinsung deutlich tiefer auf 1,25% festgesetzt ist.“

Quelle: Swisscanto Vorsorge AG

 

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