Einstellungspläne: Arbeitgeber wollen weniger Personal einstellen

Schweizer Arbeitgeber zeigen sich hinsichtlich ihrer Einstellungspläne für das dritte Quartal 2025 vorsichtig. Die Netto-Beschäftigungsprognose (NEO) ist im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um zehn Prozentpunkte gesunken.

Einstellungspläne verändern sich: Die Netto-Beschäftigungsprognosen in den Schweizer Regionen für das 3. Quartal 2025. (Grafik: Manpower)

Schweizer Arbeitgeber melden für das dritte Quartal 2025 eine Netto-Beschäftigungsprognose (NEO) von 24 Prozentpunkten, was einem Rückgang von zwei Prozentpunkten gegenüber dem Vorquartal und von zehn Prozentpunkten gegenüber dem Vorjahr entspricht. Trotz der globalen wirtschaftlichen Herausforderungen rechnen nur 14 % der befragten Unternehmen mit einem Personalabbau (Q2: 12 %). Während 38 % der Schweizer Unternehmen weiterhin einen Personalaufbau planen (unverändert gegenüber Q2), gehen 44 % von einer Beibehaltung des Personalstands aus (42 % in Q2) und 4 % sind unsicher. Insgesamt liegt die Beschäftigungsprognose für die Schweiz weiterhin in der oberen Hälfte der Länder in Europa, dem Nahen Osten und Afrika (EMEA) und übertrifft den regionalen Durchschnitt von 19 % um 5 Prozentpunkte sowie die Nachbarländer (Deutschland: 20 %, Frankreich und Italien: 16 %, Österreich: 12 %).

„Die Einstellungsaussichten in der Schweiz tendieren zu einem Rückgang, da die Arbeitgeber mit komplexen Personalveränderungen konfrontiert sind, die ihre Vorgehensweisen verändern“, sagt Eric Jeannerod, Country Manager von ManpowerGroup Schweiz. „Angesichts der alternden Belegschaft, der globalen Handelsvolatilität und des raschen technologischen Fortschritts investieren Unternehmen zunehmend in Automatisierung, um wettbewerbsfähig zu bleiben, und verfolgen eine vorsichtige Strategie zur Talentakquise.“

Netto-Beschäftigungsausblick nach Branchen und Regionen

In der aktuellen Lage melden nur Unternehmen aus den Bereichen Kommunikationsdienstleistungen (29 %), Konsumgüter und Dienstleistungen (21 %) sowie Informationstechnologie (33 %) eine Verbesserung ihrer Einstellungsabsichten gegenüber dem Vorquartal.

Unter den sieben Schweizer Regionen führen Tessin und Zürich die Rangliste mit einem NEO von 30 % an. Trotz eines Rückgangs um 8 Prozentpunkte gegenüber dem Vorquartal liegt der Ausblick für das Tessin um 45 Prozentpunkte über dem Wert des dritten Quartals 2024. Der Netto-Beschäftigungsausblick für die Region Zürich hingegen ist gegenüber dem Vorquartal um fünf Prozentpunkte und gegenüber dem Vorjahr um 18 Prozentpunkte gesunken.

Veränderungen in der Belegschaft bewältigen

Der Schweizer Arbeitsmarkt befindet sich in einem tiefgreifenden Wandel, der durch demografische Veränderungen, den globalen wirtschaftlichen Druck und die zunehmende Digitalisierung geprägt ist. Eine alternde Erwerbsbevölkerung verändert die Prioritäten der Personalabteilungen im ganzen Land. Mehr als sechs von zehn Unternehmen (63 %) geben an, dass die Pensionierung moderate bis erhebliche Auswirkungen auf ihre Talentstrategien hat. Dieser Trend ist besonders ausgeprägt in mittleren bis grossen Unternehmen und in Branchen wie Kommunikationsdienstleistungen, Gesundheitswesen und Biowissenschaften, Industrie und Werkstoffe sowie Transport und Logistik.

Unternehmen treiben Automatisierung voran

Die Automatisierung entwickelt sich zu einem Eckpfeiler der Personalstrategie. Über die Hälfte der Schweizer Unternehmen (51 %) plant, in den nächsten 12 Monaten ihre Investitionen in die Automatisierung von Aufgaben und Prozessen entweder deutlich oder geringfügig zu erhöhen, um ihre Abläufe zu rationalisieren und dem Arbeitskräftemangel entgegenzuwirken. Unterdessen gehen 24 % davon aus, dass sie das derzeitige Automatisierungsniveau beibehalten werden, und 20 % rechnen mit einem Rückgang.

IT- und Datenberufe stehen dabei an vorderster Front: 38 % der Arbeitgeber erwarten erhebliche Veränderungen und weitere 38 % moderate Verschiebungen, angetrieben durch Fortschritte in den Bereichen KI und Datenanalyse. Dicht dahinter folgen Betrieb und Logistik sowie Fertigung und Produktion, wo 33 % der Arbeitgeber mit erheblichen Veränderungen rechnen und 38 bis 40 % moderate Auswirkungen erwarten, da die Automatisierung Lieferketten und Produktionsprozesse optimiert.

Die Unsicherheit im globalen Handel ist ein weiterer kritischer Faktor, der den Schweizer Arbeitsmarkt beeinflusst: Zum Zeitpunkt der Umfrage (April 2025) gaben 62 % der Arbeitgeber an, dass die handelsbedingten Schwankungen bereits moderate bis erhebliche Auswirkungen auf ihre Einstellungsentscheidungen haben.

Quelle: www.manpowergroup.com

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