Entrepreneur Of The Year 2022: Fünf Persönlichkeiten ausgezeichnet

Zum 25. Mal wurde am 28. Oktober 2022 der Entrepreneur Of The Year vergeben. Mit diesem Award zeichnet das Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsunternehmen EY jährlich in aller Welt Persönlichkeiten für ihr unternehmerisches Schaffen aus.

Gewinner des Entrepreneur Of The Year 2022: V.l.n.r. Daniel Tschudi, Franziska Tschudi Sauber, Yann Cotte, Carsten Koerl, Andreas Wälti. (Bild: EY)

Vor 400 geladenen Gästen fand in Dübendorf am 28. Oktober die Verleihung des Entrepreneur Of The Year 2022 statt. Dieses umfassende Förderprogramm für Unternehmerinnen und Unternehmer wurde in der Schweiz bereits zum 25. Mal durchgeführt. Auffallend in diesem Jahr war der Umstand, dass vier der fünf ausgezeichneten Unternehmer-Persönlichkeiten aus dem Kanton St.Gallen stammten. „Ein starkes Zeichen für die Ostschweiz als Wirtschaftsstandort“, sagte dazu Sascha Stahl, Programm Pargner des EY Entrepreneur Of The Year Switzerland. Eine weitere Auszeichnung ging in die Westschweiz. Für die Evaluation der Finalistinnen und Finalisten sowie die Vergabe des EY Entrepreneur Of The Year 2022 Awards in insgesamt vier Kategorien war eine zehnköpfige Jury verantwortlich; diese prüfte die Kandidatinnen und Kandidaten eigenständig und von EY unabhängig. EY in der Schweiz wurde 2022 beim Entrepreneur Of The Year™-Programm unterstützt von Credit Suisse als Programmpartnerin sowie AMAG, Bucherer, SWISS und HDI als Sponsoren.

Kategorie „Industrie, High-Teh & Life Sciences“: Andreas Wälti, Evatec AG

Den Lesern unseres Mediums ist Andreas Wälti, CEO der Evatec AG aus dem st.gallischen Trübbach kein Unbekannter, gewann er doch 2020 den Prix SVC Ostschweiz. Sein Unternehmen entstand 2004 aus einem Management-Buy-Out der ehemaligen Unaxis, welche wiederum aus der 1946 gegründeten Gerätebauanstalt Balzers entstanden ist. Andreas Wälti und Marco Padrun formten aus dem Konglomerat einen globalen Innovationsführer für Prozesslösungen und Maschinenbau für Dünnschichten. Diese Schichten sind so dünn, dass sie im Nano-Bereich liegen und werden in der Halbleitertechnik, Präzisionsoptik und Optoelektronik eingesetzt. „Andreas Wälti überzeugte mit seiner unbändigen unternehmerischen Kraft, mit welcher er sein Unternehmen als Schweizer Hightech-Marke unverzichtbar auf globalen Märkten gemacht hat“, so die Würdigung der Jury.

Kategorie „Dienstleistung & Handel“: Carsten Koerl, Sportradar AG

Der Ingenieur Carsten Koerl hat sich schon immer für die Nutzung von Daten für erfolgreiche Prognosen interessiert. Zwei Startups sind aus seinen Ideen entstanden. 2001 schliesslich gründete er mit einem Partner die Sportradar AG in St.Gallen, weil ihm aufgefallen ist, dass alle im Sport genaue Daten haben wollen und niemand sie bereitstellen kann. Seither sammelt er Sport-Daten in real-time für Sportclubs, Medienhäuser, Buchmacher und Sportorganisationen. Das Unternehmen beschäftigt 3000 Mitarbeitende in über 20 Ländern und geht 2021 mit einem IPO an die NASDAQ. Aus einer Nische heraus ist es Carsten Koerl damit gelungen, ein Wirtschafts-Imperium zu schaffen, das lange Zeit viel zu wenig Beachtung gefunden habe, so die Würdigung durch Sascha Stahl.

Kategorie „Family Business“: Franziska Tschudi Sauber und Daniel Tschudi, Weidmann Holding AG

2001 übernahmen Franziska Tschudi Sauber und ihr Bruder Daniel Tschudi als fünfte Generation das Erbe der äusserst traditionsreichen Weidmann Holding in Rapperswil-Jona, ebenfalls Kanton St.Gallen. Das Unternehmen ist inzwischen Weltmarktführer für die elektrische Isolation von Transformatoren sowie spezialisiert auf hochwertige Kunststoffkomponenten für die Medizin- und Pharmatechnik. Mit 2700 Mitarbeitenden an 30 Standorten rund um den Globus ist die Weidmann-Gruppe einer der wenigen Industriekonzerne, welcher seine Marktdominanz international behauptet. „Franziska Tschudi Sauber und ihr Bruder Daniel Tschudi stehen für eine gelebte Familientradition, welche den schweizerischen Pioniergeist in der Industrie aufrecht hält und weiterentwickelt“, so Sascha Stahl.

Kategorie „Emerging Entrepreneurs“: Yann Cotte, Nanolive SA

Wie erwähnt in die Westschweiz ging nun die Auszeichnung in dieser Kategorie. Yann Cotte und Fatih Toy gründeten die Nanolive 2013 im EPFL-Innovationspark in Lausanne mit der Idee, die Zellforschungsindustrie zu revolutionieren. Heute bietet Nanolive eine weltweit einzigartige Technologie, um lebende Zellen ohne zerstörende Farbstoffe in 3D zu beobachten, was für die Forschung enorm wertvoll ist. Die Technologie, die zu 95% weltweit exportiert wird, ist modular für Hard- und Software skalierbar, was grosses Zukunftspotenzial verspricht. Die Jury würdigte mit Yann Cotte einen Visionär im medizinischen Hightech-Bereich, der es aber versteht, ein zukunftsträchtiges Geschäftsmodell umzusetzen. „Yann Cotte ist ein regelrechter Revolutionär in seinem Bereich und sein Erfolg macht deutlich, wie positiv sich die Genfersee-Region rund um die EPFL entwickelt“, sagte dazu Frédéric Tissot, Direktor Entrepreneurship & Family Enterprise Suisse Romande von EY.

Quelle und weitere Informationen: EY

Modernster Innovationspark der Schweiz eröffnet

Drei Jahre nach dem Spatenstich ist der Main Campus des Switzerland Innovation Park Basel Area am 29. Oktober 2022 eröffnet worden. Unter den rund 200 Gästen an der offiziellen Eröffnungsfeier in Allschwil waren auch Bundesrat Guy Parmelin sowie Regierungsmitglieder der drei Trägerkantone Basel-Landschaft, Basel-Stadt und Jura.

Wirtschaftsminister Guy Parmelin bei der Eröffnungsansprache zum Main Campus des Switzerland Innovation Park Basel Area. (Bild: Basel Area)

Der nach eigenen Angaben modernste Innovationspark der Schweiz wurde am Samstag, 29. Oktober 2022 im Beisein von Bundesrat Guy Parmelin feierlich eröffnet. «Der Life Sciences Cluster der Basel Area hat nicht nur für die Schweizer Volkswirtschaft eine enorme Bedeutung, sondern nimmt auch europa- und weltweit eine Spitzenposition ein. Ich bin überzeugt, dass der Main Campus des Switzerland Innovation Park Basel Area die Bedeutung der Region weiter aufwerten wird», sagte der Vorsteher des Eidgenössischen Departements für Wirtschaft, Bildung und Forschung, in seiner Rede. Rund 200 Gäste aus Wirtschaft und Politik nahmen an der Eröffnungsfeier im Gebiet Bachgraben in Allschwil direkt an der Basler Stadtgrenze teil. Die drei Trägerkantone des Switzerland Innovation Park Basel Area waren vertreten durch die Regierungsräte Thomas Weber (BL), Kaspar Sutter (BS) und Jacques Gerber (JU), die gemeinsam mit Bundesrat Parmelin an einem Podiumsgespräch auftraten. An der Eröffnungszeremonie äusserten diverse Persönlichkeiten ihre Wünsche für die Zukunft des Main Campus, so auch Raymond Cron, Geschäftsführer von Switzerland Innovation: «Ich wünsche dem Switzerland Innovation Park Basel Area, dass er sich als internationaler Leuchtturm für innovative Projekte im Bereich Health und Life Sciences etabliert.» Der Switzerland Innovation Park Basel Area mit seinen vier Standorten ist einer von sechs Innovationsparks des nationalen Netzwerks der Stiftung Switzerland Innovation.

