Dekarbonisierung des Energiesystems bis 2050 könnte Billionen von Dollar sparen

Der Übergang zu einem dekarbonisierten Energiesystem bis etwa 2050 wird der Welt voraussichtlich mindestens 12 Billionen Dollar einsparen, verglichen mit der Beibehaltung des derzeitigen Niveaus der Nutzung fossiler Brennstoffe. Dies zeigt eine kürzlich veröffentlichte Studie von Forschern der Universität Oxford.

Die Energiekrise ist eine Chance für eine rasche Dekarbonisierung. Damit liessen sich weltweit Billionen von Dollars einsparen, wie eine neue Studie nachweist. (Bild: Pixabay.com)

Eine neue Studie von Forschern der Universität Oxford zeigt ein gigantisches Sparpotenzial, das mit der Dekarbonisierung des Energiesystems bis 2050 erreicht werden könnte. Die Forscher sprechen von einem Win-Win-Win-Szenario, bei dem ein schneller Übergang zu sauberer Energie zu niedrigeren Energiesystemkosten führt als ein System mit fossilen Brennstoffen. Gleichzeitig könnte mehr Energie für die Weltwirtschaft bereitgestellt und der Zugang zu Energie für mehr Menschen auf der ganzen Welt erweitert werden. Indem Solar- und Windenergie, Batterien, Elektrofahrzeuge und saubere Brennstoffe wie grüner Wasserstoff (aus erneuerbarem Strom) verstärkt eingesetzt würden, könnten weltweit 55 Prozent mehr Energiedienstleistungen zur Verfügung gestellt werden. Gemäss den Forschern ist dieses Szenario realistisch.

Lange zu zögerliche Haltung von Unternehmen und Regierungen

Der Studien-Hauptautor Dr. Rupert Way, Postdoktorand an der Smith School of Enterprise and the Environment in Oxford, sagt: „Frühere Modelle, die hohe Kosten für den Übergang zu kohlenstofffreier Energie vorhersagten, haben Unternehmen von Investitionen abgehalten. Auch Regierungen haben deshalb keine politische Massnahmen ergriffen, die die Energiewende beschleunigen und die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen verringern. Doch die Kosten für saubere Energie sind in den letzten zehn Jahren stark gesunken, und zwar viel schneller als in den Modellen erwartet.“ Die neuesten Untersuchungen zeigten, dass die Kosten für die wichtigsten grünen Technologien weiter sinken werden. „Je schneller wir vorankommen, desto mehr werden wir sparen. Die Beschleunigung des Übergangs zu erneuerbaren Energien ist jetzt die beste Lösung, nicht nur für den Planeten, sondern auch für die Energiekosten“, so Rupert Way.

Dekarbonisierung: Alles andere als kostspielig

Die Forscher analysierten Tausende von Umstellungskostenszenarien, die von großen Energiemodellen erstellt wurden. Dahinter stehen Daten zu 45 Jahren Solarenergiekosten, 37 Jahren Windenergiekosten und 25 Jahren für Batteriespeicher. Die Wissenschaftler fanden heraus, dass die tatsächlichen Kosten für Solarenergie doppelt so schnell sanken wie die ehrgeizigsten Prognosen in diesen Modellen, was zeigt, dass frühere Modelle in den letzten 20 Jahren die zukünftigen Kosten der wichtigsten sauberen Energietechnologien im Vergleich zur Realität stark überschätzt haben. „Es herrscht der weit verbreitete Irrglaube, dass der Umstieg auf saubere, grüne Energie schmerzhaft und kostspielig sein und für uns alle Opfer bedeuten wird – aber das ist einfach falsch“, sagt Professor Doyne Farmer, der das Team leitet, das die Studie am Institute for New Economic Thinking an der Oxford Martin School durchgeführt hat. Denn in vielen Situationen seien erneuerbare Energien bereits günstiger als fossile Brennstoffe, und diese Tendenz werde weiter anhalten. „Wenn wir den Übergang beschleunigen, werden sie noch schneller günstiger werden. Wenn wir die fossilen Brennstoffe bis 2050 vollständig durch saubere Energie ersetzen, werden wir Billionen von Dollars sparen“, so Professor Farmer.

Weitere Preissenkungen bei Batterien und Wasserstoff zu erwarten

Die Studie zeigt ferner, dass die Kosten für wichtige Speichertechnologien wie Batterien und Wasserstoff-Elektrolyse wahrscheinlich ebenfalls drastisch sinken werden. Gleichzeitig sind die Kosten für die Kernenergie in den letzten fünf Jahrzehnten ständig gestiegen, so dass es sehr unwahrscheinlich ist, dass sie mit den sinkenden Kosten für erneuerbare Energien und Speicher wettbewerbsfähig sein wird. Professor Farmer fügt hinzu: „Die Welt steht vor einer gleichzeitigen Inflationskrise, einer nationalen Sicherheitskrise und einer Klimakrise, die alle durch unsere Abhängigkeit von teuren, unsicheren und umweltschädlichen fossilen Brennstoffen mit schwankenden Preisen verursacht werden. Diese Studie zeigt, dass ehrgeizige politische Massnahmen, die den Übergang zu einer sauberen Energiezukunft so schnell wie möglich drastisch beschleunigen, nicht nur aus Klimagründen dringend erforderlich sind, sondern der Welt auch Billionen an künftigen Energiekosten ersparen können und uns eine sauberere, kostengünstigere und energiesichere Zukunft bescheren.“

Mit Dekarbonisierung der Energiekrise begegnen

Seit dem Einmarsch Russlands in der Ukraine sind die Kosten für fossile Energie in die Höhe geschnellt und haben weltweit zu einer Inflation geführt. Diese Studie, die vor der aktuellen Krise durchgeführt wurde, berücksichtigt solche Schwankungen anhand von Preisdaten für fossile Brennstoffe aus über einem Jahrhundert. Die aktuelle Energiekrise unterstreiche – wie es heisst – die Ergebnisse der Studie und zeige die Risiken auf, die entstehen, wenn man sich weiterhin auf teure, unsichere fossile Brennstoffe verlässt. Die Studie weist auch darauf hin, dass die Reaktion auf die Krise darin bestehen sollte, die Dekarbonisierung so schnell wie möglich zu beschleunigen, da dies sowohl für die Wirtschaft als auch für den Planeten von Vorteil sein wird.

Quelle: Techexplore.com

Cyborgs, Smartphones und New Work Bullshit am Ostschweizer Personaltag

Wie gestalten Menschen die Zukunft der Arbeit? Wie sehen neue Arbeitswelten nach der Corona-Pandemie aus? Diesen Grundsatzfragen gingen vier Referenten am 18. Ostschweizer Personaltag in St.Gallen nach. New Work funktioniert nur dank Digitalisierung.

Kein „New Work Bullshit“, sondern Realität: Sarah Genner hielt am Ostschweizer Personaltag fest, dass uns das Smartphone zu Cyborgs mache. (Bild: Ostschweizer Personaltag)

Die Corona-Pandemie hat die Arbeitswelten innert kurzer Zeit auf den Kopf gestellt. Was früher undenkbar war, ist heute selbstverständlich. Ein Teil der Arbeitnehmenden bleibt zuhause, das Homeoffice erhielt eine völlig neue Dimension. Wie nachhaltig ist der rasant angestossene Wandel? Und was davon muss man als New Work Bullshit abtun? 230 Teilnehmende erhielten am Ostschweizer Personaltag vom 15. September 2022 Gedankenanstösse zu diesen Fragen. Der Ostschweizer Personaltag ist eine der bedeutendsten Personalfachtagungen in der Ostschweiz. Ziel ist es, Personalfachleute, HR-Spezialisten und Personalverantwortliche sowie Führungskräfte von KMU zusammen zu bringen und aktuelle Fragen zu thematisieren.

