Der Duft des Geldes in der Höhle der Löwen Schweiz, Folge 3/5

Die fünfte Folge von «Die Höhle der Löwen Schweiz» (3. Staffel), ausgestrahlt am 23. November 2021, brachte ein extravagantes Parfum, faire Schokolade, nachhaltige Mode, eine Anlage-App, einen veganen Cracker und eine intelligente Heizungssteuerung. Nicht für alles hatten die Investoren gleich viel Kredit übrig…

Der Duft des Geldes in „Die Höhle der Löwen Schweiz“: Wie riecht eine Tausendernote? Für einmal war es schade, dass man Fernsehen nicht riechen kann… (Bild: ©CHMedia / Kim Christen)

Beim ersten Jungunternehmen dieser Sendung ist der Griff zum Kalauer fast schon zwingend: «Geld stinkt nicht» soll der römische Kaiser Vespasian mal gesagt haben (es ging um die Besteuerung von Bedürfnisanstalten…). Aber wonach riecht nun «Swiss Money Parfum», das Alain Chopard und Christoph Brötie aus Cham präsentierten? Die Antwort: Das Unisex-Duftwässerchen riecht nach einer druckfrischen Schweizer Banknote. Der Gründer möchte mit dem Duft der wertvollsten Banknote der Welt «das Gefühl von Freiheit und Unabhängigkeit» versprühen – angereichert mit einem «Hauch von Sexiness». Nur: in den Nasen der Löwen roch der Duft des Geldes eher nach Karton und Druckerschwärze, aber «es gibt für alles einen Markt», meinte Jürg Schwarzenbach. Um mit ihrer Produktpalette, die sogar inzwischen durch eine Badekugel erweitert wurde, weiter durchzustarten, benötigen die beiden Gründer 75’000 Franken. Sie wären bereit, dafür 20 Prozent Firmenanteile abzutreten. Trotz professioneller Präsentation und Aussicht auf einen riesigen Parfum-Markt zeigten sich die fünf Löwen gnadenlos: Kein Deal. Patrick Mollet fand es zwar eine «lustige Idee», aber halt nicht mehr. Roland Brack wurde ganz am Schluss besonders deutlich: «Noch selten habe ich einen solchen Blödsinn gesehen».

Wie man mit Leib und Seele seine Sache vertritt

Nicht um den Duft des Geldes sondern um jenen von fair produzierter Schokolade ging es anschliessend in der Präsentation von Kay Keusen mit seiner Marke «Taucherli», von der in anderem Zusammenhang schon die Rede war. Dabei handelt es sich um qualitativ hochwertige und faire Schokolade mit nachhaltiger Wertschöpfungskette. Dies gewährleistet der Gründer, indem er die Produktion von Anfang bis Ende mitverfolgt – vom Moment, in dem der Bauer die Bohnen liefert, bis der Konsument oder die Konsumentin in die Tafel beisst. «Bean-to-Bar» nennt sich dieses Konzept, das Kay Keusen mit Leib und Seele seit 2015 verfolgt. Nun stehe er vor einem grossen Wachstumssprung und wolle durch Skalierung der Produktion die Verkaufspreise etwas günstiger gestalten können. Dazu benötige er ein Investment von 400’000 Franken gegen eine Beteiligung von fünf Prozent. Alle Löwinnen und Löwen zeigten sich sehr angetan vom Produkt, «ein spannendes Geschmackserlebnis», konstatierte etwa Bettina Hein. Nur: Für Geschmack allein und Begeisterung des Gründers gibt es kein Investment. Den Löwen war die Firmenbewertung zu hoch. Nur Lukas Speiser machte ein Angebot: 400’000 Franken gegen 20 Prozent Firmenanteile. Doch Kay Keusen lehnte ab, «20 Prozent sind mir zu viel».

Lehrstunde in Influencer-Marketing

Wieder in eine andere Welt eintauchen durften die Löwen dann mit «Finelli», einer Zürcher Mode- und Lifestylemarke, vertreten durch Khawar Awan und den Influencer bzw. Youtuber Cubanito. «Finelli» produziert hochwertige und dabei bezahlbare Mode. Dank gezieltem Influencer-Marketing – neben Cubanito setzt das Label auch auf den Influencer Gabirano und den Profi-Fussballer Ruben Vargas als Marken-Botschafter – ist es dem 21-jährigen Gründer gelungen, schon mit der ersten Kollektion einen fünfstelligen Umsatz zu erzielen. Bis Ende 2021 sollen es 240’000 Franken sein. Um die weiteren Schritte finanzieren zu können, wünscht sich «Finelli» ein Investment von 80’000 Franken gegen 15 Prozent Firmenbeteiligung. Die Löwen zeigten sich interessiert, fragten nach Preisgestaltung, Margen und Akquisitions-Kosten – und erhielten überzeugende Antworten. Sie bissen an: Roland Brack und Jürg Schwarzenbach boten gemeinsam 80’000 Franken, wollten aber 20 Prozent Firmenanteile dafür. Bettina Hein, Lukas Speiser und Tobias Reichmuth machten zu dritt dasselbe Angebot. Khawar Awan und Cubanito entschieden sich dann letztlich für dieses Trio. «Lukas Speiser war eben schon immer unser Wunsch-Löwe», so der junge Gründer. Roland Brack bedauerte: «Von diesen jungen Herren hätte ich noch viel lernen können».

Ergatterten einen Deal mit drei Löwen: Khawar Awan und Cubanito (2. v. r. bzw. ganz rechts im Bild). (Bild: ©CHMedia / Kim Christen)

Worin der Duft des Geldes wirklich besteht: Kluges Anlegen

Dann war einmal mehr Fintech angesagt. Sollte es dieses Mal zu einem Deal kommen? Geht es wieder um den Duft des Geldes? Oder wächst Geld auf Bäumen, wie das Studio-Dekor suggerieren mochte? Matthias Bryner und Nadine Hitz präsentierten jedenfalls mit «Findependent» eine Anlage-App, die nach eigenen Angaben Anlegerinnen und Anlegern ohne Vorkenntnisse einfache und verständliche Lösungen bietet. Die Präsentation wirkte überzeugend, Matthias Bryner zeigte sich als Profi, der auf alle Fragen von Ex-Banker Lukas Speiser eine sachlich klare Antwort hatte. 100’000 Franken gegen eine Beteiligung von 5 Prozent war der Wunsch der Jungunternehmer, die Löwen zeigten sich vorerst zurückhaltend. Fragezeichen setzten sie hinter das Wachstumspotenzial: Die tiefen Gebühren für die Anleger wurden zwar positiv gewertet, doch bei relativ kleinen Summen, die bei «Findependent» in der Regel angelegt werden, braucht es eine fünfstellige Zahl an Kunden, bis man in die Ertragszone kommt. Matthias Bryner müsste also mindestens 500 Milliarden Franken verwalten… Patrick Mollet machte trotzdem ein erstes Angebot: 100’000 Franken gegen 10 Prozent, Lukas Speiser machte dasselbe Angebot. Roland Brack erinnerte sich an sein gutes Händchen bei seiner Beteiligung an «Neon» aus einer früheren Staffel und bot 150’000 Franken. Die Gründer standen vor der Qual der Wahl, besprachen sich kurz und wurden dann sogar noch mit einem Doppelangebot von Lukas Speiser und Patrick Mollet gelockt: 200’000 Franken gegen 15 Prozent Beteiligung. Matthias Bryner und Nadine Hitz entschieden sich dann aber für ihren «Wunschlöwen» Roland Brack.

Kein Deal für vegane Cracker

Anne Richter aus Küsnacht präsentierte ihren veganen Cracker namens «Knecker». Dieser enthält über 30 Prozent an pflanzlichen Proteinen, vor allem auf Soja-Basis. Angeboten wird das Produkt in wiederverschliessbaren und nachfüllbaren Verpackungen in zwei Grössen. Die fünf Löwinnen und Löwen fanden sowohl Präsentation wie auch das Produkt ansprechend. Als es dann um einen Deal ging – Anne Richter wollte 45’000 Franken gegen eine Beteiligung von 5 Prozent – monierte Lukas Speiser erneut eine zu hohe Bewertung der Firma in diesem frühen Stadium und stieg aus. Jürg Schwarzenbach folgte ihm. Die drei anderen Löwen überlegten noch. Schliesslich boten Bettina Hein und Tobias Reichmuth gemeinsam 50’000 Franken, wollten dafür aber einen Anteil an der Firma von 20 Prozent. Roland Brack wiederum bot 45’000 Franken zu 20 Prozent und wäre auch zu einem Darlehen bereit gewesen, um eine Erhöhung der Produktion zu finanzieren. Doch Anne Richter kannte ihre Grenzen: Mehr als 10 Prozent wollte sie an ihrem Unternehmen nicht abtreten. Somit kam kein Deal zustande.