Modernster Innovationspark der Schweiz als Visualisierung. (Bild: Basel Area)

Der nun eröffnete Main Campus wurde von den Architekten Herzog & de Meuron entworfen und vom Bauherrn Senn Resources AG realisiert. Aktuell sind von rund 50’000 m2 Nutzfläche bereits rund 70 Prozent vermietet. Die Mieterschaft besteht derzeit aus 38 Firmen und Institutionen, darunter die Universität Basel, Johnson & Johnson, Basilea sowie zahlreiche Startups. 30 bis 40 Prozent der Fläche sind Labors, die restlichen Flächen sind für Büros, Event- und Schulungsräume sowie eine Aula vorgesehen. Im Gebäude werden rund 2’000 Personen arbeiten können. Sie können sich über eine auf der Innen- und Aussenseite durchgehende Terrasse begegnen, was den Ideenaustausch fördert und das Innovations-Ökosystem belebt. Das Herz des Main Campus ist der begrünte Innenhof von der Grösse eines Fussballfeldes, wo Erholungs- und Verpflegungsmöglichkeiten bestehen. Der Main Campus steht mitten in der Life Sciences Meile im Bachgraben in unmittelbarer Nähe zu Nachbarn wie dem Schweizerischen Tropen- und Public Health-Institut, Skan, Abbott und Idorsia.

Quellen und weitere Informationen: www.baselarea.swiss, www.maincampus.ch

KMU-Tag 2022: Piercings, Nusstörtchen und KMU-Politik

Der Schweizer KMU-Tag 2022 vom 28. Oktober in St.Gallen stand unter dem Motto «KMU und Beziehungen – konstant im Wandel». Die Referentinnen und Referenten näherten sich der Thematik von verschiedener Seite her an. Die Quintessenz: Gerade in schwierigen Zeiten erweist sich die Beziehungspflege als wichtige Konstante.

Kämpft für eine KMU-Politik in Bundesbern, die diesen Namen auch verdient: Unternehmerin und SP-Nationalrätin Jacqueline Badran bei ihrem Auftritt am KMU-Tag 2022 in St.Gallen. (Bild: Thomas Berner)

Einmal mehr durfte Gastgeber Tobi Wolf am 28. Oktober 2022 einen gut besuchten Schweizer KMU-Tag eröffnen. Während in den letzten Jahren vor allem unternehmerische Qualitäten im Umgang mit Krisen thematisch im Zentrum standen, wählte man für dieses Jahr einen «weichen» Faktor als Tagungsmotto: Beziehungen. «Beziehungen sind es, die in den letzten Jahren uns neue Stabilität verliehen haben», so Tobi Wolf in seiner Eröffnungs-Keynote. Er wies dabei auch auf die Ergebnisse einer Umfrage unter langjährigen Teilnehmenden des KMU-Tags hin. Diese zeigten, dass Vertrauen, Zuverlässigkeit und Ehrlichkeit zu den wichtigsten Faktoren bei der Geschäftstätigkeit gehören. Und ebenfalls aus den Antworten der Umfrageteilnehmenden festzustellen war: Beziehungen werden inskünftig digitaler und hybrider. Es finde ein Wandel von der Kooperation zur Kollaboration statt, wo auch die Nähe zu Mitbewerbern zunehme, erläuterte Tobi Wolf.

Thema Inflation am KMU-Tag 2022: Wer sie mehr spürt und wer weniger

Eine besondere Beziehung ist auch jene zum Geld. Diese wird gegenwärtig durch eine zunehmende Teuerung strapaziert. Reto Föllmi, Professor an der Universität St.Gallen, liess denn auch durchblicken, dass wir das Phänomen «Inflation» lange etwas aus den Augen verloren hätten. «Die Volatilität der Preise ist nicht neu, wohl aber das jetzige Ausmass», so Föllmi. Was die aktuelle Entwicklung befeuert hätte, seien das Ausbleiben der Globalisierungsdividende sowie preistreibende Konjunkturprogramme wie etwa in den USA, weil sie nicht während einer Rezessionsphase durchgeführt worden seien. Auch kurzfristige Massnahmen wie z.B. Tankstellenrabatte oder 9-Euro-Tickets würden die Inflation eher anheizen als mildern. Die Schweiz hätte hingegen den Vorteil, dass sie die Inflation zu einem Teil mit dem starken Frankenkurs bekämpfen könne. Reto Föllmi machte aber wenig Hoffnung, dass sich die Situation schnell ändern werde: «Die Inflation könnte länger bleiben als uns lieb ist.» Er erinnerte aber auch daran, dass Inflation nicht nur Nachteile haben muss: Als Unternehmen müsse man nun die Chance nutzen, die eigene Position im Marktgefüge zu analysieren, sowie die Liquidität schützen und die Resilienz bei Lieferkettenunterbrüchen steigern. Und nicht zuletzt seien die Wachstumskräfte trotz Unsicherheit ungebrochen.

Seit dem Alter von 16 Jahren als Unternehmerin unterwegs: Giada Ilardo verwirklichte ihre Vision einer eigenen Piercing- und Tattoo-Marke. (Bild: Thomas Berner)

Wenig von Inflation und Zurückhaltung bei Ausgaben von Konsumentinnen und Konsumenten spürt Giada Ilardo, wie sie im Gespräch mit Moderator Franz Fischlin darlegte. Zuvor erzählte die Selfmade-Unternehmerin, wie sie ihre Vision, die Piercing-Industrie ins Luxus-Segment zu bringen, verwirklicht hat. Was sie im zarten Alter von 16 Jahren gegründet hat, ist inzwischen zu einer angesehenen Marke mit eigenem Flagship-Store an der Zürcher Bahnhofstrasse geworden. Selbstbewusst kann sie heute sagen, dass sich der Erfolg nur deshalb eingestellt habe, weil sie ihn stets mit voller Leidenschaft gesucht hat. Aus Fehlern habe sie immer ihre Lehren gezogen. «Die Beziehung zu mir hat sich in 23 Jahren verändert», sagt die heute 39-Jährige zu ihrem Werdegang. Den Unternehmerinnen und Unternehmern im Saal legte sie nahe, die «Freude am Tun» nie zu vergessen. Der Weg zu einem Ziel sei oft schöner als das Ziel selbst. «Es gibt im Leben kein Ankommen», so Giada Ilardo.

Mit Mini-Nusstörtchen die Welt erobern

In eine ähnliche Kerbe schlug auch Reto Schmid, gelernter Bäcker und Konditor. Er stand, als er die elterliche Dorfbäckerei übernahm, vor der Frage «Sein oder Nicht-sein». Seine Antwort lautete: «Ich bin Unternehmer, nicht Unterlasser». Er trieb die Entwicklung eines ganzjährig nachgefragten Produkts voran: Die Bündner Nusstorte. Sie ist inzwischen auch als Snack erhältlich und wird nun auch in einer Grösse von 8 Gramm als Kaffeegebäck auf den Markt kommen. «Die weltweit kleinste Bündner Nusstorte», so Reto Schmid nicht ohne Stolz. In seiner «Hexenküche», wie er es nannte, reifen aber noch weitere Ideen: Eine Bio-Linie sowie Schokolade sollen als weitere Standbeine hinzukommen. Trotz aller Vorbehalte von sog. Branchenkennern lässt er sich nicht beirren und kann inzwischen auch den Detailhandel von seinen Produkten überzeugen. «Auch hinter den orangen Riesen stehen Menschen, mit denen man gut diskutieren kann», so Reto Schmid zum Thema «Geschäftsbeziehungen». Dank der Spezialisierung auf Nischen – «was wir wollen, wollen die Konzerne nicht, und was wir können, können die ganz Kleinen nicht» – hat er im Bergdorf Sedrun einen modernen Betrieb, der heutigen Standards vollauf gerecht wird, etablieren können.

Vertrauen als Antibürokratie-Massnahme

Die streitbare Zürcher SP-Nationalrätin Jacqueline Badran ist selbst Unternehmerin und dürfte am KMU-Tag 2022 auch bei einigen (bürgerlichen) Firmenvertreterinnen und -vertretern einige Sympathiepunkte geholt haben. Als Parlamentarierin verfolgt sie immer noch die Vision: Eine KMU-Politik aufzugleisen, die diesen Namen auch verdient. Denn sie erlebe es immer wieder anders: «Die KMU-Interessen kommen in Bundesbern nicht vor», höchstens in «Sonntagsreden». Mit viel Detailkenntnis illustrierte sie diesen Umstand an einigen Beispielen, etwa am Umstand, dass Inhaberinnen und Inhaber von Unternehmen jeweils volle ALV-Beiträge abliefern müssen, nun im Zuge der Lockdown-Massnahmen während der Corona-Pandemie aber plötzlich keine Leistungen erhalten sollten. Immer wieder wies sie auf rein politisch motivierte Ränkespiele im Parlament und Kommissionen hin. So gehe die Vertrauenskultur in den Staat «vor die Hunde», so Jacqueline Badran. Dabei sei gerade Vertrauen «die beste Antibürokratie-Massnahme», eine Vertrauenskultur eine qualitätssichernde Institution. Vor diesem Hintergrund sei ein Paradigmenwechsel in der KMU-Politik notwendig und sie forderte, dass man börsenkotierte Unternehmen und KMU bei Gesetzen nicht einfach in den gleichen Topf werfen dürfe.