HR in die Geschäftsführung

Stefan Camenzind, Partner und CEO der Evolution Design in Zürich, ging den Veränderungen des Arbeitsumfelds als Folge der Pandemie nach. Das Homeoffice hat sich gemäss seinen Untersuchungen gut etabliert, der Einzelne als auch das Team profitieren davon. «Jedoch leidet der Teamspirit darunter», so Camenzind. Aus seiner Sicht ist es wichtig, dass Human Resources in der Geschäftsführung vertreten ist. Die Zürcher Medienwissenschafterin, Dozentin und Autorin Sarah Genner sagte: «Das Smartphone macht uns zu Cyborgs. Es funktioniert fast wie ein neues Sinnesorgan». Trotz «digitalem Sand» braucht es genügend Zeit für das normale Leben in einer Zeit, in welcher die Technologie nahe an den Menschen herangerückt ist.

Elke Thamm, Global Head of Personel Development beim Technologieunternehmen Bühler zeigte auf, dass sie als Unternehmen vom Virus nicht nur überrascht wurden, sich in der Umsetzung auf neue Arbeitsformen gleich auch selbst überrascht hätten. Der zwischenmenschliche Austausch dürfe trotz digitalem Fortschritt nicht vernachlässigt werden.

Viel „New Work Bullshit“

Pointierte Botschaften zur neuen Arbeitswelt lieferte auch Carlos Frischmuth, Managing Director der internationalen Personalberatung Hays. Der Autor des Buches «New Work Bullshit» ist der Überzeugung, dass Transformation bei der richtigen Einstellung und Neugier voraussehbar und keine Überraschung ist. Dabei zerpflückte er nicht wenige Auswüchse, welche der Hype um New Work mit sich bringt: Etwa sei der Wunsch, selbständiger arbeiten zu wollen, längst nicht bei allen Arbeitnehmenden vorhanden. Und auch agile Methoden seien so neu nicht: Vielfach handle es einfach um eine „Agilisierung“ des guten alten Wasserfall-Modells, so Frischmuth. Was heute aber immer mehr zählt, seien Führung, Kultur und Kommunikation. Und vor allem letzteres betrachtet er als eine Schlüsselaufgabe.

www.personaltag.ch

Börsenkotierte Schweizer Firmen stehen finanziell solide da

Die börsenkotierten Schweizer Firmen stehen finanziell noch solider da als vor einem Jahr. Das zeigt die aktuelle Finanzierungs- und Treasurystudie 2022 der Hochschule Luzern. Trotz der anhaltenden Corona-Pandemie im Jahr 2021 konnten die Firmen ihre Ertragskraft weiter steigern und die relative Verschuldung senken. Die gute Finanzlage zeigt sich auch an den wieder gestiegenen Ausschüttungen und Aktienrückkaufprogrammen sowie an den verzeichneten Börsengängen.

Börsenkotierte Schweizer Firmen verfügen über eine erneut verbesserte Finanzlage. (Bild: Pixabay.com)

Das Institut für Finanzdienstleistungen der Hochschule Luzern hat die aktuelle Finanzierungs- und Treasurystudie für das Jahr 2022 veröffentlicht. Darin wird untersucht, wie börsenkotierte Schweizer Firmen finanziert sind und welche Handlungsoptionen zur Verfügung stehen. Für die Analyse werden jeweils Daten der SMI- und SPI-Unternehmen ausgewertet.

Börsenkotierte Schweizer Firmen stehen im internationalen Vergleich gut da

Die Ergebnisse der diesjährigen Studie zeigen: Ausschüttungen aller SPI-Unternehmen, bestehend aus Dividendenzahlungen, Ausschüttungen aus Kapitaleinlagen und Nennwertreduktionen, summierten sich für das Geschäftsjahr 2021 auf 50.4 Milliarden Franken. Mit einer Ausschüttungsrendite des Swiss Performance Index «SPI» von 2.41 Prozent hat die relative Dividenden- und Kapitalrückzahlungsrendite jedoch einen neuen Tiefstand erreicht. Dieser Tiefststand resultiert – trotz hoher Dividenden – aufgrund der Ende 2021 im Vergleich zum Vorjahr rund 20 Prozent höheren Aktienkurse. Aktienrückkäufe machten einen Anteil von 24 Prozent der gesamten Ausschüttungen und Aktienrückkäufe aus und beliefen sich auf 16.1 Milliarden Franken. Der Median der Marktrendite (Gewinn pro Aktie/Aktienkurs) der SMI-Titel belief sich im Jahr 2021 auf 5.1 Prozent, was aufgrund von Rekordgewinnen gewisser Titel rund ein Prozentpunkt mehr ist als im Vorjahr.

«Die Summe von Ausschüttungen und Aktienrückkäufen nahm im Jahr 2021 wieder zu», bilanziert Manuel Bauer, Mitherausgeber der Studie und Dozent an der Hochschule Luzern. Mit sechs Börsengängen (Volumen 2.2 Milliarden Franken) und einem identifizierten Kapitalerhöhungsvolumen schon kotierter Unternehmen von 2.3 Milliarden Franken war auch der Schweizer Eigenkapitalmarkt wieder sehr aktiv. Und im Jahr 2021 ist die Verschuldung – relativ betrachtet – sogar zurückgegangen. Die Daten lassen darauf schliessen, dass kotierte Schweizer Unternehmen eine solide Finanzsituation aufweisen und der Kapitalmarkt das gesunde Wachstum unterstützt. «Es ist kein Zufall, dass Schweizer Unternehmen auch in einem internationalen Vergleich in den letzten Jahren performancemässig gut dastehen», so Bauer.

Höheres verzinsliches Fremdkapital, tiefere relative Verschuldung

Die 167 untersuchten Nicht-Finanzunternehmen weisen per Ende des Jahres 2021 folgende Kapitalstruktur der kumulierten Bilanzsumme von 871 Milliarden Franken auf: 43.9 Prozent Eigenkapital und 56.1 Prozent Fremdkapital. Die Zinssituation im Jahr 2021 widerspiegelte sich wiederum in einer Zunahme der kurz- und langfristigen verzinslichen Verbindlichkeiten der Unternehmen. So nahmen die verzinslichen Verbindlichkeiten in den Jahren 2012 bis 2021 um 45.8 Prozent auf total 245 Milliarden Franken zu, was einer Zunahme von 77 Milliarden Franken entspricht. Gegenüber dem Vorjahr 2020 bedeutet dies ein weiterer Anstieg um neun Prozent. «In der Studie zeigte sich einmal mehr die Bedeutung der Finanzierung mit Anleihen, welche drei Viertel des am Markt ausstehenden verzinslichen Fremdkapitals ausmachen», erläutert Thomas Birrer, Mitherausgeber der Studie und Professor für Corporate Finance an der Hochschule Luzern. Die drei grössten Nicht-Finanzunternehmen Nestlé, Roche und Novartis emittierten zusammen 65 Prozent des gesamten Volumens, was deren wesentliche Bedeutung im Schweizer Kapitalmarkt für Nicht-Banken aufzeige, so der Finanz-Experte. Mit der Zunahme an verzinslichem Fremdkapital nahm auch die Nettoverschuldung seit dem Jahr 2012 um 30.2 Prozent zu. Jedoch sank der Median des Nettoverschuldungsgrads (NetDebt/EBITDA) von 0.49x im Jahr 2012 auf 0.38x im Jahr 2021. Im Vorjahr belief sich dieser noch auf 0.68x.