Clever auf der ganzen Linie: Pietro Gagliardi von Cleveron (Mitte) hat drei Löwen und eine Löwin überzeugen können. (Bild: ©CHMedia / Kim Christen)

Mit intelligenter Heizungsregelung zu weniger CO2: Der Deal des Abends

Pietro Gagliardi mit dem selbstlernenden Heizungssystem «Cleveron» ging ein hoch aktuelles Thema an: Die Verschwendung von Heizenergie in Gebäuden, wenn deren Räumlichkeiten nicht dauernd genutzt werden. Die Lösung: «Cleveron» regelt für jeden Raum die Temperatur selbständig und individuell. Damit wird sichergestellt, dass bspw. ein Sitzungszimmer nur während einer Sitzung geheizt wird. Mit «Cleveron» würden sich nur schon an einem Tag 30 Prozent an Heizenergie sparen lassen, so Gagliardi. Das eigentlich Clevere daran: Intelligente Thermostate, die in nur einem Tag installiert werden können, regeln die Raumtemperatur je nach Benutzungsgrad, Sonneneinstrahlung, Tageszeit etc. Das kostet weniger als 10’000 Franken – ganz im Gegensatz zu umfangreichen Sanierungsmassnahmen, die sonst notwendig wären, um die CO2-Emissionen zu reduzieren. Das Marktpotenzial sei enorm: Ausgehend von 6 Millionen Gebäuden im DACH-Raum betrage dieses rund 9 Milliarden Franken. Eigentlich überzeugende Argumente für die Löwen, um mit 250’000 Franken gegen 5 Prozent Firmenbeteiligung einzusteigen, zumal mit Anja Graf eine Immobilien-Expertin anwesend war – es bot sich die Chance für Investment und Kundenakquise in einem. Doch ausgerechnet sie stieg als erste aus. Roland Brack hingegen bot 250’000 Franken wollte dafür aber 8 Prozent Beteiligung. Bettina Hein, Lukas Speiser und Patrick Mollet boten gemeinsam 250’000 Franken gegen 7 Prozent. Nun stand Pietro Gagliardi vor einer schwierigen Wahl – es brauchte die telefonische Rücksprache mit seinen Mitgründern. Zurück in der Höhle der Löwen stellte er ein Gegenangebot in den Raum: Annahme der beiden Angebote, aber mit je einer Beteiligung von 7,5 Prozent. Bettina Hein und Roland Brack tauschen kurz die Blicke und waren schliesslich einverstanden – der Deal sass.

Auch ohne Investment: Sich nicht unterkriegen lassen

Eine insgesamt unterhaltende Sendung – von «Duft des Geldes» über nachhaltige Schokolade und Mode bis hin zu einer cleveren Energiespar-Lösung war alles dabei, was sowohl Investoren, Gründer aber auch die TV-Zuschauer zuweilen ins Grübeln bringen konnte. Es ist zuweilen bewundernswert, wie viel Geduld die Löwen auch bei noch so abstrusen Produkt-Ideen aufbringen und den Gründern nicht schneller sagen, dass sie keine Chance für ein Investment sehen. Bei den gelungenen Deals darf man einmal mehr gespannt sein, ob man darüber auch später noch sprechen kann, wie etwa von «Yokoy», einer App für das Spesenmanagement, die dank einem Investment der Löwen inzwischen 500 Kunden im Portfolio hat und ins Ausland expandieren konnte. Durchaus erinnern darf man sich aber an den Tipp der beiden «Jungspunde» von «Finelli» an andere Jungunternehmer: Sich nicht unterkriegen lassen und ein Ding, von dem man überzeugt ist, durchziehen.

Interviews mit zwei Investoren bei „Die Höhle der Löwen Schweiz“ finden Sie hier, einen Rückblick zur Sendung vom 16. November 2021 gibt es hier.

Informationen zu den nächsten Sendungen: https://www.3plus.tv/die-hoehle-der-loewen-schweiz

Dank Behavioral Design: Millionen von Retouren könnten im E-Commerce vermieden werden

Mit Behavioral Design lässt sich ein Potenzial zur Vermeidung von jährlich über 15 Millionen Retourenpaketen erschliessen. Dies hat ein gross angelegtes Feldexperiment mit über 100'000 Online-Shoppern gezeigt.

Täglich werden Millionen von Retouren umhergeschickt. Behavioral Design senkt die Retourenquote im E-Commerce um rund 4%. (Bild: elaboratum)

Retouren belasten die CO2-Bilanz der E-Commerce-Unternehmen massiv. Zudem kosten sie viel Geld und den Kund:innen Zeit. Keine Frage also, dass eine Retourensenkung im Interesse aller Beteiligten liegt. Doch wie können Online-Händler ihre Kund:innen dazu bewegen, so einzukaufen, dass weniger Retouren anfallen? Das Beratungsunternehmen elaboratum hat gemeinsam mit behamics und der Universität St. Gallen das weltweit grösste Feldexperiment mit mehr als 100.000 Online-Shoppern durchgeführt. Partner der Studie waren die Initiative Leaders for Climate Action und der Handelsverband Deutschland (HDE). Es wurde empirisch untersucht, wie sich verhaltenspsychologische Interventionen auf das Rücksendeverhalten der Kund:innen auswirken. Die Erkenntnis: Mit dem Einsatz von Behavioral Design lassen sich jedes Jahr Millionen von Retouren und Tausende Tonnen CO2 vermeiden.

Einigkeit über die negativen Folgen von Retouren

Die Zahl an Retouren zu reduzieren, das wollen sowohl Händler wie auch die Kundschaft. Denn pro zurückgesandtes Paket zahlen die Händler rund 20 Euro im Schnitt. Kund:innen zahlen zwar meistens nichts, doch sie benötigen durchschnittlich über eine halbe Stunde, um eine Bestellung zurückzusenden. Nicht zu vergessen die CO2-Emissionen: Diese beliefen sich infolge von Retouren im Jahr auf 238’000 Tonnen. Das entspricht 125’000 Autofahrten von Hamburg nach Kapstadt – jedes Jahr! Das heisst, die Retouren machen den E-Commerce zu einer eigentlichen CO2-Schleuder. Wenn sich Rücksendungen wirksam vermeiden liessen, dann könnte der Online-Handel seine CO2-Bilanz massiv aufbessern.

Eine Absicht ist noch lange keine Aktion

Doch wenn die Fakten eigentlich bekannt sein sollten: Weshalb wird dann immer noch so viel zurückgeschickt? Eine Erklärung dafür liefert die so genannte „Intention-Action-Gap“ (elaboratum, 2021). Wir alle wollen nachhaltiger leben und dazu beitragen, das Paketvolumen mit der Vermeidung überflüssiger Retouren zu senken – die „Intention“ ist also vorhanden. Dennoch sinkt die Retourenquote seit Jahren nicht signifikant – an der „Action“ mangelt es offensichtlich. Denn im Entscheidungsmoment fehlt es an wirksamen Impulsen, die eigenen guten Intentionen in konkrete Aktionen zu überführen.  Um herauszufinden, ob verhaltenspsychologische Interventionen das Retourenverhalten von Kund:innen beeinflussen können, haben elaboratum (Dr. Philipp Spreer), behamics (Dr. Thilo Pfrang) und die Universität St. Gallen (Dr. Marc Linzmajer)  ein verhaltensökonomisches Retouren-Experiment durchgeführt.

Experiment mit Behavioral Design

Lässt sich eine Senkung der Retourenquote mit Hilfe von verhaltenspsychologischen Interventionen erreichen? In der Studie sollte die Frage geklärt werden, ob verhaltenspsychologische Interventionen die Lücke zwischen „Intention“ und „Action“ schliessen und das Retourenverhalten der Kund:innen signifikant beeinflussen können. Dazu wurde das echte Verhalten von Nutzer:innen in verschiedenen Online-Shops analysiert und ausgewertet. Grundlage dafür waren randomisierte Experimentaldesigns: Besucher:innen der Online-Shops wurde nach dem Zufallsprinzip an einem bestimmten Kontaktpunkt (z.B. Bestellbestätigung bei Kaufabschluss) oder ausgelöst von einer bestimmten Aktion (z. B. wenn mehrere Grössen eines Artikels in den Warenkorb gelegt werden) eine von mehreren hinterlegten Interventionen ausgespielt. Beispiele für solche Interventionen sind Verweise auf das Verhalten anderer Kund:innen (Soziale Normen) oder auf den persönlichen Zeitverlust, der durch eine Retoure entsteht (Verlustaversion). Die Reaktionen auf die Interventionen wurden dann mit dem Verhalten von Kund:innen verglichen, die keine entsprechende Botschaft gesehen haben. Durch dieses Vorgehen ist sichergestellt, dass die gemessenen Unterschiede zweifelsfrei auf die Wirkung der jeweiligen Intervention zurückgeführt werden können. So konnte ermittelt werden, welche Intervention eine retourenreduzierende Wirkung hat und wie stark diese ist.

Das Ergebnis: Der Einsatz von Behavior Patterns senkt die Retourenquote um rund 4%

Die Studienergebnisse belegen, dass verhaltenspsychologisch fundierte Interventionen zu signifikanten Verhaltensänderungen führen können – und das ganz ohne monetäre oder restriktive Massnahmen. Quer über vier durchgeführte Experimente hinweg wurde ersichtlich, dass die Retourenrate bereits mit den im Rahmen dieser Studie verwendeten Mitteln um rund 4 % gesenkt werden kann. Eine weitere konzeptionelle Verfeinerung der Interventionen, zusätzliche Behavior Patterns und Training des Interventionsalgorithmus könnten diesen Wert auf mindestens 5 % steigern, so die Autoren. Doch allein 4 % weniger Retouren bedeutet in Zahlen jährlich 15,75 Millionen weniger Rücksendepakete in Deutschland und damit rund 13.000 t weniger CO2 – um diese Menge zu kompensieren, müssten wir 13 Millionen grosse Bäume pflanzen.

Quelle und weitere Informationen: elaboratum

Digital-Award für KMU erstmals vergeben

Dieses Jahr wurde erstmals der Digitale Mittelstands-Award, kurz DIMA, verliehen. Dieser Digital-Award für KMU wurde von Visable, Anbieter der Online-B2B-Plattformen EUROPAGES und wlw (ehemals «Wer liefert was») lanciert. Eingeladen waren KMUs aus der Schweiz, Deutschland und Österreich, ihre Digital-Projekte vorzustellen.