Inspirierende Jungunternehmen am KMU-Tag 2022

Wie man Beziehungen zum Geschäftsmodell erheben kann, zeigte Jungunternehmerin Stefanie Lopar in der «Inspiration Session». Ihre Dating-Plattform «Meet&Match» will das Dating für Singles mit Beziehungsabsichten auf ein neues Qualitätsniveau bringen. Ihr Startup war eines von dreien, die gemeinsam um die Gunst des Publikums pitchten. Neben ihr präsentierte sich «Carvolution» mit CEO Olivier Kofler, das derzeit mit seinem Auto-Abonnement für Furore sorgt. Und Anybotics, vertreten durch Fredrik Isler, erläuterte, wie Roboter als «Mitarbeitende der Zukunft» in Industrieanlagen für Qualitätssicherung und -kontrolle sorgen können. Dieses ETH-Spinoff war es denn auch, welches in der Live-Abstimmung obenaus schwang.

Durften am KMU-Tag 2022 um die Gunst des Publikums pitchen: Die drei Jungunternehmer Olivier Kofler, Stefanie Lopar und Fredrik Isler, hier im Gespräch mit Moderator Franz Fischlin (ganz links). (Bild: Thomas Berner)

Was bleibt nach dem KMU-Tag 2022 haften? Sicher einmal mehr dies: Solche Tagungen bilden nach wie vor einen wichtigen Teil in der Beziehungspflege zwischen Unternehmen. Best Practice-Beispiele gezeigt durch gestandene Unternehmerinnen und Unternehmer dienen der Inspiration, und von Jungunternehmen lässt sich sicher mitnehmen, dass sich Mut und Leidenschaft für eine Idee auszahlen können. Und dass auch eine Prise Humor nicht schadet, bewies Komiker Claudio Zuccholini mit seinen Seitenhieben auf neue und alte Trends im Privat- und Geschäftsleben.

Der nächste Schweizer KMU-Tag findet am 27. Oktober 2023 statt. Weitere Informationen: www.kmu-tag.ch

Digitale Karriere: Globaler IT-Dienstleister will Millionen von Talenten schulen

Der global tätige IT-Dienstleister ServiceNow verfolgt das Ziel, bis 2024 eine Million Menschen für die unternehmenseigene Plattform zu qualifizieren. Wie es heisst, fördere dieses Programm eine neue Art der Geschäftswelt mit einsatzbereiten, gefragten Talenten. Diese sollen auf diese Weise auf schnellere und gerechtere Karrierewege gelangen.

Die digitale Karriere fördern, dort, wo man sie braucht: Das will das „RiseUp“-Programm. (Bild: ServiceNow)

Laut IDC werden aufgrund der digitalen Transformation 90 Prozent der Unternehmen bis zum Jahr 2025 einen IT-Fachkräftemangel erleben, dessen Kosten sich weltweit auf mehr als 6,5 Billionen US-Dollar belaufen. Die Gründe dafür sind verzögerte Produkt-Releases, schwindende Kundenzufriedenheit und Geschäftsverluste. Die Führungskräfte von Unternehmen konzentrieren sich derzeit auf eine ausgewählte Anzahl leistungsstarker Plattformen, die schnelle Wertschöpfung ermöglichen.

Digitale Karriere fördern

Eine solche unternehmensübergreifende Cloud-basierte Plattform bietet auch ServiceNow. Mehr noch: Die Plattform will nun eine „Chancenlücke“ schliessen und einen gleichberechtigten Zugang zu digitalen Karrieren für alle schaffen. „Mit der digitalen Transformation müssen sich auch unsere Anforderungen an Talente ändern. Deshalb will ServiceNow neue Karrierewege schaffen“, sagt Lara Caimi, ServiceNow Chief Customer and Partner Officer. „Wir glauben, dass es an der Zeit ist, sich auf Potenziale, statt auf Lücken in der Qualifikation zu konzentrieren und die Definition eines ‚technischen Talents‘ weiter zu fassen. So können mehr Menschen von der Nachfrage nach digitaler Transformation profitieren. Wir bieten sowohl für technischen als auch für nicht-technischen Nachwuchs neue Chancen, damit mehr Menschen – unabhängig von ihrem Background – in unserem Ökosystem in besser bezahlte Positionen aufsteigen können. Mit ‚RiseUp with ServiceNow‘ können Menschen eine sinnstiftende Karriere aufbauen und Kunden ebenso wie Partner genau die Talente finden, die sie benötigen, um in der digitalen Wirtschaft zu florieren.“

Gefragte Fähigkeiten ausbilden

„RiseUp with ServiceNow“ erweitert nach Angaben des Unternehmens die Definition des Tech-Talents, indem grosser Wert auf die Kompetenzen der Person als Ganzes und sogenannte „Power Skills“ gelegt wird – beispielsweise kritisches Denken, zwischenmenschliche Kommunikation und Kreativität. Das Ziel des Programms ist eine vielfältigere, integrative Belegschaft. Es ermöglicht Kandidaten sinnvoll, die notwendigen Fähigkeiten zu erwerben, um begehrte technische Positionen zu besetzen. „Der Bedarf an technischem Wandel ist gross – aber nicht die Möglichkeiten, sich zu qualifizieren und einen Arbeitsplatz zu finden“, sagte Karen Pavlin, Chief Equity and Inclusion Officer bei ServiceNow. „‘RiseUp with ServiceNow‘ eröffnet neue Wege für technische Karrieren, damit eine breitere, integrativere Gruppe von Menschen in der digitalen Wirtschaft wachsen kann. Es geht darum, vielfältige Erfahrungen wertzuschätzen und diese einzigartigen Fähigkeiten mit dem grossen Bedarf an Fachkräften zu verbinden, damit wir die grössten Herausforderungen unserer Zeit lösen können.“

Drei Säulen

„RiseUp with ServiceNow“ konzentriert sich auf drei Säulen. Erstens möchte man die Hürden für Weiterbildung verkleinern. Dies soll mit mehr als 600 kostenlosen Kursen und 18 berufsbezogenen Zertifizierungspfaden geschehen. Bereits haben 325’000 Menschen insgesamt 2,3 Millionen solcher Kurse absolviert, wie ServiceNow mitteilt. Zweitens sollen die Möglichkeiten für technische Talente erweitert werden. Unter der Bezeichnung ServiceNow NextGen werden interne Akademien und Schulungspartnerschaften mit gemeinnützigen und staatlichen Einrichtungen angeboten. Die neu gestaltete ServiceNow Community verbindet über 450‘000 Mitglieder mit Peer-to-Peer-Networking-Möglichkeiten, Lernforen, virtuellen Veranstaltungen und vielem mehr. Und drittens geht es um die Vermittlung neu ausgebildeter Talente: Das zu diesem Zweck neu geschaffene ServiceNow Partner Placement Program soll Kunden und Partnern dabei helfen, Talente mit unterschiedlichem Background zu finden, zu schulen und zu bewerten. Bis Ende 2023 soll die Zahl der Partner auf 25 steigen.

Unternehmen wie Synoptek oder Fujitsu haben bereits erfolgreich von ServiceNow NextGen-Programm für die digitale Karriere von Mitarbeitenden profitiert. Auch Patricia Widmer, welche das Zertifizierungsprogramm „Women Back to Business” an der Universität St. Gallen leitet, sagt überzeugt: „Durch die Kombination von strategischem Managementwissen mit grundlegenden ServiceNow-Fähigkeiten sind unsere Teilnehmerinnen in einer sehr starken Position, um in der sich schnell entwickelnden digitalen Wirtschaft erfolgreich zu sein – nicht nur heute, sondern auch in Zukunft.“

Quelle und weitere Informationen

Zahl der Zombie-Unternehmen nimmt weiter zu

Die steigende Zahl an Zombie-Unternehmen erhöht die Verlustrisiken für Kapitalgeber am Markt. Im Vergleich zu 2021 stieg ihre Zahl weltweit um 10% auf nun nahezu 2'000 Unternehmen an, wie die Managementberatung Kearney in ihrer finalen Analyse «The Walking Debt − Die wachsende Schar der Zombie-Unternehmen» zeigt. In der Schweiz trifft diese Entwicklung in erster Linie den Mittelstand im Gesundheitssektor.