Green Bonds und Sustainability-Linked Bonds auf dem Vormarsch

Umwelt-, Sozial- und Governance-Aspekte (ESG) spielen eine immer grössere Rolle bei den Entscheidungen von Unternehmen. Dies trifft auch in Bezug auf finanzielle Entscheidungen zu. Insofern erstaunt es kaum, dass sich im Jahr 2021 das global emittierte Volumen von Green-Bonds auf 605 Milliarden US-Dollar mehr als verdoppelt hat. In der Schweiz wurden ebenfalls fleissig Green-Bonds emittiert. Im Rahmen von 16 Transaktionen wurde Fremdkapital im Umfang von 2.8 Milliarden Franken aufgenommen. Wie in der letztjährigen Studie prognostiziert, hielt der Wachstumstrend auch im Jahr 2021 an und dies dürfte auch für die kommenden Jahre gelten. «Insofern wird es interessant sein zu beobachten, welcher Anteil in Zukunft grün finanziert wird», meint Thomas Birrer.

Working Capital Management

Im Rahmen der diesjährigen Studie hat das HSLU-Forschungsteam erstmals auch das Working Capital Management der kotierten Schweizer Unternehmen im Zeitraum von 2012-2021 untersucht. Die Kunden der untersuchten Unternehmen haben ihre Rechnungen im Jahr 2021 im Vergleich zum Jahr 2012 6 Tage früher bezahlt. Gleichzeitig haben sie ihre Lieferantenrechnungen in diesem Zeitraum im Durchschnitt 7 Tage später bezahlt. Durch die frühere Einnahme der Kundenzahlungen und der späteren Zahlung der Lieferantenrechnungen haben diese Unternehmen im entsprechenden Zeitraum unter sonst gleichen Bedingungen etwa 17 Mrd. an flüssigen Mitteln eingespart. Im ersten Coronajahr 2020 wurden im Vergleich zum Vorjahr keine wesentlichen Veränderungen im Zahlungsverhalten der Unternehmen festgestellt.

Quelle: Hochschule Luzern

Leere QR-Rechnungen: Das kann teuer werden

Eine weitverbreitete Praxis war bisher, dass Rechnungssteller neutrale Einzahlungsscheine bei den Banken bezogen, die zwar ihre eigene Adresse und Kontonummer enthielten, aber keine Angaben zur zahlungspflichtigen Person. Diese Angaben sowie den Rechnungsbetrag haben sie dann später am eigenen Drucker selber ergänzt. Dieses Vorgehen ist mit der QR-Rechnung nicht mehr möglich, weil der Swiss QR Code nicht verändert werden kann. Es ist daher wichtig, dass Rechnungssteller von Beginn weg komplette QR-Rechnungen erzeugen.

Werden nicht gerne gesehen: Leere QR-Rechnungen mit fehlenden Angaben zum Zahlungspflichtigen und zum Rechnungsbetrag. (Bild: QR Modul)

Die QR-Rechnung, genauer gesagt der Beleg, der QR-Zahlteil heisst, besteht aus dem Swiss QR Code und einem Sichtteil, der die Rechnungsangaben als Klartext zeigt. Diese beiden Elemente müssen übereinstimmen, wenn er bei der zahlungspflichtigen Person ankommt. Das bedeutet, dass neutrale Belege, in denen die Adresse des Zahlungspflichtigen und der Rechnungsbetrag fehlen, durch den Rechnungssteller nicht selber nachbedruckt werden können. In diesem Fall wird der Aufwand an den Zahlungspflichtigen abgeschoben. Bei Zahlungen über die digitalen Kanäle, wie e- oder Mobile-Banking, ist dies in der Regel kein Problem, weil seine Adressdaten nach dem Login in die Bankapplikation automatisch angereichert werden.

Leere QR-Rechnungen bedeuten kostspieligen Zusatzaufwand

Etwas anders verhält es sich beim Bezahlen über die klassischen Kanäle, insbesondere am Postschalter. Bevor der Zahlungspflichtige eine solche QR-Rechnung am Postschalter bezahlen kann, müssen er seine Adresse und den Rechnungsbetrag handschriftlich ergänzen. Was bei 1-2 Rechnungen pro Monat noch nicht nach viel Aufwand tönt, wird schnell einmal mühsam, wenn er 10-20 Rechnungen im Monat bezahlt. In diesem Fall sollte er die Rechnungssteller auffordern, ihm einen komplett ausgefüllten QR-Zahlteil zu senden.

Komplette QR-Zahlteile sind auch im Interesse des Rechnungsstellers

Unvollständig ausgefüllte QR-Zahlteile sind nicht nur für Zahlungspflichtige ein Ärgernis, sondern auch nachteilig für den Rechnungssteller selber. Die Post verlangt für die manuelle Nacherfassung von Adresse und Betrag eine Gebühr von CHF 0.84 pro Zahlung – zusätzlich zu den üblichen Schaltereinzahlungsgebühren. Bei 100 Rechnungen im Monat ergibt dies Mehrkosten von CHF 84 pro Monat oder von über CHF 1’000 im Jahr. Diese Ausgaben sind völlig unnötig und die CHF 9 pro Monat, die für die Nutzung von QR Modul anfallen, ein Klacks dagegen.

Die bequemste Variante: pdf-Rechnungen per E-Mail

Für Zahlungspflichtige, die gerne die digitalen Kanäle nutzen, wäre ein medienbruchfreier Prozess ohnehin am effizientesten. In diesem Fall würden sie QR-Rechnungen im pdf-Format via E-Mail empfangen. Viele Banken in der Schweiz bieten bereits heute die Option, solche pdf-Rechnungen in die eBanking-Applikation hochzuladen oder mittels Drag & Drop hinein zu ziehen, wo der Swiss QR Code dann automatisch ausgelesen wird. Danach prüft der Zahlungspflichtige nur noch die Zahlungsdaten und gibt die Zahlung frei, wenn alles ok ist. Dieser Prozess ist sogar noch schneller und einfacher als die Bezahlung einer eBill, weil er die Rechnungsdetails in der pdf-Rechnung anschauen kann und sich hierfür nicht zuerst auf einer Dritt-Webseite einloggen muss. Ausserdem können die Rechnung ganz fix auf dem eigenen Gerät archiviert oder das E-Mailsystem als Archiv genutzt werden. QR Modul bietet die Option, QR-Rechnungen direkt aus der Applikation heraus per E-Mail zu verschicken. Damit sind nicht nur die Zahlungspflichtigen optimal bedient, sondern auch die Rechnungssteller, die so ihren Aufwand für die Rechnungs-stellung minimieren.

Quelle: www.qrmodul.ch

44 Startups bei der vierten Staffel von „Die Höhle der Löwen Schweiz“

44 Start-ups pitchen in sieben Folgen der vierten Staffel von "Die Höhle der Löwen Schweiz" ihre Businessideen bei bekannten Investment-Profis und hoffen auf einen Deal. Die Show startet am 4. Oktober 2022 auf dem TV-Sender 3+.

Die Investoren bei „Die Höhle der Löwen Schweiz“ (v.l.n.r.): Jürg Schwarzenbach, Lukas Speiser, Anja Graf, Tobias Reichmuth, Bettina Hein, Patrick Mollet und Roland Brack. (Bild: ©CH Media)

Bereits in 35 Ländern, darunter auch die Schweiz, wird die Sendung „Die Höhle der Löwen“ ausgestrahlt. In den USA läuft das Format unter dem Titel «Shark Tank» seit 2009 und hat seit der Erstausstrahlung mehrere tausend neue Arbeitsplätze ermöglicht. Pro Episode treten mehrere Jungunternehmerinnen und Jungunternehmer mit ihren innovativen Geschäftsideen und Unternehmenskonzepten vor die Investorinnen und Investoren und werben um deren Investment.