Erstmals wurde der DIMA, ein Digital-Award für KMU, in vier Kategorien verliehen. (Bild: Visable)

Insgesamt über 80 Unternehmen aus den DACH-Ländern haben sich für den Digital-Award für KMU beworben. Dieser in diesem Jahr erstmals vergebene Award zeichnete Digital-Projekte aus den Kategorien Kundenerlebnis, Vertriebslösungen, Nachhaltigkeit und Innovation aus. Aufgrund des regen Interesses wird es im nächsten Jahr wieder eine Award-Verleihung geben. Damit erhalten auch Schweizer KMU, die bei der erstmaligen Austragung leider keine Auszeichnung abholen konnten, eine neue Chance. Lanciert wurde der Digital-Award für KMU – die offizielle Bezeichnung lautet «Digitaler Mittelstands-Award», kurz DIMA – von Visable, dem Anbieter der Online-B2B-Plattformen EUROPAGES und wlw (ehemals «Wer liefert was»).

Digital-Award für KMU: «Hidden Champions ins Rampenlicht rücken»

«Mit dem Digitalen Mittelstands-Award rücken wir die Hidden Champions der B2B-Branche in den Fokus, denn wir sind überzeugt davon, dass kreative und digitalorientierte KMUs zukunftsfähiger sind als viele ihrer grossen Wettbewerber», sagt Visable-CEO und Jury-Vorstand Peter F. Schmid. «Der Blick auf die Einreichungen, die wir erhalten haben, bestätigt die beeindruckende Innovationskraft und Expertise der KMUs. Den Preisträgern verschafft der DIMA die Aufmerksamkeit und die Anerkennung, die jeder einzelne von ihnen verdient. Wir sind jetzt schon gespannt, wo die Reise im kommenden Jahr hingeht. Denn die B2B-Branche befindet sich in ständigem Wandel, wird effizienter, zunehmend digitaler und bringt immer wieder neue Lösungen hervor. Wir freuen uns, diese auch 2022 wieder auf der DIMA-Bühne zu prämieren.»

Millimetergenaue On-Demand-Fertigung

Gewinner in der Kategorie «Kundenerlebnis» ist dieses Jahr die FiMAB GmbH & Co. KG. Das Maschinenbau-Unternehmen mit Sitz im baden-württembergischen Neubulach hat eine Software-as-a-Service-Plattform (SaaS) entwickelt, die eine auf den Millimeter genaue On-Demand-Fertigung von Schaltschrankgehäusen ermöglicht.

Die Dr. Dietrich Müller GmbH aus Alhorn sicherte sich den Sieg in der Kategorie «Digitale Vertriebslösungen» mit einem automatisierten Online-Bestellprozess für 2D- und 3D-Bauelemente, inklusive Ad-hoc-Angebotserstellung.

Wiederauffüllbare Ölbehälter schonen die Umwelt

Der Award in der Kategorie Nachhaltigkeit ging an die Tipp Oil Manufacturer Ltd. Co. KG in Bergkamen. Tipp Oil nimmt eigene leere Ölbehälter zurück, reinigt sie und führt sie frisch aufgefüllt wieder dem Kreislauf zu.

Für ihre Kunden im Bereich der strömungsdynamischen Prototypentwicklung hat die CFD Schuck Ingenieurgesellschaft aus Heidenheim ein künstliches neuronales Netzwerk aufgesetzt. Damit sind Vorhersagen zur Lebensdauer, zum Energiebedarf oder zur Fertigungsdauer neu entwickelter Produkte möglich. Diese Errungenschaft brachte dem Unternehmen den Award der Kategorie Innovation ein.

Weitere Informationen zum Digitalen Mittelstands-Award (DIMA) sowie alle Details zur Verleihung finden sich unter www.visable.com/dima.

SICHERHEITS-Kongress 2022: Das Highlight für die Sicherheitsbranche

Im Januar 2022 treffen sich hunderte Sicherheitsfachleute in Basel zum Informationsaustausch. Basis dieses Treffens ist der erstmalig im Jahre 1979 in Zürich durchgeführte «SICHERHEITS-Kongress». Die neueste Ausgabe findet vom 18. bis 21. Januar in Basel parallel zur Messe Swissbau statt. Für spannende Referate ist gesorgt.

Der SICHERHEITS-Kongress findet vom 18. bis 21. Januar 2022 parallel zur Messe Swissbau in Basel statt. (Bild: Save AG)

Der SICHERHEITS-Kongress, als bedeutendste B2B-Plattform für Sicherheit und Brandschutz, begleitet die Messe Swissbau vom 18. bis 21. Januar 2022. In insgesamt sieben Halbtages-Modulen werden aktuelle Themen aus dem Risikomanagement, der Gebäude- und Unternehmenssicherheit sowie dem Brandschutz behandelt.

Wichtigster Treffpunkt für Sicherheits-Experten

Für den Erfahrungsaustausch und Wissenstransfer zwischen Praktikerinnen und Praktikern auf dem Tätigkeitsgebiet der Sicherheit ist der Kongress zum unverzichtbaren Fixpunkt geworden. Qualifizierte Experten teilen gerne ihr Wissen mit neuen und bekannten Köpfen der Sicherheits-Community. Der Zugang zum Kongress, der als Präsenzveranstaltung unter Einhaltung der Covid-Zertifikatspflicht über die Bühne geht, ist kostenpflichtig und nur auf Anmeldung möglich. Die insgesamt sieben Halbtagesmodule können ganz nach persönlichem Interesse einzeln oder in beliebiger Zahl gebucht werden. Die einzelnen Module werden von wichtigen Institutionen und Branchenverbänden als Weiterbildungseinheiten anerkannt. Referiert wird auf Deutsch. Zusätzlich werden die Module 3 und 4 am Mittwoch, 19. Januar 2022, auf Französisch übersetzt.

Die 7 Module des SICHERHEITS-Kongress

  • Modul 1: Sicherheitsanforderungen: komplex und im Wandel
  • Modul 2: Gesund und sicher planen, bauen, montieren, unterhalten …
  • Modul 3: Security als Dienstleistung – quo vadis?
  • Modul 4: Auch der Brandschutz erreicht ein neues Level dank BIM und Digitalisierung
  • Modul 5: Gebäudesicherheit: clever verbunden
  • Modul 6: Betriebsunterbrüche erfolgreich vermeiden!
  • Modul 7: Innovativ und nachhaltig im Einklang mit dem Brandschutz

Direkt zu den Details: https://save.ch/event/sicherheitskongress-01-2022
Anmeldung: https://save.ch/event/sicherheitskongress-01-2022/?section=tickets

SMIDEX Suisse Exposyum 2021 feierte Premiere

Eine Sicherheitsmesse in unsicheren Zeiten: Zürichs neuer Security-Event mit grosser Fachkompetenz hat am 17. und 18. November 2021 in der Halle 550 in Zürich-Oerlikon stattgefunden.

An der SMIDEX Suisse Exposyum 2021 referierte Marc K. Peter über das Thema „Cybersicherheit im Homeoffice“. (Bild: Thomas Berner)

Das Managen von Informationssicherheit gelingt, wenn sich verantwortliche Personen informieren und austauschen. Diese Möglichkeit bot am 17. und 18. November 2021 die SMIDEX Suisse 2021 seinen Teilnehmenden. Rund 41 % der Schweizer KMUs waren bereits Opfer von Cyberangriffen. Selbst wenn die Daten kleinerer Betriebe für Cyberkriminelle weniger interessant sind, bleiben diese Unternehmen für sie aus zwei Gründen attraktive Angriffsziele: Erstens, um Lösegeld mit Hilfe von Ransomware zu erpressen, und zweitens, um sie als Einfalltor für Angriffe auf grössere Unternehmen zu nutzen, die mit diesen KMU zusammenarbeiten. Vor diesem Hintergrund wurde das SMIDEX Suisse Exposyum ins Leben gerufen, eine Live-Plattform für physische Sicherheitssysteme und Cyber Security.

Den Hackern das Leben schwer machen

Der Start der neuen Plattform für Sicherheit ist gelungen. Die Eröffnung durch Rainer Maria Salzgeber (Moderator), Nicolas Bürer (digitalswitzerland) und Nathalie Gratzer (Projektleiterin zur Umsetzung der nationalen Strategie zum Schutz der Schweiz vor Cyber-Risiken (NCS) im Bundesamt für Wirtschaftliche Landesversorgung), fand regen Zuspruch. Nicolas Bürer sprach in seiner Keynote über die Chancen und Risiken der Digitalisierung. Er ging auch auf die Angst ein, dass der digitale Wandel viele Jobs vernichte. Er gab sich aber überzeugt: „Es wird wegen der Digitalisierung mehr Jobs geben“. Nathalie Gratzer wiederum zeichnete ein realistisches Bild der Gefahren, die uns aus dem Cyberspace bedrohen: „Sie sind da, auch wenn man sie nicht sieht“. Mit den richtigen Vorkehrungen hätten wir aber immer noch eine Chance, den Hackern das Leben immer schwerer zu machen.

Erfahrungsberichte und Best Practice in IT-Sicherheit

In über 30 Referaten wurden die Teilnehmenden nicht nur von CISOs und CIOs sondern auch Verantwortungsträgern auf C-Level der KMU über die aktuelle Lage der Cybersicherheit informiert. Mit Hilfe einer aktuellen Umfrage zeigte zum Beispiel Candid Wüest (VP Cyber Protection Research von Acronis) auf, wo Unternehmen derzeit am meisten kämpfen und wie dies im Verhältnis zu den verschmelzenden Cyberangriffen steht. Und natürlich spielten auch die ethischen Hacker eine wichtige Rolle in der Konferenz. Sandro Nafzger (CEO & Partner von Bug Bounty Switzerland GmbH) erklärte in einem spannenden Talk, warum eine Zusammenarbeit der Schlüssel zum Gelingen jeder digitalen Transformation ist. Auch über Best Practice wurde referiert: Christoph Monigadon von der Berner Kantonalbank zeigte den Weg auf, wie man in Unternehmen zu einer echten Sicherheitskultur gelangen kann – statt mit Verboten und Androhung von Konsequenzen mit Vertrauen und einer funktionierenden Fehlerkultur. Oder Lukas Ruf von der Migros erläuterte, wie der grösste Detailhändler der Schweiz im Fall eines Cybervorfalls die Business Continuity gewährleistet.