Hat nicht nur mit Halloween zu tun: Vorsicht vor Zombie-Unternehmen. (Bild: Depositphotos.com)

Die Zahl jener Unternehmen, die drei Jahre in Folge nicht in der Lage sind, mit ihren operativen Ergebnissen die laufenden Zinsverbindlichkeiten zu decken, und somit über kein funktionierendes Geschäftsmodell verfügen, nimmt weltweit zu. Im Vergleich zur letztjährigen Studie steigt die Anzahl dieser sog. Zombie-Unternehmen um 10% auf nahezu 2’000 an. Zu diesem Ergebnis kommt die finale Analyse der globalen Unternehmensberatung Kearney, für die die Studienautoren auf zirka 4,5 Millionen Datensätze von etwa 70’000 börsennotierten Unternehmen aus 154 Branchen und 152 Ländern zurückgegriffen haben.

Zombie-Unternehmen haben zu leichten Zugang zu Kapital

«Wir beobachten, dass steigende Energie- und Rohstoffkosten, angespannte Lieferketten und Personalengpässe die Unternehmen belasten. Finanzierungsprobleme kommen für viele erschwerend hinzu», berichtet Nils Kuhlwein von Rathenow, Partner bei Kearney und einer der Autoren der Studie «The Walking Debt − Die wachsende Schar der Zombie-Unternehmen». «Nur wenige Unternehmen, die über kein nachhaltiges Geschäftsmodell verfügen, scheiden auch tatsächlich wegen Insolvenz aus den Märkten. Jedes Jahr werden mehr Unternehmen zu Zombies, als aus dem Markt ausscheiden, gekauft werden oder sich wieder erholen. Zombies haben einen allzu leichten Zugang zu Kapital, das hilft ihnen beim Überleben. Ein besonderes Risiko entsteht durch die aktuell steigenden Zinsen: Unsere Simulation zeigt, dass die Anzahl der Zombies dadurch nochmals um nahezu 40% zunehmen könnte.» Weltweit sind die meisten Zombie-Unternehmen im Mittelstand zu finden, wobei dies nur die Spitze des Eisbergs darstellen dürfte, da viele Mittelständler nicht börsennotiert sind und somit nicht in die Studienergebnisse eingeflossen sind.

Schweizer Zombies folgen weltweitem Muster

Die Studienautoren haben sowohl die verschiedenen Volkswirtschaften als auch Industrien im Einzelnen betrachtet. Ihre Analysen zeigen, dass sich die weltwirtschaftlichen Regionen allesamt ähnlich entwickeln. Sie alle weisen einen Zombie-Anteil zwischen 4% und 6% auf, allerdings mit deutlichen Unterschieden bei den Wachstumsraten: Während in Nordamerika die Anteile der Zombies zwischen 2010 und 2021 von 3,5% auf 5,7% gestiegen sind, gab es in Europa einen wesentlich stärkeren Anstieg, nämlich von 1,2% auf 5,5%.

In der Schweiz blieb die Zahl der Zombies zwischen 2015 und 2019 konstant. Die wenigen Zu- und Abgänge hielten sich die Waage. Nachdem 2018 die Rendite der Staatsanleihen bis 2020 sank, stieg mit einem Jahr Verspätung auch die Zahl der Zombies auf zunächst 10 im Jahr 2020 und schliesslich auf 12 im Jahr 2021 an. Die typischen Zombies in der Schweiz folgen dem weltweiten Muster: Es sind eher kleine Unternehmen. In der Schweiz haben 10 von 12 Zombies weniger als 50 Mio. US-Dollar Umsatz pro Jahr. Von den 12 Schweizer Zombies sind vier im Gesundheitssektor, drei im Immobiliensektor, zwei in der IT und jeweils ein Zombie aus den Sektoren Materialien, Konsumgüter und sonstige Industrie.

Jedem siebten Immobilienunternehmen droht die Zombifizierung

Es könnte sich sogar noch dramatischer entwickeln. Steigen die Zinsen weiter an, droht jedem siebten Immobilienunternehmen ein ähnliches Schicksal. «In dem Fall sehen wir weltweit jedes siebte börsennotierte Unternehmen im Immobiliensektor bedroht, als Zombie-Unternehmen eingestuft zu werden. Damit geht von der Immobilienbranche, wie in den Jahren vor der Finanzkrise 2008/2009, ein erhebliches Risiko für die Weltwirtschaft aus», erklärt Christian Feldmann, Partner bei Kearney und ebenfalls Autor der Studie. Er macht deutlich: «Zombies stellen eine Fehlallokation von Kapital dar, das anderweitig zu mehr Wachstum und mehr Ertrag führen könnte. Wir sehen einen Betrag von etwa 500 Milliarden US-Dollar fehlallokiert und somit unter erheblichem Ausfallrisiko. Vor diesem Hintergrund sind sowohl institutionelle als auch private Anleger, Gesetzgeber und Kapitalmarktaufsichten weltweit gefordert, indem sie das Kapital rechtzeitig effizient allokieren, die Gefahr von Zombies meiden und das Insolvenzrecht so ausstatten, dass kranke Unternehmen rechtzeitig aus dem Markt ausscheiden. Die Zahlen dazu liegen auf der Hand und lassen sich auf Basis der Jahresabschlüsse jederzeit transparent nachvollziehen.»

Quelle: Kearney

Erfolgs-Impuls: So werden Sie ein echtes Vorbild (die Welt braucht Sie!)

Es braucht mehr Leute, die ein echtes Vorbild sind. Dieser Auffassung ist unser Gastautor Volkmar Völzke und liefert einen neuen Erfolgs-Impuls dazu.

Der vorliegende Erfolgs-Impuls zeigt drei Wege, um ein echtes Vorbild zu werden. (Bild: depositphotos.com)

Ich finde, in diesen Zeiten ist es wichtiger denn je: Wir brauchen mehr Leute, die sich vorbildlich verhalten. Am meisten gilt das für alle Führungspersonen. Diese werden ohnehin ständig von anderen modelliert, und zwar häufig unbewusst.

Ein echtes Vorbild sein

Wie ich immer wieder betone, ist die Essenz von Leadership das Ausüben von Einfluss. Ohne Einfluss kein Leadership. Einer der besten und wirksamsten Wege, Einfluss zu steigern, ist es, sich laufend als Vorbild zu verhalten und entsprechend zu agieren. Denken Sie an die wirksamsten Leader in Politik und Wirtschaft: sie sind für ihre jeweiligen Anhänger immer auch ein Vorbild.

Leider verhalten wir uns manchmal gar nicht vorbildlich und merken es nicht einmal. Wir wundern uns dann, warum wir zur wenig Einfluss haben. Der Grund: Wir werden nicht als Vorbild gesehen. Das können Sie ändern. Deshalb sind hier drei wirksame Wege dafür:

Weg 1: Volle Präsenz zeigen

Die vorbildlichsten Leader schaffen es, äusserst präsent zu sein – und zwar auch dann, wenn es hektisch wird. Das meint, dass Sie Ihrem Gegenüber für die gemeinsame Zeit ungeteilte Aufmerksamkeit schenken. Gerade in der heutigen Zeit, wo sich jeder hinter dem Smartphone und Computer versteckt, können Sie allein durch starke Präsenz als echtes Vorbild herausragen.

Tipp: Seien Sie im nächsten Meeting mit einer oder mehreren Personen zu 100% präsent – keine Ablenkungen, keine abschweifenden Gedanken. Einfach nur voll da sein. Für die meisten ist das nicht einfach.

Weg 2: Positive Energie projizieren

Es eine der wichtigsten Aufgaben guter Leader, positive Perspektiven aufzuzeigen und positive Energie auszustrahlen. Wenn Sie in das allgemeine Klagelied der Schwierigkeiten und Probleme einstimmen, sind Sie ganz einfach kein Vorbild – und auch keine gute Führungsperson. Das hat etwas mit Verantwortung zu tun: Als Leader ist es Ihre Verpflichtung, dafür zu sorgen, dass Sie mit einer positiven Einstellung zur Arbeit kommen und das in Ihre Leute projizieren.

Tipp: Nehmen Sie sich ganz konkret vor, im nächsten Meeting ausschliesslich positive Energie auszustrahlen. Das müssen Sie gerade dann, wenn es um sehr schwierige Themen geht.