In der Schweizer Ausgabe der Sendung wagen sich in der kommenden Staffel ebenfalls insgesamt 44 Startups in die Höhle der Löwen, von der Lifestyle- über die Finanz- bis hin zur Mobilitätsbranche. Beispielsweise das vierköpfige Gründerteam des Zürcher Start-ups refluence, das aufgrund der steigenden Nachfrage nach Influencer-Marketing einen Vermittlungsservice für Influencerinnen, Influencer und Unternehmen anbietet. Oder das Zuger Jungunternehmen Splint Invest, das eine Applikation entwickelte, die es mit einem Klick ermöglicht, unkompliziert in alternative Anlagen, unter anderem Aktien für Luxusuhren, seltenem Whisky oder Edelwein, zu investieren. Ein Gründerduo aus Zürich erschuf Unterarmprothesen unter dem Namen mac4u Explorer, die Menschen mit körperlicher Behinderung Sport und weitere Freizeitaktivitäten ermöglichen. Auch das Zürcher Start-up Dancing Queens hofft auf ein Investment. Sie bieten modulare Tanzschuhe an, mit denen man schmerzfrei ganze Nächte lang durchtanzen kann. RIBE Moto aus Zürich betreibt eine Vermietungsplattform für Motorräder, die unter anderem den administrativen Aufwand für Nutzerinnen und Nutzer verringert.

Wem von diesen Startups gelingt es, den vergangenen Staffel-Rekord zu knacken und wer geht leer aus? Dies entscheiden nicht zuletzt die Investoren, die sog. „Löwen“. Diese sind wie in der letzten Staffel die Business-Apartment-Pionierin Anja Graf, die Tech-Unternehmerin Bettina Hein, der Onlinehandel-Experte und Gründer von brack.ch Roland Brack, der Nachhaltigkeitsunternehmer Tobias Reichmuth, der Amorana-Mitgründer und CEO Lukas Speiser, der Investmentfirma-Inhaber Jürg Schwarzenbach von Marcaro und der Start-up-Coach und Mitinhaber von Great Place to Work Patrick Mollet.

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Besonders gefragt: Arbeitnehmende mit Qualifikationen im Bereich Nachhaltigkeit

Trotz geopolitischer und wirtschaftlicher Risiken beurteilen Schweizer Arbeitgeberinnen die Nettobeschäftigungsaussichten für das vierte Quartal 2022 positiv. Dies zeigt der aktuelle ManpowerGroup Employment Outlook Survey. Er weist auch darauf hin, welche «ESG-Qualifikationen» beim Recruiting eine Rolle spielen.

Auf dem Arbeitsmarkt derzeit besonders gefragt sind qualifizierte Personen im Bereich Nachhaltigkeit. (Bild: Pixabay.com)

Der aktuelle ManpowerGroup Employment Outlook Survey zeigt: Trotz globaler wie auch regionaler Risiken sind die Schweizer Arbeitgeberinnen optimistisch. Für Q4 2022 liegen die Beschäftigungsaussichten bei 21%, weltweit wird mit einem Nettobeschäftigungsausblick von 30% gerechnet. «Berücksichtigt man, dass die Umfrage unter dem Eindruck von gestiegenen geopolitischen und wirtschaftlichen Risiken, dem Krieg in der Ukraine oder den Nachwirkungen der Pandemie stattfand, sind die Beschäftigungsaussichten nach wie vor als positiv zu bewerten. Bemerkenswert ist, dass beim Bereich Nachhaltigkeit bzw. ESG Unternehmen soziale Aspekte wie Gesundheit, Diversity oder gesellschaftliches Engagement an erster Stelle nennen. Dies ist ein Indikator dafür, dass sich das Bewusstsein durchgesetzt hat, dass man für die Mitarbeitergewinnung und -bindung nachhaltig ins Humankapital investieren muss sowie die Bedürfnisse bezüglich beispielsweise Flexibilität abholen muss», fasst Jan Jacob, Country Manager ManpowerGroup Schweiz, den Schweizer Arbeitsmarkt zusammen.

Für den Bereich Nachhaltigkeit qualifizierte Personen gefragt

Viele Unternehmen verfügen über ein Nachhaltigkeits- bzw. ESG-Programm. Die Schwerpunkte werden jedoch unterschiedlich gesetzt und entsprechend sind unterschiedliche Qualifikationen gesucht. In den nächsten 12 Monaten planen 37% der befragten Unternehmen Mitarbeitende einzustellen, die Verbesserungen bei Umweltbeeinflussungen unterstützen können. 34% suchen Fachpersonen, die die Governance weiterentwickeln und 33% Talente, die soziale Aspekte wie Sicherheit, Gesundheit, Diversity oder gesellschaftliches Engagement vorantreiben können. Eingeführt werden/wurden ESG-Programme gemäss den befragten Unternehmen vor allem zur Kostenreduktion, um Vorschriften einzuhalten oder um Reputation aufzubauen. Des Weiteren wurden Werte, externe Erwartungen, aber auch der Nutzen für die Mitarbeitergewinnung und -bindung als wichtige Gründe für die Umsetzung von nachhaltigen Strategien genannt.

Grafik: Manpower Group

Um ihre Nachhaltigkeitsstrategie umzusetzen, setzen 80% der befragten Unternehmen auf interne Lösungen (Mehrfachnennungen möglich). Mitarbeitende sollen weiter qualifiziert und geschult (43%), zusätzliche Mitarbeitende eingestellt (39%) und bestehenden Funktionen zusätzliche ESG-Verantwortlichkeiten (37%) zugeordnet werden. 29% der Unternehmen setzen auf externe Beratende, um nachhaltiger zu werden. Nur 8% der Befragten sagten aus, dass im Unternehmen alle notwendigen Qualifikationen vorhanden sind. «Gesucht sind vor allem Mitarbeitende mit Knowhow in den Bereichen Umwelt, Gesundheit und Sicherheit. Zu den Top 10 Nennungen für die spezifischen Qualifikationen gehören u.a. Recycling und Abfallmanagement, Ökosystem- und Biodiversitätsmanagement, Personalplanung oder Cybersicherheit. Dies zeigt, wie vielseitig Unternehmen das Thema Nachhaltigkeit angehen», hebt Jan Jacob hervor.

Die Beschäftigungsaussichten bleiben optimistisch

Die in diesem Jahr positiven Einstellungsabsichten der Schweizer Arbeitgeberinnen bleiben im vierten Quartal 2022 bestehen. 36% der Unternehmen planen Personal einzustellen, 16% sehen Entlassungen vor. Der resultierende, bereinigte Nettobeschäftigungsausblick* von 21% reiht sich in die überdurchschnittlichen Aussichten in diesem Jahr ein. Im Vergleich zum vierten Quartal 2021 (8%) verbessern sich die Beschäftigungsaussichten um 14 Prozentpunkte. Alle sieben Schweizer Regionen melden für das vierte Quartal 2022 positive Beschäftigungsaussichten. Damit setzt sich der optimistische Trend in diesem Jahr fort, wobei gegenüber dem dritten Quartal 2022 in 5 von 7 Regionen abnehmende Nettobeschäftigungsaussichten prognostiziert werden.

Primärer und sekundärer Sektor boomen

Mit Ausnahme des Sektors «Bankwesen, Finanzen, Versicherungen und Immobilien» sind die Beschäftigungsaussichten für das vierte Quartal 2022 wie auch gegenüber Q4 2021 in allen Wirtschaftszweigen positiv. Gegenüber Q3 2022 melden jedoch 6 von 11 Sektoren einen Beschäftigungsrückgang. Von der positiven Entwicklung profitieren vor allem Mitarbeitende in der «Primärproduktion» (Nettobeschäftigungsausblick: +21 Prozentpunkte gegenüber Q3 2022, +33 Prozentpunkte gegenüber Q4 2021). Aussergewöhnlich sind die Beschäftigungsaussichten auch für das Segment «Produktion, Verarbeitung». Hier wird mit einem Nettobeschäftigungsausblick von 34% gerechnet. Dies entspricht einer Zunahme von 20 Prozentpunkten gegenüber Q4 2021. Ein möglicher Grund für die Zunahmen der Beschäftigungsaussichten in diesen beiden Segmenten könnte eine vorausschauende Planung der Arbeitgeber sein, um besser auf Versorgungsengpässe reagieren zu können. Vor allem die Energiebranche boomt. Fachkräfte im Bereich der Photovoltaik sind besonders gesucht, was das Resultat dieses Sektors unterstreicht.
Der Rückgang der Neueinstellungen (-8% Nettobeschäftigungsausblick Q4 2022, -37 Prozentpunkte gegenüber Q3 2022) im Sektor «Bankwesen, Finanzen, Versicherungen und Immobilien» dürfte auf die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen zurückzuführen sein.