SMIDEX Suisse Exposyum wieder im Herbst 2022

Nebst den Referentinnen und Referenten traten 24 Ausstellerinnen und Aussteller mit den interessierten Fachbesucherinnen und Fachbesucher in den Dialog und unterstützten sie bei ihren Sicherheitsvorkehrungen mit grosser Erfahrung.

Gemäss der Organisatorin DeltaBlue AG gab es viele positive Rückmeldungen der Ausstellerinnen und Austeller sowie der involvierten Partnerinnen und Partner. Die nächste Ausführung des SMIDEX SUISSE Exposyum ist für Herbst 2022 im internationalen Verbund geplant.

Weitere Informationen

Die besten Arbeitgeber 2021: Die Gewinner des Swiss Arbeitgeber Award

Am 18. November 2021 fand im Lake Side in Zürich die Verleihung des 21. Swiss Arbeitgeber Awards statt. Damit wurden die besten Arbeitgeber 2021 aus der Schweiz und Liechtenstein ausgezeichnet. Die grösste Mitarbeiterbefragung der Schweiz verzeichnete dieses Jahr einen neuen Teilnehmer-Rekord.

Die besten Arbeitgeber 2021: Die Informatik-Firma Ergon belegte in der Kategorie „250 bis 999 Mitarbeitende“ den ersten Platz. (Bild: Ergon Informatik AG)

Der Swiss Arbeitgeber Award ist der wohl aussagekräftigste Award zur Beurteilung der Arbeitgeberattraktivität. Denn bei diesem Award zählen einzig und allein die detaillierten Beurteilungen der eigenen Mitarbeitenden. Der wissenschaftlich entwickelte Fragebogen besteht dabei aus rund 60 Fragen und wird im Durchschnitt von 75% aller Mitarbeitenden eines Unternehmens ausgefüllt. Damit sind die Bewertungen äusserst repräsentativ und es ergibt sich ein differenziertes Abbild der Arbeitswelt in einem Unternehmen.

Wie Mitarbeitende ihre Arbeitgeber beurteilen

57 Unternehmen wurden dieses Jahr prämiert und aus ihren Reihen die besten Arbeitgeber 2021 gekürt. Neu erhielten in diesem Jahr weitere 57 Unternehmen ein Qualitäts-Siegel. Diese Unternehmen haben ein gutes Bewertungsniveau erreicht, gehören aber nicht zu den besten Arbeitgebern der Schweiz und erhielten daher keinen Rang.

Die Mitarbeitenden beurteilten ihren Arbeitgeber in Bezug auf alle für die Zufriedenheit und Commitment relevanten Themen der Arbeitssituation. Die folgenden drei Dimensionen der Arbeitssituation haben, bezogen auf alle 165 Unternehmen, den grössten Einfluss auf das Mitarbeiter-Commitment:

  1. Unternehmensstrategie, d.h. die Mitarbeitenden wollen wissen, wohin sich das Unternehmen entwickelt
  2. Arbeitsinhalt, d.h. die Mitarbeitenden möchten ihre Kenntnisse und Fähigkeiten voll einsetzen können
  3. Einbindung der Mitarbeitenden, d.h. die Mitarbeitenden wollen einbezogen werden und genügend Freiraum für Entscheidungen haben

Interessant ist darüber hinaus, dass die Zusammenarbeit im Unternehmen und die Kundenorientierung in der Corona-Zeit viel wichtiger geworden sind. Das lässt sich damit begründen, dass diese beiden Themen in dieser Zeit stärker in den Fokus geraten sind und schwieriger zu bewältigen sind.

Stark belastete Arbeitgeber

Bei den Bewertungen fällt auf, dass die Arbeitsbelastung in vielen Unternehmen noch weiter angestiegen ist. Teilweise hat ein Teufelskreis begonnen: Starke Belastungen führen zu mehr Ausfällen und dadurch müssen die verbleibenden Mitarbeitenden noch mehr übernehmen, was die Belastung noch einmal erhöht. Es blieb teilweise nicht einmal ausreichend Zeit für Neurekrutierungen und für die Integration von neuen Mitarbeitenden, was wiederum einen Einfluss auf die Zusammenarbeit, auf die Teams und auf die Stimmung (Spirit) hatte. Fazit: Die Krise hat nicht etwas hervorgebracht, was bisher noch nicht da war, sondern höchstens etwas bereits Vorhandenes verstärkt.

Demut und Bescheidenheit sind gewachsen

„Die Reaktion der Mitarbeitenden war mehrheitlich sehr arbeitgeberfreundlich, sprich verständnisvoll und wir haben in den Organisationen oft etwas wie Bescheidenheit oder Demut vorgefunden. Viele Mitarbeitende schätzten es, in dieser eher schwierigen Zeit ihre Arbeit noch zu haben und in ihrer Arbeitswelt Halt und Orientierung zu finden“, fasst Sven Bühler, Geschäftsführer von icommit GmbH, die die Umfrage jeweils durchführt und auswertet, zusammen. Dies widerspiegele sich auch in der Gesamtzufriedenheit und dem Commitment. Bei allen Unternehmen blieb der Zufriedenheits-Index in etwa auf dem gleichen Niveau. Das Zugehörigkeitsgefühl zum eigenen Unternehmen, die zentrale Komponente von Commitment, sei trotz oder sogar wegen der Krise leicht gestiegen.

Die besten Arbeitgeber 2021 nach Kategorien

Kategorie Grosse Unternehmen (1’000+ Mitarbeitende)

  1. Vaudoise Versicherungen
  2. SFS Group Schweiz AG
  3. Luzerner Kantonalbank AG

Kategorie Mittelgrosse Unternehmen (250-999 Mitarbeitende)

  1. Ergon Informatik AG
  2. zeka zentren körperbehinderte aarau
  3. ti&m AG

Kategorie Mittelgrosse Unternehmen (100-249 Mitarbeitende)

  1. IB Langenthal AG
  2. Mobimo Management AG
  3. Fraisa SA

Kategorie Kleine Unternehmen (50-99 Mitarbeitende)

  1. Industrielle Betriebe Interlaken (IBI) AG
  2. Arcolor AG
  3. SCHURTER Input Systems AG

Aufsteiger des Jahres

Matterhorn Gotthard Bahnen

Die kompletten Ranglisten gibt es hier: https://swissarbeitgeberaward.ch/gewinner/

Mangelnde Fehlerkultur: 40 Prozent der Mitarbeiter vertuschen Datenverluste

Firmen brauchen eine gesunde Fehlerkultur, damit neue Arbeitsweisen wie Remote Work ein Erfolg bleiben. Eine aktuelle Studie eines Anbieters von Datensicherheitslösungen für Unternehmen belegt aber, dass viele Angestellte grobe Anwendungsfehler aus Scham oder Angst verheimlichen.

Daten versehentlich gelöscht? Angestellte, denen das passiert, schweigen aus Angst oder Scham, weil in ihren Betrieben es an der Fehlerkultur mangelt. (Bild: Unsplash.com)

Unternehmen verlieren Daten nicht nur durch Ransomware-Angriffe, sondern auch durch grobe Schnitzer ihrer Mitarbeiter. Das hat eine Studie von Veritas, einem Anbieter von Datensicherheitslösungen für Unternehmen, ergeben, für die insgesamt 11.500 Büroangestellte in Deutschland, Frankreich, Großbritannien, den USA, Australien, China, Singapur, Südkorea und den Vereinigten Arabischen Emiraten befragt wurden. In Deutschland etwa haben mehr als die Hälfte (54 Prozent) schon einmal gemeinsam genutzte Daten wie Word- oder Excel-Dokumente sowie Präsentationen versehentlich gelöscht. 23 Prozent der Befragten passiert dies mehrmals pro Woche, einem Fünftel sogar täglich.

Keine Fehlerkultur: Schuld und Strafe

Die Fehler geschehen auch bei geschäftskritischen Informationen: Laut Umfrage haben 14 Prozent der deutschen Studienteilnehmer schon einmal personenbezogene Daten aus Versehen gelöscht. Bei 18 Prozent waren HR-Informationen betroffen – etwa Angaben zu Mitarbeitern und Beschäftigungsverhältnissen – und in 16 Prozent der Fälle gingen Kundendaten verloren.

„Unternehmen dürfen ihren Mitarbeitern nicht die Schuld geben, wenn sie diese Informationen unabsichtlich löschen oder es Hackern aus Versehen ermöglichen, Daten zu kapern“, fordert Eric Waltert, Regional VP DACH bei Veritas. „Es gibt oft nur ein kurzes Zeitfenster, gelöschte oder beschädigte Daten in der Cloud zu retten. Führungskräfte sollten ihre Mitarbeiter daher aufklären und sie schulen, solche Fälle so schnell wie möglich dem IT-Team zu melden, damit es sofort handeln kann. Aus unserer Studie geht klar hervor, dass Strafen hier der falsche Weg wären.“

Mitarbeiter schämen sich, Fehler zuzugeben

Die Studie ergab, dass Anwendungsfehler häufig gar nicht ans Tageslicht kommen. So versuchen 40 Prozent der Umfrageteilnehmer in Deutschland zu vertuschen, dass sie gemeinsame Daten aus Cloud-Anwendungen wie Office 365 oder Google Docs versehentlich gelöscht haben. 37 Prozent gaben an, dass niemand ihren Fehler bemerkt habe. Bei der großen Mehrheit (63 Prozent) wurden die Fehler dagegen entdeckt. In 16 Prozent aller Vorfälle waren die Daten für immer verloren.

