Graphax mit neu aufgestellter und ausgebauter Geschäftsleitung

Der Schweizer Anbieter für Digitalisierungslösungen und Office-Automation Graphax aus Dietikon bei Zürich startet in das kommende Geschäftsjahr mit neu besetzter Geschäftsleitung.

Die neu zusammengesetzte Geschäftsleitung von Graphax. (Bild: zVg / Graphax AG)

Graphax hat seine Geschäftsleitung neu aufgestellt und ausgebaut. Ab sofort trägt Juan Chenevard als CEO die Gesamtverantwortung des Unternehmens mit seinen 190 Mitarbeitenden und acht Filialen in der Deutsch- und Westschweiz. Juan Chenevard ist schon seit 14 Jahren für das Unternehmen tätig, zuletzt in der Rolle des CSO. Er wird durch eine im Jahr 2022 neu zusammengestellte und erweiterte Geschäftsleitung unterstützt. „Wir werden in den kommenden Monaten unsere Digitalisierungsstrategie kontinuierlich weiter umsetzen und unser Dienstleistungsportfolio noch kundenspezifischer ausbauen. Dabei werden wir unsere firmeninternen Werte nicht ausser Acht lassen, hat sich doch die seit fast 5 Jahrzehnten entwickelte Firmenkultur der Graphax immer bewährt, gerade in anspruchsvollen Zeiten. Dies schätzen wir sehr und wir fühlen uns verpflichtet, das Unternehmen in diesem Sinne weiterzuführen“, so der neue CEO.

Für die Customer First Ausrichtung im Kundenservice und deren Weiterentwicklung ist Manuel Marquina (COO) verantwortlich. Er wird sich zudem mit der digitalen Transformation im Betrieb und dem Ausbau der schweizweiten Service-Struktur beschäftigen. Sonja Nobs, langjährige Marketingverantwortliche der Graphax AG, wurde neu als CMO in die GL geholt, um den Kundendialog in der digitalen Welt strategisch und operativ auszubauen und die Wachstumsfelder der verschiedenen Geschäftsbereiche zu fördern. Für die Position des CFO stösst neu Thomas Fux zum Traditionsunternehmen Graphax. Der Finanzspezialist wird sich neben den klassischen Aufgaben auch um strategische Analysen kümmern, um weiter operative Abläufe zu verbessern und kostenrelevante Entscheide einleiten zu können.

Durch die strategischen Managementaufgaben, welche sich aus der digitalen Transformation ergeben und um das Kundenerlebnis ganzheitlich zu steuern, müssen neue Verantwortungen in der strategischen Führung angesiedelt werden, wie es dazu heisst. In enger Zusammenarbeit werde die neue Geschäftsleitung agile Massnahmen entwickeln, die zukünftig notwendig sind, um die Kundenerhaltung und Neugewinnung weiter erfolgreich auszubauen.

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Warum Industriebetriebe 2023 verstärkt auf Machine Learning setzen werden

Grosse Unsicherheiten, kleinere Chargen, demografischer Wandel: Der Schweizer Data-Science-Spezialist LeanBI erläutert, warum sich Industrieunternehmen immer ernsthafter für Machine Learning interessieren.

Das beste aus Daten herausholen: Machine Learning wird in Industriebetrieben kommendes Jahr noch wichtiger werden. (Bild: Unsplash.com)

Machine Learning wurde in der Industrie in der Vergangenheit regelrecht gehypt. Die Realität ist aber bislang hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Die Technologie kommt zwar in der Produktion durchaus zum Einsatz, verbreitet sich dort aber nur stark verzögert. Nach Ansicht von LeanBI, einem Schweizer Spezialisten für Data-Science-Anwendungen, der auf Basis von Künstlicher Intelligenz massgeschneiderte Datenanalyse-Lösungen entwickelt, wird sich das nun ändern. Vor allem aus vier Gründen werden Industrieunternehmen im Jahr 2023 verstärkt auf Machine Learning setzen.

  1. Volatile Umweltfaktoren. Die weltweiten Krisen führen zu Lieferverzögerungen bei Eingangsmaterialien und erschweren Absatzprognosen. Wenn Industriebetriebe alle Einflussfaktoren berücksichtigen möchten, wird ihre Unternehmensplanung hochkomplex. Diese Komplexität lässt sich nur noch mit Hilfe von Machine-Learning-Systemen beherrschen. Sie können Unternehmen maßgeblich dabei helfen, Entwicklungen zu prognostizieren und dabei verschiedenste Szenarien zu berücksichtigen – und so eine zuverlässige Lieferung an die Endkunden zu gewährleisten.
  2. Individualisierte Produktion. Die Chargen von Industrieunternehmen werden immer kleiner, weil ihre Kunden zunehmend individuelle Produktlösungen erwarten. Um dieser Entwicklung gerecht zu werden, müssen sie die Leistungsfähigkeit ihrer Herstellungsprozesse erhöhen. Deshalb werden Industriebetriebe verstärkt Predictive-Maintenance- und Predictive-Quality-Anwendungen implementieren. Sie ermöglichen es, durch rechtzeitiges Eingreifen ungeplante Stillstände und die Entstehung von Ausschuss zu vermeiden und dadurch die Gesamtanlageneffektivität (Overall Equipment Effectiveness) zu optimieren.
  3. Energieknappheit und ESG. Die derzeitige Energieknappheit wird auf absehbare Zeit der Normalzustand bleiben. Industriebetriebe sind deshalb gezwungen, ihre Produktionen so energieeffizient wie möglich zu gestalten. Mit Machine-Learning-Systemen können sie den Energieverbrauch online messen, analysieren und bei der Produktionsplanung berücksichtigen. Die Erfassung der Energiedaten ermöglicht es ihnen zudem, die steigenden ESG-Anforderungen (Environment, Social, Governance) zu erfüllen. Sie können etwa ihre Produkte mit Umwelt- und Energielabels ausstatten oder durch die Historisierung der Daten eine ESG-Konformität jederzeit rückverfolgbar nachweisen.
  4. Demografischer Wandel. Die Belegschaften altern, viele Mitarbeiter gehen demnächst in Rente und können wegen des Fachkräftemangels nicht adäquat ersetzt werden. Industriebetrieben geht damit wertvolles Know-how für Maschinenführung verloren. Bei vielen Herstellungsprozessen unterliegen Einflussfaktoren wie Materialien starken Schwankungen, die sich nicht durch eine Rezeptur abfangen lassen. Deshalb nivellieren die Maschinenführer diese Schwankungen durch Prozesseingriffe, die auf jahrelanger Erfahrung basieren. Damit dieses Know-how nicht verloren geht, werden Unternehmen versuchen, es direkt auf die Maschinen zu bringen. Dafür eignen sich am besten spezielle Machine-Learning-Ansätze auf Basis von Ontologien wie etwa Bayes’sche Netze.