Weg 3: Dinge voranbringen

Kennen Sie jemanden, den Sie als vorbildlich ansehen, der aber kaum etwas voranbringt? Nein? Eben. Damit Sie ein vorbildlicher Leader sind, müssen Sie Zeichen setzen und Dinge voranbringen. Alle Personen, die man als vorbildlich einstuft, haben viel bewegt oder bewegen viel – sei es in der Politik, Wirtschaft, Kunst, Sport usw. Das Wichtige daran ist, dass Sie wissen müssen, womit Sie denn als Vorbild wahrgenommen werden wollen. Welche Resultate zählen am meisten?

Hier haben Sie also drei wichtige Wege, wie Sie noch vorbildlicher werden können, als Sie es heute schon sind. Wenden Sie es an: es ist wichtiger denn je.

Zum Autor:
Volkmar Völzke ist Erfolgs-Maximierer. Buchautor. Berater. Coach. Speaker. www.volkmarvoelzke.ch

„Rethinking Business“ am Forum ö 2022

Am 26. Oktober 2022 lud öbu, der Verband für nachhaltiges Wirtschaften, zum traditionellen Forum ö. Der diesjährige Anlass stand unter dem Motto «Rethinking Business». Und in der Tat boten die Inputs der Referierenden und Bestreiterinnen und Bestreiter der Breakout-Sessions viel Stoff zum Nachdenken.

Olmar Albers (rechts), Geschäftsführer von öbu, im Gespräch mit den Keynote-Speakern Nele Kreyssig und Robert Szilinski. Die beiden zeigten, wie „Rethinking Business“ auch bei der Unternehmenskultur beginnt. (Bild: Thomas Berner)

Beispielhaft dafür, wie nachhaltiges Wirtschaften aussieht, stand das Impuls-Referat von Martin Kyburz. Sein Unternehmen stellt Elektrofahrzeuge her, die u.a. von immer mehr Post-Zustelldiensten, darunter auch der Schweizer Post, genutzt werden. Während die Elektromobilität derzeit einen echten Boom erlebt, scheint ein damit einhergehendes Problem nach wie vor ungelöst zu sein: Was passiert mit den ausgedienten Batterien und Akkus? Klar existieren diverse Recycling-Ansätze, die aber in aller Regel auf Shreddern und thermischer Entsorgung ohne Stoff-Rückgewinnung hinauslaufen. Ein gemeinsam mit der Empa entwickeltes Verfahren kommt nun bei Kyburz zum Einsatz, mit dem 90 Prozent der in einem Akku verarbeiteten Materialien wieder zurückgewonnen werden können. Kyburz ist damit nominiert für den Green Business Award. Auch mit Planted war ein weiteres nominiertes Unternehmen vor Ort und zeigte konkret, wie im Nahrungsmittelbereich Umdenken und Transformation praktisch aussieht.

Energiemangellage: Die Losung heisst «smart energy»

Das Forum ö 2022 ging noch mit vielen anderen Themen an den Start. Eines davon war die aktuelle Energiemangellage. Mit welchen Szenarien zu rechnen sind, erklärten drei Experten der Elektrizitätswerke Zürich ewz. Konkrete Aussagen darüber, ob es zu einem Worst Case mit Stromabschaltungen kommen könnte, sind derzeit nicht einfach. Zu unsicher sind die Aussichten, wie hart der Winter wirklich wird und ob die für den Schweizer Strombedarf so wichtigen französischen Kernkraftwerke ab Januar 2023 wirklich wieder ans Netz gehen können oder nicht. In der Diskussion wurde aber auch klar, dass man die jetzige Krise als Chance nutzen sollte, den Verbrauch an elektrischer Energie zu drosseln und nicht nur über alternative Stromquellen – etwa den Ausbau von Solarkraftwerken in Berggebieten, der vom Parlament unter Aushebelung vieler ökologischer Grundsätze nun durchgewinkt werden soll – zu diskutieren. Zudem muss der Weg über eine Dezentralisierung von Energiesystemen führen; «smart energy» heisst dafür die Losung.

Rethinking Business in Sachen Innovation

Oder auch das Thema Innovation durch Kollaboration stand im Fokus. Postfinance etwa erläuterte in einer weiteren Breakout-Session, wie sie dieses Thema angehen, besonders hinsichtlich Umsetzung der Nachhaltigkeitsziele. Denn um diese zu erreichen, gehe es nicht ohne Innovation, wie Anne-Käthi Leuenberger, Leiterin des Bereichs Corporate Responsibility erläuterte. Als Beispiele nannte sie etwa die Swiss Climate Challenge, mit der Postfinance in Kooperation mit Swisscom via App den Einfluss des persönlichen Mobilitätsverhaltens auf den Klimawandel transparenter machen will. Als «Lohn» winkt ein sog. «Green Coin», einen grünen, digitalen Schweizer Franken, der nur für nachhaltige Produkte und Dienstleistungen verwendet werden kann. Oder ein anderes Beispiel: mit «Velto» wird eine nachhaltige digitale Vorsorgelösung lanciert. Auch da ist mit Globalance ein Kooperationspartner im Spiel. Eingehend vorgestellt wurde auch «Crowda», eine Plattform explizit für KMU, die dort Kollaborationspartner für die gemeinsame Umsetzung der UNO-Nachhaltigkeitsziele finden können. Dieses Projekt steckt noch in den Kinderschuhen, könnte aber gerade für jene Unternehmen interessant werden, die zwar an nachhaltigem Wirtschaften interessiert sind, die für eine Operationalisierung notwendigen Personal- und Wissens-Ressourcen aber selbst nicht aufbringen können.

Von Firmenkultur und einer «Erde für alle»

Weitere Keynotes gab es dann noch von Nele Kreyssig und Robert Szilinski von esentri AG. Sie vermittelten einen Einblick in ihre Unternehmenskultur, die konsequent die Menschen ins Zentrum stellt und auf Selbstorganisation setzt. Dass dies etwa im Einführungsprozess für einen betriebseigenen Müsli-Automaten auch für eher «spezielle» Auswüchse sorgen kann, wurde ebenso erläutert wie aber auch die daraus gezogenen Lehren: Ideen sind nie der Engpass, es ist die Art, wie man den Menschen den für sie notwendigen Raum schaffen kann. «Das Zeitalter der Effizienz ist vorbei, es beginnt nun das Zeitalter der Resilienz», so Kreyssig und Szilinski.

Till Kellerhoff vom Club of Rome während seines Referats. (Bild: Thomas Berner)

Vom Club of Rome, der 1972 erstmals auf die Endlichkeit der Ressourcen aufmerksam gemacht hat, stammt Till Kellerhoff, der in seinem Referat die «Earth4All»-Studie vorstellte. Zunächst fasste er anhand von statistischen Daten eindrücklich zusammen, was passiert, wenn die Menschheit im gleichen Stil wie bis heute fortfahren würde. Das Insektensterben als insgesamt sechstes Massenaussterben der Erdgeschichte ist da nur ein Teil des Szenarios. Viel Sprengkraft liegt auch in den zunehmenden sozialen Ungleichheiten und Ungleichgewichte. Der Weg muss deshalb über fünf Kehrtwenden gehen:

  1. Neue Wirtschaftsstrukturen für einkommensschwache Länder zur Bekämpfung der Armut.
  2. Beseitigung der Einkommens-Ungleichheit, etwa durch höhere Steuerprogression oder eine stärkere Besteuerung von Vermögen.
  3. Empowerment von Frauen zwecks Überwindung des Machtgefälles zwischen den Geschlechtern.
  4. Gesunde Ernährung für alle ohne Ausweitung der landwirtschaftlichen Anbauflächen und Bekämpfung von Food Waste.
  5. Transformation von Energiesystemen, um die Treibhausgas-Emissionen alle zehn Jahre zu halbieren.

Die Anwesenden dürften sich einig gewesen sein: Das sind die wohl richtigen Ziele. Die Frage ist nur, ob die Zeit noch reicht, um sie zu erreichen. Für «Rethinking Business» ist es aber noch nicht zu spät. Zu wünschen ist auch, dass das Wissen in Unternehmen um die 17 UNO-Nachhaltigkeitsziele zunimmt und sich nicht nur auf jene Kreise beschränkt, die sich an Tagungen wie dem Forum ö bewegen.

Weitere Informationen: www.oebu.ch

Energiekrise in Europa führt zu Kosten- und Nachfragekrise

Laut dem aktuellen Index of Global Trade Health von Tradeshift sind die Handelsaktivitäten in den Bereichen Einzelhandel, Fertigung sowie Transport und Logistik im dritten Quartal stark zurückgegangen. Das Transaktionsvolumen zwischen Käufern und Lieferanten hat sich weltweit im dritten Quartal in Folge verlangsamt.