Auf die Frage, warum sie die Fehler nicht zugaben, antworteten 35 Prozent der Befragten, sie hätten sich geschämt. 17 Prozent erklärten, dass sie Angst vor persönlichen Konsequenzen hatten. Sieben Prozent nannten als Grund, dass sie bereits schon einmal Ärger mit ihrer IT-Abteilung hatten. Diese Ergebnisse zeigen, dass in vielen Unternehmen eine mangelhafte Fehlerkultur herrscht.

Bei Ransomware-Vorfällen wird noch mehr verheimlicht: Nur 32 Prozent der Befragten in Deutschland würden Fehler, mit denen sie das Einschleusen von Ransomware erst möglich machten, sofort eingestehen. 38 Prozent würden dagegen gar nichts unternehmen und so tun, als sei nichts passiert. Und 23 Prozent gaben an, dass sie den Vorfall zwar melden würden – allerdings ohne zuzugeben, dass sie etwas damit zu tun hatten.

Fordert eine bessere Fehlerkultur in Unternehmen: Eric Waltert von Veritas. (Bild: zVg / Veritas)

Datenverluste führen zu Wut und Verzweiflung

Wenn gemeinsam in der Cloud genutzte Daten verloren gehen, kann dies das Wohlbefinden der Mitarbeiter stark beeinträchtigen: 42 Prozent der befragten Deutschen fluchen eigenen Angaben zufolge, wenn ihnen Daten verloren gehen. Elf Prozent haben sogar schon einmal aus Wut etwas kaputt geschlagen, und 15 Prozent sind in Tränen ausgebrochen. Der Verlust wichtiger Arbeitsdokumente ist für Mitarbeiter eine besonders belastende Erfahrung. Laut Umfrage wird ein solcher Vorfall als stressiger empfunden als ein Vorstellungsgespräch. Noch schlimmer ist für die Befragten der Gedanke, für das Einschleusen von Ransomware verantwortlich zu sein. Nur der Verlust von Handy, Schlüsselbund oder Brieftasche würde ihnen noch mehr zu schaffen machen.

„Mitarbeiter sind inzwischen von Cloud-basierten Technologien abhängig, um ihre Arbeit zu erledigen“, so Waltert. „In Deutschland speichern 38 Prozent der Büroangestellten Daten in Cloud-Ordnern, die die IT für sie angelegt hat. 23 Prozent nutzen Ordner, die mit der Cloud synchronisiert werden und 19 Prozent speichern Informationen in Cloud-Ordnern, die sie mit ihren Teams teilen. Je mehr Mitarbeiter auf die Cloud zugreifen, desto mehr Möglichkeiten haben einzelne Personen, die Schuld von sich auf andere abzuwälzen. Ohne die Kenntnis der Details, wer einen Ransomware-Angriff wie und wann verursacht hat, ist es jedoch extrem schwierig, den Schaden zu begrenzen.“

Mangelndes Wissen zur Funktionsweise der Cloud

Die Untersuchung hat zudem gezeigt, dass viele Mitarbeiter nicht wissen, ob und wie sich verlorene Daten wiederherstellen lassen. So glauben fast alle Teilnehmer in Deutschland (94 Prozent), dass dies möglich ist – entweder mithilfe einer Cloud-Kopie, ihrem Ordner für gelöschte Objekte oder über ein Backup. Und acht Prozent denken, dass ihre „gelöschten Objekte“ noch bis zu einem Jahr nach dem Verlust der Daten in der Cloud verfügbar seien.

Zudem halten 41 Prozent der Befragten Daten in der Cloud für relativ gut geschützt vor Ransomware, weil der Cloud-Anbieter dafür sorge, dass keine Malware eingeschleust werde, zitiert Waltert aus der Studie. „Das ist eine grundlegend falsche Annahme, die Unternehmen gefährdet, wenn sie nicht ausgeräumt wird. In der Regel stellen die Cloud-Anbieter bei ihren Standarddiensten auch klar, dass das Unternehmen für den Schutz seiner Daten selbst die Verantwortung trägt. Daten in der Cloud zu speichern, macht sie nicht automatisch sicher.“

Anwenderunternehmen: Verantwortung und bessere Fehlerkultur

Laut Studie hat jeder Büroangestellte im letzten Jahr versehentlich den Verlust von durchschnittlich 27 Dokumenten verursacht. Das verdeutlicht das Ausmaß des Problems beim Einsatz von Cloud-Anwendungen. „Mehr als jeder zweite Anwender hat schon einmal versehentlich eine Datei in der Cloud gelöscht und konnte sie nicht zurückholen. Das versetzt Mitarbeiter in enorme Stresssituationen, und oft versuchen sie aus Scham oder Angst, ihre Fehler zu vertuschen. Einige glauben zwar, dass es für den Cloud-Provider kein Problem ist, die Daten wiederherzustellen. Aber der Dienstleister ist nicht für die Sicherheit der Daten zuständig. Die Verantwortung trägt das Anwenderunternehmen – egal ob die Informationen in der Cloud oder auf den Geräten der Angestellten gespeichert sind. Mit den richtigen Maßnahmen und einfach zu bedienenden Tools für die Wiederherstellung verlorener Dateien können Unternehmen viel Druck von ihren Mitarbeitern nehmen. Schuldzuweisungen helfen nicht weiter – das korrekte Sichern der Daten hingegen schon.“

Quelle: Veritas

Dr. Egon P. S. Zehnder mit 91 Jahren verstorben

Dr. Egon P. S. Zehnder, Gründer der gleichnamigen Personalberatung, ist am 16. November 2021 nach kurzer Krankheit im Kreis seiner Familie verstorben. Dies gab das Unternehmen per Medienmitteilung bekannt.

Dr. Egon P. S. Zehnder: Der Gründer der weltweit tätigen Personalberatung gleichen Namens verstarb am 16. November 2021. (Bild: zVg / Egon Zehnder)

Dr. Egon P. S. Zehnder, Gründer des bekannten, heute weltweit tätigen Beratungsunternehmens für Executive Search und Leadership Advisory, verstarb am 16. November im Kreis seiner Familie. Zehnder folgt seiner Ehefrau Brigitte und hinterlässt die fünf Kinder Dominik, Andreas, Sven, Peter und Heidi sowie 16 Enkelkinder.

Trauer um den Unternehmensgründer

„Unsere Gedanken sind bei seiner Familie“, sagt Chairwoman Jill Ader. „Egon war eine herausragende Unternehmerpersönlichkeit, ein brillanter Geist, der sich durch eine aussergewöhnliche Wärme und Herzlichkeit auszeichnete.“ Auch der globale CEO Ed Camara nennt es ein Privileg, den Schweizer Unternehmer gekannt zu haben. „Egon hat den Grundstein der Firma gelegt, in der wir eine berufliche Heimat gefunden haben. Wir verdanken ihm viel und trauern mit seiner Familie.“

Egon P. S. Zehnder: Ein Pionier

Geboren am 12. April 1930, gründete der Harvard-Absolvent Egon Zehnder im Alter von 34 Jahren eine Firma, die sich im Laufe seines Lebens zu einem führenden Global Player unter den Executive-Search-Unternehmen entwickelte. Anders als der Wettbewerb setzte Zehnder früh auf eine paritätische Partnerschaft, die Teil eines klar umrissenen und bis heute gültigen Wertegerüstes ist. Schon 1976 übertrug er seine Anteile an gleichberechtigte Partner:innen, im Jahr 2000 schied er aus dem Unternehmen aus, dem er eng verbunden blieb. Jill Ader: „Seine Persönlichkeit prägte einen der Kernwerte unserer Firma: Grosszügigkeit.“ Ed Camara: „Egon’s unternehmerischer Pioniergeist hat unser One-Firm-Modell möglich gemacht. Seine Werte sind und bleiben Richtschnur für unsere Firma, die seinen Namen trägt.“

Quelle: www.egonzehnder.com

Schutz vor Cyberrisiken im Homeoffice: Noch viel Luft nach oben

Das Homeoffice etabliert sich als Arbeitsort für KMU: Doch es besteht noch viel Potential für organisatorische Massnahmen zum Schutz vor Cyberrisiken, wie eine Studie zur Digitalisierung und Cybersicherheit in KMU aufzeigt.

Schutz vor Cyberrisiken im Homeoffice: Vielen KMU fehlt es an organisatorischen Massnahmen, während der technische Sicherheits-Standard grundsätzlich hoch ist. (Bild: Unsplash.com)

Schweizer Kleinunternehmen beweisen während der Corona-Krise Flexibilität. Dank moderner Infrastruktur lässt sich die Arbeit im Homeoffice erledigen, sofern dies die Geschäftstätigkeit zulässt. Die Nutzung des Homeoffice verdoppelte sich seit Beginn der Corona-Krise, Homeoffice hat sich also als Arbeitsort etabliert. Die Schattenseite: Waren im Jahr 2020 ein Viertel der befragten Unternehmen von Cyberangriffen betroffen, so sind es bei der zweiten Befragung mehr als ein Drittel. Dies zeigt die jüngste Studie zur Digitalisierung und Cybersicherheit in KMU, die im Auftrag der Mobiliar, von digitalswitzerland, der Allianz Digitale Sicherheit Schweiz, der Fachhochschule Nordwestschweiz – Kompetenzzentrum Digitale Transformation und der Schweizerischen Akademie der Technischen Wissenschaften vom gfs-zürich umgesetzt worden ist. Die Untersuchung zeigt weiter auf: Die Umsetzung von technischen Massnahmen gegen Cyberangriffe ist auf hohem Niveau. Viel Potenzial besteht jedoch bei der Umsetzung organisatorischer Massnahmen wie der Durchführung von Sicherheitsaudits und Mitarbeiterschulungen.