„Auf viele Herausforderungen von Industriebetrieben kann Machine-Learning die beste Antwort geben“, erklärt Marc Tesch, Inhaber und CEO von LeanBI. „Die Voraussetzungen dafür sind günstig, denn in den vergangenen Jahren haben viele Unternehmen bereits daran gearbeitet, ihre Maschinen durch digitalen Retrofit mit Sensoren zur Datenerfassung auszustatten, die Maschinen zu vernetzen und die Daten in die Cloud zu bringen. Jetzt können sie den nächsten Schritt gehen und ihre Daten mit Machine-Learning-Algorithmen gewinnbringend analysieren.“

Quelle: LeanBI

Logistik 2023: Drei wichtige Trends für die Transportbranche

Mit den Auswirkungen der Corona-Pandemie, dem Krieg in der Ukraine, den steigenden Energiepreisen und der hohen Inflationsrate verzeichnete die Logistikbranche in den letzten Jahren herausfordernde Momente. Nun steht das neue Jahr vor der Tür und die grosse Frage: Was wird 2023 bringen?

Logistik 2023: Wohin geht die Reise? (Bild: Pamyra)

Wie sieht Logistik 2023 aus? Antworten darauf liefert Lasse Landt. Er ist Geschäftsführer und CFO der Pamyra GmbH, einem Vergleichsportal für Speditionsdienstleistungen. Darauf lassen sich Preise und Leistungen zuverlässiger Speditionen und weiterer Transportunternehmen für Privat und Gewerbe vergleichen. Im Netzwerk von Pamyra finden sich Speditionen in Deutschland, Österreich, Schweiz und ganz Europa.

Aus den Vergleichswerten und Nutzungsdaten lassen sich nun im Wesentlichen drei Trends für die Logistik 2023 ableiten. Entsprechend hält Lasse Landt Themen wie die Modernisierung der IT, das Setzen von nachhaltigen Klimazielen sowie den Einsatz von Automatisierung und KI in der Logistik für essentiell.

  1. Notwendigkeit der IT-Modernisierung
    Fest steht, die Transportbranche steht weiterhin unter Druck, mit der Digitalisierung auch im kommenden Jahr kräftig voran zu schreiten. Digitalisierung ist zwar mehr als IT-Modernisierung, aber letztlich ein großer Teil davon. Ziel von Logistikunternehmen muss es sein, verschiedene Technologien intelligent miteinander kombinieren zu können, um sich mit Geschäftspartnern und Kunden zu vernetzen und weiter zu wachsen. Dadurch, dass in vielen Unternehmen die IT stark veraltet ist, gestalten sich Zusammenarbeiten oft sehr kompliziert. Perspektivisch wird es für Branchenteilnehmer von Bedeutung sein, gemeinsame Kommunikationsstandards weiter auszubauen, um eine Interoperabilität zu gewährleisten. Das funktioniert in anderen Bereichen, in denen die Digitalisierung bzw. Modernisierung schon weiter vorangeschritten ist, viel besser. Hier zeigt sich anhand der RESTful APIs, dass die Kommunikation zwischen unterschiedlichen Softwares, mit einer entsprechend guten Dokumentation, gut funktionieren kann. Ein gutes Beispiel dafür ist das Start-up und unser Partner Magaloop. Die Bestell-App digitalisiert Bestellprozesse von Kiosken und Einzelhändlern und vernetzt sie mit Lieferanten und Herstellern. Das Tool sorgt für schnelle, einfache und effiziente Bestellvorgänge und verhilft damit einer ganzen Branche zu einem besseren Ressourcenmanagement.
  2. Nachhaltige Ziele und Klimaneutralität vorantreiben
    Die Wichtigkeit der Förderung von Nachhaltigkeit ist auch an der Logistikbranche nicht vorbeigegangen. Sich hier eigene Ziele zu setzen und den ökologischen Fußabdruck zu verbessern, ist eine große Hürde, die es für viele Unternehmen in der Branche zu meistern gilt. Logistische Prozesse müssen entsprechend ressourcenschonend und CO₂-neutral umgestellt werden – durchaus eine Mammutaufgabe. Aktuell gibt es noch zu wenig Möglichkeiten, beispielsweise den CO₂-Verbrauch sinnvoll festzustellen. Mit fortschreitender Digitalisierung wird es aber auch hier Lösungen geben, um die Logistik grüner zu gestalten. Aktuell spüren wir, dass die Zahlungsbereitschaft hier bedauerlicherweise nach wie vor geringer ist, als die mediale Berichterstattung vermuten lässt. Zum anderen fehlen uns in vielerlei Hinsicht leider aufgrund der Komplexität und Fragmentierung des Transportmarktes oft auch schlicht die Möglichkeiten, einem Packstück einen exakten CO₂-Fußabdruck zuzuweisen. Aber wir arbeiten daran, eine Lösung zu finden, die es Speditionen ermöglicht, ihren CO₂-Ausstoß durch unsere Plattform kompensieren zu können.
  3. Automatisierung und KI als Problemlöser
    Neue und innovative Problemlösungsansätze sind in der Logistikbranche wichtiger denn je, um langfristig bestehen zu können. Dabei können Automatisierung und künstliche Intelligenz beitragen, um in der Logistik zahlreiche Herausforderungen zu meistern und vor allem zur Effizienz- und Resilienzsteigerung beisteuern. Das Thema wird seit vielen Jahren als Trend gesetzt, aber 2023 werden sicher weiterhin eine Vielzahl von Prozessen damit automatisiert. Auch wir arbeiten bereits bei uns intern an einer Möglichkeit zur KI-gesteuerten Dokumentenerfassung. Ziel ist es, dass unsere Kunden Dokumente einpflegen und diese dann mittels KI automatisch erkannt und bearbeitet werden. Zukünftig werden immer mehr Logistikunternehmen mit der Hilfe von Künstlicher Intelligenz und Automatisierung arbeiten. Diese wird dann viele Aufgaben übernehmen, wie die Planung von Routen oder die Vermeidung von Leerfahrten.

Quelle: Pamyra GmbH

Gipser- und Malerunternehmen Schlagenhauf erneuert seinen Hauptsitz

Das überregional tätige Gipser- und Malerunternehmen Schlagenhauf baut seine Büros in Meilen umfassend um. Künftig werden die Mitarbeitenden am Hauptsitz in einem freundlichen Grossraumbüro mit modernster Infrastruktur tätig sein. Damit möchte sich das Familienunternehmen auch in Zukunft als Top-Arbeitgeber in der Region positionieren.