Quelle: Manpower Group

Nachhaltigkeits-Leitfaden für KMU

In Sachen Nachhaltigkeit können auch KMU viel bewirken - mehr, als ihnen vielleicht bewusst ist und auch bereits mit wenigen Mitteln. Dies zeigt ein neuer Nachhaltigkeits-Leitfaden, den das Wirtschaftsprüfungsunternehmen OBT zusammen mit der HSG St.Gallen erstellt hat.

OBT und die HSG St.Gallen haben einen neuen Nachhaltigkeits-Leitfaden für KMU veröffentlicht. (Bild: OBT)

KMU können auch mit begrenztem Budget, begrenzter Zeit und begrenztem Einfluss mehr bewirken, als sie glauben. Nachhaltigkeit wird dabei oft als stetiger Veränderungsprozess angesehen. Aufgrund sich ständig verändernder Rahmenbedingungen gilt es, in bestimmten Abständen weitere Massnahmen und die Zielerreichung zu überprüfen. Konkrete Anleitungen dazu und praktische Beispiele zeigt ein neuer Nachhaltigkeits-Leitfaden für KMU von OBT und HSG St.Gallen.

Ein Thema, das alle betrifft

Fakt ist: Das Thema Nachhaltigkeit betrifft uns inzwischen alle, egal ob persönlich oder als Unternehmen unabhängig von Grösse und Branche. Die Praxis zeigt aber, dass es noch viel zu tun gibt und die Unterschiede zwischen Unternehmen noch sehr gross sind: Auf der einen Seite stehen KMU, die schon heute als Vorreiter in Sachen Nachhaltigkeit gelten, auf der anderen Seite jene Firmen, die sich erst fragen, welche Massnahmen überhaupt sinnvoll sein könnten. Und da ist noch eine weitere Gruppe: Jene KMU, welche ihre Möglichkeiten für einen Beitrag zu mehr Nachhaltigkeit unterschätzen bzw. den Aufwand überschätzen. „Denn schon mit vermeintlich kleinen Massnahmen könnte mit der Zeit viel erreicht werden. Es fehlt unseres Erachtens an Überblick und Inspiration – vor allem an Beispielen von KMU für KMU“, schreiben die Herausgeber des neuen KMU-Leitfadens für Nachhaltigkeit. Zu oft finde der Nachhaltigkeitsdiskurs auf Ebene der Grossunternehmen statt, obwohl zwei Drittel der Beschäftigten in der Schweiz in KMU tätig sind. Der Hebel, etwas zu bewirken, wäre also gross, heisst es dazu weiter.

Nachhaltigkeits-Leitfaden mit breit abgestütztem Wissen

Das war Motivation genug, um einen Nachhaltigkeitsleitfaden speziell für KMU zu entwickeln. Die Herausgeber wollen damit nach eigener Darstellung einen kleinen Beitrag zu einem noch nachhaltigeren Geschäftsgebaren in der Schweizer KMU-Landschaft und darüber hinaus zu leisten. Der Nachhaltigkeits-Leitfaden gibt zunächst einen Überblick über den Begriff der Nachhaltigkeit und erläutert Nachhaltigkeitsstandards und Zertifizierungen. Danach werden Wege aufgezeigt, wie der Handlungsbedarf erkannt und Massnahmen umgesetzt werden können – pragmatisch und/oder mit einem systematischen Ansatz. Auch wie Nachhaltigkeit kommuniziert und kontinuierlich weiterentwickelt werden kann, wird erläutert, und es werden auch Ressourcen genannt, wo man sich als KMU externe Unterstützung holen kann.

Der Nachhaltigkeits-Leitfaden für KMU ist breit abgestützt und bringt die Sichtweisen aus Theorie und Praxis zusammen. Interviewpartner wie z.B. Stefan Aerni (Quality & Sustainability Manager bei Dolder Hotel AG), Olmar Albers (Geschäftsleiter öbu – Verband für nachhaltiges Wirtschaften), Josephine Herzig (Co-Director Engagement Programs, B Lab Schweiz) oder Stephen Neff (CEO, Foundation myclimate) haben ihr Wissen eingebracht. Der KMU-Leitfaden kann direkt auf der Website von OBT bezogen werden und steht auch als Kurzauszug zur Verfügung.

Schweizer IT-Firma ist bester Arbeitgeber Europas

Die IT-Dienstleisterin UMB wurde von Great Place to Work als beste Arbeitgeberin Europas in der Kategorie der Unternehmen mit zwischen 50 und 499 Mitarbeitenden ausgezeichnet. Damit führt zum ersten Mal ein Schweizer Unternehmen die Liste der Top 50 Unternehmen Europas an.

Die Schweizer IT-Firma UMB ist beste Arbeitgeberin Europas. CEO Martin Gartmann präsentiert stolz die Auszeichnung. (Bild: UMB)

Schon in der Vergangenheit konnte die Schweizer IT-Firma UMB von den Experten für Arbeitsplatzkultur Ehrungen entgegennehmen, wurde das Unternehmen doch bereits fünf Mal von Great Place to Work zur besten Schweizer Arbeitgeberin in ihrer Kategorie gewählt. Dazu Martin Gartmann, CEO von UMB: «Begonnen hat alles mit einer klaren Vision, beste Arbeitgeberin Europas zu werden. Jetzt haben wir dieses Ziel erreicht, und wir sind als Team unglaublich stolz darauf. Wir werden alles daransetzen, auch in Zukunft die erste Adresse für ambitionierte IT-Talente zu sein.»

Die UMB-Unternehmenskultur

Die Unternehmenskultur ist bei UMB seit jeher ein bedeutender Faktor der Unternehmensentwicklung. Dies zeigt sich darin, dass Kolleginnen und Kollegen jederzeit ernst genommen und in Entscheidungen eingebunden werden. So können sich bei UMB alle in den Strategieprozess einbringen. Darüber hinaus betreibt das Unternehmen eine offene Informationspolitik. Es wird regelmässig offen und ehrlich über Zahlen, Strategien oder Personalveränderungen informiert – auch negative Themen werden auf Augenhöhe kommuniziert. UMB unterhält überdies nicht nur grosszügige Weiterbildungsfonds, sondern auch einen eigenen Sicherheitsfonds, aus dem Kolleginnen und Kollegen in Notlagen finanziell unterstützt werden. Dieser Fonds wurde in den vergangenen Jahren schon mehrfach beansprucht.

Das Great Place to Work Trust Model™

Great Place to Work arbeitet mit einem strengen, datenbasierten Modell zur Quantifizierung von Mitarbeitererfahrungen, dem Great Place to Work Trust Model™. Seit 1992 wurden mit diesem Vertrauensmodell mehr als 100 Millionen Mitarbeiter auf der ganzen Welt befragt und diese tiefen Einblicke genutzt, um zu definieren, was einen grossartigen Arbeitsplatz ausmacht: Vertrauen. Mitarbeiter eines grossartigen Arbeitsplatzes vertrauen den Menschen, für die sie arbeiten, sind stolz auf ihre Arbeit und arbeiten gerne mit ihnen zusammen. Weiter baut die For-All-Methodik von Grat Place to Work auf dem Vertrauensmodell auf, indem sie sicherstellt, dass jeder einzelne Mitarbeitende, unabhängig davon, wer er ist oder was er für sein Unternehmen tut, eine durchweg positive Erfahrung am Arbeitsplatz macht. Die For-All-Methodik wird zur Bewertung aller Best-Workplace-Listen™ verwendet.