Soziale Faktoren als grösste Herausforderung

Teamzusammenhalt, die Stimmung unter den Mitarbeitenden oder die drohende Vereinsamung im Homeoffice werden am häufigsten genannt, wenn es um die grössten Herausforderungen für ein Unternehmen bei der Umstellung auf Homeoffice geht. Am zweithäufigsten werden die notwendigen technischen Lösungen wie Daten- und Telefonzugriff erwähnt.

Die wichtigsten Herausforderungen im Homeoffice (Grafik: digitalswitzerland)

Verdopplung der Zahlen beim Online-Betrug

Die am häufigsten genannten Angriffe erfolgten über Malware, Viren oder Trojaner. Die zweithäufigste Form des Angriffs ist der Online-Betrug. Dieser hat sich im Vergleich zu 2020 von 6 % auf 15 % mehr als verdoppelt. Dagegen helfen die technischen Massnahmen allein nicht. Massnahmen wie «regelmässige Software-Updates», «Sicherung des WLAN-Netzwerks durch Passwörter» und «Einsatz einer Firewall» liegen in Schweizer Unternehmen weit über 80%. Weshalb also trotzdem so viele erfolgreiche Angriffe?

Grösserer Schutz vor Cyberrisiken weiterhin notwendig: Diese Angriffe kommen am häufigsten vor. (Grafik: digitalswitzerland)

Ungenügend: Organisatorische Massnahmen zur Erhöhung der Cybersicherheit

Die Antwort liegt wohl darin: Weniger als die Hälfte der Unternehmen setzen gemäss den Studienergebnissen die organisatorischen Massnahmen «Implementierung eines Sicherheitskonzepts», «regelmässige Mitarbeiterschulungen» und «Durchführung eines Sicherheitsaudits» um.

Andreas Hölzli, Leiter Kompetenzzentrum Cyber Risk der Mobiliar, erklärt: «Im Vergleich zur Vorjahresstudie sind noch mehr KMU Opfer eines Cyberangriffs geworden. Das beunruhigt. Organisatorische Massnahmen können den Schutz spürbar vervollständigen. Nennenswert ist zum Beispiel die Schulung der Mitarbeitenden. Ebenso wichtig: Sicherheits-Audits – also ein Cyberrisiko-Check des eigenen Unternehmens.» Und Prof. Dr. Marc K. Peter von der FHNW meint dazu: «KMU nutzen viele strategische Potenziale nicht. Das digitale Zeitalter und die prominenten Fragen zu Homeoffice und Cybersicherheit beschleunigen den Bedarf nach Strategiediskussionen und konkreten Massnahmen.»

Schutz vor Cyberrisiken muss weiter ausgebaut werden

Nicole Wettstein, Programm Managerin Cybersecurity bei SATW: «Es ist wichtig, die Aktivitäten zur Information und Aufklärung für KMU im Cybersecurity-Bereich weiter auszubauen. Gemäss der Umfrage ist das Bedrohungsbewusstsein hoch, aber das Gefühl der eigenen Betroffenheit nicht in gleichem Masse. Noch immer gehen viele KMU davon aus, kein attraktives Ziel für Cyberangriffe zu sein – hier besteht weiterhin Handlungsbedarf.»

In welche Richtung dies gehen soll, darüber informiert Andreas W. Kaelin, Stellvertretender Geschäftsführer und Leiter des Dossiers Cybersecurity bei digitalswitzerland wie folgt: «Die letztjährige Umfrage ergab, dass sich ein Drittel der kleinen Unternehmen von externen IT-Dienstleistern unterstützen lassen. Dies haben wir zum Anlass genommen, das CyberSeal «geprüfter IT-Dienstleister» zu entwickeln und zu pilotieren. Das CyberSeal zeichnet IT-Dienstleister aus, die ihren Kunden mit den nötigen technischen und organisatorischen Massnahmen ein angemessenes Schutzniveau gewährleisten. So steigert das Gütesiegel die digitale Sicherheit der KMU und verankert die Digitalisierung auf einem höheren Qualitätsniveau.» Weitere Informationen zu CyberSeal gibt es hier: www.digitalsecurityswitzerland.ch.

Compliance und Datenschutz: Auswirkungen auf Reputation werden unterschätzt

Die Bedeutung von Compliance und Datenschutz in Schweizer Unternehmen werden auf der strategischen Ebene teilweise noch immer unterschätzt: Dies zeigen aktuelle Ergebnisse einer Umfrage der HWZ und der Anwaltskanzlei Bratschi AG bei Schweizer Unternehmen.

Die Auswirkungen von Datenschutz und Compliance auf die Reputation von Unternehmen werden unterschätzt. Darauf lassen die Ergebnisse einer Studie der HWZ schliessen. (Bild: depositphotos.com)

Bei Banken, Chemie- und Pharmaunternehmen werden Compliance und Datenschutz gross geschrieben. Entsprechend werden dort angemessene Ressourcen bereitgestellt. Bei der Baubranche, dem Maschinenbau sowie im Bereich Gesundheit und Soziales besteht allerdings noch Nachholbedarf, wie eine Untersuchung der Hochschule für Wirtschaft Zürich (HWZ) und der Anwaltskanzlei Bratschi AG aufgezeigt hat. An der Umfrage, welche die Bedeutung von Compliance und Datenschutz in Schweizer Unternehmen genau beleuchtet, haben sich Personen aus 84 Firmen beteiligt.

Korrelation zwischen Umsatz und Stellenprozenten

Gemäss den Umfrage-Ergebnissen haben fast 50% der Unternehmen nur eine Vollzeitstelle im Bereich Compliance, wobei ein höherer Umsatz in direkter Beziehung mit mehr Vollzeitstellen steht. Bis CHF 100 Mio Umsatz haben 75% nur eine Vollzeitstelle. Bei einem Unternehmensumsatz von CHF 1 Mia haben 80% der Firmen mindestens zwei bis 50 Vollzeitstellen. Im Bereich Datenschutz haben 75% der Unternehmen nur eine Vollzeitstelle: Erst bei einem Umsatz von mehr als CHF 1 Mia steigt die Grösse der Datenschutzabteilung massgeblich.

Compliance und Datenschutz noch stärker verankern

Laut Dr. Christian Wind, Partner von Bratschi AG und Dozent an der HWZ, müssen Compliance und Datenschutz noch wesentlich stärker und vor allem flächendeckender in den Unternehmen positioniert und verankert werden, nicht zuletzt, weil sie die Reputation des Unternehmens nachhaltig schützen.  Dr. David Wicki-Birchler, Studiengangleiter CAS Data Protection-Officer an der HWZ, stellt fest: «Compliance und Datenschutz werden je nach Grösse und Branche unterschiedlich wahrgenommen und umgesetzt. Dabei scheint Compliance in den Unternehmen bereits besser im Bewusstsein verankert zu sein als Datenschutz. Wirtschaftsethische Aspekte gewinnen deutlich an Boden und verlangen handlungsorientierte Kompetenzen“.

Spezifische Weiterbildungen

Rund 75% der Compliance-Officers verfügen über einen universitären Abschluss. Rund 30% haben eine spezifische Weiterbildung im Bereich Compliance absolviert. Im Bereich Datenschutz ist das Ausbildungsniveau im Vergleich zu Compliance etwas tiefer. Knapp über 60% verfügen über einen Universitätsabschluss und leicht weniger als 25% über eine spezifische Weiterbildung zum Datenschutz.

An der HWZ werden berufsbegleitende Studiengänge angeboten, in welchen praxisorientiert erlernt wird, wie man sein Unternehmen besser schützen und kompetent für die Zukunft aufstellen kann. Die Dozierenden vermitteln, wie man die Betriebsmodelle so umgestaltet, dass Compliance & Digital Security strategische Vorteile bringen. Neben dem Bankenumfeld sind auch KMU und Grossunternehmen in anderen Branchen Regulatorien ausgesetzt. Vertieft in den Weiterbildungen werden Themen wie Cyber Security, Cyber Risk, Compliance Management, Datenschutz und Datensicherheit. Mit den anerkannten Abschlüssen der HWZ in den Bereichen Compliance & Digital Security qualifizieren sich die Studierenden mit einem Master (MAS) oder ein Zertifikats- oder Diplomstudiengang (CAS, DAS).

Quelle und weitere Informationen: www.fh-hwz.ch

Nachhaltigkeits-Themen bei DHDL Schweiz, Folge 3/4

Die vierte Folge der dritten Staffel von «Die Höhle der Löwen Schweiz» (DHDL) brachte Gäste aus Köln und überschritt – zumindest geografisch – auch den Röstigraben. Nach den finanziellen Höhenflügen der letzten Wochen wurden in dieser Sendung wieder etwas kleinere Brötchen gebacken.

Punktete bei den Löwen mit Nachhaltigkeits-Themen: Das deutsche Startup «Nomoo» kann mit einem Investment von 500’000 Franken mit ihrer veganen Glacé in der Schweiz durchstarten. (Bild: Bild: ©CHMedia / Kim Christen)

Das Timing der Sendung vom 16. November 2021 war gar nicht schlecht: Die COP26 in Glasgow ist eben zu Ende gegangen. Über Nachhaltigkeit wurde dort viel diskutiert, aber – wir wissen es – relativ wenig entschieden. Doch Nachhaltigkeits-Themen beschäftigen auch Jungunternehmen, und dies um einiges konkreter als auf Politiker.