Schlagenhauf baut für die Zukunft: Die grossen Schriftzüge an den Fenstern am Hauptsitz an der Seestrasse 1013 in Meilen begleiten den Umbau. (Bild: zVg / Schlagenhauf)

Im Jahr 1934 gegründet, ist das Familienunternehmen Schlagenhauf von Generation zu Generation gewachsen. Mit mehreren Standorten im Grossraum Zürich, Winterthur, Baden
und Zug ist es überregional tätig, aber trotzdem lokal verankert. Dies erlaubt es, jeweils rasch bei den Kunden vor Ort zu sein. Das Unternehmen ist spezialisiert auf die verschiedensten Maler-, Boden-, Gipser- oder Maurerarbeiten, Fassadenisolationen, Fassadenbau, Gerüstbau oder Gesamtsanierungen.

Auf neue Bedürfnisse reagieren

Mit dem Umbau seiner Büros in Meilen reagiert Schlagenhauf nun auf die veränderten Bedürfnisse und Anforderungen. Ziel des Unternehmens ist es, in den nächsten Jahren sinnvoll zu digitalisieren, um sowohl den bestehenden als auch künftigen Mitarbeitenden ein möglichst modernes Arbeitsumfeld zu bieten. Darüber hinaus ermöglicht die Digitalisierung der Schlagenhauf Gruppe, künftig noch effizienter zu arbeiten und Kundenprojekte mit einer höheren Prozesssicherheit zu realisieren.

Für die Umsetzung dieser Vision arbeitet Schlagenhauf mit der Firma Integral zusammen. Diese zeichnet für die Beratung, das Design und der neuen Bürowelt verantwortlich. Bis April 2023 werden die Räume am Hauptsitz zu einem offenen Grossraumbüro mit modernem Mobiliar und einem einladenden Eingangsbereich umgestaltet. Die Raumaufteilung sowie eine angepasste IT-Infrastruktur sollen mobiles Arbeiten begünstigen und den Mitarbeitenden mehr Flexibilität bieten. Anstelle von fixen Arbeitsplätzen stehen in Zukunft unterschiedliche Zonen für verschiedene Tätigkeiten zur Verfügung. So wird es neben «Standard-Arbeitsplätzen» auch Projekträume für die Zusammenarbeit im Team geben und Rückzugsäume für persönliche Gespräche oder Telefonate.

Vielzahl an Kompetenzen unter einem Dach vereinen

Die Büros in Meilen sind für Schlagenhauf eine wichtige Visitenkarte gegenüber den Kundinnen, Kunden und Partnerbetrieben. Inhaber Rolf Schlagenhauf sagt zum Umbau: «Der neue Hauptsitz wird unsere Leidenschaft für das Handwerk, unsere Kreativität und unser Qualitätsbewusstsein widerspiegeln und gleichzeitig zeigen, dass wir eine Vielzahl an Kompetenzen wortwörtlich unter einem Dach vereinen.»

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Weiterbildungsanbieter befinden sich in einer Phase der Veränderung

Der FOCUS Weiterbildung 2022 des SVEB befasst sich mit Veränderungen auf Organisationsebene. Die Studie basiert auf Resultaten einer jährlich bei Schweizer Weiterbildungsanbietern durchgeführten Umfrage. Sie zeigt, dass sich die Anbieter in der Schweiz in einer Transformationsphase befinden. Die grosse Mehrheit nimmt derzeit strukturelle und strategische Veränderungen vor. Dabei stehen Agilität und Wachstum im Vordergrund.

Immer das Richtige bieten für Studierende? Viele Weiterbildungsanbieter spüren den Druck der Veränderung. (Bild: Pixabay.com)

Das Schwerpunktthema des FOCUS Weiterbildung 2022 sind Veränderungen auf Organisationsebene. Die Studie präsentiert die Ergebnisse der zwischen April und Mai 2022 durchgeführten Anbieterumfrage des Schweizerischen Verbands für Weiterbildung SVEB. Es haben 211 Weiterbildungsanbieter aus allen drei Sprachregionen an der Online-Anbieterumfrage teilgenommen. Die Resultate der Umfrage wurden im Rahmen von drei Gruppendiskussionen mit Anbietern qualitativ vertieft.

Mehrheit setzt Veränderungen um

Die grosse Mehrheit der Schweizer Weiterbildungsanbieter setzt derzeit Veränderungen auf Organisationsebene um. 9 von zehn passen derzeit ihre Strukturen und Prozesse an. Diese Anpassungen sind unterschiedlich umfassend. Während knapp die Hälfte gezielte Optimierungen vornimmt, bezeichnet jeder zehnte Anbieter die derzeitigen Veränderungen als radikale Transformation. Etwas mehr als die Hälfte der Anbieter nimmt zudem eine strategische Neuausrichtung vor.

Veränderungsdruck ist hoch

Der Veränderungsdruck auf Organisationsebene hat sich im Zuge der Pandemie verstärkt. Dabei ist der Druck primär durch externe Faktoren bestimmt: die Digitalisierung beschäftigt die Weiterbildungsanbieter weiterhin, aber auch Themen wie eine veränderte Nachfrage und veränderte Kundenbedürfnisse lösen Druck aus. Entsprechend wollen die Anbieter die Agilität ihrer Organisation erhöhen und interne Prozesse flexibilisieren.

Wachstum hat Priorität

Für viele von grosser Priorität sind Themen wie Zielgruppengewinnung, Umsatzsteigerung und Wachstum. Dies lässt sich einerseits damit erklären, dass die teilweise massiven Nachfrageeinbussen wettgemacht werden müssen. Andererseits geht es jetzt darum, die Rentabilität zu steigern, da die Investitionen in die Angebotsentwicklung sowie die Weiterbildung des Personals mit hohen Kosten verbunden sind.

Quelle: SVEB

Stromausfälle: Sieben Tipps gegen Datenverlust

Es ist kalt geworden in der Schweiz, entsprechend steigt der Energieverbrauch. Auch wenn komplette Stromausfälle derzeit für ein Szenario mit geringer Eintretenswahrscheinlichkeit gehalten werden, raten Experten von IT-Dienstleistern dennoch, sich darauf vorzubereiten.

Stromausfälle: Damit man nicht unverhofft im Dunkeln tappt, sollten Firmen vorbereitet sein, insbesondere bei der Sicherung von Daten. (Bild: Pixabay.com)

Die Risiken für Stromausfälle sind schwer abzuschätzen. Daher sollten sich Firmen besser darauf vorbereiten, dass ihr Betrieb durch einen Stromausfall in Rechenzentrum oder Serverraum eingeschränkt oder unterbrochen wird. Sie sollten ihre Pläne zur Disaster Recovery jetzt überprüfen und an die neue Lage anpassen. Wolfgang Huber, Chef der DACH-Region bei Cohesity, einem Anbieter von Data-Management- und Security-Lösungen, gibt sieben Tipps, wie Unternehmen sich und ihre Daten im Falle eines Blackouts schützen.