Es herrscht Nachfragekrise: Handelsaktivitäten im Euro-Raum sind rückläufig. (Grafik: Tradeshift)

Der Index of Global Trade Health analysiert anonymisierte Transaktionsdaten, die über die Plattform von Tradeshift fliessen. Als Transaktionsvolumen bzw. Lieferkettenaktivitäten definiert Tradeshift alle Handelsaktivitäten und Forderungen aus Lieferantenzahlungen. Der Index gibt einen zeitnahen Überblick darüber, wie sich externe Ereignisse auf den Business-to-Business-Handel auswirken. Zusätzliche Umfragen und Kundeninterviews ergänzen den Report. Der aktuelle Index ist verfügbar auf der Tradeshift Website.

Nachfragekrise drückt durch

Die globale Lieferkettenaktivität sank nun im dritten Quartal um weitere 5 Punkte im Vergleich zur Basislinie. Vor allem die Auftragseingänge gingen stark zurück, da die inflationsbedingten Kosten und die globale Unsicherheit zunehmen. Das weltweite Auftragsvolumen fiel im dritten Quartal um weitere 7 Punkte unter das erwartete Niveau, nachdem es bereits im Vorquartal um 6 Punkte sank.

Fertigung und T&L-Sektor geben stark nach

Das verarbeitende Gewerbe lag im dritten Quartal 11 Punkte unter dem erwarteten Wert. Die Aktivität der Einzelhandelslieferanten lag 9 Punkte unter der Basislinie, was das langsamste Wachstum seit 18 Monaten darstellt. Die nachlassende Nachfrage in diesen Sektoren führt auch zu einer geringeren Nachfrage im Transport- und Logistiksektor. Die Aktivität in diesem Sektor blieb im dritten Quartal um 8 Punkte hinter den Erwartungen zurück und ist damit das zweite Quartal in Folge mit rückläufigem Wachstum.

„Die gute Nachricht ist, dass sich die Engpässe in der Lieferkette auflösen und die Transportkosten sinken“, sagt Christian Lanng, CEO von Tradeshift. „Die schlechte Nachricht ist, dass dies größtenteils eine Folge der nachlassenden Nachfrage ist. Dieser Trend scheint sich nun zu beschleunigen. Das ist besonders hart für kleinere Lieferanten, die den Druck in die eine Richtung einfach gegen eine ebenso tückische Art von Druck in die andere Richtung eingetauscht haben. Wenn Lieferanten in finanzielle Schwierigkeiten geraten und aufgeben, könnten sich die Probleme, mit denen Lieferketten während der Pandemie zu kämpfen hatten, wiederholen.“

Europa im Epizentrum der Nachfragekrise

Dem Index von Tradeshift zufolge befindet sich Europa im Epizentrum des jüngsten Abschwungs. Die Aktivität der Lieferketten im Euro-Raum ist im dritten Quartal um weitere 6 Punkte gesunken. Die durch den Einmarsch Russlands in die Ukraine ausgelöste Energiekrise hat die Verbraucherausgaben zunichte gemacht und die Lieferketten unter erheblichen Kostendruck gesetzt. Im Vereinigten Königreich, das mit ähnlichen Herausforderungen konfrontiert ist, ging die Handelstätigkeit im dritten Quartal um weitere 5 Punkte zurück.

Angesichts des nahenden Winters könnte schon der geringste Anstieg der Energienachfrage irgendwo auf der Welt dazu führen, dass ganze Sektoren der verarbeitenden Industrie in Europa komplett stillgelegt werden müssen. Die in die Höhe schießenden Energiepreise führen auch zu einer Krise der Lebenshaltungskosten auf dem gesamten Kontinent. Verbraucher schränken ihre Ausgaben erheblich ein. Eine weitere Verschlechterung des Handels scheint wahrscheinlich, wenn auch noch nicht ganz unvermeidlich.

USA und China nicht so stark betroffen

In den USA zeichnet sich jedoch ein anderes Bild ab. Die Dynamik verlangsamt sich zwar, aber viel sanfter als in anderen Teilen der Welt. Das gesamte Transaktionsvolumen lag im dritten Quartal nur 2 Punkte unter dem erwarteten Niveau. In China wuchs die lokale Lieferkettenaktivität im dritten Quartal ebenfalls mit einer relativ gesunden Rate, nur 1 Punkt unter dem erwarteten Bereich. Allerdings ist das Aktivitätsniveau in den chinesischen Lieferketten seit Anfang des Jahres sehr unregelmäßig, und das wird sich wahrscheinlich nicht ändern, solange die Abschottungspolitik in Kraft bleibt.

„Die Lieferketten in den USA scheinen sich stabilisiert zu haben,“ so Lanng. „Solange die Verbraucher weiterhin Geld ausgeben, könnten sie sogar von den niedrigeren Betriebskosten profitieren. Europa hat einen viel schwierigeren Weg vor sich. Die Energiekrise ist darauf zurückzuführen, dass es nicht gelungen ist, das Gleichgewicht zwischen Zugang, Nachhaltigkeit und Versorgungssicherheit zu wahren. Wenn Unternehmen die Widerstandsfähigkeit ihrer Lieferketten unter die Lupe nehmen, sollte die Wahrung dieses Gleichgewichts im Vordergrund stehen.“

Mobilität erneut hoch im Kurs bei den «Löwen»

Die vierte Folge der vierten Staffel von «Die Höhle der Löwen Schweiz» brachte eines der bisher höchsten Investments eines einzelnen «Löwen». Aber auch sonst gab es wieder einige viel versprechende Geschäftsideen, die auf das Wohlwollen der Investoren stiessen.

Mobilität – dieses Mal mit Motorrädern – stand wiederum hoch im Kurs in der Höhle der Löwen: Kris Fiocchi, Kevin Bieler und Tsering Selang holten ein Investment von 550’000 Franken ab. (Bild: Filip Stropek / CH Media)

Sechs Jungunternehmen buhlten in der Sendung vom 25. Oktober 2022 um die Gunst der Investorinnen und Investoren in der «Höhle der Löwen Schweiz». Hier wieder eine kurze Zusammenfassung der aktuellen Folge der Gründershow, die wieder einmal ein grosses Investment rund um das Thema „Mobilität“ brachte.

Viel Marketing-Sprech zu Beginn

Den Anfang machten Quirin Hasler, Jonas Holzer, Felix Greiner, Nicola Dutoit aus Zürich. Selbstbewusst präsentierten sie ihre Plattform «refluenced» für Brands und Influencer. Die Idee dahinter: Auf der Online-Plattform beschreibt ein Start-up sein Produkt. Interessierte Influencerinnen und Influencer bewerben sich beim Start-up, das dann passende Personen auswählt, die für sie Storys und Beiträge machen. Als «Schulbeispiel» diente das Jungunternehmen «Knecker», das sich ebenfalls schon in der Höhle der Löwen präsentieren durfte. Insgesamt sollen bereits 30 Brands und 300 sog. «Brand Lovers» auf der Plattform vertreten sein. Damit es rasch mehr werden können, nannten die vier Jungunternehmer/-innen einen Kapitalbedarf von 200’000 Franken und waren bereit, dafür 5 Prozent Firmenanteile abzutreten. Bei den online-affinen Löwinnen und Löwen stiess das Konzept auf Interesse. Lukas Speiser sah sofort den Nutzen dieser Plattform, war aber noch nicht bereit, zu investieren. Für Patrick Mollet ein Dorn im Auge war die hohe Firmenbewertung bei gerade mal 5000 Franken Umsatz im ersten Betriebsjahr. «Macht erst mal richtig Umsatz», so seine klare Botschaft. Nichtsdestotrotz machten Roland Brack und Anja Graf je ein Angebot: 200’000 Franken bot er gegen 10 Prozent, Anja Graf 200’000 Franken gegen 7 Prozent Firmenanteile. Sie war es denn auch, die den Deal an Land zog.