Veganes Eis lässt Löwen-Herzen schmelzen

Etwa «Nomoo» mit Rebecca Göckel und Jan Grabow aus Köln: «Nachhaltig und gesund» könnte der Claim für ihr veganes Eis lauten. Doch «Nomoo» steht für «Eis ohne Kuh» («kein Muh»). Mit einem rein auf pflanzlicher Basis, nachhaltig und mit minimalem CO2-Ausstoss produziertem Dessert sind Rebecca und Jan dabei, den deutschen Markt zu erobern. Unterstützt durch Fabio Matticoli wollen sie nun auch in der Schweiz für Furore sorgen. Und das tun sie mit ihrer Präsentation. Auch wenn Jan mit seinem Kurzvortrag über schmelzende Polkappen vielleicht etwas lehrerhaft rüberkam, zeigten die drei Gründer professionell die Marktpotenziale und Vorzüge ihres veganen Glacé-Desserts auf, das es bereits in neun Geschmacksrichtungen gibt. Ihr Angebot an die Löwen: 450’000 Franken für 4 Prozent Firmenanteile. «Ein sportlicher Betrag», wie Löwe Jürg Schwarzenbach konstatierte. Doch das vegane Eis mundete allen, und die Aussicht auf gute Umsätze – «Nomoo» rechnet für 2022 die 10-Millionen-Grenze zu überschreiten – liess bei den fünf Investoren die Dollarzeichen aufleuchten. Jürg Schwarzenbach schlug vor, dass sich alle mit je 100’000 Franken engagieren gegen fünf Prozent Firmenanteile. Ein Angebot, das sich die drei Gründer nochmals kurz überlegen wollten. Sie machten ein Gegenangebot: 600’000 Franken für fünf Prozent Anteile. Doch die Löwen blieben hart, Patrick Mollet: «Take it or leave it». Und so kam es dann auch zum Deal: Die fünf Löwen steigen mit 500’000 Franken bei «Nomoo» ein – ein schönes Beispiel für erfolgreiches Verhandeln mit Investoren.

Mit weiteren Nachhaltigkeits-Themen auf «Löwen-Fang»

Ebenfalls um Nachhaltigkeit ging es bei der Lösung der drei Brüder Christoph, Adrian und Patrik Bertschi mit ihrer Firma «SmartBreed». Sie haben eine automatisierte Heuschreckenzuchtbox entwickelt. Damit möchten sie gegen die umweltschädliche Herstellung von Soja-Tierfutter ankämpfen. Mit den Heuschreckenzuchtboxen können Zoos, Landwirte und Lebensmittelhersteller ihr eigenes Proteinfuttermittel produzieren. Den Heuschrecken ernähren sich von Agrarnebenprodukten. Anschliessend werden sie an Zootiere und Legehennen verfüttert oder für den menschlichen Konsum verarbeitet. Löwen treffen auf Tierfutter, könnte man also sagen, und sie bissen durchaus an. 100’000 Franken gegen 2 Prozent Firmenanteile wollten die drei Brüder, doch Jürg Schwarzenbach sagte bald: «Ihr braucht mehr» und bot 300’000 gegen 10 Prozent. Roland Brack machte ebenfalls ein Angebot: 200’000 gegen 10 Prozent. Auch Patrick Mollet bot 100’000 Franken, verlangte dafür 3 Prozent Firmenanteile. Nach kurzer Rücksprache nahmen die drei Brüder dann das Angebot von Jürg Schwarzenbach an. Gesucht dürften nun Landwirte sein, die sich ebenso innovativ zeigen wie die drei Jungunternehmer.

Der eigentlich auf Nachhaltigkeits-Themen spezialisierte Investor Tobias Reichmuth lässt sich die Heuschrecken-Zuchtbox von SmartBreed zeigen. (Bild: Bild: ©CHMedia / Kim Christen)

Und wieder geht ein Fintech-Unternehmen leer aus

Dass es Fintech-Unternehmen bei den Löwen schwer haben, hat schon eine frühere Folge gezeigt. Dieser Eindruck bestätigte sich auch bei der Geschäftsidee von Ivan Sosio und Oliver Steeg: Mit «Sparbatze» haben sie eine digitale Vorsorgeplattform kreiert. Über eine App sollen Dienstleistungen in den Bereichen Anlage, Versicherungen und Finanzen für jene Personen leicht zugänglich gemacht werden, die sich eher wenig mit solchen Fragen auseinandersetzen wollen, aber dennoch etwas für die Säule 3a auf die Seite legen wollen. Mit «Sparbatze» investiert der Nutzer ausschliesslich in Wertschriften, und zwar nicht irgendwelcher Art: Als nach eigener Darstellung erstes Unternehmen der Schweiz ermöglicht «Sparbatze» nämlich seinen Kunden, in Themenkategorien wie Greentech, Robotics oder Gleichberechtigung zu investieren. «Alles schon oft gehört», so der Grundtenor der Löwen. Auch dass mit Hürdensprinter Kariem Hussein ein prominenter Markenbotschafter eingespannt werden konnte, änderte nichts an der Tatsache, dass sich keiner der fünf Löwinnen und Löwen für das Produkt erwärmen konnten. Tobias Reichmuth etwa zeigte sich wenig begeistert davon, dass mit einer Kantonalbank und einer Versicherung schon zwei grosse Partner involviert sind. Zu einem Deal kam es in der Folge nicht, zumal die drei Herren ein gewichtiges Detail vergessen zu haben schienen: zu zeigen, wie ihre App eigentlich funktioniert…

Da half alles Argumentieren und auch Markenbotschafter Kariem Hussein (ganz links) nicht: Für den «Sparbatze» von Ivan Sosio (rechts) und Oliver Steeg (Mitte) gab es keinen Deal. (Bild: ©CHMedia / Kim Christen)

Aus der Romandie in die Deutschschweiz

Welschen Charme brachten dann Leila Delarive und Salvador Garcia aus Lausanne mit ihrer automatisierten Werbeplattform «Amplifiy» in die Sendung. Sympathisch legten sie dar, wie vor allem Kleinfirmen, die gewöhnlich über äusserst beschränkte Werbebudgets verfügen, mit «Amplify» einen digitalen Marketing-Assistenten nutzen können. Dieser erlaubt ein End-to-End-Werbeerlebnis, wie die Erstellung von Inhalten, den Anzeigenverkauf und die Landingpage. In der Romandie scheint die Lösung bereits gut zu funktionieren, die beiden Gründer berichten von 2000 Registrierungen, wovon die Hälfte aktive User seien. Um nun auch in der Deutschschweiz durchstarten zu können, wollten sie von den Investoren einen Zustupf von 250’000 Franken gegen 6 Prozent Anteil an der Firma. Die Wachstumspläne von «Amplify» sind ambitioniert: 3000 Kunden wollen sie bis Ende dieses Jahres erreicht haben, im nächsten Jahr sollen es 18’000 Kunden werden. Das löste bei Jürg Schwarzenbach Stirnrunzeln aus: Er glaubt nicht an ein derart schnelles Wachstum und stieg aus den weiteren Verhandlungen aus. Auch sonst stellten die Löwen die etwas unklare Positionierung gegenüber Google Ads und gegenüber den Kunden, die digital noch nicht so affin sind, in Frage. Dennoch machten Anja Graf und Roland Brack ein Angebot von 250’000 Franken gegen eine Beteiligung von 10 Prozent. Leila Delarive und Salvador Garcia mussten nur kurz überlegen und griffen zu.

Durchdachte Erfindung – aber mehr eine Liebhaberei

Christian Schmid, von Haus aus Linienpilot, präsentierte den fünf Löwen seine Erfindung «Swiss Cobra». Dabei handelt es sich um einen sog. «Abbrandständer» für Cheminées. Darauf lassen sich die Holzscheite so stapeln, dass sie sich nicht berühren. So wird ein optimaler Luft-Gas-Austausch im Kamin ermöglicht, wie Christian Schmid erklärte. Bei richtiger Anwendung spart der Cheminéebesitzer Holz und schont aufgrund des reduzierten Feinstaubes und Stickoxidausstosses die Umwelt. Und: Das Unternehmen pflanzt für jedes verkaufte Produkt einen Baum. Ein insgesamt durchdachtes Produkt, wie auch die Löwen feststellten. Mit 119 Franken hat es aber durchaus seinen Preis. Bei rund 11 Millionen Besitzern von Cheminées im DACH-Raum würde da ein stattliches Sümmchen zusammenkommen. Dennoch: Zu einem Deal – Christian Schmid wünschte sich ein Investment 80’000 Franken gegen 20 Prozent Beteiligung – kam es nicht. Roland Brack bot zumindest an, die «Swiss Cobra» ins Sortiment aufzunehmen.

Startups gehen mit Nachhaltigkeits-Themen voran

Fazit dieser Sendung: Während Politikerinnen und Politiker quasi ergebnislos auf höchster Ebene über Nachhaltigkeit diskutieren, gibt es findige Unternehmerinnen und Unternehmer, die auf Taten statt Worte setzen. In einigen Fällen wurde dies auch durch namhafte Investments belohnt. Man darf gespannt sein, was daraus wird. Ein Erfolg aus einer der letzten Staffeln von «Die Höhle der Löwen Schweiz» war auch die nachhaltige Unterwäsche im Abo namens «Flizzer». Dank Investments von Roland Brack und Anja Graf expandierte das Berner Unternehmen und arbeitet zurzeit neu an der Produktion von Damenunterwäsche.

Interviews mit zwei Investoren bei „Die Höhle der Löwen Schweiz“ finden Sie hier, einen Rückblick zur Sendung vom 9. November 2021 gibt es hier.

Informationen zu den nächsten Sendungen: https://www.3plus.tv/die-hoehle-der-loewen-schweiz

Sustainability: Nachhaltig wirtschaften und arbeiten

Die Gipfelkonferenz COP26 in Glasgow ist zu Ende. Viel wurde dort über Nachhaltigkeit gesprochen. Aber was bedeutet für uns Nachhaltigkeit bzw. Sustainability? Mit dieser Frage müssen sich die Unternehmen befassen – unter anderem weil die Folgen des Klimawandels weltweit immer spürbarer werden.