  • #1 Einsatz von Batterie- und Dieselgeneratoren vorbereiten: Im Ernstfall müssen Batterie-Akkus aufgeladen und Dieselgeneratoren aufgefüllt sein, um ein Rechenzentrum zuverlässig mit Strom zu versorgen. Diese Vorbereitungen sollten regelmäßig überprüft werden.
  • #2 Personalplanung: Disaster-Recovery-Tests bereiten IT-Teams zwar auf den Umgang mit Datenverlust vor – im Notfall müssen sie jedoch wochenlang den Strombetrieb im Rechenzentrum auf Generatoren und wieder zurückschalten. Die Personalplanung in den Rechenzentren muss dabei einen störungsfreien Ablauf im Betrieb gewährleisten.
  • #3 Governance-Frameworks wie COBIT implementieren: Der Single Point of Failure bedeutet, dass der Ausfall einer einzigen Komponente das ganze Serversystem gefährden kann. Das standardisierte Framework COBIT bietet bewährte Verfahren für die Analyse und das Testen dieser Ausfallpunkte. Damit stellen Unternehmen sicher, dass sie jedes Element im IT-Stack testen, verstehen und dokumentieren.
  • #4 Dateninventur machen: Wie viele und welche Daten sind wo gespeichert? Ein genauer Überblick über die Unternehmensdaten, die Abhängigkeiten zwischen Datenverarbeitung und -speicherung sowie die Bereitstellung von Diensten ist entscheidend. Nur damit lässt sich verstehen, welche kritischen Arbeitsabläufe von externen Infrastrukturen abhängig sind, die bei einem Stromausfall wegfallen könnten.
  • #5 Vorschriften im Blick behalten: Datenschutz und rechtliche Anforderungen – also Governance und Compliance – sind auch dann streng einzuhalten, wenn Daten aufgrund eines Notfalls verschoben werden. Das setzt ein klares Bild über die Datenspeicherung für Unternehmen voraus. Für personenbezogene Daten legt die Datenschutzverordnung (DSGVO) dazu die Vorschriften fest.
  • #6 So viel wie möglich automatisieren: Zukunftsgerichtet gilt es für Unternehmen, moderne Data-Management-Lösungen einzuführen. Damit lassen sich alle Arbeitslasten und Datendienste auf einer Steuerungsebene über eine einzige Benutzeroberfläche automatisiert verwalten. Das spart IT-Teams Zeit und Ressourcen, wenn sie Daten und Anwendungen an alternative Speicherorte verlagern müssen.
  • #7 Übung macht den Meister: Die richtige Vorbereitung entscheidet – IT- und Führungsteams müssen im Ernstfall reibungslos und geordnet zusammenarbeiten. Dazu müssen alle jederzeit auf dem gleichen Kenntnistand in Bezug auf potenzielle Risiken und die Datenverwaltung sein. Aus diesem Grund sollte das Unternehmen regelmäßig Übungen und Simulationen durchführen.

Eine flexible und zuverlässige Lösung, um sich bestmöglich gegen Stromausfälle zu wappnen, sind Data Management as a Service (DMaaS)-Angebote. Dabei werden kritischen Daten an einem alternativen Ort gespeichert. Unternehmen müssen die Infrastruktur so nicht mehr vollständig selbst implementieren und verwalten und können sich auf andere geschäftskritische Aufgaben konzentrieren, insbesondere im Notfall.

Zürcher Kantonalbank (ZKB) tritt der Net-Zero Banking Alliance bei

Die Zürcher Kantonalbank (ZKB) ist der von der UNO einberufenen und durch die Finanzbranche selbst geleiteten Net-Zero Banking Alliance beigetreten. Damit strebt die Bank Netto-Null-Treibhausgasemissionen bis 2050 an.

Weiter hoch hinaus in Sachen Nachhaltigkeit: Die ZKB tritt der Net Zero Banking Alliance bei. (Bild: Zürcher Kantonalbank)

Die Zürcher Kantonalbank (ZKB) ist am 12. Dezember 2022 der Net-Zero Banking Alliance beigetreten, um ihren Beitrag zur Reduktion der Treibhausgasemissionen auf Netto-Null bis 2050 zu leisten. Sie verpflichtet sich zu Zwischenzielen für 2030 und danach für alle weiteren fünf Jahre bis 2050. Die ZKB sei sich der Schlüsselrolle des Finanzsektors in den Bestrebungen um eine weltweit nachhaltige Entwicklung bewusst, weshalb sie die Grundsätze der Nachhaltigkeit als integriertes Prinzip in ihrer Geschäftstätigkeit verankert habe und diese stets weiterentwickle, heisst es dazu in einer Mitteilung. Dabei orientiere sie sich an wissenschaftsbasierten internationalen, nationalen und kantonalen Netto-Null-Absenkpfaden. «Mit dem Beitritt zur Net-Zero Banking Alliance möchten wir ein Zeichen setzen: Wir wollen für die Transition zu Netto-Null 2050 mit unseren Bankdienstleistungen für Wirtschaft und Gesellschaft einen aktiven und wirkungsorientierten Beitrag leisten», sagt Urs Baumann, CEO der Zürcher Kantonalbank.

Nachhaltigkeit als integraler Teil des Geschäftsmodells der ZKB

Die Zürcher Kantonalbank gehört in der Schweiz nach eigenen Angaben zu den Pionieren im Bereich Nachhaltigkeit. So hat die Bank bereits 1992 mit dem Umweltdarlehen – einer zinsvergünstigten Hypothek für umweltfreundliches Bauen und Renovieren – eine Produktneuheit für die wichtige Dekarbonisierung des Gebäudebereichs hervorgebracht, die dieses Jahr ihr 30-jähriges Jubiläum feiert. Dieses Angebot wurde 2020 um die kostenlose Heizungsersatzberatung ergänzt. Zudem führt die ZKB seit 1996 ein eigenes Nachhaltigkeitsresearch. Darauf aufbauend lancierte sie 1998 ihren ersten nachhaltigen Aktienfonds. Zudem unterstützt sie seit 2005 durch gezielte Investitionen in Start-ups innovative Lösungen, die den Übergang zu Netto-Null vorantreiben und gehört inzwischen zu den bedeutendsten Förderinnen der Schweiz auf diesem Gebiet. Im Jahr 2020, anlässlich des fünfjährigen Jubiläums des Pariser Klimaabkommens, hat ihr Asset Management die aktiven Anlagelösungen standardmässig auf den 2-Grad-Absenkpfad gesetzt und ist 2021 der Net-Zero Asset Managers Initiative beigetreten, wodurch sie ihr Engagement für den 1,5-Grad-Absenkpfad kontinuierlich erhöht.