Quelle und weitere Informationen: UMB 

Rolf G. Schmid wird neuer Verwaltungsratspräsident von Revendo

Revendo konnte Rolf G. Schmid als Verwaltungsratspräsidenten gewinnen. Der ehemalige CEO des Bergsportunternehmens Mammut hat ausserdem Mandate im Verwaltungsrat bei Brack, Mobiliar und anderen namhaften Firmen. Revendo erweiterte zudem sein operatives Management auf sieben Personen.

Revendo baut sein Wachstum in der DACH-Region (hier ein Blick in die Filiale in Wien) aus und verstärkt Verwaltungsrat und Management. (Bild: Revendo.ch

Revendo hat grosse Pläne für die Zukunft. In der Schweiz konnte das Unternehmen sein Refurbished-Konzept bereits etablieren und wurde nach eigenen Angaben zum Marktführer in diesem Bereich. Erst kürzlich ist das Unternehmen eine Partnerschaft mit einem grossen Telekom-Dienstleister eingegangen.

Neuer Verwaltungsratspräsident von Revendo: Rolf G. Schmid

Nun will Revendo die kommenden Jahre nutzen, um die Präsenz in der Schweiz weiter auszubauen und sich in Österreich und Deutschland als Marke zu etablieren. Dies mit dem grossen Ziel, bis 2025 jährlich einer Million Geräte ein zweites Leben zu schenken. Auf dem Weg zu diesem grossen Ziel braucht es viel Know-how. Dieses hat das Unternehmen nun in Form von Rolf G. Schmid an Bord geholt und ihn zum VR-Präsidenten ernannt. Der ehemalige Geschäftsführer des Bergsportunternehmens Mammut Sportsgroup AG bringt 20 Jahre Erfahrung im Bereich der Internationalisierung und im Retail mit. Rolf G. Schmid, der neue Verwaltungsratspräsident von Revendo, hat die Marke Mammut international etabliert und den Umsatz verzehnfacht. Somit verfügt er über jene strategische Erfahrung, die Revendo für die nächsten unternehmerischen Entwicklungsschritte benötigt. Heute ist Rolf G. Schmid als Vollzeit-Verwaltungsrat in verschiedenen Unternehmungen wie u.a. Competec AG / Brack, Die Mobiliar, Mobility sowie Fenix Outdoor International AG tätig.

Mit breiterem Management den Wachstumskurs fortsetzen

Zudem hat Revendo Anfang des Jahres sein operatives Management-Team neu strukturiert und die einzelnen Verantwortungsbereiche breiter aufgestellt. Durch den Kompetenzzuwachs konnten gewisse Positionen gestärkt und andere ergänzt werden. Mit diesen Veränderungen sieht sich Revendo für ein nachhaltiges Wachstum in der DACH-Region gewappnet. Das Management setzt sich nun wie folgt zusammen: Für die Finanzen konnte Revendo Daniela Leipert als CFO gewinnen, die zuvor in der Pharmabranche in leitenden Funktionen in der Finanz- und Controllingabteilung tätig war. Das Marketing wird neu von Mirco Helbling als CMO besetzt. Er hat zuvor als
Marketingleiter bei der PCP Gruppe und bei Mobilezone gearbeitet. Für die Leitung der Human Resources Abteilung konnte Revendo Franziska Buser als CHRO gewinnen. Sie war viele Jahre als Schulleiterin tätig. Roman Holzweber leitet die Operations als COO und war zuvor im Servicebereich bei Sony und bei der Firma Bachmann tätig. Christian Rickenbacher konnte intern als CTO gewonnen werden. Laurenz Ginat, Co-Gründer und Geschäftsleiter übernimmt die Position vom Chief Retail Officer, um das Retailgeschäft länderübergreifend auszubauen und Aurel Greiner, Gründer und Geschäftsleiter übernimmt die Position des CEO.

Quelle: Revendo

Rückblick SGES 2022: «Versäumtes nachholen»

Am 7. und 8. September 2022 fand in Winterthur das Swiss Green Economy Symposium statt. Mehrere hundert Teilnehmende trafen sich an dieser Fachtagung zum Austausch über nachhaltige Wirtschaft. Die Themen des diesjährigen Anlasses konnten aktueller nicht sein.

Nationalrat Jürg Grossen äusserte am SGES 2022 deutliche Kritik an der Klimapolitik des Bundesrats. (Bild; Thomas Berner)

Green Economy gehört zu den wichtigsten Zukunftstrends. In naher Zukunft werden wohl immer mehr Unternehmen sich in irgendeiner Form konkret mit nachhaltigen Produkten beschäftigen – und für alle anderen dürften allein schon Regulierungen und andere Sachzwänge wie Klimawandel und Energiekrise zu einer verstärkten Beschäftigung mit nachhaltiger Wirtschaft führen. Die aktuelle Situation bei der Energieversorgung zeige deutlich, dass wir nun «Versäumtes nachholen» müssen. «Wir stehen nicht vor, sondern in der Energiekrise», so der Berner Stadtpräsident Alec von Graffenried in seiner Grussbotschaft am ersten Tag des Swiss Green Economy Symposiums SGES, und er bekannte: «Wir müssen jetzt handeln».

SGES: Seit 2013 der „grüne“ Wirtschaftsgipfel

Das Swiss Green Economy Symposium (SGES) zeigt seit 2013 an konkreten Beispielen, wie Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und NGO gemeinsam zu mehr Wohlstand, zum Schutz der Umwelt und zu einem friedlicheren Zusammenleben beitragen können. Der diesjährige Anlass stand unter dem Motto «Verantwortungsvoll und mutig zusammenarbeiten». An den beiden Symposiumstagen vom 7. und 8. September 2022 wurden in Plenumsveranstaltungen und diversen sog. Innovationsforen aktuelle Fragen rund um Kreislaufwirtschaft, Klimaschutz und gesellschaftliche Verantwortung diskutiert. Ein Höhepunkt war die Keynote von Prof. Dr. Ernst Ulrich von Weizsäcker, Ehrenpräsident des Club of Rome, der vor 50 Jahren erstmals auf die Grenzen des Wachstums hingewiesen hat. Heute muss man konstatieren, dass die Appelle von 1972 leider an Dringlichkeit zugenommen haben – weltweit, aber auch in der Schweiz.

Klimaschutz: Haben wir noch genügend Zeit?

Am ersten Tag des SGES 2022 vermittelte etwa Katrin Schneeberger, Direktorin des Bundesamts für Umwelt BAFU, einen Überblick über den Status der Kreislaufwirtschaft in der Schweiz. Obwohl schon viel getan wird, bestehe noch viel Luft nach oben: So hätten erst 12 Prozent aller Schweizer Unternehmen eigene zirkuläre Aktivitäten in ihrem Geschäft. Erst 9 Prozent investieren mehr als 10 Prozent in die Kreislaufwirtschaft. Und ebenfalls erst 12 Prozent der Schweizer Unternehmen erwirtschaften über 10 Prozent Umsatz mit zirkulärer Wirtschaft. Beim Thema Klimaschutz feuerte Nationalrat Jürg Grossen eine Breitseite gegen den Bundesrat ab. Dieser habe es verpasst, die Weichen rechtzeitig zu stellen und müsse nun laufend mit Notmassnahmen agieren. Jürg Grossen sieht gerade in der Digitalisierung die grössten Chancen: Dank smarter Technologie lässt sich bis zu 80 Prozent Energie einsparen, wie er anhand seines eigenen Firmengebäudes darlegte. «Darüber muss man reden, nicht über mehr Energieproduktion», so Grossen. Ein Zeichen dafür, wie sprichwörtlich aufgeheizt die Diskussion derzeit ist, war wohl auch die Aktion einiger Klima-Aktivisten. Sie stürmten kurzerhand die Bühne und forderten den Diskussionsteilnehmer Juan Beer, CEO der Zürich Versicherung, auf, dass sein Unternehmen sämtliche Investitionen in Öl und Gas auf der Stelle aufgeben soll. «Wir befinden uns in einer Transition, und diese braucht Zeit», so Beers Replik, wobei er betonte, dass erste Schritte für einen Ausstieg aus Öl und Gas bereits erfolgt seien.