Den Nerv vieler Eltern getroffen

«OiOiOi Baby» ist ein Mietservice für Baby- und Kinderkleider, mit dem Anna Mucha und Belén Bolliger aus Schlieren die fünf Löwinnen und Löwen für ein Investment überzeugen wollten. 250’000 Franken gegen 5 Prozent Firmenanteile lautete ihr Kapitalbedarf. Und so funktioniert das Geschäftsmodell von «OiOiOi Baby: Eltern schliessen ein Jahres- oder Monatsabo ab und bekommen ein Bündel Babykleider zugeschickt. Sobald das Baby rauswächst, tauschen sie das alte gegen ein neues Kleiderbündel. Die Abnutzung ist versichert, die Marken sind nachhaltig. Pflege und Logistik übernimmt «OiOiOi Baby». Sowohl für manche Zuschauerin und Zuschauer als auch für die Löwinnen und Löwen wird schnell klar: Da steckt ein echtes Kundenbedürfnis dahinter. Und auch die Umsatz-Aussichten bei einer Internationalisierung gekoppelt mit Sortiments-Vertiefung schienen beeindruckend: 350 Millionen Franken rechneten die beiden Jungunternehmerinnen und Mütter vor. Gleich drei Löwinnen und Löwen machten dann ein Angebot. Aber anders, nämlich besser, als sich das die Gründerinnen vorgestellt haben: Denn in der Tat steckten sie in einer ersten Runde für eine Seed-Finanzierung. 900’000 Franken wollten sie damit erreichen. Die 250’000 Franken wären da eine erste Tranche gewesen. Indes: Roland Brack, Anja Graf und Jürg Schwarzenbach boten nun an, diese Seed-Finanzierung gleich zu übernehmen: 900’000 Franken, wollten dafür aber 30 Prozent Firmenanteile. Am Schluss wurden sich Jungunternehmerinnen und Investoren bei 900’000 Franken gegen 27 Prozent Firmenanteile einig.

Schöne Idee, die auf Käuferinnen wartet

Caroline Laffer aus Muttenz, die Gründerin von «faible», kreiert Accessoire-Clips für Schuhe in verschiedenen Designs. Eine hübsche Idee, die von Löwin Bettina Hein eingehend ausprobiert wurde. Auch Roland Brack liess es sich nicht nehmen, einen Clip in Totenkopf-Form an seine Schuhe zu heften. Er kämpfte allerdings etwas mit den Tücken des Objekts. Vielleicht also doch ein Produkt, auf das die Welt nicht gewartet hat? Und als die Löwinnen und Löwen hören, wieviel Stück die Gründerin bisher verkauft hat, sind sie sprachlos: Gerade mal 17 Stück in zwei Jahren. Da war es schnell klar, dass Caroline Laffer wohl ohne Deal bleiben würde. Gleichwohl holte sie sich Lob für die Idee und Unterstützung im E-Commerce-Bereich ab. Denn was für den Erfolg des Produkts dringend nötig ist: Absatz – und viel mehr Umsatz.

Löwin Bettina Hein lässt sich von Caroline Laffer neuartige Schuh-Accessoires zeigen. Zu einem Deal kam es dann leider doch nicht. (Bild: Filip Stropek / CH Media)

Ein Löwe klopft auf Holz

Bei «bulls coffee», Kaffee in Holzkapseln, trat neben Gründer Ole Bull ein bekanntes Gesicht auf: Marco Fritsche, seines Zeichens Präsentator von «Bauer, ledig, sucht…». Als überzeugter Kaffeetrinker liess er sich nicht nehmen, seine gesamte Marketing- und Influencer-Power für das Startup in die Waagschale zu werfen. 300’000 Franken gegen 10 Prozent Firmenbeteiligung lautete der Kapitalbedarf der beiden. «bulls coffee» ist zu 100 Prozent biologisch und zu 100 Prozent biologisch abbaubar, denn er wird in Holzkapseln verkauft. Die Investorinnen und Investoren dürfen kosten – drei von ihnen trinken jedoch nie Kaffee. Damit hatte der Gründer wohl nicht gerechnet, ebenso wenig Marco Fritsche. Und für Kaffeetrinker Jürg Schwarzenbach schmeckte das Produkt zwar gut, aber nicht überdurchschnittlich. An der Geschäftsidee an sich hat es letztlich wohl nicht gelegen, dass am Schluss kein Deal zu Stande kam. Aber «bulls coffee» kann zumindest für sich in Anspruch nehmen, es ins Listing von Edeka, einer deutschen Detailhandelskette, geschafft zu haben. Darauf lässt sich gewiss aufbauen – auch ohne Investment der Schweizer Löwinnen und Löwen.

Ebenfalls um Holz ging es bei «Swiss Wood Maps» von Simona Liechti und Lukas Liechti aus Bern. Das Start-up stellt dreidimensionale Schweizer Landschaftskarten aus Holz her. Die als Geschenkidee oder Liebhaber-Objekte gedachten Produkte werden von Hand hergestellt und haben durchaus ihren Preis: Je nach Grösse beläuft sich dieser auf 219 bis 619 Franken. Doch die von den beiden Gründern vorgerechnete Umsatzsteigerung hatte es ebenfalls in sich: 2021 wurde ein Umsatz von 400’000 Franken erzielt, 2022 sollen es 600’000 werden. Das Geschäft scheint also zu laufen. Braucht es da also noch einen Investor, der 100’000 Franken gegen 12 Prozent Beteiligung spricht? Vier Löwinnen und Löwen steigen aus. Jürg Schwarzenbach, bekanntlich selbst Berner, machte ein Angebot: 100’000 Franken, allerdings gegen 15 Prozent Beteiligung. Darauf stiegen Simona und Lukas Liechti freudig ein. Somit ist ein Grundstein für eine Skalierung des Geschäfts gelegt.

Wieder ein Investment für Mobilität

Dass Töff-Fahren ein beliebtes Hobby ist, ist hinlänglich bekannt. Doch es hat auch seine Tücken, vor allem dann, wenn die Motorräder ungenutzt in der Garage verstauben. «Ribe Moto GmbH», eine Plattform für Motorradmieter und -vermieter, will dies ändern. Kris Fiocchi, Kevin Bieler und Tsering Selang aus Pfaffhausen (ZH) haben deshalb eine Art «Airbnb» für Motorräder entwickelt: Das Start-up will Motorradliebhaber und Motorradliebhaberinnen zusammenbringen. Wer also sein Motorrad vermieten oder eines mieten will, kann dies online bei «Ribe Moto» tun. Im Service-Angebot inbegriffen ist jeweils auch eine Vollkasko-Versicherung. 300’000 Franken benötigen die drei nun für weiteres Wachstum und sind bereit, dafür 10 Prozent der Firma abzutreten. Die Zahlen und die Marktkenntnisse der drei Töff-Begeisterten liessen die anwesenden Löwinnen und Löwen aufhorchen. Für etwas Verwirrung sorgte einzig der Umstand, dass «Ribe Moto» zunächst mit einem Abo-Modell gestartet ist und jetzt auf Vermietung umstellen bzw. «das eine tun und das andere nicht lassen» möchte. Für Lukas Speiser war dies zu wenig fokussiert; er stieg deshalb aus dem Bieter-Rennen aus. Roland Brack, selbst Motorrad-Fahrer, bot nun 550’000 Franken gegen 18 Prozent mit dem Ziel, dass sofort eine Internationalisierung des Geschäfts für Mobilität auf zwei Rädern begonnen werden kann. Jürg Schwarzenbach, mit «Carvolution» ebenfalls mit Erfahrung im Mobilitätsbereich, machte das Angebot von 300’000 Franken gegen 12 Prozent. Die Gründer standen nun also vor der Frage: Vollgas geben oder doch eher gemütlich cruisen? Sie entschieden sich dann für ersteres. Roland Brack tätigte somit eines seiner höchsten Einzelinvestments der bisherigen Staffeln. Und er wird wohl gerne auf seine Erfahrungen mit «MyCamper» zählen. Fazit: Gerade Themen rund um Mobilität scheinen bei den Löwinnen und Löwen immer gut anzukommen, wie auch der Millionendeal der ersten Sendung dieser Staffel zeigte.

Weitere Informationen zu den nächsten Sendungen: https://www.oneplus.ch/detail/1000604

Firmennachfolge in Berggebieten unterstützen

Die auf den Verkauf und Nachfolgeregelungen von Schweizer KMU spezialisierte Business Transaction AG unterstützt zusammen mit der Schweizer Berghilfe den Bau der Hofkäserei Fänglihof, um deren wirtschaftliche Zukunft zu sichern.

In dieser idyllischen Berglandschaft liegt der Fänglihof. (Bild: www.faenglihof.ch)

Zahlreiche KMU stehen vor ihrer Nachfolgeregelung. Dabei haben KMU in urbanen Gebieten in der Regel bessere Chancen auf eine erfolgreiche Nachfolgelösung als KMU in Berggebieten. Aus diesem Grund spannt die Business Transaction AG mit der Schweizer Berghilfe zusammen und unterstützt den Bau einer Hofkäserei im Berner Oberland, um deren wirtschaftliche Zukunft nachhaltig zu sichern.