ZKB will führende Stellung im Bereich Nachhaltigkeit ausbauen

Mit dem Beitritt zur Net-Zero Banking Alliance wird die Zürcher Kantonalbank ihre führende Stellung im Bereich Nachhaltigkeit weiter stärken und ihre Produkt- und Dienstleistungspalette zur Begleitung von Kundinnen und Kunden in eine nachhaltige Zukunft stetig ausbauen. Zudem wird sie Innovationen weiter unterstützen, die es für die Dekarbonisierung der Weltwirtschaft braucht sowie den aktiven Dialog auf nationaler Ebene als wichtiger Eckpfeiler ihrer Bestrebungen für Netto-Null bis 2050 vorantreiben.

«Wir sind stolz, der Net-Zero Banking Alliance beizutreten. Als Bank, die das Engagement für Umwelt, Wirtschaft und Gesellschaft tief in ihrer Geschäftstätigkeit verankert hat, ist das Bekenntnis zum Netto-Null-Ziel bis 2050 zentral», sagt CEO Urs Baumann. «Wir freuen uns, gemeinsam mit gleichgesinnten Banken, unseren Kundinnen und Kunden sowie unseren Mitarbeitenden einen Beitrag zu leisten – zu internationalen, nationalen und kantonalen Netto-Null-Zielen. Diese zu erreichen ist eine grosse gesamtgesellschaftliche Herausforderung und Chance zugleich. Wir werden dies nur schaffen, wenn alle Akteure aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Bevölkerung eng zusammenarbeiten.»

Allianz aus über 120 Banken

Die von der UNO einberufene Net-Zero Banking Alliance vereint über 120 Banken aus mehr als 40 Ländern, was derzeit rund 40 Prozent der global verwalteten Bankvermögen ausmacht. Die Mitglieder haben sich unter anderem verpflichtet, ihre Geschäftstätigkeit bis 2050 auf Netto-Null auszurichten. Diese ehrgeizige Verpflichtung sieht vor, dass sich die Banken Zwischenziele für 2030 oder früher setzen und dabei soliden, wissenschaftlich fundierten Empfehlungen folgen. Die Net-Zero Banking Alliance unterstreicht die wichtige Rolle der Banken bei der Unterstützung des Übergangs der globalen Realwirtschaft zu Netto-Null-Treibhausgasemissionen.

Quelle: Zürcher Kantonalbank

Alpensymposium: Neustart auf 2024 verschoben

Das Alpensymposium, ursprünglich geplant für den 10. und 11. Januar 2023, verschiebt den Neustart auf den 30./31. Januar 2024. Dies teilen die Veranstalter via Website mit. Schon jetzt bestellte Tickets behalten ihre Gültigkeit.

Das 18. Alpensymposium wird auf den 30./31. Januar 2024 verschoben. (Bild: alpensymposium.ch)

Wie auch unser Medium in seiner Printausgabe bereits berichtet hat, gibt es für das Alpensymposium ein Comeback mit neuen Impulsen Raum und Zeit für Kontakte, Gespräche und Erlebnisse. Der viel beachtete Anlass wurde ursprünglich von Oliver Stoldt in Grindelwald ins Leben gerufen und hat sich unter seiner Ägide mit 17 Durchführungen zu einem hochkarätigen Event weiterentwickelt. Stoldt hat inzwischen die Leitung neu an Act Entertainment weitergegeben. Aber auch unter der neuen Führung soll das Alpensymposium die Möglichkeit für den Austausch von Trends und Themen, Einsichten und Ideen zu wirtschaftlichen und sozialen Herausforderungen bieten. Nicht zuletzt ist der Anlass immer eine willkommene Networking-Gelegenheit, über die wir an dieser Stelle in der Vergangenheit wiederholt berichtet haben.

Ursprünglich sollte der Neustart am 10. und 11. Januar 2023 am gewohnten Ort im Hotel Jungfrau Victoria Interlaken stattfinden. Infolge Terminkollisionen und auf Wunsch von Partnern sehen sich die Organisatoren nun aber veranlasst, den Neustart des 18. Alpensymposiums um ein Jahr auf 30. – 31. Januar 2024 zu verschieben. Die gekauften Tickets behalten ihre Gültigkeit. Das Programmkonzept wird beibehalten, die Organisatoren behalten sich aber vor, einen Teil des Referentenfelds den Aktualitäten anzupassen. Als Speaker gemeldet wurden bereits prominente Namen wie der ehemalige Schachweltmeister Garry Kasparov, die Ökonomin und Frauenrechtlerin Zarifa Ghafari und Unternehmerpersönlichkeiten wie Daniel Bloch, Daniela Landherr, Urs Kessler oder Marc Trauffer.

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Berufliche Altersvorsorge im Jahr 2050

Sowohl die Wirtschaft als auch die Gesellschaft werden sich 2050 gewandelt haben. Damit einhergehend muss sich auch die berufliche Vorsorge anpassen. Doch wie müsste diese in der Zukunft ausgestaltet sein? Die Studie «Berufliche Altersvorsorge 2050 der Hochschule Luzern – Wirtschaft im Auftrag der PKG Pensionskasse gibt Aufschluss. Die Untersuchung wurde unter der Leitung von Prof. Dr. Yvonne Seiler- Zimmermann und Prof. Dr. Karsten Döhnert im Zeitraum von acht Monaten erstellt.

Megatrends beeinflussen die zukünftige Gestaltung der beruflichen Altersvorsorge: Eine Studie der PKG Pensionskasse und der Hochschule Luzern hat dies untersucht. (Bild: Pixabay.com)

Die PKG Pensionskasse wurde 1972 als Pensionskasse für Gewerbe, Handel und Industrie in Luzern errichtet. Es war das gleiche Jahr, als das Drei-Säulen-Modell der Schweizer Altersvorsorge mit einem Ja-Anteil von 74 Prozent angenommen und anschliessend in der Bundesverfassung verankert wurde. Nun hat sich die Vorsorgeeinrichtung auch mit der Zukunft befasst und bei der Hochschule Luzern eine Studie in Auftrag gegeben. «Im Kern zeigt die Studie auf, dass sich der Trend der steigenden Lebenserwartung fortsetzen und die Arbeits- und Familienmodelle sich weiter verändern werden. Die Individualisierung wird zunehmen, was die Bereitschaft zur Solidarität reduzieren und den Anspruch auf Transparenz vergrössern wird. Die Politik wird die Weichen für die Gestaltung der Vorsorgemodelle stellen müssen», zieht Peter Fries, der Vorsitzende der Geschäftsleitung der PKG Pensionskasse, ein Fazit der Studie.