Bestehende Narrative funktionieren nicht mehr, wie David Schärer von Rod Kommunikation ebenfalls am ersten Tag des Symposiums betonte. Unternehmen müssen sich ihrer gesellschaftlichen Verantwortung noch bewusster werden. Beispiele dafür gibt es immer mehr. Eine Pionierin auf diesem Gebiet ist etwa die Migros, die mit ihrem Kulturprozent jedes Jahr beträchtliche Summen in das gesellschaftliche und kulturelle Leben investiert.

Klimaschutz in Unternehmen: Noch viel zu tun

Wie viel Mut und Verantwortung für sichere und nachhaltige Energien notwendig sind, wurde am zweiten Veranstaltungstag vertieft. Auch die Frage, wie eine globale und nachhaltige Schweiz durch mehr Zusammenarbeit erreicht werden kann, wurde erörtert. Wie auch am ersten Tag fanden diverse Innovationsforen statt, welche Kreislaufwirtschaft, Klimaschutz und gesellschaftliche Verantwortung mit Fokus auf einzelne Branchen behandelten. So ging es etwa um Energiemanagement in Gebäuden, um urbane Logistik, um nachhaltige Finanzierungsinstrumente, um Nachhaltigkeitskommunikation oder um konkreten Klimaschutz in Unternehmen. In diesem Zusammenhang wurde die Swiss Climate Action Initiative (SCAI) vorgestellt. Diese hat zum Ziel, u.a. einen Leitfaden für KMU zu entwickeln, anhand dessen diese ihre eigene Roadmap zur Erreichung der Klimaziele erarbeiten können. Auch ein Klima-Informations-Cockpit sowie die Umsetzung von Klimaschutz entlang der gesamten Lieferketten stehen im Fokus der Initiative.

Nächstes SGES: 6./7. September 2023

Neben den Referaten und den Innovationsforen fand eine kleine Ausstellung statt mit 16 teilnehmenden Organisationen. Dabei ging es um unterschiedliche Innovationen für den Weg, einzelne der 17 Nachhaltigkeitsziele der UNO zu erreichen. So wurden z.B. Lösungen aus Biokunststoff gezeigt, nachhaltige Baustoffe sowie Beratungs- und Weiterbildungsangebote. Mit insgesamt 250 Referierenden, 16 Innovationsforen und 11 Keynotes wurde das SGES dem Anspruch, der umfassendste Wirtschaftsgipfel der Schweiz in Sachen Green Economy zu sein, durchaus gerecht. Dennoch konnte man zuweilen immer noch den Eindruck erhalten, sich in einer «Blase von Gleichgesinnten» zu bewegen, für die die Richtung klar ist: Den Worten müssen jetzt Taten folgen. Ideologisch gefärbte Blitzaktionen oder konsequente Obstruktionspolitik sind da aber wenig zielführend. Dennoch stimmte an den beiden Symposiumstagen die Richtung des Ziels Nr. 17 der UNO-Agenda 2030: «Umsetzungsmittel stärken und die globale Partnerschaft für nachhaltige Entwicklung mit neuem Leben füllen». Das nächste Swiss Green Economy Symposium findet am 6./7. September 2023 statt.

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Entrepreneurship: Das sind die ersten Schweizermeister

Vom 7. bis 10. September stellten 8 Teams, insgesamt 19 junge Personen aus der Berufsbildung, ihre unternehmerischen Kompetenzen an den SwissSkills unter Beweis. Raymond Tea und Ralf Boltshauser haben mit ihrer Idee – einer App zur Förderung von gesunden Gewohnheiten – die Jury überzeugt und damit die erste Schweizermeisterschaft in Entrepreneurship gewonnen.

Siegerehrung an den SwissSkills 2022 in der Disziplin Entrepreneurship: Raymond Tea, Ralf Boltshauser (Gold); Maria Näf, Julia Koch (Silber); Gian Wyss, Yannick Tschuor (Bronze). Foto: © SwissSkills / Michael Zanghellini)

Kann man Unternehmertum lernen? Spätestens seit den SwissSkills 2022 kennen wir die Antwort: Ja, es geht. Denn zum ersten Mal in der Geschichte wurde vom 7. bis 10. September der Wettbewerb in der Disziplin Entrepreneurship an den Schweizer Berufsmeisterschaften durchgeführt. Raymond Tea und Ralf Boltshauser sind am 10. September 2022 zu den ersten Schweizermeistern gekürt worden. Sie haben vor Kurzem die Berufsbildung als Applikationsentwickler abgeschlossen. Ralf Boltshauser kommt aus Fehraltorf und Raymond Tea aus Gundetswil. Den zweiten Rang erkämpften sich die beiden Thurgauerinnen Julia Koch und Maria Näf und die Bronzemedaille ging an Gian Wyss aus Willisau und Yannick Tschuor aus Adligenswil. Das Gewinnerteam wird die Schweiz 2023 an den EuroSkills in Danzig und 2024 an den WorldSkills in Lyon vertreten.

Grosses Interesse und Ideen mit Potenzial

Rund 150 junge Menschen aus der Berufsbildung haben sich letzten Winter für die erste Meisterschaft in Entrepreneurship beworben. Acht Teams aus den verschiedenen Sprachregionen der Schweiz, insgesamt 19 Personen, schafften es ins Finale an die SwissSkills 2022. Während vier Tagen stellten sie ihre unternehmerischen Kompetenzen unter Beweis. Zu Beginn der SwissSkills erhielten sie die Aufgabenstellung: Innert drei Tagen mussten die Finalistinnen und Finalisten eine Geschäftsidee entwickeln, welche zur Erreichung des Sustainable Development Goal 3 der Vereinten Nationen beitragen soll. Dieses Ziel will ein gesundes Leben für alle Menschen jeden Alters gewährleisten und ihr Wohlergehen fördern. Die Geschäftsidee des Siegerteams war eine App, die Gewohnheiten fördert, welche die physische und mentale Gesundheit stärkt.

Während den Vorbereitungen wurden die Teams von sieben Coaches aus der Startup-Szene begleitet. Diese bewerteten währenddessen ihre Leistungen. Die Finalpräsentationen am Samstag wurden von drei externen Jurymitgliedern (Michael Koch, Sandra Schnyder und Matthias Peterhans) bewertet. Insgesamt setzte sich die finale Note aus 24 Kriterien zusammen. Unter anderem musste die Realisierbarkeit und die Finanzierung gewährleistet werden sowie die Businessidee überzeugend präsentiert werden.