Der Begriff „Sustainability“ bzw. Nachhaltigkeit ist in aller Munde. Die Wirtschaft muss sich damit noch stärker auseinandersetzen. (Bild: Pixabay.com)

In der Nachhaltigkeitsdebatte hat sich ein Thema zum zentralen Treiber entwickelt, das noch vor wenigen Jahren im Bereich Umweltschutz eher eine marginale Rolle spielte: der Klimawandel. Und weil die Folgen des Klimawandels weltweit immer spürbarer werden, muss man kein Prophet sein, um zu prognostizieren: In den kommenden Jahren wird der Klimawandel von einem wachsenden Teil der Bevölkerung als eine massive Bedrohung des menschlichen Lebens gesehen werden. Und dies wird wiederum die Politik verstärkt zu einem regulierenden Eingreifen zwingen.

Der Klimawandel verändert das wirtschaftliche Umfeld

Deshalb ist absehbar: Die Wirtschaft wird mit immer schärferen Vorgaben im Bereich Umwelt- und Klimaschutz konfrontiert sein. Auch das Kaufverhalten der Kunden. wird sich verändern. Zudem werden immer mehr Leistungsträger – also Personen, auf deren Know-how und Können die Unternehmen angewiesen sind – ihren Arbeitgeber fragen, inwieweit dieser klima- und umweltschonend arbeitet und einen Beitrag zu einer nachhaltigen Entwicklung unserer Gesellschaft leistet

Das Problem hierbei ist: Im gesellschaftlichen Diskurs ist umstritten, was unter einer „nachhaltigen Entwicklung“ zu verstehen ist und wie dieses Ziel erreicht werden kann. Deshalb sollten sich Unternehmen, die sich mit dem Thema Nachhaltigkeit befassen, zunächst fragen, was diese Begriffe für sie überhaupt bedeuten und hierüber ein Commitment herbeiführen.

Sich über die eigenen Triebfedern bewusst werden

Dabei muss den Entscheidern bewusst sein, dass ihre Organisation in ein Umfeld eingebettet ist, das konkrete Erwartungen an sie hat; außerdem, dass die Erwartungen der verschiedenen Stakeholder wie Kunden, Mitarbeiter, Lieferanten, Kapital- und Gesetzgeber sich wandeln und oft divergieren. Denn nur wenn ein Unternehmen die verschiedenen Erwartungen kennt, kann es entscheiden: Auf welche wollen, können und müssen wir reagieren?

Hierfür ist wiederum eine Klärung der Frage nötig: Warum beschäftigen wir uns überhaupt mit dem Thema? Tun wir dies aus einer eigenen intrinsischen Motivation – zum Beispiel, weil wir selbst überzeugt sind, dass ein nachhaltiges Wirtschaften und Arbeiten überlebensnotwendig ist? Oder ist das Gegenteil der Fall? Beschäftigen wir uns mit ihm primär, weil wir hierzu genötigt werden – zum Beispiel

  • weil die für unsere Produktion benötigten Rohstoffe, immer knapper und teurer werden oder
  • weil uns der Gesetzgeber durch Vorgaben immer stärker dazu zwingt oder
  • weil für die Kaufentscheidung unserer Kunden das Kriterium „Nachhaltigkeit“ immer relevanter wird?

Die eindimensionale Betrachtungsweise überwinden

Eine so eindimensionale Herangehensweise an das Thema Nachhaltigkeit wird künftig meist nicht mehr genügen, um die Markterfordernisse zu erfüllen und die Existenz von Unternehmen nachhaltig zu sichern. An seine Stelle muss die Erkenntnis treten, dass eine auf Dauer stabile Entwicklung von Gesellschaften nur möglich ist, wenn die ökologischen, ökonomischen und sozialen (Entwicklungs-)Ziele gleichrangig behandelt werden.

Sustainability: Die drei Säulen der Nachhaltigkeit.

Dieser Denkansatz prägt auch die 17 Ziele für eine nachhaltige Entwicklung, die sogenannten Sustainable Development Goals (SDGs), die die Vereinten Nationen 2015 in ihrer Agenda 2030 formuliert haben und die allen Regierungen, Gesellschaften und Unternehmen weltweit als Richtschnur für ihr künftiges Handeln dienen sollen (siehe Kasten).

Sustainability: In den Chef-Etagen findet ein Umdenken statt

Dieses Bewusstsein wächst zunehmend auch in den Chef-Etagen der Unternehmen. Deshalb findet in ihnen eine wachsende Zahl von Projekten statt, in denen die von Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen oft als Basis für eine Reflektion dienen:

  • Was bedeutet für uns ein nachhaltiges Wirtschaften und Arbeiten?
  • Worin zeigt sich ein solches in unserer Alltagsarbeit in all unseren Geschäftsbereichen und -prozessen?
  • Welche Entwicklungsziele sind unsererseits damit verbunden – ökonomisch, ökologisch und sozial? Und:
  • Welche Veränderungen sind hierfür in unserer Organisation auf der kulturellen, strukturellen und prozessualen Ebene nötig?

Aus den Ergebnissen werden dann Nachhaltigkeitskonzepte abgeleitet und hieraus wiederum Change- und Transformationsprojekte. Zudem werden in immer mehr Unternehmen bereichs- und funktionsübergreifende Projektgruppen installiert, die das Nachhaltigkeitskonzept kontinuierlich weiterentwickeln, denn letztlich gilt: Wenn es um das Thema nachhaltige Entwicklung bzw. nachhaltig wirtschaften und arbeiten geht, sind wir zurzeit alle noch Lernende bzw. Suchende nach dem erfolgversprechenden Weg.

Die 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen

Die Vereinten Nationen verabschiedeten 2015 die Agenda 2030. In ihr sind 17 globale Ziele für eine nachhaltige Entwicklung, die sogenannten Sustainable Development Goals (SDGs), formuliert. Diese umfassen ökonomische, ökologische und soziale Entwicklungsaspekte.

Ziel 1: Armut in jeder Form überall beenden – u.a. die absolute, existenzbedrohende Armut vieler Menschen weltweit beseitigen und die relative Armut mancher Bevölkerungsgruppen in zahlreichen Staaten verringern.

Ziel 2: Ernährung weltweit sichern – u.a. durch eine nachhaltige Landwirtschaft und ländliche Entwicklung.

Ziel 3: Gesundheit und Wohlergehen fördern – u.a. allen Menschen den Zugang zu einer guten medizinischen Versorgung, gesunden Ernährung, sauberem Wasser und reiner Luft ermöglichen.

Ziel 4: Hochwertige Bildung weltweit – u.a. alle Menschen sollen eine chancengerechte, hochwertige Bildung erhalten.

Ziel 5: Gleichstellung von Frauen und Männern – nicht nur rechtlich, sondern auch im Alltagsleben.

Ziel 6: Wasser in bester Qualität – u.a. eine sichere und nachhaltige Versorgung aller Menschen weltweit mit sauberem (Trink-)Wasser.

Ziel 7: Bezahlbare Energie aus nachhaltigen Energiequellen – u.a. als Voraussetzung für eine wirtschaftliche und soziale Entwicklung und einen effektiven Umwelt- und Klimaschutz.

Ziel 8: Ein nachhaltiges Wirtschaften als Chance für alle – u.a. global für soziale Mindeststandards und ein adäquates (Arbeits-)Einkommen sorgen.

Ziel 9: Innovation und Infrastruktur-Ausbau – u.a. durch intelligente Innovationen, moderne Infrastrukturen und eine leistungsfähige Industrie für ein nachhaltiges Wirtschaftswachstum sowie nachhaltige Bildungs- und Gesundheitssysteme sorgen.

Ziel 10: Weniger Ungleichheiten – u.a. weltweit die Ungleichheit bei den Einkommen, Vermögen und Entwicklungschancen verringern.

Ziel 11: Nachhaltige Städte und Gemeinden – u.a. bezahlbaren Wohnraum schaffen und eine integrierte Stadtentwicklungspolitik betreiben.

Ziel 12: Nachhaltig produzieren und konsumieren – u.a. mit den natürlichen Ressourcen sparsam sowie umwelt-, klima- und gesundheitsschonend umgehen.

Ziel 13: Weltweiter Klimaschutz – u.a. den Klimawandel deutlich begrenzen, so dass Extremwetterereignisse wie Dürren und Überschwemmungen vermieden und nicht Teile der Erde unbewohnbar werden.

Ziel 14: Leben unter Wasser schützen – u.a. eine weitere Verschmutzung der Meere vermeiden und dafür sorgen, dass diese als Lebensraum sowie Nahrungs-, Rohstoff- und Energiequellen bewahrt werden.

Ziel 15: Leben an Land – u.a. dafür sorgen, dass die Ökosysteme intakt bleiben und nicht Umweltkatastrophen eine nachhaltige Entwicklung gefährden und Hunger und Armut bewirken.

Ziel 16: Starke und transparente Institutionen – u.a. nicht korrupte, rechtstaatlich handelnde Institutionen schaffen und fördern, die gut reagieren, für Frieden und Gerechtigkeit sorgen und eine nachhaltige Entwicklung ermöglichen.

Ziel 17: Globale Partnerschaft – u.a. durch eine starke, weltweite Partnerschaft dafür sorgen, dass die Nachhaltigkeitsziele erreicht und die damit verbundenen Herausforderungen gemeistert werden.

 

Zum Autor:
Dr. Georg Kraus ist geschäftsführender Gesellschafter der Unternehmensberatung Dr. Kraus & Partner, Bruchsal.

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