Die wichtigsten Merkmale

Wie die Welt im Jahr 2050 genau aussehen wird, kann heute zwar niemand wissen; allerdings geben Megatrends, die sich bereits heute abzeichnen, Hinweise darauf, wie sich dereinst Gesellschaft und Wirtschaft gewandelt haben könnten. Dadurch lassen sich Unterschiede («Gaps») zwischen dem zukünftigen und dem heutigen gesellschaftlichen Leben identifizieren, die es erlauben, die wichtigsten Merkmale herzuleiten, die eine berufliche Vorsorge aufweisen muss, um auch im Jahr 2050 Bestand zu haben.

Aus diesem Grund war ein Ziel der Studie, die Implikationen spezifischer Megatrends auf das Vorsorgesystem zu beschreiben und Gedankenanstösse zu liefern, wie die berufliche Vorsorge im Jahr 2050 ausgestaltet sein sollte. Es wurden folgende Forschungsfragen analysiert:

  • Welches sind die wichtigsten Aspekte der heutigen beruflichen Vorsorge hinsichtlich des An- und Entsparens des Alterskapitals?
  • Welche Megatrends prägen das gesellschaftliche und wirtschaftliche Leben im Jahr 2050?
  • Welche Gaps ergeben sich zwischen dem heutigen und zukünftigen gesellschaftlichen Leben im Jahr 2050?
  • Welche Implikationen haben diese Gaps für die berufliche Altersvorsorge?
  • Wie muss die berufliche Vorsorge, unter der Prämisse der Megatrends, ausgestaltet sein, um den wirtschaftlichen Gegebenheiten und dem gesellschaftlichen Leben im Jahr 2050 zu genügen?

Megatrends mit Einfluss auf Altersvorsorge

Die relevanten Megatrends sind der gesellschaftliche, der technische und der demografische Wandel. Sie führen zu einer Gesellschaft, in der Individualisierung und Selbstverwirklichung eine hohe Bedeutung haben und das Zusammenleben sowohl im Privaten als auch in der Gesellschaft prägen. Die Plattformökonomie wird vorherrschend sein. Sie ist durch flexible, nicht auf Dauer angelegte Arbeitsverhältnisse gekennzeichnet. Plattformbeschäftigung und Crowdworking führen verbreitet zu selbständiger Erwerbstätigkeit. Zudem wird es möglich sein, ein längeres und gesünderes Leben zu führen.

Persönlichere berufliche Vorsorge

Die wesentlichen Unterschiede zwischen der Gesellschaft von 2050 und der heutigen führen dazu, dass vermehrt beide Geschlechter einer beruflichen Tätigkeit in Teilzeit und Selbständigkeit nachgehen werden und somit – bei Beibehaltung des heutigen Vorsorgesystems – die Zahl der unversicherten erwerbstätigen Personen steigen würde. Die Erwerbstätigkeit wird zudem vermehrt mit dem privaten Leben in Einklang gebracht, was mehr Auszeiten während der Erwerbsphase mit sich bringt. Der Wunsch, den Austritt aus dem Erwerbsleben individuell nach Massgabe der eigenen Vitalität zu bestimmen, wird grösser sein. Die effektiv geleistete Lebensarbeitszeit wird somit viel individueller sein. Das Festhalten an einem vorgegebenen Renteneintrittsalter würde den individuellen Präferenzen nicht gerecht. Dem Wunsch, die berufliche Vorsorge vermehrt den eigenen Bedürfnissen gemäss zu gestalten, widerspricht die durch Garantieleistungen abgesicherte heutige Umverteilung in der beruflichen Vorsorge.

Denkanstösse für die berufliche Altersvorsorge

Für die zukünftige Ausgestaltung der beruflichen Vorsorge 2050 formuliert die Studie folgende Denkanstösse:

  • Für die Bildung des Vorsorgevermögens werden alle Arbeitseinkommen berücksichtigt. Es sind nicht länger nur Arbeitnehmende mit einem bestimmten Lohnniveau versichert.
  • Die berufliche Vorsorge wird an die versicherte Person angebunden. Für den Arbeitge-benden entfällt damit die Pflicht, die berufliche Vorsorge zu organisieren. Er wird jedoch weiterhin die Beiträge mitfinanzieren.
  • Die Länge der Ansparphase wird durch die Lebensarbeitszeit bestimmt. Beginn und Ende der Ansparphase sind nicht mehr vom Erreichen eines bestimmten Lebensalters abhängig.
  • Es besteht die Möglichkeit für ein Ansparen für Auszeiten während der Ansparphase.
  • Es muss eine klare Trennung von sozialpolitischer Vorsorgezielsetzung und individuellem Vorsorgesparen erfolgen. Leistungen werden nicht länger garantiert, auch jene in der Entsparphase nicht. Die versicherte Person bestimmt in einem gesetzlichen Ramen ihre berufliche Vorsorge selbst.

Die berufliche Vorsorge behält weiterhin ihren obligatorischen Charakter und damit ihre Bedeutung für die gesamte Altersvorsorge. Es bleibt daher auch der Politik und Gesellschaft vorbehalten, verschiedene offene Fragen zur Ausgestaltung der zukünftigen beruflichen Vorsorge zu beantworten.

Quelle: PKG Pensionskasse

Die Konkurswelle trifft die Schweiz mit voller Wucht

Gemäss einer Analyse von Creditreform rollt die Konkurswelle mit unverminderter Härte weiter. Gegenüber der Zeit vor der Pandemie steigt die Zahl der Firmeninsolvenzen um über 9 Prozent.

Gläubiger stehen im Regen: Die Konkurswelle rollt unaufhörlich weiter. (Bild: Pixabay.com)

Die Konkurswelle rollt und rollt: Mit einem Plus von über neun Prozent im Vergleich mit den Jahren 2018/2019, also vor der Corona-Pandemie, erreicht diese einen neuen Höhepunkt. Die Gläubigerschutz-Organisation Creditreform erwartet bis Ende Jahr keine grossen Veränderungen mehr. Creditreform hatte seit Beginn der staatlichen Pandemiehilfen im Frühjahr 2020 damit gerechnet, dass sogenannte Zombiefirmen damit nur eine Gnadenfrist erhalten, weil sie schlicht konkursreif waren. Jetzt ist diese zusätzliche Liquidität aufgebraucht, und es bleibt nur noch der Gang zum Konkursrichter.

Ende der Konkurswelle nicht in Sicht

Creditreform rechnet für das zu Ende gehende Jahr mit rund 6’700 Insolvenzen. Und es sehe nicht so aus, dass diese Konkurswelle 2023 abebbt, so die Einschätzung der Organisation. Möglicherweise komme es angesichts einer sich abzeichnenden konjunkturellen Abschwächung sogar noch schlimmer.