«Wir haben unglaublich viel gelernt während des Wettkampfes»

«Es war sehr inspirierend mit sieben anderen innovativen, motivierten Teams an dem SDG 3, bei dem es um globale Gesundheit geht, zu arbeiten. Und es war ein unglaubliches Gefühl, eine Disziplin zu gewinnen, die zum ersten Mal durchgeführt wird», so der Gewinner Ralf Boltshauser. Sein Teamkollege Raymond Tea ergänzt: «Wir haben unglaublich viel gelernt während des Wettkampfes. Der Sieg ist toll, aber teilzunehmen und die Coaches kennenzulernen, war das Allerschönste». Thomas Heimann, Geschäftsleiter der IG EntrepreneurSkills, ist sehr zufrieden mit den ersten EntrepreneurSkills: «Ich bin stolz, dass wir die ersten Schweizermeisterschaften in Entrepreneurship an den SwissSkills 2022 durchführen konnten». Nationalrat und Unternehmer Andri Silberschmidt ist der Präsident der IG EntrepreneurSkills. Das unternehmerische Denken und Handeln sind für ihn zentrale Kompetenzen, um die Zukunft der Schweiz aktiv, verantwortungsbewusst und innovativ zu gestalten: «Die erstmalige Durchführung der EntrepreneurSkills ist ein voller Erfolg. Endlich konnten sich junge Berufsleute im Unternehmertum messen und wir haben eine Zukunftsdisziplin geschaffen, welche an den Euro- und Worldskills um die Medaillen kämpfen wird».

Die Entstehung von EntrepreneurSkills

Vor eineinhalb Jahren beschlossen verschiedene Organisationen – darunter die Schweizerische Direktorinnen- und Direktorenkonferenz der Berufsfachschulen, welche das Projekt UDH verantwortet (dieses hat die systematische Verankerung des unternehmerischen Denkens und Handelns in der beruflichen Grundbildung zum Ziel), und FH Schweiz, der Dachverband der FH-Absolventinnen und -Absolventen – den Wettkampf in Entrepreneurship zu organisieren. Alle beteiligen Organisationen möchten mit den EntrepreneurSkills das unternehmerische Denken und Handeln in der Berufsbildung fördern und sichtbar machen.

Quelle und weitere Informationen: www.entrepreneurskills.ch/

SwissSkills 2022: Ganz viele Siegerinnen und Sieger

279 Teilnehmende durften an den SwissSkills 2022 in Bern eine Medaille und die Glückwünsche von Bundesrat Guy Parmelin entgegennehmen. Für den Wirtschaftsminister gehören die Teilnehmenden der Berufsmeisterschaft zur «Elite der Schweizer Berufsbildung».

Die Schweizer Berufsmeisterschaften SwissSkills 2022 gingen am 11. September 2022 in Bern zu Ende. (Bild: Tatjana Schnalzger / SwissSkills)

Mehr als 1000 junge Fachkräfte haben seit dem Mittwoch, 7. September 2022, an 87 Berufswettkämpfen die Schweizermeisterinnen und Schweizermeister erkoren. An der dreistündigen, von vielen Emotionen geprägten Siegerehrung am Samstagabend konnten die drei Erstplatzierten pro Beruf eine Medaille in Empfang nehmen. Die Debrunner Acifer Trophy für den besten Schweizermeister ging an Matthias Baumann. Er erhält einen Personenwagen mit Hybridantrieb während eines Jahres zur freien Verfügung.

Rekordmässige SwissSkills 2022

Es hat sich schon im Vorfeld abgezeichnet: Die SwissSkills 2022 wird mit mehreren Rekorden in die Geschichte eingehen. Über 1000 junge Berufstalente nahmen an 87 Wettkämpfen und 65 Berufsdemonstrationen teil, die Organisatoren zählten 120’000 Besucherinnen und Besucher, davon 64’000 Schülerinnen und Schüler. Für die Anreise der Schulklassen setzten die SBB 40 Extrazüge ein. Die Wettkämpfe und Darbietungen fanden an zirka 250 Ständen statt, das Gelände rund um die Bernexpo umfasste 100’000 Quadratmeter. Mehr als 10’000 Personen waren an der Vorbereitung und Durchführung des Anlasses beteiligt. Sehr zufrieden und glücklich äussert sich OK-Präsident Daniel Arn: „Ich bin absolut happy, dass alles ohne grössere Zwischenfälle über die Bühne gegangen ist. Die SwissSkills 2022 werden mir als wunderbarer Event in Erinnerung bleiben.“

Stolzer Bundesrat

Bundesrat Guy Parmelin gratulierte jeder Gewinnerin und jedem Gewinner persönlich. Er zeigte sich in seiner Ansprache stolz auf die Teilnehmenden der SwissSkills 2022. Sie hätten ihr Bestes gegeben und ein aussergewöhnliches Schlaglicht auf die enorme Vielfalt der Berufsbildung in unserem Land, ihre Qualität und Effizienz geworfen.

Bundesrat Guy Parmelin beglückwünscht die Gewinnerinnen bei den Coiffeur/Coiffeusen: Lara Alyssia Wyss (Gold), Valentina Bircher (Silber), Fatime Useini (Bronze) (Bild:  © Manu Friederich / SwissSkills)

«Sie gehören zur Elite der Schweizer Berufsbildung», rief der begeisterte Wirtschaftsminister den Berufstalenten zu. Parmelin gab sich überzeugt, dass jene Gewinnerinnen und Gewinner, die an den internationalen Wettkämpfen EuroSkills 2023 und WorldSkills 2024 teilnehmen, die Schweiz würdig vertreten würden. Zudem wünschte er dem SwissSkills National Team viel Erfolg für die anstehenden World Skills Competition 2022. Das dezentrale Wettkampfformat findet in 15 Ländern statt, darunter auch in sechs Schweizer Städten.

Familientag letzter Höhepunkt

Am Sonntag, 11. September 2022 gingen die SwissSkills 2022 mit einem letzten Höhepunkt zu Ende. Unter dem Titel «Best of SwissSkills» bot sich den Besucherinnen und Besuchern die Gelegenheit, die meisten der 150 präsentierten Berufe selber auszuprobieren. Zudem standen die frisch gekürten Berufs-Champions für Gespräche zur Verfügung.

Dass die Schweizer Berufsmeisterschaften auf derart grosses Interesse gestossen sind, freut den OK-Präsidenten Daniel Arn enorm. Vor allem beeindruckte ihn das Interesse von Schülerinnen und Schülern, die ihre Berufsausbildung erst noch vor sich haben: „An den Wochentagen sind bei Türöffnung Zehntausende Schülerinnen und Schüler auf das Gelände geströmt. Die meisten von ihnen interessierten sich für die Berufe, gingen an die Stände, informierten sich und schlugen nicht irgendwo in einer Ecke die Zeit tot. Die Jugendlichen waren im wahrsten Sinne des Wortes unterwegs zu ihrer beruflichen Zukunft.“

Nächste SwissSkills in drei Jahren

Die Ausrichtung der Schweizer Berufsmeisterschaften bedeutet jedes Mal einen grossen Aufwand. Ohne Unterstützung durch den Messestandort Bernexpo, die öffentliche Hand und Sponsoren gehe es nicht, so Daniel Arn. Auch die Berufsverbände und ihre Mitwirkenden hätten mit ihren Einrichtungen und Vorführungen das Leben an die Stände gebracht. Daniel Arn: „Ohne sie gäbe es keine SwissSkills!“

Kann man die diesjährige Ausgabe der SwissSkills noch toppen? Kaum, räumt Daniel Arn ein. „Wir haben die Kapazitätsgrenze erreicht. Dennoch wird es immer wieder Möglichkeiten geben, am einen oder anderen Ort ein paar Quadratmeter zu gewinnen, etwa wenn ein neuer Verband an den SwissSkills teilnehmen möchte. Wir wollen uns aber nicht einfach über die Grösse definieren. In der Qualität zu wachsen ist uns viel wichtiger.“ Mit diesen Voraussetzungen geht man nun an die Planung der nächsten SwissSkills, die 2025 wiederum in Bern stattfinden soll.

Quelle: www.swiss-skills.ch; die kompletten Ranglisten gibt es hier: swiss-skills2022.ch/de/wettkampf/resultate 

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