Ein Traditionsbetrieb im Umbruch

Der Fänglihof liegt in Zweisimmen im Berner Oberland auf 1’070m über Meer. Auf den rund 30 Hektaren, zum Teil steilen, Grasland werden rund 120 Milchschafe und 60 Jungtiere gehalten. Auch 4 Mutterkühe mit Nachwuchs und 50 Legehennen sind dort zuhause. Der Betrieb wird mit Überzeugung nach den Bio-Suisse-Richtlinien geführt und ist darum bemüht, ressourcenschonend und ökologisch zu arbeiten. Dabei wird der Betrieb in 4. Generation von der Familie Eggen bewirtschaftet und die fünfte wächst heran. An-fangs 2017 haben die Gebrüder Christoph und Thomas mit ihren Familien den Betrieb übernommen. Der Senior-Chef steht immer noch mit Rat und Tat zur Seite und kümmert sich mit seiner Frau regelmässig um die Nachwuchsförderung.

Nachhaltig in die Zukunft

Mit der Übernahme durch die nächste Generation waren zur Sicherung des Familienbetriebs und der wirt-schaftlichen Unabhängigkeit Investitionen nötig. Mit dem Bau einer eigenen Käserei kann die Familie Eg-gen nun die Schafsmilch selbst zu Käse und Joghurt verarbeiten und macht sich so einerseits weniger von externen Milchabnehmern abhängig und vergrössert gleichzeitig die eigene Wertschöpfungskette. Damit setzt der Fänglihof auf den Trend der regionalen Produktion sowie Vermarktung und erarbeitete sich ein solides Standbein zur Sicherung der wirtschaftlichen Existenz.

Gemeinsam Schweizer Berggebiete als vielfältige Lebens- und Wirtschaftsräume erhalten

Der Business Transaction AG war es ein Anliegen, zusammen mit der Schweizer Berghilfe, welche sich seit 1943 für Unternehmen und Menschen in Berggebieten einsetzt, auch Betriebe in wirtschaftlichen Randregionen gemäss ihrem Slogan «Der Nachfolge verpflichtet.» zu unterstützen. Dabei hat es sich die Business Transaction AG nicht nehmen lassen, das Projekt im Videoformat aufzubereiten.

Quelle: Business Transaction

Helvetia-CEO Philipp Gmür kündigt Rücktritt an

Philipp Gmür, Vorsitzender der Konzernleitung und Group CEO von Helvetia Versicherungen, tritt per Mitte 2023 zurück. Er gehört dem Unternehmen seit 1993 an und ist seit 2016 Group CEO. Der Verwaltungsrat hat die Regelung der Nachfolge eingeleitet.

Philipp Gmür, Group CEO von Helvetia Versicherungen. (Bild: Helvetia)

Philipp Gmür, Vorsitzender der Konzernleitung und Group CEO von Helvetia Versicherungen, wird per Mitte 2023 zurücktreten, wie das Unternehmen in einem kurzen Communiqué mitteilt. Der ausgebildete Rechtsanwalt Gmür trat 1993 in Helvetia ein, in der er nach verschiedenen Karrierestationen 2016 den Vorsitz der Konzernleitung übernahm. «Nach 30 Jahren in der Helvetia Gruppe, davon 13 Jahre als CEO des Ländermarktes Schweiz und sieben Jahre als Group CEO, kommt die Zeit, ein neues Kapitel aufzuschlagen», kommentiert Gmür seinen Rückzug. Es sei ein Privileg und eine Freude, gemeinsam mit einem starken Team die Entwicklung der Helvetia Gruppe gestaltet haben zu dürfen, so Gmür weiter. «Ich freue mich aber auch, den Stab weiterzugeben und andere Aufgaben ausserhalb der Helvetia Gruppe zu übernehmen.»

Verwaltungsratspräsident Thomas Schmuckli würdigt die Arbeit seines CEO und erklärt: «Philipp Gmür hat die Helvetia Gruppe nachhaltig geprägt. Unter seiner langjährigen Leitung als CEO Schweiz entwickelte sich Helvetia zu einer führenden Allbranchenversicherung im Heimmarkt. Als Group CEO hat er die Internationalisierung der Gruppe, den Ausbau zusätzlicher Versicherungssparten und die Einführung neuer Geschäftsmodelle zielgerichtet vorangetrieben. Für sein langjähriges, enormes Engagement zugunsten der Helvetia Gruppe danken wir Philipp Gmür bereits heute sehr herzlich.»

Wer den Posten von Philipp Gmür übernimmt, ist noch nicht bekannt. Der Verwaltungsrat habe die Regelung der Nachfolge aber eingeleitet, wie es in der Mitteilung an die Medien heisst.

Quelle: Helvetia Versicherungen

Individuelle Software für Unternehmen

PUBLIREPORTAGE Seit über 30 Jahren vereinfachen wir mit massgeschneiderten Softwarelösungen und automatisierten Prozessen die Arbeitsabläufe von Schweizer Unternehmen. Sie sind dadurch effizienter und halten gleichzeitig sämtliche Regularien ein. Im Mittelpunkt stehen dabei die Kundenbedürfnisse.

(Bild: zVg)

Wir reden nicht nur von Digitalisierung – wir bringen sie bei unseren Kunden auf das nächste Level. Denn unser Ziel ist es, Arbeitsabläufe in komplexen regulatorischen Umgebungen zu vereinfachen und somit zur Effizienzsteigerung zu verhelfen. Dabei lernen wir kontinuierlich von unseren Kunden. Und sie von uns. Deshalb fängt eine gute Software mit Zuhören an. Nur so entwickeln wir Lösungen, die den He­rausforderungen der Zeit standhalten und die Kundenbedürfnisse erfüllen – egal, ob es um die Digitalisierung von Dokumenten, die Optimierung und Automatisierung von Prozessen oder die Modernisierung von Unternehmenssoftware geht. Wir befassen uns zuerst intensiv mit den Arbeitsabläufen der Kunden und erarbeiten erst danach die passenden Softwarefunktionen.

Unsere Kunden – mehrere führende multinatio­nale Schweizer Unternehmen sowie 20 Schweizer Kantone – schenken uns bei der Entwicklung und Wartung ihrer kundenspezifischen Softwaresysteme ihr Vertrauen. Als verlässlicher Partner begleiten wir sie von der Projektidee bis zur Implementierung und weit darüber hinaus. Die Kunden sichern mit unseren Softwarelösungen nicht nur ihre Effizienz und eine hohe Prozessqualität, sondern auch ihre Konkurrenzfähigkeit. Unsere Lösungen beruhen auf Standards, welche die Kunden problemlos an ihre Unternehmensstruktur und Prozesswelt an-gleichen können. Die flexible Anpassung an Marktveränderungen und die Benutzerfreundlichkeit werden sehr geschätzt. Deshalb entwickeln wir die Software in enger Zusammenarbeit mit den Anwendern und nicht im stillen Kämmerlein. Wir richten uns nicht nach einem sturen Pflichtenheft und verzichten auf unnötigen Schnickschnack. Und wir arbeiten konsequent mit unserem Löwenfels-Agile-Framework, das seit über zehn Jahren angewendet und kontinuierlich weiterentwickelt wird.

Starkes Wissen

Gut ausgebildete Mitarbeitende und unsere konsequente Arbeitsweise – das sind unsere Stärken. Neben dem fundierten IT-Wissen bringen wir auch im Bereich der Sozialversicherung umfangreiches Fachwissen mit. Sie können auf unsere Kenntnisse und eine faire Beratung vertrauen. Denn um Ihnen die bestmögliche Softwarelösung zu liefern, arbeiten wir fortschrittlich, transparent und agil. Der Entwicklungsstand einer Software wird bei uns in kurzen Abständen geprüft und auf die Wünsche der Kunden abgestimmt. Wenn sich die Bedürfnisse ändern, können wir die Lösung innerhalb kurzer Zeit anpassen. Unsere Tools und Technologien helfen, die hohe Qualität der Software sicherzustellen. Sie als Kunde haben dadurch nur einen minimalen Testaufwand und können sich auf stetige Verbesserungen verlassen. Denn ganz ehrlich: Wir stehen auf zuverlässige Software und nachhaltige Partnerschaften. Sie auch?

Auch nach der Einführung sind unsere agilen Teams mit einem eingespielten Support für Sie da. Als kompetenter und erfahrener Softwareanbieter unterstützen und begleiten wir Sie umfassend: von der Projektidee bis zur Einführung, im laufenden Betrieb wie auch bei zukünftigen Vorhaben. Ganz nach dem Motto: «Swiss Software Built to Last.» Wir zünden den Turbo für die Digitalisierung unserer Kunden!

 

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