Firmeninsolvenzen der Jahre 2018/19, 2020, 2021, 2022. (Grafik: Creditreform)

Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Der Vergleich der Insolvenzzahlen der Jahre 2018/2019 mit dem Durchschnitt der drei nachfolgenden Jahre zeigt mit einem Minus von knapp neun Prozent, dass nach wie vor noch «Nachholbedarf» besteht. Denn schon 2019 legten die Konkurse zu, sodass auch sich dieser ansteigende Trend nun mit Verzögerung weiter fortsetzen dürfte. Der Druck auf die Unternehmen wird im kommenden Jahr auch durch die Lieferkettenprobleme, die zu einem Anstieg der Einkaufspreise führen, und durch höhere Energiekosten weiter steigen.

Problem: Konkursreiterei

Um fast 47 % höher als im Vorjahr sind die Insolvenzen infolge von Mängeln in der Organisation. Eine Gesetzesänderung beim Art. 731b OR, die bereits auf den 1.1.2021 in Kraft gesetzt wurde, zeigt nun Wirkung. Diese macht nach wie vor Sinn, werden damit doch jene Unternehmen, die keinerlei Geschäftstätigkeit mehr aufweisen, aus dem Handelsregister gestrichen.

Es häufen sich Anzeichen, dass sich immer mehr Unternehmen ihrer Schulden entledigen wollen, indem sie das Unternehmen ohne die notwendigen Organe zurücklassen. Diese missbräuchlichen Konkurse werden gemäss Creditreform weiter zunehmen. Hier sei bereits ein deutlicher Anstieg der Verdachtsmomente seit September 2021 festzustellen: Dannzumal wurden 47 Fälle von mutmasslich missbräuchlichem Konkurs festgestellt, einen Höhepunkt bildeten in der Folge die Monate Dezember 2021 und Januar 2022 mit 63 resp. 66 Fällen. Im Schnitt wurden durch Creditreform von Januar bis November 2022 im Schnitt 55 Verdachtsmomente pro Monat festgestellt.

Neueintragungen, Löschungen, Nettowachstum

Doch auf der anderen Seite werden nach wie vor viele neue Unternehmen gegründet, wenn auch auf etwas tieferem Niveau als im Jahr zuvor. 45’111 Firmen wurden von Januar bis November neu im Handelsregister eingetragen, 1.2 % weniger als im Vorjahr. Bis Ende Jahr rechnen wir mit über 49’400 Neueintragungen. Die Löschungen dürfen etwas unter dem Vorjahr liegen, das Nettowachstum geht damit um rund 3.4 % zurück.

Quelle: Creditreform

Die 3 Top-Führungstipps, um den WM-Pokal nach Hause zu holen

Im Achtelfinal endete für das Schweizer Fussballteam die WM - und natürlich werden nun die Ursachen für das brutale Ausscheiden gesucht. Vielleicht auch ein Wink mit dem Zaunpfahl an Murat Yakin: Experten von Hogan Assessments haben analysiert, wie effektive Führung den weiteren Erfolg der Fussball-Nationalmannschaft beeinflussen kann.

Die Fussball-WM geht in die entscheidende Phase: Wer gewinnt den WM-Pokal? Top-Führungstipps sind nun gefragt. (Bild: zVg / Hogan Assessments)

Brasilien, Italien, Spanien, Deutschland und Frankreich … Die Fussballweltmeister dieses Jahrhunderts hatten allesamt eines gemeinsam: eine effektive Führung. Der Kampf um den WM-Pokal geht nun in die entscheidende Phase, und die Leistungen der einzelnen Spieler, der Mannschaften und der Trainer werden erneut von den Fans und den Fachleuten des Fernsehens unter die Lupe genommen.

Anders als viele andere Führungskräfte stehen Fussballtrainer im Blickpunkt der Öffentlichkeit: Von ihnen wird erwartet, Siege einzufahren, wenn sie ihren Job behalten wollen. Vor diesem Hintergrund haben die Experten von Hogan Assessments – einem spezialisierten Unternehmen für Persönlichkeitstests und Führungskräfteentwicklung – drei Führungstipps identifiziert, wie die verbleibenden Teams weiter siegreich bleiben können.

Tipp 1: Bei der Führung geht es um die Schaffung eines leistungsstarken Teams – nicht um individuelle Ergebnisse

In der Sportwelt lautet das Ziel für Führungskräfte nicht, an die Spitze einer Organisation zu gelangen. Vielmehr muss sichergestellt werden, dass das Team gemeinsam optimale Leistung erbringt, um über andere Teams zu triumphieren. Gerade im Fussball ruht der Teamerfolg im besonderen Masse auf den Schultern des Trainers. Eine Mannschaft wird durch gemeinsame Führung, gemeinsame Ziele und den gemeinsamen Erfolg oder Misserfolg definiert. Daher beeinflussen die Handlungen einer Person häufig die Ergebnisse für alle anderen. Didier Deschamps, Trainer der französischen Nationalmannschaft, äußerte einmal: „Über Qualität und Talent hinaus gibt es zwei wichtige Aspekte: Gruppengefühl und mentale Einstellung.“

Ein erfolgreicher Trainer sollte in der Lage sein, die Anstrengungen der Spieler zu koordinieren und sie zu ermutigen, sich gegenseitig zu vertrauen und sich für den Teamerfolg aufeinander zu verlassen. „Trainer müssen ihre Mannschaften aktiv fördern und ein Bewusstsein dafür haben, wie sie am besten auf die Fähigkeiten und Talente jedes Spielers eingehen. Nur so können sie den Erfolg gewährleisten und ihre Rolle als Führungskraft effektiv ausüben“, erläutert Ryne Sherman, PhD, Chief Science Officer bei Hogan Assessments.

Tipp 2: Mit einem Verständnis der unterschiedlichen Persönlichkeiten von Spielern können Trainer intelligentere strategische Entscheidungen treffen

Zur Entwicklung einer effektiven Spielstrategie müssen Trainer den menschlichen Aspekt der Mannschaft und Sportler berücksichtigen. Spitzensportler sind von ihrer Persönlichkeit her wettbewerbsorientierte, schwer arbeitende, organisierte, zielorientierte und motivierte Individuen. Diese Eigenschaften spielen eine grosse Rolle bei den von den Spielern auf dem Platz getroffenen Entscheidungen. Gareth Southgate, früherer englischer Nationalspieler und seit 2016 Trainer der englischen Nationalmannschaft, hat es auf den Punkt gebracht: „Man muss sich bewusst machen, dass jeder Spieler andere Eigenschaften und eine andere Persönlichkeit hat und damit auf andere Dinge anspricht.“

Persönlichkeit und teamorientierte Führung sind im Fußball besonders wichtig, wenn Trainer Veränderungen in ihren Mannschaften vornehmen müssen. „Diese Situationen beleuchten ganz klar die Komplexität der Führung im Sport, bei der Leistung allein nicht das einzig maßgebliche Kriterium sein kann. Die Persönlichkeit ist – insbesondere unter widrigen Umständen – ebenfalls ein bestimmender Faktor in diesem Entscheidungsprozess“, so Sherman.

Tipp 3: Das Bewusstsein für die eigene Wahrnehmung durch andere kann Trainern helfen, besser in ihre Führungsrolle hineinzuwachsen und sich darin weiterzuentwickeln

Von Pep Guardiola, dem Trainer von Manchester City, stammt folgendes Zitat darüber, was seiner Meinung nach einen guten Trainer ausmacht. Guardiola: „Was kennzeichnet einen guten Trainer? Was die Spieler über ihn sagen werden, wenn alles vorbei ist.“ Die Spieler in einer Mannschaft reagieren auf die Entscheidungen ihres Trainers. Ein relativ aktuelles und drastisches Beispiel hierfür war eine Entscheidung Zlatko Dalics, des kroatischen Trainers, der seine Nationalmannschaft 2018 erstmals in ihrer Geschichte in ein WM-Finale führte. Als Nikola Kalinic sich weigerte, im Spiel gegen Nigeria anzutreten, warf ihn Dalic aus dem Team. Diese schwere Entscheidung zeigte seine Führungsstärke.

Trainer sollten sich stärker bewusst machen, wie sie von den Spielern und anderen namhaften Akteuren der Sportwelt wahrgenommen werden. So können sie Aspekte an sich selbst und an ihrem Lehr- und Trainingsstil identifizieren, die sich verbessern lassen. Diese Selbsterkenntnis hilft ihnen dann, sowohl persönlich als auch beruflich zu wachsen. Davon können sich viele Führungskräfte gewiss ebenfalls eine Scheibe abschneiden.

Quelle: Hogan Assessments

Schweizer Start-up MyCamper expandiert nach Skandinavien

Die Sharing-Plattform für private Campingfahrzeuge mit Sitz in Basel übernimmt per 8. Dezember 2022 den schwedischen Anbieter Housecar zu 100 Prozent. In den drei Märkten Schweden, Norwegen und Finnland kommen damit rund 1100 neue Fahrzeuge zum bestehenden Portfolio hinzu. Im Jahr 2023 rechnet MyCamper mit einem Buchungsvolumen von 5,4 Mio. Franken in den skandinavischen Märkten.

Rickard Magnusson und Stefan Lieberherr besiegeln die Fusion von MyCamper und Housecar. (Bild: zVg / MyCamper)

Per 8. Dezember 2022 übernahm die Schweizer Peer-to-Peer Campingplattform MyCamper aus Basel den schwedischen Konkurrenten Housecar zu 100 Prozent. Der Anbieter Housecar, der seit 2020 in Schweden und inzwischen auch in Norwegen und Finnland aktiv ist, geht somit in MyCamper auf und wird künftig unter deren Webauftritt auffindbar sein.

Von der Minderheitsbeteiligung zur kompletten Übernahme

In den Märkten Schweden, Norwegen und Finnland gibt es total ca. 700’000 Campingfahrzeuge. Das sind fast sieben Mal mehr als in der Schweiz. MyCamper hatte darum 2019 damit begonnen, selbst eine Präsenz im sehr attraktiven Campingmarkt Schweden aufzubauen. «Nach ein paar Monaten haben wir bemerkt, dass die Konkurrenz sehr gute Arbeit leistet und es schwierig werden würde, unsere Wachstumsziele dort zu erreichen», berichtet Stefan Lieberherr, CEO des jungen Unternehmens. Stattdessen hatte MyCamper in die Konkurrenz investiert und 2021 eine Minderheitsbeteiligung an Housecar erworben. Eine feindliche Übernahme sei es keineswegs gewesen, wie es von beiden Seiten her heisst. «Wir teilen dieselbe Vision und die gleichen Werte», so Rickard Magnusson, CEO von Housecar. «Campingfahrzeuge werden im Schnitt ca. 20 Tage pro Jahr verwendet. Wir möchten dazu beitragen, dass bestehende Ressourcen besser genutzt werden. Zudem wollen wir Camping und das Campinggefühl für jede und jeden zugänglich machen.»

Signifikante Erweiterung des Volumens

Mit der Übernahme stossen vier neue Mitarbeitende zu MyCamper, zwei davon im Management. Somit wächst das Team auf 25 Personen. In den Märkten Schweden, Norwegen und Finnland kommen ca. 1100 neue mietbare Privatfahrzeuge zur Plattform hinzu. In der Schweiz sind es derzeit über 2000. In den neuen Märkten rechnet MyCamper nächstes Jahr mit 5,4 Mio. Franken zusätzlichem Buchungsvolumen – zirka halb so viel wie derzeit in der Schweiz. «Gemäss einer Umfrage gehört Skandinavien zu den beliebtesten Campingdestination unserer Community. So rechnen wir damit, dass künftig vermehrt Schweizerinnen und Schweizer die Möglichkeit nutzen, Fahrzeuge über MyCamper in den jeweiligen Märkten zu mieten», sagt Lieberherr.

Erfolgsgeschichte in der Sharing Economy

MyCamper kann als eine Schweizer Start-up-Erfolgsgeschichte bezeichnet werden. Die «Financial Times» zählte das Unternehmen 2021 zu den 1000 wachstumsstärksten Firmen Europas. Schon früh ins Unternehmen investiert haben z.B. auch Tobias Reichmuth und Roland Brack, bekannt aus «Die Höhle der Löwen Schweiz» und selbst eingefleischte Outdoor-Fans. Bereits im ersten aktiven Jahr 2016 wurden über 1000 Mietnächte vermittelt. Im Jahr 2019 waren es schon knapp 26’000. Das Wachstum konnte während der Pandemie nochmals beschleunigt werden. «Dieses Jahr liegen wir leicht unter Vorjahr, rechnen aber fest damit, dass wir wieder in die Wachstumsspur zurückkehren», sagt der CEO.

MyCamper ist nach eigenen Angaben umsatzmässig die grösste Schweizer Peer-to-Peer Sharing Plattform, neu die viertgrösste Camper Sharing Plattform in Europa und die Nummer eins in allen Märkten mit eigener Präsenz (Schweiz, Schweden, Norwegen, Finnland). Mittels der Expansion nach Schweden, Norwegen und Finnland sollen Skaleneffekte mitgenommen werden, mit dem Ziel, in Zukunft in weitere europäische Märkte einzusteigen.

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